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1. Teil 3 - S. 25

1911 - Leipzig : Freytag
25 an Volkszahl und Ausdehnung mit den größten europäischen Städten messen kann. Mit dem Sitz des Mikado wetteifern jetzt einige andere Städte, darunter die wichtige Hafenstadt Jokohama (âma), die vor allen Dingen den Handel mit dem Auslande betreibt. Die frühere Residenz Kioto (d. i. Westhauptstadt, spr. kiôto) hat eine Universität und hoch entwickelte Industrie. Ihre Hafenstadt Osaka ist ebenfalls durch Industrie und Handel ausgezeichnet. Auf der Insel Kiuschiu liegt der treffliche Hafen Nagasaki (sâki, Fig. 6), der hauptsächlich den Handel mit dem Festlande von China vermittelt. Auf dem Festlande gehört den Japanern auch die Festung Port Arthur und die Hafenstadt Daini; auch von der Insel Sachalin (î) gehört ein Teil dem Insel- staat,-der sich jetzt^ auchjlie -Insel Jeso, die Kurilen und die|\Tnsel. Formosa (formósa) einverleibt hat. 7. Weltstellung. Da Japan außerdem reich an Kohlen und Erzen, besonders an* Eisen und Kupfer ist, so fällt es ihm nicht schwer, sich wirtschaftlich eine bevorzugte Stellung in Asien zu erringen; dank seinen kriegerischen Erfolgen und seiner kühnen und rücksichtslosen Politik hat es sich auch staatlich soweit emporgeschwungen, daß man es als die Vormacht von Ostasien anerkennen muß. Sogar für ganz Asien kommen die Japaner als dasjenige Volk in Betracht, das am meisten Befähigung und Eifer zeigt, der weißen Rasse Trotz zu bieten. b) Das Kaiserreich China. 1. Ausdehnung. Das Kaiserreich China, d. i. Seidenland, besteht aus einem größtenteils durch Meer und Gebirge abgeschlossenen Hauptteil und einigen Nebenländern, die bis nach Mittel- und Nordasien hineinreichen. Die gesamte

2. Teil 3 - S. 34

1911 - Leipzig : Freytag
34 sich von diesem namentlich durch sein Klima und seine Pflanzenwelt. Wir zählen zu Nordafrika die Atlasländer, die Wüste Sahara, das Sudangebiet und die Nil- länder. a) Die Atlasländer. 1. Senkrechte Gliederung. Das Atlasgebirge hängt mit den Gebirgen von Spanien eng zusammen. Es besteht aus zwei parallelen Ketten, zwischen denen sich eine abflußlose Hochebene befindet, und verflacht sich südwärts zu Salz- sümpfen, den sogenannten Schotts, die stellenweise mit Haifagras bewachsen sind. Das wasserreiche Gebirge an der gut angebauten Küste bezeichnet man als den Kleinen Atlas und den Küstenstreifen als das Teil (d. i. Küstensaum), den Küstenstreifen in Marokko als das Rif. Gegen S. bildet der Große Atlas einen bis in das Gebiet des ewigen Schnees emporreichenden Grenzwall gegen die Wüste. 2. Klima und Pflanzenwelt. Das Klima und die Pflanzenwelt sind hier durchaus mittelmeerisch. Die Sommer sind regenarm; nach dem Landesinnern zu vermindert sich die Summe der Niederschläge sehr. Infolgedessen ist das innere Hochland größtenteils Steppengebiet und geht allmählich in Wüste über, während an der Küste die eigentümlichen Mittelmeerpflanzen vorkom- men, der Ölbaum, die Südfrüchte, besonders Orange und Zitrone. Die Tierwelt stimmt ebenfalls mit desjenigen von Spanien überein; doch kommen einige afrikanische Tiere im Atlas vor, besonders der Löwe und der Schakal. Eine große Zahl europäischer Zugvögel benutzt diese Gegenden zum Uberwintern. 3. Bevölkerung. Die Bevölkerung ist ursprünglich hamitisch, aber all- mählich bekamen die semitischen Araber die Oberhand; sie haben die reiche Kultur der Berbervölker zerstört. Man bezeichnet die Bewohner heute als Mauren. In einigen hellergefärbten Stämmen, die zwischen den Kabylen des Hinterlandes verstreut sind, vermutet man die Reste der hier untergegangenen germanischen Vandalen. Zahlreich sind die Juden. 4. Politisches. Politisch gliedert sich das Hochland in drei Teile: Marokko, Algerien und Tunis. Alle drei sind entweder im Besitz von Europäern oder stehen wenigstens unter europäischem Einflüsse. a) Marokko (ók) ist in dem Gebiete des Teil ungemein fruchtbar und auch die Viehzucht ist nicht unbedeutend. Dazu kommt, daß das Land an dem vor- springenden Winkel Afrikas eine günstige Verkehrslage hat, und deshalb bemühen sich die europäischen Staaten, besonders Italien und Frankreich, dort Einfluß zu gewinnen. Ein großer Teil des Handels liegt in der Hand von Deutschen. Der Sultan herrscht despotisch. Die Hauptstadt Marokko liegt prachtvoll in einer Fruchtebene am Fuße des hohen Atlasgebirges. Im nordöstlichen Teile liegt die bisher größte Stadt Fez (sprich: Fês), die reich an Gewerbe, besonders an Weberei und Leder- bereitung ist (Maroquinleder und rote Fesmützen). In der Nähe befinden sich auch große Bodenschätze in der Erde, namentlich Salz, Silber- und Golderze. An der Straße von Gibraltar, die nur 15 km breit ist, liegt als wichtigster Handelsplatz und Eingangshafen zu Marokko die Stadt Tanger (sprich : tándscher) ; hier befinden sich die meisten europäischen Konsulate. Der Gibraltar gegenüber liegende Hafen Ceuta (sprich: szeúta) gehört den Spaniern. b) Die benachbarte französische Kolonie Algerien(é) (Algérie) ist aus einem öden Wüstenstreifen seit 1830 unter französischer Herrschaft zu einem blühenden

