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Südeuropa. Das Mittelmeer.
(îlnnt. Die Länder um das Mittesmeer, Nordasrika, Vorderasten und
Südeuropa, der Schauplatz der Geschichte des Alterthums, die Welt
der alten Griechen und Römer. (Mare nostrum). Karthago und
Spanien im Besttz der Herrschaft über den westlichen, (Frankreichs
Versuche), Aegypten, Syrien, Kleinasten, Griechenland über den
östlichen Theil; Italien zur Herrschaft über das Ganze durch seine
Lage befähigt).
§. 358. Das Mittelmeer hat im Ganzen die Eigenthüm-
lichkeiten der Oceane, auch einen bedeutenden Salzgehalt, allein
nur geringe Ebbe und Fluth. Die Winde sind unregelmäßiger
und schwankender als in den Oceanen, vorherrschend nördliche,
im Winter westliche, im Sommer oster südliche, durch große Hitze
ausgezeichnete, weil sie aus dem Inneren Afrikas kommen
(Sirokko, Solaro). Die Strömung ist gleichfalls oft unregel-
mäßig, eine Küstcnströmung geht längst der ganzen Südküste nach
O., und durch die Gibraltarstraße führt eine bedeutende stets in
das Meer hinein; bei der großen, hierdurch wie durch die zahl-
reichen Flüsse dem Meere zugeführten Wassermassc scheint die
starke Verdunstung des Wassers das Gleichgewicht zu erhalten.
§. 359. Das Meer zerfällt in zwei Theile, von denen der
nordwestliche durch Italien und Sicilien in O. begränzt wird.
Er liegt zwischen Spanien, Südfrankreich, Korsika, Sardinien und
der Berberei und steht durch die Straße zwischen Sicilien und
Afrika mit dem östlichen Theile in Verbindung. Die Bildung
seiner Küsten ist einfacher als in diesem, nur in N. hat er zwei
große Busen, die Golfen von Lyon und Genua. Die Küste
Spaniens ist da, wo die Gebirge nahe an das Meer treten,
sichere, hafenrciche Steilküste (Gibraltar, Malaga, Eartha-
gena, Alicante, Barcelona), sonst, wie in Frankreich
bis zum Rhone, flache Sandküste mit Strandseen, O. vom letzten
Flusse aber am Alpenabhange wieder schöne Steilküste (Mar-
seille, Toulon), ähnlich auch die Westküsten Korsikas und
Sardiniens. Die afrikanische dagegen ist hafenarm und
schutzlos, nur an der Spitze Sicilien gegenüber macht der Busen
von Tunis, wo das alte Karthago lag, eine vortheilhafte
Ausnahme. Inseln hat das Innere dieses Meeres wenig. Vor
der spanischen Küste liegt die zu Spanien gehörige Gruppe der
felsigen und bergigen Pithyusen und Balearen, die ersten
stark bewaldet und mit niedrigen Bergen (Iviza 1200 F.), die
bedeutenderen Balearen mit steilen, hafenreichen Küsten, aber nicht
reichem, sparsam bewässerten Boden, dabei sehr bergig (die Sill a
de Torellas in Mallorea 5300, der Toro in Menorca
1200 F.)
(An m. Die Lage der Hafen und ihre Bedeutung. Die Herrschaft Kar-
thagos. Die Seeräuberstaaten der Berberei. Der Einfluß Spaniens.
Die englische Festung Gibraltar. Die Wichtigkeit der Balearen).
10 *
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt]]
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an Volkszahl und Ausdehnung mit den größten europäischen Städten messen
kann. Mit dem Sitz des Mikado wetteifern jetzt einige andere Städte, darunter
die wichtige Hafenstadt Jokohama (âma), die vor allen Dingen den Handel mit
dem Auslande betreibt. Die frühere Residenz Kioto (d. i. Westhauptstadt, spr. kiôto)
hat eine Universität und hoch entwickelte Industrie. Ihre Hafenstadt Osaka ist
ebenfalls durch Industrie und Handel ausgezeichnet. Auf der Insel Kiuschiu
liegt der treffliche Hafen Nagasaki (sâki, Fig. 6), der hauptsächlich den Handel mit
dem Festlande von China vermittelt.
