Handel und Gewerbfleiß.
16l
sperre und später durch die hohe Besteuerung der auswärtigen Kunst-
erzeugnisse gelangte der inländische Gewerbfleiß zu einem neuen Auf-
blühen. Daneben erhielt der Staatspapier- und Aktienhandel eine
nie gekannte Bedeutung und artete zum Theil in Schwindelei aus.
Wesentliche Beförderungsmittel des Handels waren: a) die Erleich-
terung der Communieationen durch Anlage und Verbesserung von
Land- und Wasserstraßen (der Ludwigscanal zwischen Main und
Donau), durch Fluß- und Seedampfschiffe (seit 1825), durch Eisen-
bahnen (seit 1837), Schnellposten, u. s. w., b) Handelsverträge,
c) freie Schifffahrt auf den deutschen Strömen und 6) Vereinigung
der meisten deutschen Staaten zu einem allgemeinen Zollvereine
s. S. 176, so wie einem Post- und Telegraphenvereine.
Pütz deutsche G.'seb, 5. Aufl.
11
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Ortsnamen: Staatspapier- Schwindelei Main Donau
— 71 —
Beinheim und Rhod, und überhaupt alle Ländereien, Rechte und Einkünfte, die Er auf dem linken Rheinufer besitzt, oder auf die Er Anspruch zu haben vermeint. Er entsagt allen Nachforderungen an die Republik wegen des Nichtgenusses dieser Rechte und Einkünfte, oder aus irgend einem andern Grund, der älter als dieser Vertrag ist.
Art. 5. Se. Hochsürstl. Durchlaucht der regierende Markgraf von Baden tritt ab, und überläßt der fränkischen Republik sowohl in seinem eigenen, als im Namen seiner beiden Söhne, der Prinzen Friedrich und Ludwig von Baden, für die er Vollmacht hat, mit voller Garantie, die Zw eidrittheile des im vormaligen Elfaß gelegenen Landes Kuzenhausen, mit allen dazu gehörigen Rechten und Einkünften, mit Inbegriff der Rückstände von selbigen, indem Er allen Nachforderungen an die Republik wegen derselben, oder aus irgend einem Grund, der älter als dieser Vertrag ist, entsagt.
Art. 6. Se. Hochsürstl. Durchl. der Markgraf von Baden tritt gleichfalls für sich, seine Nachkommen und Erben an die fränkische Republik alle Ihm gehörigen Rheininseln und alle Rechte ab, an die Er auf diesen Inseln, so wie auf dem Lauf und den verschiedenen Armen des Rheinstroms Anspruch haben mag; namentlich die Zoll-Ober- und Lehensherrlichkeit, oder Polizei-Rechte. . . .
Art. 8. Se. Hochsürstl. Durchl. macht sich verbindlich, auch einen Raum von 36 Schuh in die Breite einzuräumen, ... der als Weg zum Heraufziehen der Schiffe dienen soll.
Art. 10. Die Theile dieses Wegs, so wie der Rheininseln .... werden ohne Vorbehalt an die Republik abgetreten.
Art. 11. Die Rheinschiffahrt soll für die Bürger und Unterthanen der beiden contrahirenden Mächte frei seyn.
Art. 14. Se. Hochsürstl. Durchl. macht sich verbindlich, den Ausgewanderten und den aus der fränk. Republik depor-tirten Priestern in seinen Staaten keinen Aufenthalt zu geben.
Art. 17. Alle gegenseitig gemachten Gefangenen follen innerhalb eines Monats, von Auswechselung der Ratifika-! tionen des gegenwärtigen Vertrags an gerechnet, .... zurückgegeben werden ....
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Hochsürstl Friedrich Friedrich Ludwig_von_Baden Ludwig Hochsürstl Hochsürstl Hochsürstl
— 169 —
pen auf dem Rückmarsch erfolgt nach dem bisherigen Landes-Verpflegungsreglement.
6. Die Auseinandersetzung der durch den früheren deutschen Bund begründeten Eigentumsverhältnisse bleibt besonderer Vereinbarung vorbehalten.
