299
zu schießen, so reizte er ihn dadurch zu so heftiger Rache,
daß Tell den Geßler selbst in einem hohlen Gebirgsweg
erschoß, wie sie denn durch diesen und andere dergleichen
Vorfälle zu einem völligen Aufstand kamen. Auf einer
Wiese im dunklen Walde, das Rütli genannt, traten die
angesehensten unter ihnen, Walther Fürst, Werner Stauf-
facher, Arnold aus Melchthal rc. zusammen und thaten
einen feierlichen Schwur, dem Kaiser nicht mehr zu ge-
horchen, sondern als freie Bürger zu leben, was sie dann
auch durch die Vertreibung der Landvögte und durch die
Vertheidigung ihres Landes mit den Waffen durchsetzten.
So entstand im 1.1308 der Schweizerbund. — So wurde
also im Anfang des vierzehnten Jahrhunderts die freie
Republik der Schweiz gegründet, welche sich aber erst
in den folgenden Zeiten, als andere Gegenden und Städte
hinzutraren, zu ihrer heutigen Ausbreitung erweitert
hat. — Und als nach Albrechrs I. in demselben Jahre
erfolgtem Tode, er wurde nämlich in der Schwei; von
seinem Neffen Johann, dem er seine Erbländer vorent-
hielt, ermordet, als nun die deutschen Fürsten wieder
einen länderarmen Grafen zum Kaiser erwählten, näm-
lich Heinrich von Luxemburg, als Heinrich Vii., so wußte
dieser Kaiser durch die Erwerbung Böhmens, das Bei-
spiel Rudolfs, sich eine Hausmacht zu bilden, klug
nachzuahmen, und als er auch wieder nach Italien zog,
so wurde er zwar in Rom von einem Kardinal, weil
derpabst damals, wie nachher zu erklären ist, in Frank-
reich residirte, zum Kaiser gekrönt, aber weil die vielen
italienischen Staaten in zwei Partheien getheilt waren,
in Ghivillinen und Guelfen-, zu welchen letzteren auch
der König von Neapel gehörte, so hatten ihn die Ghi-
billinen, welche sich für Freunde des Kaisers ausgaben,
eigentlich nur nach Italien zu kommen gebeten, um seine
Hülfe zu genießen, und keinesweges konnte er die frü,
Here Kaisergewalt über dieses Land wieder gewinnen.—
Als er sich dort mit dem König Friedrich von Sicilien
verband,— noch im vorigen Jahrhundert, nämlich im J.
1282, war die sicilianische Vesper gewesen, bei welcher
die Sicilianer alle Franzosen unter sich ermordet, und
sich vom König von Neapel losgerissen hatten, indem
sie einen Prinzen von Arragonien zu ihrem König er-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Walther_Fürst Werner_Stauf- Arnold Albrechrs_I. Johann Johann Heinrich_von_Luxemburg Heinrich Heinrich_Vii Heinrich Rudolfs Friedrich_von_Sicilien Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Rudolfs Italien Rom Frank- Neapel Italien Neapel
305
gann mit Kaiser Albrecht Ii. das habsburgksche Hans
von neuem über Deutschland zu herrschen, welche Herr-
schaft es bis auf die neuesten Zeiten behalten hat. We-
gen des edlen Charakters, welchen dieser Kaiser besaß,
war es sehr zu bedauern, daß er schon nach zwei Jah-
ren starb, worauf die deutsche Kaiserkrone an seinen Vet-
ter Friedrich Hi. kam, der zwar nicht selbst die rechte
Herrscherthätigkeit besaß, doch aber von den guten Ent-
würfen Albrechts Ii. vieles ausführen ließ, bis nach sei-
nem Tode, im I. 1193, sein Sohn Maximilian I. als
ein gar berühmter Kaiser auftrat, und sich nicht nur
durch neue Einrichtungen im deutschen Reiche berühmt
machte, sondern auch, wie nachher erzählt wird, den
Grund zu der Größe der östreichischen Macht legte, mit
deren großer Ausbreitung dann die neue Geschichte be-
ginnt. So hatte nun in den beiden letzten Jahrhunder-
ten des Mittelalters, dem vierzehnten und fünfzehnten,
das deutsche Reich seine eigenen innerlichen Schicksale
gehabt, so wie auch Italien, in welchem Lande jedoch
in diesen Zeiten noch zwei große Vorgänge stattfanden.
