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§. 13. Die Karthager.
Die Karthager, auch Punier genannt, hatten ihren Sitz an der Nordküste Afrika's,^ und von hier aus trieben sie nach allen Ländern Handel und Lchiffsahrt. Ihre große und blühende Hauptstadt hieß Karthago. Wie die Römer, so gingen auch die Karthager auf Eroberungen aus und hatten bereits den größten Theil der Insel Tratten m Besitz genommen. Fast alle Städte mußten sich unterwerfen; nur das mächtige Syrakus leistete entschiedenen Widerstand. Als bald daraus italienische Söldlinge (Miethsoldaten), im Dienste von L-yrakus, sich der Stadt Messana bemächtigten und hier von den Karthagern belagert wurden, riefen diese die Römer zu Hilfe. Diesen war dies sehr erwünscht; sie setzten nach Sicilien über und verbanden sich mit dem Könige Hiero von Syrakus. Auf Sicilien machten die Römer wohl Eroberungen, aber um den Karthagern die Herrschaft zur See zu entreißen, fehlte ihnen eine Flotte. 'Binnen 0 Tagen ^bauten sie daher nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Schiffes 120 Fahrzeuge. Duilius erfand die Enterhaken wodurch sie die feindlichen Schiffe nahe an die ihrigen befestigen konnten. Bald kam es zur Seeschlacht bei Mylä (260), in welcher Dntlnis mit Hilfe der Enterhaken einen entscheidenden Sieg über die karthagische Flotte davontrug. Unglücklicher war Eonsnl Regulus Er war mit einem Heere nach Afrika übergesetzt, wurde aber hier gefangen und als Friedensvermittler nach Rom geschickt unter dem -versprechen, wieder zurückzukehren, sobald dieser nicht zu Stande komme. In Rom angekommen, suchte er es durch begeisternde Rede aber dahin zu bringen, daß die Römer keinen Frieden schlossen, und kehrte dann, seines Eides eingedenk, nach Karthago zurück. Die Karthager aber; darüber erbittert, sollen ihm die Augenlider abgeschnitten ihn m eine inwendig mit spitzen Nägeln ausgeschlagene Tonne gesteckt'
mie,Lesl£n9e scqrlunb ba~ ^kreuzigt haben. Den Frieden mußte Karthago durch Abtretung Siciliens und eine große Geldsumme
Um sich für den Verlust, welchen sie in diesem Kriege f. S .^"en, zu entschädigen, fingen sie an, sich in Spanien, wohin
ie| nur getrieben, festzusetzen. Die Römer, darüber
eifersüchtig setzten ihnen den Ebro und die mit Rom verbündete Stadt
m&nn sührte^zum zweiten pnnischen Kriege
^Wfslf k «der Sohn des ermordeten karthagischen
Sapr 61 na m!(f a r^ arka5, der schon den Römern als neunjäh-öfm D^e ewigen Haß geschworen hatte, unternahm den kühnen Ä über die Pyrenäen durch Gallien und ging unter ungeheuren Beschwerden tm Monat November 218 über die Seealpen nach
Äo To ?00 Manu und 37 Elephanten hatte er nur uoch ^O'ooo Maun und 1 Elephanten; aber dennoch besiegte er die Römer
^0(?001to unglücklichen Schlacht bei Cannä (216) allein über Ä351 Floren. Hätte Hannibal von Karthago die nöthige Hilfe erhalten, wäre Rom jetzt verloren gewesen; so aber konnte er
2*
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Extrahierte Ortsnamen: Karthago Syrakus Sicilien Syrakus Afrika Rom Rom Karthago Karthago Spanien Gallien Karthago Rom
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seine Stellung nicht behaupten. Die Römer gingen nach Sicilien, eroberten Syrakus, wobei auch der berühmte Mathematiker Archi-medes fiel.' Ihm gelang es, Syrakus lange gegen die Einnahme der Römer dadurch zu vertheidigen, daß er Maschinen erfand, mittelst welcher er Steine und große Pfeile auf die römischen Lchisfe schlenderte. Endlich aber wurde Syrakus erstürmt. Ein römischer Soldat trat in das Zimmer des Archimedes, als dieser eben mit dem Stabe Figuren in den Sand malte. „Störe mir meine Zirkel nicht!" rief der mürrische Gelehrte; der Soldat wurde darüber unwillig und spaltete ihm den Kopf. — Als der römische Feldherr Cornelius Scipio sogar mit einem Heere nach Afrika ging, sah sich Hannibal genöthigt, Italien zu verlassen, um Karthago zu Hilfe zu eilen. Bei Zantet kam es zur Schlacht (*202). Die Römer siegten, Karthago mußte sich zu einem schimpflichen Frieden verstehen und durfte ohne römische Erlaubniß keinen Krieg führen. — Trotz seiner großen Verluste erholte sich Karthago durch Betriebsamkeit und treffliche Regierung bald wieder, was den Neid der Römer erregte. Als daher die Karthager gegen den König von Numidien, einen Bundesgenossen der Römer, wegen wiederholter Verletzung ihrer Rechte zu den Waffen griffen, erklärten die Römer dies für Friedensbruch, schickten ein Heer nach Afrika, und es begann der dritte pnnische Krieg 149—146 v. Chr. Lange Zeit wiesen die Karthager jeden Angriff tapfer zurück, bis endlich unter Scipio Africanns Karthago in die Hände der Römer fiel. Durch einen siebentägigen Brand wurde die Stadt 146 völlig zerstört und das Land zu einer römischen Provinz gemacht. In demselben Jahre kam auch Griechenland durch die Eroberung Korinths unter römische Herrschaft.
