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1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 2

1893 - Hannover : Hahn
2 Bremerhaven in 8 Tagen, während er mehr als die doppelte Zeit von *San Francisco nach Hongkong braucht. Die W.-Küste ist ohne nennenswerte Einbuchtungen, ohne bedeu- tende Flußmündungen, von Californien und Alaska abgesehen auch ohne Halbinseln. Hemmung des Verkehrs durch die gewaltigen Gebirgsketten an der Küste. Entfernung der asiatischen Gegenküste, welche sich nur im N. nähert — Beringsstraße 100 km breit — wo die traurigsten Landschaften der Welt in Schnee und Eis starren. Zwischen der O.- und W.-Küste ist der Schiffsverkehr nur im S. des Erdteils möglich, und wenn auch die Magalhass [galjausch]-Straße für die Dampfer ihre Schrecken verloren hat, so ist doch die zeitraubende Umschiffung des Erdteils sehr nachteilig. Der Panamakanal, dessen Bau 3 889 scheiterte, würde den Weg von Liverpool [pul] nach *San Francisco fast um die Hälfte vermindert und den Weg nach O.-Asien zum großen Teil vom Sneskanal abgelenkt haben. Bau des Nicaragua- kauals. Bedeutung der „nördlichen Durchfahrt". Entdeckung: Die kühnen nordischen Seefahrer erreichten schon vor ca. 1000 Jahren von Island aus die Gestade Grönlands und den u. Teil des Kontinents. Nach ihrem Untergange verscholl die Kunde von Amerika, und nur Vermutungen über ein Land im W. fanden sich bei den Mittelmeervölkern; denn die Seefahrer hielten sich auch nach Anwendung des Kompasses — im 13. Jahrh.^) — an der Küste. (Schiffersagen.) Kühner Plan des Kolumbus. Falsche Berech- uuug der Entfernung zwischen der W.- und O.-Küste der alten Welt. 1492 wird die Bahamagruppe, Euba und Haiti entdeckt, später auch das Festland. Kolumbus starb in dem Glauben, die O.-Küste Asiens erreicht zu haben. Erst später wurde erkannt, wie weit man vom Ziele des Kolumbus entfernt sei. Um seinen Plan durchzuführen, suchte man nach einer Durchfahrt. Mittel-Amerika war geschlossen, der f. Weg durch die von Magalhaes entdeckte Straße, welcher quer durch die australische Inselwelt führte — neue Entdeckung — war zu weit, daher das Suchen nach einer „nördlichen Durchfahrt". Nordpolfahrten. Gestaltung des Erdteils: Die Laudmafseu Amerikas verteilen sich hauptsächlich auf einen n. und einen f. Hauptteil, die beide die Form eines Dreiecks annehmen. Der centrale Teil, von dem bloß der W. vollständig über den Meeresspiegel hervorragt, hat eine geringe Ausdehnung. Ähnlichkeit in der Bodengestalt zwischen N.- und. S.- ') Die Mißweisung wurde erst im Anfang der neueren Zeit bekannt.

