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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 26

1907 - Leipzig : Freytag
26 der erzrnte Herrscher keine Milbe mehr. Die Brger muten ihre schne Stadt verlassen, und diese wrbe ihren Nachbarn zur Plnberung berlassen. Trme, Mauern und ffentliche Gebube wrben niebergeriffen, und nach wenigen Tagen bot bte einst blhenbe Stadt einen schrecklichen Anblick bar. Das Reichsfest zu Mainz. Nach langen Kmpfen schlo Friedrich enblich Frieden und Freuubfchaft mit den italienischen Stbten. Sie muten den Kaiser als ihren Ober-Herrn anerkennen, und Friedrich be-willigte ihnen wichtige Rechte und Freiheiten. Voll Freude feierte der Kaiser um Pfingsten des Jahres 1184 zu Mainz ein glnzenbes Friedens* fest. So ein Fest hatte man noch nicht gesehen. Es waren erschienen die Fürsten und Bischfe des ganzen groen Reiches; frembe Gefanbte aus England, Frankreich, Italien und andern Lndern, alle mit zahlreichem Gefolge; ferner fo viel Grafen und Ritter, da ihre Zahl auf 70 000 geschtzt wurde. Dazu kamen zahl-reiche Snger, Dichter, Spielleute und allerlei fahrendes Volk. Alle waren Gste des Kaifers. Um sie alle unterzubringen, hatte man in der Nhe von Mainz zwischen Rhein und Main eine prchtige Stadt aus Zelten gebaut. In der Mitte erhob sich ein Holzpalast fr den Kaiser und da- 9166. Ii. Friedrich B-rwrossa, ne6en eine groe Kirche. Ungeheuere Vorrte an Wein und Speisen waren zur Bewirtung aufgespeichert. Das Fest dauerte drei Tage. Am ersten Pfingstfeiertage begab sich der Kaiser, begleitet von seiner Gemahlin Beatrix und seinem gekrnten Sohne Heinrich in die Kirche. Glnzende Gastmhler beschlossen diesen Tag. Am zweiten Tage fanden gleich nach der Frhmesse glnzende Turniere statt. An 20 000 Ritter mit strahlenden Rstungen und schnen Rossen maen sich im Zweikampf. Auch die jungen Shne des Kaisers, die noch Knappen waren, zeigten ihre Kraft. Darauf wurden sie feierlich zu Rittern geschlagen. Reiche Geschenke an Gold und

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 82

1907 - Leipzig : Freytag
82 Derdeutsch-sterreichische Krieg 1866. Schleswig-Holstein wurde anfangs von Preußen und sterreich gemeinschaftlich regiert. Bald aber entstanden Streitigkeiten zwischen den beiden Staaten der die Ver-waltung des Landes, und es kam zum Kriege. Auf sterreichs Seite kmpften auch die sddeutschen Staaten sowie Hannover, Sachsen, Kur-Hessen und Nassau. Bei Kniggrtz in Bhmen kam es zu einer groen Entscheidungsschlacht. König Wilhelm selbst war vom frhen Morgen an auf dem Schlachtfelde. Er teilte mit einem Soldaten ein Stck trockenes Brot und schlief abends auf einem Sofa, weil kein Bett vorhanden war. Nur auf die dringenden Bitten seines treuen Ministers Bismarck begab er sich aus dem gefhrlichen Kugelregen. Lange schwankte der Sieg hin und her. Erst als um 2 Uhr nachmittags der Kronprinz mit seinem Heere nach einem langen und beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde ankam, ergriffen die sterreicher die Flucht. Bald darauf muten sie Frieden schlieen. Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassan kamen an Preußen. Derdeutsch-srauzsische Krieg 18701871. Den grten Mithin erwarb sich Wilhelm I. im Kriege gegen Frankreich. Hier regierte damals der ehrgeizige Kaiser Napoleon Iii. Dieser sah mit Neid auf die Macht und Gre Preuens und suchte nach einem Vorwand zum Kriege. Im Jahre 1870 whlten die Spanier den Prinzen Leopold von Hohen-zollern, einen Verwandten Wilhelms I., auf ihren verwaisten Knigsthron Das wollten die Franzosen nicht zugeben. Als Prinz Leopold freiwillig verzichtete, verlangte Napoleon von König Wilhelm das Versprechen, nie-mals zu dulden, da ein Hohenzoller den spanischen Thron besteige. Weil der König dieses Ansinnen mit Entrstung zurckwies, erklrte Napoleon Iii. an Preußen den Krieg. Bei Weienburg und Wrth, bei Vionville und Mars la Tour, bei Gravelotte und St. Privat wurden die Franzosen nach tapferer Gegenwehr geschlagen. Bei Sedan wurde das franzsische Heer mit Napoleon an der Spitze eingeschlossen und gefangen genommen. Der franzsische Kaiser schrieb an König Wilhelm: Da ich den Tod an der Spitze meiner Armee nicht finden konnte, so bergebe ich meinen Degen in die Hnde Eurer Majestt." Er kam als Gefangener auf das prchtige Schlo Wilhelmshhe bei Kassel. der 400 000 Franzosen wurden während des ganzen Krieges von den Deutschen gefangen genommen, der 100 Fahnen und mehr als 6000 Kanonen wurden erobert. Die franzsische Hauptstadt Paris mute sich nach langer Belagerung und tapferer Ver-teidigung ergeben. Endlich wurde zu Frankfurt der Friede geschlossen. Frankreich mute Elsa und Lothringen an Deutschland zurckgeben und 5 Milliarden Franken Kriegskosten zahlen. Die Deutschen waren mit

