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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 161

1852 - Koblenz : Bädeker
Handel und Gewerbfleiß. 16l sperre und später durch die hohe Besteuerung der auswärtigen Kunst- erzeugnisse gelangte der inländische Gewerbfleiß zu einem neuen Auf- blühen. Daneben erhielt der Staatspapier- und Aktienhandel eine nie gekannte Bedeutung und artete zum Theil in Schwindelei aus. Wesentliche Beförderungsmittel des Handels waren: a) die Erleich- terung der Communieationen durch Anlage und Verbesserung von Land- und Wasserstraßen (der Ludwigscanal zwischen Main und Donau), durch Fluß- und Seedampfschiffe (seit 1825), durch Eisen- bahnen (seit 1837), Schnellposten, u. s. w., b) Handelsverträge, c) freie Schifffahrt auf den deutschen Strömen und 6) Vereinigung der meisten deutschen Staaten zu einem allgemeinen Zollvereine s. S. 176, so wie einem Post- und Telegraphenvereine. Pütz deutsche G.'seb, 5. Aufl. 11

2. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 71

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 71 — Beinheim und Rhod, und überhaupt alle Ländereien, Rechte und Einkünfte, die Er auf dem linken Rheinufer besitzt, oder auf die Er Anspruch zu haben vermeint. Er entsagt allen Nachforderungen an die Republik wegen des Nichtgenusses dieser Rechte und Einkünfte, oder aus irgend einem andern Grund, der älter als dieser Vertrag ist. Art. 5. Se. Hochsürstl. Durchlaucht der regierende Markgraf von Baden tritt ab, und überläßt der fränkischen Republik sowohl in seinem eigenen, als im Namen seiner beiden Söhne, der Prinzen Friedrich und Ludwig von Baden, für die er Vollmacht hat, mit voller Garantie, die Zw eidrittheile des im vormaligen Elfaß gelegenen Landes Kuzenhausen, mit allen dazu gehörigen Rechten und Einkünften, mit Inbegriff der Rückstände von selbigen, indem Er allen Nachforderungen an die Republik wegen derselben, oder aus irgend einem Grund, der älter als dieser Vertrag ist, entsagt. Art. 6. Se. Hochsürstl. Durchl. der Markgraf von Baden tritt gleichfalls für sich, seine Nachkommen und Erben an die fränkische Republik alle Ihm gehörigen Rheininseln und alle Rechte ab, an die Er auf diesen Inseln, so wie auf dem Lauf und den verschiedenen Armen des Rheinstroms Anspruch haben mag; namentlich die Zoll-Ober- und Lehensherrlichkeit, oder Polizei-Rechte. . . . Art. 8. Se. Hochsürstl. Durchl. macht sich verbindlich, auch einen Raum von 36 Schuh in die Breite einzuräumen, ... der als Weg zum Heraufziehen der Schiffe dienen soll. Art. 10. Die Theile dieses Wegs, so wie der Rheininseln .... werden ohne Vorbehalt an die Republik abgetreten. Art. 11. Die Rheinschiffahrt soll für die Bürger und Unterthanen der beiden contrahirenden Mächte frei seyn. Art. 14. Se. Hochsürstl. Durchl. macht sich verbindlich, den Ausgewanderten und den aus der fränk. Republik depor-tirten Priestern in seinen Staaten keinen Aufenthalt zu geben. Art. 17. Alle gegenseitig gemachten Gefangenen follen innerhalb eines Monats, von Auswechselung der Ratifika-! tionen des gegenwärtigen Vertrags an gerechnet, .... zurückgegeben werden ....

3. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 169

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 169 — pen auf dem Rückmarsch erfolgt nach dem bisherigen Landes-Verpflegungsreglement. 6. Die Auseinandersetzung der durch den früheren deutschen Bund begründeten Eigentumsverhältnisse bleibt besonderer Vereinbarung vorbehalten. 7. Die hohen Kontrahenten werden unmittelbar nach Herstellung des Friedens wegen Regulirung der Zollvereinsoer-hältniffe in Verhandlung treten. Einstweilen soll der Zollvereinsvertrag vom 16. Mai 1865 und die mit ihm in Verbindung stehenden Vereinbarungen, welche durch den Ausbruch des Krieges außer Wirksamkeit gesetzt sind, vom Tage des Austausches der Ratifikationen des gegenwärtigen Vertrags an, mit der Maßgabe wieder in Kraft treten, daß Jedem der hohen Eon-trahenten vorbehalten bleibt, dieselben nach einer Aufkündigung von sechs Monaten außer Wirksamkeit treten lassen. 8. Die hohen (Kontrahenten werden unmittelbar nach der Herstellung des Friedens in Deutschland den Zusammentritt von Commissionen zu dem Zweck veranlassen, um Normen zu vereinbaren, welche geeignet sind, den Personen- und Güterverkehr auf den Eisenbahnen möglichst zu fördern, namentlich die Concurrenzverhältniffe in angemessener Weise zu regeln und den allgemeinen Verkehrsinteressen nachtheilige Bestrebungen der einzelnen Verwaltungen entgegenzutreten. Indem die hohen (Kontrahenten darüber einverstanden sind, daß die Herstellung jeder im allgemeinen Interesse begründeten neuen Eisenbahnverbindung zuzulassen und so viel als thunlich zu fördern ist, werden sie durch die vorbezeichneten (Kommissanen auch in dieser Beziehung die durch die allgemeinen Verkehrsinteressen gebotenen Grundsätze aufstellen lassen. 9. Die hohen (Kontrahenten werden vom 1. Januar 1867 ab die Erhebung der Schiffahrtsabgaben auf dem Rhein, und zwar sowohl der Schiffsgebühr — Tarif B. zur Übereinkunft vom 31. März 1831 — als auch des Zolles von der Ladung — Zusatzartikel Xvi und Xvii zu der Übereinkunft vom 31. März 1831 — willig einstellen, sofern die übrigen deutschen Uferftaaten des Rheins gleichzeitig die gleiche Maßregeln treffen.

4. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 207

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 207 — 1837. 1838. 1839. 1840. 1841. 1842. 1843. Häusel und der Baumwollspinnerei und Weberei in Ettlingen. Ausbau des Rheinhafens zu Mannheim und Anlage des Hafens von Konstanz. 10. Jan. Staatsvertrag Badens mit Hessen und Frankfurt wegen Übernahme des Baus einer Eisenbahn von Sachsenhausen über Darm-st a d t n a ch Mannheim durch Hessen. Febr. Außerordentlicher Landtag wegen der Erbauung von Eisenbahnen. 29. März. Gesetz über die Erbauung einer Eisenbahn von Mannheim über Heidelberg, Karlsruhe, Rastatt, Offen bürg, Dinglingen, Frei-bürg nach Basel und von Appen-weiernach Kehl aus Staatskosten. 21. Juli. Das badische Apanagengesetz. 12. Sept. Eröffnung der ersten bad. Staatseisenbahn von Mannheim nach Heidelberg. Erbauung der ersten süddeutsch. Lokomotive „B a d e n i a" inderneugegründeten Maschinenfabrik (Keßler) in Karlsruhe. Erbauung der zweiten Lokomotive „Karlsruhe". 10. April. Eröffnung der Bahnstrecke Hei-delberg-Karlsruhe. Knielingen (-Maxau) wird Rhein-Freihafen. Erwerbung der Dörfer Korb, Dippach, Ha-genbach und Unterkeßach gegen Abtretung der Kondominate Edelfingen und Widdern sowie der Orte Waggershausen und Sießen.

