bei dem athenischen Volke, vorzüglich Hei der unteren
Klasse desselben, so beliebt, daß er großes Ansehen in
der Stadt erlangte, und daß die Athener seinem Rath
folgten. So gab er ihnen denn auch den thörigten Rath,
den peloponesischen Krieg wieder anzufangen. Er spie-
gelte ihnen vor, wie sie dabei auch die Insel Sicilien,
welche auf der Seite der Spartaner war, well auch dort
ihnen verwandte Völker wohnten, erobern könnten, so
daß sie von den kühnen Anschlägen und Hoffnungen des
jungen Mannes ganz hingerissen wurden. Sie rüsteten
nun mit vielem Gelde eine große Seeflotte aus, auf
welcher Alcibiades, den sie zum Admiral ernannten, mit
noch einigen andern Feldherren, absegeln sollte, um Si-
cilien zu erobern.
Anklage des Alcibiades und Uebergang desselben zu den Spartanern.
§ 17. Es war ein festlicher Tag, wie diese große
Flotte, feierlich geschmückt, und unter dem Klang musi-
kalischer Instrumente, aus dem Hafen von Athen aus-
lief. Viele Menschen waren auch aus den anderen See-
städten herbeigesegelt, um das prächtige Schauspiel mit
anzusehen. Als aber diese Flotte in Sicilien angelangt,
und die Feldherren dort schon ausgestiegen waren, um
den Krieg zu beginnen, da kam ein heiliges Schiff aus
Athen, welä)es ihnen nachgesegelt war. Auf demselben
war eine Botschaft, welche dem Alcibiades den Befehl
brachte, er solle mit diesem Schiffe sogleich nach Athen
zurückkehren, um sich dort vor Gericht zu stellen. Er
war nämlich gleich nach seiner Abreise dort angeklagt
worden, daß er in der Nacht vor dem Abgänge der Flotte
mit seinen jungen Freunden in den Straßen Athens um-
hergestreift sey, und im frechen Muthwillen die heiligen
Bilder der Götter zerschlagen habe. Er mußte diesem
Befehle gehorchen, und das heilige Schiff besteigen, um
nach Athen zurück zu segeln. Weil er sich aber nichts
Gutes bewußt war, so beredete er unterweges seine Be-
gleiter, daß sie an der griechischen Küste anlandeten.
Da betrog er sie denn, und entfloh glücklich aus ihren
Händen. Nun wollte er sich an seinen Mitbürgern auch
dafür rächen, daß sie ihn vor Gericht gefordert hatten.
Er ging deshalb zu den Spartanern, ihren Todfeinden,
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133
zum Christenthum bekannt und die heilige Taufe empfan-
gen hatte, folgten am Weihnachtsfeste desselben Jah-
res zehntaufend feiner Unterthanen feinem Beifpiele,
und auf diese Weise fand nun das Christenthum wieder
Eingang in England. Es verbreitete sich nun in den
nächsten Zeiten auch in die anderen der sieben König-
reiche, und wurde immer mehr herrfchend. Alfo durfte
sich Gregor der Große auch dessen rühmen, daß er der
christlichen Kirche ein neues Land hinzugefügt, und sie
bei feiner Sorge, sie zu reinigen, auch erweitert hatte.