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 50

1907 - Leipzig : Freytag
50 der erzrnte Herrscher keine Milde mehr. Die Brger muten ihre schne Stadt verlassen, und diese wurde ihren Nachbarn zur Plnderung ber-lassen. Trme, Mauern und ffentliche Gebude wurden niedergerissen, und nach wenigen Tagen bot die einst blhende Stadt einen schrecklichen Anblick dar. Das Reichssest zu Mainz. Nach langen Kmpfen schlo Friedrich endlich Frieden und Freundschaft mit den italienischen Stdten. Sie zur Bewirtung aufgespeichert. Das Fest dauerte drei Tage. Am ersten Pfingstfeiertage begab sich der Kaiser, begleitet von seiner Gemahlin Beatrix und seinem gekrnten Sohne Heinrich in die Kirche. Glnzende Gastmhler beschlossen diesen Tag. Am zweiten Tage fanden gleich nach der Frhmesse glnzende Turniere statt. An 20 000 Ritter mit strahlenden Rstungen und schnen Rossen maen sich im Zweikampf. Auch die jungen Shne des Kaisers, die noch Knappen waren, zeigten ihre Kraft. Darauf wurden sie feierlich zu Rittern geschlagen. Reiche Geschenke an Gold und Abb. 19. Friedrich Barbarossa. muten den Kaiser als ihren Ober-Herrn anerkennen, und Friedrich be-willigte ihnen wichtige Rechte und Freiheiten. Voll Freude feierte der Kaiser um Pfingsten des Jahres 1184 zu Mainz ein glnzendes Friedens-fest. So ein Fest hatte man noch nicht gesehen. Es waren erschienen die Fürsten und Bischfe des ganzen groen Reiches; fremde Gesandte aus England, Frankreich, Italien und andern Lndern, alle mit zahlreichem Gefolge; ferner so viel Grafen und Ritter, da ihre Zahl auf 70 000 geschtzt wurde. Dazu kamen zahl-reiche Snger, Dichter, Spielleute und allerlei fahrendes Volk. Alle waren Gste des Kaisers. Um sie alle unterzubringen, hatte man in der Nhe von Mainz zwischen Rhein und Main eine prchtige Stadt aus Zelten gebaut. In der Mitte erhob sich ein Holzpalast fr den Kaiser und da-neben eine groe Kirche. Ungeheuere Vorrte an Wein und Speisen waren

