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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 27

1877 - Berlin : Herbig
Inder, Baktrer, Meder, Perser. 27 des Buddhismus aus Indien. Er behauptet sich nur in Kaschmir und Ceylon, gewinnt aber dafür in Mittel- und Ostasien um so gröfsere Gebiete (gegenwärtig 200 Millionen Anhänger in Tibet, China, Japan etc.). Vorübergehende gröfsere Reichsbildungen (Hauptstadt Magadha) unter Tschandragupta {Sandrakottos bei den Griechen) 317—291 v. Chr. u. dessen Enkel Aeoka, dem Freund des Buddhismus (263—226). Die Baktrer, Meder und Perser bewohnten das Hochland von Eran,1 zwischen dem Thal des Indus und dem Stromgebiet des Euphrat und Tigris, zwischen dem Kaspischen und dem Erytliräi- schen Meere (dem Indischen Ocean). Auf dem Westrande des Hoch- landes: Medien (Egbatäna, medisch Hagamatana, d. h. „Ort der Versammlung“); auf dem Südrande, am persischen Meerbusen: Persis (Persepölis, Pasargädae), Karmanien, am erythräischen Meere: Gedrosien; auf dem Ostrande: Arachosien, das Land der Paropani- sädae, am Pulse des Paropanisus;a auf dem Nordrande: Baktria oder Baktriane (Baktra), Parthien und Hyrkanien am Kaspischen Meere; in der Mitte Arta und Drangiana; zwischen dem Oxus und dem Jaxartcs: Sogdiana (Marakanda). Oestlich vom Unterlauf des Tigris: Susiane (das alte Elam) mit Susa, der späteren Hauptstadt des Perserreiches. vor Chr. 1500—1200. (?) Das alto Reich von Baktra, das älteste, am frühesten entwickelte und mächtigste der Reiche von Eran. Reste alter einheimischer Traditionen, von dem Dichter Eirdusi um 1000 n. Chr. gesammelt und erneuert. 1300 (1250?). Zoroaster (Zarathustra), dessen Lehre das Avesta:! in 21 (?) Büchern enthielt, von denen nur eins und in sehr beschädigter Form auf uns ge- kommen ist, das Vendidad (d. h. gegeben gegen die Daeva, die bösen Geister). Religion der Baktrer, Meder und Perser. Der Kern der im Avesta enthaltenen Lehre ist die Vorstellung von einem fortwähren- 1 Kiepert, Atlas antiquus, Tab. Ii. 1 2 Vgl. S. 82 Anm. 1. 2 Avesta ist das Gesetz selbst, Zend der spätere Commentar zu demselben, daher Zcndavesta u. d. Ausdrücke Zendsprache, Zendvolk.

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 14

1877 - Berlin : Herbig
14 Alte Geschichte, Orientalische Völker. naoh Chr. 132—135. Wegen Anlegung der Kolonie Aelia Capitolina an der Stelle des zerstörten Jerusalem (unter Kaiser Hadrian) nochmaliger Aufstand der Juden, in welchem mehr als eine halbe Million umkommt. Zerstreuung eines großen Theils der Ueberleben- den, doch bleibt eine beträchtliche Zahl in Palästina. §. 3. Babylonier Und Assyrer. Babylonien,1 von den Hebräern Sinear genannt, das Land zwi- schen dem Euphrdtes und Tigris, von da ab. wo beide Flüsse näher, etwa 100 Meilen oberhalb der Mündung, zusammentreten, bis zu ihrem Einfluss in den persischen Meerhusen in mehreren Armen als Basi- tigris (jetzt Schutt-<l-Ar ab). In der Nähe des heutigen Fleckens Ilillah: Babylon (in der babylonischen Form Babilu, bei den Hebräern Babel, d. h. Pforte oder Wohnung des Gottes Bei), ein grofses Vier- eck, seit Nebukadnezar auf beiden Ufern des Euphrat, neun Meilen im Umfange, mit zwei ungeheueren Backsteinmauern, einer äufseren und einer inneren, von ungewöhnlicher Breite und Höhe. Die Stadt, geräumig genug, um einem großen Theil der Bevölkerung des Landes Schutz gegen die Einfälle der Nomaden zu gewähren, umfasste große Felder, Haine und Gärten. In Babylon: al der Tempel des Bel (Babylonische Thurm), ein ungeheurer, quadratischer Bau von Back- steinen , in acht verjüngten, pyramidalisch sich erhebenden Stock- werken, einst angeblich 000' hoch;1 2 b) zwei Baiäste, der gröfsere auf der Ostseite des Euphrat mit den hängenden, fälschlich der Semiramis zugeschriebenen Gärten (terrassenförmigen Anlagen). Assyrien (Assur), begrenzt im N. von dem Hochlande Arme- niens, im 0. von der Hochebene von Iran, im S. von dem Dijala, einem Nebenfluss des Tigris, im W. vom Tigris, darin das von den 1 Siehe Kiepert, Atlas antiquus, Tab. Ii. 2 Nach Oppert (Expdd. scient en Mcsoputamie) ist der Tempel des Bel in der Ruine Birs-Nimrüd (dem heutigen Borsippa) zu suchen. Rawlinson (The fwe great monarchics of the East) be- streitet dies entschieden, weil Borsippa bis auf Nebukadnezar als besondere Ortschaft aufserhalh der Mauern der Haupstadt gelegen habe, und findet den babylonischen Tlrurm in einer großen quadra- tischen Ruinb, von den Arabern Bübil genannt, am östl. Eujflmitufer.