7. Die hohen Kontrahenten werden unmittelbar nach Herstellung des Friedens wegen Regulirung der Zollvereinsoer-hältniffe in Verhandlung treten. Einstweilen soll der Zollvereinsvertrag vom 16. Mai 1865 und die mit ihm in Verbindung stehenden Vereinbarungen, welche durch den Ausbruch des Krieges außer Wirksamkeit gesetzt sind, vom Tage des Austausches der Ratifikationen des gegenwärtigen Vertrags an, mit der Maßgabe wieder in Kraft treten, daß Jedem der hohen Eon-trahenten vorbehalten bleibt, dieselben nach einer Aufkündigung von sechs Monaten außer Wirksamkeit treten lassen.
8. Die hohen (Kontrahenten werden unmittelbar nach der Herstellung des Friedens in Deutschland den Zusammentritt von Commissionen zu dem Zweck veranlassen, um Normen zu vereinbaren, welche geeignet sind, den Personen- und Güterverkehr auf den Eisenbahnen möglichst zu fördern, namentlich die Concurrenzverhältniffe in angemessener Weise zu regeln und den allgemeinen Verkehrsinteressen nachtheilige Bestrebungen der einzelnen Verwaltungen entgegenzutreten. Indem die hohen (Kontrahenten darüber einverstanden sind, daß die Herstellung jeder im allgemeinen Interesse begründeten neuen Eisenbahnverbindung zuzulassen und so viel als thunlich zu fördern ist, werden sie durch die vorbezeichneten (Kommissanen auch in dieser Beziehung die durch die allgemeinen Verkehrsinteressen gebotenen Grundsätze aufstellen lassen.
9. Die hohen (Kontrahenten werden vom 1. Januar 1867 ab die Erhebung der Schiffahrtsabgaben auf dem Rhein, und zwar sowohl der Schiffsgebühr — Tarif B. zur Übereinkunft vom 31. März 1831 — als auch des Zolles von der Ladung — Zusatzartikel Xvi und Xvii zu der Übereinkunft vom 31. März 1831 — willig einstellen, sofern die übrigen deutschen Uferftaaten des Rheins gleichzeitig die gleiche Maßregeln treffen.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
— 207 —
1837.
1838.
1839.
1840.
1841.
1842.
1843.
Häusel und der Baumwollspinnerei und Weberei in Ettlingen. Ausbau des Rheinhafens zu Mannheim und Anlage des Hafens von Konstanz.
10. Jan. Staatsvertrag Badens mit Hessen und Frankfurt wegen Übernahme des Baus einer Eisenbahn von Sachsenhausen über Darm-st a d t n a ch Mannheim durch Hessen.
Febr. Außerordentlicher Landtag wegen der Erbauung von Eisenbahnen.
29. März. Gesetz über die Erbauung einer Eisenbahn von Mannheim über Heidelberg, Karlsruhe, Rastatt, Offen bürg, Dinglingen, Frei-bürg nach Basel und von Appen-weiernach Kehl aus Staatskosten.
21. Juli. Das badische Apanagengesetz.
12. Sept. Eröffnung der ersten bad. Staatseisenbahn von Mannheim nach Heidelberg.
Erbauung der ersten süddeutsch. Lokomotive „B a d e n i a" inderneugegründeten Maschinenfabrik (Keßler) in Karlsruhe.
Erbauung der zweiten Lokomotive „Karlsruhe".
10. April. Eröffnung der Bahnstrecke Hei-delberg-Karlsruhe.
Knielingen (-Maxau) wird Rhein-Freihafen.
Erwerbung der Dörfer Korb, Dippach, Ha-genbach und Unterkeßach gegen Abtretung der Kondominate Edelfingen und Widdern sowie der Orte Waggershausen und Sießen.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
6
Urtheilsspruch nach den bestehenden Gesetzen zu beenden haben.
Diese Personen heißen Richter. Ein oder mehrere Richter, Gericht-
schreiber und noch andere Beamte bilden ein Gericht. Die Gerichte
befinden sich gewöhnlich in den bedeutendsten Städten des Kreises und
heißen Friedens- oder Kreisgerichte. Diejenigen Gemeinden, welche
zu demselben Gerichte gehören, bilden einen Gerichtsbezirk. — Wie in
der Gemeinde der Polizeidiener, so wachen in den Kreisen die Gens-
darmes (spr. Schangdarme) über die Besolgung der bestehenden Po-
lizeigesetz c und zeigen die Uebertreter derselben dem Gerichte zur Be-
strafung an. Diese Strafen sind entweder Geld- oder Gefängniß-
strafen. Oft hören wir, daß Diebe, Betrüger und andere böse Menschen
in das Gefängniß gesetzt worden sind. Wer aber immer thut, was
recht ist, der braucht sich nicht zu fürchten, vor Gericht gebracht und —
gar in das Gefängniß gesetzt zu werden. —
Wie die bürgerlichen Gemeinden zu Kreisen vereinigt sind, so
bilden die evangelisch-kirchlichen Gemeinden größere Kirchenkreise,
welche Synodalkreise oder auch Kreissynoden genannt werden.
