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8. Karl der Groe.
Unterwerfung der Sachsen. Einer der mchtigsten deutschen Stmme waren die Franken. Sie wohnten ursprnglich am Rhein und hatten schon frh das Christentum angenommen. Alles Land zwischen Rhein und Pyrenen, d. i. das heutige Frankreich, hatten sie erobert. Der grte König der Franken war Karl der Groe. Dieser fate den
Plan, alle brigen deutschen Stmme zu einem groen Reiche zu vereinigen. Zu dem Zwecke mute er zuerst die heidnischen Sachsen unterwerfen und bekehren. Diese waren ein tapferes, trotziges Volk und wohnten zwischen Rhein und Elbe, also in den heutigen Provinzenwestfalen und Hannover. Sie hingen mit groer Zhigkeit an ihren heidnischen Gttern und wollten von dem Christengott der Franken nichts wissen. Sechzehn Feldzge unter-nahm Karl in das Land der Sachsen und zerstrte ihrefestungen und Heilig-tmer. Die Sachsen muten sich unter-werfen und nahmen ' scheinbar das Christentum an. Aber sobald Karl den Rcken gekehrt hatte, emprten sie sich wieder, zerstrten die Kirchen und vertrieben oder erschlugen die christ-lichen Priester. Ihr Anfhrer war der tapfere Herzog Widukind. Er ritt von Gau zu Gau durch das ganze
Sib6. 4. Start der Groe Simb mb munterte berall zum int Krnungsornat der deutschen Kaiser. lgemlde >iderstand. Uln die frnkischen *jt-
don Drer [1512] im Germanischen Museum zu f0iaer irre Zu führen, soll er seinem Nrnberg. (Knackfu, Drer.) . . _ . .f , , ,
Rosse die Hufeisen verkehrt untergeschlagen haben. Aber endlich mute sich auch Widukind unterwerfen. Er lie sich mit vielen vornehmen Sachsen taufen, und nach mehr als 30 Jahren hatte der Krieg ein Ende. Um das Christentum dauernd bei den Sachsen zu befestigen, legte Karl Bistmer an. So entstanden die Städte Paderborn, Osnabrck, Mnster, Bremen u. a. Aber noch lange nachher brachten viele Sachsen im geheimen den alten Gttern blutige Opfer dar.
Karls Sorge fr die Schulen. Noch viele andere siegreiche
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl_der_Groe Karl Karl Karl Karl Karl Karl_Bistmer Karl Karls
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Rhein Rhein Frankreich Sachsen Rhein Hannover Sachsen Sachsen Sachsen Osnabrck Bremen Sachsen Karls
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Finkenfang beschftigt war, wurde er durch unerwarteten Besuch gestrt. Es waren die Groen des Landes, die ihm mitteilten, da er zum König gewhlt worden wre. Gleichzeitig berreichten sie ihm die sogenannten Reichskleinodien: Krone, Mantel, Schwert und Lanze. Heinrich nahm die Wahl dankbar an. So erhielt er den Beinamen der Finkler" oder der Vogelsteller".
Heinrich und die Ungarn. Zur Zeit Heinrichs I. wurde Deutschland durch hufige Einflle der Ungarn heimgesucht. Diese waren ein wildes Reitervolk und galten als Nachkommen der Hunnen, mit denen sie viel hnlichkeit hatten. Sie belagerten Heinrich in seiner Burg im Harz. Denn er hatte nur Fuvolk und konnte sich nicht gegen sie wehren. Dennoch gelang es ihm, einen Anfhrer derselben gefangen zu nehmen. Gegen dessen Auslieferung und eine jhrliche Abgabe bewilligten ihm die Ungarn einen neunjhrigen Waffenstillstand. Diese Zeit benutzte Heinrich, um feste Burgen zu bauen, in denen die Bewohner Schutz finden sollten. Ans diesen Burgen sind spter Städte entstanden, weshalb Heinrich auch der Stdtegrnder" genannt wird. Auch verschaffte er sich ein gebtes Reiterheer. Als nun die neun Jahre herum waren, und die Ungarn wieder ihre Abgabe holen wollten, verweigerte sie ihnen Heinrich. Deshalb fielen sie von neuem in groen Scharen in Deutschland ein. Aber Heinrich besiegte sie in der Schlacht bei Merseburg im Jahre 933. Zahlreiche gefangene Frauen und Kinder wurden aus den Hnden der Ungarn befreit.