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 190

1877 - Berlin : Herbig
190 Alte Geschichte, Römer. nach Chr. 104—105. Für den zweiten Krieg gegen die Dacier haut Trajan eine steinerne Brücke über die Donau (bei Turnu Severinu), Seht über den Strom, schlägt und unterwirft die Dacier. »ecebälus tötet sich selbst. — Grofsartige Spiele in Rom, wo 10,000 Gladiatoren aufgetreten sein sollen. 106. Dacia (d. h. Wallachei, Moldau, das östliche Ungarn'und Siebenbürgen) römische Provinz. Ansiedelung zahl- reicher Kolonisten in Dacien, von denen die heutigen Rumänen ihre Abstammung herleiten (richtiger nur ihre Sprache, die rumänische oder daco-romanische, welche in der Wallacliei, Moldau und einem Theil von Siebenbürgen herrschend geblieben ist). — Die Trajans- säule in Rom (114 vollendet). Der Statthalter von Syrien nimmt (105) die Landschaft südlich von Damaskus und von Judaea, zwischen dem mittelländischen und dem rothen Meere, als römische Provinz Arabia1 in Besitz. 113—116. Kriege Trajans gegen die Parther.1 2 Kosroes, der Bruder des Partherkönigs, wird aus Arme- 115. nien vertrieben. Armenien, Mesopotamien, Assyrien (worunter Babylonien mit inbegriffen) römische Pro- vinzen. Trajan erobert, wie es scheint, durch innere Unruhen im parthischen Reiche begünstigt, Seleucia und Ktesiphon am Tigris, fährt auf Schiffen den Tigris hinunter bis zum persischen Meerbusen. Trajan gibt den Parthern einen König, stirbt auf der Rückkehr nach Italien zu Selinus (Traianopolis) in Cilicien. 117—138. Hadrian (Publius Aelius Hadrianus), von Trajan adoptirt (?). Friedliebend, tüchtiger Ver- walter, gelehrt und eitel. Hadrian gibt die neuen Provinzen Arme- nien, Mesopotamien und Assyrien wieder auf, so dass der Euphrat die östliche Grenze des Reiches bildet, stellt in Meesicn dio Ruhe wieder her, sichert seine Herrschaft durch Hinrichtung der gegen ihn Verschworenen. 120. Hadrian beginnt seine Rundreise durch sämmtliche Pro- vinzen des Reiches mit dem Besuch von Gallien. 1 D. h. Arabia Petraea (so von der Hauptstadt Petra benannt), nicht etwa die ganze Halbinsel Arabien. Kiepert, Atlas ant., Tab. Xil 2 Ueber die Chronologie siehe Peter, Rom. Gesch. Iii, 527, Anm. 2.

