71
die Straen Berlins ritt, traten die Brger ans den Tren und grten ihn ehrerbietig, und sie nannten ihn nur den alten Fritz. Auch nach -feinem Tode hielt man sein Andenken in hohen Ehren. Noch heute erzhlt man sich manch kstliche Geschichte von ihm (der alte Fritz und die Schul-buben). Seine Gestalt ist noch heute dem Volke im Bilde bekannt, mit seinem gebeugten Haupte, seinem Krckstock, seinen hohen Stieseln, dem blauen Soldatenrock, dem groen dreieckigen Hut und den groen blauen Augen. Die Geschichte aber hat ihn mit Recht den Groen genannt.
34. Friedrich Wilhelm Hl 1797-1840.
Die franzsische Revolution. Napoleon I. Whrend der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. brach schweres Unglck der Preußen und der ganz Deutschland herein. In Frankreich hatten die wilden Männer der Revolution das Knigtum abgeschafft und die Re-publik erklrt. Der unglckliche König Ludwig Xvi. wurde ffentlich auf dem Schafott hingerichtet. Dasselbe Schicksal hatte seine Gemahlin Marie Antoinette, die eine sterreichische Prinzessin war. Noch viele andere Greuel wurden von den Revolutionsmnnern verbt, und die neue franzsische Republik fhrte zahlreiche blutige Kriege mit den brigen Staaten Europas. Bald aber wurde die Republik gestrzt, und Napoleon I.
zum Kaiser der Franzosen ausgerufen.
Napoleon Bonaparte wurde als Sohn eines Advokaten zu Ajaccio auf der Insel Korsika geboren. Nachdem er die Kriegsschule besucht hatte, trat er in das franzsische Heer und zeichnete sich so sehr aus, da er mit 25 Jahren General wurde. Er erfocht so viele und so glnzende Siege der die sterreicher in Italien und der die Trken in gypten, da die Franzosen ihm die erbliche Kaiserwrde bertrugen. Weil ihn die meisten europischen Staaten nicht anerkennen wollten, erklrte er ihnen den Krieg und besiegte die Russen und sterreicher in der berhmten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Bald darauf sieng er auch Krieg an mit dem friedliebenden Könige Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Bei Jena und Auerstdt kam es zu einer furchtbaren Schlacht. Schon einige Tage vorher war der heldenmtige
Abb. 44. Friedrich Wilhelm Iii.
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Extrahierte Ortsnamen: Berlins Deutschland Frankreich Europas Ajaccio Korsika Italien Jena
73
Tafelgeschirr wurde zu Mnzen eingeschmolzen und der Schmuck der Knigin verkauft. Das Volk aber nahm innigen Anteil an dem Unglck der Knigsfamilie. Einmal erschien ein biederer Bauer und brachte ein Geschenk von 3000 Goldstcken, während die Buerin treuherzig einen Korb mit frischen Eiern darbot.