Auch wie er in England, bei den neuen Einrichtungen
der dortigen kirchlichen Gebrauche es gestattete, daß die-
selben noch mit einem gewissen Glanz und mit sinnlicher
Anlockung für das rohe Volk verbunden wurden, so ist
er auch überhaupt der erste gewesen, welcher den christ-
' liehen Gottesdienst tu den Kirchen des Abendlandes mit
größerer Feierlichkeit und äußerlicher Pracht ausgestat-
tet hat. Er theilte die Geistlichen in Klassen und Ab-
stufungen, zeichnete sie mit dem geistlichen Schmuck aus,
ließ das feierliche Glockengeläute ertönen, und Orgel und
kunstreicher Kirchengefang wurden gebräuchlich. Nach
allen dem war Gregor der Große zu Ende des sechsten
christlichen Jahrhunderts wahrhaft ein Vater der abend-
ländischen Christenheit, undgenoß mit Recht alle Ehrfurcht
in diesen Ländern, auf welchen allen sein Blick mit Wohl-
gefallen hätte verweilen können, wäre nicht gerade in
diesen Zeiten das Frankenreich, obgleich es nun schon
am längsten der katholischen Kirche angehört hatte, ein
gar zu furchtbares Beispiel öffentlicher Verderbniß ge-
wesen. Dort war in der Mitte dieses Jahrhunderts
nach der Eroberung des Thüringer- und Burgunderreichs
die getheilte Herrschaft der vier Söhne Klodwigs wie-
der an einen einzigen gekommen, an Klotar von Soif-
sons, der von ihnen übrig geblieben war, der aber fein
Reich wieder unter vier Söhne theilte, die nun eben
nach seinem Tode in den letzten Zeiten des sechsten Jahr-
hunderts durch ihren Bruderzwist Frankreich zum Schau-
platz der blutigsten Begebenheiten machten. Vorzüglich
geschah dieß dadurch, daß sich die Könige von Köln
und Soissons mit zwei Prinzessinnen aus dem Westgo-
thenreiche vermählt hatten. Siegbert von Köln hatte
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Extrahierte Personennamen: Gregor_der_Große Gregor Gregor_der_Große Gregor Söhne_Klodwigs Siegbert_von_Köln
Extrahierte Ortsnamen: England England Frankenreich Frankreich Westgo-
sch en Fürsten ganz ab, und erhoben seinen Neffen Ar-
nulf auf ihren Thron ; er mußte sogar in wahrer Dürf-
tigkeit die Unterstützung des Erzbischofs von Mainz an-
uehmen, und zum Glück nahm ihn der Tod bald hin-
weg.— Bei solcher Zerrüttung und Ohnmacht in den
karolingischen Königshäusern konnte der Normannen-
noth in diesen Landern kein Ende gemacht werden, und
so dauerten ihre Einfalle in den letzten Zeiten des neun-
ten Jahrhunderts in Frankreich und Deutschland immer
noch fort, bis zuletzt in Frankreich, jedoch erst im fol-
genden zehnten Jahrhundert, das Herzogthum Norman-
die entstand, wodurch diesen langen Normannenkriegen
ein Ende gemacht wurde. Als nämlich Rollo, ein Nach-
komme jenes berüchtigten Hastings, die Küsten Frank-
reichs wieder aus das Höchste beunruhigte und verwü-
stete, da konnte sich der damalige König von Frankreich,
Karl der Einfältige, nicht anders gegen ihn helfen, als
daß er ihm einen Theil seines Königreichs abtrat, um
ihn dadurch zu beruhigen. Dieß war eben der Theil
von der Nordküste Frankreichs, welcher jetzt die Nor-
mandie ausmacht. Karl der Einfältige gandiesen Land-
strich an den Normannen-Häuptling Rollo unter der
Bedingung, daß er sich zum Christen taufen lasse, daß
er sich mit seiner Tochter vermähle, und daß er sein
Lehnsträger sein wolle. In der Hauptkirche zu Rouen
geschah die feierliche Taufe dieses Normannen, welcher
nun den christlichen Namen Robert erhielt; aber vor
dem König Frankreichs niederzuknieen, und ihm den
Lehnseid zu leisten, dazu konnte sich der freisinnige Mann
nicht entschließen, sondern er ließ es durch einen seiner
Krieger verrichten, welcher den König dabei von seinem
Stuhl warf. Höchst merkwürdig ist es aber, daß der
nunmehrige und erste Herzog Robert von der Norman-
die dieses Land, welches er erst als Seeräuber verwüstet
hatte, nun als ein guter und kluger Fürst so vortreff-
lich beherrschte, daß es bald die blühendste und glück-
lichste der französischen Landschaften wurde. Diese Ent-
stehung der Normandie fallt schon in den Anfang des
zehnten Jahrhunderts, in das Jahr 912 n. Ch. Geb.,
wo also durch diesen Vorgang zwischen den südlichen
Ländern der Christenheit und dem heidnischen Norden
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Einfältige Karl Karl Rollo Robert Robert
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Frankreich Deutschland Frankreich Frankreich Frankreichs Rouen Frankreichs
2s5
geneigt war, und zwar in der Stadr Clermont, unter
freiem Himmel eine große Kirchenversammlung im I.