Das Königreich Neapel nämlich bekam wieder ein an-
deres Herrscherhaus, indem sich eine Königin von Nea-
pel, Johanna, mit einem Prinzen von Arragonien in
Spanien vermählte, und nach vielen Kämpfen, die darüber
entstanden waren, indem auch der König Ludwig von Un-
garn wegen Heirathsverwandtschaft auf Neapel Anspruch
machte, geschah es endlich doch, daß dieses Reich an
das Königshaus von Arragonien kam, welches also seine
Macht nicht nur über einen großen Theil von Spanien,
sondern auch über Süd-Italien und die umliegenden In-
seln ausbreitete, so daß man sich seit der Mitte des
fünfzehnten Jahrhunderts im Süden Europas diese aus-
gebreitete arragonische Macht zu denken hat. Und in
dem nördlichen Italien war es ein Hauptvorgang, daß
in den Bürgerstädten sich die Männer, welche die Kriegs-
truppen anführten, zu fürstlichem Ansehen erhoben, und
daß aus den Republiken wieder Fürstenthümer wurden,
und am berühmtesten ist in Florenz eine reiche Kauf-
mannsfamilie geworden, die Familie Medici, so daß in
der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts Cosmo
von Medici und Lorenzo von Medici als wohlthätige
20
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht_Ii Albrecht Friedrich_Hi Friedrich Albrechts Albrechts Maximilian_I. Maximilian_I. Johanna Ludwig_von_Un- Ludwig Cosmo
von_Medici Lorenzo_von_Medici
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Neapel Spanien Neapel Spanien Europas Italien Florenz
\
— 311 —
ähnliche Weise, obgleich sie in ihren Einrichtungen dem
Königreich Arragonien nicht gleich kamen. Dabei wuch-
sen ihre Reiche auch in ihrem äußern Umsang, denn wie
das arragonische Königshaus auch zu dem Besitz von
Neapel und Sicilien kam, und so seine Macht über das
Meer verbreitete, so gelang es auch in diesen Zeiten
in Portugal den Nachkommen Alfons des Großen,
unter welchey Dionysius der Gerechte — 1325, Pedro I.
— 1367 und Johann I. berühmt sind, den ganzen
Umfang des heutigen Königreichs Portugal zu voll-
enden, indem sie auch die südlichste Landschaft Algarvien
von den Arabern eroberten, welche noch einige Zeit ein
eigenes Königreich blieb. Aber am wichtigsten war die
weitere Ausbreitung des Königreichs Kastilien, weil die
nunmehrige völlige Wiedervertreibung der arabischen
Macht in Spanien damit zusammenhing. Wie sich nämlich
damals die inneren Einrichtungen der christlichen Reiche
in Spanien immer mehr verbesserten und ausbildeten,
so war es gerade das Gegentheil mit dem letzten ara-
bischen Reiche Granada, welches bei der steigenden Aus-
artung der Araber so sehr in Zerrüttung verfiel, daß es
auch gegen die äußeren Feinde immer schwächer wurde,
und seinem völligen Untergang entgegen ging. Dahin
war es in diesem Reiche in der zweiten Hälfte des fünf-
zehnten Jahrhunderts gekommen, als eben Kastilien von
einer berühmten Königin, Jsabella, beherrscht wurde, >
und Arragonien von Ferdinand dem Katholischen, einem
Könige von großer Staatsklugheit. Dieser vermählte
sich mit Isabellen von Kastilien, ohne daß jedoch ihre
Königreiche dadurch vereinigt wurden, sondern Jsabella
blieb auch^ als Ferdinands Gemahlin noch selbstständige
Königin über ihr Reich Kastilien. Doch stand Ferdinand
seiner Gemahlin Jsabella bei, als sie zuletzt auch die Er-
oberung des Königreichs Granada unternahm, und im
3«-1492 rückten sie mit einem großen Heer in das weite
Thal von Granada, um diese Hauptstadt zu erobern.
