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siebenzehn Jahre alt, erhielt er von seiner Mutter die Knigreiche Spanien, Neapel und Sardinien. Zu Spanien aber gehrte damals noch das eben entdeckte schtzereiche Amerika. Von seinem Vater erbte er fter-reich und die dazu gehrigen Lnder, so da man mit Recht sagen konnte, in seinem Reiche gehe die Sonne nicht unter. Als nun sein Grovater Maximilian gestorben war, trachtete Karl V. auch noch nach der deutschen Kaiserkrone. Aber die deutschen Fürsten frchteten seine groe Macht.
Auch bewarb sich zu gleicher Zeit Franz I., König vonfrankreich,um die deutschekroue und sparte weder Geld noch Ver-sprechungen, um die Kurfrsten fr sich zu gewinnen. Alleindiesewollten keinen Franzosen zumkaiser haben, und so bertrugen .sie die Krone Karl V., der ihnen auch schon von Maxi-milian empfohlen worden war. Weil aber Franz I.eifer-schtig war und sich von Karls Lndern eingeengt
.26. Mv. fhlt-,Im-zzum
Kriege zwischen
den beiden Fürsten. Franz I. wurde bei Pavia geschlagen und nach tapferer Gegenwehr gefangen genommen. In einem Vertrage (zu Madrid) verzichtete er auf seine Ansprche, begann aber nach seiner Freilassung den Krieg von neuem. Die Kmpfe dauerten noch zwanzig Jahre, aber schlielich mute Franz I. alle seine Ansprche aufgeben.
Die Bauernkriege (1525). In die Regierungszeit Karls V. fallen die blutigen Bauernkriege. Die Bauern lebten damals in sehr bedrngter Lage. Sie waren nicht freie Herren auf eigenem Grund und
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Extrahierte Ortsnamen: Spanien Neapel Sardinien Spanien Amerika Pavia Madrid
54
Jahre lang. In der letzten feit des Krieges nahmen auch Frankreichs Heere am Kampfe teil und verwsteten das deutsche Land. Endlich wurde zu Mnster und Osnabrck der Westflische Friede geschlossen (1648). Deutschland war so geschwcht, da es ein Stck von Pommern an Schweden und einen Teil des Elsasses an Frankreich abtreten mute. Noch schlimmer als diese Verluste waren die Verheerungen, die der Krieg innerhalb des Landes angerichtet hatte. cker und Felder waren ver-wstet und lagen brach. Ganze Städte und Tausende von Drfern waren niedergebrannt und wurden zum groen Teil nicht wieder aufgebaut.
Abb. 30. Soldaten und Bauern im Dreiigjhrigen Kriege.
Denn der Krieg und die Pest hatten fast die Hlfte der Bewohner dahin-gerafft, und die Huser lagen oft voll von Leichnamen, weil niemand da war sie zu beerdigen. Die berlebenden aber waren verarmt und ver-wildert. Die Bauern hatten kein Ackergerte, kein Vieh, nicht einmal Samen zum Sen. Die entlassenen Soldaten wurden zum grten Teile Ruber, so da Brger und Bauern in steter Furcht leben muten, ihr sprliches Vermgen zu verlieren. Es dauerte mehr als hundert Jahre, bis der frhere Wohlstand wieder zurckkehrte. Whrend Deutschland so an den Folgen des Dreiigjhrigen Krieges litt, sah es in unserm Nachbar-lande Frankreich ganz anders aus. Mchtige Könige und weise Minister
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72
siebenzehn Jahre alt, erhielt er von seiner Mutter die Knigreiche Spanien, Neapel und Sardinien. Zu Spanien aber gehrte damals noch das eben entdeckte schtzereiche Amerika. Von seinem Vater erbte er sterreich und die dazu gehrigen Lnder, so da man mit Recht sagen konnte, in seinem Reiche gehe die Sonne nicht unter. Als nun sein Grovater Maximilian gestorben war, trachtete Karl V. auch noch nach der deutschen Kaiserkrone. Aber die deutschen Fürsten frchteten seine groe Macht.
