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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 25

1911 - Leipzig : Freytag
25 an Volkszahl und Ausdehnung mit den größten europäischen Städten messen kann. Mit dem Sitz des Mikado wetteifern jetzt einige andere Städte, darunter die wichtige Hafenstadt Jokohama (âma), die vor allen Dingen den Handel mit dem Auslande betreibt. Die frühere Residenz Kioto (d. i. Westhauptstadt, spr. kiôto) hat eine Universität und hoch entwickelte Industrie. Ihre Hafenstadt Osaka ist ebenfalls durch Industrie und Handel ausgezeichnet. Auf der Insel Kiuschiu liegt der treffliche Hafen Nagasaki (sâki, Fig. 6), der hauptsächlich den Handel mit dem Festlande von China vermittelt. Auf dem Festlande gehört den Japanern auch die Festung Port Arthur und die Hafenstadt Daini; auch von der Insel Sachalin (î) gehört ein Teil dem Insel- staat,-der sich jetzt^ auchjlie -Insel Jeso, die Kurilen und die|\Tnsel. Formosa (formósa) einverleibt hat. 7. Weltstellung. Da Japan außerdem reich an Kohlen und Erzen, besonders an* Eisen und Kupfer ist, so fällt es ihm nicht schwer, sich wirtschaftlich eine bevorzugte Stellung in Asien zu erringen; dank seinen kriegerischen Erfolgen und seiner kühnen und rücksichtslosen Politik hat es sich auch staatlich soweit emporgeschwungen, daß man es als die Vormacht von Ostasien anerkennen muß. Sogar für ganz Asien kommen die Japaner als dasjenige Volk in Betracht, das am meisten Befähigung und Eifer zeigt, der weißen Rasse Trotz zu bieten. b) Das Kaiserreich China. 1. Ausdehnung. Das Kaiserreich China, d. i. Seidenland, besteht aus einem größtenteils durch Meer und Gebirge abgeschlossenen Hauptteil und einigen Nebenländern, die bis nach Mittel- und Nordasien hineinreichen. Die gesamte

2. Teil 3 - S. 54

1911 - Leipzig : Freytag
54 Prärien an. In den Wäldern halten sich noch viele Tiere auf, die wegen ihres Pelzes gejagt werden, namentlich Bären- und Marderarten, und an den Gewässern stellte man dem Biber nach. Außerdem hat das Land große Bodenschätze an Kohlen und Kupfererzen. Die fast fortwährend durch Eis mit dem Lande verbundenen Inseln sind un- bewohnt. Bei der Halbinsel Boothia (sprich: bûsja) Felix hat man den magnetischen Nordpol der Erde gefanden. 5. Politische und wirtschaftliche Verhältnisse. Politisch gehörte früher bis zum Siebenjährigen Kriege das ganze Gebiet zu Frankreich und aus diesem Grunde ist auch ein großer Teil der Bewohner französischer Abkunft. Seitdem sind infolge der britischen Besitzergreifung viele Engländer und Irländer ein- gewandert. Der Verkehr ist von Natur schon durch große Schiffahrtlinien gegeben, die sich vom Atlantischen Ozean 3000 km weit in das Seengebiet erstrecken. Außerdem hat man mehrere Bahnen, darunter die sogenannte Kanadische Pazifikbahn, quer durch das ganze Land hindurch angelegt, so daß die Ansiedlung allmählich nach dem Pazifischen Ozean vordringen kann. a) Im Gebiete des Winnipegsees findet sich viel Holz, in dem fruchtbaren Ackerbaudistrikt von Manitoba (ô) neuerdings auch ungemein viel Weizen. b) In Kanada (kánada), dem weitaus wichtigsten Teile der britischen noidamerikanischen Besitzungen, liegt die Hauptstadt Quebec (sprich: Quibéck) in schöner Umgebung am St. Lorenzstrom. Wichtiger ist Montreal (sprich: montriôl), der Hauptplatzr- für den Eisenbahn- und Schiffsverkehr, blühend durch Industrie und die immer mehr steigende Ausfuhr von Weizen, Obst und Fleisch. c) Die nordwestlichen Territorien sind neuerdings durch die Goldfunde am Klondikefluß aufgeblüht. d) Zum britischen Gebiete gehört auch die Insel Neufundland, vor der sich eine ungemein fischreiche Bank mit ergiebigem Stockfischfange ausdehnt. Auf der Insel Neuschottland liegt der Kriegshafen Halifax (hälefäx). der deshalb große Bedeutung hat, weil er beständig eisfrei ist. In dieser Gegend enden auch die von Europa herübergelegten Transatlantischen Kabel. 3. Die Vereinigten Staaten von Amerika (die Union). 1. Weltstellung. Die Union nennt sich die „Vereinigten Staaten von Amerika" und deutet dadurch an, daß sie die Führung von ganz Amerika gegenüber Europa übernehmen will. Durch ihre Lage zwischen den beiden großen Weltmeeren und durch ihre Erstreckung vom Tiefland bis zum Hochgebirge haben die Vereinigten Staaten-einen großen Vorzug und einen ungemein reichen Anteil an allen Bodenschätzen und Bodenarten. Seit 1783 ist das Land unabhängig; es hat sich seitdem vom 0. her allmählich über den ganzen Kontinent hin aus- gebreitet. 2. Bevölkerung. Die eingeborene indianische Bevölkerung ist vollständig zurückgedrängt oder aufgesogen worden und aus den europäischen, afrikanischen und amerikanischen Bestandteilen der Bevölkerung hat sich eine neue selb- ständige Nation, ja beinahe eine neue Rasse, die Yankees (sprich: jänkis), ent- wickelt. Mit großer Tatkraft und Unternehmungslust hat sie das Land urbar