k 14. Bon Anqnstns bis zum Untergänge des weströmischen
Reiches.
Während sich das römische Reich nach allen Seiten hin erweiterte, erschien plötzlich an seinen Grenzen ein neuer furchtbarer Feind —-dies waren die wilden germanischen, d. i. deutscheu Völkerschaften, die Cimbern und Teutonen, die ihre kalte, rauhe Heimat verließen, plündernd und raubend das Land zu beiden Seiten der Donau dnrch-zoaen und immer weiter in das römische Gebiet eindrangen Fünf römische Heere wurden von ihnen geschlagen, Gallien geplündert uu schon drohten sie in Italien einzudringen. In dieser Noth wurde der rauhe, kriegerische Marius zum Consul und Oberfeldherrn gegen die Germanen erwählt. Bei Aqnä sextiä (Atx tn ier Provence) 102 schlug er zuerst die Teutonen und ein Jahr spater bet Vercella die Cimbern. Heftige Bürgerkriege beunruhigten hieraus längere Zen das römische Volk. Im Jahre 60 v. Chr. verbanden sich dret Mannet: Pompejns, Crassns und Cäsar, um die höchste Staatsgewalt au sich zu bringen. Diese Verbindung nannte man das ^rtumvtrat Ihre Eintracht dauerte jedoch nicht lange. Craffns wurde tut Kriege
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34 § 4l Der zweite punische Krieg 218^201. Hannibal.
2) Das Übergewicht der Karthager. Um die Römer in ^rem eigenen Lande anzugreifen, unternahm Hannibal einen köcki't denkwürdigen Zug über die Pyrenäen, durch Gallien und um dem bei Ma>j,lia gelandeten Feinde auszuweichen, über die Alpen hi,- ,r Zfchritf"1 Ic,‘ ,md’ "ie b°tr°'°n°n W-geu des kleinen Beruhar"
2i« Maim^zucht^es^ Heere^km^ l?e n"an ^wo^ s^h ^jhm
lmb "" b-r Trebia die oberen
?^-^^??olgenden Frühling drang Hannibal über die Avennin^n nach Mltteütallen Sein Marsch führte ihn durch die Sumpfqeqenden des Arno was vielen das Leben, dem Feldherrn selbst ein Anae kostete Aber er hatte seinen Zweck erreicht: das römischeheer war nmaan^ 21' “nfbf ^uibe qiu t ra sim ent scheu See 217 völlig vernichtet So beftia
unbemerkt "büeb ^ em 9(eirf«eiti0 stattfindendes Erdbeben
Jetzt zitterte das stolze Rom vor dem gewaltigen Sieger- der Wea dahin jtand ihm offen. Doch Hannibal wollte erst die römischen Bun? desgenossen gewinnen, und deswegen zog er jenseits der Avenninl-n adriatijchen Meere entlang nach Apulien. Ihm folgte vorsichtig Fab ins w«Tra in ?chud"). Derselbe ließ sich weder durch die Lttl Qncs-!Tei*' ^ $ den Spott der Seinen, die ihn „Cunctator"
(Zauderer) nannten, zu einer Schlacht bewegen. Und beinahe hatte er Hanntbal mit seinem Heere gefangen. Es gelang ihm nämlich das karthagische Heer in der Nähe von Capna in ein ganz von Beraen um,-ringtes Thal zu locken und dort einzuschließen. Da ließ Hannibal iir sin|tem- Nacht das sämtliche Schlachtvieh mit brennenden Reisiq-buudeln zwischen den Hörnern gegen die Anhöhen treiben, was d^ Römer zu emer von ihm gehofften Verschiebung ihrer Aufstellung veranlaßte so daß er glücklich deu Ausweg uach vorne gewann 9
rijs? Ä e0te Feus den Heerbefehl nieder, und 'die nenetv io mischen Feldherrn wagten wieder eine Schlacht. Sie erlitten aber 216 hl\ Lsa;ina wo Hannibal eine hornförmige Schlachtordnnna anwendete, eme furchtbare Niederlage. An 50000 Römer verloren das Leben, darunter der eine von den beiden Feldherrn. Der andere Teren-Ui+ s°, ^ ^.der römische Senat ließ ihm Dank sagen 'weil er nicht an der Republik verzweifelt hätte. Der Tag bei Cannä wurde wie der an der Allm ein Trauertag im römischen Kalender.