Auch bewarb sich zu gleicher Zeit Franz I., König vonfrankreich,nm die deutsche Krone und sparte weder Geld noch Ver-sprechungen, um die Kurfrsten fr sich zu gewinnen. Alleindiesewollten keinen Franzosen zum Kaiser haben, und so bertrugen sie die Krone Karl V., der ihnen auch schon von Maximilian empfohlen worden war. Weil aberfranzl.eifer-schtig war und sich von Karls Lndern eingeengt fhlte, kam es zum Kriege zwischen
den beiden Fürsten. Franz I. wurde bei Pavia geschlagen und nach tapferer Gegenwehr gefangen genommen. In einem Vertrage (zu Madrid) verzichtete er auf seine Ansprche, begann aber nach seiner Freilassung den Krieg von neuem. Die Kmpfe dauerten noch zwanzig Jahre, aber schlielich mute Franz I. alle seine Ansprche aufgeben.
Die Bauernkriege (1525). In die Regierungszeit Karls V. fallen die blutigen Bauernkriege. Die Bauern lebten damals in sehr bedrngter Lage. Sie waren nicht freie Herren auf eigenem Grund und
Abb. 34. Karl V.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Karl_V. Karl_V. Franz_I. Franz_I. Karl_V. Karl_V. Maximilian Maximilian Karls_Lndern Karls Franz_I. Franz_I. Karls_V. Karls_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Neapel Sardinien Spanien Amerika Pavia Madrid
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Jahre lang. In der letzten Zeit des Krieges nahmen auch Frankreichs Heere am Kampfe teil und verwsteten das deutsche Land. Endlich wurde zu Mnster und Osnabrck der Westflische Friede geschlossen (1648). Deutschland war so geschwcht, da es ein Stck von Pommern an Schweden und einen Teil des Elsasses an Frankreich abtreten mute. Noch schlimmer als diese Verluste waren die Verheerungen, die der Krieg innerhalb des Landes angerichtet hatte. cker und Felder waren ver-wstet und lagen brach. Ganze Städte und Tausende von Drfern waren niedergebrannt und wurden zum groen Teil nicht wieder aufgebaut.
Abb. 38. Soldaten und Bauern im Dreiigjhrigen Kriege.
Denn der Krieg und die Pest hatten fast die Hlfte der Bewohner dahin-gerafft, und die Huser lagen oft voll von Leichnamen, weil niemand da war, sie zu beerdigen. Die berlebenden aber waren verarmt und ver-wildert. Die Bauern hatten kein Ackergerte, kein Vieh, nicht einmal Samen zum Sen. Die entlassenen Soldaten wurden zum grten Teile Ruber, so da Brger und Bauern in steter Furcht leben muten, ihr sprliches Vermgen zu verlieren. Es dauerte mehr als hundert Jahre, bis der frhere Wohlstand wieder zurckkehrte. Whrend Deutschland so an den Folgen des Dreiigjhrigen Krieges litt, sah es in nnserm Nachbar-lande Frankreich ganz anders aus. Mchtige Könige und weise Minister
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Westflische Deutschland Schweden Elsasses Frankreich Deutschland Frankreich
28
i
i
(Nach einer Photographie.)
Ii. Im N. schließt sich an das eigentliche China die Mandschurei an, ein bergiges,
fruchtbares Gebiet, reich an Viehweiden und von dem fischreichen Amur ( ú) durch-
flössen sowie von der russisch-sibirischen Eisenbahn durchzogen. Das Gebiet
südlich des Amur gehört zu China; in seiner Hauptstadt Mukden (ê) liegen die
chinesischen Kaiser aus dein.-. Hause der Mandschu begraben. Das linke Amur-
gebiet sowie ein großer Küstenstreifen gehöit den Russen. Das Hinterland von
China geht allmählich in das Innerasiatische Hochland über, das die höchsten Ge-
biete unserer Erde enthält.