3. Teil 3 - S. 79

1911 - Leipzig : Freytag
79 3. Die Bergdamara (dà) haben sich vor feindlichen Nachstellungen in die nördlichen Felsschluchten zurückgezogen. 4. Die Hauptmasse der Bevölkerung besteht aus zwei Negerstämmen, den Ambo und den Herero (ô), die Rinderzucht betreiben. Die wichtigsten Siedlungen sind die in gesunder und quellenreicher Um- gebung angelegte Hauptstadt Windhuk (d. i. Windspitze) und das moderne Swakopmund, dessen Hafen durch eine Mole (Hafendamm) vor Versandung ge- schützt wird. Beide sind durch eine Feldbahn miteinander verbunden. Die Ausfuhr besteht größtenteils in Guano, Vieh und Federn, die Einfuhr in gewerblichen Erzeugnissen, vornehmlich Eisenwaren. Die zur Ansiedlung wohlgeeignete Kolonie wird sich gut entwickeln, wenn die Bodenschätze durch Eisenbahnen erreichbar gemacht werden und wenn man durch Anlage von artesischen Brunnen und künstlicher Bewässerung der Vieh- zucht und auch dem Landbau eine sichere Grundlage gibt. Ii. Togo. 1. Lage, Grenzen, Größe. Seit dem Jahre 1880 verlegten Kaufleute aus den deutschen Handelsstädten ihre Faktoreien infolge von Zollbelästigungen aus dem englischen Gebiete nach Togo (gó, d. i. Seeort). Deutsche Kriegsschiffe erschienen zum Schutze und im Jahre 1884 landete der Reichskommissär Nachtigal und hißte die deutsche Flagge in Lome. ij Die Besitzung hat nur einen Streifen der Oberguineaküste von 50 km Breite, aber eine große Tiefe und ist ungefähr doppelt so groß als Schlesien. Sie wird von dem britischen Aschantilande und dem französischen Dahome- (ê) gebiete eingefaßt. 2. Landschaftsbild. An den sandigen, hafenlosen Strand schließt sich eine sanftwellige Ebene, die mit Humus bedeckt und deshalb dicht bebaut ist. Sie steigt bis zu 300 m an und trägt namentlich Kokos- und ölpalmen sowie den Affen - brotbaum und auf den fruchtbaren Feldern Mais, Erdnuß und Baumwolle. Nach innen folgt dann ein kristallinisches Gebirge, das auf den Höhen in südöstlicher Richtung streicht und sich in zwei Hauptketten gliedert. Nach N. dacht sich das Gebirge zu einer inneren Hochfläche ab, die das Quellgebiet der Flüsse ist. 3. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist tropisch heiß. Der deutsche Sudan hat nur eine Regenzeit vom Juli bis Oktober. Durch Stauwasser wird viel- fach Malaria erzeugt und durch schlechtes Trinkwasser das Schwarz Wasser- fieber; auch die Dysenterie (Darmkrankheit) kommt vor und die Schlaf- krankheit. Die Besitzung bietet ein herrliches Pflanzenbild. Als Hauptgetreide neben den bereits erwähnten Pflanzen wird die Durra gebaut, 4. Bewohner. Die an Zahl etwa l1/^ Millionen starken Eingeborenen ge- hören zu den Sudannegern. Sie sind dunkelbraun, kräftig und betreiben Acker- bau und Viehzucht. Seit alter Zeit wird die Schmiedekunst und die Töpferei betrieben; auch im Weben, Flechten und Schnitzen wird viel geleistet. Dabei besteht ein reger Handel mit dem Inlande und allwöchentlich werden Markttage abgehalten. Die größte Gewalt haben neben den Häuptlingen die Fetisch- priester.