Jeder Kreissynode ist ein Pfarrer aus einer Gemeinde des Kreises
als Superintendent vorgesetzt. Dieser berichtet über die kirchlichen
Angelegenheiten der Gemeinden seines Synodalkreises (Synodal-
verbandes) an die vorgesetzte kirchliche Behörde, theilt deren
Verordnungen den Pfarrern mit und wacht über die Befolgung
derselben. —
Die Schulen in den Kreisen sind zu einem oder Mehreren
Schulpflegekreisen vereinigt. Jedem Schulpflegekreise ist ein
Schulpfleger (Schulinspektor) vorgesetzt.
In welchem Kreise liegt unsere Gemeinde? — Wie heisst die Kreisstadt?
— Wie der Herr Landrath? — Wie viele Gemeinden gehören zu unserm
Kreise? — Wie liegt die Kreisstadt von unserm Wohnorte? — Welche Ge-
meinden des Kreises liegen von uns östlich? — Welche südlich? — West-
lich? — Nördlich? — Südöstlich? — Südwestlich? — Nordwestlich? —
Nordöstlich? — Giebt es Flüsse in unserm Kreise? — Wie heissen sie? —
Nach welcher Himmelsgegend Hiessen sie? — Wohin befindet sich also ihre
Quelle? — Ihre Mündung? — Giebt es Gebirge im Kreise? — Wie heissen sie?
— Befinden sich im Kreise auch Eisenbahnen? — Wie heissen sie? — Welche
Städte des Kreises verbinden sie mit einander? — Zu welchem Gerichtsbe-
zirk gehört unsere bürgerliche Gemeinde? — Zu welchem Synodalkreis ge-
hört unsere kirchliche Gemeinde? — Wie heisst unser Herr Superintendent?
— Wie unser Herr Schulpfleger (Schulinspectpr)? —
Zeichnet jetzt den Kreis auf die Schiefertafeln!
4. Die Bezirke.
Wenn wir nach irgend einer Himmelsgegend über die Grenze un-
seres Kreises hinausgehen, so ist da noch immer kein Ende zu sehen;
denn die Erde ist sehr groß. Wir kommen dann abermals in eine neue
Gemeinde, welche wieder zu einem andern Kreise gehört. Wie nämlich
eine Gemeinde an die andere grenzt, so grenzt auch ein Kreis an den
andern. Mehrere Kreise zusammen aber bilden wieder ein größeres
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Und hoben
Und schoben
Und fegten und backten
Und klopften und hackten.
Die Burschen schnarchten noch im Chor:
Da rückte schon das Brod, das neue, vor!
Beim Fleischer ging es just so zu:
Gesell' und Bursche lag in Ruh'.
Indessen kamen die Männlein her
Und hackten das Schwein die Kreuz und
Quer,
Das ging so geschwind
Wie die Mühl' im Wind:
Die klappten mit Beilen,
Die schnitzten an Speilen,
* Die spülten,
Die wühlten
Und mengten und mischten
Und stopften und wischten:
That der Gesell die Augen auf:
Wapp! hing die Wurst schon da zum
Ausverkauf!
Einst hatt' ein Schneider große Pein:
Der Staatsrock sollte fertig sein;
Warf hin das Zeug und legte sich
Hin auf das Ohr und pflegte sich.
Da schlüpften sie frisch
In den Schneidertisch;
Und schnitten und rückten
Und nähten und flickten,
Und faßten
Und paßten
Und strichen und guckten'
Und zupften und ruckten.
Und eh' mein Schneiderlein erwacht:
War Bürgermeisters Rock bereits gemacht..
