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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 17

1911 - Leipzig : Freytag
17 3. Staatliche Gliederung. Iran gehört zu drei Staaten, dem Königreiche Persien, dessen Schah (sprich: schach, d. i. Herr) bisher unumschränkt regierte, aber jetzt dem Staate eine Verfassung gegeben hat, dem öden Belutschistan (â), das wegen seiner Nachbarschaft mit Vorderindien unter englischem Einflüsse steht, und dem noch selbständigen Staate Afghanistan ( afghanistân). Letzteres steht unter dem Emir von Kabul (â). Es stellt die Verbindung mit Indien her und ist deshalb militärisch sehr wichtig. Die Grenzstadt Herat (â) j liegt vor einem Paß des Hindukusch und wird deshalb viel umkämpft. Die Haupt- stadt Kabul liegt an der durch den Kabulfluß gebildeten Straße, die über einen Paß in das Tal des Indus führt, und ist deshalb der Hauptpunkt des kriegerischen und friedlichen Verkehrs. Bussen und Engländer bemühen sich, den zwischen ihren Besitzungen gelegenen Pufferstaat durch Eisenbahnbau in ihr Interessen- gebiet zu ziehen. Persien, der größte Teil von Iran, hat ebenso wie im Altertum seine wichtigen Städte im bergigen Südwestrande. Dort blüht auch die infolge der Ziegenzucht emporgekommene Weberei von Schals und die Teppichknüpferei. Der Hauptverkehrspunkt des N. ist Tâbrîs, doch verlegt sich jetzt der Handel nach der Hafenstadt Rescht am Kaspischen Meere, die mit Baku und Tiflis Ver- bindung hat und viel Seidenhandel betreibt. Auch die Residenz des Schahs, Teheran (â), hegt in dieser dem Verkehr zugewandten Gegend. Die frühere Haupt- stadt Isfahan (hân) hat viel Gewerbe und Handel, hauptsächlich mit Teppichen. Das im S. gelegene Schiras (â) ist wegen seiner Rosen und wegen seiner herrlichen Gärten von persischen Dichtern viel besungen worden. In der Nähe befinden sich die Ruinen von Persepolis (persépolis). Das edle Volk der Parsen, arischer Abstammung, ist den mongolischen Türken unterlegen und seither in jeder Beziehung zurückgegangen. Vielleicht gelingt es dem Staate, wenn er nach modernem, europäischem Vorbilde regiert wird, wieder emporzukommen, obschon seine Hauptblüte wohl nie wieder erreicht werden wird. 2. Südasien. 1. Ausdehnung. Im S. Asiens erstrecken sich zwei Halbinseln in den Indischen Ozean, Vorder- und Hinterindien. Das erstere gehörte nebst der vor- gelagerten Insel Ceylon in früheren Entwicklungszeiten der Erde zu einem im Indischen Ozean versunkenen Erdteile, der bis Madagaskar reichte und viel- leicht sogar mit Südafrika zusammenhing. Das letztere reichte früher weiter nach So. und 0., bis fast nach Australien hin. Eine Reihe von Kettengebirgen bildete den östlichen Rand des Erdteiles, aber ein breiter Streifen sank in die Tiefe, und nur die bis zum Beringsmeer verlaufenden Inselreihen deuten noch die frühere Ausdehnung von Asien an. Längs der Bruchlinien finden sich viele Vulkane als Zeichen, daß die unterirdische Spannung in der Erdrinde noch nicht vollkommen beseitigt ist. 2. Senkrechte Gliederung. Vom Rumpf des Erdteiles sind beide Halb- inseln durch hohe Bergzüge nahezu abgeschnitten. Breit vor Vorderindien lagert sich das höchste Gebirge der Erde, der Himalaja (d. i. Schneewohnung, spr. himâlaja). (Fig. 3.) Eine große Zahl seiner Gipfel steigt über 7000 m an und der höchste, der Mount Everest (sprich: maunt éwerest), ist mit 8800 m derhöchste Berg der Erde. Das Gebirge fällt gegen S. steil zu dem Tieflande von Hindostán ab, das durch das Schwemmland des Indus einerseits, des Ganges und Brahmaputra Steinecke-Kretschmer, Deutsche Erdkunde. Iii. Teil. o