Auf dem Festlande gehört den Japanern auch die Festung Port Arthur
und die Hafenstadt Daini; auch von der Insel Sachalin (î) gehört ein Teil dem Insel-
staat,-der sich jetzt^ auchjlie -Insel Jeso, die Kurilen und die|\Tnsel. Formosa
(formósa) einverleibt hat.
7. Weltstellung. Da Japan außerdem reich an Kohlen und Erzen, besonders
an* Eisen und Kupfer ist, so fällt es ihm nicht schwer, sich wirtschaftlich eine
bevorzugte Stellung in Asien zu erringen; dank seinen kriegerischen Erfolgen
und seiner kühnen und rücksichtslosen Politik hat es sich auch staatlich soweit
emporgeschwungen, daß man es als die Vormacht von Ostasien anerkennen muß.
Sogar für ganz Asien kommen die Japaner als dasjenige Volk in Betracht, das
am meisten Befähigung und Eifer zeigt, der weißen Rasse Trotz zu bieten.
b) Das Kaiserreich China.
1. Ausdehnung. Das Kaiserreich China, d. i. Seidenland, besteht aus einem
größtenteils durch Meer und Gebirge abgeschlossenen Hauptteil und einigen
Nebenländern, die bis nach Mittel- und Nordasien hineinreichen. Die gesamte
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Extrahierte Personennamen: Arthur
Extrahierte Ortsnamen: Kioto Osaka China Sachalin Formosa Japan Asien Ostasien Asien China China Nordasien
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sich von diesem namentlich durch sein Klima und seine Pflanzenwelt. Wir zählen
zu Nordafrika die Atlasländer, die Wüste Sahara, das Sudangebiet und die Nil-
länder.
a) Die Atlasländer.
1. Senkrechte Gliederung. Das Atlasgebirge hängt mit den Gebirgen von
Spanien eng zusammen. Es besteht aus zwei parallelen Ketten, zwischen denen
sich eine abflußlose Hochebene befindet, und verflacht sich südwärts zu Salz-
sümpfen, den sogenannten Schotts, die stellenweise mit Haifagras bewachsen
sind. Das wasserreiche Gebirge an der gut angebauten Küste bezeichnet man als
den Kleinen Atlas und den Küstenstreifen als das Teil (d. i. Küstensaum), den
Küstenstreifen in Marokko als das Rif. Gegen S. bildet der Große Atlas einen
bis in das Gebiet des ewigen Schnees emporreichenden Grenzwall gegen die Wüste.
2. Klima und Pflanzenwelt. Das Klima und die Pflanzenwelt sind hier
durchaus mittelmeerisch. Die Sommer sind regenarm; nach dem Landesinnern
zu vermindert sich die Summe der Niederschläge sehr. Infolgedessen ist das
innere Hochland größtenteils Steppengebiet und geht allmählich in Wüste
über, während an der Küste die eigentümlichen Mittelmeerpflanzen vorkom-
men, der Ölbaum, die Südfrüchte, besonders Orange und Zitrone. Die Tierwelt
stimmt ebenfalls mit desjenigen von Spanien überein; doch kommen einige
afrikanische Tiere im Atlas vor, besonders der Löwe und der Schakal. Eine große
Zahl europäischer Zugvögel benutzt diese Gegenden zum Uberwintern.
3. Bevölkerung. Die Bevölkerung ist ursprünglich hamitisch, aber all-
mählich bekamen die semitischen Araber die Oberhand; sie haben die reiche
Kultur der Berbervölker zerstört. Man bezeichnet die Bewohner heute als
Mauren. In einigen hellergefärbten Stämmen, die zwischen den Kabylen des
Hinterlandes verstreut sind, vermutet man die Reste der hier untergegangenen
germanischen Vandalen. Zahlreich sind die Juden.