Napoleons Zug nach Rußland. Preuens Erhebung. Unterdessen waren in Preußen tchtige Männer rastlos ttig, um die Schmach des Vaterlandes wieder auszulschen. Der Freiherr von Stein suchte dem Volke wieder Mut, Selbstvertrauen und Vaterlandsliebe einzu-flen. Schon seine Zeitgenossen nannten ihn des Guten Grundstein, des Bsen Eckstein, der Deutschen Edelstein". Vor Napoleon mute er nach sterreich und Rußland fliehen. Scharnhorst und Gneisenau setzten das preuische Heer wieder in einen schlagfertigen Zustand. Der khne Major Schill begann sogar auf eigene Faust den Krieg gegen Napoleon, fand aber im Kampfe den Tod, und sein Kopf wurde nach Frankreich gebracht. Elf seiner Offiziere wurden in Wesel auf Befehl Napoleons erschossen. Um diese Zeit stand Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. Ganz Europa lag zu seinen Fen. Nur England und Rußland waren noch unbezwnngen. Im Jahre 1812 unternahm Napoleon mit einem ungeheuer groen Heere einen Zug nach Rußland, um auch dieses groe Reich zu unterwerfen. Allein auf diesem Zuge sollte sein bermut bestraft werden. Die Russen wichen berall vor ihm zurck, indem sie zugleich die Drfer anzndeten und das Land verwsteten, damit die Franzosen keine Lebensmittel fnden. Erst vor Moskau kam es zu einer groen Schlacht. Napoleon siegte und hielt seinen Einzug in Moskau, um hier den Winter zuzubringen. Aber kaum war er eingezogen, als die Russen ihre eigene Hauptstadt an allen Ecken in Brand steckten. Sie brannte in sieben Tagen fast ganz nieder. Jetzt htte Napoleon gern Frieden geschlossen, aber der Kaiser Alexander lie ihm sagen, da jetzt der Krieg erst recht beginne. Das franzsische Heer trat einen grauen-vollen Rckzug an. Durch Hunger, Frost und die Lanzen der Kosaken fanden unzhlige den Tod. Viele andere ertranken in der Beresina, und von dem stolzen Heere kehrten nur wenige Tausende in klglichem Zustande zurck. Napoleon selbst eilte auf einem einsamen Schlitten nach Paris. Da hielt man in Preußen den Augenblick fr gnstig, um das verhate Joch abzuschtteln. Der König verbndete sich mit Alexander von Rußland und erlie den Aufruf An mein Volk". Er erinnerte die Bewohner an all das Leid, das ihnen Napoleon in den letzten Jahren zugefgt hatte, und forderte zum Kampfe gegen den Unterdrcker auf. Da strmten so viel Freiwillige zu den Waffen, da dem Könige Trnen
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Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Bsen_Eckstein Frankreich Wesel Napoleons Europa England Moskau Moskau Paris
78
Gesundheit von neuem. Doch trug sie all das Unglck mit Ergebung in den Willen Gottes und mit festem Vertrauen auf bessere Tage. Sie war dadurch ein rechter Trost fr den König und die knigliche Familie. Fr das ganze Volk aber wurde sie ein Vorbild durch die Opfer, die sie gern dem Vaterlande darbrachte. Denn sie schickte nicht nur das groe goldene Tafelgeschirr in die Mnze, um Geld daraus zu prgen, sie gab auch ihre Diamanten hin. Nur einen Schmuck von Perlen behielt sie; denn Perlen," sagte sie, bedeuten Trnen, und Trnen habe ich genug vergossen."
Luisens Tod. Leider sollte die unglckliche Knigin die Er-Hebung Preuens nicht mehr mit erleben. Sie kehrte nach Berlin zurck und besuchte von hier aus ihren Vater und ihre Geschwister auf dem Schlosse Hohenzieritz. Hier ergriff sie eine gefhrliche Krankheit. Der König eilte mit den beiden ltesten Prinzen an das Lager seiner Gemahlin und drckte der sanft Entschlafenen weinend die Augen zu. Sie wurde im Mausoleum zu Charlottenburg beigesetzt, und auf dem prachtvollen Sarkophage ihr Bildnis in Marmor ausgehauen. Ihr Andenken aber lebt fort im Herzen des ganzen Volkes.
36. Andreas Hofer.
Zur Zeit, als Deutschland unter der Herrschaft Napoleons schmachtete, gab es wie im Norden so auch im Sden Deutschlands tapfere und tchtige
Abb. 49. Schlacht am Berge Jsel. (Originalzeichnung von Engen Schroth.)