s8 Übergewicht der Römer. Bald lohnte' auch das Gluck wieder die Standhaftigkeit der Römer. Hannibal wurde von Urnern..Vaterlande, wo neidische Menschen ihm entgegenwirkten, nicht ^ , und -inte daher seit der Schlacht bei Cannä nichts Beden-tendes unternehmen. Er setzte sich in Capna fest, um wenigstens Unteritalien zu behaupten. Unterdessen eroberte Mareellns ( Roms Schwert") die mit Hannibal verbündete Stadt Syrakus bie"s bte Kriegsmalchinen des großen Mathematikers Archimedes zwei Jahre
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§ 44. Die Gracchischen Reformversuche. § 45. Marius und Sulla. 1. Bürgerkrieg.z7
zu. Bald kam Furcht und Schrecken über die Volker, wenn ihnen die Römer droheten. Vor dem befehlenden Worte des Papirins Länas verzichtete Antiochus Epiphaues vou Syrien auf seine in einem Kriege mit Ägypten gemachten Eroberungen. König Prusias von Bithynien zeigte sich den Römern in Sklavenkleidern und küßte bei seinem Eingänge in den Senat die Thürschwelle. Als die Römer einst dem Könige vom Nnmidien das von demselben gelieferte Korn bezahlten, ließ er dem Senate sagen: er wäre ganz beschämt, daß ihm die Römer Geld geschickt hätten, da ja er selbst und sein Land ihnen angehöre.
2) Seitdem sich aber in Rom ungeheuere Reichtümer angehäuft hatten, verschwand die alte Sitteneinfalt mehr und mehr; dagegen verbreiteten sich Üppigkeit, Eigennutz und Bestechlichkeit. Niemand wollte mehr arbeiten, jeder nur genießen. So kam es, daß das niedere Volk in die drückendste Armut geriet und von den Vornehmen (Nobiles oder Optimaten), die sich durch Aussaugung der Provinzen bereicherten, gänzlich abhängig wurde. Dazu sank auch uoch der religiöse Glaube, und dafür drangen ausländische, darunter entsittlichende Gebräuche eilt. Vergebens eiferten der Censor Cato und die altrömische Partei gegen diese Laster. Die orientalische Verderbnis und die griechische Eleganz machten vielmehr immer größere Fortschritte^
§ 44.
Die Gracchischen Neformversuche.
Allen diesen tut römischen Staate herrschenden Mißständen wollten zwei edle Männer, die Brüder Tiberius und Cajus Gracchus, entgegenarbeiten. Diese waren unter Aufsicht ihrer Mutter Cornelia, der trefflichen und hochgebildeten Tochter des großen Scipio, mit aller Sorgfalt zur Liebe für die Wissenschaft und das Vaterland erzogen worden. So konnte sie dieselben mit Recht als „ihre größten Schätze" bezeichnen.
Als die Gracchen an dem öffentlichen Leben Anteil nahmen, suchten sie vor allem das Licinische Acker ge setz zu erneuern. Tiberius Gracchus rief einst als Volkstribnn: „Die wilden Tiere haben ihre Gruben und Lagerstätten; aber die Bürger, die für Italien kämpften und bluteten, haben an nichts Anteil als an Licht und Lust." Uber ihren Bestrebungen aber entstunden Aufstände, in denen die beiden Brüder nach einander' umkamen.
§ 45.
Marius und Sulla. Erster Bürgerkrieg.
Die Bürgerkriege begannen zunächst durch den Ehrgeiz des Cajus Marius und des Cornelius Sulla, die sich gegenseitig glühend haßten.