4. Politisches. Politisch gliedert sich das Hochland in drei Teile: Marokko,
Algerien und Tunis. Alle drei sind entweder im Besitz von Europäern oder stehen
wenigstens unter europäischem Einflüsse.
a) Marokko (ók) ist in dem Gebiete des Teil ungemein fruchtbar und auch die
Viehzucht ist nicht unbedeutend. Dazu kommt, daß das Land an dem vor-
springenden Winkel Afrikas eine günstige Verkehrslage hat, und deshalb bemühen
sich die europäischen Staaten, besonders Italien und Frankreich, dort Einfluß zu
gewinnen. Ein großer Teil des Handels liegt in der Hand von Deutschen. Der
Sultan herrscht despotisch.
Die Hauptstadt Marokko liegt prachtvoll in einer Fruchtebene am Fuße
des hohen Atlasgebirges. Im nordöstlichen Teile liegt die bisher größte Stadt
Fez (sprich: Fês), die reich an Gewerbe, besonders an Weberei und Leder-
bereitung ist (Maroquinleder und rote Fesmützen). In der Nähe befinden sich
auch große Bodenschätze in der Erde, namentlich Salz, Silber- und Golderze.
An der Straße von Gibraltar, die nur 15 km breit ist, liegt als wichtigster
Handelsplatz und Eingangshafen zu Marokko die Stadt Tanger (sprich :
tándscher) ; hier befinden sich die meisten europäischen Konsulate. Der
Gibraltar gegenüber liegende Hafen Ceuta (sprich: szeúta) gehört den Spaniern.
b) Die benachbarte französische Kolonie Algerien(é) (Algérie) ist aus einem
öden Wüstenstreifen seit 1830 unter französischer Herrschaft zu einem blühenden
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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2. Lage und Ausdehnung. Es besteht aus einer Reihe von Inseln, die sich
in drei Bogen an der Küste entlang ziehen, und hat außerdem neuerdings teil an
dem Festlande, indem es die Halbinsel Korea (ê) und einige früher zu Rußland ge-
hörige Gebiete weiter im N. besitzt.
3. Bodengestalt. Es ist von Gebirgen durchzogen, die teilweise die Schnee-
grenze erreichen und von denen die größten vulkanischer Entstehung sind.
4. Schiffahrt und Handel. Bei der nur geringen Ausdehnung der Inseln
finden sich auf Japan keine großen Flüsse, aber dafür ragt von allen Seiten
das Meer weit in das Land hinein und erlaubt den Bewohnern fast überall die
Teilnahme an Seeschiffahrt und Seehandel. Man kann Japan und die Japaner
sowohl nach der Größe des Landes als nach der Natur des Inselstaates und dem
Volkscharakter mit England und den Engländern vergleichen. Der Land verkehr
wird häufig noch durch Menschen-
kraft unterhalten. (Fig. 5.)
5. Klima und Erzeugnisse.
Das Klima steht unter dem Ein-
flüsse des Meeres und ist wärmer
als auf dem angrenzenden Fest-
lande, da eine warme Meeres-
strömung, der Kuroschio (d. i.
der Dunkle Salzstrom) an seiner
Ostküste entlang führt.
Im S. ist Japan sehr frucht-
bar und baut dort ausreichend
Reis und Tee, daneben treibt es
soviel Seidenraupenzucht, daß es
neben China heute das wichtigste
Seidenland ist.
6. Bewohner. Die Bewohner
sind mongolischer Abstam-
mung. Vor den Asiaten des Fest-
landes zeichnen sie sich durch eine
erstaunliche Fähigkeit aus, sich
Fremdem anzupassen und sich
Fremdes anzueignen. Sie sind geschickt in allerlei Gewerbe und Kunstgewerbe
und haben in neuerer Zeit * namentlich die europäischen Einrichtungen über-
nommen und weiter fortgebildet. Während sie früher schon in der Herstellung
von Seidenstoffen, allerlei Papierwaren, Porzellan, Lackarbeiten, Metallwaren
und^Holz- und Elfenbeinschnitzereien Hervorragendes leisteten, haben sie jetzt
auch das Heerwesen, die Eisenbahn, die Post und Télégraphié und das gesamte
niedere und höhere Unterrichtswesen, außerdem auch die Maschinenfabrikation
nach europäischen, vornehmlich nach deutschen Mustern eingerichtet und
können deshalb in den meisten Beziehungen mit den europäischen Großmächten
in Wettbewerb treten.