4. Innerasien.
A. Grenzen und senkrechte Gliederung. Weit ausgedehnte Hochländer
erfüllen dies Gebiet von Hochasien und werden durch ostwestlich verlaufende
Hochgebirge durchschnitten und begrenzt. Von dem Pamir ( á)-Plateau, dem „Dach
der Welt", über das trotz seiner Höhe seit uralter Zeit Handelsstraßen verlaufen,
ziehen sich nach 0. der Himalaja, das Kuenlun(é)gebirge, das „Rückgrat von
Asien", und der Tienschan (é), d. i. das „Himmelsgebirge". An letzteres schließen
sich der Altai ( ài), das Sajangebirge und das Jablonoigebirge[(ói). Nach 0. wird das
Innerasiatische Hochland teilweise durch das ^Chingangebirge (tschingân) ab-
geschlossen.
Bewässerung. Da es nach allen Seiten von Hochgebirgen umschlossen ist,
kann Hochasien von den Winden keine Feuchtigkeit erhalten. Infolgedessen ist
es fast durchweg Wüste, und die wenigen Flüsse, die an den Abhängen der
Gebirge Wasser sammeln, erreichen das Meer nicht. Deshalb ist ein großer Teil
des Gebietes mit Geröll und Flugsand bedeckt. Der größte der Flüsse ist der
Tarim (i), der in den Lop-nor mündet.
Klima. Das Klima ist echt binnenländisch, ausgezeichnet durch starke Gegen-
sätze zwischen glühendheißen Sommern und furchtbar strengen Wintern. Immerhin
ist ein großer Teil Steppengebiet und geeignet für die Zucht von Pferden, Schafen
und Kamelen. In dem westlichen Teile des Hochlandes ist die Heimat des Pferdes
und des Esels, des Kamels, der Ziege und des Schafes.
Bevölkerung. Das Steppen- und Wüstengebiet ist von Mongolen bewohnt,
die sich hier in der Dürre nur zu einem ärmlichen Hirten- und Nomadenleben
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11
1. Vorderasien.
Unter dem Namen Vorderasien faßt man die Halbinsel Kleinasien, das
Hochland von Armenien, die Tafelländer von Syrien und Arabien, das Tiefland
des Euphrat und Tigris und das Hochland von Iran zusammen. Es ist größtenteils
Hochland und hat keinen inneren Zusammenhang mit den Gebirgen, die den
Rumpf von Asien durchziehen.
a) Kleinasien.
1. Name. Die Halbinsel Kleinasien hat ihren Namen nach einer römischen
Provinz, die an ihrer Westküste lag. In Südeuropa wird auch der italienische
Name Levante und der aus dem Griechischen stammende Ausdruck Anatolien
viel gebraucht; beide bedeuten den Sonnenaufgang.
2. Flächengliederung. Sie schiebt sich weit zwischen Europa und Ostafrika
vor und bildet mit den westlich vorgelagerten Inseln eine bequeme Brücke
nach Südeuropa, von dem es an einer Stelle nur durch eine flußartige Meeres-
straße getrennt ist. Seit alters war sie deshalb das Durchgangsland für
kriegerische und friedliche Unternehmungen. Von hier breiteten sich die
Griechen aus und stürmten die Perser gegen Europa; hier zog Alexander nach
Asien, hier wanderten die Kreuzfahrer und von hier geht jetzt die Anatolische
Eisenbahn aus, die eine Verbindung mit Mesopotamien herstellen soll.