Neugierig war des Schneiders Weib,
Und macht sich diesen Zeitvertreib:
Streut Erbsen hin die ganze Nacht;
Die Heinzelmännchen kommen sacht';
Eins fährt nun aus,
Schlägt hin im Haus,
Die gleiten von Stufen
Und plumpen in Kufen,
Die fallen
Mit Schallen,
Die lärmen und schreien
Und vermaledeien!
Sie springt hinunter auf den Schall
Mit Licht: husch, husch, husch, husch! —
verschwinden all!
O weh', nun sind sie alle fort,
Und keines ist mehr hier am Ort!
Man kann nicht mehr wie sonsten ruh'n,.
Man muß nun Alles selber thun!
Ein jeder muß fein
Selbst fleißig sein,
Und kratzen und schaben
Und rennen und traben
Und schniegeln
Und biegeln
Und klopfen und hacken
Und kochen und backen.
Ach, daß es noch wie damals wär'!
Doch kommt die schone Zeit nicht wieder
her!
(Kvptsch.)
Wie gross ist die Rheinprovinz? — Wie viel Einwohner hat sie?— Aus
wie viel Regierungsbezirken besteht die Rheinprovinz? — Wie heissen sie? —
Welcher liegt an der nördlichen Grenze? — Nennt die Regierungsbezirke,
welche an der östlichen Grenze liegen! — An der südlichen! — An der west-
lichen! — Nennt den grössten und kleinsten Regierungsbezirk! — Wie heisst
der Hauptstrom der Provinz? — Wie seine Nebenflüsse auf dem rechten
Ofer? — Auf dem Unsren? — Wie viel Gebirge hast du dir gemerkt auf
dem linken Ufer? — Auf dem rechten? — Wie heissen sie? — Wie heisst
die Hauptstadt der Verwaltung? — Welche ist die grösste Stadt der Provinz?
— Wie heissen die Festungen in der Rheinprovinz? — Wie die Seminar-
orte? — Wie heisst die Universitätsstadt? — Wie heisst die bedeutendste
Fabrikstadt?— Wo findet man in der Rheinprovinz Steinkohlen? — Welche
Eisenbahnen sind in dieser Provinz? — Nenne mir einige christliche und
wohlthätige Vereine und Anstalten in der Provinz 1 —
Zeichnet jetzt die Eheinprovinz auf die Schiefertafeln!
Jeder soll jetzt, ohne in das Buch zu sehen, alles das aufschreiben, was er
aus der Eheinprovinz behalten hat!
Io. Die Provinz Westphalen.
Die Provinz Westphalen hat einen Flächenraum von 368 Quadrat-
meilen und 1v2 Million Einwohner, von welchen sich fast die Hälfte
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
19
Präsidenten und des evangelischen General-Superinrenden-
ten, zugleich eine starke Festung — liegt in einer sehr fruchtbaren
Ebene, und hat über 60,000 Einwohner. Durch ihre glückliche Lage
an der Elbe sind der Handel und die Schifffahrt der Stadt sehr
bedeutend geworden, und die bei Magdeburg vorbei führenden Eisen-
bahnen werden die Bedeutung dieser Stadt noch mehr heben. Zu
ven Merkwürdigkeiten Magdeburgs gehört der uralte, vortrefflich ge-
baute evangelische Dom. Als Festung hat Magdeburg mancherlei
Schicksale erduldet, die härtesten im 30jährigen Krieg. Sieben Mo-
nate leistete es 1629 dem Feldherrn der katholischen kaiserlichen Armee,
Wallenstein, glücklichen Widerstand, wurde aber zwei Jahre später,
am 10. Mai 1631, durch Tilly mit Sturm genommen und so ver-
wüstet, daß nur 139 Häuser stehen blieben. Otto von Guericke,
der Ersinder der Luftpumpe, war damals Bürgermeister. — Andere be-
deutende Städte der Provinz sind: Halle an der Saale mit einer
großen Saline, der berühmten Universität und den großen Franke'schen
Stiftungen; die Festung Erfurt mit dem Martinsstift, einem Waiscn-
hause im ehemaligen Augustinerkloster, wo Martin Luther am 17.Juni
1505 Mönch wurde; Halberstadt, Quedlinburg, Burg, Naum-
burg,Nord hausen, Merseburg, die Festung Torgau, Eisleben,
wo Di-. Martin Luther am 10. November 1483 geboren wurde und
am 18. Februar 1546 starb, und Wittenberg, wo dieser Gottesheld
seit 1508 lehrte und wirkte, die Geburtsstätte der Reformation,
einst eine berühmte Universität, nun eine Festung. In der Schloßkirche
zu Wittenberg, an deren Thür Luther am 31. Oktober 1517 seine 95
Sätze (Thesen) anschlug, ruhen die Gebeine Luther's und Melanch-
thon's. Auf dem Markte der Stadt steht ein großes Steinbild
Luther's mit der Inschrift: „Jst's Gottes Werk, so wird's bestehen;
ist's Menschenwerk, wird's untergehen." Das ehemalige Augustinerkloster,
in welchem Luther als Mönch lebte, ist jetzt ein evangelisches Prediger-
Seminar. Luthers Zelle ist aber fast ganz unverändert; Tisch, Armsessel,
Trinkkanne werden noch gezeigt. Vor dem Elsterthore bezeichnet eine
Eiche die Stelle, wo Luther öffentlich am 10. Dec. 1520, Vormittags
9 Uhr, im Beisein der ganzen Universität Wittenberg, die päpstliche
Bannbulle verbrannte.