An der Spitze des Staates steht der Mikado (â), d. i. Kaiser.
Auf der größten Insel Hondo liegt die Hauptstadt Tokio (ô, d. i. Osthauptstadt)
auf der besser gegliederten Ostküste des Landes. Sie ist eine riesige Stadt, die sich
Fig. 5. Japanische Droschken.
(Nach einer Photographie der Neuen pliotographisclien
Gesellschaft in Steglitz-Berlin.)
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Extrahierte Ortsnamen: Korea Japan Japan England Japan China Tokio Steglitz-Berlin
9
4000 m. Sie sind durch eine ziemlich nahe an den Meeresspiegel heranreichende
flache Schwelle getrennt, auf der sich die Insel Sizilien erhebt und die Europa
mit Afrika durch Land verbinden würde, wenn das Meer nur um wenige
100 m fiele.
2. Temperatur. Die Wärme des Meeres beträgt an der Oberfläche bis zu
27° und auch das ganze Meer ist bis in seine Tiefen verhältnismäßig warm. Da
es stark verdunstet, kommt eine regelmäßige Strömung, die aber wegen der
geringen Tiefe der Meeresstraße nur warmes Wasser hinzuführen kann, durch
die Gibraltarenge aus dem Atlantischen Meere nach 0. Dadurch wirkt das^Mittel-
meer auf seine Umgebung erwärmend ein. Die mittlere Wärme beträgt an seinen
Küsten etwa 16°, im Januar 9° und im Juli 25°. Also ist der Wärmeunterschied
gegen Süddeutschland im Winter bedeutend größer als im Sommer. Der kälteste
Monat hat in Lissabon 10°, in Neapel 9°, in Athen 8°, während der heißeste Monat
in Lissabon 20°, in Neapel 25° und in Athen 27° zeigt. Es folgt daraus, daß die
Küstenländer des Mittelländischen Meeres nach O. zu allmählich binnenländi-
sches Klima mit schärferen Gegensätzen zwischen Sommer und Winter haben.
3. Einfluß des Meeres auf das benachbarte Land. Der Regen ist infolge
der eigentümlichen Erwärmung des Meeres und der eigentümlichen Druck-
verteilung in der Südhälfte fast vollständig auf den Winter beschränkt. Daher
kommt die große Klarheit der Luft, durch die Südeuropa namentlich im
Sommer vor allen europäischen Ländern ausgezeichnet ist. Im N., besonders
im No. des Mittelmeeres treten mehr Frühlings- und Herbstregen auf.
Die Folge der Sommerdürre ist an den Gewächsen wahrzunehmen. Vor
der Hitze schützen sie sich dadurch, daß sie sich möglichst in den Boden ver-
kriechen oder im Boden ausdauern; deshalb finden wir dort sehr viele Knollen-
gewächse, Zwiebelgewächse und ausdauernde Gräser. Andere Pflanzen schützen
sich gegen die Verdunstung durch die Verdickung ihrer Blätter, so z. B. die in
dem Gebiete eingebürgerten Agaven und Opuntien, und wieder andere entwickeln
dickhäutige Lederblätter, wie die Myrte und der Lorbeer. Die eigentümliche
Pflanze des Mittelmeeres ist der Ölbaum, der sich vor der Winterkälte scheut
und die Sommerdürre liebt.
Das warme Klima wirkt auch auf die Tierwelt ein, namentlich ist das Ge-
biet reich an Reptilien. Eine besondere Bedeutung haben das Mittelmeer und
seine Inseln auch für die Zugvögel des nördlichen Europa, die dort ihren Winter
zubringen oder auf ihrem Fluge nach Afrika einen Ruhepunkt suchen.