3. Höhengliederung. Es ist ein Hochland von etwa 1000 m Höhe, das von
Flüssen durchfurcht und von Gebirgen umgeben ist. Das Pontische Gebirge
bildet gegen das Schwarze Meer, den Pontus, einen hohen Rand. Es wird vom
Halys (á, d. i. Salzfluß) oder Kisil Irmak (kisíl irmák, d. i. Roter Fluß) durch-
brochen; dieser hat seinen griechischen Namen von dem Salze, das er aus dem
abflußlosen, daher von Salzsteppen und Salzseen bedeckten Innern mitführt. Am
südlichen Rande reicht der Taurus bis nahe an den Busen von Iskanderun und be-
reitet dort in der alten Provinz Cilicien dem ostwestlichen Verkehr ein Hemmnis :
Alexander und die Kreuzfahrer fanden hier Schwierigkeiten und feindlichen
Widerstand; am bekanntesten ist die Schlacht bei Issus. In gleicher Richtung
mit den Randgebirgen verlaufen Bergzüge im Innern der Halbinsel ; die zwischen
ihnen liegenden Täler erleichtern den Verkehr um so mehr, da nach W. das
Hochland zum Ägäischen Meere abflacht und von dort durch Flüsse, besonders
den vielgekrümmten Mäander (á), bequeme Zugänge geschaffen sind. Der höchste
Gipfel der Halbinsel ist der Erdschias-Dagh (äs, Dagh = Berg), ein erloschener
Vulkan (4000 m).
4. Erzeugnisse. Das Innere ist regenarm, aber die Küstenstriche sind meist
gut bewässert. Wie im ganzen Mittelmeergebiete fällt der meiste Niederschlag
im Winter. Die Flußtäler sind fruchtbar und teilweise landschaftlich schön, die
Berge meist mit Weide bedeckt, da die Wälder abgeholzt sind. Die Weinrebe
und der Ölbaum gedeihen überall im Küstenlande; an der milden, der Seeluft
zugänglichen Westküste wachsen Südfrüchte und Getreide, in einigen Strichen
auch Baumwolle. Auf den Bergweiden züchtet man feinhaarige Ziegen und
Schafe.
§T¿¿'| 5. Handel^und Verkehr. Die zur Griechen- und Römerzeit blühende Land-
schaft hat unter türkischer Herrschaft, wie ganz Vorderasien, sehr an Bedeutung
eingebüßt; bei ihrer Abneigung gegen Seefahrt haben die Osmanen (d. s. die
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Armenien Syrien Iran Asien Kleinasien Kleinasien Südeuropa Europa Ostafrika Südeuropa Europa Asien Mesopotamien Iskanderun Issus Vorderasien
13
türkisch ist der W. und Erserum; eine Karawanenstraße verbindet Tarabison
mit Erserum und Täbris, der Hauptstadt des zu Per sien gehörenden Gebietes
des Urmiasees. Der südliche Abhang des Hochlandes, Kurdistan (â), wird von
einem räuberischen Volke, den Kurden, bewohnt.
4. Bedeutung des Landes. Armenien ist zu bergig und liegt zu sehr abseits
der großen Yerkehrstraßen, als daß es eine größere Bedeutung erlangen könnte.
5. Kaukasusgebiet. Das Gebiet zu beiden Seiten des Kaukasus gehört zu
Russisch-Kaukasien. Das Gebirge ist wild, unwirtlich und schwer zu über-
schreiten; die nördlich angrenzende Niederung ist Steppengebiet, aber der süd-
liche Abhang ist eine prachtvolle Alpenlandschaft und die Ebene des Kur ähnelt
an Fruchtbarkeit und Milde des Klimas der Lombardei. Die in herrlichen
Gärten ' am brausenden Kur gelegene Hauptstadt Tiflis ist als Endpunkt der
Kaukasusstraßen und als Handelsplatz wichtig. Im Gebirge beherrscht
Wladikawkas (ás, d. i. Herr des Kaukasus) die Verbindungswege und die ein-
geborenen, der kaukasischen Rasse angehörenden Bergstämme, von denen einige
wegen ihrer Schönheit bekannt sind (Cirkassier). Der Verkehr hat sich sehr
gehoben, da die Küstengegend des Kaspischen Meeres, besonders bei Baku (ú),
reich an Petroleumquellen ist. Der Mittelpunkt des Verkehrs ist die Hafenstadt
Batum (û). Am unteren Kur sind viele Deutsche als Ackerbauer angesiedelt.