Diese Eroberung gelang ihnen denn auch im folgenden
Jahre, und der letzte König von Granada, Abdallah,
nachdem er seine Stadt übergeben hatte, verschmähte
es jedoch, unter vortheilhaften Bedingungen der Unter-
than Isabellens zu werden, und ging lieber nach Afrika
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Alfons Johann_I. Jsabella Ferdinand_dem_Katholischen Ferdinand Ferdinands Ferdinand Abdallah
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Sicilien Portugal Portugal Kastilien Spanien Spanien Granada Kastilien Kastilien Granada Granada Granada
256
machtigte, und in diesem Lande ein neues Königshaus
gründete, das der Estritiden, welches nun nicht nur das
elfte Jahrhundert hindurch im Besitz des dänischen Thro-
nes blieb, sondern auch in dem folgenden Jahrhundert,
wie später erzählt wird, zu besonderer Größe empor-
wuchs. — Und da nun auf diese Weise die drei Lander
des Nordens aus dem hinstnkenden Reiche Kanuts wie-
der selbstständig hervortraten, so geschah dasselbe auch
mit England, welches in der zweiten Halste dieses Jahr-
hunderts ein neues bedeutendes Schicksal erlebte. —
Nämlich nach dem Tode des dänischen Haralds konnten
sich nun die Engländer der dänischen Herrschaft wieder
ganz entziehen, und erhoben nun sogleich wieder einen
Prinzen aus dem altsächsischen Königshaus, Eduard
den Bekenner, auf ihren Thron. Dieser besaß denselben,
obgleich andere Prinzen nähere Ansprüche darauf hatten,
bis zum Jahr 1066, wo er kinderlos starb. < Nun ent-
stand zwischen drei Männern ein Streit um die englische
Königskrone, denn wie sie der englische Graf Harald
Godwinson verlangte, der Eduards Schwager war, so
machte auch der damalige norwegische König Harald
wegen Verwandtschaftsrechten darauf Anspruch; das
größte Recht aber sie zu fordern, glaubte eben jener
Herzog Wilhelm von der Normandie zu haben, zu wel-
chem Eduard der Bekenner in seiner Jugend als ver-
triebener Prinz geflohen war, und dem er, wie Wilhelm
vorgab, • sein Königreich aus Dankbarkeit in einem Te-
stamente vermacht hallen sollte. Und wie nun diese drei
Bewerber um die englische Krone mit ihren Kriegstrup-
pen gegen einander zogen, um ihr Recht mit dem Schwerdte
zu behaupten, da stießen zuerst die beiden Haralds auf
einander im Norden von England, und lieferten die
Schlacht bei Stamfordsbridge, im I. 1066, in welcher
der englische Harald Sieger blieb. Nicht lange aber
dauerte seine Siegesfreude. Als er nach London zurück-
kehren und sich des Königreichs ganz versichern wollte,
da stieg an der englischen Küste auch Wilhelm aus der
Normandie mit einem Kriegsheere aus, daß Harald auch
ihm entgegen eilen mußte, und in "demselben Jahr in
der Schlacht bei Hastings wurde Harald von einem
normannischen Pfeil tödtlich getroffen, und verlor Reich
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Eduard Eduard Harald
Godwinson Eduards_Schwager Eduards Harald Wilhelm Eduard_der_Bekenner Eduard Wilhelm Haralds Harald Wilhelm Harald Harald
indem sein Sohn Philipp der Schöne ebenfalls eine fol-
genreiche Heirath machte. Er vermahlte sich nämlich
in Spanien mit Johanna, der Tochter Ferdinand des
Katholischen und der Jsabella von Kastilien, welche Er-
bin der beiden Königreiche Arragonien und Kastilien und
also von ganz Spanien war, welches nun dieser östrei-
chische Prinz mit ihrer Hand auch erhalten sollte. Welch
einen mächtigen zukünftigen Herrscher konnte jetzt Maxi-
milian in seinem Sohne erblicken, da er zu dem Be-
sitze von Oestreich, Ungarn und Böhmen auch den der
Niederlande und Spaniens fügen sollte. Doch wurde
ihm diese Hoffnung nicht erfüllt, denn als Philipp dort
in Spanien bei seiner Gemahlin lebte, zog er sich eben-
falls, indem er unvorsichtig in der Hitze trank, einen
frühen Tod zu, der noch dazu auf seine Gemahlin Jo-
hanna einen so tiefen Eindruck machte, daß sie ganz tief-
sinnig wurde, und sich auch von dem Leichnam ihres
schönen Gemahls nicht trennen wollte, den sie einbalsa-
miren ließ und in einem gläsernen Sarg bei sich behielt.