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 6

1893 - Hannover : Hahn
6 Orinoco finden sich noch bei unregelmäßigen Niederschlägen einzelne Waldinseln, die Pampas tragen aber nur im N. Strauchvegetaüon (das große Jagdgebiet Gran Chaco wilder Indianer); weiter nach S. tritt die eigentliche Grasflur auf, in der weit und breit weder Baum noch Strauch zu erblicken ist: Viehzucht. Ausfuhr von Fleisch (Liebig- fches Fleischextract), Fellen und Hörnern. In der weiten Tiefebene des Amazonas haben die nnge- hindert einströmenden Seewinde in Verbindung mit den Überschwem- mnngen das größte Waldgebiet der Erde geschaffen (die Selvas), das fast undurchdringlich (Schlinggewächse, Lianen) ist, so daß der Verkehr auf die Wasserwege beschränkt wird. Die spärliche Bevölkerung lebt deswegen auch unmittelbar an den Flüssen. Die W.-Küste ist im s. Chile den Seewinden offen, daher hat auch hier reichlicher Niederschlag mit mäßig warmem Klima eine üppige Waldvegetation und reiche Fruchtbarkeit (Heimat der Kartoffel, euro- päische Getreidearten) erzeugt: * Santiago und * Valparaiso [aißo]. Starke Einwanderung, namentlich von Deutschen. — Im n. Chile tritt eine kalte Meeresströmung, der Perustrom, an die W.-Küste und nimmt den Seewinden die Feuchtigkeit. So ist die Wüste Atacama entstanden (Salpeterlager und Silberfunde). Im N. ist die W.-Küste sehr fruchtbar (Ecuador liefert 1/3 des Kakaoertrages der ganzen Erde), aber auch ungesund; daher liegen die Städte auf den gesündern Hoch- ebenen: ° Quito und * Bogota. Die Tierwelt S. - Amerikas ist fast so eigentümlich wie die Australiens. Charakteristisch ist die müßige Größe der Tiere im Ver- hültnis zu den gleichen Arten der alten Welt: Puma und Löwe, Jaguar und Tiger, Alligator und Krokodil, der amerikanische und afrikanische Strauß. Charakteristisch ist ferner das gänzliche Fehlen der Einhufer — das verwilderte Pferd ist ein Geschenk Europas — sowie die geringe Zahl von Zweihufern. Zu erwähnen sind hiervon nur die Lamas (Guauako und Viknna), die kleineren Vertreter des Kamels in den Anden. — Der größte Vierfüßler ist das Tapirschwein im sumpfigen Dickicht; in den Wäldern fällt das Faultier auf, das träge und langsam von Ast zu Ast klettert. Zu erwähnen ist weiter der Ameisenbär und unter den Vögeln der Kondor, der bis 372 m spannt, ein Bewohner der Anden. Die tropischen Wälder bergen außerdem eine Menge von Affen- Herden — Brüllaffen, Wickelschwanzaffen — eine reiche und mannig- faltige Vogelwelt, Myriaden von glänzenden Käfern, ungeheure In- sektenschwärme und Mengen buntschillernder Schlangen.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 7

1893 - Hannover : Hahn
7 Die Gewässer beherbergen neben den Alligatoren eine Anzahl von Fischen, Flußschildkröten und Wasserschlangen; Delphine finden wir im Amazonas und Orinoco. Eingeführt sind von Europa außer den Pferden auch Rinder und Schweine, sowie Hunde, die in Rudeln wild umherlaufen und äußerst lästig sind. Die Bevölkerung S.-Amerikas ist sehr gering. Auf nahezu 20 Mill. (17 730000) qkm kommen nicht viel über 30 Mill. E. (vergl. Deutschland: 50 Mill. E. auf weniger als Vz« jener Fläche); nur 9 Städte zählen 100 T. E. und darüber. Die Urbevölkerung bilden die Indianers (A. G. 61), die in Stämmen wild umherschweifen, sich hauptsächlich von Jagd und Fischerei nähren (wegen des Mangels an milchgebenden Haustieren kein Noma- denleben) und auf einer sehr niedrigen Kulturstufe stehen. Groß im Erdulden von Schmerzen und Beschwerden sind sie sonst ohne Energie; Rachsucht und Grausamkeit sind hervorstechende Eigenschaften ihres Charakters. Kannibalismus bei einigen Stämmen. Zwei Kulturstaaten fand man bei der Entdeckung auf den Anden: die Jucas von Peru (Ackerbau und Bergbau) und die Muyscas von Bogota. Den zweiten Bestandteil bilden die Negers. Wir finden sie besonders an der n. und ö. Küste, wo sie die schwächlichen Indianer bei den Plantagenarbeiten ablösten. — Las Casas. — Sie sind jetzt sämtlich freigelassen. Trägheit derselben. Die Europäer gehören meist den romanischen Völkern an; Germanen in Chile, Süd-Brasilien und Argentinien. Zunächst wurde wegen des Gold- und Silberreichtums der Ge- birge eine Reihe von Kolonieen an der N. - und W.-Küste von den Spaniern gegründet; dann folgte die Besiedelnng der übrigen Teile. Der ganze O. — Brasilien — fiel nach der Landung Cabrals (1500) durch den Schiedsspruch des Papstes den Portugiesen zu. Der durch die Habsucht der Spanier hervorgerufene Druck — die ameri- kanischen Produkte durften nur in Spanien abgesetzt werden; nur in Europa geborne Spanier wurden zur Verwaltung zugelassen — be- wirkte nach dem Sturz der spanischen Bourbonen durch Napoleon I. den Abfall der Länder und die Bildung von freien Republiken. Dieselben haben sich auch nach langen Kämpfen (1810—25) behauptet, *) Die Mischlinge von Indianern und Europäern nennt man Mestizen, von Negern und Europäern Mulatten, von Negern und Indianern Zambos.

