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1. Vorschule der Geschichte Europas - S. 8

1834 - Berlin : Enslin
9 Diese drei Länder haben auch drei verwandte Sprachen. Drei verwandte Sprachen haben auch im Osten Euro- pas Polen, Galizien und Rußland, die im flachen Tief- lande zusammenliegen und mit ihren Sprachen westlich über die Weichsel heräberreichen. Dagegen reicht in Preußen, welches von der Weichsel, wie die Niederlande vom-Rhein, durchschnitten wird, die Deutsche Sprache weit nach Osten über die Weichsel hin. Endlich ist Un- garn mit Siebenbürgen südlich von den Ostlandern von der Natur durch die Karpathen und durch die Donau, wie durch die Sprache seines Volkes abgesondert. Aber außer den Sprachen, durch welche man die Absonderung der Lander im Allgemeinen erkennt, herrschen in einzel- nen Gegenden der Lander noch andere, so daß ihrer noch mehrere sind, als die genannten. Man erklärt sich ihre Entstehung durch die Geschichte der Völker, man über- sieht auch ihre Aehnlichkeit und Verwandtschaft. Staaten. § 8. Nun ist aber Europa nicht nur in Lander, sondern auch in Reiche und Staaten getheilt, und kei- nesweges macht jedes Land auch einen Staat aus, daß immer ein Herrscher auch ein Land besäße, sondern hier sind mehrere Länder unter eine Herrschaft vereinigt, und dort wieder ist eines unter mehrere Herrschaften ge- theilt, und die Herrscher haben verschiedene Titel. Zwei Kaiser sind in Europa, die außer ihrem Kaiserthum, auch noch Königreiche besitzen: der Kaiser von Rußland besitzt zu seinem großen Kaiserthum auch das frühere Königreich Polen; der Kaiser von Oestreich aber hat sein Kaiserthum aus'mehreren Königreichen zusammen- gesetzt. Zu Ungarn und Galizien besitzt er in Deutsch- land Böhmen und Illyrien mit mehreren daneben lie- genden Fürstenthümern, und im nördlichen Italien das Lombardisch-Venetianische Königreich. Der König von Preußen hat mit dem Lande Preußen auch viele kleinere Länder von Deutschland mit seinem Königreich' vereinigt. Der König von England besitzt außer Großbritannien und Irland auch noch ein Stück von Deutschland, das König- reich Hannover. So hat auch der König von Däne- mark außer diesem Königreiche noch das Deutsche Für-

2. Vorschule der Geschichte Europas - S. 37

1834 - Berlin : Enslin
bei dem athenischen Volke, vorzüglich Hei der unteren Klasse desselben, so beliebt, daß er großes Ansehen in der Stadt erlangte, und daß die Athener seinem Rath folgten. So gab er ihnen denn auch den thörigten Rath, den peloponesischen Krieg wieder anzufangen. Er spie- gelte ihnen vor, wie sie dabei auch die Insel Sicilien, welche auf der Seite der Spartaner war, well auch dort ihnen verwandte Völker wohnten, erobern könnten, so daß sie von den kühnen Anschlägen und Hoffnungen des jungen Mannes ganz hingerissen wurden. Sie rüsteten nun mit vielem Gelde eine große Seeflotte aus, auf welcher Alcibiades, den sie zum Admiral ernannten, mit noch einigen andern Feldherren, absegeln sollte, um Si- cilien zu erobern. Anklage des Alcibiades und Uebergang desselben zu den Spartanern. § 17. Es war ein festlicher Tag, wie diese große Flotte, feierlich geschmückt, und unter dem Klang musi- kalischer Instrumente, aus dem Hafen von Athen aus- lief. Viele Menschen waren auch aus den anderen See- städten herbeigesegelt, um das prächtige Schauspiel mit anzusehen. Als aber diese Flotte in Sicilien angelangt, und die Feldherren dort schon ausgestiegen waren, um den Krieg zu beginnen, da kam ein heiliges Schiff aus Athen, welä)es ihnen nachgesegelt war. Auf demselben war eine Botschaft, welche dem Alcibiades den Befehl brachte, er solle mit diesem Schiffe sogleich nach Athen zurückkehren, um sich dort vor Gericht zu stellen. Er war nämlich gleich nach seiner Abreise dort angeklagt worden, daß er in der Nacht vor dem Abgänge der Flotte mit seinen jungen Freunden in den Straßen Athens um- hergestreift sey, und im frechen Muthwillen die heiligen Bilder der Götter zerschlagen habe. Er mußte diesem Befehle gehorchen, und das heilige Schiff besteigen, um nach Athen zurück zu segeln. Weil er sich aber nichts Gutes bewußt war, so beredete er unterweges seine Be- gleiter, daß sie an der griechischen Küste anlandeten. Da betrog er sie denn, und entfloh glücklich aus ihren Händen. Nun wollte er sich an seinen Mitbürgern auch dafür rächen, daß sie ihn vor Gericht gefordert hatten. Er ging deshalb zu den Spartanern, ihren Todfeinden,