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 106

1907 - Leipzig : Freytag
106 Der deutsch-sterreichische Krieg 1 866. Schleswig-Holstein wurde anfangs von Preußen und sterreich gemeinschaftlich regiert. Bald aber entstanden Streitigkeiten zwischen dm beiden Staaten der die Ver-waltung des Landes, und es kam zum Kriege. Auf sterreichs Seite. kmpften auch die sddeutschen Staaten sowie Hannover, Sachsen, Kur-Hessen und Nassau. Bei Kuiggrtz in Bhmen kam es zu einer groen Entscheidungsschlacht. König Wilhelm selbst war vom frhen Morgen an auf dem Schlachtfelde. Er teilte mit einem Soldaten ein Stck trockenes 93rot und schlief abends auf einem Sofa, weil kein Bett vorhanden war. Nur auf die dringenden Bitten seines treuen Ministers Bismarck begab er sich aus dem gefhrlichen Kugelregen. Lange schwankte der Sieg hin und her. Erst als um 2 Uhr nachmittags der Kronprinz mit seinem Heere nach einem langen und beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde ankam, ergriffen die sterreicher die Flucht. Bald darauf muten sie Frieden schlieen. Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassan kamen an Preußen. Der deutsch-franzsische Krieg 18701871. Den grten Ruhm erwarb sich Wilhelm T. im Kriege gegen Frankreich. Hier regierte damals der ehrgeizige Kaiser Napoleon Iii. Dieser sah mit Neid ans die Macht und Gre Preuens und suchte nach einem Vorwand zum Kriege. Im Jahre 1870 whlten die Spanier den Prinzen Leopold von Hohen-zollern, einen Verwandten Wilhelms I., auf ihren verwaisten Knigsthron Das wollten die Franzosen nicht zugeben. Als Prinz Leopold freiwillig verzichtete, verlangte Napoleon von König Wilhelm das Versprechen, nie-mals zu dulden, da ein Hohenzoller den spanischen Thron besteige. Weil der König dieses Ansinnen mit Entrstung zurckwies, erklrte Napoleon Iii. an Preußen den Krieg. Bei Weienburg und Wrth, bei Vionville und Mars la Tour, bei Gravelotte und St. Privat wurden die Franzosen nach tapferer Gegenwehr geschlagen. Bei Sedan wurde das franzsische Heer mit Napoleon an der Spitze eingeschlossen und gefangen genommen. Der franzsische Kaiser schrieb an König Wilhelm: Da ich den Tod an der Spitze meiner Armee nicht finden konnte, so bergebe ich meinen Degen in die Hnde Eurer Majestt." Er kam als Gefangener auf das prchtige Schlo Wilhelmshhe bei Kassel. der 400 000 Franzosen wurden während des ganzen Krieges von den Deutschen gefangen genommen, der 100 Fahnen und mehr als 6000 Kanonen wurden erobert. Die franzsische Hauptstadt Paris mute sich nach langer Belagerung und tapferer Ver-teidigung ergeben. Endlich wurde zu Frankfurt der Friede geschlossen. Frankreich mute Elsa und Lothringen ein Deutschland zurckgeben und 5 Milliarden Franken Kriegskosten zahlen. Die Deutschen waren mit

5. Teil 2 - S. 32

1911 - Leipzig : Freytag
32 den inneren Winkel des in mancher Beziehung den Alpen vergleichbaren Karpatengebirges, auf dessen äußerem Abhänge sich Rumänien bis zu den Gipfeln hinaufzieht. Um das Gebirge legt sich ein Kranz von Hügeln, der sich allmählich zur Tiefebene senkt und mit einer flachen Platte am Schwarzen Meere abschließt. Die letztere, eine nur im N. etwas hügelige Ebene, wird als Dobrudscha (ú) bezeichnet und liegt rechts der Donau. Das linke Donauufer bildet die ostwestlich ziehende Tiefebene der Walachei, die im N. von den Transsil- vanischen Alpen begrenzt wird und als alte Deltalandschaft sehr fruchtbaren Boden hat. In nordsüdlicher Richtung lehnt sich an die Karpaten die flach- hügelige Moldau, deren Boden für Getreidebau sehr geeignet ist. Die Karpaten sind reich an Salz, das Tiefland an Petroleum. Zahlreiche Flüsse strömen von den Karpaten herab zur Donau und verleihen dem Lande die erforderliche Feuchtigkeit für den Ackerbau, erschweren aber auch mit ihrem noch nicht geregelten Laufe namentlich bei Hochwasser den Verkehr. Dies gilt besonders für den Alt (die Aluta), der die Walachei in die Große und die Kleine Walachei scheidet and das Gebirge im Roten Turmpasse durchbricht. Die Moldau wird ihrer Länge nach vomì Seret (spr. ssèret) durchströmt und gegen Rußland durch den Prut begrenzt. 3. Klima. Das Klima ist besonders im N. durchaus binnenländisch. Heiße Sommer mit ausreichenden Niederschlägen erreichen manchmal eine Temperatur von 40°, während der Winter infolge der von Rußland hereinbrechenden Stürme sehr kalt ist und die Donaumündung Monate hindurch mit Eis bedeckt. 4. Erzeugnisse. Daher gibt es hier keine subtropischen Pflanzen. Das Gebirge trägt denselben Wald wie Mitteleuropa, Eichen und Buchen in den niedrigen, Fichten in den höheren Gebieten, und außerdem Almen. Im Hügel- lande gedeiht Wein, das fruchtbare Tiefland erzeugt Mais und Weizen in so großer Menge, daß davon ausgeführt werden kann. Auch die Viehzucht ist hoch entwickelt und ist an der Ausfuhr beteiligt. Im Gebirge sind der Bär und die Gemse noch zahlreich vorhanden. 5. Bewohner. Trotzdem ist das Land nicht reich, denn das Ackerland ist großenteils Großgrundbesitz und gehört dem rumänischen Adel, den Bojaren (â), während die Bauern arm sind. Die Industrie ist noch wenig entwickelt und Hegt meist in der Hand von Juden und Ausländern, unter denen die Deutschen zahl- reich vertreten sind. Die Hauptstadt Bukarest (ú, d. i. Freudenstadt) in der Walachei ist eine moderne Stadt mit regelmäßigen Straßen, schönen Häusern, großen Parkanlagen und einer Universität. Die Außenbezirke ebenso wie die kleinen Ortschaften bestehen aus Holz- oder Erdhütten. Die Hauptstadt der Moldau ist Jassy (spr. jáschi); sie treibt viel Handel und hat eine Universität. An der Donaumündung Hegt kein bedeutender Hafen, da das Donaudelta verschlammt ist; nur der mittlere Mündungsarm, die Sulina(ú), wird künstlich durch Baggerung für den Schiffsverkehr offen gehalten. Am letzten Donauknie hat sich deshalb Galatz (gal) zu einem bedeutenden Umschlagsplatze für Salz, Mastvieh und Getreide entwickelt. Rumänien kann sich ebenso wie die Balkanhalbinsel zu größerer Bedeutung emporschwingen, da es durch fruchtbaren Boden ausgezeichnet und jetzt schon ein wichtiges Getreideland ist.