4. Geschichte des Mittelmeeres. Wie aus der Karte ersichtlich ist,
hat das Mittelmeer eigentümliche Küstenströmungen, die zwar einerseits
zur Versandung mancher Flußmündungen geführt, aber andererseits den
Verkehr in alter Zeit sehr erleichtert haben. Mit den Strömungen zogen
schon die alten Völker an den Küsten weiter, um, wie die Phönizier, die Purpur-
schnecke oder, wie die Griechen, den Thunfisch an entlegeneren Gestaden
aufzusuchen. Besonders haben die Phönizier einen großen Küstenstreifen mit
ihren Pflanzstädten besetzt, so daß zeitweise das ganze Mittelländische Meer
bis an die Säulen des Herakles (Straße von Gibraltar) unter phönizischem Ein-
flüsse stand. Den Römern gelang es in jahrhundertelang währendem Kampfe,
die Herrschaft des mächtigen Karthago, einer phönizischen Kolonie und zeitweise
der reichsten Stadt der Welt, zu brechen und das Meer für die Fnropäer zuerobern.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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Extrahierte Ortsnamen: Sizilien Europa Afrika Lissabon Neapel Athen Lissabon Neapel Athen Südeuropa Europa Afrika Karthago
Asien.
43
uralten, uns völlig fremden Kultur, das bis in unser Jahrhundert hinein
sich dem Weltverkehr ganz abschloß. Das Land ist außerordentlich dicht
bevölkert. Die Chinesen leben genügsam und sind sehr fleißig; sie wissen
dem Boden ihres Landes reichlichen Ertrag abzugewinnen. Angebaut werden
namentlich Thee und Reis, sowie der Maulbeerbaum zur Zucht
der Seidenraupe. Ju dem gesamten Reiche wohnen gegen 400 Millionen
Menschen, d. i. über 1ja der ganzen Menschheit. Sie drängen sich meist
in großen Städten zusammen; wir finden mehrere Millionenstädte. Die
Residenz des Kaisers von China ist Peking im Norden des Reiches.
Den Chinesen stehen die Japaner, die Bewohner der östlichen Japan,
asiatischen Inseln, sehr nahe. Auch sie sind Mongolen, zeichnen sich durch
Fleiß und Genügsamkeit aus und waren bis vor kurzem ein ebenso ab-
geschlossenes Volk. Heute sind die Japaner in den Weltverkehr mehr und
mehr eingetreten und haben zum Teil die abendländische Kultur äuge-
uommeu. Japan bildet jetzt ein mächtiges Kaiserreich mit der Hauptstadt
Tokio.
Selbständige Reiche haben sich auch in Hinter- und Vord eriudi eu § 49.
entfaltet. Auf ersterem liegt das Königreich Siam mit der Hauptstadt Hinter-
Bangkok. Der übrige Teil dieser Halbinsel gehört im Osten als Fr an-
zösisch-Jndochina den Franzosen, im Westen als Britisch-Birma
den Engländern. Die Engländer haben auch fast ganz Vorderindien im
Besitz. Die Königin von England ist zugleich Kaiserin von Indien.
Das reiche, dichtbevölkerte Land hat mehrere wichtige Handelsplätze, so '
Bombay (bombä) an der Westküste und Calentta (kalkatta), den Sitz
der englischen Regierung, im Gangesdelta an der Ostküste.
Die südostasiatischen Inseln, auch als malaiischer Archipel bezeichnet,
find überwiegend niederländischer Besitz, so die großen Suudaiuselu S n- Inseln,
matra (sumatra), Java, Borneo (börneo) und Celebes (celebes).
Die wichtigste darunter ist Java, namentlich durch ihren reichen Ertrag
an Kaffee und Reis. Diese Inseln werden zuweilen von furchtbaren Aus-
brächen feuerspeiender Berge heimgesucht. Es ist die erdbeben- und vul-
kaureichste Gegend der Erde.
Im westlichen Asien bestehen wieder eine Reihe selbständiger Staaten. § 50.
So breitet sich über Kl ei na sie n, Armenien, Syrien und M e s o- Türkei,
p otamieu, die Tiefebene am Euphrat und Tigris, die asiatisch e Türk ei
aus. Zu ihr gehört auch Palästina mit dem heiligen Ort Jerusalem.
