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1. Neueste Geschichte - S. 9

1859 - Leipzig : Fleischer
9 daher wurden die Gardes du Corps, Alles junge Leute aus den vornehmsten Familien, mit Steinwürfen und selbst mit Flintenschüssen ungestraft verfolgt; denn diese Truppen waren als treue Anhänger des Königs dem Pöbel ver- haßt. Am späten Abend traf nun auch das Pariser Heer unter La Fayette ein. Dieser Mann war zwar ein Freund der Freiheit, aber voll Rechtlich- keit und Ehrliebe. Er suchte jede Gewaltthätigkeit zu hindern, und hatte den Haufen schwören lassen, dem Könige treu zu bleiben, und vor der Wohnung desselben Achtung zu haben. Endlich trieb ein starker Regen Alles aus ein- ander; ein Jeder lagerte sich so gut er konnte, die Straßen wurden still, und La Fayette gab dem Könige die Versicherung, daß er für die Ordnung Bürge sein wolle. Aber Orleans, Mirabeau und die andern Verschworenen hatten sich indessen in Weiberkleidern unter die Soldaten gemischt, und durch Austheilung von Geld und Branntewein die, welche noch an ihrer Pflicht hielten, vom Könige abwendig gemacht, und mit Sehnsucht erwarteten die Bösewichter den Anbruch des folgenden Tages, um ihre Verbrechen auszu- sühren. Am 6. October früh um 5 Uhr schlief noch die königliche Familie, als sich vor dem Schlosse ein fürchterliches Mordgebrüll erhob. Die Mörder steten über die treuen Gardes du Corps her, hieben mehrere derselben nieder, und verlangten laut den Kopf der Königin. Ein andrer bewaffneter Haufen drang indessen durch eine von der Nationalgarde absichtlich unbesetzt gelassene Hinterthüre in das Schloß ein, und wandte sich, von Mitgliedern der Natio- nalversammlung, unter denen Orleans und Mirabeau gewesen sein sollen, geführt, nach dem Schlafzimmer der Königin. Ein Garde du Corps (Mio- mandre de St. Marie), die Gefahr der erlauchten Frau bemerkend, opferte sein Leben auf, das ihrige zu retten. Er lief eilend nach der Thüre ihres Zimmers, und rief durch dieselbe: „Um Gottes Willen! retten Sie sich! sonst sind Sie verloren!" Sie hatte nur noch Zeit, aus dem Bette zu sprin- gen, und, in einen Morgenmantel gehüllt, durch eine verborgene Treppe 4iach dem Zimmer des Königs zu entfliehen, als schon die Mörder vor ihrem Zimmer erschienen, den treuen Garde du Corps ermordeten, die Thüre aufsprengten, und wüthend auf ihr Bette losstürzten. Als sie es leer fan- den, stießen sie wilde Flüche aus, und durchbohrten es aus Wuth mit un- zähligen Stichen. Die Grenadiere der königlichen Garde nahmen nun die königliche Familie in Schutz, und trieben die Mörder aus den Zimmern. Aber mit neuer Wuth wandte sich der Pöbel gegen die überall fliehenden Gardes du Corps. Vorzüglich zeichnete sich ein Mensch von ungeheurer Länge aus, der mit einem langen Barte, einer hohen Mütze und aufgestreif- ten blutigen Armen umherging, und das gräßliche Geschäft trieb, den Ermor- deten, noch ehe sie ganz todt waren, die Köpfe abzuhacken, die dann der Pöbel auf Stangen steckte und umhertrug. Den Bemühungen La Fahettes gelang es, einige Gardes du Corps zu retten. Ludwig selbst begab sich auf einen Balcón, um zu dem untenstehenden Pöbel zu sprechen. „Gnade für meine Leibgarde!" rief er mit ausgebreiteten Armen, hinab. — „Hoch lebe der König!" war die Antwort des begeisterten Haufens, der noch vor einer Stunde ihn ermordet hätte, wenn er in seine Hände gefallen wäre. Man holte die gefangen gehaltenen Gardes du Corps