1096 hielt, welcher auch viele von den Großen deslan-
des.md viel Volks beiwohnte, und nachdem er in einer
rührenden Rede die Noch des heiligen Landes beschrie-
den und zur Befreiung desselben aufgefordert hatte, hef-
teten sich, nach dem begeisterten Zuruf: „Gott will es!"
viele Fürsten und Herren und hohe Geistliche ein rothes
Kreuz auf die Schulter, und thatcn damit das Gelübde
zu dem weiten Zug. So kam denn von Frankreich aus
der erste Kreuzzug zu Stande, in welchem der Haupt-
anführer ein französischer Ritter, Gottfried von Bouillon,
Herzog von Lothringen, war, und welcher nach mancher-
lei Wechseln, welche die Kreuzheere unterweges erfuh-
ren, damit endigte, daß die heilige Stadt Jerusalem
und das heilige Land erobert und ein Königreich daraus
gemacht wurde. Und Gottfried von Bouillon wurde
der erste König von Jerusalem, im 1.1099 n. Ch. Geb.
Weil nun aber dieses fernliegende christliche Königreich,
welches die ersten Kreuzfahrer mit hochherziger Tapfer-
keit neben der gewaltigen Ausbreitung der seldschucki-
schen Reiche gegründet hatten, gegen diese letzten auch
immerfort mit dem Schwerdte mußte vertheidigt wer-
den, so war es nothwendig, daß diesem ersten Kreuzzug
noch mehrere andere folgen mußten, durch welche der
Besitz dieses Königreichs sollte festgehalten werden, ob
sich gleich nachmals zeigte, daß es nicht möglich war.
So sind im Ganzen sechs große Kreuzzüge unternommen
worden, die kleineren Unternehmungen einzelner Kriegs-
haufen nicht mitgerechnet, und zwar sind die folgenden
zumeist von Kaisern und Königen angeführt worden.
Der zweite geschah in der Mitte des zwölften Jahrhun-
derts, im 1.1117, unter dem deutschen Kaiser Konrad Iii.
und dem französischen König Ludwig Vii. Der dritte
war zu Ende des zwölften Jahrhunderts, 1190, wo der
deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa und die Könige
Philipp von Frankreich und Richard von England daö
Kreuz nahmen. Als vierter Kreuzzug wird zu Anfang
des dreizehnten Jahrhunderts, im I. 1201, jener Zug
der Venetianer und der französischen Ritter gegen Con-
stantinopel angesehen, durch welchen die Gründung des
lateinischen Kaiserthums erfolgte. Dann war in der
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Extrahierte Personennamen: Gottfried_von_Bouillon Gottfried_von_Bouillon Konrad_Iii Konrad Ludwig_Vii Ludwig Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Philipp_von_Frankreich Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Lothringen Jerusalem Jerusalem England
299
zu schießen, so reizte er ihn dadurch zu so heftiger Rache,
daß Tell den Geßler selbst in einem hohlen Gebirgsweg
erschoß, wie sie denn durch diesen und andere dergleichen
Vorfälle zu einem völligen Aufstand kamen. Auf einer
Wiese im dunklen Walde, das Rütli genannt, traten die
angesehensten unter ihnen, Walther Fürst, Werner Stauf-
facher, Arnold aus Melchthal rc. zusammen und thaten
einen feierlichen Schwur, dem Kaiser nicht mehr zu ge-
horchen, sondern als freie Bürger zu leben, was sie dann
auch durch die Vertreibung der Landvögte und durch die
Vertheidigung ihres Landes mit den Waffen durchsetzten.