Maximilian aber mußte nun seine Hoffnung voll seinem
Sohile auf seine Enkel übertragen, denn zwei Söhne
hinterließ Philipp, Karl und Ferdinand, wovon der er-
stere in den Niederlanden, der letztere in Spanien erzo-
gen wurde. Nun war in seinen letzten Lebensjahren
Maximilian bei sich zweifelhaft, ob er nicht, da der äl-
teste seiner Enkel doch die Niederlande und Spanien
erben mußte, dem jüngsten Oestreich mit den Ansprüchen
auf Ungarn und Böhmen vermachen sollte, wodurch der
große Landerbesitz in zwei Theile getheilt worden wäre.
Ein berühmter Geistlicher jener Zeit aber, der ihm be-
freundet war, überredete ihn, dieses nid)t zu thun, und
das war der Erzbischof Schinner aus Sion in der Schweiz,
der auch Kardinal war, und der hierbei zum Vortheil
des römischen Pabstes und aus Haß gegen die Könige
von Frankreich handelte, zu welchem er auf folgende
Weise veranlaßt war. — Nämlich zu derselben Zeit mit
dieser Erweiterung der östreichifchen Hausmacht durch
glückliche Vermahlungen und Erbschaften, hatten auch
die Könige von Frankreich eine fortwährende Absicht,
ihre Macht zu erweitern, und zwar durch Eroberungen
in Italien, wo sie auf einzelne Lander Ansprüche machten.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_der_Schöne Philipp Heirath Johanna Ferdinand Oestreich Philipp Philipp Maximilian Maximilian Philipp Philipp Karl Karl Ferdinand Ferdinand Maximilian Maximilian Schinner
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Kastilien Kastilien Spanien Ungarn Niederlande Spaniens Spanien Niederlanden Spanien Niederlande Spanien Ungarn Schweiz Frankreich Frankreich Italien
263
kam, und sich ihm gar nachgiebig erweisen mußte, weil
er diesen Waffenstillstand vermittelte, und einige Jahre
darauf, im Jahr 1183, wurde der Friede von Constanz
geschlossen, in welchem Friedrich den Lombarden die Rechte
zugestehen mußte, die er ihnen durch den roncalischen
Reichstag hatte nehmen wollen. Dieses für Friedrich I.
ungünstige §nde nahm es mit seinem Lombardenkamps,
und die neue Stiftung seiner Gewalt in Italien, die er
vorhatte, wäre ihm dadurch gänzlich vereitelt gewesen,
hätte er sic nicht noch in seinen letzten Lebensjahren
auf eine andere Weise erreicht. Während der Heerschaft
seiner Vorgänger, die nur wenig nach Italien kamen,
und während seiner vieljährigen Beschäftigungen in
Ober-Italien hatte indeß in Unter-Italien, im Lause des
zwölften Jahrhunderts, das Königreich Neapel immer
mehr Festigkeit gewonnen, und Roger Ii. hatte es bis
zum Jahre 1154 ungestört besessen, wo er es seinem
Sohne Wilhelm I. überließ, dem nach einer kurzen Herr-
schaft sein Sohn Wilhelm Ii. folgte. Nun gelang es
Friedrich I-, nach dem Frieden von Constanz eine Ver-
mählung zu stiften zwischen seinem Sohn Heinrich und
Constanza, der Schwester des Königs Wilhelm I, wo-
durch er sich die Hoffnung verschaffte, daß bei Wilhelms Ii.
Tod, der kinderlos war, Constanze das Königreich erben,
und es an seinen Sohn Heinrich bringen würde. Und
ob er' gleich den Ausgang dieser Angelegenheit nicht er-
lebte, so geschah cs doch alles nach seinem Wunsche.