Evangelische Lehrer-Seminare sind in Eisleben, Erfurt,
Gardelegen, Halberstadt, Barby bei Magdeburg, und Wei-
ßenfels; das kathol. Seminar ist in Heiligenstadt. —
Kaum ist eine Provinz so reich an Begebenheiten aus der Kriegs-
geschichte, als die Ebenen an der Elbe und Saale; denn hier
wurden die meisten Schlachten im 3 0jährigen und im 7jährigen
Kriege, sowie in den französischen Kriegen 1806 bis 1813
geschlagen. Ihr habt wohl schon die Schlachten bei Lützen, Roßbach,
Möckern, Großgörschen nennen hören, von denen ihr später mehr-
erfahren sollt.
2 *
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Otto_von_Guericke Otto Martin_Luther Martin_Luther
Trank. Feierlich wurde nun Piast's Sohn, Ziemowit, in Gegenwart
Aller von den Fremden geschoren.
Dies wunderbare Ereigniß war noch in frischem Andenken, als die
polnischen Edlen in Kruschwitz zur Wahl eines neuen Königs zusammen
gekommen waren. Einstimmig wurde dem Piast, als einem von den
Göttern reich Gesegneten, die Königsherrschaft angetragen. Mehr ge-
zwungen als fteiwillig, wurde er unter dem Jubel des Volks mit seiner
Frau und seinem Sohne aus seiner Hütte in die Königsburg geführt.
Dort legte er den königlichen Schmuck an — befahl aber, seine Bast-
schuhe sorgfältig aufzubewahren, damit seine Nachkommen an ihre
niedrige Herkunft erinnert und vor Hochmuth gewarnt würden.
Piast verlegte, so meldet die Sage, seine Residenz von Kruschwitz nach
Gnesen und wurde der Stammvater der Königsfamilie der
Piasten, welche fünf Jahrhunderte hindurch (von 840—1370) Polen
beherrschte. — Ein Nachkomme der Piasten, Miesko, ist unter
den Fürsten Polens als derjenige merkwürdig, welcher zuerst sich
taufen ließ (964) und in seinem Reiche dem Christenthum den
Sieg über das Heidenthum verschaffte. —
Wie viel Provinzen kennt ihr jetzt? — Wie viel Regierungsbezirke? —
Wie heisst der Hauptfluss der Provinz Posen? — Wie die Nebenflüsse des-
selben? — Nach welcher Himmelsgegend Liessen sie? — Worin besteht der
Unterschied zwischen einem Flusse und einem Kanal? — Wie heisst der Kanal
der Provinz Posen, und welche Flüsse verbindet er mit einander? — Wie
heisst in der Provinz die Festung? — Nennt die Seminarortei — Wo be-
finden sich in der Provinz Eisenbahnen? — Jeder soll jetzt angehen, was er
sonst noch von der Provinz Posen behalten hatl —
Zeichnet jetzt die Provinz auf die Tafel! —
Beschreibet siel —
23. Die Provinz Schlesien.
Die Provinz Schlesien zählt 742 Quadratmeilen mit 3,207,000
Einwohnern, von welchen sich fast mehr als die Hälfte zur evange-
lischen Kirche bekennt. Die Provinz zerfällt in die Regierungsbezirke:
Breslau, Oppeln und Liegnitz. Sie ist voll von Naturfchön-
heiten und reich an mannigfaltigen Natur- und Kunstprodukten.