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 250

1877 - Berlin : Herbig
250 Mittlere Geschichte, Dritte Periode. der Macht der Araber, die seit der Regierung Alfons X. von Cas- tilien auf das Königreich Granada beschränkt sind. 1095. Grafschaft Portugal (zwischen Duero und Minko) als casti- lisches Lohen an den bmgundischen Grafen Heinrich, dessen Sohn sich von der castilischen Lehnspflicht frei macht und König von Portugal nennt (1140). Aragon und Catalonien (Grafschaft Barcelona) vereinigt (1137). Leon und Castilien noch einmal getrennt (1157), dann auf immer wieder vereinigt (1230). Um 1150, Entstehung der drei Ritterorden, die ihre Namen nach den von ihnen beschützten Städten führen: 1) San Jago di Compostella (Gallicicn), 2) Alcäntära (am Tajo), 3) Calatrdva (am Guadiana). §. 6. Der Osten. 1057—1185. Byzantinische Kaiser aus den Häusern der Dukas und Comnenen. 1185—1204. Haus Angelus. 1204—1261. Lateinisches Kaiserthum (s. S. 235). 1206. Die Mongolen erheben (am Amur) den Temudschin zu ihrem Oberhaupt. Er erhält den Ehrentitel Tschingis Chan, unter dem er, statt seines eigentlichen Namens, in der Ge- schichte bekannt ist. Die Mongolen erobern einen Theil Chinas, zerstören die Herrschaft der Chowarcsmier (von Indien bis zum Kaspischen Meere), unterwerfen das .südliche Russland. Tcmudschins Enkel Batu zieht verheerend durch Russland (Mos- kau verbrannt), schlägt' die Polen und liefert den Deutschen unter Heinrich dem Frommen, Herzog von Liegnitz, die 1241. Schlacht bei Wahlstatt. Die Mongolen, obwohl Sieger, ziehen nach Osten zurück, verheeren Ungarn. Ein christliches Heer unter König Wenzel von Böhmen verlegt ihnen den Weg nach Oesterreich. Die Mongolen gehen nach Asien zurück (beherrschen Russland bis 1480). 1258. Sie vernichten mit der Eroberung Bagdads das Chalifat. Das große Reicli der Mongolen löst sich in einzelne Chanate auf (China, Clianat von Kaptschak an der Wolga, von Jdshagatai in Turkestan, von Iran, etc.),

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 316

1877 - Berlin : Herbig
316 Neuere Geschichte, Zweite Periode. 1659. Pyrenäisehen Frieden. 1) Frankreich erhält lioussillon, mehrere Plätze in Artois und Flandern. 2) Der Herzog von Lothringen, Spaniens Verbündeter, wird zum Theil, Prinz Condé ganz restituirt. 3) Heirath zwischen Ludwig Xiv. und der Infantin Maria Theresia, ältester Tochter Philipps Iv. von Spanien, welche jedoch ihren Erb-Ansprüchen entsagt. 1661. Todmazarins. Ludwigs Selbstregierung (1661—1715), ohne Reichsstände (États généraux), ohne Beachtung der Einsprüche des Pariser Parlaments, nach persönlicher Willkür. (L'état c’est moi.) Colbert (contrôleur-général der Finanzen von 1662 bis 1683), Reform des Finanzwesens, Merkantilsystem. Erbauung einer Kriegsflotte; Louvois (Kriegsminister 1666—1691). Rangstreit mit Spanien. Händel mit dem Papst wegen der Privilegien des französischen Gesandten in Rom. Ludwigs Ruhm- und Vergrötse- rungssucht ist der Grund der folgenden Kriege, in denen als Feld- herren auftreten: Turenne, Condé. Luxembourg, Catinat, Villars, Vendôme, Vauban (Erfinder des Systems der neueren Befestigungs- kunst). 1667—1668. Erster Eroberungskrieg (Dovolutionskriog), wogen dor spanischen Niederlande. Veranlassung; Nach dem Tode seines Schwiegervaters Phi- lipps Iv. von Spanien will Ludwig, trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin, das privatrechtlich in einigen belgischen Provinzen (Bra- bant) bestehende Devolutionsrecht (wonach die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben) staatsrechtlich auf die spanischen Niederlande anwenden. Turenne erobert einen Theil von Flandern und Hennegau, Condé besetzt die nicht vertheidigte Freigrafschaft Burgund (Franche- Comté). Die von dem holländischen Rathspensionär Jean de Witt zu Stande gebrachte Tripelallianz (England, Holland, Schweden) erzwingt den 8 668. Frieden zu Aachen. Frankreich gibt die Franche-Comté an Spanien zurück, behält aber 12 feste Plätze an der niederländischen Grenze, darunter Ulle und Tournay.