3. Teil 3 - S. 24

1911 - Leipzig : Freytag
24 2. Lage und Ausdehnung. Es besteht aus einer Reihe von Inseln, die sich in drei Bogen an der Küste entlang ziehen, und hat außerdem neuerdings teil an dem Festlande, indem es die Halbinsel Korea (ê) und einige früher zu Rußland ge- hörige Gebiete weiter im N. besitzt. 3. Bodengestalt. Es ist von Gebirgen durchzogen, die teilweise die Schnee- grenze erreichen und von denen die größten vulkanischer Entstehung sind. 4. Schiffahrt und Handel. Bei der nur geringen Ausdehnung der Inseln finden sich auf Japan keine großen Flüsse, aber dafür ragt von allen Seiten das Meer weit in das Land hinein und erlaubt den Bewohnern fast überall die Teilnahme an Seeschiffahrt und Seehandel. Man kann Japan und die Japaner sowohl nach der Größe des Landes als nach der Natur des Inselstaates und dem Volkscharakter mit England und den Engländern vergleichen. Der Land verkehr wird häufig noch durch Menschen- kraft unterhalten. (Fig. 5.) 5. Klima und Erzeugnisse. Das Klima steht unter dem Ein- flüsse des Meeres und ist wärmer als auf dem angrenzenden Fest- lande, da eine warme Meeres- strömung, der Kuroschio (d. i. der Dunkle Salzstrom) an seiner Ostküste entlang führt. Im S. ist Japan sehr frucht- bar und baut dort ausreichend Reis und Tee, daneben treibt es soviel Seidenraupenzucht, daß es neben China heute das wichtigste Seidenland ist. 6. Bewohner. Die Bewohner sind mongolischer Abstam- mung. Vor den Asiaten des Fest- landes zeichnen sie sich durch eine erstaunliche Fähigkeit aus, sich Fremdem anzupassen und sich Fremdes anzueignen. Sie sind geschickt in allerlei Gewerbe und Kunstgewerbe und haben in neuerer Zeit * namentlich die europäischen Einrichtungen über- nommen und weiter fortgebildet. Während sie früher schon in der Herstellung von Seidenstoffen, allerlei Papierwaren, Porzellan, Lackarbeiten, Metallwaren und^Holz- und Elfenbeinschnitzereien Hervorragendes leisteten, haben sie jetzt auch das Heerwesen, die Eisenbahn, die Post und Télégraphié und das gesamte niedere und höhere Unterrichtswesen, außerdem auch die Maschinenfabrikation nach europäischen, vornehmlich nach deutschen Mustern eingerichtet und können deshalb in den meisten Beziehungen mit den europäischen Großmächten in Wettbewerb treten. An der Spitze des Staates steht der Mikado (â), d. i. Kaiser. Auf der größten Insel Hondo liegt die Hauptstadt Tokio (ô, d. i. Osthauptstadt) auf der besser gegliederten Ostküste des Landes. Sie ist eine riesige Stadt, die sich Fig. 5. Japanische Droschken. (Nach einer Photographie der Neuen pliotographisclien Gesellschaft in Steglitz-Berlin.)