Heinrichs Gemahlin Mathilde. Die treue Gefhrtin Heinrichs auf seinem Lebenspfade war seine fromme Gemahlin Mathilde. Wenn die Sorgen ihn drckten, verscheuchte sie dieselben durch Heiterkeit und Frohsinn. Wenn er in gerechtem Zorne einen Schnlbigen zum Tode ver-urteilt hatte, bat sie um Milbe und Schonung. Ihr ist es zu verbauten, ba in seinem Leben keine Spur einer einzigen Ungerechtigkeit zu finben ist. Nach einem anbchtigen Morgengebete war ihr erstes Tagewerk der Besuch der Armen, Kranken und Schwachen. Auch stiftete sie viele Klster, die reichen Segen der das Laub verbreiteten. Die Mnche und Nonnen verkndigten das Wort Gottes, unterrichteten die Jugenb, pflegten die Kranken und wirkten viel Gutes fr das ganze Volk. So war Mathilbe eine rechte Mutter ihres Volkes. Sie ruht in dem von ihr gestifteten Kloster Quedlinburg neben ihrem Gemahle.
11. Otto der Groe.
Ottos Krnung. Nach dem Tode Heinrichs des Finklers bestieg sein Sohn Otto den deutschen Thron. Er war groß und stark von Gestalt, aber anmutig und gewandt in seinen Bewegungen. Seine Mienen waren
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Deutschland Ungarn Ungarn Deutschland Merseburg Ungarn Gottes Ottos
82
Derdeutsch-sterreichische Krieg 1866. Schleswig-Holstein wurde anfangs von Preußen und sterreich gemeinschaftlich regiert. Bald aber entstanden Streitigkeiten zwischen den beiden Staaten der die Ver-waltung des Landes, und es kam zum Kriege. Auf sterreichs Seite kmpften auch die sddeutschen Staaten sowie Hannover, Sachsen, Kur-Hessen und Nassau. Bei Kniggrtz in Bhmen kam es zu einer groen Entscheidungsschlacht. König Wilhelm selbst war vom frhen Morgen an auf dem Schlachtfelde. Er teilte mit einem Soldaten ein Stck trockenes Brot und schlief abends auf einem Sofa, weil kein Bett vorhanden war. Nur auf die dringenden Bitten seines treuen Ministers Bismarck begab er sich aus dem gefhrlichen Kugelregen. Lange schwankte der Sieg hin und her. Erst als um 2 Uhr nachmittags der Kronprinz mit seinem Heere nach einem langen und beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde ankam, ergriffen die sterreicher die Flucht. Bald darauf muten sie Frieden schlieen. Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassan kamen an Preußen.
Derdeutsch-srauzsische Krieg 18701871. Den grten Mithin erwarb sich Wilhelm I. im Kriege gegen Frankreich. Hier regierte damals der ehrgeizige Kaiser Napoleon Iii. Dieser sah mit Neid auf die Macht und Gre Preuens und suchte nach einem Vorwand zum Kriege. Im Jahre 1870 whlten die Spanier den Prinzen Leopold von Hohen-zollern, einen Verwandten Wilhelms I., auf ihren verwaisten Knigsthron Das wollten die Franzosen nicht zugeben. Als Prinz Leopold freiwillig verzichtete, verlangte Napoleon von König Wilhelm das Versprechen, nie-mals zu dulden, da ein Hohenzoller den spanischen Thron besteige. Weil der König dieses Ansinnen mit Entrstung zurckwies, erklrte Napoleon Iii. an Preußen den Krieg. Bei Weienburg und Wrth, bei Vionville und Mars la Tour, bei Gravelotte und St. Privat wurden die Franzosen nach tapferer Gegenwehr geschlagen. Bei Sedan wurde das franzsische Heer mit Napoleon an der Spitze eingeschlossen und gefangen genommen. Der franzsische Kaiser schrieb an König Wilhelm: Da ich den Tod an der Spitze meiner Armee nicht finden konnte, so bergebe ich meinen Degen in die Hnde Eurer Majestt." Er kam als Gefangener auf das prchtige Schlo Wilhelmshhe bei Kassel. der 400 000 Franzosen wurden während des ganzen Krieges von den Deutschen gefangen genommen, der 100 Fahnen und mehr als 6000 Kanonen wurden erobert. Die franzsische Hauptstadt Paris mute sich nach langer Belagerung und tapferer Ver-teidigung ergeben. Endlich wurde zu Frankfurt der Friede geschlossen. Frankreich mute Elsa und Lothringen an Deutschland zurckgeben und 5 Milliarden Franken Kriegskosten zahlen. Die Deutschen waren mit