2. Teil 3 - S. 12

1911 - Leipzig : Freytag
12 nach ihrem Führer Osman genannten Türken) den wertvollen Küstenstreifen den Griechen überlassen, die hier Handel, Gewerbe und Schiffahrt treiben. Von den vielen griechischen Handelsstädten sind die meisten, wie Milet (ê) und Ephesus, bedeutungslos geworden, nur Smyrna hat als Endpunkt der Karawanenstraßen und Anfang der deutschen Eisenbahn, als Ausfuhrhafen und Mittelpunkt des meist von Franken (so heißen die Europäer bei den Türken) betriebenen Handels heute wieder die erste Stelle inne. Die vorgelagerten Inseln, Reste des versunkenen Festlandes, Mytilene (lê), das Lesbos der Griechen, Chios und Samos, auch Rhodus, der Sitz der Johanniter- ritter, haben nur wegen ihres Weinbaues einige Bedeutung. Cypern, von dem das hier gegrabene Kupfer den Namen hat, ist britisch und hebt sich wieder. Die Gegenden, wo Pergamon (é) und Troja lagen, werden nach Uberresten des Altertums mit Erfolg durchforscht. Am Bosporus ist Skutari (ú) die asiatische Vorstadt von Konstantinopel. Das alte Trapezunt (ú) (jetzt Tarabison) (râ) am Schwarzen Meere ist noch heute ein ansehnlicher Handelsplatz. Auf dem Hochlande des Innern liegen nur kleine Ortschaften. Die Bahn führt von Skutari nach dem durch seine feinen Ziegenhaarschals bekannten Angora (ô) und von Smyrna über Konia (ô, das alte Ikonium) hinaus. Neben Wolle ist Meer- schaum, eine feine, zu kunstgewerblichen Arbeiten taugliche Erde, das Haupt- erzeugnis. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß sich Kleinasien wieder zu der alten Blüte; emporhebt, wenn es durch die Weiterführung der Eisenbahn eine große Haupt- verkehrstraße bekommt, derin es ist zu einem großen Teile fruchtbar und nur durch die Mißwirtschaft der Türken heruntergekommen. b) Armenien. 1. Oberflächengestalt. Das Hochland von Armenien schließt sich an das Pontische Gebirge an und grenzt im N. an das Vorland des Kaukasus. Unter seinen vielen Bergen ragt am höchsten empor der Schneegipfeides Ararat (árarat), eines erloschenen Vulkans. Er ist der Regensammler des Gebietes und speist eine Reihe von Flüssen, unter denen der Euphrat und der Tigris die größten sind. Nach N. ist ihm die Ebene von Eriwan (â) vorgelagert, deren Rand steil zum Kur abfällt; nach W. schließt sich die hohe Steppenlandschaft von Erserum (û) an, und im S. befindet sich ein abflußloses Gebiet, in dem der Wansee (â) und der Urmiasee (ú), zwei große Salzwasserbecken, sich ausbreiten. 2. Wirtschaftliche Verhältnisse. So rauh die Hochflächen sind, so sehr sind die Täler durch mildes Klima ausgezeichnet, so daß manche Obstarten, z. B. die Aprikose und der Wein, dort wild wachsen. Die Landschaft ist größten- teils schön, besonders durch den Schmuck der Seen und tief eingeschnittenen Täler. Aber der größte Teil des Landes ist nicht fruchtbar und lohnt den Ackerbau in den höheren Gebieten nicht. Die Armenier, indogermanischer Ab- stammung und Angehörige eines christlichen Bekenntnisses, werden außerdem von den Türken sehr bedrück'', so daß viele die Auswanderung in das Mittel- meergebiet vorziehen, wo sie als geschickte Kaufleute und wegen ihrer Sprach- kenntnis als Dragomans (d. i. Dolmetscher) leicht ihren Unterhalt verdienen. 3. Politische Einteilung. Die Zerrissenheit des Bodens hat auch zu einer politischen Zersplitterung geführt. Dern., die Gegend von Eriwan, ißt russisch;