6. Teil 2 - S. 28

1911 - Leipzig : Freytag
28 c) Das Königreich Serbien, das Flußgebiet der Morawa, hat eine günstige Lage, weil hier die Donau einen rechtwinkligen Knick hat und deshalb die Ver- kehrsstraßen aus Mitteleuropa und Ungarn hier nach dem Balkan und nach Kon- stantinopel abbiegen. Es hat fruchtbaren Boden, der teilweise mit großen Eichen- wäldern, teilweise mit Getreidefeldern und Obstgärten bedeckt ist. Infolgedessen steht die Schweinezucht in hoher Blüte und es kann Getreide ausgeführt werden; die Pflaumen werden als Dürrobst und zu Sliwowitz (Branntwein) verwendet, der Mais dient zur Geflügelzucht, und auch Wein wird reichlich gebaut. Das Getreide wird durch darübergetriebenes Vieh ausgedroschen. (Fig. 11.) Die slawischen Bewohner sind kriegerisch und begabt, so daß das Land eine große Zukunft hat, sobald ruhigere Zustände eintreten. Die Hauptstadt ist die Festung Belgrad (d. i. Weißenburg), ein wichtiger Brückenkopf an der Save und Donau Fig. 11. Getreidedreschen in Bosnien. (Nacli einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.) und Eisenbahnknotenpunkt für die Richtung nach Konstantinopel und nach Saloniki. d) Auch das Königreich Bulgarien ist fruchtbar und stellenweise schon gut angebaut, so daß es viel Getreide erzeugt. Doch sind die Bulgaren auch sehr gewerb fleißig und leisten besonders viel in der Teppichweberei. Die Hauptstadt Sofia (sprich: szôfia) liegt an der Orientbahn. Varna am Schwarzen Meer ist ein nicht unbedeutender Hafen. Mit Bulgarien ist Ostrumelien (êl) staatlich verbunden, das eigentlich eine Provinz der Türkei ist. Es bewirkt den Anschluß Bulgariens an das Gebiet der Maritza und leitet den Verkehr des Balkanstaates zum Ägäischen Meere hinab. Auch hier wird viel Getreide gebaut, besonders in der Umgegend der* Haupt-