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 6

1863 - Essen : Bädeker
6 Urtheilsspruch nach den bestehenden Gesetzen zu beenden haben. Diese Personen heißen Richter. Ein oder mehrere Richter, Gericht- schreiber und noch andere Beamte bilden ein Gericht. Die Gerichte befinden sich gewöhnlich in den bedeutendsten Städten des Kreises und heißen Friedens- oder Kreisgerichte. Diejenigen Gemeinden, welche zu demselben Gerichte gehören, bilden einen Gerichtsbezirk. — Wie in der Gemeinde der Polizeidiener, so wachen in den Kreisen die Gens- darmes (spr. Schangdarme) über die Besolgung der bestehenden Po- lizeigesetz c und zeigen die Uebertreter derselben dem Gerichte zur Be- strafung an. Diese Strafen sind entweder Geld- oder Gefängniß- strafen. Oft hören wir, daß Diebe, Betrüger und andere böse Menschen in das Gefängniß gesetzt worden sind. Wer aber immer thut, was recht ist, der braucht sich nicht zu fürchten, vor Gericht gebracht und — gar in das Gefängniß gesetzt zu werden. — Wie die bürgerlichen Gemeinden zu Kreisen vereinigt sind, so bilden die evangelisch-kirchlichen Gemeinden größere Kirchenkreise, welche Synodalkreise oder auch Kreissynoden genannt werden. Jeder Kreissynode ist ein Pfarrer aus einer Gemeinde des Kreises als Superintendent vorgesetzt. Dieser berichtet über die kirchlichen Angelegenheiten der Gemeinden seines Synodalkreises (Synodal- verbandes) an die vorgesetzte kirchliche Behörde, theilt deren Verordnungen den Pfarrern mit und wacht über die Befolgung derselben. — Die Schulen in den Kreisen sind zu einem oder Mehreren Schulpflegekreisen vereinigt. Jedem Schulpflegekreise ist ein Schulpfleger (Schulinspektor) vorgesetzt. In welchem Kreise liegt unsere Gemeinde? — Wie heisst die Kreisstadt? — Wie der Herr Landrath? — Wie viele Gemeinden gehören zu unserm Kreise? — Wie liegt die Kreisstadt von unserm Wohnorte? — Welche Ge- meinden des Kreises liegen von uns östlich? — Welche südlich? — West- lich? — Nördlich? — Südöstlich? — Südwestlich? — Nordwestlich? — Nordöstlich? — Giebt es Flüsse in unserm Kreise? — Wie heissen sie? — Nach welcher Himmelsgegend Hiessen sie? — Wohin befindet sich also ihre Quelle? — Ihre Mündung? — Giebt es Gebirge im Kreise? — Wie heissen sie? — Befinden sich im Kreise auch Eisenbahnen? — Wie heissen sie? — Welche Städte des Kreises verbinden sie mit einander? — Zu welchem Gerichtsbe- zirk gehört unsere bürgerliche Gemeinde? — Zu welchem Synodalkreis ge- hört unsere kirchliche Gemeinde? — Wie heisst unser Herr Superintendent? — Wie unser Herr Schulpfleger (Schulinspectpr)? — Zeichnet jetzt den Kreis auf die Schiefertafeln! 4. Die Bezirke. Wenn wir nach irgend einer Himmelsgegend über die Grenze un- seres Kreises hinausgehen, so ist da noch immer kein Ende zu sehen; denn die Erde ist sehr groß. Wir kommen dann abermals in eine neue Gemeinde, welche wieder zu einem andern Kreise gehört. Wie nämlich eine Gemeinde an die andere grenzt, so grenzt auch ein Kreis an den andern. Mehrere Kreise zusammen aber bilden wieder ein größeres