3. Vorschule der Geschichte Europas - S. 68

1834 - Berlin : Enslin
Hand stutzte, und bis nach Athen hin, wo sie einkehrten, sprach er auch nicht ein Wort mit Kleopatra. Endlich kamen sie nach Aegypten wieder zurück, und mußten nun mit banger Furcht erwarten, was Octavianus gegen sie noch unternehmen wurde. Das war die Schlacht bei Actium im Jahr 31 v. Ch. Geb. Die Unterwerfung Aegyptens. Der Tod Kleopatras. § 20. Octavianus versäumte es auch nicht, sie da- hin zu verfolgen, und wie er nun die Küsten Aegyptens betrat, mußten auch Antonius und Kleopatra alle Hoff- nung verlieren. Zuerst entleibte sich Antonius selbst, und wie Kleopatra hörte, daß Octavianus schon daran denke, sie dort in Rom vor seinem Triumphwagen her- führen zu lassen, so war ihr das so schrecklich, daß sie lieber den Entschluß faßte, sich giftige Nattern an die Brust zu legen, denn sie konnte als Gefangene des Oc- tavian kein anderes Werkzeug haben, und so ihr Leben verlor. — Nun war Octavianus auch Herr von Aegyp- ten, welches er denn ebenfalls zu einer Provinz des rö- mischen Reichs machte, so daß nun von den Königrei- chen, welche damals aus Alexanders Weltreich entstan- den waren, keines mehr stand, sondern alle waren sie nun der weitverbreiteten römischen Weltherrschaft un- terworfen. Entstehung des römischen Karserthums. Kaiser Augustus. § 21. Als aber Octavianus von seinen Siegen über Antonius nach Rom zurückgekehrt war, so trugen sich nun nicht nur mit dem r-ömischen Reiche, sondern auch mit dem ganzen Menschenleben in Europa die allergröß- ten Veränderungen zu. Zuerst wurde es in Rom selbst völlig anders, dadurch nämlich, daß von jetzt an der Senat und die Volksversammlung die wirkliche Herr- schaft über das weite Reich nicht behielten, sondern sie kam nun eigentlich an den siegreichen Octavianus, wel- cher jetzt den Namen Augustus annahm, und weil er über alle römischen Kriegsheere allein zu befehlen hatte, nun auch allein Herr war über alle Länder des römi- schen Reichs. So wurde denn aus der republikanischen