4. Teil 3 - S. 27

1911 - Leipzig : Freytag
27 und der Ahnen, die anerkannte Staatsreligion. Die chinesische Sprache besteht aus einsilbigen Wörtern, von denen jedes sein besonderes Schriftzeichen hat. Im S. ist der wichtigste Hafen die englische Insel Honkong (kóng) mit dem Hafen Viktoria, dem Anlegeplatz der von Indien und von Amerika kommenden Dampfer. Die gegenüberliegende Küste ist jetzt im Pachtbesitz der Engländer. Die größte Handelsstadt des S., Kanton (á), ist von einem großen Kranze von Vorstädten umgeben. Früher war das durch seine Baumwollwaren bekannte Nanking (a, d. i. südliche Residenz) die Hauptstadt des Reiches und der gewerbereichste Ort des S. Jetzt entwickelt sich an der Mündung des Flusses der Vertragshafen, d. i. der den Euro- päern geöffnete Hafen Schanghai (schán) zum Hauptplatz für den Handel zwischen Fig. 7. Chinesische Handwerker. (Nach einer Photographie.) China undjeuropa, namentlich für den Handel mit Tee'und Seide. Imjiördlichen Teile liegt nahe an der Nordgrenze des Landes die jetzige Hauptstadt Peking (é) (d. i. nördliche Residenz) in fruchtbarer und anmutiger Gegend. Seine Hafenstadt Tientsin (é) ist ebenfalls den Fremden geöffnet und hat Wichtigkeit für den Verkehr innerhalb des Landes, da es am Ende des Kaiserkanals liegt, der China von N. nach S. durchzieht. Fremde Besitzungen. Das früher mit China verbundene Kaiserreich Korea (ê) gehört jetzt zu Japan, ist gut angebaut und entwicklungsfähig. Die Deutschen haben seit 1898 die Kiautschou (kjautschóu) bucht gepachtet und beginnen von ihrer Stadt Tsingtau aus die kohlen- und eisenreiche Halbinsel Sehantung auf- zuschließen. (Fig. 8.) Der portugiesische Hafen Macao (makâo) ist zurück- gegangen, seit sich der Verkehr in Honkong verdichtet hat.