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82
Derdeutsch-sterreichische Krieg 1866. Schleswig-Holstein wurde anfangs von Preußen und sterreich gemeinschaftlich regiert. Bald aber entstanden Streitigkeiten zwischen den beiden Staaten der die Ver-waltung des Landes, und es kam zum Kriege. Auf sterreichs Seite kmpften auch die sddeutschen Staaten sowie Hannover, Sachsen, Kur-Hessen und Nassau. Bei Kniggrtz in Bhmen kam es zu einer groen Entscheidungsschlacht. König Wilhelm selbst war vom frhen Morgen an auf dem Schlachtfelde. Er teilte mit einem Soldaten ein Stck trockenes Brot und schlief abends auf einem Sofa, weil kein Bett vorhanden war. Nur auf die dringenden Bitten seines treuen Ministers Bismarck begab er sich aus dem gefhrlichen Kugelregen. Lange schwankte der Sieg hin und her. Erst als um 2 Uhr nachmittags der Kronprinz mit seinem Heere nach einem langen und beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde ankam, ergriffen die sterreicher die Flucht. Bald darauf muten sie Frieden schlieen. Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassan kamen an Preußen.
Derdeutsch-srauzsische Krieg 18701871. Den grten Mithin erwarb sich Wilhelm I. im Kriege gegen Frankreich. Hier regierte damals der ehrgeizige Kaiser Napoleon Iii. Dieser sah mit Neid auf die Macht und Gre Preuens und suchte nach einem Vorwand zum Kriege. Im Jahre 1870 whlten die Spanier den Prinzen Leopold von Hohen-zollern, einen Verwandten Wilhelms I., auf ihren verwaisten Knigsthron Das wollten die Franzosen nicht zugeben. Als Prinz Leopold freiwillig verzichtete, verlangte Napoleon von König Wilhelm das Versprechen, nie-mals zu dulden, da ein Hohenzoller den spanischen Thron besteige. Weil der König dieses Ansinnen mit Entrstung zurckwies, erklrte Napoleon Iii. an Preußen den Krieg. Bei Weienburg und Wrth, bei Vionville und Mars la Tour, bei Gravelotte und St. Privat wurden die Franzosen nach tapferer Gegenwehr geschlagen. Bei Sedan wurde das franzsische Heer mit Napoleon an der Spitze eingeschlossen und gefangen genommen. Der franzsische Kaiser schrieb an König Wilhelm: Da ich den Tod an der Spitze meiner Armee nicht finden konnte, so bergebe ich meinen Degen in die Hnde Eurer Majestt." Er kam als Gefangener auf das prchtige Schlo Wilhelmshhe bei Kassel. der 400 000 Franzosen wurden während des ganzen Krieges von den Deutschen gefangen genommen, der 100 Fahnen und mehr als 6000 Kanonen wurden erobert. Die franzsische Hauptstadt Paris mute sich nach langer Belagerung und tapferer Ver-teidigung ergeben. Endlich wurde zu Frankfurt der Friede geschlossen. Frankreich mute Elsa und Lothringen an Deutschland zurckgeben und 5 Milliarden Franken Kriegskosten zahlen. Die Deutschen waren mit
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm_I. Napoleon Leopold_von_Hohen-zollern Leopold Wilhelms_I. Wilhelms_I. Leopold Leopold Napoleon Wilhelm Napoleon Napoleon Wilhelm Elsa
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Sachsen Nassau Schleswig-Holstein Hannover Hessen-Nassan Frankreich Sedan Kassel Paris Frankfurt Frankreich Lothringen Deutschland
95
die Straen Berlins ritt, traten die Brger aus den Tren und grten ihn ehrerbietig, und sie nannten ihn nur den alten Fritz. Auch nach seinem Tode hielt man sein Andenken in hohen Ehren. Noch heute erzhlt man sich manch kstliche Geschichte von ihm (der alte Fritz und die Schnl-bubeu). Seine Gestalt ist noch heute dem Volke im Bilde bekannt, mit seinem gebeugten Haupte, seinem Krckstock, seinen hohen Stiefeln, dem blauen Soldatenrock, dem groen dreieckigen Hut und den groen blauen Augen. Die Geschichte aber hat ihn mit Recht den Groen genannt.