In Kleinasien ist heute Smyrua an der inselreichen Küste des ägäischen
Meeres die wichtigste Stadt. Am Euphrat lag das alte Babel; nicht
weit davon am Tigris liegt Bagdad, einst Hauptstadt eines großen
mohammedanischen Araberreiches. Auch 'ein Teil des Küstenlandes von
Arabien, namentlich am roten Meer, ist türkisch. Dort befindet sich
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien China Peking Japan Japan Tokio Hinter-
Bangkok England Indien Bombay Calentta Borneo Asien Armenien Syrien Jerusalem Kleinasien Bagdad
46
Grundzüge der Länderkunde.
Staaten und Besitzungen.
§ 56. Die Europäer haben große Teile Afrikas in Besitz genommen. Eng-
Mische Kolonieen sind das Kapland im Süden mit dem Hafenort, der
gen. Kapstadt, nahe dem Kap der guten Hoffnung, ferner weite Gebiete an
der Obergninea(ginea)-Küste Westafrikas und endlich Britisch-Ostafrika
im Norden des Viktoriafees und des Kilimandscharos. Auch die ostafrika-
nische Insel Sansibar,, ein wichtiger Handelsplatz, steht unter englischer
zösische ®en Franzosen gehören [b.te Länder nördlich vom Kongo,
'Teile Senegambiens im Norden der Oberguineaküste und Algerien
an der Mittelmeerküste. Tunis und Madagaskar stehen unter sranzö-
sischer Schutzherrschaft. Die Landstriche südlich der Kongomündung und
Porw- ^e Mozambiqueküste (Mosambik) in Ostafrika bilden portugiesische
giesischc. Kolonieen. An der Küste des roten Meeres haben die Italiener sich
Land erworben. Das ausgedehnte Stromgebiet des Kongo im Innern steht
^taat°° Kongo staat unter der Oberhoheit des belgischen Königs.
§ 57. Große Länderstriche an der Mittelmeerküste werden oon den Türken
Ägypten beherrscht. Ägypten mit dem fruchtbaren unteren Nilthal steht unter einem
Khediv, einem türkischen Vieekönig. Die sommerlichen Überschwemmungen
des Nils hinterlassen aus dem Uferland einen fruchtbaren Schlamm, der
unter künstlicher Bewässerung außerordentlich reiche Ernten liefert. Hier
sammelte sich daher zu allen Zeiten eine dichte Bevölkerung an, unter welcher
sich einst auch hohe Kultur entfaltete. In der Gegeuwart entstanden große
Handelsstädte, so Kairo an dem Eintritt des Nils in sein Mündnngsschwemm-
land, sein Delta, und Alexandrien, die Hafenstadt am Mittelmeer.
Deutsche wir Deutsche haben in Afrika Kolonieen gegründet. An
der Oberguineaküste liegt das deutsche Togo, und im innersten Winkel des
Meerbusens von Guinea Kamerun, beide für uns in erster Linie
Handelskolonieen, welche namentlich Palmöl und Elfenbein liefern. Weit
im Süden dehnt sich längs der atlantischen Küste Deutsch-Süd West-
asrika aus. Das Gebiet östlich der großen Seeeu bis zum Kilimandscharo
bildet Dentsch-Ostafrika, das sich auch für Plantagenbau eignet.
Ma- Von den ursprünglichen Staaten haben sich nur das Sultanat
Abes-' Marokko mit der Hauptstadt Fes, dann das christliche Königreich
simen. Ab essini en und mehrere der großen Negerreiche im Innern des Erdteils
bis jetzt unabhängig erhalten.
Australien und Oceanien.
§ 58. Im Südosten der alten Welt liegt Australien, der kleinste aller
Erdteile, sast nur eine Insel im Vergleich zur übrigen Landfläche der
Ostfeste. Es wird umspült im Westen und Süden vom indischen und
im Osten vom pa ei fischen Ocean.
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182
Europa.
überflügelt von Ckdiz (kms) östlich der Guadalquivirmündung. Diese
uralte Stadt — sie wurde von den Phöniciern etwa 1100 v. Chr. gegründet —
ist zur Zeit als Haupthafen an der atlantischen Küste zweifellos der erste
und wichtigste Handelsplatz des Reiches und auch zur starken Seesestnng
ausgebaut.