Russisch-Kaukasien ist der am dichtesten besiedelte Teil des außereuro-
päischen Rußlands und wegen seiner Lage und seiner Erzeugnisse bedeutend.
c) Syrien und Arabien.
1. Ausdehnung. Vom Busen von Iskanderun südwärts bildet das Mittel-
ländische Meer eine fast geradlinige Küste, die ihre Fortsetzung in der Richtung
nordafrikanischer Flußläufe hat. Eine hohe Kalkfläche erhebt sich ostwärts,
von einer tiefen Grabenspalte durchfurcht, die bis zum Toten Meer und darüber
hinaus an den Busen von Akaba (bá) und zum Roten Meere reicht. Jenseits dieser
Senkung steigt das Land zu einem riesigen, bis 2000 m hohen Tafellande an,
das stellenweise von vulkanischen Bergen durchbrochen wird und wegen Regen-
mangels größtenteils Wüste ist. Das Küstengebiet des Mittelländischen Meeres
bezeichnet man als Syrien, die östliche Hochfläche gehört zur Halbinsel Arabien.
2. Lage. Wenige Länder haben für den Verkehr eine so bevorzugte Lage wie
dieses, denn es liegt zwischen den alten Kulturländern des Euphrat-Tigris und des
Nil, zwischen den wichtigsten Gebieten von Asien und Afrika. So war das Land,
besonders da an der Küste die Phönizier durch ihren Seehandel große Reich-
tümer erworben hatten, der Zankapfel zwischen Ägypten und Babylonien oder
Assyrien, wie die Geschichte des hier an der Heerstraße ansässigen jüdischen
Volkes lehrt.
A. Bodengestalt und Bewässerung Syriens. Ein unserem Jura ähnliches
Kalkgebirge, auf der Hochfläche trocken, arm an Fruchterde und nur zur
Viehweide brauchbar, aber in den Tälern schön und gut angebaut, ist das
Tafelland von Syrien. Die höchsten nördlichen Bergzüge werden als Libanon
und Antilibanon bezeichnet; sie sind wasserreicher und haben auch noch
Waldbedeckung, wenn auch die in alter Zeit vielgerühmten Zedern nur noch
in einem sehr kleinen Bestände vorhanden sind. Der Endgipfel des Antilibanon,
der Hermon, heißt bei den Arabern Dschebl el Scheich (d. i. Berg des greisen
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Extrahierte Ortsnamen: Kurdistan Armenien Tiflis Baku Russisch-Kaukasien Syrien Akaba Syrien Asien Afrika Babylonien Assyrien Syriens Syrien
15
fast völlig nackte Flächen zeigen die Kalkhöhen von Judaea. Nur Bethlehem
(d. i. Brothaus) ist besser angebaut; Jerusalem (d. i. Friedensburg) hat eine
große Zahl von Kirchen, Klöstern und Moscheen, denn es ist den Juden und Christen
heilig, aber auch den Mohammedanern, die in Christus ebenfalls einen Propheten
erblicken. Außerhalb der größeren Städte wohnen ärmliche Beduinen. (Fig. 2.)
B. Landschaftsbild von Arabien. Das Ostjordanland bildet den Übergang
zur Syrisch-Arabischen Wüste. Arabien, die größte Halbinsel der Erde, ist eine
Hochebene, die nach allen Seiten stufenförmig abfällt. Da der herrschende Wind,
der Nordostpassat, vom Festlande herkommt, bringt er keinen Regen, und des-
halb ist die ganze Halbinsel mit Ausnahme der besser benetzten Küsten Wüste.