So entstand im 1.1308 der Schweizerbund. — So wurde
also im Anfang des vierzehnten Jahrhunderts die freie
Republik der Schweiz gegründet, welche sich aber erst
in den folgenden Zeiten, als andere Gegenden und Städte
hinzutraren, zu ihrer heutigen Ausbreitung erweitert
hat. — Und als nach Albrechrs I. in demselben Jahre
erfolgtem Tode, er wurde nämlich in der Schwei; von
seinem Neffen Johann, dem er seine Erbländer vorent-
hielt, ermordet, als nun die deutschen Fürsten wieder
einen länderarmen Grafen zum Kaiser erwählten, näm-
lich Heinrich von Luxemburg, als Heinrich Vii., so wußte
dieser Kaiser durch die Erwerbung Böhmens, das Bei-
spiel Rudolfs, sich eine Hausmacht zu bilden, klug
nachzuahmen, und als er auch wieder nach Italien zog,
so wurde er zwar in Rom von einem Kardinal, weil
derpabst damals, wie nachher zu erklären ist, in Frank-
reich residirte, zum Kaiser gekrönt, aber weil die vielen
italienischen Staaten in zwei Partheien getheilt waren,
in Ghivillinen und Guelfen-, zu welchen letzteren auch
der König von Neapel gehörte, so hatten ihn die Ghi-
billinen, welche sich für Freunde des Kaisers ausgaben,
eigentlich nur nach Italien zu kommen gebeten, um seine
Hülfe zu genießen, und keinesweges konnte er die frü,
Here Kaisergewalt über dieses Land wieder gewinnen.—
Als er sich dort mit dem König Friedrich von Sicilien
verband,— noch im vorigen Jahrhundert, nämlich im J.
1282, war die sicilianische Vesper gewesen, bei welcher
die Sicilianer alle Franzosen unter sich ermordet, und
sich vom König von Neapel losgerissen hatten, indem
sie einen Prinzen von Arragonien zu ihrem König er-
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Extrahierte Personennamen: Walther_Fürst Werner_Stauf- Arnold Albrechrs_I. Johann Johann Heinrich_von_Luxemburg Heinrich Heinrich_Vii Heinrich Rudolfs Friedrich_von_Sicilien Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Rudolfs Italien Rom Frank- Neapel Italien Neapel
300
hoben — als Kaiser Heinrich Vii. durch ein Dündniß
mit dem König von Sicilien gegen den König von Neapel
die guelfische Parthei zu überwinden und seine Gewalt
über Italien wieder zu gewinnen hoffte, starb er dort
eines frühen Todes, im I. 1313. Und nicht glücklicher
war in Hinsicht Italiens sein Nachfolger, Ludwig Iv.
oder der Barer, der von den zwiespältigen deutschen Für-
sten mit Friedrich von Oestreich zugleich erwählt, den-
selben in der Schlacht von Mühldorf, 1322, schlug,und
gefangen nahm, und ihn nachmals, als derselbe nack-
gegebenem Versprechen freiwillig in seine Gefangenschaft
zuruckkehrte, als feinen theuersten Freund hielt. Bei so
edler Gesinnung und Größe, welche dkeser Kaiser besaß,
war doch auch seine Herrschaft im Ganzen nur ein fort-
gesetzter Kampf um die Wiedergewinnung der vorigen
Kaisermacht, theils über die deutschen Fürsten, theils
über Italien, wohin er auch wieder zog, und sich zum
Kaiser krönen ließ, ohne sich jedoch dort behaupten zu
können; und am unglücklichsten war seine Regierung
durch eine neue Feindschaft mit dem Pabste Johann Xxii.,
der ihn, weil er die pabstliche Hoheit nicht anerkennen
wollte, in den Bann that, und durch die deutschen Für-
sten einen Gegenkaiser gegen ihn aufstellte, nämlich Kö-
nig Karl von Böhmen/ Johanns Sohn, aus dem luxem-
burgischen Hause. Und dieser Karl von Böhmen, der
nach Ludwigs Iv. Tode, im I. 1347, alleiniger Kaiser
wurde, stiftete in Deutschland die goldene Bulle. Indem
er nämlich weniger die Wiedervereinigung Italiens mit
Deutschland im Auge hatte, als die Beherrschung und
Ausbreitung seines Königreichs Böhmen, für welches er
eine große Vorliebe hatte, und die bessere und sichere
Einrichtung des deutschen Reichs, welche in den letzten