49. Friedrich Wilhelm m. 1797-1840.
Die franzsische Revolution. Napoleon I. Whrend der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. brach schweres Unglck der Preußen und der ganz Deutschland herein. In Frankreich hatten die wilden Männer der Revolution das Knigtum abgeschafft und die Re-publik erklrt. Der unglckliche König Ludwig Xvi. wurde ffentlich auf dem Schafott hingerichtet. Dasselbe Schicksal hatte seine Gemahlin Marie Antoinette, die eine sterreichische Prinzessin war. Noch viele andere Greuel wurden von den Revolutions-Mnnern verbt, und die neue franzsische Republik fhrte zahlreiche blutige Kriege mit den brigen Staaten Europas. Bald aber wurde die Republik gestrzt, und Napoleon I.
zum Kaiser der Franzosen abgerufen. 62' S^-ich Wilhelm Iii.
Napoleon Bonaparte wurde als Sohn eines Advokaten zu Ajaccio auf der Insel Korsika geboren. Nachdem er die Kriegsschule besucht hatte, trat er in das franzsische Heer und zeichnete sich so sehr aus, da er mit 25 Jahren General wurde. Er erfocht fo viele und so glnzende Siege der die sterreicher in Italien und der die Trken in gypten, da die Franzosen ihm die erbliche Kaiserwrde bertrugen. Weil ihn die meisten europischen Staaten nicht anerkennen wollten, erklrte er ihnen den Krieg und besiegte die Russen und sterreicher in der berhmten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Bald daraus fiytg er auch Krieg an mit dem friedliebenden Könige Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. Bei Jena und Auerftdt kam es zu einer furchtbaren Schlacht. Schon einige Tage vorher war der heldenmtige
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97
Tafelgeschirr wurde zu Mnzen eingeschmolzen und der Schmuck der Knigin verkauft. Das Volk aber nahm innigen Anteil an dem Unglck der Knigsfamilie. Einmal erschien ein biederer Bauer und brachte ein Geschenk von 3000 Goldstcken, während die Buerin treuherzig einen Korb mit frischen Eiern darbot.
Napoleons Zug nach Rußland. Preueus Erhebung. Unterdessen waren in Preußen tchtige Männer rastlos ttig, um die Schmach des Vaterlandes wieder auszulschen. Der Freiherr von Stein suchte dem Volke wieder Mut, Selbstvertrauen und Vaterlandsliebe eiuzu-flen. Schon seine Zeitgenossen nannten ihn des Guten Grundstein, des Bsen Eckstein, der Deutschen Edelstein". Vor Napoleon mute er nach sterreich und Rußland fliehen. Scharnhorst und Gneisenau setzten das preuische Heer wieder in einen schlagfertigen Zustand. Der khne Major Schill begann sogar auf eigene Faust den Krieg gegen Napoleon, fand aber im Kampfe den Tod, und sein Kopf wurde nach Frankreich gebracht. Elf seiner Offiziere wurden in Wesel auf Befehl Napoleons erschossen. Um diese Zeit stand Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. Ganz Europa lag zu seinen Fen. Nur England und Rußland waren noch uubezwuugen. Im Jahre 1812 unternahm Napoleon mit einem ungeheuer groen Heere einen Zug nach Rußland, um auch dieses groe Reich zu unterwerfen. Allein auf diesem Zuge sollte sein bermut bestraft werden. Die Russen wichen berall vor ihm zurck, indem sie zugleich die Drfer anzndeten und das Land verwsteten, damit die Franzosen keine Lebensmittel fnden. Erst vor Moskau kam es zu einer groen Schlacht. Napoleon siegte und hielt seinen Einzug in Moskau, um hier den Winter zuzubringen. Aber kaum