Die Flußtäler, sogenannte Wadis, liegen meist trocken, deshalb fingen die Araber
schon sehr früh an, das Wasser durch Talsperren und Zisternen aufzufangen
und das terrassenartig angelegte Land künstlich zu bewässern. Die im Innern
schweifenden Beduinen (d. i. Söhne der Wüste) züchten, wo eine bessere Bewäs-
serung das Wohnen erlaubt, Rennpferde und Reitkamele; die Bewohner des
Küstenlandes, besonders der Landschaft Jemen, des alten „glücklichen Arabien"
bauen den Weihrauchbaum, den Kaffeestrauch und die Dattelpalme.
Inneres und Westküste. Im Innern, dem Hochlande von Nedsch, hat sich
der Stamm der Wahhabiten (î) unabhängig von der Türkei erhalten, zu der sonst
fast das ganze Land gehört. An der Westküste, in der Landschaft Hedschas (â),
liegen die heiligen Städte der Mohammedaner, zu denen jeder Gläubige eine
Pilgerfahrt machen muß: Mekka, die Geburtstadt des Propheten, mit der
Kaaba, dem größten Heiligtum, und Medina (î), der Begräbnisort Mohammeds.
Der Landungsort der Pilger, Dschidda, ist der Hauptherd der Cholera und Pest.
Der frühere Ausfuhrhafen für Kaffee, Mokka, ist bedeutungslos.
Südküste. Im S. haben die Engländer einen Kohlenhafen in der glühend-
heißen Stadt Aden (sprich: âden) angelegt.
Nordostküste. Den No. besitzt der einst sehr mächtige Imam (d. i.
Herrscher) von Oman (â), ebenfalls unabhängig von den Türken. Seine Haupt-
stadt Maskat (kât) hat lebhaften Handel, besonders mit Datteln. An den Küsten
wird Perlenfischerei betrieben.
Wirtschaftliche Bedeutung. Arabien ist wie Syrien von Semiten bewohnt.
Wenn auch Syrien wegen seiner Verkehrslage wieder etwas aufblühen könnte,
so wird doch der größte Teil Arabiens wegen seiner Wüstennatur nie irgend
welche Bedeutung bekommen.
d) Mesopotamien.
^ 1. Lage. Das von den Flüssen Euphrat und Tigris gebildete Tiefland Mesopo-
tamien (d. i. Zwischenstromland) ist zu beiden4 Seiten von Hochland ein-
geschlossen und hat ^sich deshalb selbständig entwickelt. Es liegt zwischen dem
Indischen 4ozean und Syrien eingebettet und bildet die natürliche Verkehrstraße
zwischen beiden. Die beiden Ströme bringen vom Gebirge sehr viel Schutt mit und
haben ihre Mündung so weit in den Persischen Meerbusen vorgeschoben, daß sie
jetzt einen gemeinsamen Mündungsarm haben, den Schat el Arab, und daß der
Meerbusen allmählich zugefüllt wird.
2. Landeskultur. Die im Altertum dort ansässigen hochentwickelten Kultur-
völker, die Babylonier und Assyrer, verstanden es, das wegen der Randgebirge an
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17
3. Staatliche Gliederung. Iran gehört zu drei Staaten, dem Königreiche
Persien, dessen Schah (sprich: schach, d. i. Herr) bisher unumschränkt regierte,
aber jetzt dem Staate eine Verfassung gegeben hat, dem öden Belutschistan (â), das
wegen seiner Nachbarschaft mit Vorderindien unter englischem Einflüsse steht,
und dem noch selbständigen Staate Afghanistan ( afghanistân).
