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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 9

1911 - Leipzig : Freytag
9 Mittelmeergebiet mit Vorderasien hat Sommerdürre und Winterregen; 2. das westliche und nördliche Tiefland hat Sommerregen; 3. Ostsibirien und Ostasien bis zum Wendekreise hat kalte trockene Winter und warmtrockene Sommer, 4. Zentralasien und Nordarabien ist regenarm; 5. Südasien und Südarabien hat tropisches Klima. 8. Erzeugnisse. Die Pflanzenwelt Asiens zeigt im S. die tropische Mannig- faltigkeit und Reichhaltigkeit, in Vorderindien viel Ähnlichkeit mit Afrika und besonders Reichtum an Palmen. (Fig. 1.) In Innerasien müssen sich die Pflanzen der Trockenheit anpassen und ziehen sich einen großen Teil des Jahres in den Erdboden zurück, weshalb dort viele Gräser und Zwiebelgewächse vorkommen. Im N. reicht der Wald in geschützten Tälern weit nach Sibirien hinein, doch ist der äußerste N. von der Eissteppe der Tundra bedeckt. In den Gebirgen des 5. geht die Baumgrenze hoch hinauf, im Himalaja bis zu 5000 m. Sehr reich ist Asien an Nutzpflanzen. Auch an Tieren aller Art ist Asien reich. Ein Austausch scheint mit Amerika stattgefunden zu haben, von wo Spitz- und Springmäuse und Beuteltiere kamen, während Bären, Antilopen, Wasserratten und Maulwürfe dorthin übersiedelten. Von Australien ist Asien seit langer Zeit abgeschnürt. Südasien birgt in seinen tropischen Urwäldern viele Vögel, Kletter- und Flattertiere, und einige Gegenden haben dieselben Halbaffen wie Madagaskar. Unter den Nutztieren ist der auf den höchsten Höhen noch vorkommende Yak und der indische Elefant bemerkenswert. Südostasien züchtet seit alters den Seidenspinner;- Die Küsten sind reich an Perlmuscheln. 9. Einwohner. Die Bevölkerung von Asien ist ungemein groß, denn in einigen Gebieten, wie in China und in Indien, haben der fruchtbare Boden und die alte Kultur eine starke Verdichtung der Menschen hervorgerufen; die Hälfte der ganzen Menschheit wohnt in Asien, und zwar hauptsächlich in den Rand- ländern des S. und 0. a) Der größere Teil gehört der mongolischen Rasse an, die sich durch vor- springende Backenknochen, schrägliegende Augen, straffes Haar und gelblich- graue Gesichtsfarbe, durch körperliche Zähigkeit, meist auch durch Genügsamkeit und Fleiß, in ihren edleren Vertretern durch hohe geistige Regsamkeit und schnelle Auffassung auszeichnen. Sie sind in den Randgebieten seit uralten Zeiten seßhaft, aber im trockenen Innern führen sie ein Nomadenleben und brechen von dort gelegentlich in die östlichen, ja sogar in die europäischen Kulturländer als wilder Völkersturm ein. Im W. und S. bis zum Golf von Bengalen wohnen Angehörige der kaukasischen oder arischen Rasse, deren einen Zweig man als Indogermanen bezeichnet, weil sie von Indien bis zum westlichen Germanien reichen. Zu ihnen gehören ebenfalls alte Kulturvölker wie die Hindu in Vorderindien, die Iranier in Persien und die Semiten in Arabien und Syrien; von letzteren sind einige bis heute Nomaden geblieben. Die Bevölkerung der Sundainseln, die malaiische Rasse, ist hoch und schlank gebaut, hat krauses Haar und zeichnet sich namentlich durch ihre Ver- trautheit mit dem Meere aus. Von jeher sind die Völker aus Asien, wo wahrscheinlich die Wiege der ganzen Menschheit stand, nach W. hinübergeflutet. Nach Afrika brachen die sogenannten Hyksos oder Hirtenkönige ein, die zu Josefs Zeiten Ägypten beherrschten, später

2. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 9

1896 - Leipzig : Freytag
Europa. 9 In diesen nordischen Gegenden fehlen natürlich auch jegliche Kulturpflanzen, die im übrigen Enropa in zahlreichen Arten gedeihen. Auch die Tierwelt ist nicht einheitlich. Remitier, Eisbär und Polar- Tier* fuchs treffen wir nur im hoheu Nordeu. Eidechsen und Schildkröten sowie Schakal und Büffel sind dagegen im subtropischen Süden heimisch. In der Steppe Rußlands leben Nager, wie die Springmaus, in den Wäldern Mitteleuropas Hirsch und Reh, Bär und Wolf, ans den Gebirgen Gemse, Murmeltier und Schneehase. Von Haustieren sind Rind, Pferd und Schaf am weitesten verbreitet. In Süd enropa wird außerdem Esel und Maultier, im s k a u d i u a v i s ch e u Norden das Renn- tier gezüchtet. Flora und Fauna sind Europa nicht eigentümlich, sondern den Ländern der alten Welt gemeinsam. Auch die menschlichen Bewohner zeigen manche Beziehung zu denen Asiens. Die gegenwärtige Bevölkerung gehört überwiegend dem indoger- § 6. manischen Sprachstamme, also der mittelländischen Rasse, an. Gt(>"0/ Ihr fallen 96 % der Gefamtbevölkernng zu. Die hauptsächlichsten Vertreter sch^Ver- derselben sind die Romanen in Südwesteuropa, die Germanen inh-mme. Mittel- und Nordeuropa, die Slaveu in Osteuropa. Dazu kommen in geringerer Anzahl die Kelten auf deu britischen Inseln und im Nordwesten Frankreichs, die Griechen und Albanesen in der Balkanhalbinsel und die Letten in den Ostseeprovinzen Rußlands. Durch die überall zerstreuten Juden ist auch der semitische Stamm der mittelländischen Rasse vertreten. Eine gesonderte Stellung nehmen die Basken ein, die am Westende der Pyrenäen sitzen. Außerdem wird Europa noch von Völkern mongolischer Rasse bewohnt. Dem finnischen Stamme derselben gehören Finnen, Lappen, Samojeden und Magyaren, dem türkischen Stamme Türken oder Osmanen, Baschkiren und Kirgisen au; in den Kalmüken begegnen wir echten Mongolen. Das ethnographische Bild hat im Laufe der Geschichte manche Wand- lnng erfahren. Ausbreitung, Verschiebung und Vermischung der ansässigen Völker wie Zuwanderungen von außen, namentlich von Asien her, haben es ununterbrochen verändert. Die ältesten geschichtlichen Bewohner waren Kelten, Iberer und t h r a c i s ch - i l l y r i s ch e Völker. Europa ist im Vergleich zu anderen Erdteilen sehr dicht bevölkert. Über 360 Mill. Menschen wohnen auf der 10 Mill. qkm umfassenden b,tl"c* Landfläche; auf 1 qkm kommen also 36 Bewohner. Eine solche Verdichtung der Bevölkerung war nur möglich durch die § 7. hohe Kultur, deren Europa sich fast überall erfreut. Diefe aber verdankt 0111,105 es seinen günstigen geographischen Verhältnissen, seinem Klima, das noch Stur! bis zum hohen Norden hinauf den Getreidebau gestattet und uirgends der

3. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 228

1896 - Leipzig : Freytag
228 sind unter dem Einfluß des Nordostwindes, der kalte, trockene Luft herbei- führt, kühl und selbst für den an andere Temperaturen gewöhnten Europäer angenehm. Es ist zugleich die Zeit der Ernte. Schou im Februar wird es heiß, die Pflanzenwelt verdorrt, und auch dem Menschen wird die Hitze bald unerträglich. Wahre Erfrischung bringt dann die mit großer Regel- Mäßigkeit im Mai oder Juni eintretende Regenzeit. Gewitter mit gewaltigen Regengüssen siud die ersten Vorboten des beginnenden Südwestmonsuns. Das ist die Zeit der üppigsten Pflanzenentwicklung, alles sproßt und blüht; auch die Tierwelt erwacht. Aber Hitze und Feuchtigkeit wirken erschlaffend auf den Menschen, der dann leicht dem verderblichen Fieber anheimfällt. tation Unter dem warmen, feuchten Klima gedeiht auf der Halbinsel die Vegetation in einer selbst für die Tropen ungewöhnlichen Üppigkeit. Namentlich wird die Pflanzenwelt der Insel Ceylon von den Reisenden geradezu als eine paradiesische geschildert. Aber auch die Gangesebene zeigt eine wunderbare Pracht der Flora. Hier wächst die Bauiaue, die indische Feige mit stammartigen Luftwurzeln, und auf den Gewässern schwimmt die heilige Lotosblume. Von besonderer Bedentnng ist der Reichtum Vorder- iudieus an nutzbaren Pflanzen. Thee, Kaffee, Baumwolle, Jute (dfchüte), Opium, Indigo, Gewürze, Reis und Weizen liefert es in großen Mengen für den Weltmarkt. Fauna. In den tropischen Urwäldern leben der Elefant, der gefürchtete Tiger und der Panther, zahlreiche Affen und Vögel. In der heiß- feuchten Luft gedeihen viele Reptilien, große Krokodile und giftige Schlangen, die aber keineswegs hier häufiger sind als in andern heißen Ländern. §168. In das von der Natur so überschwäuglich reich gesegnete Land fielen wiederholt benachbarte Völker erobernd ein. Die ältesten Bewohner waren tooiincr Ge- ' vermutlich die dunkelhäutigen D r a w i d a, deren Nachkommen heute im Süden schichte. Dekan leben. Sie wurden im Norden durch das arische Volk der Hindus, welche etwa 2000 Jahre v. Chr. von Nordwesten einwanderten, verdrängt und zum Teil aufgesogen. Die Hiudus begründeten in ihrem neuen Wohnsitz eine eigene Kultur, schufen die brahmanische Religion und bildeten das strenge Kastenwesen aus, nach welchem die einzelnen gesellschaftlichen Schichten des Volkes durch unüberwindliche Schranken von einander geschieden werden. Unter diesen Ackerbau, Gewerbthätigkeit und Handel treibenden Bewohnern erblühte auch Kuust und Wissenschaft. Sie bauten großartige unterirdische Tempel und statteten diese mit mächtigen Bildnissen ihrer Götter aus, ersannen herrliche Dichtungen, die Bedas (wedas), und erfanden die dekadischen Ziffern, die uns über den Orient als „arabische" überbracht wurden. Ihr Gewerbfleiß erstreckte sich hauptsächlich auf Metallarbeiten und Kunstweberei.

4. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 252

1917 - Leipzig : Freytag
252 Amerika. steppen wohnen Bär, Elen, Wapitihirsch und Bison. Nach Süden sondern sich die Arten zugleich mit dem Wechsel des Klimas immer mehr ab. Südamerika hat in seinen üppigen Tropenwäldern, in seinen Savannen und Steppen viele eigentümliche Tierformen, so Wickelschwanzaffen, Faultier, Tapir, Puma, Beutelratte, Kondor, Strauß und Kolibri. Einige der Tiere und Pflanzen deuten auf Beziehungen zu der Lebewelt Australiens und Südafrikas. Bewohner. § 210. Das Fehlen westöstlicher Gebirge gestattete den menschlichen Bewohnern Be- unbehindert die Wanderung in nordsüdlicher Richtung; diese wurde noch wohner‘ begünstigt durch den Mangel scharfer klimatischer Grenzen. Daher war der Erdteil bei seiner Entdeckung von der Nord- bis zur Südspitze von einer ziemlich einheitlichen Menschenrasse, der indianischen, bewohnt. Die Indianer besaßen damals nur wenige Haustiere. Bei den Bewohnern von Mexiko (mechiko) fand man Hunde und Truthühner, bei denen von Peru Lamas in Zucht. Auch unsere Getreidearten waren ihnen fremd. Sie lebten hauptsächlich von der Jagd und vom Fischfänge. Nur auf den an jagdbarem Wilde armen Hochflächen waren sie zum Ackerbaue fortgeschritten und führten ein seßhaftes Leben unter staatlicher Ordnung. Aber auch dort kannten sie die Bearbeitung des Eisens nicht. Auf ihren Feldern bauten sie Mais, im südamerikanischen Hochlande auch Kartoffeln. Einfluß j)as anciers geworden seit der Besiedlung der Neuen Welt durch die Europäer. Europäer. Diese brachten ihre Haustiere, vor allem Rinder und Pferde, sowie ihre Nutzpflanzen, Getreide, Kaffee und Zuckerrohr, mit sich und verbreiteten sie schnell über den Kontinent. Die europäische Einwanderung war sehr zahlreich, hervorgerufen hauptsächlich durch die Funde von ergiebigen Gold- und Silberadern in den Gebirgen. Heute sind etwa drei Fünftel der Bevölkerung europäischer Herkunft. Zuerst besetzten Spanier, Portugiesen und Franzosen das neuentdeckte Land. Erst viel später nahmen auch die Engländer an der Besiedlung teil. Diese aber ließen sich hauptsächlich in Nordamerika nieder, während Spanier und Portugiesen Süd-und Mittelamerika eroberten. Infolgedessen ist auch heute noch Nordamerika vorwiegend germanisch und zugleich protestantisch, während Romanismus und Katholizismus auf der südlichen Hälfte herrschen. Die Nachkommen der Europäer heißen in den romanischen Gebieten Kreolen. Die Mischlinge von Indianern und Europäern nennt man Mestizen. Boden- j)ie eingewanderten Europäer trieben in dem fruchtbaren, klimatisch außer- kultur‘ ordentlich begünstigten Lande vor allem auch lebhaften Plantagenbau. Zur Bewirtschaftung ihrer Pflanzungen fehlten aber die Arbeitskräfte. Darum holte man aus Afrika die Negersklaven herbei, deren Nachkommen jetzt einen gioßen Teil der Bevölkerung ausmachen. Sie mischten sich viel mit Weißen; die Kinder solcher Mischehen werden als Mulatten bezeichnet. Polit. Bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts war der größte Teil Amerikas in v"halt‘ den Händen von Europäern. Dann aber lösten sich die Kolonien allmählich von n,Sse' dem Mutterlande los; es entstand eine Reihe von Staaten, die sämtlich republikanische Verfassungen haben.