war er eingezogen, als die Russen ihre eigene Hauptstadt an allen Ecken in Brand steckten. Sie brannte in sieben Tagen fast ganz nieder. Jetzt htte Napoleon gern Frieden geschlossen, aber der Kaiser Alexander lie ihm sagen, da jetzt der Krieg erst recht beginne. Das franzsische Heer trat einen grauen-vollen Rckzug an. Durch Hunger, Frost und die Lanzen der Kosaken fanden unzhlige den Tod. Viele andere ertranken in der Beresina, und von dem stolzen Heere kehrten nur wenige Tausende in klglichem Zu-stnde zurck. Napoleon selbst eilte auf einem einsamen Schlitten nach Paris. Da hielt man in Preußen den Augenblick fr gnstig, um das verhate Joch abzuschtteln. Der König verbndete sich mit Alexander von Rußland und erlie den Aufruf An mein Volk". Er erinnerte die Bewohner an all das Leid, das ihnen Napoleon in den letzten Jahren zugefgt hatte, und forderte zum Kampfe gegen den Unterdrcker auf. Da strmten so viel Freiwillige zu den Waffen, da dem Könige Trnen
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102
Gesundheit von neuem. Doch trug sie all das Unglck mit Ergebung in den Willen Gottes und mit festem Vertrauen auf bessere Tage. Sie war dadurch ein rechter Trost fr den König und die knigliche Familie. Fr das ganze Volk aber wurde sie ein Vorbild durch die Opfer, die sie gern dem Vaterlande darbrachte. Denn sie schickte nicht nur das groe goldene Tafelgeschirr in die Mnze, um Geld daraus zu prgen, sie gab auch ihre Diamanten hin. Nur einen Schmuck von Perlen behielt sie; denn Perlen," sagte sie, bedeuten Trnen, und Trnen habe ich genug vergossen."
Luisens Tod. Leider sollte die unglckliche Knigin die Erhebung Preuens nicht mehr mit erleben. Sie kehrte nach Berlin zurck und besuchte von hier aus ihren Vater und ihre Geschwister auf dem Schlosse Hohenzieritz. Hier ergriff sie eine gefhrliche Krankheit. Der König eilte mit den beiden ltesten Prinzen an das Lager seiner Gemahlin und drckte der sanft Entschlafenen weinend die Augen zu. Sie wurde im Mausoleum zu Charlottenburg beigesetzt, und auf dem prachtvollen Sarkophage ihr Bildnis in Marmor ausgehauen. Ihr Andenken aber lebt fort im Herzen des ganzen Volkes.
36. Andreas fjofcr.
Zur Zeit, als Deutschland unter der Herrschaft Napoleons schmachtete, gab es wie im Norden so auch im Sden Deutschlands tapfere und tchtige
Abb. 57. Schlacht am Berge Jsel. (Origiualzeichnung von Engen Schroih')
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Extrahierte Personennamen: Andreas Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Berlin Charlottenburg Deutschland Deutschlands
Sechste methodische Einheit.
A. Hlarhritsstufr.
1 Die Lage und (Vröfte des Deutschen Reiches.*)
a.
3>id: Wir lernen heute die Lage und Größe unsers
deutschen Vaterlandes genauer kennen.
I. Welches sind seine Grenzen?
Mit Hilfe der Karte wird von den Schulen: festgesetzt'.
° a. Die Westgrenze beginnt mit dem Tollart und der Emsmündnng
im Norden, geht dann ein Stück die Ems entlang nach Süden und
wendet sich von da zum Rheine (Mündung der Lippe!). Von da geht
sie in ziemlich gerader Linie nach Süden bis znr Mündung der Saar in
die Mosel (Trier!), läuft weiter die Mosel entlang bis Metz und wird
im weiteren vom Wasgenwald gebildet. Die Westgrenze trennt Tentsch-
land von den Niederlanden, von Belgien, von Frankreich und Lnxenburg.
