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Nahrungsquellen bietet in den Thälern das Ackerland (hier
liegen auch die größern Orte), weiter aufwärts das W e i d e l a u d. Auch
die Waldungen an den Abhängen werden genützt; sollten freilich als
Schutzwehr gegen Lawinen und Bergstürze mehr geschont werden. —
In den ö. Teilen der Alpen kommen noch mancherlei Bodenschätze
dazu. Edelmetallproduktion ist freilich gering; aber Salz (Salzburger
A., Salzkammergut), Braunkohlen (Steiermark) und Eisen (Ober-
Österreich, Steiermark, Karnthen) liefern reichen Ertrag. — Die
Eisenindustrie ist deshalb in den österreichischen Alpenländern von
hervorragender Wichtigkeit: Leoben, 'Steyr, *Gratz (auch die Industrie
von Wien und °Linz basiert auf den Bodenschätzen der Alpen).
Von andern Metallen ist besonders das Quecksilber zu er-
wähnen: die Gruben von Jdria in den Jnlischen A. werden an
Ergiebigkeit nur von denen Almadens (Spanien) übertroffen.
Außer der Eisenfabrikation blühen auch andere Industriezweige
in den Alpenländern, selbst in der Schweiz, wo die Steinkohlen
gänzlich fehlen: ° Zürich mit Seiden- und Baumwollenweberei.
Die Vegetation ist von der jeweiligen Höhe des Gebirges ab-
hängig. Man unterscheidet nach den Vegetationsgrenzen Voralpen,
die eigentliche Alpenregion und Hochalpen.
Die Voralpen (ca. 1800 m) reichen bis zur Baumgrenze, in-
dem mit zunehmender Höhe die Ahorn-, Kastanien- und Nußbäume
(Mais- und Weinbau) von den Buchen und Eichen (Weizen, Roggen,
Obst) abgelöst werden, während letztere weiter auswärts den Nadel-
Waldungen weichen.
Am S.-Fnß freilich zeigen die Alpen ein wesentlich anderes Bild
(Mandel- und Feigenbäume, Orangen, Granaten) als am N.-Saum,
wenn auch der Gegeusatz nicht so schroff ist, wie bei andern Hoch-
gebirgen, z. B. dem Himalaja.
Die eigentliche Alpenregion (1800 — 2700 m) reicht bis
zur Grenze des zusammenhängenden Pslanzenwnchses. — Hier finden
wir die lieblichen, von Sennhütten und Heuschobern übersäeten Matten
mit dem tiefen, erquickenden Grün, die im Sommer das Geläut reicher
Herden hören lassen: die „Alpen".
Den malerischen Abschluß bilden die Hochalpen mit ihren
Gletschern und schneebedeckten Gipfeln, die bei Morgen- und Abend-
belenchtnng in einem feurigen Purpur strahlen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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Extrahierte Personennamen: Jdria
Extrahierte Ortsnamen: Steiermark Wien Jnlischen_A. Spanien Schweiz
99
hineinschiebt, so daß die Straßen von N.-O. über seinen Rücken führen
müssen. Daher hier die Vernichtung der Römer i. I. 9 n. Ch. Das
Hermannsdenkmal auf einem Bergkegel s. von Detmold (Grotenburg).
Zwischen Weser und Leine ist der Deister, der Süntel und
der Sollinger Wald zu nennen.
3) Der Harz zwischen Leine und Saale stellt die höchste Er-
Hebung N.-Deutschlands dar. Das langgestreckte Massengebirge erhebt
sich direkt aus der Ebene, die den scharf geschnittenen Rand fast von
allen Seiten umkränzt. Man unterscheidet:
a. Den niedrigern Unterharz (ö. Teil) mit reichen Laub-
Waldungen und landschaftlichen Reizen.
b. Den höhern Oberharz (w. Teil) mit düstern Tannen-
Waldungen (Waldköhlerei). Am N.--Rande seines plateauartigen Rückens
der Brocken, mit 1140 m der höchste Berg N.-Deutschlands.
Der Reichtum an Bodenschätzen hat eine Reihe von Bergwerk-
städten hervorgerufen; im W. Goslar, Zellerfeld, Klausthal u. a., im
£>., wo die Bergwerke zum großen Teil schon erschöpft sind, Mansfeld
(Silber- und Kupfergruben). — Reiche Salzlager sind am Rande des
Gebirges und bedingen eine Reihe von Salinen: * Halle (die Halloren),
Staßfurt.
In der Gegend von * Halle werden auch Braunkohlen gefunden,
daher die Entwickelung * Halles zu einer Industriestadt.
Die Gewässer des Harzes strömen der Weser und Elbe zu: die
Ocker zur Aller (Nebenfluß der Weser) und die Bode an 'Quedlinburg
und Staßfurt vorbei zur Saale. Landschaftliche Schönheit des Bodethales
(Roßtrappe).
4) Thüringen nennen wir das weite Hügelgebiet, welches sich
an den Thüringer und Frankenwald anlehnt, um nach N.-O. hin
allmählich zum Thal der Goldenen Aue am S.-Rande des Harzes
und nach der Elbe hin abzufallen. Vom Hessischen Berglande wird
es durch die Werra geschieden.