7. Teil 2 - S. 30

1911 - Leipzig : Freytag
30 schmutzigen, engen Gassen liegt sehr hübsch über dem „Goldenen Horn", einer Seitenbucht des^Bosporus, die einen vortrefflichen ^Hafen bildet.*(Fig. 12.) Die von den Nichttürken,^den „Franken" oder „Giaurs" (d. i. Ungläubigen), bewohnten Vorstädte sind freundlich gebaut und ziehen sich als liebliche Villen- orte weit an der Straße von Konstantinopel hin. Auf der asiatischen Seite liegt die Vorstadt Skutari (sprich: skûtari). Den Ausfluß des Marmarameeres (sprich: mârmara), der alten Propontis (ón), zum Ägäischen Meere, den Hellespont (ó), schützen zu beiden Seiten befestigte Schlösser, 'nach denen die Meeresstraße jetzt Straße der Dardanellen (él) heißt. Auf dem Thrazischen Chersonnes (ês) liegt Gallipoli (î), der türkische Kriegshafen. Mazedonien ist ebenso wie Rumelien für den Anbau von Tabak, Mais und Fig. 13. Sarajewo. (Xaeh einer Photographie.) Baumwolle geeignet, und die in das Ägäische^Meer strömenden Flüsse stellen eine leichte Verbindung nach N. und Nw. her. Im innersten Winkel des Meeres, wo die nach N. führende Eisenbahn an wichtige Schiffahrtlinien anschließt, liegt der große Handelshafen Saloniki (sprich : Saloniki), das alte Thessalonich. Die westlich angrenzende Provinz Albanien ist größtenteils bergig und reicht in trockenes, armes Karstgebiet. Zu der Türkei gehören auch die im nordöstlichen Teile des Ägäischen Meeres gelegenen Inseln, ein großer Teil von Vorderasien und von Nordafrika. /) Nicht mehr zur Türkei, sondern zum Kaiserreich Österreich-Ungarn gehören Bosnien und die Herzegowina (î). Bosnien (das Land der Bosna) ist im 0. gut bewässert und reich an waldigen

8. Teil 2 - S. 31

1911 - Leipzig : Freytag
31 Bergen und Weideflächen, es treibt deshalb viel Viehzucht. Die slawischen Be- wohner sind zum Teil mohammedanisch geworden, besonders in den Städten, während die armen Bauern dem Christentum treu bleiben. Die Hauptstadt Sarajewo (rá) liegt in hübscher Gegend des Savegebietes in der Nähe eines zum Adriatischen Meere führenden Überganges. (Fig. 13.) Die Herzegowina (d. i. Herzogsland) gehört schon größtenteils zu dem trockenen und daher waldarmen Karstgebiet. Die Hauptstadt Mostar (d. i. Brücken- stadt) macht mit ihren Moscheen schon einen türkischen Eindruck. Ein Drittel der ärmlichen Bewohner gehört dem Islam an. 9. Weltstellung. Die Lage der Balkanhalbinsel an befahrenen Meeres- straßen und an den Verbindungswegen zwischen Europa und' Asien, das günstige Klima und der an vielen Stellen sehr fruchtbare Boden sowie die Tüchtigkeit eines Teiles der slawischen Bevölkerung berechtigen zu der Hoffnung, daß das Land sich vorteilhaft entwickeln wird, sobald die politischen Verhältnisse gesichert sind und ein kräftiger Staat dort die Führung übernimmt. B. Osteuropa. Eigenart. Das östliche Europa weist gegen Südeuropa den schärfsten Gegen- satz auf. Während dieses sich an das Meer lehnt und vom Meere vielfach beein- flußt wird, von Gebirgen durchgittert und mit mildem Klima begabt ist, hat Ost- europa zum weitaus größten Teile die Eigenart des Binnenlandes und Tieflandes mit dementsprechenden Klimagegensätzen. Weithin dehnt sich das Land in großen, unübersehbaren Ebenen, nur von Hügelreihen durchzogen und nur an den Grenzen von Gebirgen umrahmt. Die Flüsse strömen langsam und suchen sich in vielen Bogen ihren Weg zum Meere; große Tieflandströme nähern sich in einzelnen Teilen ihres Laufes so sehr, daß die ersten Entdecker ihre Kähne von einem Flußgebiet zum andern tragen konnten und daß eine Kanalverbindung sich leicht ermöglichen ließ. Dem Verkehr zu Wasser und zu Lande stellt sich kaum eine natürliche Schranke entgegen, und darum konnten zwar große Völker- stürme aus Asien ungehindert über das flache Land daherbrausen, aber ander- seits konnten auch die verschiedenartigsten Volksstämme zu einem riesigen Staatswesen geeinigt werden. Weit und weitläufig sind die Straßen und die Siedlungen, unermeßlich weit breiten sich die Viehweiden und die Getreide- felder, die Waldungen und die Sümpfe aus. Hier ist noch viel Platz für die Ent- wicklung von Ackerbau und Industrie. Große Gegensätze bietet nur das Klima. Scharfe Winter und heiße Sommer, Glutwinde und Schneestürme, reichste Wasserfülle und tötende Dürre wechseln miteinander. So erstreckt sich Osteuropa vom subtropisch warmen S. bis an das arktische Gebiet und hat deshalb Anteil an den Erzeugnissen fast aller Zonen. 1. Rumänien. 1. Lage. Das Königreich Rumänien, dessen Name wie Rumelien an das oströmische Reich erinnert, bildet den Ubergang von der Balkanhalbinsel zu Ost- europa. Von den Balkanstaaten ist es fast ganz durch die Donau getrennt, deren linke Seite sich hier wegen der sumpfigen Ufer im allgemeinen weniger für Siedlungen eignet als das rechte. 2. Bodengestalt und Bewässerung. Das siebenbürgische Hochland bildet

