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die Straen Berlins ritt, traten die Brger ans den Tren und grten ihn ehrerbietig, und sie nannten ihn nur den alten Fritz. Auch nach -feinem Tode hielt man sein Andenken in hohen Ehren. Noch heute erzhlt man sich manch kstliche Geschichte von ihm (der alte Fritz und die Schul-buben). Seine Gestalt ist noch heute dem Volke im Bilde bekannt, mit seinem gebeugten Haupte, seinem Krckstock, seinen hohen Stieseln, dem blauen Soldatenrock, dem groen dreieckigen Hut und den groen blauen Augen. Die Geschichte aber hat ihn mit Recht den Groen genannt.
34. Friedrich Wilhelm Hl 1797-1840.
Die franzsische Revolution. Napoleon I. Whrend der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. brach schweres Unglck der Preußen und der ganz Deutschland herein. In Frankreich hatten die wilden Männer der Revolution das Knigtum abgeschafft und die Re-publik erklrt. Der unglckliche König Ludwig Xvi. wurde ffentlich auf dem Schafott hingerichtet. Dasselbe Schicksal hatte seine Gemahlin Marie Antoinette, die eine sterreichische Prinzessin war. Noch viele andere Greuel wurden von den Revolutionsmnnern verbt, und die neue franzsische Republik fhrte zahlreiche blutige Kriege mit den brigen Staaten Europas. Bald aber wurde die Republik gestrzt, und Napoleon I.
zum Kaiser der Franzosen ausgerufen.
Napoleon Bonaparte wurde als Sohn eines Advokaten zu Ajaccio auf der Insel Korsika geboren. Nachdem er die Kriegsschule besucht hatte, trat er in das franzsische Heer und zeichnete sich so sehr aus, da er mit 25 Jahren General wurde. Er erfocht so viele und so glnzende Siege der die sterreicher in Italien und der die Trken in gypten, da die Franzosen ihm die erbliche Kaiserwrde bertrugen. Weil ihn die meisten europischen Staaten nicht anerkennen wollten, erklrte er ihnen den Krieg und besiegte die Russen und sterreicher in der berhmten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Bald darauf sieng er auch Krieg an mit dem friedliebenden Könige Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Bei Jena und Auerstdt kam es zu einer furchtbaren Schlacht. Schon einige Tage vorher war der heldenmtige
Abb. 44. Friedrich Wilhelm Iii.
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Extrahierte Ortsnamen: Berlins Deutschland Frankreich Europas Ajaccio Korsika Italien Jena
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wandelte er in fruchtbare Wiesen und Felder. Fr Handel und Gewerbe sorgte er durch Anlage von Straen, Kanlen und Fabriken. Er war ein wahrer Vater seines Landes und Volkes und regierte mit Gerechtigkeit, wie besonders die Geschichte von Friedrich dem Groen und dem Mller beweist. In der Nhe des kniglichen Lustschlosses Sanssouci befand sich nmlich eine Mhle, deren Geklapper den König oft in seinen Ge-danken strte. Deshalb lie er den Mller kommen, um ihm die Mhle
abzukaufen. Als die-ser sich weigerte, sprach der König unwillig: Wei er auch wohl, da ich seine Mhle umsonst habenknnte?"Ja", erroibertedermller, wenn das Kammergericht in Berlin nicht wre! "Lchelnd fgte sich der König und hielt fortan gute Nachbarschaft mit dem. Manne.
Friedrichsle-bensweise und - Tod. Den ganzen Tag vom frhen Morgen bis zum spten Abend war Friedrich unausge-setzt ttig, Er hate nichts so sehr als den Miggang und Abb. 43. König Friedrich Ii. pflegte zu sagen:
Nichts hat mehr hnlichkeit mit dem Tode als der Miggang." Selbst als er alt und krank geworden war, kam er mit gewohntem Eifer feinen Herrscherpflichten nach. Zur Erholung liebte er das Fltenspiel und die Unterhaltung mit geistreichen Mnnern. Nachdem er noch am Tage vor seinem Tode zu arbeiten versucht hatte, starb er im Jahre 1786 in einem Alter von 74 Jahren und wurde in der Garnisonkirche zu Potsdam beigesetzt. Schon zu seinen Lebzeiten war er der Liebling des Volkes gewesen. Wenn er durch
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die Straen Berlins ritt, traten die Brger aus den Tren und grten ihn ehrerbietig, und sie nannten ihn nur den alten Fritz. Auch nach seinem Tode hielt man sein Andenken in hohen Ehren. Noch heute erzhlt man sich manch kstliche Geschichte von ihm (der alte Fritz und die Schnl-bubeu). Seine Gestalt ist noch heute dem Volke im Bilde bekannt, mit seinem gebeugten Haupte, seinem Krckstock, seinen hohen Stiefeln, dem blauen Soldatenrock, dem groen dreieckigen Hut und den groen blauen Augen. Die Geschichte aber hat ihn mit Recht den Groen genannt.