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 324

1877 - Berlin : Herbig
324 Neuere Geschichte, Zweite Periode. die Strelitzen aufgelöst und durch ein nach europäischer Weise disci- plinirtes Heer ersetzt (1699). 1699. Friodo mit den Türken zu Karlowitz, Azow gewonnen. §. 4. England. 1649—1660. England Republik (Commonwealth). Cromwell (s. S. 313) unterwirft nach blutigem Kampfe Irland und durch zwei Siege (hei Dumbar und bei Worcester [spr. u~ufter]) Schottland, von wo er des hingerichteten Königs Sohn, Karl Ii., vertreibt. In England löst Cromwell das Rumpfparlament und zwei von ihm selbst gebildete auf. Durch das Heer wird 1653—1658. Cromwell Lord-Protektor der drei Reiche (England, Schottland, Irland). Navigationsakte (1651), welche den Fremden auf ihren eigenen Schilfen nur die Einfuhr eigener Produkte erlaubt und namentlich den holländischen Zwischenhandel schwer trifft. Daher Krieg mit Holland (1652—1654), aus welchem die Engländer als Sieger hervor- gehen. Im Kriege mit Spanien (1655—1658) Eroberung Jamaikas und Einnahme von Dünkirchen. Nach Oliver Cromwells Tode folgt ihm als Protektor sein Sohn Richard Cromwell, der schon nach 8 Monaten abdankt. Zwistig- keiten unter den Befehlshabern der Heere führen zur 1660. Restauration der Stuarts. General Monk versammelt ein neues Parlament (Ober- haus und Unterhaus), welches auf den Thron ruft Karls I. Sohn, den charakterlosen, verschwenderischen und ausschweifenden 1660—1685. Karl Ii., der, ohne andere Zugeständnisse als Amnestie u. Gewissensfreiheit, zu gewähren, nach England zurück- kehrt. Beides wird nicht gehalten, sondern blutige Rache genommen. Verhängnisvoller Einfluss von Lord Clarendon (Edward Hyde), Schwiegervater des Herzogs v. York, später aus dem Reiche verbannt. Verheerung Englands durch eine ansteckende Krankheit (1665). Feuersbrunst, die 2,3 von London verzehrt (1666). Dünkirchen an Frankreich verkauft. Zahlung französischer Jahrgelder an Karl Ii. Grausames Verfahren gegen die puritanischen Geistlichen, Duldsam- keit gegen die Katholiken, denen der zwischen Freigeisterei und un- bedingter Unterwerfung unter geistliche Autorität schwankende

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 328

1877 - Berlin : Herbig
328 Neuere Geschichte, Zweite Periode. den Niederlanden und in Italien zu verschaffen, während Frank- reich sich mit den Herzogen von Savoyen und Mantua, den Kur- fürsten von Baiern und Coin verbündet. Die übrigen Stände des deutschen Keichs, namentlich Preußen, mit dem Kaiser verbündet. Beitritt Portugals zur großen Allianz und endlich auch Savoyens (1703), welches Frankreich verlässt. Drei Männer stehen an der Spitze der großen Allianz gegen Frankreich: Eugen, Prinz v. Savoyen (kaiserlicher Feldherr), Marlbo- rough (früher John Churchill, Feldherr der Engländer), A. Heinsius (nach Wilhelms Iii. Tode, 1702, Eathspensionär von Holland). Spanien, um das der Krieg eigentlich geführt wird, ist für den Kampf selbst von geringer Bedeutung, die Hauptschauplätze des- selben sind: Italien, die Niederlande und Deutschland. Philipp von Anjou wird in Spanien als König Philipp Y. an- erkannt. Seine Hauptstütze ist Castilien. 1701. Eröffnung des Krieges durch Eugens Einfall in Italien, Sieg über Catinat bei Carpi, über Villeroi bei Chiari, letzterer gefangen in Cremona (1702). Eugen und Vendömc kämpfen unentschieden bei I/uzzara (1702), dann haben die Franzosen bis 1706 in Italien die überhand. Die Baiern fallen in Tyrol ein, werden zurückgetrieben. Eugen nach Deutschland an den Rhein. Marlborough fällt in die spani- schen Niederlande ein. Erzherzog Karl landet in Portugal, spätor in Catalonicn. Die Engländer erobern Gibraltar (1704). 1704. Schlacht bei Höchstädt und Blenheim, 13, Aug. (zwischen Ulm und Donauwörth), Baiern und Fran- zosen von Eugen und Marlborough geschlagen. 1705. Leopold I. sl^bt. Seii^Sohn Joseph I. Kaiser. 1706. Karl eroberf- auf kurze Zeit Madrid (Juni). 1706. (Mai). Sieg Marlboroughs bei Ramillies. (Sept.) Sieg Eugens bei Turin mit Hülfe der Preußen unter Leopold von Dessau. 1708. Sieg Marlboroughs und Eugens bei Oudenarde 11. Juli. über Vendome und den Herzog von Bourgogne. teile belagert und genommen. Furchtbarer Winter in Frankreich.