Zeiten so ganz gefehlt hatte, so ließ er auf zwei großen
Reichstagen in Nürnberg und Metz die deutschen Für-
sten sich versammeln, und ließ mit ihrer Zustimmung
eine Schrift entwerfen, in welcher es durch genaue Ge-
setze deschrieben war, von welchen Fürsten und auf welche
Weise der deutsche Kaiser sollte erwählt werden, damit
sich der römische Pabst nicht fernerhin, wie er es bis
jetzt gethan hatte, das Recht anmaße, die Krone des
deutschen Reichs zu vergeben. Und auch über andere
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_Iv Ludwig Friedrich_von_Oestreich Friedrich Johann_Xxii Johann Karl_von_Böhmen/_Johanns Karl Johanns Karl_von_Böhmen Karl Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Sicilien Neapel Italien Italiens Italien Ludwigs Deutschland Italiens Deutschland Nürnberg
305
gann mit Kaiser Albrecht Ii. das habsburgksche Hans
von neuem über Deutschland zu herrschen, welche Herr-
schaft es bis auf die neuesten Zeiten behalten hat. We-
gen des edlen Charakters, welchen dieser Kaiser besaß,
war es sehr zu bedauern, daß er schon nach zwei Jah-
ren starb, worauf die deutsche Kaiserkrone an seinen Vet-
ter Friedrich Hi. kam, der zwar nicht selbst die rechte
Herrscherthätigkeit besaß, doch aber von den guten Ent-
würfen Albrechts Ii. vieles ausführen ließ, bis nach sei-
nem Tode, im I. 1193, sein Sohn Maximilian I. als
ein gar berühmter Kaiser auftrat, und sich nicht nur
durch neue Einrichtungen im deutschen Reiche berühmt
machte, sondern auch, wie nachher erzählt wird, den
Grund zu der Größe der östreichischen Macht legte, mit
deren großer Ausbreitung dann die neue Geschichte be-
ginnt. So hatte nun in den beiden letzten Jahrhunder-
ten des Mittelalters, dem vierzehnten und fünfzehnten,
das deutsche Reich seine eigenen innerlichen Schicksale
gehabt, so wie auch Italien, in welchem Lande jedoch
in diesen Zeiten noch zwei große Vorgänge stattfanden.
Das Königreich Neapel nämlich bekam wieder ein an-
deres Herrscherhaus, indem sich eine Königin von Nea-
pel, Johanna, mit einem Prinzen von Arragonien in
Spanien vermählte, und nach vielen Kämpfen, die darüber
entstanden waren, indem auch der König Ludwig von Un-
garn wegen Heirathsverwandtschaft auf Neapel Anspruch
machte, geschah es endlich doch, daß dieses Reich an
das Königshaus von Arragonien kam, welches also seine
Macht nicht nur über einen großen Theil von Spanien,
sondern auch über Süd-Italien und die umliegenden In-
seln ausbreitete, so daß man sich seit der Mitte des
fünfzehnten Jahrhunderts im Süden Europas diese aus-
gebreitete arragonische Macht zu denken hat. Und in
dem nördlichen Italien war es ein Hauptvorgang, daß
in den Bürgerstädten sich die Männer, welche die Kriegs-
truppen anführten, zu fürstlichem Ansehen erhoben, und
daß aus den Republiken wieder Fürstenthümer wurden,
und am berühmtesten ist in Florenz eine reiche Kauf-
mannsfamilie geworden, die Familie Medici, so daß in
der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts Cosmo
von Medici und Lorenzo von Medici als wohlthätige
20
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von_Medici Lorenzo_von_Medici
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Neapel Spanien Neapel Spanien Europas Italien Florenz
249
\
was ihren Wünschen sowohl für die Erhebung ihres
eigenen Ansehens als für das Wohl der Kirche und der
Christenheit entsprechen mußte. Dahin gehört vor allem
die Entstehung eines neuen Reichs, nämlich des König-
reichs Neapel in dem Süden von Italien. Diese Ge-
genden, welche, wie oben erzählt worden, das sächsische
Kaisergeschlecht vergebens von dem griechischen Kaiser-
reich an das deutsche zu bringen gesucht hatte, waren
auch im elften Jahrhundert, während der salischen Kai-