49. Friedrich Wilhelm m. 1797-1840.
Die franzsische Revolution. Napoleon I. Whrend der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. brach schweres Unglck der Preußen und der ganz Deutschland herein. In Frankreich hatten die wilden Männer der Revolution das Knigtum abgeschafft und die Re-publik erklrt. Der unglckliche König Ludwig Xvi. wurde ffentlich auf dem Schafott hingerichtet. Dasselbe Schicksal hatte seine Gemahlin Marie Antoinette, die eine sterreichische Prinzessin war. Noch viele andere Greuel wurden von den Revolutions-Mnnern verbt, und die neue franzsische Republik fhrte zahlreiche blutige Kriege mit den brigen Staaten Europas. Bald aber wurde die Republik gestrzt, und Napoleon I.
zum Kaiser der Franzosen abgerufen. 62' S^-ich Wilhelm Iii.
Napoleon Bonaparte wurde als Sohn eines Advokaten zu Ajaccio auf der Insel Korsika geboren. Nachdem er die Kriegsschule besucht hatte, trat er in das franzsische Heer und zeichnete sich so sehr aus, da er mit 25 Jahren General wurde. Er erfocht fo viele und so glnzende Siege der die sterreicher in Italien und der die Trken in gypten, da die Franzosen ihm die erbliche Kaiserwrde bertrugen. Weil ihn die meisten europischen Staaten nicht anerkennen wollten, erklrte er ihnen den Krieg und besiegte die Russen und sterreicher in der berhmten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Bald daraus fiytg er auch Krieg an mit dem friedliebenden Könige Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Bei Jena und Auerftdt kam es zu einer furchtbaren Schlacht. Schon einige Tage vorher war der heldenmtige
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Extrahierte Ortsnamen: Berlins Deutschland Frankreich Europas Ajaccio Korsika Italien Jena
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Heere waren nur noch 20 000 Mann brig geblieben, und die wohl-befestigte Stadt wurde von 40 000 Trken verteidigt. Dennoch wurde die Stadt trotz tapferer Verteidigung erstrmt, und Gottfried von Bouillon war einer der ersten, die die Mauer erstiegen (1099). Es wurde unter den Trken ein furchtbares Gemetzel angerichtet. Dann erst dachten die Pilger daran, ihre Andacht zu verrichten. Man wollte Gottsried von Bouillon zum Könige von Jerusalem machen, aber er wollte dort keine Knigskrone tragen, wo sein Heiland unter der Dornenkrone geblutet habe und nannte sich nur Beschtzer des Heiligen Grabes. Er starb schon im Jahre darauf infolge der vielen Anstrengungen. Ihm folgte als erster König von Jerusalem sein Bruder Balduin.
28. Das Rittertum.
Entstehung des Ritterstandes. In alten Zeiten kmpfte man
im Kriege entweder zu Fu oder zu Pferde. Aber nur die Reichen und Vor-
nehmen konnten sich ein Pferd halten. Sie hieen daher Reiter oder Ritter
und bildeten einen be-
sondern Stand, den
Ritterstand, aus dem
spter der Adelsstand
hervorgegangen ist.
Ritterliche Er-
ziehnng.dieshne
der Ritter kamen mit
dem siebenten Jahre
auf die Burg eines
andern, angesehenen
Ritters. Hier lernten
sie als Bube oder
Page im Umgange
mit den Edelfranen
feine Rittersitte. Sie
warteten bei der Tafel
auf,suberten die Waf-
fen ihres Herrn, hielten
ihm den Steigbgel
und bten sich selbst im
Fechten, Schieen und
Reiten. Mit dem vier-
zehnten Jahre wurde Abb. 16. Rittertracht am Ausgange des Mittelalters.