b. Im Süden beginnt die Grenze mit den: Südende des Wasgen-
Waldes, läuft sodann vom Rheinknie an (Basel!) den Rhein entlang bis
zum Bodensee und weiter die Alpen entlang bis zum Watzmann. Als-
dann bilden Salzach und Inn, Böhmerwald, Erzgebirge und Sudeten-
zng die Grenze. — Die Süd grenze scheidet unser Vaterland von ^der
Schweiz und von Osterreich.
e. Im Osten beginnt die Grenze bei den Tarnowitzer Höhen, geht
dann die Prosna entlang bis zur Einmündung derselben in die Warthe,
zieht sich von da in schräger Linie bis znr Weichsel und läuft sodann in
einem nach Nordwesten osfenen Bogen bis zum Flusse Memel und
weiter bis znr Ostsee. — Jenseits der Ostgrenze liegt das Kaiserreich
Rnßland.
6. In: Norden haben wir die Küsten der Ost- und Nordsee als
Grenze. Von Dänemark trennt uns eine Linie, die der Insel Fünen
gegenüber das Land dnrchzieht.
Benutzt 1. Jahrgang der Praxis der Erziehungsschule, Heft 1, Just, Das neue
deutsche Reich.
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— 57 —
Grenzen? — nach 0 gegen Belgien und Deutschland (v. Calais bis
Belfort) 500 km, gegen die Schweiz und Italien (D. Belfort bis
Nizza) 450 km — nach S die Mittelmeerküste (von Monaco bis
Perpignan) 450 km, gegen die Pyrenäen 400 km — nach W
gegen die atlant. Küste (von Bayonne bis Brest) 600 km, ebenso
die Küste am Ärmelmeer. Welche natürlichen Grenzen bilden
Schuh gegen Angriffe von außen? — gegen Italien, Schweiz und
Spanien durch hohe Gebirgswälle, gegen England der Kanal.
Suche die Eingangsthore nach Deutschland und Belgien? —
Burguuder Pforte, Paß von Zabern, Straße von Mainz nach Metz
n. s. w. Folge? Kriege — Festuugen.
Gestalt? — Sechseck. Zeichnung im ungefähren Maßverhältnis nach
den obigen Grenzbestimmungen.
Gliederung? — Löwengolf — Einbuchtungen zwischen den Halbinseln
Bretagne und Normandie. — Die Norman. Inseln (brit.).
Ii, 2.
Welche Vorzüge hat die Lage Frankreichs?
a. Die Grenzgebirge und Meeresküsten gewähren nach vielen Seiten
einen natürlichen Schutz gegen feindliche Angriffe von außen (Nach-
weis!) Nur gegen Deutschland und Belgien liegt das Land ziem-
lich offen da; daher haben die Franzosen dort die Festungen Toul,
Verdun, Lille, Sedan, Belfort angelegt — daher hat sich die fran-
zösische Sprache nach Belgien, Elsaß und der Schweiz verbreitet.
b. Frankreich ist an 3 Seiten vom Meere begrenzt; daher können die
Franzosen bequem mit andern Völkern in Handelsverbindung treten
(Nachweis!) Die schiffbaren Flüsse und Kanäle führen leicht die
Waren aus dem Innern bis an die Küste und umgekehrt.
c. Infolge der südlichen und meritianen Lage ist das Klima so mild
und feucht. Folge? Südfrüchte.
Wie ist die Gliederung? Wenig Busen und gute Häfen; aber
die Mündungen der meisten Flüsse erweitern sich busenartig, so daß die
großen Seedampfer weit ins innere Land einfahren können.
B. Die französischen Westalpen und ihre Vorländer.
Ii, 1.
Lage und Ausdehnung der Westalpen? — von Genf nach Nizza.
Gestalt? Höhe? — über die Schneegrenzen — Hochgebirge. Berge?
Mont Blane 4810 m, Mont Cenis.
Abhänge? — nach Italien steil, nach Frankreich allmählich, Voralpen
unter der Schneegrenze.