5. Teil 2 - S. 9

1911 - Leipzig : Freytag
9 4000 m. Sie sind durch eine ziemlich nahe an den Meeresspiegel heranreichende flache Schwelle getrennt, auf der sich die Insel Sizilien erhebt und die Europa mit Afrika durch Land verbinden würde, wenn das Meer nur um wenige 100 m fiele. 2. Temperatur. Die Wärme des Meeres beträgt an der Oberfläche bis zu 27° und auch das ganze Meer ist bis in seine Tiefen verhältnismäßig warm. Da es stark verdunstet, kommt eine regelmäßige Strömung, die aber wegen der geringen Tiefe der Meeresstraße nur warmes Wasser hinzuführen kann, durch die Gibraltarenge aus dem Atlantischen Meere nach 0. Dadurch wirkt das^Mittel- meer auf seine Umgebung erwärmend ein. Die mittlere Wärme beträgt an seinen Küsten etwa 16°, im Januar 9° und im Juli 25°. Also ist der Wärmeunterschied gegen Süddeutschland im Winter bedeutend größer als im Sommer. Der kälteste Monat hat in Lissabon 10°, in Neapel 9°, in Athen 8°, während der heißeste Monat in Lissabon 20°, in Neapel 25° und in Athen 27° zeigt. Es folgt daraus, daß die Küstenländer des Mittelländischen Meeres nach O. zu allmählich binnenländi- sches Klima mit schärferen Gegensätzen zwischen Sommer und Winter haben. 3. Einfluß des Meeres auf das benachbarte Land. Der Regen ist infolge der eigentümlichen Erwärmung des Meeres und der eigentümlichen Druck- verteilung in der Südhälfte fast vollständig auf den Winter beschränkt. Daher kommt die große Klarheit der Luft, durch die Südeuropa namentlich im Sommer vor allen europäischen Ländern ausgezeichnet ist. Im N., besonders im No. des Mittelmeeres treten mehr Frühlings- und Herbstregen auf. Die Folge der Sommerdürre ist an den Gewächsen wahrzunehmen. Vor der Hitze schützen sie sich dadurch, daß sie sich möglichst in den Boden ver- kriechen oder im Boden ausdauern; deshalb finden wir dort sehr viele Knollen- gewächse, Zwiebelgewächse und ausdauernde Gräser. Andere Pflanzen schützen sich gegen die Verdunstung durch die Verdickung ihrer Blätter, so z. B. die in dem Gebiete eingebürgerten Agaven und Opuntien, und wieder andere entwickeln dickhäutige Lederblätter, wie die Myrte und der Lorbeer. Die eigentümliche Pflanze des Mittelmeeres ist der Ölbaum, der sich vor der Winterkälte scheut und die Sommerdürre liebt. Das warme Klima wirkt auch auf die Tierwelt ein, namentlich ist das Ge- biet reich an Reptilien. Eine besondere Bedeutung haben das Mittelmeer und seine Inseln auch für die Zugvögel des nördlichen Europa, die dort ihren Winter zubringen oder auf ihrem Fluge nach Afrika einen Ruhepunkt suchen. 4. Geschichte des Mittelmeeres. Wie aus der Karte ersichtlich ist, hat das Mittelmeer eigentümliche Küstenströmungen, die zwar einerseits zur Versandung mancher Flußmündungen geführt, aber andererseits den Verkehr in alter Zeit sehr erleichtert haben. Mit den Strömungen zogen schon die alten Völker an den Küsten weiter, um, wie die Phönizier, die Purpur- schnecke oder, wie die Griechen, den Thunfisch an entlegeneren Gestaden aufzusuchen. Besonders haben die Phönizier einen großen Küstenstreifen mit ihren Pflanzstädten besetzt, so daß zeitweise das ganze Mittelländische Meer bis an die Säulen des Herakles (Straße von Gibraltar) unter phönizischem Ein- flüsse stand. Den Römern gelang es in jahrhundertelang währendem Kampfe, die Herrschaft des mächtigen Karthago, einer phönizischen Kolonie und zeitweise der reichsten Stadt der Welt, zu brechen und das Meer für die Fnropäer zuerobern.

6. Für die unteren Klassen - S. 139

1897 - Leipzig : Freytag
Die Atlasländer und die Inseln im atlantischen Ocean. — Das Nilland. 139 Das übrige Atlasgebiet umfaßt die französische Kolonie Algerien Algier, oder Algier (alschir), nach der Hafenstadt Alger (alscheh) benannt, und das unter französischer Oberhoheit stehende mohammedanische Fürstentum Tunis mit gleichnamiger Hauptstadt. Zu Algier gehört auch ein Teil Tunis, der Wüste Sahara, in dem die Franzosen Brunnen augelegt und ganze Haine von Dattelpalmen angepflanzt haben. Im Westen Nordafrikas ragen aus dem atlantischen Dcecm mehrere Inseln. Inseln und Inselgruppen hervor. Sie sind meist vulkanischen Ursprungs und haben ein mildes oeeanisches Klima. Gegenwärtig sind sie sämtlich in europäischem Besitz. Die Azoren (assoren), Madeira (madera) und die Kapverden gehören deu Portugiesen, die kanarischen Inseln den Spauiern, die kleinen Inseln St. Helena und Aseeusion (Wuschen) den Engländern. Das Rill and. Im Osten senkt sich in die Wüstenhochfläche das breite Thal des §202. Nils ein. Der Nil entsteht aus zwei Quellflüssen, aus dem weißen oder klaren Nil, der Abfluß des Viktoriasees in Mittelafrika, und aus dem blauen oder trüben Nil, der auf dem Hochland von A b e s f i u i e u entspringt. Der Zusammenfluß erfolgt bei C h a r t u m (kartnm) noch oberhalb des regenlosen Nordafrika. Der Nil durchfließt dann das Steppenland Nnbien und das alte Kulturland Ägypten. z^yp^n. In mehreren Katarakten und Stromschnellen senkt er sich tief in die Wüstenplatte eiu und bildet in seinem Unterlauf ein breites fruchtbares Thal. Alljährlich vom Juli bis zum Oktober werden die Thalniedernngen des Flusses überschwemmt und zugleich mit einer dicken Schlammschicht bedeckt. Diese liefert einen außerordentlich fruchtbaren Boden, der unter künstlicher Bewässerung selbst in dem trockenheißen Klima reiche Erträge bringt. Neben Weizen, Mais und Reis gedeihen hier Baumwolle, Zucker- röhr und Dattelpalmen. Dieses reiche Ackerbauland ist der Sitz einer uralten Kultur, die auf Kultur, mehrere Jahrtausende zurückgeht. Noch finden sich zahlreiche Ruinen längst verfallener Städte. Aus der benachbarten Wüste aber ragen die gewaltigen Pyramiden auf, Grabmäler ägyptischer Könige, die uns durch ihre In- schristen von einer blühenden Zeit berichten. Heute steht Ägypten unter türkischer Oberhoheit. Es wird von einem §203. Khediv, einem erblichen Bieeköniq regiert, dessen Residenz sich in Kairo ^ed- befindet. Kairo liegt an der Stelle, wo der Strom sich teilt, also das Mün- dnngsschwemmland, das Delta des Nils, beginnt. Es ist eine blühende