5. Teil 3 - S. 9

1910 - Wien Leipzig : Freytag
9 Die Pflanzenwelt Asiens zeigt im S. die tropische Mannigfaltigkeit und Reichhaltigkeit, in Vorderindien viel Ähnlichkeit mit Afrika und besonders Reichtum an Palmen. (Fig. 1.) In Innerasien müssen sich die Pflanzen der Trockenheit anpassen und ziehen sich einen großen Teil des Jahres in den Erdboden zurück, weshalb dort viele Gräser und Zwiebelgewächse vorkommen. Im N. reicht der Wald in geschützten Tälern weit nach Sibirien hinein, doch ist der äußerste N. von der Eissteppe der Tundra bedeckt. In den Gebirgen des 8. geht die Baumgrenze hoch hinauf, im Himalaja bis zu 5000 m. Sehr reich ist Asien an Nutzpflanzen. Auch an Tieren aller Art ist Asien reich. Ein Austausch scheint mit Amerika stattgefunden zu haben, von wo Spitz- und Springmäuse und Beuteltiere kamen, während Bären, Antilopen, Wasserratten und Maulwürfe dorthin übersiedelten. Von Australien ist Asien seit langer Zeit abgeschnürt. Südasien birgt in seinen tropischen Urwäldern viele Vögel, Kletter- und Flattertiere, und einige Gegenden haben dieselben Halbaffen wie Madagaskar. Unter den Nutztieren ist der auf den höchsten Höhen noch vorkommende Yak und der indische Elefant bemerkenswert. Südostasien züchtet seit alters den Seidenspinner. Die Küsten sind reich an Perlmuscheln. Die Bevölkerung von Asien ist ungemein groß, denn in einigen Gebieten, wie in China und in Indien, haben der fruchtbare Boden und die alte Kultur eine staike Verdichtung der Menschen hervorgerufen; die Hälfte der ganzen Menschheit wohnt in Asien, und zwar hauptsächlich in den Randländern des S. und 0. Der größere Teil gehört der mongolischen Rasse an, die sich durch vorspringende Backenknochen, schrägliegende Augen, straffes Haar und gelblichgraue Gesichtsfarbe, durch körperliche Zähigkeit, meist auch durch Genügsamkeit und Fleiß, in ihren edleren Vertretern durch hohe geistige Regsamkeit und schnelle Auffassung auszeichnen. Sie sind in den Randgebieten seit uralten Zeiten seßhaft, aber im trockenen Innern führen sie ein Nomadenleben und brechen von dort gelegentlich in die östlichen, ja sogai in die europäischen Kulturländer als wilder Völkersturm ein. Im W. und S. bis zum Golf von Bengalen wohnen Angehörige der kaukasischen oder arischen Rasse, deren einen Zweig man als Indogermanen bezeichnet, wei sie von Indien bis zum westlichen Germanien reichen. Zu ihnen gehören ebenfalls alte Kulturvölker wie die Hindu in Vorderindien, die Iranier in Persien und die Semiten in Arabien und Syrien; von letzteren sind einige bis heute Nomaden ge- Ti i' D/6 Bevölkerun§' der Sundamseln, die malaiische Rasse, ist hoch und schlank gebaut, hat krauses Haar und zeichnet sich namentlich durch ihre Vertrautheit mit dem Meere aus. Von jeher sind die Völker aus Asien, wo wahrscheinlich die Wiege der ganzen Menschheit stand, nach W. hinübergeflutet. Nach Afrika brachen die sogenannten y 'sos o er irtenkönigeein, die zu Josefs Zeiten Ägypten beherrschten, später Me 61 ™ ürken, in Europa sind die Vorstöße der Hunnen, Magyaren, ongolen und Türken die letzten erkennbaren Wogen des heranbrandenden Völker-meeies. t genug hat Emopa seine heiligsten Güter gegen ihren Ansturm wahren müssen^ und jetzt sehen wir, daß sich Amerika und Australien vor der „gelben Gelahr , vor der Einwanderung der Mongolen, zu schützen versuchen. Die großen Mongolenreiche des 0. haben deshalb eine besondere Be-