Marius, Sohn eines armen Bauern, war ein Mann von rauhen mitten und ohne alle höhere Bildung, aber ein ausgezeichneter Kriegsheld.^ Darum schwang er sich vom gemeinen Soldaten allmählich zum Coitsitl und Oberbefehlshaber empor.
Zuerst kämpfte er in Nordafrika gegen den König Jngnrtha von Nnmidien, der die Römer durch schmähliche Gewaltthaten zum Kriege
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§ 39. Der tarentinische Krieg 282—272. 31
Heldentod starb. Nur noch kurze Zeit vermochten jetzt die Samniter Widerstand zu leisten. Sie schlossen 290 Frieden und erkannten fortan die römische Oberhoheit anj
In jenen Zeiten zeichneten sich die meisten Römer dnrch Vaterlandsliebe, Sitteneinfalt und Uneigennützigkeit aus. Cincinnatus soll einst vom Pfluge weg zum Diktator ernannt worden sein. Er führte seine Mitbürger zum Siege, legte darauf seine Gewalt nieder und kehrte zu seiner ländlichen Beschäftigung zurück.
Einst kamen Gesandte der Samniter zu dein Consul Cu r ius Deut atus, als er eben Rüben kochte. Sie hofften ihn bei seiner Dürftigkeit durch Geld für sich zu gewinnen. Aber der Römer wies sie lächelnd von sich und sagte: „Ich will lieber über reiche Leute herrschen, denn selbst reich sein!"
§ 39.
Ter tarentinische Krieg 282—272. Pyrrhus. Fabricius. 282
\1) Einst legte ein römisches Geschwader bei einem heftigen Sturme im Hafen von Tarent an. Hier ward es von den Tarentinern überfallen und weggenommen, und als daraufhin in Tarent eine römische Gesandtschaft erschien, ward diese beschimpft. Nun brach ein Krieg aus, in welchem der tapfere König Pyrrhus vou Epirus, der die Gründung einer unteritalischen Herrschaft ins Auge faßte, den Tarentinern mit einem trefflichen Heere und zwanzig zum Kriege abgerichteten Elefanten zu Hilfe kam.
2) Bei Heraklea 280 erlitten die Römer eine große aber ehren-280
volle Niederlage. Pyrrhus selbst rief, als er ihre dem Feinde zuge-
kehrten Leichen auf dem Schlachtfelde liegen sah, voll Bewunderung aus: „Hätte ich solche Soldaten, so wäre die Welt mein!" Der Mut der Römer war so wenig gebrochen, daß sie die Friedensvorschläge des Pyrrhus auf den Antrag des erblindeten Senators Appius Claudius hin zurückgewiesen. Der feindliche Gesandte erhielt die Antwort: „Rom macht nicht eher Frieden, als bis Pyrrhus Italien geräumt hat." Er berichtigte dem Könige alles und sagte: der römische Senat sei ihm wie eine Versammlung von Königen vorgekommen.
Bald ward auch dem Könige selbst durch den hochherzigen Römer Fabricius Achtung eingeflößt, welcher wegen Auswechslung der Gefangenen in das feindliche Lager geschickt wurde. König Pyrrhus hatte von dessen Armut gehört und wollte ihn dnrch Anerbietung großer Reichtümer für seine Dienste gewinnen; aber der Römer wies sie zurück. Am anderen Tage wollte der König seine Unerschrockenheit
prüfen. Er ließ in dem Zelte, in welchem er sich mit ihm unterredete, seinen größten Elefanten heimlich hinter einem Vorhänge ausstellen. Während des Gesprächs ward der Vorhaug plötzlich weggezogeu, und der Elefant streckte mit furchtbarem Gebrülle seinen Rüssel über des Fabrieins Kops hin. Aber dieser blieb ruhig und sagte zum Könige: „So wenig mich gestern dein Gold reizte, so wenig schreckt mich heute dein Elefant!"
Die auf kurze Zeit in die Heimat entlassenen römischen Gefangenen stellten sich alle rechtzeitig wieder ein. Todesstrafe hatte der Senat darauf gesetzt, wenn einer wegbliebe.
Später erhielt Fabricius von dein Arzte des Pyrrhus einen Brief, worin jener sich erbot, seinen Herrn vergiften zu wollen. Fabricius aber warnte den König
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32 § 40. Der erste punische Krieg 264—241. Regulus.
vor dem schändlichen Verräter. Da rief Pyrrhus erstaunt aus: „Eher könnte die Sonne von ihrer Bahn, denn dieser Römer von dem Pfade der Tugend roeichen!"