4. Vorschule der Geschichte Europas - S. 70

1834 - Berlin : Enslin
70 Die Völker des Nordens in Europa. Die Germanen. Des Augustus Eroberungsabsichten. § 23. Bald aber nach diesem großen Ereigniß, nämlich nach der Entstehung des Christenthums, welches seinen Anfang in Asien nahm, erfolgte in Europa und zwar in der Mitte dieses Welttheils ein anderes Ereig- niß, welches für die Zukunft der europäischen Lander und Völker ebenfalls von großer Wichtigkeit war, und wodurch jetzt der Kaiser Augustus nach den glücklichen Zeiten seines Lebens in große Betrübniß versetzt wurde. Nämlich damals, als sich sein weites Kaiserthum nicht nur über alle südlichen Lander Europas verbreitete, son- dern auch nach Asien und Afrika hineinreichte, da wohn-- ten in den nördlichen Landern Europas von der Donau und dem Rhein an nach Norden und Osten hin nock- rohe Völker, welche die Bildung und die Sitten der südlichen Lander noch nicht angenommen hatten, und auch ihre eigene heidnische Gottesverehrung besaßen. Die nächsten unter ihnen am römischen Reiche waren die al- ten Deutschen oder'germanen, welche eben vom Rhein und von der Donau an bis an die Nord- und Ostsee und bis über die Oder hinaus ihre Wohnsitze hatten, und vorzüglich tapfer und dabei auch sehr treuherzig und redlich waren. Mit denselben hatten nun die Römer seit den Zeiten des Julius Casar auch Krieg angefan- gen, und der Kaiser Augustus hatte nichts weniger im Sinn, als auch das weite und große Deutschland zu erobern und zur römischen Provinz zu machen, wozu er um somehr Hoffnung hatte, weil schon einzelne Striche dieses Landes am Rhein und an der Donau unter sei- ner Herrschaft waren. Weil nun alle Länder, die unter das römische Reich gekommen waren, auch die Lebens- weise, die Sprache und selbst die Kleidung der Römer hatten annehmen müssen, so kam es jetzt in der weite- ren Geschichte Europas auf nichts weniger an, als auf die Erhaltung unseres deutschen Vaterlandes und seiner damaligen Lebensart, von welcher ja die unsrige noch ab stammt. Der Cherusker-Fürst Herrmann. Die Schlacht am Teutoburger Wald. § 24. Da trat nun damals ein Mann auf, der

5. Vorschule der Geschichte Europas - S. 74

1834 - Berlin : Enslin
74 um sie bekümmerten, und sie für zu gering und ihrer Aufmerksamkeit nicht Werth achteten. Verfolgung der Christen. Entstehung des Märtyrerthums. § 28. Nach und nach aber wurden sie bekannter, und es hieß nun in Rom, daß diese Menschen, welche eine besondere Gottesverehrung unter sich ausübten, Feinde der wahren Götter, wofür nämlich die Heiden die ihrigen hielten, und deshalb auch Feinde des römi- schen Reichs und der römischen Kaiserherrschaft wären. Und wie erst dieser Gedanke aufgekommen war, so fin- den jetzt die römischen Kaiser an, und zwar der grau- same Nero zuerst, die Christen zu verfolgen, und ihnen die Ausübung der wahren Religion zu verwehren. Sie hegten sogar die thörichte Hoffnung, unsere seligmachende Religion aus ihrem heidnischen Reiche wieder ganz zu vertilgen, und wollten so dem ewigen Rarhschluß Gottes entgegen treten. Es wurde daher durch die Befehlsha- der der Kaiser sowohl in Rom als auch in den anderen Landern den Christen befohlen, ihren neuen Glauben da- durch wieder abzulegen, daß sie wieder in den heidni- schen Tempeln und an den Altären erschienen, um den falschen Göttern und sogar auch den Kaisern, welche sich selbst vergöttern ließen, zu opfern. So wahr und mächtig aber hatte sich die christliche Religion in den Herzen ihrer ersten Bekenner schon erwiesen, daß die meisten es nicht scheuten, die Wahrheit des Glaubens an den Erlöser mit dem Tode zu bekräftigen. Sie lie- ßen sich lieber auf dem Scheiterhaufen verbrennen, oder durch andere Qualen hinrichten, ehe sie ihren Glauben verläugneten oder sich mit heidnischen Opfern besteckten, und litten auf diese Weise den Märtyrertod, durch wel- chen sie ein Zeugniß ablegten von der Wahrheit des christlichen Glaubens. Das ist die Entstehung des Mär- tyrerthums in der christlichen Kirche, welche sich demnach in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts zutrug. Bessere Zeiten des römischen Reichs. Vespasianas, Titus, Domitianus. § 29. Und dieses Märtyrerthum der christlichen Kirche, welches unter Kaiser Nero seinen Anfang ge- nommen hatte, dauerte nun im römischen Reiche meh-