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 14

1863 - Essen : Bädeker
Und hoben Und schoben Und fegten und backten Und klopften und hackten. Die Burschen schnarchten noch im Chor: Da rückte schon das Brod, das neue, vor! Beim Fleischer ging es just so zu: Gesell' und Bursche lag in Ruh'. Indessen kamen die Männlein her Und hackten das Schwein die Kreuz und Quer, Das ging so geschwind Wie die Mühl' im Wind: Die klappten mit Beilen, Die schnitzten an Speilen, * Die spülten, Die wühlten Und mengten und mischten Und stopften und wischten: That der Gesell die Augen auf: Wapp! hing die Wurst schon da zum Ausverkauf! Einst hatt' ein Schneider große Pein: Der Staatsrock sollte fertig sein; Warf hin das Zeug und legte sich Hin auf das Ohr und pflegte sich. Da schlüpften sie frisch In den Schneidertisch; Und schnitten und rückten Und nähten und flickten, Und faßten Und paßten Und strichen und guckten' Und zupften und ruckten. Und eh' mein Schneiderlein erwacht: War Bürgermeisters Rock bereits gemacht.. Neugierig war des Schneiders Weib, Und macht sich diesen Zeitvertreib: Streut Erbsen hin die ganze Nacht; Die Heinzelmännchen kommen sacht'; Eins fährt nun aus, Schlägt hin im Haus, Die gleiten von Stufen Und plumpen in Kufen, Die fallen Mit Schallen, Die lärmen und schreien Und vermaledeien! Sie springt hinunter auf den Schall Mit Licht: husch, husch, husch, husch! — verschwinden all! O weh', nun sind sie alle fort, Und keines ist mehr hier am Ort! Man kann nicht mehr wie sonsten ruh'n,. Man muß nun Alles selber thun! Ein jeder muß fein Selbst fleißig sein, Und kratzen und schaben Und rennen und traben Und schniegeln Und biegeln Und klopfen und hacken Und kochen und backen. Ach, daß es noch wie damals wär'! Doch kommt die schone Zeit nicht wieder her! (Kvptsch.) Wie gross ist die Rheinprovinz? — Wie viel Einwohner hat sie?— Aus wie viel Regierungsbezirken besteht die Rheinprovinz? — Wie heissen sie? — Welcher liegt an der nördlichen Grenze? — Nennt die Regierungsbezirke, welche an der östlichen Grenze liegen! — An der südlichen! — An der west- lichen! — Nennt den grössten und kleinsten Regierungsbezirk! — Wie heisst der Hauptstrom der Provinz? — Wie seine Nebenflüsse auf dem rechten Ofer? — Auf dem Unsren? — Wie viel Gebirge hast du dir gemerkt auf dem linken Ufer? — Auf dem rechten? — Wie heissen sie? — Wie heisst die Hauptstadt der Verwaltung? — Welche ist die grösste Stadt der Provinz? — Wie heissen die Festungen in der Rheinprovinz? — Wie die Seminar- orte? — Wie heisst die Universitätsstadt? — Wie heisst die bedeutendste Fabrikstadt?— Wo findet man in der Rheinprovinz Steinkohlen? — Welche Eisenbahnen sind in dieser Provinz? — Nenne mir einige christliche und wohlthätige Vereine und Anstalten in der Provinz 1 — Zeichnet jetzt die Eheinprovinz auf die Schiefertafeln! Jeder soll jetzt, ohne in das Buch zu sehen, alles das aufschreiben, was er aus der Eheinprovinz behalten hat! Io. Die Provinz Westphalen. Die Provinz Westphalen hat einen Flächenraum von 368 Quadrat- meilen und 1v2 Million Einwohner, von welchen sich fast die Hälfte