3) Beide Teile bereiteten sich nun zu einem neuen Feldzuge vor. Pyrrhus wandte sich diesmal nach Apulien und erfocht bei Asculum 279 279 einen zweiten Sieg. Aber der König hatte wiederum große Verluste und soll den Ausruf gethan haben: „Noch einen solchen Sieg, und ich bin verloren!" (Pyrrhussieg.)
4) Er wich jetzt der Entscheidung aus und ging nach Sicilien, um im Bunde mit den Syraknsanern gegen die Karthager zu kämpfen, mit welchen uni jene Zeit die Römer ein Schutz- und Trutzbündnis abgeschlossen hatten. Doch kehrte er auf den Hilferuf der Tarentiner wieder nach Unteritalien zurück. Er lieferte den Römern eine dritte 275 (Schlacht und ward bei Beneventum 275 so völlig besiegt, daß er Italien verlassen mußte. Er fiel in Argos 272. Im gleichen Jahre unterwarf sich auch Tarent; bald war die Unterwerfung von Unteritalien vollendet. /
§ 40.
204-241 Ter erste panische Krieg 264—241. Regnlns.
1) Karthago war um 888 von der phönieischen Fürstin Dido gegründet worden und war durch Handel und Schisfahrt reich und groß. Nicht nur über die anliegende Nordküste von Afrika, die einem weiten, üppigen Garten glich, erstreckte sich die Macht der Karthager-oder Punier, auch Sardinien, Korsika, den westlichen Teil Sieilieus, sowie Kolonien und Faktoreien an der Nord- und Westküste Afrikas und an der Südküste Spaniens besaßen sie. Karthago war die erste
See-, Rom die erste Landmacht im Westen. Bald herrschte Span-
nung zwischen beiden.
2) Als nun die Syrakusaner campantsche Söldner (Marnertiner) in Messana bedrängten, da riefen diese teils die Karthager, teils die Römer zu Hilfe. Erstere wurden aber durch die Römer vertrieben, und diese hatten in kurzer Zeit fast ganz Sicilien in ihren Händen. Indessen sahen sie bald ein, daß diese Insel nur durch eine Flotte behauptet werden könne. Darum erbaueten sie sich nach dem Muster eins gestrandeten karthagischen Schiffes eine stattliche Kriegsflotte, und es glückte dem
260 römischen Konsul Duilius, mit derselben 260 den ersten Seesieg bei Myla (westlich von Messana) unter Anwendung der von ihm
erfundenen Enterbrücken zu erfechten.
3) Dieser glänzende Sieg hob den Mut der Römer so mächtig, daß es ihr Feldherr Regulus sogar wagte, mit einem Heere nach Afrika überzusetzen. Er wurde jedoch nach anfänglichen Erfolgen geschlagen und gefangen genommen.
Da sich aber die Karthager durch den hartnäckigen Krieg sehr erschöpft fühlten, so wünschten sie Frieden zu machen und sandten den Regulus nach Rom, um diesen zu vermitteln. Vorher ließen sie ihn
schwören, wieder zurückzukehren, wenn er nichts ausrichte. Regulus sprach jedoch im Senate gegen die Abschließung eines Friedens, weil Karthago bald noch günstigere Bedingungen werde anbieten müssen.
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Extrahierte Personennamen: Duilius Messana
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§ 41. Der zweite punische Krieg 218—201. Archimedes. o5
lang verteidigt worden war. Der letztere verlor bei der Plünderung
Archimedes war in Syrakus geboren und bildete sich in Alexandria zum ausgezeichneten Mathematiker heran. Nach Syrakus zuruckgekehrt, setzte ihn die Gunst seines Königs in die Lage, ganz Jemen wissenschaftlichen Arbeiten zu leben. Tiefes Nachdenken und scharfe ^cnch--nnnaen führten ihn zu wichtigen Erfindungen. Er baute einen Hebet, womit man die größten Schiffe vom Land ins Wasser bringenkonnte; er erfand den Flaschenzug und he Wasserschraube; er stellte selbst em Planetarium auf, das die Bewegung der Himmelskörper zeigte.. Bei der Belagerung seiner Vaterstadt durch Mareellus ersann er immer iuieber neue Maschinen zur Verteidigung der Stadt Besonders wirk, sam war ein mächtiger Widerhaken, mit dem man stch uchernde feindliche Schiffe emporzog und nmsturzte. Als he Stadt fiel und du siegreichen Scharen der Römer sich durch Syrakus ergossen, saß Jichi-medes eben in tiefem Nachdenken und zeichnete Figuren m den Sam.