Friedrich I- selbst nämlich nahm nach einem so thaten-
reichen Leben auch das Kreuz, um dem dritten Kreuzzug
beizuwohnen, auf welchem er aber auf merkwürdige Weise
sein Lebensende fand, indem er sich in Kleinasien in dem
Flusse Saleph badete, und sich dadurch den Tod zuzog,
im 1.1190. — In demselben Jahre starb auch in Nea-
pel König Wilhelm Ii., und nun zog Kaiser Heinrich Vi.,
der nun schon seinem Vater auf dem deutschen Thron
gefolgt war, sogleich nach Italien, um Neapel in Besitz
zu nehmen, welches ihm auch, ungeachtet ein anderer
Kronbewerber ihm entgegentrat, gar bald gelang. So
erreichte also das hohenstaufische Kaiserhaus zu Ende
des zwölften Jahrhunderts, ungeachtet der mißlungenen
Kämpfe Friedrichs I., durch diese Erwerbung von Nea-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Constanz Friedrich Friedrich Friedrich_I. Wilhelm_I. Wilhelm Friedrich_I- Friedrich Constanz Heinrich Heinrich Wilhelm Wilhelms Wilhelms Heinrich Heinrich Friedrich_I- Friedrich Wilhelm Heinrich_Vi Heinrich Friedrichs_I.
327
Kriege zwischen Karl V. und Franz. I. Heinrich Vih. von England
Portugal. Emanuel der Große.
§ 3. Als nun nämlich Kaiser Maximilian im I.
1519 starb, so war sein Enkel Karl schon Herr der
Niederlande und König von Spanien, da Isabella schon
im I. 1510 und Ferdinand von Arragonien 1516 gestor-
den war, und er also das vereinte Königreich erhalten
hatte, und in Frankreich war im I.1515 auch Ludwig Xii.
gestorben und hatte sein Königreich seinem Neffen Franzi,
hinterlassen. Der harte nun schon vor Maximilians Tode
das Herzogthum Mailand in Italien durch die berühmte
Schlacht von Marignano, 1515, in welcher er als ein
siegreicher junger Held auftrat, wieder erobert, und in-
dem er auch wieder nach dem Königreich Neapel strebte,
welches jetzt durch die arragonische Erbschaft der junge
König Karl von Spanien ebenfalls besaß, so war es
nicht zu verwundern, daß jetzt zwischen diesen beiden
königlichen Jünglingen eine gewaltige Eifersucht entstand,
die nun durch den Tod Maximilians auf das höchste
gesteigert wurde. Denn nicht nur, daß Karl jetzt in den
vollständigen Besitz aller östreichischen Lander kam, von
Ungarn bis nach Spanien, wozu nun auch noch die neu-
eroberten spanischen Länder in Amerika kamen, so daß
er wahrhaft sagen konnte, daß die Sonne in seinem
Reiche nicht untergehe, sondern indem ihn die deutschen
türsten auch zu ihrem Kaiser erwählten, nach welcher
Zürde Franzi, ebenfalls gestrebt hatte, so daß sich die-
ser auch hier von ihm übertroffen fühlte, so mußte Fran-
zens Eifersucht auf das höchste steigen, und er suchte
bald Ursache, einen Krieg gegen den mächtigen Feind zu
beginnen, der bei gleicher Jugend doch weniger zum
Kriegshelden als zum klugen Staatsmann geschaffen
war. Dieser erste Krieg zwischen Franz und Karl, denn
es sind deren nachher mehrere geführt worden, begann
im I. 1521, und indem die Kriegstruppen der beiden
Herrscher an den Pyrenäen, in den Niederlanden, vor-
züglich aber in Italien, als dem Hauptschauplatz, gegen
einander fochten, so ereignete sich sogleich in den näch-
sten Jahren für Franz, der in Italien den Krieg selbst
führte, während Karl in Madrid blieb, ein großes Un-
glück, indem er in der Schlacht von Pavia, im Jahr
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Franz Franz Heinrich_Vih Heinrich Emanuel_der_Große Maximilian Maximilian Karl Karl Isabella Ferdinand_von_Arragonien Ferdinand Ludwig_Xii Ludwig Franzi Maximilians Karl_von_Spanien Karl Maximilians Karl Karl Franzi Franz Franz Karl Karl Franz Franz Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: England
Portugal Niederlande Spanien Frankreich Maximilians Mailand Italien Marignano Neapel Maximilians Ungarn Spanien Amerika Fran- Niederlanden Italien Italien Madrid Pavia
328
1525 gefangen wurde, wo ihm dcr Vicekönig von Neapel
knieend den Degen abnahm, und ihn in das nabgelegene
Kartheuserkloster fuhren ließ. Mit einem königlichen
Bewußtsein und Vertrauen glaubte nun Franz, daß Kai-
ser Karl, wenn er ihn persönlich vor sich sehen würde,
ihm auch sogleich seine Freiheit zurückgeben würde, und
verlangte deshalb, zu ihm selbst nach Madrid gebracht
zu werden. Sein Wunsch wurde erfüllt, und als er
von Italien aus zu Schiffe dahin gebracht wurde, mußte
er als ein gefangener König an den Küsten seines König-
reichs vorbeisegeln, in welchem indeß seine Mutter, Louise
von Savoyen, die Herrschaft für ihn gar klug ausübte.