3. Für die unteren Klassen - S. 122

1897 - Leipzig : Freytag
122 Asien. an, so die Araber, Armenier und Jranier. Nur die Türken, die meist in Kleinasien ihren Wohnsitz haben, sind mongolischer Abstammung. Die vorherrschende Religion ist der Islam. Neben den Mohammedanern finden wir aber auch zahlreiche Juden und Christen. §178. Politisch zerfällt Vorderasien in mehrere Reiche. Der bei weitem Staaten, größte Teil gehört der Türkei. Sie umfaßt zunächst Kleinasien. An der Iurfct' mittelländischen Küste, die von Griechen bewohnt wird, blüht ein lebhafter Handel, der seinen Mittelpunkt in Smyrna hat. Hier liegen die Ruinen des alten Troja. Der Küste sind zahlreiche Inseln, die S p o r a- den, vorgelagert, auf denen viel Wein gebaut wird. Im Innern betreiben die Türken besonders Schafzucht. Au der Küste des schwarzen Meeres liegt der Hafen- ort Trapeznnt, von wo eine wichtige Handelsstraße nach Ar- menien und Persien ausgeht. An dieser entwickelte sich in dem türki- schen Teil Armeniens der Handels- platz Erserum. Südlich Kleinasiens erhebt sich ans dem Mittelmeer die ge- birgige, kupferreiche Insel C y p e r n, welche iu englischem Besitz ist. Das Türkenreich umfaßt weiter die Enphrat-Tigrisebene, die längs der großen Strome ein fruchtbares Ackerland besitzt. Am Tigris er- blühte Bagdad als die größte Stadt Mesopotamiens. Am Ufer des Enphrat liegen die Ruinen Babels, der einstigen Hauptstadt eines der ältesten Kulturstaaten der Erde. Die Bewohner sind jetzt vorwiegend Araber. Türkisch sind anch Syrien und Palästina und ausgedehnte Küstenstriche der arabischen Halbinsel. Auf dem fruchtbaren Küstenstreifen Syriens lag das alte Phönizien mit den Seestädten Tyrns und Sidou. Dort beginnen wichtige Karawanenstraßen, die nach Mesopotamien und iu das Innere Arabiens führen. Am Rande der Wüste ist das von herrlichen Gärten umgebene Damaskus zu eiuer ansehnlichen Großstadt emporgewachsen. Fig. 52. Araber.

4. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 214

1896 - Leipzig : Freytag
214 als das Königreich Preußen ist, liegt bereits 26 m unter der Oberfläche des schwärzen Meeres. Ähnlich verkleinert sich auch der Aralsee, dem die beiden Ströme Amu-Darja, im Altertum Oxus, und Syr-Darja, im Altertum Jaxartes, zufließen, die beide aus ihreu hohen Quellgebieten das gauze Jahr hindurch Wasser erhalten. Dem heißen Sommer steht ein kalter Winter gegenüber. Furchtbare Schneestürme, Burane, fegen dann über die Ebene hinweg, die unter südeuropäischer Breite liegt. Naturgemäß ist die Vegetation spärlich. Nur au den Flüssen und in deu Oasen, wo künstliche Bewässerung möglich ist, treffen wir Ackerbau, der uameutlich vou den deu Persern verwandten Tadsch iks betrieben wird. Der größte Teil des Bodeus ist Sandwüste, die hier Knm heißt. Diese bewohnen türkische Reitervölker, die Turkmenen im Westen und die Ö s b e g e n im Osteu. Sie wareu einst die Herren des Landes, und noch jetzt habeu sich am Amu-Darja die Fürstentümer oder Khanate Buchara (buchära) und Khiwa erhalte«. Das übrige Gebiet aber ist völlig von Rußland in Besitz genommen und bildet mit der Kirgisensteppe im Norden Rnssisch - Centralasien, dessen Regierung in Taschkent ihren Sitz hat. Unter der neuen Verwaltung geht es eiuem großeu Aufschwung ent- gegen ; es ist durch die kühne transkaspische Bahn, welche vom kaspischen See über Merw und Buchara nach Samarkand führt, mit Europa in enge Verbinduug getreten. Dadurch wird die letztere Stadt am Fuße der Pamir an Bedentnng im Verkehr erheblich gewinnen. Kirgisen An das Tiefland von Tnran oder Westturkistan schließt sich im Norden die weite Kirgisensteppe an, die bis zur Dsungarei am Nordfuße des Tiauschau sich erstreckt. Sie ist ein wasser- und darum vegetationsarmes Land. Nur im Osten senden ihr die südlichen Randgebirge einige Gewässer zu, die sich in dem langen Balkasch-See sammeln. In ihrem Klima gleicht sie ganz dem benachbarten Tnran. Ans dieser Steppe wohnen die türkischen Kirgisen. Sie führen ein unstetes Wanderleben. Mit ihren Herden zieheu sie ununterbrochen umher und schlagen ihr leicht tragbares Filzzelt, ihre Jurte, bald hier bald dort auf. An seßhaftes Leben wollen sie sich trotz aller Bemühungen der Russen nicht gewöhnen. § 156. Nördlich der Kirgiseusteppe beginnt im Bereich der großen nord- Sibi- asiatischen Ströme die sibirische Waldregion. Im Westen sind es Waid- vorwiegend Nadelholzbestände, Tanne und Kiefer, im Osten, namentlich an rcgion. der paeisisch?n Küste, erheben sich aber auch dichte Laubwälder. Hier hausten der Bär und viele andere Pelztiere, welche einst den Reichtum des Laudes ausmachten. Hente ist die Zahl der Jagdtiere stark vermindert. Aber es haben sich andere Quellen des Erwerbs geöffnet. Die Randgebirge sind reich an Mineralschätzen. Der Ural birgt Eisen, Gold und Platin, der Altai silberhaltiges Bleierz, das sajauische Gebirge Graphit zur Her-

5. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 224

1896 - Leipzig : Freytag
224 und erfreut sich eines verhältnismäßig milden Klimas. Namentlich ist die Küste am schwarzen Meer auch reichlich mit Niederschlägen gesegnet, sodaß hier im Thale des Rion, des alten Phasis, eine üppige Vegetation sich entwickelt. Der Weinstock wächst wild. Erst in der Tiefebene an der unteren Knr a beginnt wieder Steppendürre. Aber Tislis, der natürliche Mittel- Punkt der ganzen Provinz, wird noch von Ackerbauland umgeben. Diese Stadt liegt an der einzigen bequemen Übergangsstraße über den Kaukasus, die von Wladikawkas aus uach der Knraniederung hinüberführt. Sie ist gegenwärtig der Sitz der Regieruug. Eiueu eigenen Bodeuschatz besitzt Kaukasieu an der Küste des kaspischen Sees; es ist hier überaus reich an Petroleum. Durch die Ausbeute desselbeu ist Baku zu einer wichtigen Handelsstadt emporgewachsen. Von Baku führt eine Bahn durch das Kura-Rionthal zu dem Hafen Batnm am schwärzen Meer. Fas Kochland von Iran. §164. An Armenien schließt sich östlich das Hochland von Iran an, Boden- das mit hohen Randgebirgen bis Hochasien sich erstreckt. Steil steigt es ' mit seinem südwestlichen Randgebirge aus der Enphrat-Tigrisebene auf und begleitet so die Küste des persischen und arabischen Golfes. Längs der Jndnsniedernng verläuft seine Grenze, das Solimangebirge, nach Norden. Den nördlichen Rand bildet im Süden des kaspischen Sees der Elburs mit dem 5600 m hohen Vulkan Demawend und weiter östlich der Hindukusch, der in der eeutraleu Pamir wurzelt. Das Innere des Hochlandes erfüllen mehrere Becken, trockene Salz- u'nffu' und Sandwüsten, in denen die von den Randgebirgen herabkommenden Gewässer versiegen oder wie der Hilmend einige abflußlose Salzseeen speisen. Nur deu Nord- und Ostrand durchbrechen zwei Flüsse. Dort strömt der Herirud in tiefem Thal der tnranischen Steppe zu. um sich in derselben bald ebenfalls ganz zu verlieren, hier fließt der Kabul zum Jndns. Beide Flußthäler öffnen dem Verkehr einen Weg, der von um so größerer Bedeutung ist, als er über die schmälste Stelle des innerasiatischen Hochlandgürtels hinwegführt. An ihm liegen die wichtigsten Orte Ostirans, Herat und Kabul. Das trockene Innere trägt nur eine spärliche Vegetation. In der vielfach wasserloseu Wüste bedienen sich bei dem Verkehr die Bewohner der Pferde und der Kamele. Neben dem einhöckerigen wird hier bereits auch das zweihöckerige Kamel gezüchtet. Feuchter und darum auch fruchtbarer sind nur die westlichen Gebiete, wo die Gebirge auch dichte Waldungen tragen. Persie,l. Im Westen erblühte das mächtige P e r f e r r e t ch. Von seiner einstigen Größe ist es herabgesunken. Politisch bildet es zwar noch immer einen

6. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 236

1896 - Leipzig : Freytag
236 legen. Das chinesische Porzellan, die chinesischen Seiden- und Baumwollen- waren sind noch immer unübertroffen. Mit seinem ausdauernden Fleiß hat er auch Bauwerke vollbracht, die unsere Bewunderung herausfordern müssen. Zu diesen gehört die eigenartige große Mauer, welche in einer viele hunderte Kilometer langen Erstreckung über Berg und Thal hinweggeführt ist, um das fruchtbare Laud gegen den Einfall der kriegerischen Nomaden- Völker aus der Wüste Gobi zu schützen, und sodann der Kaiserkanal, der von der Hauptstadt Pekiug durch das breite Tiefland bis zur Mündung des Jangtfekiang geht und unseren Kaiser Wilhelm-Kanal um das Zehnfache etwa an Länge übertrifft. Noch Größeres werden aber die Chinesen vielleicht in Zukunft leisten, sobald sie erst ihr Land dem Einfluß der europäischen Kultur geöffnet haben. Schou ist dem Kaufmann der Zutritt gewährt, dem Handel wird bald auch die Industrie folgen. Diese findet hier eine vortreffliche Grundlage zu ihrer Entwicklung; denn Chiua birgt geradezu unermeßliche Steinkohlenlager. Abge- Der Grund der strengen Abgeschlossenheit der Chinesen gegen alles ^heit™ Fremde mag zum Teil in den geographischen Verhältnissen liegen. Das innerasiatische Hochland mit seinen Ausläufern scheidet es von den west- und südasiatischen Kulturstätte«, und auf das Meer mit feinen gewaltigen Stürmen, den Taifunen, wagte sich der Chinese nicht hinaus, noch dazu, da bald erreichbare Gegengestade ihn nicht anlocken konnten. Rcligion> Wie die meisten Mongolen, so sind auch die Chiueseu vorwiegend Verehrer des Buddha. Aber die Staatsreligion ist zugleich die des Kousutse, die die Anbetung des Himmels und der Ahnen gebietet. Dieser Ahnenkultus bildet die Grundlage des Familienlebens, in dem eine hohe Verehrung für die Eltern wie für das Alter sich zu erkennen giebt. Der Vater aller Chinesen ist der Kaiser, der Sohn des Himmels, der unumschränkte Beherrscher des Landes. Das jetzige Herrscherhaus gehört dem Stamme der Mandschn an, die im 17. Jahrhundert von Norden erobernd in China einbrachen. Seit dieser Zeit tragen die Chinesen den Zopf. §176 Die Jahrtausende hindurch bewahrte Abgeschlossenheit gegen alles Handel. Fremde ist iu der neueren Zeit von der chinesischen Regierung aufgegeben worden. Es wurden zunächst einige Häfen dem Handel geöffnet, und die Fremden in mehrere Städte eingelassen. In dem Austausch der Wareu spielt leider das Opium eine große Rolle, dessen Genuß viele Tausende der Chinesen zu Grunde richtet. Unter den eröffneten, sogenannten Vertrags- Häsen ist der bedeutendste Schanghai südlich der Jangtsekiangmündnng mit lebhaftem Theehandel. Sied- Schanghai mit etwa 400 000 Einwohnern gehört in China noch lungen. jjen Städten; das dicht bevölkerte Land zählt mehrere Millionenstädte. Canton, die größte Stadt Asiens, hat sogar fast zwei

7. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 143

1889 - Leipzig : Freytag
Hb r Krieg^kosten. sollte alle geraubten Kunstschtze zurckgeben (z.b. die Victoria von dem Brandenburger Thore) und 150 000 Mann Besatzung fttf Jahre lang in siebenzehn Festungen der Nordostgrenze dulden. Die Familie Bona- parte wurde verbannt ( 26, 7.). . Aus dem Wiener Kongre konnte Preußen die Rckgabe von Lothringen Metz. Tonl und Verdun wegen der russischen und englischen Einsprache nicht durchsetzen. sterreich erhielt Oberitalien nebst Venedig. Rußland den grten Teil Polens, Preußen Teile der Rheinprovmz, Sachsens, Pommern und Posen, im ganzen aber weniger, als es abtrat. Schweden bekam Norwegen, England Malta und Helgoland. Die 38 deut-schen Staaten sollten einen Staatenbund unter dem Vorsitze sterreichs bilden, der Bundestag in Frankfurt am Main seinen Sitz haben. 31. Friedensjahre unter Friedrich Wilhelm Iii. 1. Die heilige Allianz. Aus die langwierigen Kriege folgten lange Jahre gesegneten Friedens. Am 26. September 1815 hatte Friedrich Wilhelm Iii. mit Alexander I. und Franz I. die heilige Allianz" oder den heiligen Bund" geschlossen und dadurch den Frieden aus lange gesichert. Sie versprachen, einander brderlich beizustehen und die Völker nach christ-lichen Grundstzen zu regieren. Spter traten alle europischen Mchte auer England, dem Papste und dem Sultane bei. Freilich benutzte der sterreichische Minister. Graf Metternich, nachher den so wohlgemeinten Bund zur Knechtung der Völker und zur Unterdrckung der neuerwachten Freiheits- und Rechtsgefhle. 2. Der Zollverein und die Union. Neuen Aufschwung nahmen; Handel und Gewerbe durch den im Jahre 1833 mit fast allen deutschen Staaten abgeschlossenen Zollverein, durch welchen die bisher bestandenen hemmenden Schranken aufgehoben wurden. Auch die Dampfschiffe und Eisenbahnen (seit 1839) trugen wesentlich zur Hebung und Belebung des Verkehrs bei. So konnten Preußen und Deutschland sich allmhlich von den schweren Wunden erholen, welche die Kriegszeit dem Heere und Volke zugefgt hatte. Zur Erhhung der religisen Eintracht wurden die beiden evangelischen Kirchen, die lutherische und die reformierte, durch die Stiftung der Union (31. Oktober 1817) vereinigt. 3. Das Instand. Whrend in Deutschland Ruhe und Frieden herrschten, brachen in andern Lndern Unruhen und Brgerkriege aus. Die Spanier waren mit der Regierungsweise des zurckgekehrten Knigs Ferdinand Vii. unzufrieden und erhoben einen Aufstand, der zwar durch franzsische Truppen beschwichtigt wurde, aber nach seinem Tode in einen unheilvollen, Jahrzehnte hindurch fortschleichenden Brgerkrieg berging. Auch in Italien regte

8. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 1

1889 - Leipzig : Freytag
Mder und Erzhlungen nus der Itcutcit (14921871). I. Erzhlungen aus dem Zeitalter der Entdeckungen und der Reformation. 1. Die Entdeckungsfahrten. Columlms, Sorte?, Pizarro. 1. Vorkehr mit Indien. Von alters her bezog man in Europa wertvolle Erzeugnisse aus den Lndern Ostasiens, die man mit Einschlu Chinas und Japans Indien nannte, na-mentlich Gewrze (Pfeffer, Ingwer, Blten und Nsse des Muskat-baums, Zimt), kostbare Hlzer, Seide, Perlen, Edelsteine, Elfen-dein, Arzneimittel. Der Verkehr dahin bewegte sich auf drei Hau-delswegen: 1. entweder zu Lande mittelst Karawanen zum Kaspi-see und von da zu Schiff durch Wolga und Don ins Schwarze Meer; oder 2. zu Schiff in den Per-fischen Golf, dann den Tigris auf-wrts bis Bagdad und von da durch die Wste in einen syrischen Mittelmeerhafen; oder 3. zu Schiff lm bersichtsbild. an das Nordende des Rotenmeeres, von Sues zu Lande nach Alexandria an der Nilmndung. Durch das Mittelmeer wurden die Waren von italienischen Kaufleuten, namentlich Venetianern und Genuesen, nach italienischen Hasen- und Stapelpltzen gebracht und von da durch ganz Europa verbreitet. Alle diese Haudelswege hatten den Nachteil, da die Waren bald zu Schiff, bald zu Lande weiter-befrdert und unterwegs umgeladen werden muten. Der gnstigste Weg, durch das Rote Meer, wurde von den gyptischen Sultanen durch hohe Zlle und- Steuern so erschwert, da man in Alexandria das Drei- und Fnffache der Preise bezahlen mute, welche die Waren in den indischen Hfen kosteten. Man mute deshalb versuchen, die Waren ohne Zwischen- Holder mann-Setzepfandt, Geschichtsbilder, Iii. 1 Seh <Obdz Hoeev.

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 270

1887 - Leipzig : Freytag
270 . 137. Pas Kurfrstentum Brandenburg 16181701 und das Knigreich Greuen 17011740. 1. Nicht lange blieb der Kurfürst Johann Sigismund im Besitz des vergrerten Landes, da er schon ein Jahr nach der Einverleibung Preueus starb. Unter seinem Sohne Georg Wilhelm, der im 30jhrigen Kriege seinem Schwager Gustav Adolf den Durchmarsch durch sein Gebiet ie> verweigerte, wurde dieses vielfach heimgesucht, so da dem ihm 1640 nachfolgenden Sohne Friedrich Wilhelm, dem groen Kurfrsten, die glcklich gelste Aufgabe zufiel, Macht und Wohlstand wieder zu mehren. In Holland auf der Universitt Lehden und am Hofe des Statthalters Friedrich Heinrich von Oranien ausgebildet, vermhlte er sich, nachdem der Plan einer Vermhlung mit Christine, der Tochter seines Oheims Gustav Adolf von Schweden aufgegeben war. mit der Tochter des hollndischen Statthalters, Luis ^Henriette. Seine Thtigkeit war vielseitig, da er nicht nur au dem 30jhrige Kriege, an den Kmpfen zwischen Schweden und Polen und an dem hollndischen Kriege (. 125, 2) beteiligt war, sondern auch das Kriegswesen (Dersslinger) und alle Gebiete der Kultur (Bildung, Ackerbau, Handel. Posten) zu frdern suchte. Nachdem er im westflischen Frieden sein Land erweitert hatte, brachte er es durch Untersttzung des Schwedeukuigs Karl X. gegen die Polen dahin, da die seit 1466, beziehungsweise 1525, auf Preußen lastende Lehens-i66ohoheit des Knigreichs Polen im Frieden von Oliva 1660 aufgehoben wurde. War so das Land vergrert und frei geworden, so gelang es ihm 1675 freilich trotz des Sieges von Fehrbellin (1675) nicht, das den Schweden abgenommene Pomntem zu erhalten. Von feiner Sorge um die Hebung des Landes im Innern zeugen die Aufnahme von 20000 franzsischen Hnge-1685 no11en (1685), die Berufung von Hollndern zur Befrderung des Ackerbaus und die Anlage eines Kanals zur Verbindung der Oder mit der Elbe. Die an der Goldkste von Westafrika 1683 begrndete Kolonie wurde spter au Holland verkauft. 1688 2. Als der groe Kurfürst 1688 starb, war fein Land um etwa ein Drittel grer als 70 Jahre vorher und zahlte auf 2000 ?Meilen !'/ Millionen Einwohner. Auerdem fiel feinem Sohne Friedrich Iii. ein' Heer von 240000 Mann zu. Auf der Seite des Kaifers gegen die Trken (. 134) u"d Franzofen (. 130) erlangte er mit dessen Bewilligung die Knigs-i70i wrde (18. Jan. 1701 Krnung in Knigsberg. Stiftung des schwarzen Adlerordens. Alljhrliches Ordensfest). Doch nannte er sich nicht König von Brandenburg, fondern ..in Preußen", (S. oben . 127. 2. c.) Nunmehr verschwindet das Kurfrstentum Brandenburg, an dessen Stelle das Knig-reich Preußen trat, und der letzte (12.) Kurfürst von Brandenburg regierte als erster König noch 12 Jahre. Da er nicht nur auf den Glanz der Knigskrone