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106
Der deutsch-sterreichische Krieg 1 866. Schleswig-Holstein wurde anfangs von Preußen und sterreich gemeinschaftlich regiert. Bald aber entstanden Streitigkeiten zwischen dm beiden Staaten der die Ver-waltung des Landes, und es kam zum Kriege. Auf sterreichs Seite. kmpften auch die sddeutschen Staaten sowie Hannover, Sachsen, Kur-Hessen und Nassau. Bei Kuiggrtz in Bhmen kam es zu einer groen Entscheidungsschlacht. König Wilhelm selbst war vom frhen Morgen an auf dem Schlachtfelde. Er teilte mit einem Soldaten ein Stck trockenes 93rot und schlief abends auf einem Sofa, weil kein Bett vorhanden war. Nur auf die dringenden Bitten seines treuen Ministers Bismarck begab er sich aus dem gefhrlichen Kugelregen. Lange schwankte der Sieg hin und her. Erst als um 2 Uhr nachmittags der Kronprinz mit seinem Heere nach einem langen und beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde ankam, ergriffen die sterreicher die Flucht. Bald darauf muten sie Frieden schlieen. Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassan kamen an Preußen.
Der deutsch-franzsische Krieg 18701871. Den grten Ruhm erwarb sich Wilhelm T. im Kriege gegen Frankreich. Hier regierte damals der ehrgeizige Kaiser Napoleon Iii. Dieser sah mit Neid ans die Macht und Gre Preuens und suchte nach einem Vorwand zum Kriege. Im Jahre 1870 whlten die Spanier den Prinzen Leopold von Hohen-zollern, einen Verwandten Wilhelms I., auf ihren verwaisten Knigsthron Das wollten die Franzosen nicht zugeben. Als Prinz Leopold freiwillig verzichtete, verlangte Napoleon von König Wilhelm das Versprechen, nie-mals zu dulden, da ein Hohenzoller den spanischen Thron besteige. Weil der König dieses Ansinnen mit Entrstung zurckwies, erklrte Napoleon Iii. an Preußen den Krieg. Bei Weienburg und Wrth, bei Vionville und Mars la Tour, bei Gravelotte und St. Privat wurden die Franzosen nach tapferer Gegenwehr geschlagen. Bei Sedan wurde das franzsische Heer mit Napoleon an der Spitze eingeschlossen und gefangen genommen. Der franzsische Kaiser schrieb an König Wilhelm: Da ich den Tod an der Spitze meiner Armee nicht finden konnte, so bergebe ich meinen Degen in die Hnde Eurer Majestt." Er kam als Gefangener auf das prchtige Schlo Wilhelmshhe bei Kassel. der 400 000 Franzosen wurden während des ganzen Krieges von den Deutschen gefangen genommen, der 100 Fahnen und mehr als 6000 Kanonen wurden erobert. Die franzsische Hauptstadt Paris mute sich nach langer Belagerung und tapferer Ver-teidigung ergeben. Endlich wurde zu Frankfurt der Friede geschlossen. Frankreich mute Elsa und Lothringen ein Deutschland zurckgeben und 5 Milliarden Franken Kriegskosten zahlen. Die Deutschen waren mit
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Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Sachsen Nassau Schleswig-Holstein Hannover Hessen-Nassan Frankreich Sedan Kassel Paris Frankfurt Frankreich Lothringen Deutschland
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Finkenfang beschftigt war, wurde er durch unerwarteten Besuch gestrt. Es waren die Groen des Landes, die ihm mitteilten, da er zum König gewhlt worden wre. Gleichzeitig berreichten sie ihm die sogenannten Reichskleinodien: Krone, Mantel, Schwert und Lanze. Heinrich nahm die Wahl dankbar an. So erhielt er den Beinamen der Finkler" oder der Vogelsteller".