4. Teil 3 - S. 60

1911 - Leipzig : Freytag
60 und die Pazifikbahnen nach dem Atlantischen Ozean. Unter seinen bunt- gemischten Einwohnern befinden sich sehr viele Chinesen. Der Staat Nevada (âda) ist reich an Petroleum, Steinkohlen und Silber; der Staat Kolorado an Gold, Silber und Blei. Das Territorium der Hawaii-Inseln liegt mitten im Großen Ozean. Es ist vulkanischer Natur und hat neben seinen tätigen Vulkanen, dem Mauna Kea (d. i. Weißer Berg) und dem Mauna Loa (d. i. Großer Berg), einen Kratersee, den Kilauea, in dem man früher die Lava in glühendem Zustande auf- und niederwallen sehen konnte. 4. Bedeutung Nordamerikas. Man bezeichnet Nordamerika als das Land Jb'ig. 25. Großer Kañon des Koloradoflusses. (Nach einer Photographie des geographischen Institutes der k. k. Universität in Wien.) der „unbegrenzten Möglichkeiten" und in der Tat sind alle Verhältnisse, sowohl die der Natur als die der menschlichen Tätigkeit, dort in riesen- haftem Maßstabe vertreten. Unermeßlich groß sind die Bodenschätze sowohl an Edelmetallen wie an den Hauptförderern der Kultur: Eisen und Kohlen; unerschöpflich ist auch die Fruchtbarkeit des Bodens in großen Länderstrecken; ins Riesenmaß gehen die Flüsse und Seen, die Wasserfälle, unter denen der des Niagara (niágara) zwischen dem Erie- und Ontariosee der großartigste ist, und die Naturschönheiten des Yellowstonegebietes übertreffen die der Alten Welt an Eigenartigkeit und Großartigkeit. Unermeßlich sind deshalb auch die Erzeugnisse des Bodens und Handel und Industrie sind mit ihrer Hilfe zu solcher Höhe empor-