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Zeiten. Sie waren entweder von Wasser oder von Sumpf umgeben. Man legte die gewaltigen Erdwälle unter Benutzung natürlicher Inseln oder Untiefen im Wasser an und verband sie mit dem festen Lande durch eine Brücke. Die Form der Burgwälle ähnelt einem Viereck mit abgerundeten Seiten, fast einem Kreise. Die hauptsächlichsten Burgen waren: Schwerin (Suerin). Sie nahm die heutige Schloß-infel ein und wird schon 1018 als eine Hauptburg der Obo-tritensürften erwähnt. — Wiligrad, südlich von Wismar. Diese Burg wurde von den Deutschen Mikelinburg (große Burg) genannt; von ihr erhielt unser Land seinen Namen. — Do bin. Sie lag aus einer schmalen, niedrigen Landenge zwischen dem Nordende des Schweriner Sees und dem kleinen Döwe-See. — Jlow bei Teschow, nordöstlich von Wismar — Werle, südlich von Schwaan am rechten Wcirnorouser bei dem Dorfe Wiek. — Geringer ist die zweite Hinterlassenschaft der Wenden, die Gräber. Die Wenden verwandten auf die Bestattung ihrer Toten keine große Sorgfalt. In älterer Zeit wurden die Leichen verbrannt. Die Gebeine ließ man entweder auf der Brandstelle liegen, oder man barg sie mit den Resten des Scheiterhaufens in einer Aschengrube, manchmal auch in Urnen. Später, mit dem Einflüsse des Christentums, wurde die Beerdigung allgemein. Die Gräber der Wenden sind arm an Beigaben. Von den bisher entdeckten „Wendenkirchhöfen" sind die wichtigsten die von Alt-Bartelsdors bei Rostock (1862 aufgesunden) und Ga me hl bei Wismar. Wendengräber aus der letzten Periode des Heidentums hat man auch in der Stadt Schwerin entdeckt.
5. Deutsche und Wenden.
a) Die Zeit der Karolinger. 780—919.
1. Wihan. — Das erste geschichtliche Auftreten der Wenden und damit der Anfang der eigentlichen mecklenburgischen Geschichte fällt in das Jahr 780 n--Chr. In diesem Jahre drang Karl der Gr oße. (768--814) in dem schweren Kriege, den er gegen die Sachsen führte, bis zur Elbe vor und mischte sich in den Streit, in welchem sich damals die Obotriten mit den Leutizen befanden. Karl schloß ein Bündnis mit dem Obotritenfürsten Witzctn, nach welchem er ihm Hülfe gegen die seindlichen^Mmarn gewährte und dafür von ihm in feinen Kämpfen gegen Sachsen und Dänen unterstützt
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Extrahierte Personennamen: Wismar_—_Werle Schwaan Wendengräber Karl Karl Karl
Vorwort
zur zweiten Auflage.
In der vorliegenden zweiten Auflage erscheint das Büchlein in veränderter und, wie ich l)offe, verbesserter Gestalt. Den ausgesprochenen kritischen Wünschen gemäß ist sür die Behandlung des Stoffs die monographische Darstellungs-weise durchgeführt und aus Abrundung und Geschlossenheit der ausgewählten Zeit- und Lebensbilder Gewicht gelegt worden. In der Gliederung des Stoffs bin ich der bereits in meiner kleinen „Mecklenburgischen Geschichte sür Volks- und Bürgerschulen" versuchten Einteilung in die 7 Hauptabschnitte gefolgt: 1. Vorgeschichte. 2. Die Wendenzeit. 3. Mecklenburg im Mittelalter. 4. Die Re-sormationszeit. 5. Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. 6. Die Zeit zwischen dem Dreißigjährigen und dem Siebenjährigen Kriege. 7. Die Neuzeit Mecklenburgs. Die i>er-bindungsstriche zwischen der mecklenburgischen und allgemeinen deutschen Geschichte sind überall stärker gezeichnet und die kulturgeschichtlichen Mitteilungen ebenfalls in erweiterter
Form gegeben.
Für die freundliche Durchsicht des Manuskripts sage ich Herrn Museumskonservator Oberlehrer Dr. Beltz-Schwerin meinen besten Dank.
Möge das Büchlein, welches bei seinem ersten Erscheinen eine so warme Ausnahme gesunden, in seiner jetzigen Gestalt sich seine alten Freunde erhalten und neue gewinnen und Lehrenden wie Lernenden ferner als brauchbares Hülfsmittel für die Unterweisung in der vaterländischen Geschichte dienen!
iiostotfc, Ostern 1899.