^/^Heinrtch und die Ungarn. Zur Zeit Heinrichs I. wurde Deutschland durch hufige Einflle der Ungarn heimgesucht. Diese waren ein wildes Reitervolk und galten als Nachkommen der Hunnen, mit denen sie viel hnlichkeit hatten. Sie belagerten Heinrich in seiner Burg im Harz. Denn er hatte nur Fuvolk und konnte sich nicht gegen sie wehren. Dennoch gelang es ihm, einen Anfhrer derselben gefangen zu nehmen. Gegen dessen Auslieferung und eine jhrliche Abgabe bewilligten ihm die Ungarn einen neunjhrigen Waffenstillstand. Diese Zeit benutzte Heinrich, um feste Burgen zu bauen, in denen die Bewohner Schutz finden sollten. Aus diesen Burgen sind spter Städte entstanden, weshalb Heinrich auch der Stdtegrnder" genannt wird. Auch verschaffte er sich ein gebtes Reiterheer. Als nun die neun Jahre herum waren, und die Ungarn wieder ihre Abgabe holen wollten, verweigerte sie ihnen Heinrich. Deshalb fielen sie von neuem in groen Scharen in Deutschland ein. Aber Heinrich besiegte sie in der Schlacht bei Merseburg im Jahre 933. Zahlreiche gefangene Frauen und Kinder wurden aus den Hnden der Ungarn befreit.
Heinrichs Gemahlin Mathilde. Die treue Gefhrtin Heinrichs auf seinem Lebenspfade war seine fromme Gemahlin Mathilde. Wenn die Sorgen ihn drckten, verscheuchte sie dieselben durch Heiterkeit und Frohsinn. Wenn er in gerechtem Zorne einen Schuldigen zum Tode ver-urteilt hatte, bat sie um Milde und Schonung. Ihr ist es zu verdanken, da in seinem Leben keine Spur einer einzigen Ungerechtigkeit zu finden ist. Nach einem andchtigen Morgengebete war ihr erstes Tagewerk der Besuch der Armen, Kranken und Schwachen. Auch stiftete sie viele Klster, die reichen Segen der das Land verbreiteten. Die Mnche und Nonnen verkndigten das Wort Gottes, unterrichteten die Jugend, pflegten die Kranken und wirkten viel Gutes fr das ganze Volk. So war Mathilde eine rechte Mutter ihres Volkes. Sie ruht in dem von ihr gestifteten Kloster Quedlinburg neben ihrem Gemahle.
26. Otto der Groe.
Ottos Krnung. Nach dem Tode Heinrichs des Finklers bestieg sein Sohn Otto den deutschen Thron. Er war groß und stark von Gestalt, aber anmutig und gewandt in seinen Bewegungen. Seine Mienen waren
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23. Karl der Groe.
n.mmiijgi
Unterwerfung der Sachsen. Einer der mchtigsten deutschen Stmme waren die Franken. Sie wohnten ursprnglich am Rhein und hatten schon frh das Christentum angenommen. Alles Land zwischen Rhein und Pyrenen, d. i. das heutige Frankreich, hatten sie erobert. Der grte König der Franken war Karl der Groe. Dieser fate den
Plan, alle brigen deutschen Stmme zu einem groen Reiche zu vereinigen. Zu dem Zwecke mute er zuerst die heidnischen Sachsen unterwerfen und bekehren. Diese waren ein tapferes, trotziges Volk und wohnten zwischen Rhein und Elbe, also in den heutigen Provinzenwestfalen und Hannover. Sie hingen mit groer Zhigkeit an ihren heidnischen Gttern und wollten von dem Christengott der Franken nichts wissen. Sechzehn Feldzge unter-nahm Karl in das Land der Sachsen und zerstrte ihre Festungen und Heilig-tmer. Die Sachsen muten sich unter-werfen und nahmen scheinbar das Christentum an. Aber sobald Karl den Rcken gekehrt hatte, emprten sie sich wieder, zerstrten die Kirchen und vertrieben oder erschlugen die christlichen Priester. Ihr Anfhrer war der tapfere Herzog Widukind. Er
___________ ritt von Gau zu Gau durch das ganze
Abb. 12. Karl der Gro- Land und ermunterte berall zum
im Krnungsornat der deutschen Kaiser. lgemlde Widerstand. Uttt die frnkifchen Ber-v-m Drer [1512] im Germanischen Museum zu t0fqer irre Zu führen, soll er seinem Nrnberg. (Knackfu, Drer.) 1 , J
Rosse die Hufeifen verkehrt untergeschlagen haben. Aber endlich mute sich auch Widukind unterwerfen. Er lie sich mit vielen vornehmen Sachsen taufen, und nach mehr als 30 Jahren hatte der Krieg ein Ende. Um das Christentum dauernd bei den Sachsen zu befestigen, legte Karl Bistmer an. So entstanden die Städte Paderborn, Osnabrck, Mnster, Bremen n. ct. Aber noch lange nachher brachten viele Sachsen im geheimen den alten Gttern blutige Opfer dar.