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 18

1893 - Hannover : Hahn
18 die gewöhnlichen Pelztiere: Eisbär, Eisfuchs, Landbär, Fuchs, Wolf, Fjällfras, Luchs, Zobel, Biber ic.; außerdem das Renntier und die übrigen Hirscharten, Moschustiere u. dgl. — In den nordischen Meeren der Walfisch, die Robbenarten, Fische in ungeheuren Mengen. Weiter im S. haben wir Antilopen, Wölfe ic. neben den verwil- derten Pferden (Vergl. S.-Am.). — Der Büffel (Bison) findet sich in großen Herden nur noch in Britisch - N.-Amerika.; im S. sind nicht mehr viel über 1900 Stück, eingerechnet diejenigen (etwa 250), die in der Gefangenschaft leben. Bevölkerung. Wie in Fauna und Flora, so zeigt auch in der Bevölkerung die Polarzone in allen Erdteilen das gleiche Bild. — Amerika hat hier die Eskimos, die zur mongolenähnlichen Rasse gehören und in Gestalt und Charakter vom Indianer verschieden sind. (Haß zwischen den beiden Stämmen.) Leben der Eskimos. Die Indianer gleichen denen S.-Amerikas. Sie schmelzen beim Vordringen der edleren weißen Rasse zusammen (das „Feuerwasser"): In den Vereinigten Staaten werden sie noch auf 300 T. geschätzt. — Einen indianischen Kulturstaat fanden die Europäer bei ihrer Ankunft auf dem Hochlande von Mexiko. Die Europäer wanderten ein, weil sie in ihrer Heimat mit ihrer Lage unzufrieden waren. Sie sind zum größten Teil Ger- manen. — Im N. von Canada sind sie nur in kleinen Festungen (Forts) zu finden. (Handel mit den kostbaren Fellen.) Halbwilder Zustand der europäischen Jäger. Weiter südlich war die Fruchtbarkeit des Bodens und die Ver- bindnng mit dem Mutterlande bestimmend für die ersten Ansiedelungen. Der Reichtum der Gebirge übte erst später seine Anziehungskraft. Art der Befiedelung. Zu den Europäern gesellten sich im S., wo Plantagenbau getrieben wurde, die Neger. Sie sind jetzt alle in Freiheit gesetzt. Neuerdings wandern auch Chinesen ein (Kulis). §. 6. Politische Geographie. 1. Britisch Nord-Amerika — 8*/, Mill. qkm (fast = Europa), 5 Mill. E. — umfaßt den N. bis über den 50" n. B. mit Aus- nahme Alaskas [ljas]. — Bis in die 60ger Jahre war es zum größten Teil in den Händen der Hudsonsbaigesellschaft als weites Jagdrevier.