6. Teil 5 - S. 12

1910 - Wien Leipzig : Freytag
12 Tropen beschränkte Tiergeschlechter, wie das Nashorn und der Elefant, der Löwe und die Gazelle. Aber diese wichen allmählich zurück und machten dem Bär, Mammut und Renntier, dem Ur und dem Moschusochsen, dem Vielfraß und dem Lemming Platz, und in den Mittelgebirgen wohnten Hochgebirgstiere, wie die G-emse und der Steinbock. Eine Zeitlang war unsere Tierwelt der damals herrschenden Steppe angepaßt. Dann begann der Kampf des Menschen gegen alle Tiere, die ihm schädlich erschienen. Die großen wilden Tiere wurden allmählich verdrängt. Der Löwe und der Panther, die zu Herodots und Xenophons Zeiten auf der Balkanhalbinsel lebten, wurden ausgerottet und in Mitteldeutschland sind der letzte Bär und der Luchs erst im vorigen Jahrhundert erlegt worden. Viele Tiere starben aus, weil die Schlupfwinkel, in denen sie ihre Wohnung fanden, allmählich in das Kulturgebiet des Menschen hineingezogen wurden. Die herrschenden Tiere sind heute die vom Menschen gezähmten und geschützten Haustiere; daneben finden sich noch solche Tiere wild, die der Mensch um der Jagd willen nicht aussterben läßt. Im arktischen Gebiete sind der Eisbär, der Eisfuchs und der Schneehase an die weiße Umgebung angepaßt und das Renntier hält sich dort, weil es mit der dürftigen Flechtennahrung zufrieden ist. Der wanderlustige Lemming und der Vielfraß (d. i. Höhlenbewohner) finden in den nördlichen Gebirgen noch ge-geschützte Wohnräume. Im Waldlande leben Hirsch und Reh, Fuchs und Wolf, letzterer nur noch im außerdeutschen Gebiete. Einige größere Waldtiere werden stellenweise gehegt, wie der Elch und der Ur. Eigentümlich ist es, daß einzelne Tierformen der Reptilien den Inseln fehlen, daß Murmeltiere auf den Alpen und der Tatra, die Gemse versprengt auf den Hochgebirgen von den Pyrenäen bis zur Balkanhalbinsel und der Schneehase auch auf nordspanischen Gebirgen und auf den Alpen vorkommt. Wenn einzelne niedere Tiere eine große Verbreitung erlangt haben, wenn beispielsweise skandinavische Schnecken am Riesengebirge Vorkommen oder die Fauna entlegener Teiche mit der des Meeres übereinstimmt, so ist gewöhnlich die Übertragung der Tiere oder ihrer Eier durch Zugvögel erfolgt. In den Steppengegenden leben vorzugsweise solche Tiere, die sich in Erdhöhlen aufhalten, und Huftiere, die den weiten, flachen Raum vor dem Gebirge bevorzugen. Die Mittelmeerländer sind reich an Reptilien, da deren Eier von der Sonnenwärme ausgebrütet werden, also in kühleren Gegenden nicht fortkommen. Auch südlichere Tiere, wie der Schakal und der Affe, finden sich in Südeuropa und unter den Haustieren überwiegen dort der Esel und das Maultier. Die Bevölkerung. 1. Der größte Teil der Bevölkerung Europas gehört den indogermanischen Völkern an oder solchen, die eine indogermanische Sprache reden, aber ihrer Abstammung nach keine reinen Indogermanen sind. Die westlichste dazu gehörige Völkergruppe und zugleich die erste geschichtlich erkennbare Völker woge Europas sind die Kelten. Sie sind größtenteils entweder romanisiert oder von den Germanen verdrängt worden und haben sich nur noch in der Bretagne und in den Bergländern von Großbritannien erhalten, wo sie die beiden Völker der Gaelen und Kymren bilden.