C. Kenjes
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mit Metall verziertes und jährlich einmal mit Met gefülltes Horn, aus welchem der Priester weissagte. Auch wurde dem Svantevit ein weißes Roß gehalten, aus dessen Ge-bahren ebenfalls die Zukunft erforscht wurde. Nur der Priester durfte das Roß besteigen. Oft benutzte es Svantevit felber, um auf ihm zum nächtlichen Kampfe wider die Feinde seines Dienstes auszureiten. Am Morgen sand sich das Roß wieder im Stalle, aber vom nächtlichen Ritt mit Staub und Schmutz bedeckt. Dem Svantevit wurden Schase, Rinder, auch Menschen geopfert. Das Ansehen dieses Gottes war beim ganzen Wendenvolke ein großes; alle Stämme brachten ihm Opsergaben, viele einen regelmäßigen Zins, der sich zu einem großen Tempelschatze häufte.
4. Wirtschaftliches Leben. — Die Grundlage des wirt5 fchaftlichen Lebens der Wenden war der Ackerbau. Auf überwiegend leichtem Boden baute der Wende seine Haupt^ srucht, den Roggen. Zum Beackern des Bodens diente ein spitzes, gekrümmtes Holz, der Hakenpflug. Das Getreide wurde in Handmühlen gemahlen. Die Feldmark eines Dorfes wurde von sämtlichen Bewohnern gemeinschaftlich bewirtschaftet. Viehzucht wurde in geringerem, Waldbau in stärkerem Maße betrieben. Das Laubholz bildete damals den vorherrschenden Bestandteil unserer Wälder. Neben Buche (wendisch buk) und Eiche (dabu) wurde die Linde (lipa) wohlgepflegt. Sie war der Bienenzucht wegen der wendifche Lieblingsbaum. Als Nutzbäume wurden Apfel- (jablu) und Pflaumenbaum (sliya) geschätzt. Die großen, zusammenhängenden Waldgebiete begünstigten die Ausübung der Jagd, die zahllosen Seen und Teiche den Betrieb der Fischerei. Als Handelsvolk entwickelten die Wenden eine lebhafte Thätigkeit. Der Handelsverkehr erstreckte sich aber mehr nach dem Osten, durch Rußland bis nach Asien, als nach dem Westen. Rerik, wahrscheinlich an der Wismarschen Bucht gelegen, war die größte Handelsstadt im Gebiet der Obotriten. Hauptgegenstände des wendischen Handels waren Zeugstoffe, Salz, Fische und Sklaven.
5. Häusliches Leben. — Die auf leichtem Sandboden belegenen wendischen Ansiedlungen waren hufeisenförmig oder rund angelegt. Im Südwesten unseres Landes ist noch heute die wendische Dorsanlage vielfach erkennbar. Die Häuser wurden aus Flechtwerk mit Lehmbewurs ausgeführt und gewährten nur notdürftigen Schutz gegen Wind
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— 62 —
waren ganz vom Erdboden verschwunden und sind zum Teil nicht wieder ausgebaut worden. In den menschenleeren Gegenden streiften hungrige Wölfe umher, und verwilderte Hunde machten die Landstraße unsicher. Weil es zur Wiederausnahme des Ackerbaues an Menschen und Vieh fehlte, wuchs auf den Feldern, welche früher reiche Saaten getragen hatten Gestrüpp und Gehölz empor. Am besten war es noch den Städten Rostock und Wismar ergangen, doch lag auch hier Handel und Wandel völlig danieder.
2. Sittenverderbnis des Kolkes. — Fast schlimmer noch war das sittliche Verderben, welches der Krieg im Gesolge hatte. Der Unterricht der Jugend war gänzlich ins Stocken geraten, und ein verwildertes und zuchtloses Geschlecht während der Kriegszeit ausgewachsen. Trotz des erlittenen Elends ergab man sich in Schwelgerei und Üppigkeit einem sünd-lrchen Genußleben, ahmte ferner fremdländisches Wesen in Kleidung und Sprache nach. Jegliche Gottesfurcht war aus den Herzen entschwunden, dagegen toller Aberglaube in dieselben eingeführt Die Hexenprozesse nahmen einen erschreckenden Umsang an. In jeder Stadt, ja sogar aus Dörfern loderten die Scheiterhaufen. Die letzte Hexe ward 1697 zu Hastors bei Doberan verbrannt.