Letzteres steht unter dem Emir von Kabul (â). Es stellt die Verbindung mit
Indien her und ist deshalb militärisch sehr wichtig. Die Grenzstadt Herat (â) j liegt
vor einem Paß des Hindukusch und wird deshalb viel umkämpft. Die Haupt-
stadt Kabul liegt an der durch den Kabulfluß gebildeten Straße, die über einen
Paß in das Tal des Indus führt, und ist deshalb der Hauptpunkt des kriegerischen
und friedlichen Verkehrs. Bussen und Engländer bemühen sich, den zwischen
ihren Besitzungen gelegenen Pufferstaat durch Eisenbahnbau in ihr Interessen-
gebiet zu ziehen. Persien, der größte Teil von Iran, hat ebenso wie im Altertum
seine wichtigen Städte im bergigen Südwestrande. Dort blüht auch die infolge
der Ziegenzucht emporgekommene Weberei von Schals und die Teppichknüpferei.
Der Hauptverkehrspunkt des N. ist Tâbrîs, doch verlegt sich jetzt der Handel
nach der Hafenstadt Rescht am Kaspischen Meere, die mit Baku und Tiflis Ver-
bindung hat und viel Seidenhandel betreibt. Auch die Residenz des Schahs,
Teheran (â), hegt in dieser dem Verkehr zugewandten Gegend. Die frühere Haupt-
stadt Isfahan (hân) hat viel Gewerbe und Handel, hauptsächlich mit Teppichen. Das
im S. gelegene Schiras (â) ist wegen seiner Rosen und wegen seiner herrlichen
Gärten von persischen Dichtern viel besungen worden. In der Nähe befinden sich
die Ruinen von Persepolis (persépolis).
Das edle Volk der Parsen, arischer Abstammung, ist den mongolischen
Türken unterlegen und seither in jeder Beziehung zurückgegangen. Vielleicht
gelingt es dem Staate, wenn er nach modernem, europäischem Vorbilde regiert
wird, wieder emporzukommen, obschon seine Hauptblüte wohl nie wieder
erreicht werden wird.
2. Südasien.
1. Ausdehnung. Im S. Asiens erstrecken sich zwei Halbinseln in den
Indischen Ozean, Vorder- und Hinterindien. Das erstere gehörte nebst der vor-
gelagerten Insel Ceylon in früheren Entwicklungszeiten der Erde zu einem im
Indischen Ozean versunkenen Erdteile, der bis Madagaskar reichte und viel-
leicht sogar mit Südafrika zusammenhing. Das letztere reichte früher weiter
nach So. und 0., bis fast nach Australien hin. Eine Reihe von Kettengebirgen
bildete den östlichen Rand des Erdteiles, aber ein breiter Streifen sank in die
Tiefe, und nur die bis zum Beringsmeer verlaufenden Inselreihen deuten noch
die frühere Ausdehnung von Asien an. Längs der Bruchlinien finden sich viele
Vulkane als Zeichen, daß die unterirdische Spannung in der Erdrinde noch
nicht vollkommen beseitigt ist.
2. Senkrechte Gliederung. Vom Rumpf des Erdteiles sind beide Halb-
inseln durch hohe Bergzüge nahezu abgeschnitten. Breit vor Vorderindien
lagert sich das höchste Gebirge der Erde, der Himalaja (d. i. Schneewohnung,
spr. himâlaja). (Fig. 3.) Eine große Zahl seiner Gipfel steigt über 7000 m an und
der höchste, der Mount Everest (sprich: maunt éwerest), ist mit 8800 m derhöchste
Berg der Erde. Das Gebirge fällt gegen S. steil zu dem Tieflande von Hindostán ab,
das durch das Schwemmland des Indus einerseits, des Ganges und Brahmaputra
Steinecke-Kretschmer, Deutsche Erdkunde. Iii. Teil. o
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Persien Belutschistan Afghanistan Kabul Indien Herat Kabul Altertum Kaspischen_Meere Baku Tiflis Teheran Isfahan Persepolis Indischen_Ozean Hinterindien Ceylon Indischen_Ozean Madagaskar Australien Asien
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entwickeln konnten. Das Pamirplateau gilt als die Heimat der Indogermanen,
vielleicht auch der gesamten Menschheit.