2. Theil 3 - S. 368

1839 - Leipzig : Fleischer
368 wig ausdrücklich jeden Gebrauch der Waffen verboten; daher wurden die Gardes du Corps, alles junge Leute aus den vornehmsten Fami, lien, mit Steinwürfen und selbst mit Flintenschüssen ungestraft ver- folgt; denn diese Truppen waren als treue Anhänger des Königs dem Pöbel verhaßt. Am späten Abend traf nun auch das pariser Heer unter La Fayetre ein. Dieser Mann war zwar ein Freund der Freiheit, aber voll Rechtlichkeit und Ehrliebe. Er suchte jede Gewaltthätigkeit zu hindern, und hatte den Haufen schwören lassen, dem Könige treu zu bleiben, und vor der Wohnung desselben Achrung zu haben. Endlich trieb ein starker Regen alles aus einander; ein Jeder lagerte sich so gut er konnte, die Straßen wurden still, und La Fayette gab dem Könige die Versicherung, daß er für die Ordnung Bürge seyn wolle. Aber Orleans, Mirabeau und die andern Verschworenen hatten sich indessen in Weiberkleidern unter die Soldaten gemischt, und durch Aus- theilung von Geld und Branntewein die, welche noch an ihrer Pflicht hielten, vom Könige abwendig gemacht, und mit Sehnsucht erwarte- ten die Bösewichter den Anbruch des folgenden Tages, um ihre Ver- brechen auszuführen. Am 6. October früh um 5 Uhr schlief noch.die königliche Fa, milie, als sich vor dem Schlosse ein fürchterliches Mordgebrüll erhob. Die Mörder sielen über die treuen Gardes du Corps her, hieben meh- rere derselben nieder, und verlangten laut den Kopf der Königin. Ein andrer bewaffneter Haufen drang indessen durch eine von der Nationalgarde absichtlich unbesetzt gelassene Hinterthüre in das Schloß ein, und wandte sich, von Mitgliedern der Nationalversammlung, unter denen Orleans und Mirabeau gewesen seyn sollen, geführt, nach dem Schlafzimmer der Königin. Ein Garde du Corps, (Mio- mandre de St. Marie) die Gefahr der erlauchten Frau bemerkend, opferte sein Leben auf, das ihrige zu retten. Er lief eilend nach der Thüre ihres Zimmers, und rief durch dieselbe: „um Gottes Willen! retten Sie sich! sonst sind Sie verloren!" Sie hatte nur noch Zeit, aus dem Bette zu springen, und, in einen Morgenmantel gehüllt, durch eine verborgene Treppe nach den; Zimmer des Königs zu ent- siiehen, als schon die Mörder vor ihrem Zimmer erschienen, den trenen Garde du Corps ermordeten, die Thüre aufsprengten, und wüthend auf ihr Bette losstürzten. Als sie es leer fanden, stießen sie wilde Flüche aus, und durchbohrten es aus Wuth mit unzähligen Stichen. Die Grenadiere der königlichen Garde nahmen nun die königliche Fa- milie in Schutz, und trieben die Mörder aus den Zimmern. Aber mit neuer Wuth wandte sich der Pöbel gegen die überall fliehenden Garde du Corps. Vorzüglich zeichnete sich ein Mensch von ungeheu- rer Länge aus, der mit einem langen Barte, einer hohen Mütze und aufgeftreiften blutigen Armen umherging, und das gräßliche Geschäft

3. Die Bewohner der Erde oder Beschreibung aller Völker der Erde - S. 160

1814 - Leipzig : Fleischer
i6o Asien. auch die Hochzeit noch über ein Vierteljahr entfernt. Bei der Trauung giebt cs mancherlei Geschenke und Gebrauche, und bei der Rückkehr von der Trauung sitzt die verhüllte Braut nebst der Mutter und der an allen Fingern bering, ten Schwach« oder Brautwerberin auf einem Wagen, und auf den Straßen tanzt, singt und trinkt man. Die Hauptnahrung ist Jagd und Fischfang, aber wenig Ackerbau. Was man bedarf, macht man sich selbst. Was die Kosaken als Krieger sind» wissen wir jetzt zur Gnüge. Ihre alten Vorrechte, völlig Abgaben frei zu sein, beschrankt man jetzt immer mehr. — Wohl giebt es be- rühmte Familien, aber keinen Adel. Der Offizier Heist Vater oder Batka, und nennt man den Fremden Bru- der. so ist er hochgeehrt. Stockprügel sind eines freien Mannes unwerth, aber die Knute entehrt nicht. Die Trachten sind sehr verschieden. Sehr viele tra- gen sich polisch. Die Tarlaren wohnen in sehr verschiedenen Theilen des Reichs, und zie- hen mit ihren Hcerdcn umher. — Mehrere sind ansößig. Sie haben ihre eigenen Chane und Mursen, und sind theils Heiden, meistens Muhamedaner, einige aber grie- chische Christen. — Die Angesessenen haben in hölzer- nen Hausern Stuben mit breiter Ruhebank, Kamine und eingemauerte Kessel, Filze und Matten, Fenster von Ma- rttnglaö oder Fischhaut. Die Herumziehenden wohnen doch