3. Wirtschaftliche Folgen. — Eine traurige Zeit begann für den durch den Krieg verarmten und stark verminderten Bauernstand. Man sing an, die Bauern „zu legen", d. h. man sprach ihnen das Erbrecht an ihren Husen ab und ichlug letztere zum Hosacker. Dieser wurde noch durch die herrenlos brach liegenden Strecken Landes vergrößert. So entstanden Güter von ausgedehnter Größe. Weiter suchten die Grundherren die Arbeitskraft der Bauern zu threirt Vorteil auszunutzen; sie machten die Bauern zu Tagelöhnern und erklärten sie an die Scholle gebunden. Aus diese Weise fiel, während der Ritterstand an Macht und Ansehen zunahm, der Bauernstand der Leibeigenschaft anheim. Die Leibeigenen waren zu „ungemessenen" Diensten verpflichtet und konnten dazu durch körperliche Züchtigung gezwungen werden.
4. Staatliche Folgen. — Der Westfälische Friede, welcher die landesherrliche Gewalt der deutschen Fürsten bedeutend vergrößerte, war auch für die staatlichen Verhältnisse unseres Landes von wichtigen Folgen begleitet. Die Herzöge trachteten danach, ihre Machtvollkommenheit zu erweitern.
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Deutsche Geschichte
A. Das Altertum.
I. Urzeit.
1. Die ältesten Bewohner Mecklenburgs.
1. Die Steinzeit. — Unser engeres Vaterland wurde in uralter Zeit von einem Fischervolke bewohnt, welches nur roh zugehauene Feuersteine als Geräte benutzte. Von Westen her verbreitete es sich längs der Küste allmählich über das ganze Land. Die Zeit, in welcher es in unserm Lande wohnte, führt den Namen ältere Steiuzeit. Diese ältesten Bewohner Mecklenburgs waren wahrscheinlich schon Germauen. Ihr treuer Begleiter-aus dem Tierreiche war der Hund. In der jüngeren Steinzeit lernte
Hünengrab.
das Volk deu Lteiu bearbeiten und brachte es zu großer Vollkommenheit. Jetzt trieben die Bewohner unseres Landes auch schon Ackerbau und Viehzucht und benutzten als Haustiere Riud, Schaf, Ziege, Schweiu und Pferd. Lehr kunstvoll wurde die Töpferei gehaudhabt. Das Steinzeitvolk wohnte entweder in Erdhütten oder in Pfahlbauten, d. H. Hütten, welche im Wasser ans einem Pfahlroste errichtet wurden. Reste von Pfahlbauten
Senjes, Geschichtsbilder. A* r
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4. Fürstentum Ratzeburg: Auf rotem Grunde stehend ein silbernes Kreuz mit goldener Krone.
5. Herrschaft Stargard: Auf rotem Grunde ein fiberner weiblicher Arm mit goldenem Ringe zwischen Daumen und Zeigefinger.
6. Fürstentum Wenden: Auf goldenem Grunde ein schrägliegender Stierkopf mit silbernen Hörueru und goldener Lilienkrone, aber mit geschlossenem Maule.
7. Grafschaft Schwerin: Der quer geteilte Mrttelschild; die obere Hälfte rot, die untere golden.
Das Wappen wird von einem Stier und einem Greif gehalten und ist mit der Königskrone geschmückt.
Der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz führt Wappen und Titel mit dem Großherzog von Mecklenburg-Schwerin gemeinschaftlich. Der Titel beider Großherzige lautet: Großherzog von Mecklenburg, Fürst zu Wenden, Schwerin und Ratzeburg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Rostock und Stargard Herr.
Die mecklenburgischen Landesfarben sind blau, gelb, rot.
6e$cbicbtszabkn.
Bor Christi Geburt.
4000. Menes von Ägypten.
2000. Die Steinzeit. — Abraham.
1500—400. Die Bronzezeit.
888. Lykurg.
753. Roms Erbauung.
606. Nebukadnezar.
600. Solon.
536. Lyrus.
510. Rom wird Republik.
490. Schlacht bei Marathon.
480. Schlacht bei Salamis.
444. Perikles.
431—404. Peloponnesischer Krieg.
399. Sokrates.
333. Alexander der Große.
280. Pyrrhus.
264—241. Der erste punische Krieg.
218—201. Der zweite punische Krieg.
216. Schlacht bei Canuä.
149—146. Der dritte punische Krieg.
146. Karthagos Zerstörung.
113. Die Ciinberu und Teutonen.
88. Marius und Sulla.
44. Cäsar.
30. Augustus.
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