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 80

1893 - Hannover : Hahn
80 weitem Umwege und läßt aus der Ostsee nach dem freien Ocean nur schmale Straßen, die, abgesehen von den Untiefen und gefährlichen Strömungen, leicht durch fremde Seemächte gesperrt werden können. Erst nach Vollendung des Nordostsee-Kanals wird dieser Übelstand beseitigt sein. Demnach ist die Hauptmasse der Bevölkerung mit ihrem Interesse von der See abgelenkt, und wenn trotzdem Deutschlands Handelsflotte die vierte der seefahrenden Nationen ist und selbst die französische bei weitem übertrifft, so ist dies ein Zeugnis, wie viel bei der Entwicke- lnng eines Landes die Anlagen und die Betriebsamkeit der Bewohner vermögen. Die Küste der Nordsee, überall Flachküste, ist von einem der aufgeregtesten Meere der Welt bespült (W.- und N.-W.-Stürme). Eine Reihe von Inseln, welche sie von der Zuidersee [seither] nach O. begleitet, bezeichnet den einstigen Dünenkranz, welcher durch den ungestümen Andrang der Wogen zerbrochen wurde. Desgleichen sind, z.t. erst im Mittelalter, erhebliche Stücke von dem dahinterliegenden Marschlande abgerissen (die Zuidersee, der Dollart und Jadebnsen), bis die Friesen anfingen, das Land durch Deiche, „den güldenen Saum des Landes" zu schützen. Seit dem 17. Jahrh. bemüht man sich sogar, neu angeschwemmtes Land, die Polder, dem Meere durch Deiche abzugewinnen. Dieser Kampf mit dem Meere gab dem Küstenbewohner Kühnheit und Selbstvertrauen: „Gott schuf das Meer, der Bataver die Küsten!" Von guten Seehäfen kann nach dem Gesagten an der Nordsee- Küste nicht die Rede sein. — 'Ostende, der Seehafen von °Brügge, ist künstlich geschaffen und vermittelt hauptsächlich den Passagierverkehr mit England. ^Amsterdam liegt im Innern der flachen Zuidersee und mußte erst durch einen Kanal mit dem Meere verbunden werden. Die übrigen wichtigen Häfen finden wir in den Flußmündungen, die allerdings bei der Flut weit hinauf zu befahren sind, so daß sie einen Ersatz für die Meerbusen bieten, während sie andrerseits zugleich den Vorteil besserer, natürlicher Verbindung mit dem Binnenlande haben. So liegen ^Antwerpen und *Geut in Belgien an der Schelde; das holländische ^Rotterdam an einer der Rheinmündungen ist der Hafen für das Rheingebiet. An der deutschen Küste finden wir Emden am Dollart, den großen Kriegshafen Wilhelmshaven (durch Kunst geschaffen) am Jadebusen. Die beiden großen Seehandelsplätze liegen auch hier an den Flußmündungen: * Bremen an der Weser (Vorhäfen Bremer-

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 81

1893 - Hannover : Hahn
8l Häven und Geestemünde) und Hamburg an der Elbe, die erste Handelsstadt des Kontinents (Cuxhaven). Vor der Küste liegen die Friesischen Inseln von Texel bis zum Jadebusen und dann nach kurzer Unterbrechung die Nordfrie- sischen Inseln, an der Küste Schleswigs. — Sie sind vielfach starkbesuchte Bäder (Norderney, Sylt) und haben für den Fischfang große Bedeutung. Indem sie dadurch die Friesen auf das Meer lockten, bewirkten sie, daß diese zu tüchtigen Seeleuten herangebildet wurden, die sich mit den besten Europas messen können und von un- schätzbarem Wert für unsere junge Flotte sind. Einer selbständigen Hebung verdankt die reizende Insel Helgo- land ihren Ursprung, die trotz ihrer Bedeutung für kriegerische Unter- nehmungen durch die Sorglosigkeit der Deutschen an England ge- kommen war, durch Kaiser Wilhelm Ii. aber auf friedliche Weise dem Vaterlande wiedergewonnen ist. Die dänische Nordseeküste, an der die Dünen nicht zerrissen sind, ist für die Schiffahrt sehr gefährlich, desgleichen Skager Rak und Kattegat infolge der Untiefen, Riffe und Stürme. (Die Dünen Skagens: „Der Kirchhof der Schiffe".) Zwischen den dänischen Inseln, die früher eine Landbrücke von Jütland nach Schweden gebildet haben, und dem Festlande führen der Sund, der Große und Kleine Belt in die Ostsee. Am befahrensten, weil am kürzesten, ist der Sund, im S. durch ^Kopenhagen und °Malmö, im N. durch Helsingör und 'Helsingborg geschlossen (dänischer Zoll bis 1857); am tiefsten und deswegen für Kriegsschiffe am brauchbarsten ist der Große Belt; fast garnicht befahren wird der Kleine Belt. Die deutsche Ostseeküste hat, wenn sie auch nichts weniger als günstig gestaltet ist, große Vorzüge vor der Küste der Nordsee. Wo der Baltische Landrücken mit seinen prachtvoll bewaldeten Höhen an die Küste Schleswig-Holsteins tritt, hat sie reizende, tief eindringende Buchten (Betten früherer Seen) aufzuweisen, welche das Land von O. her erschließen. Im Hintergrunde derselben die wichtigern Städte: 'Flensburg, Schleswig, °Kiel (Hauptstation der Kriegsschiffe in den Ostseegewässern). Wo die Küste nach N.-O. umbiegt, schneidet die Lübecker Bucht in das Land ein. — °Lübeck, an der in dieselbe mündenden Trave, ist durch Ausbaggern des Flusses den größten Seeschiffen zugänglich gemacht (Vorhafen Travemünde). Die Küste bis zur Odermündung zeichnet sich durch Bodden- bildnng aus. Der Stralsunder und Greifswalder Bodden Zweck u. Bernecker. Geographie Ii. g