Gibral- Am Ostende der Meerenge zwischen Spanien und Afrika erhebt sich
auf einem vorspringenden Kalkberg die starke englische Felsenfestung
Gibraltar, von der ans die Briten den Eingang zum Mittelmeer be-
herrschen.
§130. Die atlantische Abdachung der inneren Hochebene nimmt das König-
tugai. re^ Portugal ein. Von Spanien durch unwegsame, menschenleere
Fig. 35. Meereseiige von Gibraltar.
Landstriche getrennt, ist dieses in seinem Verkehr und in seiner Ent-
Wicklung ganz auf das Meer angewiesen. Ehemals hat daher auch der
kleine Staat zur See eine gewaltige Macht entfaltet und große überseeische
Unternehmungen ausgeführt. Heute ist Portugal eines der schwächsten
Reiche Europas. Sein Handel ist trotz der Kolonieen ganz unbedeutend,
seine Industrie kaum nennenswert, und die Kultur des Bodens liegt selbst
in fruchtbaren Gegenden noch sehr im argen. Immerhin besitzt das Land
zwei wichtige Häfeu: die Hauptstadt des Landes Lissabon an einer see-
artigen Erweiterung des Tajo, portugiesisch Tejo (tefchu), in herrlicher Lage,
und Oporto, an der Mündung des Dnero, portugiesisch Douro (döiro),
der Ausfuhrort für Portwein, sowie für die Rinde der Korkeiche, die hier
gut gedeiht.
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TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
248
Afrika.
Marokko, Ein Rest der alten Araberherrschaft ist das Kaiserreich Marokko,
ein durchaus mohammedanischer Staat, der sich gegen die Europäer völlig
abschließt, darum aber auch in wirtschaftlicher Hinsicht sehr zurückgeblieben
ist. Das größtenteils fruchtbare Land ist nur wenig angebaut. Der Sultan
hat seine Residenz abwechselnd in dem industriereichen Fes oder in dem
am Fuße des Atlas malerisch gelegenen Marokko. In der Hafenstadt
Tanger (taudfcher) an der Gibraltarstraße befinden sich die Konsulate der
europäischen Mächte.
Algerien. Das Gebiet östlich von Marokko ist seit 1830 in französischem Besitz.
Nach der Hafenstadt Alger wird es Algerien oder Algier genannt. Es
ist ein teilweise wohl bebautes und ertragreiches Land. Gemüse, Wein
und Südfrüchte werden hauptsächlich ausgeführt. Außerdem hat es eine
blühende Pferdezucht. Die Araber wie die Kabileu sind vortreffliche Reiter.
Die Kolonie wird in 3 Provinzen geteilt, deren Hauptorte Orau, Alger
und Conftantine sind.
Tunis. Unter französischer Oberhoheit steht auch die fruchtbare Landschaft
Tunis, ein mohammedanisches Fürstentum, einst das Africa propria der
Römer. Unfern der Hauptstadt Tunis lag die blühende Phönizierstadt
Karthago. Das zur Römerzeit dicht bevölkerte und wohl angebaute Land
ist unter türkischer Mißwirtschaft in Verfall geraten.
Zue Inseln im atlantischen Hcean.
§ 186. Nahe der atlantischen Küste Nordafrikas, wie auch feruer im offenen
Azoren. Oeeau, ragen aus dem Meere einzelne Inseln und Inselgruppen hervor.
Zu ihnen gehören zuuächst die Azoren (assoren). Diese sind in portugiesischem
Besitz. Ihr oceauisches Klima gestattet den Anbau von Südfrüchten,
namentlich Orangen, die in üppigster Fülle gedeihen. Bereits dem Fest-
Madeira.näher liegt das ebenfalls portugiesische Madeira, eine Vulkaninsel,
die ihres milden Klimas wegen gern von Brustkranken besucht wird. In
der warmen Luft reift dort ein vortrefflicher, feuriger Wein.