serzeit in dem Zustand einer gemischten Herrschaft ge-
blieben, indem sich jetzt hier und da, in Benevent, Capua,
Salerno, altlombardische Fürsten ganz von den Griechen
losrissen und gegen sie kämpften, während auch dje
Araber von Sicilien her das feste Land Italiens betra-
ten, und an diesem Kampfe beiderseitig Theil nehmend,
Städte und Landstriche eroberten. Zu diesen drei Na-
tionen, welche den Süden Italiens fortwährend mit
Kampf erfüllten, kam seit den Zeiten des letzten sächsi-
schen Kaisers/: also zu Anfang des elften Jahrhunderts
eine vierte, ngmlich die Normannen. Aus der Nor-
mandie in Frankreich, die seit ihrer Gründung durch
Robert, als ein blühendes Furstenthum fortbestanden
hatte, wo aber unter dem Adel des Landes doch auch
jener alte Geist des Nordens wohnte, der in die Ferne
trieb, von dort kamen zuerst normannische Edle als Pil-
ger nach Unter-Italien, um berühmte Heilige dort zu
verehren. Da sie aber die Einwohner des Landes im
Kampfe gegen einander fanden, so konnten sie sich bei
ihrem angestammten kriegerischen Geiste der Theilnahme
an demselben nicht enthalten, sondern den Griechen und
Lombarden mit dem Schwerdte gegen die Arablr, oder
auch gegen einander beistehend, machten sie zugleich den
Anfang, indem nämlich bald Landsleute aus der Nor-
mandie nachkamen, zur Einnahme von Städten und
Landstrichen für sich selbst, wie es zuerst mit Amalfi und
Aversa geschah« Es entstand dadurch zuerst die norman-
nische Grafschaft Aversa, welche von den ersten salischen
Kaisern anerkannt wurde. Dann aber kamen drei Söhne
eines normannischen Edelmanns, des Tankred von Hau-
teville, und breiteten die normannischen Besitzungen in dem
Lande auf mancherlei Weise aus, so daß die Söhne des
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\
— 311 —
ähnliche Weise, obgleich sie in ihren Einrichtungen dem
Königreich Arragonien nicht gleich kamen. Dabei wuch-
sen ihre Reiche auch in ihrem äußern Umsang, denn wie
das arragonische Königshaus auch zu dem Besitz von
Neapel und Sicilien kam, und so seine Macht über das
Meer verbreitete, so gelang es auch in diesen Zeiten
in Portugal den Nachkommen Alfons des Großen,
unter welchey Dionysius der Gerechte — 1325, Pedro I.
— 1367 und Johann I. berühmt sind, den ganzen
Umfang des heutigen Königreichs Portugal zu voll-
enden, indem sie auch die südlichste Landschaft Algarvien
von den Arabern eroberten, welche noch einige Zeit ein
eigenes Königreich blieb. Aber am wichtigsten war die
weitere Ausbreitung des Königreichs Kastilien, weil die
nunmehrige völlige Wiedervertreibung der arabischen
Macht in Spanien damit zusammenhing. Wie sich nämlich
damals die inneren Einrichtungen der christlichen Reiche
in Spanien immer mehr verbesserten und ausbildeten,
so war es gerade das Gegentheil mit dem letzten ara-
bischen Reiche Granada, welches bei der steigenden Aus-
artung der Araber so sehr in Zerrüttung verfiel, daß es
auch gegen die äußeren Feinde immer schwächer wurde,
und seinem völligen Untergang entgegen ging. Dahin
war es in diesem Reiche in der zweiten Hälfte des fünf-
zehnten Jahrhunderts gekommen, als eben Kastilien von
einer berühmten Königin, Jsabella, beherrscht wurde, >
und Arragonien von Ferdinand dem Katholischen, einem
Könige von großer Staatsklugheit. Dieser vermählte
sich mit Isabellen von Kastilien, ohne daß jedoch ihre
Königreiche dadurch vereinigt wurden, sondern Jsabella
blieb auch^ als Ferdinands Gemahlin noch selbstständige
Königin über ihr Reich Kastilien. Doch stand Ferdinand
seiner Gemahlin Jsabella bei, als sie zuletzt auch die Er-
oberung des Königreichs Granada unternahm, und im
3«-1492 rückten sie mit einem großen Heer in das weite
Thal von Granada, um diese Hauptstadt zu erobern.