7. Für die unteren Klassen - S. 43

1897 - Leipzig : Freytag
Asien. 43 uralten, uns völlig fremden Kultur, das bis in unser Jahrhundert hinein sich dem Weltverkehr ganz abschloß. Das Land ist außerordentlich dicht bevölkert. Die Chinesen leben genügsam und sind sehr fleißig; sie wissen dem Boden ihres Landes reichlichen Ertrag abzugewinnen. Angebaut werden namentlich Thee und Reis, sowie der Maulbeerbaum zur Zucht der Seidenraupe. Ju dem gesamten Reiche wohnen gegen 400 Millionen Menschen, d. i. über 1ja der ganzen Menschheit. Sie drängen sich meist in großen Städten zusammen; wir finden mehrere Millionenstädte. Die Residenz des Kaisers von China ist Peking im Norden des Reiches. Den Chinesen stehen die Japaner, die Bewohner der östlichen Japan, asiatischen Inseln, sehr nahe. Auch sie sind Mongolen, zeichnen sich durch Fleiß und Genügsamkeit aus und waren bis vor kurzem ein ebenso ab- geschlossenes Volk. Heute sind die Japaner in den Weltverkehr mehr und mehr eingetreten und haben zum Teil die abendländische Kultur äuge- uommeu. Japan bildet jetzt ein mächtiges Kaiserreich mit der Hauptstadt Tokio. Selbständige Reiche haben sich auch in Hinter- und Vord eriudi eu § 49. entfaltet. Auf ersterem liegt das Königreich Siam mit der Hauptstadt Hinter- Bangkok. Der übrige Teil dieser Halbinsel gehört im Osten als Fr an- zösisch-Jndochina den Franzosen, im Westen als Britisch-Birma den Engländern. Die Engländer haben auch fast ganz Vorderindien im Besitz. Die Königin von England ist zugleich Kaiserin von Indien. Das reiche, dichtbevölkerte Land hat mehrere wichtige Handelsplätze, so ' Bombay (bombä) an der Westküste und Calentta (kalkatta), den Sitz der englischen Regierung, im Gangesdelta an der Ostküste. Die südostasiatischen Inseln, auch als malaiischer Archipel bezeichnet, find überwiegend niederländischer Besitz, so die großen Suudaiuselu S n- Inseln, matra (sumatra), Java, Borneo (börneo) und Celebes (celebes). Die wichtigste darunter ist Java, namentlich durch ihren reichen Ertrag an Kaffee und Reis. Diese Inseln werden zuweilen von furchtbaren Aus- brächen feuerspeiender Berge heimgesucht. Es ist die erdbeben- und vul- kaureichste Gegend der Erde. Im westlichen Asien bestehen wieder eine Reihe selbständiger Staaten. § 50. So breitet sich über Kl ei na sie n, Armenien, Syrien und M e s o- Türkei, p otamieu, die Tiefebene am Euphrat und Tigris, die asiatisch e Türk ei aus. Zu ihr gehört auch Palästina mit dem heiligen Ort Jerusalem. In Kleinasien ist heute Smyrua an der inselreichen Küste des ägäischen Meeres die wichtigste Stadt. Am Euphrat lag das alte Babel; nicht weit davon am Tigris liegt Bagdad, einst Hauptstadt eines großen mohammedanischen Araberreiches. Auch 'ein Teil des Küstenlandes von Arabien, namentlich am roten Meer, ist türkisch. Dort befindet sich