5. Teil 3 - S. 83

1911 - Leipzig : Freytag
83 Pflanzungen hinführen soll. Uber Tabora (ô) führt eine Karawanenstraße nach den Großen Seen, auf denen bereits Dampfer fahren. Der Verkehr mit dem Mutterlande wird durch die Deutsch-Ostafrikalinie (von Hamburg nach Dar es Salam 21 Tage) aufrecht erhalten. Die Ausfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf öl, Hanf, Kautschuk und Guttapercha. Kopra, Kaffee und Baumwolle ; für letztere hat unsere Kolonie eine ganz besondere Bedeutung. Da am Viktoria-Njansa und im S. Gold und außerdem am Njassa- see gute Kohlen gefunden worden sind, hat die Kolonie nicht nur für die Erzeugimg von Rohstoffen große Bedeutung, sondern sie gewährt auch Aussicht auf eine gewisse industrielle Entwicklung, die um so wertvoller sein wird, als unsere Be- sitzung auch eine sehr günstige Verkehrslage besitzt, f] V. Kiautschou (Kjaudschóu). 1. Lage und Größe. 1898 wurde zwischen Deutschland und China ein Pacht- vertrag auf 99 Jahre abgeschlossen, wonach uns bei Kiautschou ein Landstück von 500 qkm überlassen wurde; dazu kommt noch eine neutrale Zone, die sich 50 km landeinwärts erstreckt. (Fig. 8.) Es liegt sehr günstig an der in das Chinesische Meer vorspringenden Halbinsel Schantung unter der Breite von Gibraltar. Eine Bucht von der Größe des Jade- busens bildet einen großen natürlichen Hafen, der sich durch zwei davor und darin liegende Inseln sehr gut als Kriegshafen absperren läßt, 2. Klima und wirtschaftliche .Bedeutung. Das Klima ist gesund. Das Land ist reich bebaut und ähnlich wie am Bodensee reiht sich Dorf an Dorf. Die stark bevölkerte Provinz Schantung hat 30 bis 40 Millionen Einwohner. Kiautschou war früher ein Hafenort, liegt aber jetzt von der Küste ent- fernt. Tsingtau ist ein durchaus moderner Badeort, doch versandet seine Bucht leider teilweise. Von hier führt eine lange Eisenbahn bis zu den Steinkohlenlagern. Die Kolonie hat eine vorzügliche Lage für den Handel und Verkehr, sowohl über See als auch nach dem Innern von China und in der Richtung nach der Sibirischen Eisenbahn. Auf jeden Fall wird sich Tsingtau als Kohlenstation ent- wickeln, aber es blüht auch jetzt schon wegen seines an Bodenschätzen und sonstigen Erzeugnissen reichen Hinterlandes sehr auf und wird vielleicht in kurzer Zeit schon der bedeutendste Hafen von Nordchina sein. Vi. Kaiser Wilhelms-Land und Südseekolonien. 1. Teile und Größe. Die Insel Neuguinea hat ihren Namen von den Spaniern deshalb bekommen, weil ihre Bewohner, die Papua (û, d. i. Krausköpfe), den Negern der afrikanischen Guineaküste ähnlich sehen. Das nicht in fremdem Besitze befindliche nordöstliche Gebiet von Neuguinea und der davor hegende Bismarckarchipel wurden 1898 von einer deutschen Handelsgesellschaft an das Reich abgetreten. Im Jahre 1886 waren vier Salomoninseln in deutschen Besitz übergegangen, von denen später infolge Vertrages zwei an England fielen. Die Inselgruppe der Karolinen wurde 1899 nebst den Palauinseln und den Marianen den Spaniern abgekauft. Die Marschallinseln wurden 1885 und 1886 besetzt. Von der Samoagruppe (ó) wurden durch Verträge mit England und der Union 1899 zwei größere und zwei kleinere Inseln von uns erworben. 6*

6. Teil 3 - S. 24

1911 - Leipzig : Freytag
24 2. Lage und Ausdehnung. Es besteht aus einer Reihe von Inseln, die sich in drei Bogen an der Küste entlang ziehen, und hat außerdem neuerdings teil an dem Festlande, indem es die Halbinsel Korea (ê) und einige früher zu Rußland ge- hörige Gebiete weiter im N. besitzt. 3. Bodengestalt. Es ist von Gebirgen durchzogen, die teilweise die Schnee- grenze erreichen und von denen die größten vulkanischer Entstehung sind. 4. Schiffahrt und Handel. Bei der nur geringen Ausdehnung der Inseln finden sich auf Japan keine großen Flüsse, aber dafür ragt von allen Seiten das Meer weit in das Land hinein und erlaubt den Bewohnern fast überall die Teilnahme an Seeschiffahrt und Seehandel. Man kann Japan und die Japaner sowohl nach der Größe des Landes als nach der Natur des Inselstaates und dem Volkscharakter mit England und den Engländern vergleichen. Der Land verkehr wird häufig noch durch Menschen- kraft unterhalten. (Fig. 5.) 5. Klima und Erzeugnisse. Das Klima steht unter dem Ein- flüsse des Meeres und ist wärmer als auf dem angrenzenden Fest- lande, da eine warme Meeres- strömung, der Kuroschio (d. i. der Dunkle Salzstrom) an seiner Ostküste entlang führt. Im S. ist Japan sehr frucht- bar und baut dort ausreichend Reis und Tee, daneben treibt es soviel Seidenraupenzucht, daß es neben China heute das wichtigste Seidenland ist. 6. Bewohner. Die Bewohner sind mongolischer Abstam- mung. Vor den Asiaten des Fest- landes zeichnen sie sich durch eine erstaunliche Fähigkeit aus, sich Fremdem anzupassen und sich Fremdes anzueignen. Sie sind geschickt in allerlei Gewerbe und Kunstgewerbe und haben in neuerer Zeit * namentlich die europäischen Einrichtungen über- nommen und weiter fortgebildet. Während sie früher schon in der Herstellung von Seidenstoffen, allerlei Papierwaren, Porzellan, Lackarbeiten, Metallwaren und^Holz- und Elfenbeinschnitzereien Hervorragendes leisteten, haben sie jetzt auch das Heerwesen, die Eisenbahn, die Post und Télégraphié und das gesamte niedere und höhere Unterrichtswesen, außerdem auch die Maschinenfabrikation nach europäischen, vornehmlich nach deutschen Mustern eingerichtet und können deshalb in den meisten Beziehungen mit den europäischen Großmächten in Wettbewerb treten. An der Spitze des Staates steht der Mikado (â), d. i. Kaiser. Auf der größten Insel Hondo liegt die Hauptstadt Tokio (ô, d. i. Osthauptstadt) auf der besser gegliederten Ostküste des Landes. Sie ist eine riesige Stadt, die sich Fig. 5. Japanische Droschken. (Nach einer Photographie der Neuen pliotographisclien Gesellschaft in Steglitz-Berlin.)