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 19

1863 - Essen : Bädeker
19 Präsidenten und des evangelischen General-Superinrenden- ten, zugleich eine starke Festung — liegt in einer sehr fruchtbaren Ebene, und hat über 60,000 Einwohner. Durch ihre glückliche Lage an der Elbe sind der Handel und die Schifffahrt der Stadt sehr bedeutend geworden, und die bei Magdeburg vorbei führenden Eisen- bahnen werden die Bedeutung dieser Stadt noch mehr heben. Zu ven Merkwürdigkeiten Magdeburgs gehört der uralte, vortrefflich ge- baute evangelische Dom. Als Festung hat Magdeburg mancherlei Schicksale erduldet, die härtesten im 30jährigen Krieg. Sieben Mo- nate leistete es 1629 dem Feldherrn der katholischen kaiserlichen Armee, Wallenstein, glücklichen Widerstand, wurde aber zwei Jahre später, am 10. Mai 1631, durch Tilly mit Sturm genommen und so ver- wüstet, daß nur 139 Häuser stehen blieben. Otto von Guericke, der Ersinder der Luftpumpe, war damals Bürgermeister. — Andere be- deutende Städte der Provinz sind: Halle an der Saale mit einer großen Saline, der berühmten Universität und den großen Franke'schen Stiftungen; die Festung Erfurt mit dem Martinsstift, einem Waiscn- hause im ehemaligen Augustinerkloster, wo Martin Luther am 17.Juni 1505 Mönch wurde; Halberstadt, Quedlinburg, Burg, Naum- burg,Nord hausen, Merseburg, die Festung Torgau, Eisleben, wo Di-. Martin Luther am 10. November 1483 geboren wurde und am 18. Februar 1546 starb, und Wittenberg, wo dieser Gottesheld seit 1508 lehrte und wirkte, die Geburtsstätte der Reformation, einst eine berühmte Universität, nun eine Festung. In der Schloßkirche zu Wittenberg, an deren Thür Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Sätze (Thesen) anschlug, ruhen die Gebeine Luther's und Melanch- thon's. Auf dem Markte der Stadt steht ein großes Steinbild Luther's mit der Inschrift: „Jst's Gottes Werk, so wird's bestehen; ist's Menschenwerk, wird's untergehen." Das ehemalige Augustinerkloster, in welchem Luther als Mönch lebte, ist jetzt ein evangelisches Prediger- Seminar. Luthers Zelle ist aber fast ganz unverändert; Tisch, Armsessel, Trinkkanne werden noch gezeigt. Vor dem Elsterthore bezeichnet eine Eiche die Stelle, wo Luther öffentlich am 10. Dec. 1520, Vormittags 9 Uhr, im Beisein der ganzen Universität Wittenberg, die päpstliche Bannbulle verbrannte. Evangelische Lehrer-Seminare sind in Eisleben, Erfurt, Gardelegen, Halberstadt, Barby bei Magdeburg, und Wei- ßenfels; das kathol. Seminar ist in Heiligenstadt. — Kaum ist eine Provinz so reich an Begebenheiten aus der Kriegs- geschichte, als die Ebenen an der Elbe und Saale; denn hier wurden die meisten Schlachten im 3 0jährigen und im 7jährigen Kriege, sowie in den französischen Kriegen 1806 bis 1813 geschlagen. Ihr habt wohl schon die Schlachten bei Lützen, Roßbach, Möckern, Großgörschen nennen hören, von denen ihr später mehr- erfahren sollt. 2 *

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 32

1863 - Essen : Bädeker
Trank. Feierlich wurde nun Piast's Sohn, Ziemowit, in Gegenwart Aller von den Fremden geschoren. Dies wunderbare Ereigniß war noch in frischem Andenken, als die polnischen Edlen in Kruschwitz zur Wahl eines neuen Königs zusammen gekommen waren. Einstimmig wurde dem Piast, als einem von den Göttern reich Gesegneten, die Königsherrschaft angetragen. Mehr ge- zwungen als fteiwillig, wurde er unter dem Jubel des Volks mit seiner Frau und seinem Sohne aus seiner Hütte in die Königsburg geführt. Dort legte er den königlichen Schmuck an — befahl aber, seine Bast- schuhe sorgfältig aufzubewahren, damit seine Nachkommen an ihre niedrige Herkunft erinnert und vor Hochmuth gewarnt würden. Piast verlegte, so meldet die Sage, seine Residenz von Kruschwitz nach Gnesen und wurde der Stammvater der Königsfamilie der Piasten, welche fünf Jahrhunderte hindurch (von 840—1370) Polen beherrschte. — Ein Nachkomme der Piasten, Miesko, ist unter den Fürsten Polens als derjenige merkwürdig, welcher zuerst sich taufen ließ (964) und in seinem Reiche dem Christenthum den Sieg über das Heidenthum verschaffte. — Wie viel Provinzen kennt ihr jetzt? — Wie viel Regierungsbezirke? — Wie heisst der Hauptfluss der Provinz Posen? — Wie die Nebenflüsse des- selben? — Nach welcher Himmelsgegend Liessen sie? — Worin besteht der Unterschied zwischen einem Flusse und einem Kanal? — Wie heisst der Kanal der Provinz Posen, und welche Flüsse verbindet er mit einander? — Wie heisst in der Provinz die Festung? — Nennt die Seminarortei — Wo be- finden sich in der Provinz Eisenbahnen? — Jeder soll jetzt angehen, was er sonst noch von der Provinz Posen behalten hatl — Zeichnet jetzt die Provinz auf die Tafel! — Beschreibet siel — 23. Die Provinz Schlesien. Die Provinz Schlesien zählt 742 Quadratmeilen mit 3,207,000 Einwohnern, von welchen sich fast mehr als die Hälfte zur evange- lischen Kirche bekennt. Die Provinz zerfällt in die Regierungsbezirke: Breslau, Oppeln und Liegnitz. Sie ist voll von Naturfchön- heiten und reich an mannigfaltigen Natur- und Kunstprodukten. Gebirge und Thäler, rauschende Gebirgswasser, tosende Wasser- fälle, schnell dahineilende Bäche, langsam dahingleitende Flüsse, hochgelegene Bergseen, wohlgepflegte Obst- und Blumengärten, mit Weinreben bekränzte Hügel, weite Getreidefelder, Buchen-und Eichen-Haine mit dazwischen liegenden üppigen Wiesen, unabseh- bare, mit Kiefern besetzte Heiden, dunkle Wälder auf den Berg- abhängen, duftige Auen an den Bergbächen und in den Thälern, niedriges Gesträuch auf dem Hochgebirge, spärlich bewachsene Felsen - kuppen und mit Schnee gefüllte Vertiefungen — auch öde Sand- strecken und traurige Sumpf- und Moorgegenden reihen sich in Schlesien an einander. — An der südwestlichen Grenze der Provinz