Karls Sorge fr die Schulen. Noch viele andere siegreiche
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl_der_Groe Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl_Bistmer Karl Karls
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Rhein Rhein Frankreich Sachsen Rhein Hannover Sachsen Sachsen Sachsen Osnabrck Bremen Sachsen Karls
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den inneren Winkel des in mancher Beziehung den Alpen vergleichbaren
Karpatengebirges, auf dessen äußerem Abhänge sich Rumänien bis zu den
Gipfeln hinaufzieht. Um das Gebirge legt sich ein Kranz von Hügeln, der sich
allmählich zur Tiefebene senkt und mit einer flachen Platte am Schwarzen Meere
abschließt. Die letztere, eine nur im N. etwas hügelige Ebene, wird als
Dobrudscha (ú) bezeichnet und liegt rechts der Donau. Das linke Donauufer bildet
die ostwestlich ziehende Tiefebene der Walachei, die im N. von den Transsil-
vanischen Alpen begrenzt wird und als alte Deltalandschaft sehr fruchtbaren
Boden hat. In nordsüdlicher Richtung lehnt sich an die Karpaten die flach-
hügelige Moldau, deren Boden für Getreidebau sehr geeignet ist.
Die Karpaten sind reich an Salz, das Tiefland an Petroleum. Zahlreiche
Flüsse strömen von den Karpaten herab zur Donau und verleihen dem Lande
die erforderliche Feuchtigkeit für den Ackerbau, erschweren aber auch mit ihrem
noch nicht geregelten Laufe namentlich bei Hochwasser den Verkehr. Dies gilt
besonders für den Alt (die Aluta), der die Walachei in die Große und die Kleine
Walachei scheidet and das Gebirge im Roten Turmpasse durchbricht. Die Moldau
wird ihrer Länge nach vomì Seret (spr. ssèret) durchströmt und gegen Rußland
durch den Prut begrenzt.
3. Klima. Das Klima ist besonders im N. durchaus binnenländisch. Heiße
Sommer mit ausreichenden Niederschlägen erreichen manchmal eine Temperatur
von 40°, während der Winter infolge der von Rußland hereinbrechenden Stürme
sehr kalt ist und die Donaumündung Monate hindurch mit Eis bedeckt.
4. Erzeugnisse. Daher gibt es hier keine subtropischen Pflanzen. Das
Gebirge trägt denselben Wald wie Mitteleuropa, Eichen und Buchen in den
niedrigen, Fichten in den höheren Gebieten, und außerdem Almen. Im Hügel-
lande gedeiht Wein, das fruchtbare Tiefland erzeugt Mais und Weizen in so
großer Menge, daß davon ausgeführt werden kann. Auch die Viehzucht ist hoch
entwickelt und ist an der Ausfuhr beteiligt. Im Gebirge sind der Bär und die
Gemse noch zahlreich vorhanden.
5. Bewohner. Trotzdem ist das Land nicht reich, denn das Ackerland ist
großenteils Großgrundbesitz und gehört dem rumänischen Adel, den Bojaren (â),
während die Bauern arm sind. Die Industrie ist noch wenig entwickelt und Hegt
meist in der Hand von Juden und Ausländern, unter denen die Deutschen zahl-
reich vertreten sind.
Die Hauptstadt Bukarest (ú, d. i. Freudenstadt) in der Walachei ist eine
moderne Stadt mit regelmäßigen Straßen, schönen Häusern, großen Parkanlagen
und einer Universität. Die Außenbezirke ebenso wie die kleinen Ortschaften
bestehen aus Holz- oder Erdhütten.
Die Hauptstadt der Moldau ist Jassy (spr. jáschi); sie treibt viel Handel
und hat eine Universität. An der Donaumündung Hegt kein bedeutender Hafen,
da das Donaudelta verschlammt ist; nur der mittlere Mündungsarm, die Sulina(ú),
wird künstlich durch Baggerung für den Schiffsverkehr offen gehalten. Am letzten
Donauknie hat sich deshalb Galatz (gal) zu einem bedeutenden Umschlagsplatze
für Salz, Mastvieh und Getreide entwickelt.