7. Teil 3 - S. 61

1911 - Leipzig : Freytag
61 gewachsen, daß sie den Europäern einen empfindlichen Wettbewerb bereiten. Dazu kommt, daß die Yankees an kaufmännischem Unternehmungsgeiste und an Wagemut auf dem Gebiete des Handels und der Technik den Europäern weit voranstehen. Wenn auch Amerika sich aus eigener Kraft nicht zu höherer Kultur entwickeln konnte, da es ihm an den erforderlichen Haustieren fehlte, so ist es doch jetzt, nachdem ihm von Europa aus die ersten Hilfsmittel gegeben sind, zu einer ganz großartigen Höhe gelangt. Dies gilt besonders für die Union, aber auch Kanada tritt auf dem Welt- markte immer mehr hervor und vergrößert alljährlich seine Ausfuhr, während es Fig. 26. Goldenes Tor bei San Jfranzisko. (Nach einer Photographie.) bezüglich der Maschinen und sonstigen Erzeugnisse von der Alten Welt immer unabhängiger wird. 4. Die Republik Mexiko. 1. Kultur. In Mexiko fanden die ersten europäischen Entdecker vor 400 Jahren bereits eine sehr hohe Kultur vor, die aus der Zeit der Azteken (astêken) stammte und viel Ähnlichkeit mit den Formen der Alten Welt zeigte. Diese ist jetzt vollständig verschwunden. Die Bewohner sind zum Teil eingeborene Indianer, zum Teil Mischlinge und zum Teil Kreolen-. 2. Klima und Erzeugnisse. In der heißen, ungesunden, flachen Küsten- gegend gedeihen tropische Gewächse, besonders Nutzhölzer, aber auch die Ananas, die Vanille und die Banane. Nur wenige gute Hafenplätze liegen am Mexikanischen Golf und der beste, die Stadt Vera Cruz (sprich: krûs, d. i. Wahres Kreuz), ist außerdem wegen des dort herrschenden gelben Fiebers ver- rufen. Eine Eisenbahn führt in das Binnenland hinauf. Hier sind die Nieder- schläge nicht mehr so hoch, und infolge der größeren Höhenlage herrscht ein gesunderes Klima. Das Land ist reich an Silbererzen und ist abwechselnd