Als er dann nach mancherlei Gefahren und Beschweren
in Madrid ankam, ließ ihm Kaiser Karl zwar eine präch-
tige Wohnung in seinem Pallaste einraumen, aber über
seine Gesinnung hatte sich Franz gar sehr geirrt, denn
der staatskluge Herrscher ließ ihn gar nicht vor sich kom-
men, sondern ließ nur durch andere mit ihm unterhan-
deln. Et verlangte vor allem, daß er ihm das Herzog-
thum Burgund, welches nach Karls des Kühnen Tod
als ein Lehnsland wieder zu Frankreich gekommen war,
wieder herausgeben sollte, dann wollte er ihn frei lassen.
Als sich Franz mit Standhaftigkeit lange geweigert hatte,
etwas von seinem Königreich fahren zu lassen, vermochte
ihn doch endlich das drückende Gefühl der Gefangen-
schaft, mit Karl den Traktat von Madrid zu schließen,
im I. 1526, durch welchen zwar Franz die Herausgabe
von Burgund versprach, aber dabei den festen Vorsatz
hatte, sein Versprechen nicht zu halten. Durch diesen
Traktat von Madrid wurde der erste Krieg zwischen
Karl und Franz beendigt, und als nun letzterer aus der
Gefangenschaft entlassen wurde, als er an vem Grenz-
flüsse, der Bidassoa, bis wohin ihn die Spanier geführt
hatten, seine beiden Söhne fand, die er als Geißeln für
die Erfüllung seines Versprechens einstweilen nach Spa-
nien schicken sollte, gönnte er denselben nur eine flüch-
tige Umarmung, und indem er sich auf sein Pferd warf,
sprengte er in sein Königreich wieder hinein, mit lautem
Jubel ausrufend: Nun bin ich wieder Könrg von Frank-
reich. — Und bald zeigte er, daß er sein in der Gefan-
genschaft ihm abgezwungenes Versprechen nicht zu halten
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz Karl Karl Louise
von_Savoyen Karl Karl Franz Franz Karls Franz Franz Karl Karl Franz Franz Karl Karl Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Madrid Italien Madrid Karls Frankreich Madrid Burgund Madrid Frank-
329
gedenke, sondern indem er -mit dem König Heinrich Viii.
von England und mit dem Pabst Clemens Vii. und mit
anderen italienischen Staaten ein großes Bündniß schloß,
denn seine Gefangenschaft hatte ihm diese Machte zu
Freunden gemacht, so begann er sogleich wieder einen
zweiten Krieg gegen Karl, indem er seine Kriegstruppen
unter einem berühmten Feldherrn, Lautrer, nach^ Italien
schickte, welcher auch nahe daran war, das Königreich
Neapel wieder zu erobern. Ob aber gleich dieser zweite
Krieg für Franz gar glücklich begonnen hatte, so war
doch sein Glück nicht von Dauer, denn nachdem ein
Feldherr Karls, Karl von Bourbon, ein französischer
Prinz, der Franz untreu geworden war, im Jahr 1527
Rom belagert und erobert hatte, wobei sogar der Pabst.