4. Die Bewohner der Erde oder Beschreibung aller Völker der Erde - S. 133

1814 - Leipzig : Fleischer
Japaner. 133 Bei Verheicathungen giebt es mancherlei Feierlich« keiten. Während der Priester des Amida Gebete mur« melt, halten die Verlobten Fackeln in den Handen. Ein Stück von einem Büffel wird geopfert; das Ucbrige bleibt dem Priester. — Nach mehrtägigen Schmausen wird die junge Frau in das ihr bestimmte Zimmer geführt, welches sie nur jährlich einmal, nämlich bei den Begräb- nißfcierlichkeiten ihrer Familie verlassen darf. — Die Vorfahren und deren Gräber stehn hier eben so sehr in Verehrung als in China. Die Leichen der Armen werden beerdigt, die der Vornehmen auf wohlriechendem Holze verbrannt, wobei die Bonzen oder Priester viele Feierlichkeiten beobachten. Nicht nur die Kleider und Waffen der Vornehmen werden mit verbrannt, sondern selbst einige Diener; ja beim Tode eines Prinzen sollen sich mehrere Diener und Pagen, oft an 20, freiwillig entleiben. Die Asche wird in Urnen in die prächtigen Gebäude der Vorfahren beigesetzt. Es ist merkwürdig, daß die gemeine Sprache Ja« pans mehr tartarisch ist, welches mit der Körperbildung des Japaners wohl übereinstimmt — die Hof- und ge- lehrte Sprache aber chinesisch, die auch auf chinesische Art geschrieben wird, nämlich in Kolumnen von oben bis un- ten herab, allezeit von der Rechten nach der Linken, da hingegen die eigenthümliche Schriftart des Landes von der Rechten nach der Linken, und von dieser wieder mit der zweiten Zeile nach der Rechten, dann wieder nach der Linken u. s. w. zuläuft. Die

5. Die Bewohner der Erde oder Beschreibung aller Völker der Erde - S. 164

1814 - Leipzig : Fleischer
164 Asien. Sie sind leidenschaftliche Jager, die einen Hirsch eine Woche lang verfolgen, die Nester der Falken an den gefährlichsten Felsenklippen aufsuchen, und trefflich die Jungen zur^Jagd abrichten. Sie feiern ein eigenes Fest vor der Bestellung des Ackers, wobei nach einem Tuche geritten wird, welches die jüngste Frau des Dorfes giebt, und stickt. Bei einer Hochzeit giebt es Spiele, Tanze, Wettrennen, Gesänge von Riesen, Zauberern und Großthaten der Vorwelt. Die Braut wird oft um 200, oft nur um 6 Pferde ver- handelt. — Die junge Baschkircnfrau fallt vor den Gasten nieder, wenn diese sich gesetzt haben. Reitet sie, so wird die aus Birkenrinde gemachte Lahnähnliche Wiege, in welcher ihr Kind liegt, über die Schüller gehängt. ' An Reinlichkeit denkt man nicht, aber wohl anpuß^ Die Frauen lieben Glasperlen, und tragen eine hochaus- gestopfte, buntausgenähcte Mühe. mit tausendfältigem Klappcrwcrk, und darauf noch einen kegelförmigen Auf- satz, und hinten dran einen mit Kopeken besetzten Strei- fen; der Kaftan ist mit doppelter Reihe Glasperlen be- seht, die Stiefeln sind von Leder oder Tuch. Zum hohen Puh nimmt man die Beeren des Seidel- bastes» und wäscht sich damit das Gesicht, damit es auf- laufe, und ckn Ansehn von Fleisch und Fülle gebe. Die Kirgisen oder Kirgiskosaken sind Tartaren, die ihre eigenen Chane haben, und sich in die weißen und schwarzen Knochen, d. i. Adel und Volk, - . , theilen.

6. Die Bewohner der Erde oder Beschreibung aller Völker der Erde - S. 172

1814 - Leipzig : Fleischer
172 Asien. pfangt Opfer von allen Speisen und Getränken, und an Festen, wo er aufgeputzt wird, werden ihm Lampen und Raucherwerk angezündet. Die Heerden, die der einzige Reichthum des Kal- mücken sind, waren einst viel zahlreicher, und mancher hatte allein 4000 Pferde, die in diesen Gegenden klein, aber unermüdlich im Laufen sind, und einige Tage ohne Wasser aushallen können. Nur Reiche halten Kameele. Der Ziegen sind wenig, der Schafe mehr. Im Sommer wandert die Horde, der Weide wegen, alle sechs Tage weiter, aber nur nach einem der ihr zuge- hörigen Bezirke. Bestimmte Leute ziehen voraus, um für den Chan oder Fürsten, für den Götzen und die Geist- lichen, die besten Plätze auszuwählen. Zu dem Zuge putzt man sich, und während desselben singt man. Ge- gen den Winter zieht man in südlichere Gegenden, und wählt so viel möglich Schilfpläße, damit das Vieh eini- gen Schuh habe. Dennoch verliert man oft das Drit- theil der Schafe, und von den Pferden verlaufen sich ganze Heerden. Ist der Schaden noch größer und allge- meiner, so ist Hungersnoth unvermeidlich, denn der Kalmücke bekommt fast Alles von seiner Heerde, selbst den Mist zur Feuerung — denn Holz fehlt in diesen öden Steppen überall, und Wasser ist so selten, daß man oft drei Meilen zur Tränke treiben muß. Man ißt fast alle Thiere, und selbst das umgefallene Vieh. In Trögen wird das Fleisch mit Schaum und Brühe aufgetragen; mit den Händen legt man vor, oder man holt sich mit denselben heraus. — Selbst die Knechte v essen
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