Diese Eroberung gelang ihnen denn auch im folgenden
Jahre, und der letzte König von Granada, Abdallah,
nachdem er seine Stadt übergeben hatte, verschmähte
es jedoch, unter vortheilhaften Bedingungen der Unter-
than Isabellens zu werden, und ging lieber nach Afrika
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Extrahierte Personennamen: Alfons Johann_I. Jsabella Ferdinand_dem_Katholischen Ferdinand Ferdinands Ferdinand Abdallah
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Sicilien Portugal Portugal Kastilien Spanien Spanien Granada Kastilien Kastilien Granada Granada Granada
256
machtigte, und in diesem Lande ein neues Königshaus
gründete, das der Estritiden, welches nun nicht nur das
elfte Jahrhundert hindurch im Besitz des dänischen Thro-
nes blieb, sondern auch in dem folgenden Jahrhundert,
wie später erzählt wird, zu besonderer Größe empor-
wuchs. — Und da nun auf diese Weise die drei Lander
des Nordens aus dem hinstnkenden Reiche Kanuts wie-
der selbstständig hervortraten, so geschah dasselbe auch
mit England, welches in der zweiten Halste dieses Jahr-
hunderts ein neues bedeutendes Schicksal erlebte. —
Nämlich nach dem Tode des dänischen Haralds konnten
sich nun die Engländer der dänischen Herrschaft wieder
ganz entziehen, und erhoben nun sogleich wieder einen
Prinzen aus dem altsächsischen Königshaus, Eduard
den Bekenner, auf ihren Thron. Dieser besaß denselben,
obgleich andere Prinzen nähere Ansprüche darauf hatten,
bis zum Jahr 1066, wo er kinderlos starb. < Nun ent-
stand zwischen drei Männern ein Streit um die englische
Königskrone, denn wie sie der englische Graf Harald
Godwinson verlangte, der Eduards Schwager war, so
machte auch der damalige norwegische König Harald
wegen Verwandtschaftsrechten darauf Anspruch; das
größte Recht aber sie zu fordern, glaubte eben jener
Herzog Wilhelm von der Normandie zu haben, zu wel-
chem Eduard der Bekenner in seiner Jugend als ver-
triebener Prinz geflohen war, und dem er, wie Wilhelm
vorgab, • sein Königreich aus Dankbarkeit in einem Te-
stamente vermacht hallen sollte. Und wie nun diese drei
Bewerber um die englische Krone mit ihren Kriegstrup-
pen gegen einander zogen, um ihr Recht mit dem Schwerdte
zu behaupten, da stießen zuerst die beiden Haralds auf
einander im Norden von England, und lieferten die
Schlacht bei Stamfordsbridge, im I. 1066, in welcher
der englische Harald Sieger blieb. Nicht lange aber
dauerte seine Siegesfreude. Als er nach London zurück-
kehren und sich des Königreichs ganz versichern wollte,
da stieg an der englischen Küste auch Wilhelm aus der
Normandie mit einem Kriegsheere aus, daß Harald auch
ihm entgegen eilen mußte, und in "demselben Jahr in
der Schlacht bei Hastings wurde Harald von einem
normannischen Pfeil tödtlich getroffen, und verlor Reich
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Extrahierte Personennamen: Eduard Eduard Harald
Godwinson Eduards_Schwager Eduards Harald Wilhelm Eduard_der_Bekenner Eduard Wilhelm Haralds Harald Wilhelm Harald Harald