Kana- der Richtung des Atlas tauchen die kanarischen Inseln
Inseln, nahe der Küste auf. Auch sie sind vorwiegend vulkanischer Natur. Auf
der größten Insel erhebt sich der Pik von Tenerife, ein erloschener
Vulkankegel, der fast 4000 m erreicht. Von der Insel Ferro, im Süd-
Westen der Gruppe, zählte mau früher die Meridiane. Die Urbewohner
waren die Gnanchen (gwantfchen), denen die Spanier in blutigen Kämpfen
diese Inseln entrissen haben.
Kap. Südlicher, der Mündnng des Senegal gegenüber, liegen die portn-
Jnftitu giesischen Kapverden, d. h. die Inseln des grünen Vorgebirges. Sie
stehen noch unter dem Einfluß des afrikanischen Wüslenklimas; denn sie
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Kleinasien. — Syrien und Palästina.
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der eigenartige Meerschaum eine wichtige Erwerbsquelle. Für den Anbau
von Kulturpflanzeu sind in höherem Maße allein die reichlicher benetzten
Küstenlandschaften geeignet. Dort treffen wir den Ölbaum und im Süden
auch die Dattelp alme. Am fruchtbarsten ist das ägäische Küsteugebiet und
namentlich die vorgelagerten Inseln, die auch dichter bevölkert sind. Hier
gedeiht überall ein guter Wein.
Im Altertum war dieses Küstenland der Schauplatz weltgeschichtlicher
Ereignisse. In der Nähe der Dardanellen liegen die Ruinen des alteu
Troja. Die Neste zahlreicher anderer Städte bekunden uns ebenfalls die
einstige kulturelle Blüte. Aber auch heute noch ist dieses Gebiet am
dichtesten bewohnt. Hier leben hauptsächlich Griechen, die Handel und
Gewerbe treiben. Die wichtigste Handelsstadt ist Smyrna, wo auch viele
Deutsche, die int Morgenlande Franken heißen, sich aufhalten.
Die Beherrscher Kleiuasieus sind jetzt die Türken, die im Innern
zum Teil noch als Nomaden leben. Ehe sie ihr Reich auf die Balkauhalb-
iusel ausdehnten, war Brnssa die Residenz des Sultans. Unter der
türkischen Mißwirtschaft ist das Laud sehr herabgekommen. Von den Städten
hat nur noch Trapeznnt am schwarzen Meer als Ausgangspunkt einer
wichtigen Karawanenstraße nach Persien größere Bedeutung.
Syrien und Palästina.
An das südliche Randgebirge Kleinasiens setzt sich östlich des Busens § 159.
von Jskeuderun ein Bergland an, das in südlicher Richtung die Küste des
mittelländischen Meeres begleitet. Neben der Küstenkette, die im Libanon Ge-'
bis 3000 m ansteigt, erhebt sich bald parallel ein zweites Gebirge, der toöffcr*
Antilibanon. Zwischen beiden ist ein weites Thal eingesenkt, in dem
nach Norden der Orontes fließt, um dann nach Westen das Küstengebirge
zu durchbrechen. Südlich davon beginnt das Jordanthal, das Ghor,
das als eine breite Spalte tief in die Kalkhochfläche eingesenkt ist. Schon
der See Genezareth liegt 200 m unter dem Meeresspiegel; die Ober-
fläche des salzreichen toten Meeres aber, in dem der Jordan endet,
bildet mit — 400 m sogar die tiefste sichtbare Depression des Landes auf
der Erde. Das Jordanthal erstreckt sich südlich in dem trockenen Wadi-el-
Araba bis zu dem roten Meere, dessen nordöstlicher Golf von
Akaba die Fortsetzung des Grabens erfüllt.
Syrien ist längs der Küste reichlicher bewässert. Erst östlich Syrien,
der Gebirge beginnt allmählich die große syrisch-arabische Wüste.
Auf dem schmalen fruchtbaren Küstenstreifen erstand das alte Phö-
nizien. Vou den einst blühenden Hafenstädten der see- und handelstüchtigen
Bewohner hat nur Beirut sich als ansehnlicherer Ort erhalten; die übrigen
Häfen sind längst versandet.
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