Ein feindlicher Soldat stürmte heran. Archimedes hielt seine Hand über seine Figuren und rief: „O zerstöre nur doch meine Äieiji nicht!
Aber der Arm des Barbaren erhob sich zum tödlichen streiche, vo starb Archimedes den Heldentod eines echten Gelehrten. _
Als Hannibal die römische Belagerungsarmee vor Capua vergeblich angegriffen hatte, machte er, um dieselbe von dort wegzuziehen, erneu Streifzug gegeu Rom. Hier zitterten viele vor ihm und rrefen. Jannibal ante portas!“ Doch das römische Heer ließ sich mcht täuschen, und so fiel denn auch Capiia und ward grausam bestraft.
Da kam ihm endlich sein Bruder Hasdrubal aus Spanien zu Hilfe, der dort im Kampfe gegen den jugendlichen Eornelmv Scipio den kürzeren hatte ziehen müssen. Er legte den von Hannrbal vorge-zeichneten Weg in noch kürzerer Zeit zurück wurde aber 207 der Sena o, geschlagen und getötet. Eines Morgens fand man emcit blutigen Kops im Lager des Hannibal — es war der Kopf semes ^ruderv, lcu he Römer über die Wälle geworfen hatten. _ Da rief der Held traurig
aus: „Hieran erkenne ich Karthagos Geschick!" )its3
Nachdem Cornelius Seipio Spanien den Karthagern volleiids entrissen hatte, trug er den Krieg nach Afrika hinüber 204 ^etzt riefen die Karthager Hauuibal aus Italien zurück, das dieser mit Trauer im Herzeu verließ. Nachdem er mit seinem großen Gegner vergeb ich unterhandelt Hatte, ward er in der Schlacht bei Zama 20. völlig ^
^Karthago mußte nun unter den härtesten Bedingungen den Frieden annehmen: 1) Es mußte alle Besitzungen außer Afrika abtreten, 2) eure noch höhere Kriegsentschädigung bezahlen, 3) versprechen, ohne Einwilligung der Römer keinen Krieg mehr führen zu wollen.^
Auch eine so tiefe Demütigung Karthagos stellte die Römer noch nicht zufrieden. Sie hielten nämlich ihre Herrschaft nicht für gesichert, so lange Haumbal am Leben war. Dieser war nach dein Friedensschluss an dre Spitze Karthagoo getreten. Unter seiner weisen Regierung erholte sich der Staat. - es halb forderten die Römer seine Auslieferung. Hannibal entfloh nach Asten; doch auch dorthin
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2. Krieg mit Tarent.
Eine römische Flotte wird im Hafen von Tarent angegriffen. Die Tarentiner verhöhnen einen römischen Gesandten.
Die Römer erklären den Tarentinern den Krieg.
Die Tarentiner rufen den König Pyrrhus von Ep rrns zu Hilfe. Pyrrhus siegt das erste Mal mit Hilfe der Elephanten.*) („Mit solchen Soldaten wäre die Welt mein!")
Er läßt dem Senate durch den Redner Kiueas den Frieden antragen.
Der blinde Senator Äppius Claudius widerrät den Frieden.
G(ajns) Joktcms, der römische Gesandte, zeigt sich unbestechlich und furchtlos.
Pyrrhus gewinnt eine zweite Schlacht?*)
(„Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!")
Er geht nach Sicilien und kämpft gegen die Karthager.
275 Citrins Dentätus besiegt den Pyrrhus bei Benevent.
V Die jmntfdjw (karthagischen) Kriege.
1. Karthago.
Larthägo soll im Jahre 850 v. Chr. von der phönizischen Königstochter Dido gegründet worden sein.
Die Karthager führen Krieg mit den Syraknsanern.
Der Tyrann Agäthoklesf) setzt nach Afrika über und belagert Karthago.
Durch seinen Tod werden die Mamertiner (eampanische Söldner) herrenlos.
Die Mamertiner bemächtigen sich der Stadt Messäna(Messina). Sie werden von Hiero, dem neuen Tyrannen von Syrakus, bekämpft.
*) bei Heraclea.
**) bei Äscnlnm.
t) Frühere Tyrannen von Syrakus: Dionysius der Ältere, Dio. nysius der Jüngere.
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Extrahierte Personennamen: Claudius Citrins_Dentätus Larthägo Hiero Heraclea