a) Den südlichen Teil von Hochasien nimmt das höchste Hochland der Erde
ein, das rings von Schneegipfeln umgebene Hochland Tibet. Es war bis vor kurzem
noch ganz unbekannt. Wenige Handelsstraßen durchziehen es, doch schließt
sich das Volk gegen Ausländer sehr ab. Die Hauptstadt Lasa ist der Sitz eines
geistlichen Herrschers, des Dalai (dà) Lama, der in weltlicher Beziehung von China
abhängig ist, aber als Oberhaupt sämtlicher Buddhisten gilt. Darum ist Lasa
ein viel besuchter Wallfahrtsort. Gegen Fremde verhalten sich die Tibeteer
streng abweisend.
b) Der nördlich an Tibet anschließende Teil gliedert sich der Höhe nach in
zwei Stufen, das Tarimbecken oder Ostturkestan, wo an den Karawanenstraßen
Jarkend (é) und Kaschgar (gár) altberühmte Handelsplätze sind, und in die Mon-
golei, die man auch als Wüste Gobi (ó, d. i. Steinmeer) oder als Schamo bezeichnet.
In ihr liegt die Handelsstadt Urga (á) ebenfalls an einer alten Karawanenstraße
zwischen China und Rußland.
c) Von der Mongolei öffnet sich eine oasenreiche Pforte zwischen dem
Tienschan und dem Altai, die Dsungarei, nach dem Sibirischen Tielfande.
Sie war von jeher eine Völkerpforte für die aus Innerasien herüberstürmenden
mongolischen Horden.
B. Vom Tienschan westwärts kommen wir zu dem Tieflande von Turan (â), das
bereits in russischen Besitze ist und zu Nordasien gerechnet werden kann, ob-
wohl es teilweise unter südeuropäischer Breite liegt.
Boden. Das Tiefland von Turan ist nur an wenigen Stellen gut bewässert
und zum großen Teil von einer Sandwüste erfüllt, die sich nur im Frühling
mit Gräsern und Blumen bedeckt. Dagegen sind die Abhänge der Randgebirge
wegen besserer Bewässerung sehr fruchtbar und sie erzeugen nicht nur Reis, Tabak,
Getreide und Obst, sondern sie liefern namentlich die größten Mengen von Baum-
wolle für die russische Industrie. Die großen Seen von Turan, der Aralsee (á) und
der Balkaschsee (kásch) sind ebenso wie das Kaspische Meer der Rest einer früheren
Meeresbedeckung. In den Aralsee münden zwei große Flüsse, der Amu (ú) und der
Sir (szir).
Bewohner. Die Bevölkerung ist zum größten Teil mongolisch und besteht
aus den schafzüchtenden Turkmenen (mênen) und den nomadisierenden Kirgisen,
die besonders um den Balkaschsee wohnen. Zwischen ihnen haben sich viele Russen
als Bauern und Viehzüchter angesiedelt. Das Land wird heute als Durchgangs-
land wegen seiner militärischen Bedeutung von Eisenbahnen aufgeschlossen,
die bis zur chinesischen Grenze und bis nach China weitergehen sollen und als
Transkaspische Bahn bezeichnet werden.
a) Das zu Russisch-Zentralasien gehörende Gouvernement Turkestan (â), nach
dem man das ganze Turan auch als Westturkestan bezeichnet, hat als Hauptort
die große Fabrikstadt Taschkent (é), die sich durch ihre Seiden- und Baumwollen-
fabrikation und als Straßenmittelpunkt sehr gehoben hat. In einer fruchtbaren
Talebene vor dem Tienschan hegt Samarkand (kánd) ; zwischen den Lehmhütten der
eigentlichen Stadt erheben sich die Trümmer alter Gebäude, die an Timur, den
Herrscher eines Mongolenreiches, erinnern.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Personennamen: Turan_( Turan Turan
Extrahierte Ortsnamen: China Tibet Ostturkestan Karawanenstraßen
Jarkend China Mongolei Nordasien Balkaschsee China Samarkand