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 132

1893 - Hannover : Hahn
132 buntesten Wechsel mit den Palmen, während über ihnen, wie Riesen im Heer von Zwergen, sich die gewaltigen Wollbäume erheben, bis 25 m und darüber anstrebend. Wo der Urwald sich lichtet, treten Savannen ans, in denen nur niedriges Gebüsch und einzelne Bäume, zu kleinen Gehölzen ver- eint, die Grasfluren unterbrechen. Mannshoch schießt hier zur Regen- zeit das Gras auf und giebt Zeugnis von der treibenden Kraft des Bodens. Weite Strecken hat der Mensch der Kultur dienstbar gemacht. — Hier erheben sich die fensterlosen, kleinen Hütten der Dorfschaften, an welche sich Pisang- und Bananenplantagen anschließen. Hirse, Kassave, Mais, Reis u. dgl. treten an die Stelle unserer Getreidefelder. Dazu kommen endlich die Plantagen der Deutschen, welche trotz der kurzen Zeit *), in welcher die Sicherheit zur Anlage derselben vorhanden war, bereits gute Erträge liefern. Die „Deutsche Plantagen- Gesellschaft" hat Erfolge im Kakao-, weniger im Tabakbau zu verzeichnen. Zu Ackerbaukolonien ist das Land wegen des ungesunden Klimas, das eine angestrengte Thätigkeit des Weißen unmöglich macht, nicht zu brauchen. Tierwelt. Unter den Tieren sind neben einer zahlreichen Vogelwelt (Graupapageien) hervorzuheben Leopard, Büffel, Antilopen, Wildschweine und ganze Herden von Affen. Der Elefant ist selten, der Löwe fehlt ganz. In den Flüssen sind Krokodile und Flußpferde. Bewohner. Die Kamerunneger haben einen schönen, kräftigen Körperbau; aber häßliche Gesichtszüge. Hinsichtlich ihrer geistigen Fähigkeiten stehen sie hinter den übrigen Stämmen Westafrikas weit zurück. Ihr moralischer Wert ist sehr gering anzuschlagen. Untreue, Lügenhaftigkeit und Feigheit sind hervorstechende Eigenschaften ihres Charakters. Der Einfluß der christlichen Mission ist bis jetzt gering, so daß noch immer der widersinnigste Aberglaube vorherrscht. 1887 ist eine deutsche Schule gegründet. Handel. Kamerun ist vorwiegend Handelskolonie; der Absatz deutscher Erzeugnisse an der dortigen Küste, von der aus durch den Zwischenhandel, den die Neger in den Händen behalten haben, auch das Hinterland versorgt wurde, sowie der reiche Ertrag an Palmöl und auch das Elfenbein aus dem Hinterlande, das in den Handel gebracht wurde, bestimmte die deutsche Regierung, das Land in Besitz zu nehmen. ') Eine Plantage bedarf mindestens einer Reihe von 7 Jahren, bis sie anfängt, das hineingesteckte Kapital mit den Zinsen zu vergüten.

8. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 135

1893 - Hannover : Hahn
135 Bodenbildung und Bewässerung. An der Küste findet sich ein niedriger, z. T. sumpfiger Landstreifen; dann erhebt sich das Land terrassenförmig zu ansehnlichen Hochflächen und Gebirgen, welche weite, fruchtbare Ebenen einschließen. Die bedeutendste Erhebung ist der Kilima-Ndscharo (über 6000 m). Der fruchtbare Boden an den Abhängen mit reichlicher Bewässerung durch zahllose Flüßchen ist bei gesundem Klima (hohe Lage) zur Anlage von Ackerbaukolonien geeignet und wird äußerst wertvoll werden, sobald die Verbindung mit der Küste (Eisenbahn) hergestellt ist. Die Flüsse, welche das Land durchströmen, sind für den Verkehr von geringer Bedeutung, da nur wenige auf weitere Strecken schiffbar find (Stromschnellen), doch kann man sie für die Versorgung der Ufer- landschaften mit Wasser nützen. — Am wichtigsten ist der Rnfidschi (im ganzen Lauf befahrbar) mit seinen fruchtbaren Uferlandschaften und der Grenzfluß Rovuma. Mehr Bedeutung für den Verkehr haben die großen Grenzseen Ukerewe-, Tanganjika- und Nyassa - See (Verbindung mit den inneren Gebieten). Pflanzenwelt. Reiche Wälder mit mannigfaltigen Baumarten wechseln mit Steppen, die Mimosen, Schilfgewächse, Euphorbien und Akazien tragen. In den Niederungen finden sich alle in Westafrika heimischen Nutzpflanzen. Von den höher gelegenen Strichen des Kilima-Ndscharo (s. o.) abgesehen ist das Land zu Ackerbaukolonien nicht zu brauchen, wenn auch das Klima nicht so ungesund ist wie in Kamerun (manche Striche, leider die weniger fruchtbaren, sind ganz fieberfrei). Doch eignet es sich vorzüglich zum Plautageubau, der besonders Baumwolle, Kaffee, Zuckerrohr und Tabak liefert. Tierwelt. Büffelherden, Giraffen, Zebras und Antilopen, sowie Paviane und Meerkatzen bilden die wichtigsten Tiergattungen. Auch der Elefant ist noch häufig. Von Raubtieren finden sich der Leopard, die Straudhyäue und der Schakal. In den Flüssen sind Krokodile und Flußpferde. Von den Vögeln ist besonders der Strauß zu erwähnen. Die Bewohner gehören zu den Bantn. Sie sind im allge- meinen stark gebaut, aber träge und auch in moralischer Hinsicht den Kamerunnegern ähnlich. An der Küste ist das Mischvolk (mit den Arabern) der Suaheli.

9. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 136

1893 - Hannover : Hahn
136 Handel. Schon lange vor der Besitzergreifung war der deutsche Handel in diesen Gebieten ein lebhafter und übertraf den eug- lifchen bei weitem. Elfenbein, Kautschuk, Gummi, Straußenfedern u. ct. wird zum Austausch für die deutschen Erzeugnisse in den Handel gegeben. Die Insel Sansibar mit dem Ausfuhrhafen für diese Gebiete ist in englische Hände übergegangen, und es wäre von Wichtigkeit, den Verkehr nach einem deutschen Küstenhafen zu lenken. Dar-es-Salaam (Sitz des Gouverneurs) würde sich dazu eignen. Von andern Orten ist an der Küste Pangani (im N.). Baga- moyo [10 T. (£.] (der Insel Sansibar gegenüber) und Liudi (im S.) zu erwähnen; im Inneren Tabora, wo der über Mpwapwa (Station zur Sicherung des Weges) führende Karawanenpfad sich nach dem Viktoria- und Tanganjikasee gabelt. 5) Das Gesellschaftsschutzgebiet Kaiser-Wilhelms-Land (= 1[s Deutschland, über 100 T. E) umfaßt den n.-ö. Teil von Neu- Guinea. 1885 wurde es von der Nen-Gninea-Kompagnie erworben. Bodenbilduug und Bewässerung. An die Küste, welche eine mannigfache Gliederung zeigt und einige Häfen bildet, schließen sich Hügelketten an, welche im Innern (noch wenig bekannt) zu be- deutenden Gebirgen emporsteigen. Von den Flüssen ist der Kaiserin Augusta-Fluß wichtig, den man weit hinauf befahren hat. Pflanzenwelt. Urwälder ziehen sich bis auf die höchsten Gebirge hinauf, dazwischen dehnen sich weite Savannen aus. Es wird Reis, Mais und Jams angebaut, ebenso Bananen, Brotfruchtbaum und Sagopalme. Der Plantagenbau erstreckt sich hauptsächlich auf Tabak. Tierwelt. Von Säugetieren findet sich nur das Beuteltier und das Schwein; aber eine reiche Vogelwelt (Kasuar) belebt die Wälder. In den Flüssen kommt das Krokodil vor. Bewohner. Neu-Guiuea ist von Melanesiern bewohnt; denselben ist zwar manche Kunstfertigkeit eigen, aber ihre Charakter- eigenschasten sind nicht rühmenswert. Von den Stationen der Nen-Gninea-Kompagnie ist Friedrich- Wilh elmshafen die wichtigste. 6) Das Gesellschaftsschutzgebiet des Bismarck-Archipels (— Schweiz, 250 T. E.) umfaßt die Inselgruppen n.-ö. von Neu-Guinea. Es

10. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 27

1893 - Hannover : Hahn
27 Die Casuarinen, schlank und blattlos, mit Zweigen, die den Schachtelhalmen gleichen. Sie sind Trauerweiden ähnlich, wenn diese ihr Laub abgeworfen haben, und finden sich in die anderen Waldungen eingemischt. Tierwelt. Uuter den Säugetieren herrschen die Beuteltiere vor (Rieseukäuguru), zu denen eigentlich auch das merkwürdige Schnabeltier zu rechnen ist. — Der Dingo (australischer Hund) ist eine Plage der Herden. Unter den Vögeln sind der Emu, ein Verwandter des Strauß, der schwarze Schwan und der Leier- schwänz zu erwähnen. Gefährliche Tiere giebt es, von einigen Schlangenarten abge- sehen, nicht. Von Europa sind besonders Rinder, Schafe und Schweine eingeführt. Bewohner. Die Ureinwohner bilden die Australier (A. G. 61viii). Sie sind an Zahl sehr gering und stehen auf einer sehr niedrigen Kulturstufe. Körperlich und geistig höchst mangelhaft ausgestattet, sind sie aus dem Zustande äußerster Roheit nicht herausgekommen. Sie nähren sich von Jagd und Fischfang, huldigen aber auch dem Kaum- balismns. — Fast nackt, sind sie zum großen Teil ohne Wohnungen, staatliche Einrichtungen kennen sie nicht. Ihre Religion besteht in einem finstern Dämonen- und Gespensterglauben- Sie sterben allmählich aus; ihre Zahl beträgt nur noch etwa 50 T. Die europäischen Ansiedelungen datieren vom Ende des vorigen Jahrhunderts, als die Engländer einen Ersatz für den Verlust in N.-Amerika zu bekommen fuchteu. Zunächst wurden Verbrecher nach der O.-Küste deportiert, die dann nach Verbüßnng der Strafe freiwillig dort blieben (Gründung von ^Sydney). Bald folgten andere Kolonisten. Gewaltiger Zuzug in der zweiten Hälfte unseres Jahr- Hunderts infolge der Entdeckung der Goldlager. Seitdem deportierte man die Verbrecher nach der W.-Küste, bis schließlich die Deportation nach Australien ganz aufgegeben wurde. politische Geographie. §. 10. Der gauze Kontinent ist englisch und trägt von allen Kolonial- gebieten am meisten englisches Gepräge. — In der Verwaltung sind die einzelnen Kolonieen^) Australiens (Konföderation von 1885) fast i) Es sind 6 Kolonieen und 1 Territorium.
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