in Gefangenschaft gerathen war, was damals ein großes
Aussehen machte, so war es größtentheils doch wieder
die eigene Schuld Franzens, daß ihm Italien bald wie-
der untreu wurde; besonders ließ er es geschehen, daß
durch seine Hofleute, denen er sich hingab, der genuesi-
sche Seeadmiral Andreas Doria, der mit seiner Flotte
die Eroberung der Hauptstadt Neapel mit vollenden sollte,
daß dieser Admiral beleidigt wurde, der nun mit seiner
Flotte zu Karin überging, wodurch denn auch alles für
Franz verloren ging, so daß er den Frieden wünschen
mußte. Wie es nun so stand, so-kamen die Mutter
Franzens, Louise von Sapoyen, und Karls Tante, Mar-
garethe von Oestreich zusammen in Cambray in den Nie-
derlanden, und da sie hier in zwei Zimmern neben ein-
ander wohnten, und sich immer nach Belieben sprechen
konnten, so kam durch ihre Bemühungen wieder ein
Friede zwischen den beiden Herrschern zu Stande, der
Friede zu Cambray, der deshalb auch der Damenfriede
heißt, im I. 1529, mit welchem dieser zweite Krieg en-
digte. Durch denselben mußte Franz alle seine Ansprüche
auf Italien ausgeben, jedoch durfte er Burgund vor der
Hand noch behalten, so wie er auch seine Söhne aus
Madrid zurückerhielt. — König Franz konnte aber auch
jetzt den Verlust seiner Ansprüche in Italien nicht ver-
schmerzen, und wünschte bald von neuem einen Krieg
anzufangen, um sie wieder zu gewinnen. Hierbei hoffte
er vorzüglich darauf, daß Karl, auch Krieg mit den Tür-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Viii Heinrich Clemens_Vii Karl Karl Franz Franz Karls Karl_von_Bourbon Karl Franz Franz Franzens Andreas_Doria Karin Franz Franz Franzens Louise_von_Sapoyen Karls Oestreich Franz Franz Franz Franz Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: England Italien Neapel Karls Italien Neapel Karls Cambray Nie- Italien Burgund Madrid Italien
271
daraus entstand, hatte er nicht vorausgesehen. Eleonore
.nämlich vermählte sich bald wieder, und zwar mit dem
Grafen Heinrich von Anjou, welcher jetzt, es war nun
in der Mitte des Jahrhunderts, Erbe des Königreichs
England war, und das war er auf folgende Weise ge-
worden. Drüben in England nämlich hatte, nach dem
Tode Wilhelm des Eroberers im Jahr 1087, fein Sohn,
Wilhelm der Rothe, zu Ende des elften und zu Anfang
des zwölften Jahrhunderts eine gar graufame Herr-
schaft geführt, daß er auch endlich auf der Jagd er-
mordet wurde, und nun ergriff sein jüngerer Bruder,
Heinrich I., die königliche Herrschaft, weil sein älterer
Bruder Robert, der schon Herzog der Normandie war,
eben auf einem'kreuzzuge abwesend war. Und auch,
als er zurückkehrte, behielt doch Heinrich I. nicht nur
das Königreich England, sondern nahm ihm auch die
Normandie, indem er den Bruder sogar in einer langen
Gefangenschaft schmachten ließ. Da ihm aber nach so
grausamen Verfahren doch der Wunsch nicht erfüllt
wurde, .seine Krone auf einen Sohn zu bringen, weil er
keinen männlichen Erben hatte, so ließ er schon im Jahr
1126 seiner Tochter Mathilde die englische Krone zu-
sichern, und sie vermählte sich zugleich mit dem Grafen
Gottfried von Anjou, der nach Heinrichs 1. Tode, im
Jahr 1135, Mathilden nach England begleitete, um mit
ihr das Königreich in Besitz zu nehmen. Da aber zu-
gleich ein Neffe Heinrichs, der Graf Stephan von Bvu-
logne, als Kronbewerber in England auftrat, so wurde
zwischen ihm und Mathilden ein mehrjähriger Krieg um
das Königreich geführt, und obgleich Mathilde nach
mancherlei Wechseln in der Schlacht von Lincolm, im
I. 1141, so glücklich siegte, daß sie Stephan gefangen
nahm und in Ketten wegführte, so mißbrauchte sie doch
ihr Siegesglück und betrug sich in England so roh, daß
die Engländer wieder von ihr abfielen, und daß endlich
Stephan doch die Krone behielt, wobei er jedoch mit
Mathilden den friedlichen Vertrag schloß, daß nach sei-
nem Tode das Königreich England an ihren Sohn Hein-
rich von Anjou kommen sollte, welcher jetzt auch schon
die Normandie besaß. So wurde also dieser Heinrich
von Anjou Erbe von England, und mit ihm vermahlte
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Eleonore Heinrich_von_Anjou Heinrich Wilhelm Wilhelm_der_Rothe Wilhelm Heinrich_I. Heinrich_I. Robert Heinrich_I. Mathilde Gottfried_von_Anjou Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrichs Stephan_von_Bvu- Mathilde Stephan Stephan Heinrich
von_Anjou Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: England England England England England England England England