6. Vorschule der Geschichte Europas - S. 77

1834 - Berlin : Enslin
1 — 77 — römischen Herrschaft wieder verschwand, da jetzt wieder eine ganze Reihe zum Theil so grausamer Kaiser^ er- schien, daß auch das alte Elend der römischen Volker bald wieder zurückkehrte. Beinahe das ganze dritte Jahrhundert ließ nun wieder die schrecklichsten Dinge im römtschen Reiche erscheinen. Dazu wurden auch alle Einrichtungen, welche die bisherigen besseren Kaiser gemacht hatten, zerstört, daß immer Schlimmeres und sogar der Untergang des Reichs zu befürchten war. Da kam endlich zu Ende des dritten Jahrhunderts wie- der ein besserer Kaiser auf den Thron, nämlich Diokle- Lianus, der mit großer Weisheit das allgemeine Unglück recht einsah. Er wollte demselben auch abhelfen, und das römische Reich vor dem Untergange schätzen. Bei dieser guten Absicht aber hegte auch er den großen Irrthum, daß die Ausbreitung der christlichen Religion an dem Verfall der römischen Einrichtungen schuld sey. So befahl auch er eine neue große Verfolgung gegen die Christen, welche aber auch die letzte war. Denn nachdem Dio- kletian im Verdruß über das Mißlingen seines Vorha- bens die Herrschaft niedergelegt und sich zu der länd- lichen Beschäftigung des Gartenbaus gewandt hatte, so kam nun ein Kaiser auf den römischen Thron, durch welchen sich für die römischen Länder und für ganz Europa eine große Veränderung zutrug. Die Herrschaft Constantms des Großen. Erhebung des Christenthums zur herrschenden Religion. § 33. Dieser Kaiser war Constantin der Große, welcher zu Anfang des vierten Jahrhunderts auftrat. Durch eine große Schlacht an der Tiber gegen Maxen- tius, der ihm den Thron streitig machte, im I. 306 n. Ch. Geb., gewann er das römische Reich. Und indem er nun den Vorsatz des Diokletian, das Reich zu erneu- ern und wieder herzustellen, durchsetzen wollte, so dachte er nur hierbei wegen der Religion ganz anders. Wie Diokletian geglaubt hatte, daß die Ausbreitung der christ- lichen Religion der Wiederherstellung und dem Fortbe- stehen des römischen Reichs nachtheilig sey, und sie des- halb unterdrücken wollte, so hielt sich jetzt Constantin von dem Gegentheil überzeugt. Er sah, daß sich das