8. Teil 3 - S. 70

1911 - Leipzig : Freytag
70 viel getan. Das Eisenbahnnetz ist im So. schon ziemlich dicht, eine Eisenbahn durchquert den Erdteil von S. nach N., und in derselben Eichtling verläuft ein Überlandtelegraph. Von Europa gehen verschiedene Dampferlinien nach Australien. Ostaustralien liegt nach beiden Eichtungen ungefähr gleich weit von Europa entfernt (ein Segelschiff braucht 3 bis 4 Monate); doch ziehen die Schiffe den Weg um die Südspitze Afrikas vor. Der Bau des Panama- kanals würde für den Verkehr mit Australien eine ähnliche Umwälzung her- vorrufen, wie sie der Suezkanal für unseren Verkehr mit Asien gebracht hat.' Der Handel, der heute neben den Mineralschätzen und den Erzeugnissen des Acker- baues und der Viehzucht in erster Linie für Wolle ganz bedeutend ist, wird hauptsächlich mit England unterhalten. Es gibt auch eine deutsche Post- dampferverbindung. Fig. 31. Goldwäscherei mittels Moniteurs. a) In der Kolonie Viktoria, der bevölkertsten und fruchtbarsten Provinz Australiens, in der auch sehr viel Gold gegraben wird, ist die Hauptstadt Melbourne (sprich: melbörn). b) Neusüdwales (sprich: uels) hat Steinkohlenbergwerke und hat sich des- halb zu einem Industriestaat entwickelt. Seine Hauptstadt Sidney ist die größte Stadt von Australien. c) Queensland (sprich: kuinsländ), d. i. Königinland, ist ebenfalls reich an Steinkohlen. Durch Anlage von artesischen Brunnen und künstlicher Bewäs- serung ist es gelungen, große Flächen in Weideland umzuwandeln und für Zuckerrohrpflanzungen brauchbar zu machen. d) Die Kolonie Südaustralien erstreckt sich mit ihrem Nordterritorium bis an den Karpentariagolf. Sie ist die Kornkammer des Erdteiles, birgt aber auch viel Kupfer und Petroleumquellen. Ihre Hauptstadt Adelaide (sprich : édelêd) liegt in

9. Teil 2 - S. 14

1911 - Leipzig : Freytag
14 haben die Halbinsel zur höchsten Kultur gebracht, die Landwirtschaft durch Anlage künstlicher ^Bewässerung und die Industrie durch Einführung der Leder- industrie gehoben und die Bearbeitung von Eisen und Ton eingeführt. Aus ihrer Zeit stammen namentlich im S. großartige Prachtbauten. (Fig. 2.) Von N. her wurde ihnen das Land wieder abgenommen und zugleich wurde zur Sicherung der neuen Herrschaft nach römischem Vorbilde eine große Zahl von Burgen angelegt. Daher haben die beiden mittelsten Provinzen Altkastilien und Neu- kastilien ihren Namen (Burgenland). A. Königreich Spanien, a) Wirtschaftliche Verhältnisse. Es bildete sich im Anfange des 16. Jahrhunderts das heutige Spanien, von dem sich bereits früher das Königreich Portugal als selbständiger Staat losgelöst hatte. Beide Staaten nahmen in der Zeit der Entdeckungen einen großartigen Auf- schwung durch die Auffindung des Seeweges nach Ostindien und durch die Entdeckung von Amerika. Sie dehnten sich durch ihre Kolonialmacht ins Un- gemessene aus, ungemein reiche Schätze strömten in das Land, und die Folge war eine Erschlaffung der Bewohner, denen alle Reichtümer mühelos zuflössen. Von dem Kolonialreich ist seit-1900 nichts mehr übrig geblieben als die Gruppen der Kanarischen (nâ) Inseln und der Azoren (aszôren) und die Insel Madeira (ê). Der Verlust der auswärtigen Besitzungen hat außerdem den Spaniern das Haupt- absatzgebiet ihrer Erzeugnisse genommen. So kommt es, daß das* Land trotz seiner reichhaltigen Bodenschätze doch wirtschaftlich im Rückstände ist. Der Bergbau auf Eisen befindet sich haupt- sächlich in den Händen von Deutschen (Krupp) und Engländern; das Erz wird größtenteils unverhüttet ausgeführt. Ebenso werden die Kupfererze unverhüttet nach England und Deutschland verkauft. Die früher wichtigen Zinkerze haben heute nicht mehr so viel Bedeutung wie einst und auch der Reichtum an Silber hat abgenommen. Dagegen ist das Land reich an Blei, Salz und Quecksilber. Wegen der Armut an Steinkohlen und an tauglichen Wasserkräften konnte, sich eine Großindustrie um so weniger entwickeln, als die Verkehrswege unzulänglich sind. b) Bewohner. Die Bewohner sind in den einzelnen Landschaften sehr ver- schieden. Der „stolze" Spanier ist der Bewohner von Kastilien; fleißig und tapfer sind die Katalonier und Aragonier. Die südlichen Stämme sind wenig arbeitsam und besonders die Portugiesen haben sich zur ernsten Arbeit so wenig gehalten, daß sie in wirtschaftlicher Beziehung Knechte der Engländer geworden sind. Die Zahl der Bewohner ist verhältnismäßig gering (Spanien 20 Millionen, 37 auf 1 qkm und Portugal 51/2 Millionen, 50 auf 1 qkm). Sie gehören wie die Portugiesen fast ausschließlich der römisch-katholischen Kirche an. Die Volks- bildung steht auf sehr niedriger Stufe (in Portugal werden 80% und in Spanien 65% Analphabeten gezählt, d. s. solche Leute, die nicht lesen und nicht schreiben können). c) Städte. Der Hauptort von Spanien und der Mittelpunkt seiner Straßenzüge ist Madrid (i), in der Landschaft Neukastilien, auf einer öden Hochfläche gelegen. In der Nähe liegt am Tajo die alte Hauptstadt Toledo (ê), durch feine Stahl waren seit alter Zeit berühmt. In Altkastilien liegt der Verkehrsknotenpunkt Valladolid (sprich: waljádolid); nicht weit davon die aus^der römischen Geschichte bekannte Festung Numantia. Am Golf von Biskaya liegen der wichtige Hafen Santander (ê)