Rumänien kann sich ebenso wie die Balkanhalbinsel zu größerer Bedeutung
emporschwingen, da es durch fruchtbaren Boden ausgezeichnet und jetzt schon
ein wichtiges Getreideland ist.
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28
c) Das Königreich Serbien, das Flußgebiet der Morawa, hat eine günstige
Lage, weil hier die Donau einen rechtwinkligen Knick hat und deshalb die Ver-
kehrsstraßen aus Mitteleuropa und Ungarn hier nach dem Balkan und nach Kon-
stantinopel abbiegen. Es hat fruchtbaren Boden, der teilweise mit großen Eichen-
wäldern, teilweise mit Getreidefeldern und Obstgärten bedeckt ist. Infolgedessen
steht die Schweinezucht in hoher Blüte und es kann Getreide ausgeführt werden;
die Pflaumen werden als Dürrobst und zu Sliwowitz (Branntwein) verwendet,
der Mais dient zur Geflügelzucht, und auch Wein wird reichlich gebaut. Das
Getreide wird durch darübergetriebenes Vieh ausgedroschen. (Fig. 11.) Die
slawischen Bewohner sind kriegerisch und begabt, so daß das Land eine große
Zukunft hat, sobald ruhigere Zustände eintreten. Die Hauptstadt ist die Festung
Belgrad (d. i. Weißenburg), ein wichtiger Brückenkopf an der Save und Donau
Fig. 11. Getreidedreschen in Bosnien.
(Nacli einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.)
und Eisenbahnknotenpunkt für die Richtung nach Konstantinopel und nach
Saloniki.
d) Auch das Königreich Bulgarien ist fruchtbar und stellenweise schon gut
angebaut, so daß es viel Getreide erzeugt. Doch sind die Bulgaren auch sehr
gewerb fleißig und leisten besonders viel in der Teppichweberei. Die Hauptstadt
Sofia (sprich: szôfia) liegt an der Orientbahn. Varna am Schwarzen Meer ist
ein nicht unbedeutender Hafen.
Mit Bulgarien ist Ostrumelien (êl) staatlich verbunden, das eigentlich eine
Provinz der Türkei ist. Es bewirkt den Anschluß Bulgariens an das Gebiet der
Maritza und leitet den Verkehr des Balkanstaates zum Ägäischen Meere hinab.
Auch hier wird viel Getreide gebaut, besonders in der Umgegend der* Haupt-
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Extrahierte Personennamen: Morawa
Extrahierte Ortsnamen: Serbien Mitteleuropa Ungarn Balkan Belgrad Donau
Fig Bosnien Konstantinopel Saloniki Bulgarien Sofia Varna Bulgariens
30
schmutzigen, engen Gassen liegt sehr hübsch über dem „Goldenen Horn",
einer Seitenbucht des^Bosporus, die einen vortrefflichen ^Hafen bildet.*(Fig. 12.)
Die von den Nichttürken,^den „Franken" oder „Giaurs" (d. i. Ungläubigen),
bewohnten Vorstädte sind freundlich gebaut und ziehen sich als liebliche Villen-
orte weit an der Straße von Konstantinopel hin. Auf der asiatischen Seite
liegt die Vorstadt Skutari (sprich: skûtari). Den Ausfluß des Marmarameeres
(sprich: mârmara), der alten Propontis (ón), zum Ägäischen Meere, den
Hellespont (ó), schützen zu beiden Seiten befestigte Schlösser, 'nach denen die
Meeresstraße jetzt Straße der Dardanellen (él) heißt. Auf dem Thrazischen
Chersonnes (ês) liegt Gallipoli (î), der türkische Kriegshafen.
Mazedonien ist ebenso wie Rumelien für den Anbau von Tabak, Mais und
Fig. 13. Sarajewo.
(Xaeh einer Photographie.)
Baumwolle geeignet, und die in das Ägäische^Meer strömenden Flüsse stellen eine
leichte Verbindung nach N. und Nw. her. Im innersten Winkel des Meeres, wo
die nach N. führende Eisenbahn an wichtige Schiffahrtlinien anschließt, liegt
der große Handelshafen Saloniki (sprich : Saloniki), das alte Thessalonich.