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 33

1863 - Essen : Bädeker
33 ziehen Gebirge hin, die Sudeten genannt, von denen das bedeutendste das Riesengebirge heißt; die höchste Kuppe desselben ist die 5000 Fuß hohe Schnee- oder Riesenkuppe. Nach Nord-Osten dachen sich diese Gebirge ab und bilden mit ihren Vorgebirgen das linke Thal der Oder, wohingegen sich auf der rechten Oderseite unbedeutendere Höhen erheben, welche der schlesische Landrücken genannt werden. Die Gebirge und Höhen Schlesiens sind reich an Steinkohlen, Blei, Zink, Eisen, Kupfer, Galmei, Alaun, Salpeter, Vitriol und Arsenik; auch liefern sie etwas Silber und enthalten unzählige Kalk- und Sandsteinbrüche. Aus dem Schooße der Ge- birge entquellen viele Gesundbrunnen, unter denen die zu Salz- brunn und Warmbrunn die berühmtesten sind. Von den Bergen ergießen sich viele Bäche und Flüsse; der Hauptstrom, der die Pro- vinz der Länge nach durchstießt, ist die Oder. Unter den vielen Neben- flüssen der Oder sind auf dem linken Ufer die Neiße, die Katzbach und die Bober, auf dem rechten Ufer die Bartsch die bedeutendsten. Die Oder ist für den Handel sehr wichtig; denn durch die Schifffahrt auf derselben werden die Produkte Schlesiens: Eisen, Holz, Getreide, u. s. w. ausgeführt und andere Waaren von Stettin her eingeführt Der Boden ist ans der rechten Oderseite, das Gebirgsland aus- genommen, im Allgemeinen fruchtbarer, als auf der linken. Am frucht- barsten sind die Thäler an den Flüffen; sie liefern Getreide aller Art und vorzüglichen Flachs, so daß die ärmern Gebirgsgegenden reichlich mit Getreide und andern Bedürfnissen versorgt werden können. Schlesien ist also ein gut angebautes und bevölkertes Land, und die Einwohner zeichnen sich durch Thätigkeit, Geschicklichkeit und größten- theils auch durch Bildung aus. Freilich geht es den Leinwebern in den Gebirgsgegenden trotz alledem bisweilen gar traurig. Denn ihr Verdienst ist gering, und wenn die Fabriken an Absatz verlieren und der Lohn herabgesetzt wird, oder wenn die Preise der Nahrungsmittel steigen, dann kommt wohl Hungersnoth über die armen Familien. Die Verfertiger der schönen schlesischen Leinwand und der feinen Schleier sind also eben keine wohlhabenden Leute, und die großen Fabrikdörfer, welche ansehnlichen Städten gleichen, haben meist nur einige reiche Fabrikanten in ihrer Mitte. Auch die Tuchbereitung aus der von den vielen veredelten Schafheerden gewonnenen Wolle, der Bergbau und die Hüttenwerke geben wohl Tausenden Beschäfti- gung, aber doch nur kümmerliche Nahrung. In Schlesien giebt es viele Festungen und, wie in der Provinz Sachsen, gar manche Schlachtfelder, von denen ihr später mehr erfahren sollt. Breslau, auf beiden Seiten der Oder gelegen, ist die Haupt- stadt von Schlesien, die dritte Haupfftadt des preußischen Staats, der Sitz des Ober-Präsidenten, des evangelischen General- Superintendenten und eines katholischen Fürstbischofs. Die Stadt Breslau mit mehr als 120,000 Einwohner ist gleichsam das Herz der Provinz und steht als Haupthandelsplatz durch »a«st«r»' Lesebuch für Obern, «vangel. «,l»sch Z