10. Teil 2 - S. 59

1911 - Leipzig : Freytag
59 yerkehrsschwierigkeiten keine große Stadt entstehen lassen; doch liegen dort geschichtlich berühmte Orte, wie Arles und Avignon. Zwischen Loire und Rhone entstand wegen des Vorkommens von Eisen eine bedeutende Industrie. Der wichtigste Ort an der Rhone ist Lyon, ein Mittelpunkt des Handels, besonders der Seidenindustrie, und wegen der dort zusammenlaufenden Straßen stark befestigt. Die größte Wichtigkeit hat die an der Saone und am Doubs aufwärts zur Burgundischen Pforte führende Straße, deshalb ist dort Besançon zu einer starken Festung ausgebaut. Der Westabfall des Juragebirges hat seinen Namen von der alten Freigrafschaft Burgund, der Franche Comté, während als Burgund (Bourgogne) das Gebiet der Saone bezeichnet wird. Es hat wegen der nach allen Seiten geschützten Lage ein mildes Klima und erzeugt deshalb viel Obst und Wein, letzteren besonders an der Côte d'or. Der wichtigste Weinmarkt ist Dijon, zugleich starke Festung, ebenso wie Beifort. Am Westrande des Wasgenwaldes, in Französisch-Lothringen (Lorraine), liegt eine große Reihe befestigter Plätze, darunter Verdun. Die Hauptstadt des alten deutschen Herzogtums, das in den Tälern reich an Wein und Getreide ist, im Gebirge von der Eisenindustrie belebt wird, ist Nancy (deutsch: Nanzig). Ein großer Festungsgürtel zieht sich vom Jura bis an den Kanal, da hier die Grenze keinen natürlichen Schutz hat. 10. Weltstellung. Frankreich ist durch seine geschützte und doch dem Verkehr geöffnete Lage, durch seiner Bodengestalt und die Fruchtbarkeit des Bodens, durch mildes Klima und einheitliche Bevölkerung sehr bevorzugt, so daß man es als das reichste Land Europas bezeichnen kann. Handel und Industrie sind genügend entwickelt, so daß bei der Bedürfnislosigkeit der Bewohner ein allgemeiner Wohlstand herrscht, der es ihm ermöglichte, die großen, im Kriege 1870—.71 erlittenen Schäden schnell zu verwinden. Dazu kommt, daß es viele auswärtige Besitzungen hat. Es hat nächst England die meisten Kolonien und die größte Kriegsflotte, wogegen seine Industrie, sein Handel und seine Handels- flotte von der deutschen weit übertroffen wird. Sein geistiger und politischer Einfluß war früher fast unumschränkt, doch hat er in letzter Zeit abgenommen. 11. Auswärtige Besitzungen. Zu den französischen Besitzungen gehört die Insel Korsika, die zwar landschaftlich schön, aber wegen ihrer wilden Gebirgs- natur arm und schwach besiedelt ist; struppiger Buschwald bedeckt einen großen Teil der Insel, die als Geburtsland Napoleons I. berühmt geworden ist. Zu den auswärtigen Besitzungen gehören Tunis, Algier und Marokko als Schutzstaaten, ein großer Teil Westafrikas von Senegambien bis zum Kongo, Madagaskar, Annam, Kochinchina, Tonking, Neukaledonien und einige andere Südseeinseln, mehrere der Kleinen Antillen und ein Teil von Guayana. Die französische Münzeinheit ist der Frank zu 100 Centimes gleich 80 Pfennig.
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