Bodenbeschaffenheit? — im Hochgebirge Granit, Gneis, Glimmer-
schiefer — Urgebirge, in den Vorländern zwischen Westalpen und
Rhone Kalk und Kreide. Zwischen West- und Voralpen lange, enge
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Extrahierte Personennamen: Metz Norman Cenis
Extrahierte Ortsnamen: Belgien Deutschland Belfort Italien Belfort Nizza Monaco Perpignan Bayonne Brest Italien Spanien England Deutschland Belgien Mainz Bretagne Frankreichs Deutschland Belgien Verdun Lille Sedan Belfort Belgien Elsaß Frankreich Genf Nizza Italien Frankreich
— 56 —
Zonen vom Äquator bis zu den Polen. Nach den Polen, ebenso nach
oben nimmt die Wärme der Luft ab. Warum? Folge? Die deutscheu
Kalkalpen, Deutschld. S. 91, 92, 97 — Pyrenäen und Sa. Nevada.)
Tiefebenen, Untiefen, Sandbänke, Wasserfälle, Stromschnellen, Deutsch!.
4. 6. 97) Untiefen n. f. w. sind der Schisfahrt Hinderlich (Flüsse Spa-
niens, oberrheinische Tiefebene, oberdeutsche Hochebene).
Binnen- und ozeanisches Klima (Spanien S. 48, Italien S. 43,
Griechenland S. 19, 23. Ostsee.)
Industrien (Bergbau, Südfrüchte und tropische Gewächse — In-
dustrie-, Haseu-, Haupt-, Universitätsstädte, Eisenbahnknotenpunkte u. s. w.
zusammenstellen.
Frankreich.
Ziel: Das Land unserer Nachbarn im Westen, ein reich gesegnetes Land.
I.
Namen für Land und Bewohner — das Frankenreich unter Karl
dem Großen — Teilung im Vertrag zu Verduu — 870 kommt noch
Lothringen an Deutschland. Wie vertragen sich nun die beiden Nach-
barn? — Der König Heinrich Ii. von Frankreich nahm während des
Schmalkald. Krieges die deutschen Reichsstädte Metz, Tonl, Verduu —
der Raub Straßburgs und Die Verwüstung der Pfalz nnter Ludwig
Xiv. — Zersplitterung der deutschen Einheit (Rheinbund —
Frieden zu Preßburg) und Vernichtung der deutschen Macht (Ansterlitz
und Jeua) durch Napoleon I. Napoleon Iii. wollte alle Länder des
linken Rheinufers für Fraukreich gewinnen — der deutsch-französische
Krieg.
Vermutungen über die Ursachen dieser Feindseligkeiten? Die na-
türlichen Grenzen bieten wenig Schutz zwischen beiden Reichen — Grenz-
bestimmungen schwankend u. s. w.
Inwiefern ein reich gesegnetes Land? Lage — fruchtbare
Landschaften u. s. w. Wovon werden wir demnach zu sprechen haben?
— A. Lage und Grenzen. B. Einzelne Landschaften.
A. Lage uitb Größe, Grenzen und Gestalt.
Ii, 1.
Lage in Europa? Weltlage? — 43—51.° n. B. Ausdehnung nach
Graden und Meilen von N nach S und von 0 nach W? Flächen-
inhalt nach qkm? (Siehe Ausdehnung der Grenzen!) 549 909.
Einwohnerzahl? 49 Mill. Wieviel Einwohner kommen auf
1 qkm. (Vergleich mit Deutschland.) Durchschnittsbreitengrade
in Frankreich und Deutschland? Wieviel Breitengrade liegt Frank-
reich im Durchschnitt südlicher? Folge fürs Klima?
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TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Heinrich_Ii Heinrich Metz Ludwig
Xiv Ludwig Napoleon_I. Napoleon Rheinufers
Extrahierte Ortsnamen: Polen Polen Deutschld Spanien_S. Italien Griechenland Ostsee Frankreich Deutschland Frankreich Rheinbund Europa Deutschland Frankreich Deutschland