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 329

1877 - Berlin : Herbig
Spanischer Erbfolgokrieg. 329 Friedensuntcrhandlung en. Forderungen der Verbündeten: Heraus- gabe der spanischen Monarchie an Karl von Oesterreich, der nieder- ländischen Grenzfestungen an die Holländer; Wiederherstellung der Dinge gegen Kaiser und Reich auf den Fufs des westfälischen Friedens. Dies alles wird von Inidwig Xiv. bewilligt. Die Forde- rung, dass der alte König seinen Enkel mit französischen Waffen aus Spanien vertroiben soll, bewirkt den Abbruch der Verhandlungen. Fortgang des Krieges. Die Franzosen aufs Neue godemüthigt durch den 1709. Sieg Eugens und Marlboroughs bei Malplaquet (11. Sept.) über Villars. Neue Friedensanerbietungen Ludwigs. Einnahme von Houai, Mons u. a. (1710). In Spanien ist Philipps Sache durch Vendóme im Vortheil gegen Karl. Er- neuerung der Fricdensuntorhandlungen mit Ludwig Xiv., der selbst Subsidien gogen seinen Enkel zahlen will, während die Verbündeten verlangen, dass er ihn durch seine Heere vertreiben soll. 1710. Der Fall des Whigministeriums in England und der Tod Kaiser Josephs (1711), durch welchen Karl Erbe aller österreichischen Länder wird, also die Monarchie Karls V. wiederhergcstellt sein würde, wenn ihm die spanische Erbschaft zu- fiele, ändern alle Verhältnisse zu Gunsten Ludwigs Xiv. Marlborough abgesetzt, die große Allianz aufgelöst, Frie- denspräliminarien zwischen England und Frankreich. 1712. Der französische Feldherr Villars si<?gt bei Denain. Congress zu Utrecht eröffnet (1712), jeder der Ver- bündeten übergibt einzeln seine Forderungen. Der Zwist untor den Alliirten führt zu Separatfriedensschlüssen, zusammengefasst unter dem Namon lfl3. Frieden zu Utrecht. 1. England: Die protestantische Thronfolge in England anerkannt, immerwährende Trennung der Länder Frankreich und Spanien festgesetzt. Frankreich tritt an England Newfoundland, Neuschottland (Acadien) und die Hudsonsbai ab. Spanien tritt an England Gibraltar und die Insel Minorca ab. 2. Holland: Uebergabe der spanischen Niederlande an die Republik Holland, um sie nach Abscliliefsung oines Barrierelraktates