9. Teil 1 - S. 75

1911 - Leipzig : Freytag
an der Etsch Italiener und an den Nebenflüssen der Donau Slawen hinauf, deren Ansprüche fortwährend wachsen und die dem deutschen Volke und dem österreichischen Staate viel Beschwerden bereiten. Dem Bekenntnisse nach ist die überwiegende Zahl der Bewohner Öster- reichs katholisch. Staatliche Einteilung. a) In dem Gebiete, das noch zu den Westalpen gehört, liegt die Landschaft Vorarlberg (d. i. das Land vordemivrlberge), größten- teils zum Rheingebiete ge- hörig und nach dem Boden- see abwässernd. Die Haupt- stadt des Gebietes, das neben Vieh Wirtschaft auch eine beträchtliche Baum- wollindustrie hat, ist Bre- genz (brêgenz) ambodensee. östlich schließt sich die gefürstete Grafschaft Tirol an. Sie besteht aus zwei Teilen, einem nörd- lichen im Gebiete des Inn, der fast durchweg deutsch ist, und einem südlichen im Gebiete der Etsch. Die Hauptstadt Innsbruck (d. i. Brücke über den Inn) hat eine Universität und ist der geistige Mittelpunkt des Landes. (Fig. 42.) Wegen ihrer Lage in der Mitte des breiten Inntales und am Beginn der Bren- nerstraße wird sie viel von Fremden besucht. Nach S. führt der Brenner in den ungemein milden Talkessel der oberen Etsch; wo der

10. Teil 1 - S. 77

1911 - Leipzig : Freytag
77 Kurort Meran und der durch sein schönes Obst bekannte Ort Bozen die wich- tigsten Städte sind. Im sogenannten Welschtirol an der unteren Etsch herrscht bereits italienische Sprache, und ;nur wenig Sprachinseln zeugen noch davon, daß diese Gegend in früheren Zeiten durchaus deutsch war. Der Hauptpunkt des Welsch turns ist Trient (é). b) Das Salzkammergut gehört durchweg zum Donaugebiete und wird wegen seiner vielen schönen Punkte, Berge und Seen, sehr besucht. Die Hauptstadt des Herzogtums Salzburg (Fig. 43) ist eine der schönst gelegenen Städte Europas. Unter den Badeorten, die in der Nähe liegen, ist das Wildbad Gastein (eî) wegen seiner heißen Heilquellen berühmt. Fig. 44. Graz vom Rainerkogl. (Nach einer Photographie.) c) Das Herzogtum Steiermark gehört'ebenfalls zum Donaulande und zieht sich zu beiden Seiten der Mur und der Drau hin. Es ist ausgezeichnet durch die Schön- heit seiner Berge und durch seine grünen Alpenmatten, aber auch durch den Reich- tum an Eisenerzen. Die Hauptstadt Graz (â) (d. i. Burg) ist der Mittelpunkt des Deutschtums und hat eine deutsche Universität. (Fig. 44.) Infolge seiner schönen und günstigen Verkehrslage hat es sich zur größten Stadt der Alpen entwickeln können. Die Steiermark ist auch reich an Kohlen und hat in ihrem südlichen Teil lebhaften Wein- und Maisbau. d) An der Drau gelegen ist das Herzogtum Kärnten, Die Hauptstadt ist das schön gelegene Klagenfurt. Kärnten ist reich an Eisen und an Bleierzen. Der wichtigste Straßenknotenpunkt ist Villach (f). Nach S. schließt sich das Herzogtum Krain an, das schon nicht mehr in das eigentliche Gebiet der Alpen, sondern in seinem S. bereits zum Karst gehört. Die Hauptstadt ist Laibach.
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