Die westlich angrenzende Provinz Albanien ist größtenteils bergig und reicht
in trockenes, armes Karstgebiet. Zu der Türkei gehören auch die im nordöstlichen
Teile des Ägäischen Meeres gelegenen Inseln, ein großer Teil von Vorderasien
und von Nordafrika.
/) Nicht mehr zur Türkei, sondern zum Kaiserreich Österreich-Ungarn
gehören Bosnien und die Herzegowina (î).
Bosnien (das Land der Bosna) ist im 0. gut bewässert und reich an waldigen
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Bergen und Weideflächen, es treibt deshalb viel Viehzucht. Die slawischen Be-
wohner sind zum Teil mohammedanisch geworden, besonders in den Städten,
während die armen Bauern dem Christentum treu bleiben. Die Hauptstadt
Sarajewo (rá) liegt in hübscher Gegend des Savegebietes in der Nähe eines zum
Adriatischen Meere führenden Überganges. (Fig. 13.)
Die Herzegowina (d. i. Herzogsland) gehört schon größtenteils zu dem
trockenen und daher waldarmen Karstgebiet. Die Hauptstadt Mostar (d. i. Brücken-
stadt) macht mit ihren Moscheen schon einen türkischen Eindruck. Ein Drittel
der ärmlichen Bewohner gehört dem Islam an.
9. Weltstellung. Die Lage der Balkanhalbinsel an befahrenen Meeres-
straßen und an den Verbindungswegen zwischen Europa und' Asien, das
günstige Klima und der an vielen Stellen sehr fruchtbare Boden sowie die
Tüchtigkeit eines Teiles der slawischen Bevölkerung berechtigen zu der Hoffnung,
daß das Land sich vorteilhaft entwickeln wird, sobald die politischen Verhältnisse
gesichert sind und ein kräftiger Staat dort die Führung übernimmt.
B. Osteuropa.
Eigenart. Das östliche Europa weist gegen Südeuropa den schärfsten Gegen-
satz auf. Während dieses sich an das Meer lehnt und vom Meere vielfach beein-
flußt wird, von Gebirgen durchgittert und mit mildem Klima begabt ist, hat Ost-
europa zum weitaus größten Teile die Eigenart des Binnenlandes und Tieflandes
mit dementsprechenden Klimagegensätzen. Weithin dehnt sich das Land in
großen, unübersehbaren Ebenen, nur von Hügelreihen durchzogen und nur an
den Grenzen von Gebirgen umrahmt. Die Flüsse strömen langsam und suchen
sich in vielen Bogen ihren Weg zum Meere; große Tieflandströme nähern sich in
einzelnen Teilen ihres Laufes so sehr, daß die ersten Entdecker ihre Kähne von
einem Flußgebiet zum andern tragen konnten und daß eine Kanalverbindung
sich leicht ermöglichen ließ. Dem Verkehr zu Wasser und zu Lande stellt sich
kaum eine natürliche Schranke entgegen, und darum konnten zwar große Völker-
stürme aus Asien ungehindert über das flache Land daherbrausen, aber ander-
seits konnten auch die verschiedenartigsten Volksstämme zu einem riesigen
Staatswesen geeinigt werden. Weit und weitläufig sind die Straßen und die
Siedlungen, unermeßlich weit breiten sich die Viehweiden und die Getreide-
felder, die Waldungen und die Sümpfe aus. Hier ist noch viel Platz für die Ent-
wicklung von Ackerbau und Industrie.
Große Gegensätze bietet nur das Klima. Scharfe Winter und heiße Sommer,
Glutwinde und Schneestürme, reichste Wasserfülle und tötende Dürre wechseln
miteinander. So erstreckt sich Osteuropa vom subtropisch warmen S. bis an
das arktische Gebiet und hat deshalb Anteil an den Erzeugnissen fast aller Zonen.
1. Rumänien.
1. Lage. Das Königreich Rumänien, dessen Name wie Rumelien an das
oströmische Reich erinnert, bildet den Ubergang von der Balkanhalbinsel zu Ost-
europa. Von den Balkanstaaten ist es fast ganz durch die Donau getrennt,
deren linke Seite sich hier wegen der sumpfigen Ufer im allgemeinen weniger für
Siedlungen eignet als das rechte.
2. Bodengestalt und Bewässerung. Das siebenbürgische Hochland bildet
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Extrahierte Ortsnamen: Sarajewo Mostar Europa Asien Osteuropa Europa Südeuropa Asien Osteuropa europa Donau