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 308

1877 - Berlin : Herbig
308 Neuere Geschichte, Erste Periode. d. h. Akte des Glaubens. Ueber die Türken erficht Don Juan d’Austria, Karls I. (V.) natürlicher Sohn, den 1571. Seesieg von Lepanto. 1568—1048. Freiheitskrieg Der Niederlande. Veranlassung: Die seit Karls Abdankung an Spanien gekommenen niederländischen Provinzen waren seit alter Zeit im Besitz bedeutender Privilegien. Die Stände (Staaten, états) hatten Steuern und Truppen zu bewilligen. Die spanischen Besatzungen, die Strafedikte gegen die Ketzer, die Furcht vor Einführung der spanischen Inquisition bewirken unter der Statthalterin Margarethe von Parma (1559—1567), der natürlichen Schwester des Königs Philipp Ii. (ihr Minister und Rathgeber Bischof Granvella), einen Bund des Adels (Compromis de Breda); an der Spitze steht Philipp Marnix von St. Äläegonde. üeberreichung einer Bitt- schrift durch 300 Edelleute (Geusen, Gueux, Parteiname, entstanden durch den verächtlichen Ausruf des Grafen von Barlaimont: Ce riest qu’un tas de gueux). Aufstand des Pöbels. Bilderstürmerei und Plünderung der Kirchen. Diese Unordnungen werden bekämpft von Lamoral, Graf von Egmont, und Wilhelm von Nassau, Fürst von Oranien, den Häuptern des niederländischen hohen Adels, der bald nicht mehr Herr der Bewegung ist. Trennung in eine katho- lische und eine protestantische Partei. Wilhelm von Oranien und viele Tausend Niederländer verlassen ihr Vaterland. Die Ruhe wird in den Niederlanden wiederhergestellt. Im Jahre 1567 wird Herzog Alba von Philipp mit 20,000 Spa- niern über Genua, Savoyen, Franche-Comté nach den Niederlanden gesendet. Margarethe gibt ihre Entlassung als Statthalterin und ver- lässt das Land. Einsetzung des „Blutraths“. Die Grafen von Egmont und von Hoorn und viele andere werden vor dem Rathhause zu Brüssel hingerichtet (1568), die Güter der Nichterschienenen, auch Wilhelms von Oranien, eingezogen. Dieser und sein Bruder Ludwig von Oranien fallen in die Niederlande ein, werden aber von Alba z ur ü ckgeschlagen. Die willkürlichen, von Alba auferlegten Steuern (der 10te Pfennig von jeder verkauften Waare, der 100ste vom Vermögen) erregen einen neuen Aufstand. Einnahme von Briel (an der Maasmündung) durch

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 375

1877 - Berlin : Herbig
Erste französische Revolution, Direktorium. 375 gemäfsigtcn Republikanern eine neue Gefahr in der Opposition der Jloyalisten. Unterdessen war im Winter 1794—1795 Pichegru in Holland oingerückt. Flucht des Erbstatthalters nach England, Begründung der batavischen Republik (1795—1806), welche an Frankreich hol- ländisch Flandern abtritt. Toskana tritt von der Coalition zurück und schliefst Frieden mit Frankreich. Preußen, finanziell erschöpft, schliefst mit dem Konvent den 179*5. Frieden Zu Basel (Hardenberg), (April). dem Sachsen, Hannover und Hessen-Kassel beitreten. Oeffentliehe Bedingungen: 1) Frankreich bleibt bis zum Reichsfrieden im Besitz auch des preufsischen Gebietes am linken Rheinufer. 2) Eine Demarkationslinie setzt die Neutralität des nörd- lichen Deutschlands fest. Geheime Bedingung: Preußen willigt in die definitive Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich und erhält die Zusicherung einer Entschädigung1 durch Säkularisationen in Deutschland. Nach bedeutenden Erfolgen der Franzoseh wird auch mit Spanien ein Friede zu Basel geschlossen. Spanien tritt seinen Antheil an Do- mingo ab, erhält aber alles Uebrige zurück. (Godoy Friedensfürst). lrn Seekriege behalten die Engländer meist die Oberhand. 1795. (8. Juni). Tod des schändlich misshandelten 9jährigen Dauphin (Ludwig Xvii.) im Temple.1 27. Juni. Engländer und Emigranten landen bei Quiberon (Bretagne), werden aber am 15. Juli von Hochc geschlagen. In Paris wird eine neue (dritte) Verfassung durchgesetzt. Die ausübende Gewalt wird einem Direktorium von fünf Per- sonen, die gesetzgebende dem llathe der Alten (250) und dem Rathe der Fünfhukwert übertragen, aber festgesetzt, dass für diesmal 2/3 der Mitglieder beider Räthe aus den Konventsmitgliedern gewählt werden müssen. Gegen diese Wahlbeschränkung erheben sich die von den Royalisten bearbeiteten Pariser Sektionen (Stadtviertel) in einem Aufstande. Auf Barras Antrag wird General Bonaparte an 1 Der offiziell festgestellte, durch viele Zeugen beglaubigte Tod dos Dauphin unterliegt keinem Zweifel. Die später unter seinem Namen auftretenden Prätendenten waren sämmtlich Betrüger.
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