7. Für die unteren Klassen - S. 77

1903 - Leipzig : Freytag
Skandinavien, 77 im hohen Norden bereits Eisbär und Polarfuchs. Dort ist das Renntier das wichtigste Haustier. Infolge der Armut des Landes an natürlichen Bodenschätzen ist § 145. es nur dünn bevölkert. Auf der 775 000 qjcm umfassenden Halbinsel wohnen nur 7 Millionen Menschen. Diese sind überwiegend Germanen. Nur im unwirtlichen Norden leben die finnischen Lappen als Renntier- nomaden. Beide Völkerstämme siud lutherisch. Auf der Halbinsel bestehen jetzt zwei Königreiche, Norwegen im Staaten. Westen und Schweden im Osten. Beiden Reichen ist der König in einer Person gemeinsam. In Schweden finden wir neben dem Ackerbaue und einiger In- dustrie auch einen lebhaften Handel. Die Hanptstadt des Landes ist ©W r Fig. 40. Hammerfest. Stockholm. Hier wie in der Universität Upsala nordwestlich davon hat auch die Wissenschaft eine Pflegestätte gefunden. Der Verkehr wird durch die vielen Wasserstraßen begünstigt. Über die Seeen führt eine Binnenschiffahrtsstraße, der Götakanal, von Stockholm nach Göteborg (jöteborg), deutsch Gotenburg. Sie umgeht die Trollhättafälle, die der Göta-Elf uach dem Austritt aus dem Wener-See bildet. Auch Malmö ist ein wichtiger Verkehrspunkt. Zu Schweden gehören die Ostseeinseln Oland und Gotland. Norwegen hat nur im Süden eine dichtere Bevölkerung. Dort <Ji0l'= liegt Kristiania, die Hanptstadt des Landes. An der Westküste finden wir mehrere kleine Handelsplätze, wie Bergen und Trondhjem, deutsch Droutheim. Auf den Markt kommen hier namentlich die Ertrüge der Fifcherei von Hering und Kabeljau. Hammerfest unter 70" nördlicher Breite ist die nördlichste Stadt der Erde.