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 34

1863 - Essen : Bädeker
34 Schifffahrt, durch mehrere Eisenbahnen und viele Kunststraßen mit nahen und fernen Orten nach allen Richtungen hin in Ver- bindung. Neben Handel und Fabriken besitzt Breslau auch noch eine stark besuchte Universität. Im Innern ist die Stadt größtenteils finster und altmodisch, von Außen machen jedoch die hohen Häuser und die vielen Kirchen einen guten Eindruck. Freilich sind die Thürme des Domes theils nicht vollendet, theils beschädigt, doch fällt das kupferne Dach dieses großen Gebäudes als eine Merkwürdigkeit auf. ,Bemerkenswerth ist noch der Wollmarkt in Breslau, welcher im Anfang des Monats Juni jeden Jahres beginnt und 3 bis 4 Wochen dauert. 30 bis 40,000 Centner Wolle werden dahingebracht und auf einem öffentlichen Platze unter Zelten oder in nahen Häusern zum Verkaufe ausgeboten. Als Käufer finden sich Leute aus den fernsten Gegenden ein. Dazu nun die zahlreichen Verkäufer, welche oft schon acht Tage früher mit ihren Fuhrwerken eintreffen. Außer den Guts- besitzern, die nicht selten von Weib und Kind begleitet sind, er- scheinen Schäfer, Schafknechte, Tuchfabrikanten und Wollhändler, welche die Wolle im Kleinen aufkaufen und im Großen wieder verkaufen. Daran schließen sich noch eine Menge Leute, welche mit den Fremden andere Geschäfte abzumachen haben, oder es fehlt auch nicht an Schau- lustigen; denn für Veranstaltungen zum Vergnügen ist reichlich gesorgt. Alle Wirthshäuser sind überfüllt, viele Wohnungen zu hohen Preisen vermiethet, und das Leben auf den Straßen ist während des Marktes wahrhaft betäubend. Weniger bedeutend ist der Herbstwollmarkt. doch werden auch dann Hunderttausende von Thalern umgeschlagen. Von den vielen Städten Schlesiens können hier nur noch erwähnt werden: Görlitz mit 18,000 Einwohnern, nächst Breslau die größte Stadt der Provinz — Liegnih — Grüneberg — Brieg — und Oppeln; ferner die großen Fabrikdörfer: Peilau — Peterswal- dau — und Langen-Bilau; endlich die Festungen: Glogau — Schweidnitz — Glatz — Stlberberg — Cosel — und Neiße. Evangelische Lehrer-Seminare befinden sich in Bunzlau, Mün- sterberg und Steinau, katholische in Breslau, Glogau und Peiskretscham. 23\ Das Rieserrgebirge. Die Kuppen des Riesengebirges sind ganz kahl, und die Ge- hänge und niederen Joche tragen meistens Nadelholz. Uber der Höhe von 3600 Fuß wächst nur noch eine kleine Strecke hinauf die Zwergkiefer, das niedere Knieholz, aus welchem man in Schlesien allerlei niedliche Sachen verfertigt. Nur vereinzelt zeigt sich hier und da noch der Vogel- beerbaum (Eberesche). Auf den höchsten Punkten finden sich nur nock- lange Flechten (Teufelsbart), isländisches Moos und wohlriechendes Veilchenmoos. Dörfer giebt es im eigentlichen Riesengebirge nicht, aber viele zerstreute Wohnungen, Bauden genannt, gleich den Senn- hütten auf den Alpen, nur daß man.einige derselben auch im Winter
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