Gebirge und Thäler, rauschende Gebirgswasser, tosende Wasser-
fälle, schnell dahineilende Bäche, langsam dahingleitende Flüsse,
hochgelegene Bergseen, wohlgepflegte Obst- und Blumengärten,
mit Weinreben bekränzte Hügel, weite Getreidefelder, Buchen-und
Eichen-Haine mit dazwischen liegenden üppigen Wiesen, unabseh-
bare, mit Kiefern besetzte Heiden, dunkle Wälder auf den Berg-
abhängen, duftige Auen an den Bergbächen und in den Thälern,
niedriges Gesträuch auf dem Hochgebirge, spärlich bewachsene Felsen -
kuppen und mit Schnee gefüllte Vertiefungen — auch öde Sand-
strecken und traurige Sumpf- und Moorgegenden reihen sich in
Schlesien an einander. — An der südwestlichen Grenze der Provinz
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
33
ziehen Gebirge hin, die Sudeten genannt, von denen das bedeutendste
das Riesengebirge heißt; die höchste Kuppe desselben ist die 5000
Fuß hohe Schnee- oder Riesenkuppe. Nach Nord-Osten dachen sich
diese Gebirge ab und bilden mit ihren Vorgebirgen das linke Thal
der Oder, wohingegen sich auf der rechten Oderseite unbedeutendere
Höhen erheben, welche der schlesische Landrücken genannt werden.
Die Gebirge und Höhen Schlesiens sind reich an Steinkohlen,
Blei, Zink, Eisen, Kupfer, Galmei, Alaun, Salpeter,
Vitriol und Arsenik; auch liefern sie etwas Silber und enthalten
unzählige Kalk- und Sandsteinbrüche. Aus dem Schooße der Ge-
birge entquellen viele Gesundbrunnen, unter denen die zu Salz-
brunn und Warmbrunn die berühmtesten sind. Von den Bergen
ergießen sich viele Bäche und Flüsse; der Hauptstrom, der die Pro-
vinz der Länge nach durchstießt, ist die Oder. Unter den vielen Neben-
flüssen der Oder sind auf dem linken Ufer die Neiße, die Katzbach und
die Bober, auf dem rechten Ufer die Bartsch die bedeutendsten. Die
Oder ist für den Handel sehr wichtig; denn durch die Schifffahrt auf
derselben werden die Produkte Schlesiens: Eisen, Holz, Getreide,
u. s. w. ausgeführt und andere Waaren von Stettin her eingeführt
Der Boden ist ans der rechten Oderseite, das Gebirgsland aus-
genommen, im Allgemeinen fruchtbarer, als auf der linken. Am frucht-
barsten sind die Thäler an den Flüffen; sie liefern Getreide aller
Art und vorzüglichen Flachs, so daß die ärmern Gebirgsgegenden
reichlich mit Getreide und andern Bedürfnissen versorgt werden können.
Schlesien ist also ein gut angebautes und bevölkertes Land, und die
Einwohner zeichnen sich durch Thätigkeit, Geschicklichkeit und größten-
theils auch durch Bildung aus. Freilich geht es den Leinwebern in
den Gebirgsgegenden trotz alledem bisweilen gar traurig. Denn ihr
Verdienst ist gering, und wenn die Fabriken an Absatz verlieren und
der Lohn herabgesetzt wird, oder wenn die Preise der Nahrungsmittel
steigen, dann kommt wohl Hungersnoth über die armen Familien. Die
Verfertiger der schönen schlesischen Leinwand und der feinen
Schleier sind also eben keine wohlhabenden Leute, und die großen
Fabrikdörfer, welche ansehnlichen Städten gleichen, haben meist nur
einige reiche Fabrikanten in ihrer Mitte. Auch die Tuchbereitung
aus der von den vielen veredelten Schafheerden gewonnenen Wolle, der
Bergbau und die Hüttenwerke geben wohl Tausenden Beschäfti-
gung, aber doch nur kümmerliche Nahrung. In Schlesien giebt es
viele Festungen und, wie in der Provinz Sachsen, gar manche
Schlachtfelder, von denen ihr später mehr erfahren sollt.