8. Die Kulturverhältnisse des deutschen Mittelalters - S. 124

1905 - Leipzig : Freytag
124 Hauptmahlzeit war zwischen 3 und 7 Uhr, meist erst gegen abend. Man aß im Eittersaale an kleinen, weißgedeckten Tischen, die aus Holzhöcken mit geschnitzten Füßen und aus aufgelegten Tafeln bestanden und zu jeder Mahlzeit hereingeschafft wurden (Tristan 13182). lieben dem Hausherrn saß die Wirtin, ihm gegenüber oder wenigstens in seiner Nähe (Tristan 13180. 13169) der Gast. Da man die Speisen mit den Fländen aus kleinen Schüsseln (statt der Teller) herauslangte, so reichten Edelknaben vor dem Mahle Waschwasser und Handtücher herum (Tristan 4093). Man liebte als S p e i s e n besonders das Wildbret, Geflügel, wobei auch Kraniche, Schwäne, Störche, Krähen, Eeiher, Pfauen, Trappen, wilde Enten und Gänse, Haubenlerchen nicht verschmäht wurden, ferner Fische (Salm, Forelle, Aal, Hecht, Lachs, Hering), Fleischpasteten, Brot (meist ohne Butter), zum Nachtisch Kuchen (besonders Krapfen), Käse, Obst. Der Bauer und kleine Eitter aß das Fleisch der Flaustiere mit Kohl oder Eüben. Beispiele sind die Mahlzeiten der Antikonie mit Gawan in ihrer Kemenate (Parz. 423), Gawans beim Fährmann (550 ff.), Parzivals auf der Gralsburg. Da die Speisen stark gewürzt waren, so stellte sich beim Essen großer Durst ein. Der freie, vornehme Mann löschte ihn mit W ein, nur der unfreie mit Wasser. Der Weinbau, dessen Einführung die Germanen zu Cäsars Zeiten aus Furcht vor Erschlaffung verboten hatten, gelangte bald von dem eroberten Gallien über die Mosel zum Ehein (im 6. Jahrhundert). Der Eheinwein blieb lange der edelste, bis die Kreuzzüge auch Bekanntschaft und Handel mit ausländischen Weinen (aus Italien, Griechenland, Ungarn, Tirol, Cypern) vermittelten. Der altertümliche Met (gegorenes Honigwasser), bis zum 12. Jahrhundert noch neben dem Wein ein ritterliches Getränk, ward später, wie auch das in den Schloß- und Klosterbrauereien hergestellte Bier, ein Getränk für das Volk. Den Wein sc-henkten Edelknaben aus Weinkannen in die Pokale und Becher aus edlem Metall. Man unterhieltsichbei Tisch von Kriegen, Abenteuern, Turnieren, Waffenspielen, Jagden, Pferden, Waffen, Hunden, Falken, von den Erlebnissen der Wanderzeit (als Knappe) im Gefolge eines Eitters, von Fahrten zum Heiligen Lande. Durch Gäste, Sänger, Fahrende wurde die Unterhaltung noch angeregter (Tristan 7564 ff.). Letztere setzten die Männer unter sich nach dem Essen im Saale fort (Tristan 3505. 13187), bis sie zu Bett gingen; die Frauen

9. Teil 1 u. 2 - S. 113

1913 - Leipzig : Freytag
113 hm. Unter den Zweigen hatten Hirsche und Rehe ihre Wohnungen; an den Rndern der Smpfe hauste das Wildschwein, und in den Schluchten trieben Wlfe, Bren, Fchse und Luchse ihr ruberisches Wesen. Groe, mchtige Strme wlzten ungeheure Wassermassen den Meeren zu; kein Damm hinderte sie, in den Regen-zeiten die User weithin in einen See zu verwandeln, und keine Brcke berspannte in khnem Bogen ihren Wasserspiegel. Nur vom Blitz zerschmetterte oder vom Sturm entwurzelte Bume bildeten fr die alten Germanen notdrftige ber-gangsstellen. Auch ausgehhlte Baumstmme, sogenannte Einbume, wurden zur berfahrt benutzt. Stellenweis wurden die Wlder von weiten Mooren Abb. 49. Altgermanisches Gehft. (Nach A. Lehmanns kulturgeschichtlichen Bildern. Verlag von F. E. Wachsmuth, Leipzig.) unterbrochen, die der alte Germane auf Bohlenwegen zu berschreiten suchte. An den Bergen, an den Flssen und in den Tlern erstreckten sich saftige Wiesen, die den zahlreichen Herden ein treffliches Weideland boten, und auf den ckern, die meistens dicht an den Gehften oder Ortschaften lagen, wuchsen nur sprliches Getreide, Mohrrben und Rettiche. Das Klima war rauh und unfreundlich; aus den Mooren, Smpfen und Flssen fliegen dichte Nebel auf, die oftmals die Sonne verhllten; von dem Meere brauste ein gewaltiger Sturm in das Land, und schon frhzeitig erschien der Winter, um erst nach langer Zeit seinen Abschied zu nehmen. 2. Urheimat und Stmme. Die alten Germanen gehrten wie die Griechen und Jtaliker zur groen Vlkerfamilie der I n d o g e r m a n e n, die in grauer Vorzeit jedenfalls ihren Wohnsitz D o n a t, Lehrbuch der Geschichte fr Mittelschulen. I. u. Ii. 8
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