8. Für die unteren Klassen - S. 46

1897 - Leipzig : Freytag
46 Grundzüge der Länderkunde. Staaten und Besitzungen. § 56. Die Europäer haben große Teile Afrikas in Besitz genommen. Eng- Mische Kolonieen sind das Kapland im Süden mit dem Hafenort, der gen. Kapstadt, nahe dem Kap der guten Hoffnung, ferner weite Gebiete an der Obergninea(ginea)-Küste Westafrikas und endlich Britisch-Ostafrika im Norden des Viktoriafees und des Kilimandscharos. Auch die ostafrika- nische Insel Sansibar,, ein wichtiger Handelsplatz, steht unter englischer zösische ®en Franzosen gehören [b.te Länder nördlich vom Kongo, 'Teile Senegambiens im Norden der Oberguineaküste und Algerien an der Mittelmeerküste. Tunis und Madagaskar stehen unter sranzö- sischer Schutzherrschaft. Die Landstriche südlich der Kongomündung und Porw- ^e Mozambiqueküste (Mosambik) in Ostafrika bilden portugiesische giesischc. Kolonieen. An der Küste des roten Meeres haben die Italiener sich Land erworben. Das ausgedehnte Stromgebiet des Kongo im Innern steht ^taat°° Kongo staat unter der Oberhoheit des belgischen Königs. § 57. Große Länderstriche an der Mittelmeerküste werden oon den Türken Ägypten beherrscht. Ägypten mit dem fruchtbaren unteren Nilthal steht unter einem Khediv, einem türkischen Vieekönig. Die sommerlichen Überschwemmungen des Nils hinterlassen aus dem Uferland einen fruchtbaren Schlamm, der unter künstlicher Bewässerung außerordentlich reiche Ernten liefert. Hier sammelte sich daher zu allen Zeiten eine dichte Bevölkerung an, unter welcher sich einst auch hohe Kultur entfaltete. In der Gegeuwart entstanden große Handelsstädte, so Kairo an dem Eintritt des Nils in sein Mündnngsschwemm- land, sein Delta, und Alexandrien, die Hafenstadt am Mittelmeer. Deutsche wir Deutsche haben in Afrika Kolonieen gegründet. An der Oberguineaküste liegt das deutsche Togo, und im innersten Winkel des Meerbusens von Guinea Kamerun, beide für uns in erster Linie Handelskolonieen, welche namentlich Palmöl und Elfenbein liefern. Weit im Süden dehnt sich längs der atlantischen Küste Deutsch-Süd West- asrika aus. Das Gebiet östlich der großen Seeeu bis zum Kilimandscharo bildet Dentsch-Ostafrika, das sich auch für Plantagenbau eignet. Ma- Von den ursprünglichen Staaten haben sich nur das Sultanat Abes-' Marokko mit der Hauptstadt Fes, dann das christliche Königreich simen. Ab essini en und mehrere der großen Negerreiche im Innern des Erdteils bis jetzt unabhängig erhalten. Australien und Oceanien. § 58. Im Südosten der alten Welt liegt Australien, der kleinste aller Erdteile, sast nur eine Insel im Vergleich zur übrigen Landfläche der Ostfeste. Es wird umspült im Westen und Süden vom indischen und im Osten vom pa ei fischen Ocean.

9. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 182

1896 - Leipzig : Freytag
182 Europa. überflügelt von Ckdiz (kms) östlich der Guadalquivirmündung. Diese uralte Stadt — sie wurde von den Phöniciern etwa 1100 v. Chr. gegründet — ist zur Zeit als Haupthafen an der atlantischen Küste zweifellos der erste und wichtigste Handelsplatz des Reiches und auch zur starken Seesestnng ausgebaut. Gibral- Am Ostende der Meerenge zwischen Spanien und Afrika erhebt sich auf einem vorspringenden Kalkberg die starke englische Felsenfestung Gibraltar, von der ans die Briten den Eingang zum Mittelmeer be- herrschen. §130. Die atlantische Abdachung der inneren Hochebene nimmt das König- tugai. re^ Portugal ein. Von Spanien durch unwegsame, menschenleere Fig. 35. Meereseiige von Gibraltar. Landstriche getrennt, ist dieses in seinem Verkehr und in seiner Ent- Wicklung ganz auf das Meer angewiesen. Ehemals hat daher auch der kleine Staat zur See eine gewaltige Macht entfaltet und große überseeische Unternehmungen ausgeführt. Heute ist Portugal eines der schwächsten Reiche Europas. Sein Handel ist trotz der Kolonieen ganz unbedeutend, seine Industrie kaum nennenswert, und die Kultur des Bodens liegt selbst in fruchtbaren Gegenden noch sehr im argen. Immerhin besitzt das Land zwei wichtige Häfeu: die Hauptstadt des Landes Lissabon an einer see- artigen Erweiterung des Tajo, portugiesisch Tejo (tefchu), in herrlicher Lage, und Oporto, an der Mündung des Dnero, portugiesisch Douro (döiro), der Ausfuhrort für Portwein, sowie für die Rinde der Korkeiche, die hier gut gedeiht.

10. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 248

1896 - Leipzig : Freytag
248 Afrika. Marokko, Ein Rest der alten Araberherrschaft ist das Kaiserreich Marokko, ein durchaus mohammedanischer Staat, der sich gegen die Europäer völlig abschließt, darum aber auch in wirtschaftlicher Hinsicht sehr zurückgeblieben ist. Das größtenteils fruchtbare Land ist nur wenig angebaut. Der Sultan hat seine Residenz abwechselnd in dem industriereichen Fes oder in dem am Fuße des Atlas malerisch gelegenen Marokko. In der Hafenstadt Tanger (taudfcher) an der Gibraltarstraße befinden sich die Konsulate der europäischen Mächte. Algerien. Das Gebiet östlich von Marokko ist seit 1830 in französischem Besitz. Nach der Hafenstadt Alger wird es Algerien oder Algier genannt. Es ist ein teilweise wohl bebautes und ertragreiches Land. Gemüse, Wein und Südfrüchte werden hauptsächlich ausgeführt. Außerdem hat es eine blühende Pferdezucht. Die Araber wie die Kabileu sind vortreffliche Reiter. Die Kolonie wird in 3 Provinzen geteilt, deren Hauptorte Orau, Alger und Conftantine sind. Tunis. Unter französischer Oberhoheit steht auch die fruchtbare Landschaft Tunis, ein mohammedanisches Fürstentum, einst das Africa propria der Römer. Unfern der Hauptstadt Tunis lag die blühende Phönizierstadt Karthago. Das zur Römerzeit dicht bevölkerte und wohl angebaute Land ist unter türkischer Mißwirtschaft in Verfall geraten. Zue Inseln im atlantischen Hcean. § 186. Nahe der atlantischen Küste Nordafrikas, wie auch feruer im offenen Azoren. Oeeau, ragen aus dem Meere einzelne Inseln und Inselgruppen hervor. Zu ihnen gehören zuuächst die Azoren (assoren). Diese sind in portugiesischem Besitz. Ihr oceauisches Klima gestattet den Anbau von Südfrüchten, namentlich Orangen, die in üppigster Fülle gedeihen. Bereits dem Fest- Madeira.näher liegt das ebenfalls portugiesische Madeira, eine Vulkaninsel, die ihres milden Klimas wegen gern von Brustkranken besucht wird. In der warmen Luft reift dort ein vortrefflicher, feuriger Wein. Kana- der Richtung des Atlas tauchen die kanarischen Inseln Inseln, nahe der Küste auf. Auch sie sind vorwiegend vulkanischer Natur. Auf der größten Insel erhebt sich der Pik von Tenerife, ein erloschener Vulkankegel, der fast 4000 m erreicht. Von der Insel Ferro, im Süd- Westen der Gruppe, zählte mau früher die Meridiane. Die Urbewohner waren die Gnanchen (gwantfchen), denen die Spanier in blutigen Kämpfen diese Inseln entrissen haben. Kap. Südlicher, der Mündnng des Senegal gegenüber, liegen die portn- Jnftitu giesischen Kapverden, d. h. die Inseln des grünen Vorgebirges. Sie stehen noch unter dem Einfluß des afrikanischen Wüslenklimas; denn sie
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