7. Vorschule der Geschichte Europas - S. 81

1834 - Berlin : Enslin
81 — wieß, und nach einer klugen und guten Herrschaft wollte er künftiges Unglück dadurch verhüten, daß er das rö- mische Reich für seine zwei Söhne in zwei Reiche theilte, in das oströmifche und in das weströmische, damit jedes einzelne leichter vertheidigt werden könnte. Das oströ- mische erhielt sein Sohn Arcadius und die Hauptstadt war Constantinopel; das weströmische bekam Honorius, und seine Hauptstadt wurde wieder Rom. So entstan- den noch zuletzt diese zwei römischen Reiche wahrend der Völkerwanderung und bei dem Tode Theodosius des Großen, im Jahr 396 n. Ch. Geb. — Vergebens aber hatte Theodosius der Große das römische Reich vor sei- nem Untergang zu schützen gesucht, denn wie nun die germanischen Völker durch die drängenden Hunnen in immer größere Bewegung geriethen, so zogen sie nun auch unaufhaltsam in das weströmische Reich ein, welches dadurch seinen Untergang fand. Die Germanen began- nen nun in den Landern des römischen Reichs ein neues Leben, und damit begann auch die Geschichte des Mit- telalters, welche in der folgenden Abtheilung erzählt wird. s_ 6

8. Vorschule der Geschichte Europas - S. 82

1834 - Berlin : Enslin
82 % tv e It e Abtheilung. Die Geschichte des Mittelalters. Erster Abschnitt. Die großen Veränderungen in den westeuropäischen Ländern bis zum Tode Karls des Großen. Theodosius der Große. Untergang des Heidenthums. Erhebung der christlichen Kirche. § 1. theodosius der Große war der letzte unter den römischen Kaisern, der diesen Beinamen besaß und ihn verdiente. Zn seiner Größe gehörte der fromme Eifer für die Erhaltung und Reinheit der christlichen Kirche, welche die Vorsehung dazu bestimmt hatte, das Leben der Völker in den nun kommenden Jahrhunder- ten zu leiten. Nach Beendigung eines Krieges in Ita- lien, mit dem Gegenkaiser Eugenius, welcher in Rom, um sich dort zu behaupten, die heidnische Göttervereh- rung wieder eingeführt hatte, befahl Theodosius daselbst in einem Senatsbeschluß, daß das Heidenthum nun ganz aufhören sollte. Die römische Siegesgöttin, welche in schöner Gestalt und mit ausgebreiteten Flügeln seit Jahr- hunderten in dem Senatssaal gestanden hatte, durfte nun nicht mehr da stehen, sondern das Kreuz Christi. So verlosch allmahlig das Heidenthum auch in den Herzen der Menschen. Auch die Reinheit der christli- chen. Lehre lag dem frommen Kaiser am Herzen; in Constantinopel, wo sein Vorgänger Valens als ein eifriger Arianer diese Irrlehre sehr gehoben hatte, wurde sie durch des Theodosius bessere Einsicht wieder verdrängt, daß man sich frei zur Reinheit des Glau- bens zurückwenden konnte. Wie ernstlich es aber die- ser Kaiser mit dem Gedanken meinte, daß das Leben aller Menschen, der höchsten wie der geringsten, nach den göttlichen Vorschriften des Christenthums sollte