Breslau, auf beiden Seiten der Oder gelegen, ist die Haupt-
stadt von Schlesien, die dritte Haupfftadt des preußischen Staats,
der Sitz des Ober-Präsidenten, des evangelischen General-
Superintendenten und eines katholischen Fürstbischofs. Die
Stadt Breslau mit mehr als 120,000 Einwohner ist gleichsam
das Herz der Provinz und steht als Haupthandelsplatz durch
»a«st«r»' Lesebuch für Obern, «vangel. «,l»sch Z
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
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Schifffahrt, durch mehrere Eisenbahnen und viele Kunststraßen
mit nahen und fernen Orten nach allen Richtungen hin in Ver-
bindung. Neben Handel und Fabriken besitzt Breslau auch noch eine
stark besuchte Universität. Im Innern ist die Stadt größtenteils
finster und altmodisch, von Außen machen jedoch die hohen Häuser und
die vielen Kirchen einen guten Eindruck. Freilich sind die Thürme des
Domes theils nicht vollendet, theils beschädigt, doch fällt das kupferne
Dach dieses großen Gebäudes als eine Merkwürdigkeit auf.
,Bemerkenswerth ist noch der Wollmarkt in Breslau, welcher im
Anfang des Monats Juni jeden Jahres beginnt und 3 bis 4 Wochen
dauert. 30 bis 40,000 Centner Wolle werden dahingebracht und auf
einem öffentlichen Platze unter Zelten oder in nahen Häusern zum
Verkaufe ausgeboten. Als Käufer finden sich Leute aus den fernsten
Gegenden ein. Dazu nun die zahlreichen Verkäufer, welche oft schon
acht Tage früher mit ihren Fuhrwerken eintreffen. Außer den Guts-
besitzern, die nicht selten von Weib und Kind begleitet sind, er-
scheinen Schäfer, Schafknechte, Tuchfabrikanten und Wollhändler, welche
die Wolle im Kleinen aufkaufen und im Großen wieder verkaufen.
Daran schließen sich noch eine Menge Leute, welche mit den Fremden
andere Geschäfte abzumachen haben, oder es fehlt auch nicht an Schau-
lustigen; denn für Veranstaltungen zum Vergnügen ist reichlich gesorgt.
Alle Wirthshäuser sind überfüllt, viele Wohnungen zu hohen Preisen
vermiethet, und das Leben auf den Straßen ist während des Marktes
wahrhaft betäubend. Weniger bedeutend ist der Herbstwollmarkt.
doch werden auch dann Hunderttausende von Thalern umgeschlagen.
Von den vielen Städten Schlesiens können hier nur noch erwähnt
werden: Görlitz mit 18,000 Einwohnern, nächst Breslau die größte
Stadt der Provinz — Liegnih — Grüneberg — Brieg — und
Oppeln; ferner die großen Fabrikdörfer: Peilau — Peterswal-
dau — und Langen-Bilau; endlich die Festungen: Glogau —
Schweidnitz — Glatz — Stlberberg — Cosel — und Neiße.
Evangelische Lehrer-Seminare befinden sich in Bunzlau, Mün-
sterberg und Steinau, katholische in Breslau, Glogau und
Peiskretscham.
23\ Das Rieserrgebirge.
Die Kuppen des Riesengebirges sind ganz kahl, und die Ge-
hänge und niederen Joche tragen meistens Nadelholz. Uber der Höhe
von 3600 Fuß wächst nur noch eine kleine Strecke hinauf die Zwergkiefer,
das niedere Knieholz, aus welchem man in Schlesien allerlei niedliche
Sachen verfertigt. Nur vereinzelt zeigt sich hier und da noch der Vogel-
beerbaum (Eberesche). Auf den höchsten Punkten finden sich nur nock-
lange Flechten (Teufelsbart), isländisches Moos und wohlriechendes
Veilchenmoos. Dörfer giebt es im eigentlichen Riesengebirge nicht, aber
viele zerstreute Wohnungen, Bauden genannt, gleich den Senn-
hütten auf den Alpen, nur daß man.einige derselben auch im Winter
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]