10. Teil 2 - S. 121

1912 - Leipzig : Freytag
Nun öffnete Paris freiwillig die Tore; Heinrich Iv. war Herr von Frankreich. Als solcher suchte er seinem Reiche Ruhe und Frieden zu geben. Er hob alle gegen die Hugenotten erlassenen Gesetze auf und erließ 1598 das Edikt von Nantes. Es sollte „ewig und unwiderruflich" fein und gab den Reformierten mit den Katholiken gleiche Rechte. Sodann suchte der König die Wunden, die die vielen Kriege geschlagen hatten, zu heilen und die Wohlfahrt seiner Untertanen zu fördern. Er erließ den verarmten Bauern einen Teil der Steuern und suchte die Landwirtschaft zu heben, indem er das Anpflanzen von Maulbeerbäumen gebot und zum Schutze der Äcker besondere Jagdgesetze veröffentlichte. Zur Belebung des Verkehrs und des Handels wurden Straßen angelegt, Flüsse schiffbar gemacht und Kanäle hergestellt. Auch die Industrie wurde gefördert; die Seiden- und Teppichwebereien blühten wieder empor, und die Glasfabrikation machte bedeutende Fortschritte. Auch den Kolonien wandte der König seine Aufmerksamkeit zu. Auf fein Drängen wurde die Besiedelung Kanadas in Angriff genommen. Freilich ging sie nur langsam vor sich, da die Stimmung in Frankreich für überseeische Besitzungen nicht sonderlich günstig war. — In der äußeren Politik verfolgte Heinrich das Ziel, die Macht der Habsburger zu schwächen. Ehe er jedoch in die Händel der Zeit eingreifen konnte, traf ihn der Dolch eines Mörders. Das Volk betrauerte den Heimgang des guten Königs; soll doch von ihm der Ausspruch stammen: „Ich will, daß jeder Bauer wenigstens Sonntags sein Huhn im Topfe habe". 26. Elisabeth von England 1558-1603. 1. Riiüblick auf die englische Geschichte. Während der Völkerwanderung waren die Angeln und Sachsen nach England übergesetzt und hatten daselbst sieben Königreiche gegründet, die im neunten Jahrhundert nach mancherlei Kämpfen zu einem Reiche vereinigt wurden. Der neue Staat hatte viel unter den Einfällen der Dänen zu leiden; sie durchfuhren mit ihren kleinen Fahrzeugen die Nordsee und raubten die Küstenorte ans. Allein Alfred der Große befestigte seine Herrschaft so, daß er die Feinde vertreiben und seinem Volke weise Gesetze geben konnte. Aber schon im elften Jahrhundert erlosch das angelsächsische Königshaus. Im Jahre 1066 landete der Normannen-herzog Wilhelm von der Normandie an der englischen Küste, schlug den König Harald bei Hastings und begründete die Herrschaft der Normannen. Wilhelm der Eroberer führte das Lehnswesen ein und verteilte die Güter der englischen Großen an sein Gefolge. Aus der Verschmelzung der Normannen mit den Einheimischen entstand das englische Volk mit seinem eigenartigen Charakter und seiner eigenen Sprache. Mit Heinrich Ii., dem Urenkel Wilhelms, kam das Haus Plantagenet (1154—1399) auf den englischen Königsthron. Der Sohn Heinrichs, Johann, wurde von den Großen gezwungen, dem Staate ein R e i ch s-grundgesetz zu geben, das das Recht der Steuererhebung an die Zustimmung des Adels und der Geistlichkeit knüpfte und den Untertanen die persönliche Freiheit zusicherte. Auf Grund des Freibriefes bildete sich ein Parlament, das sich bald in ein Ober und Unterhaus teilte. Zu dem Oberhause, demhmise der Lords, gehörten die
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