9. Vorschule der Geschichte Europas - S. 55

1834 - Berlin : Enslin
55 welche ihnen die römischen Consuln und die dortige Se- nats-Versammlung zuschickten, gehorchen. Diese Unter- werfung Italiens endigte mit der Eroberung der See- stadt Tarent, im Jahr 280 vor Christi Geburt, also wenige Zeit nach der Theilung des Weltreichs Alexan- ders und der Entstehung des neuen Königreichs Mace- donien. Weitere Eroberungen. Der erste punische Krieg. § 7. Und wie diese tapferen aber Herrschsüchten römischen Bürger erst das ganze schöne Land Italien inne hatten, so wuchs ihre Eroberungssucht immer mehr, daß sie nun auch noch nach anderen Landern strebten. So fingen sie jetzt wieder einen Krieg mit einem Volk in einem fremden Welttheil an, nämlich mit den Kar- thagern in Afrika. Dort nämlich stand jetzt die unge- heuer große Stadt Karthago, in welcher auch kein Kö- nig, sondern ebenfalls ein Senat herrschte, und nicht nur über die Stadt, sondern auch über ein großes Ge- biet an der afrikanischen Küste, auf welcher noch viele Städte lagen. Diese Karthager waren nun zwar nicht so tapfer und kriegerisch als die Römer, aber sie waren die geschicktesten und reichsten Kaufleute in der ganzen Welt, und in dem Hafen ihrer Hauptstadt hatten sie eine große Menge Handelsschiffe, mit welchen sie auf dem mittelländischen Meere Handel trieben. Mit den- selben waren sie auch auf die Inseln bei Italien und in die südlichen Gegenden Spaniens gekommen, wo noch rohe Völker wohnten, mit welchen sie nicht nur Handel trieben, sondern welche sie auch unter ihre Herrschaft brachten. Wie nun die Römer Herrn über ganz Ita- lien geworden waren, so wollten sie die Karthager nicht mehr auf der Insel Sicilien dulden, und indem sie Kriegs- truppen auf diese Insel schickten, wo die Karthager auch schon welche stehen hatten, so gingen nun die großen Kriege an, welche man die punischen nennt, weil die Karthager auch Punier hießen. Es wurden nämlich drei große Kriege zwischen diesen beiden Völkern geführt, und der erste begann im Jahr 264 und endigte im Jahr 242 vor Christi Geburt, so daß er an zwanzig Jahre gedauert hat.

10. Vorschule der Geschichte Europas - S. 95

1834 - Berlin : Enslin
— 05 — Gefahr für den byzantinischen Hof und für ganz Europa. Geiserich und Honorius. Die Schlacht bei Chalons. § 10. Dieses große Hunnenreich war also bis ge- gen die Mitte des fünften Jahrhunderts, während im Westen die römischen Länder deutsch wurden, hier im Osten zu so furchtbarer Gestalt herangewachsen, und, da nun Attila immer noch größere Eroberungen im Sinne trug, so mußte jetzt die ganze südeuropäische Welt vor ihm erzittern, zuerst aber doch der oströmische Kaiserhof, wo es übrigens in dieser ersten Hälfte des fünften Jahrhunderts unter dem Sohn und dem Enkel des großen Theodosius gar traurig hergegaugen war. Nachdem Arkadius, bei der oben erzählten Entzweiung mit dem weströmischen Hof, sein morgenländisches Kaiserthum eigentlich nicht selbst beherrscht hatte, sondern wie er anfangs den oben- genannten Rufinus alles überließ, so kam nach dessen Ermordung alle Gewalt im Reich an seinen Kämmer- ling Eutropius und an seine Gemahlin Eudoxia, nachdem also auf diese Weise die schwache Herrschaft des Arka- dius vorübergegangen war, so herrschte nun jetzt in der schrecklichen Hunnenzeit der noch schwächere Sohn des Arkadius, Theodosius Ii., der als ein vierzehnjähriger Knabe den Thron bestiegen hatte. Aber seine sechszehn- jährige Schwester Pulcheria, welche durch Frömmigkeit und Geistesstarke ausgezeichnet war, war sogleich seine Vormünderin geworden, und behielt auch die Herrschaft, als er erwachsen war, und sich auf ihr Anstiften mit der schönen Athenais, der Tochter eines heidnischen Philosophen, vermählt hatte, die als Kaiserin und als Christin Eudoxia hieß, und nachher noch traurige Schick- sale hatte, weil sie Pulcheria nicht zur Gewalt über ihren Bruder wollte kommen lassen, der sich dagegen den Nah- men der Schönschreiber erwarb. So war denn also das oströmische Reich in dieser ersten Hälfte des fünf- ten Jahrhunderts, während der allmähligen Zerstücke- lung des weströmischen, von zwei Frauen, Eudoxia und Pulcheria, beherrscht worden, und es war eben in den letzten Zeiten der Pulcheria, gegen die Mitte des Jahr- hunderts, daß Attila im Norden seine große Herrschaft nusgebreiret hattevor welcher das oströmische Reich der größer» Nähe wegen noch mehr erzittern mußte,
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