Der Thüringer Wald zieht als schmale Gebirgskette vom
Werraknie nach S.-O. Seine Kammlinie (Wasserscheide zwischen
Elbe und Weser) entlang führt ein Fahrweg, der „Rennsteig" (ca. 500 m).
Die höchsten Gipfel, Beerberg (983 m) und Schneekopf (960 m),
steigen fast 1000 m hoch. — Die Grenze nach dem Werrathal be-
zeichnet eine Reihe kleiner Städte (Schleusingen, Suhl, Schmalkalden),
deren Industrie auf dem Ertrag von Eisen und Holz basiert. Seit-
dem das Holz wegen anderweitiger, besserer Verwendung zur Verhüttung
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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45
Der semitische und indogermanische Zweig verteilen sich dabei
derartig, daß jenem Mesopotamien, Syrien und Arabien, diesem die übri-
gen Gebiete, also hauptsächlich die Gebirgsländer Vorder-Asiens zufallen.
Im äußersten S.-O. (Halbinsel Malakka, Ostindischer Archipel)
stnden wir die Mala Yen (A. G. 61 Vi); der Rest des Erdteils,
die weite Ländermasse des N.-O. wird von den Mongolen ähnlichen
Völkern (A. G. 61 Ii) bewohnt.
§. 19. Die Religionsformen Asiens sind mannigfaltig. Es ist
dieser Erdteil die Gebnrtsstütte der ersten Bekenntnisse. Die 3 mono-
theistischen Religionen (Judentum, Christentum, Mohammedanismus) sind
bei den Semiten entstanden. Doch ist gerade bei den Völkern Asiens die
sittlich reinigende Kraft der Religion ganz in den Hintergrund geschoben.
Die wichtigsten der herrschenden Religionssysteme sind:
1) Der Brahmanismus in Ostindien (Kastenwesen, Seelen-
Wanderung), bei dem Brahina, Wischnu, Siwa die Hauptgötter waren.
2) Der Buddhismus, eine reine Umgestaltung der brahma-
nischen Religion (6. Jahrh. v. Chr.), durch welche der Arme und
Gedrückte zu seinem Recht kommt (Verwerfung des Kastenwesens). Die
ethischen Vorschriften erinnern an die des Christentums, wenn auch die
Ziele grundverschieden sind: Weltflucht statt der Weltbesieguug. —
„Böses lassen, Gutes thun, die Gedanken bezähmen."
Der Buddhismus hat wohl die meisten Bekenner, da ganz O.-,
das halbe S.- und ganz Jnner-Asien ihm angehören.
3) Der Lamaismus ist ein Zweig des Buddhismus. Er be-
ruht auf dem Glauben an die stete Menschwerdung einiger göttlicher
Wesen. Ein solches ist der höchste Geistliche, der Dalai Lama,
dessen Geist nach seinem Tode sich sofort eine neue Stätte in einem
andern Körper sucht.
Der Lamaismus ist besonders in Tibet vertreten, wo der Dalai
Lama in Lhassa residiert; er tritt aber auch in anderen Teilen Asiens,
besonders in der Mongolei auf.
4) Die Religion Chinas enthält eine Reihe von sittlichen
und politischen Vorschriften, kennt indessen keinen persönlichen Schöpfer,
sondern leitet die Entwicklung der Dinge von einer ewig schaffenden
Naturmacht ab. — Von Staats wegen wird dies Bekenntnis von den
Unterthanen verlangt, indessen hat sich daneben der Buddhismus Platz
gemacht, der z. T. mit der chinesischen Religion verschmolzen ist.
5) Die Religion der Parsen (Dualismus) hat nur noch eine
geringe Zahl von Bekennern, hauptsächlich in Persien.
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TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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194
den Trollhättafällen hat sich übrigens eine reiche Industrie (Säge-
mühlen) entwickelt.
Produkte: Etwa die Hälfte der Gebirgsoberfläche ist Schnee-
und Felswüste, weite Strecken sind mit Seen und Sümpfen bedeckt
und so gleichfalls der Kultur entzogen (n. Lage, Höhe der Gebirge).
— Die spärlichen Weiden der Fjelde ernähren nur Renntierlappen,
die hier ihre nordischen Verhältnisse wieder finden und nicht in die
tiefer gelegenen Regionen herabsteigen.
Die Plateauflächen von geringer Erhebung zeigen reiche Waldungen
(Schiffsbauholz) und gute Weiden (Viehzucht)*). Ackerland ist nur iu
den Thälern zu finden, wo sich bei dem Schutz vor den Nordwinden
ein wunderbar warmes Klima zeigt, so daß die Vegetation stellenweise
an den Nordrand der Lombardei erinnert. Die Ackerfläche bildet kein
zusammenhängendes Ganzes, so daß der Bauer oft für sich allein lebt
und wie der sibirische Kolonist sein eigner Handwerker sein muß. Die
geringe Ausdehnung der Ackerfläche (l/130 Norwegens) macht regel-
mäßige Getreideeinfuhr notwendig.
Die Ausbeute an Metallen ist im norwegischen Teil des Ge-
birges gering (Bergwerke von Röraas [rog] und Kongsberg). Dagegen
nährt dort der Fischreichtum der Küstengewässer 10% der Be-
völkerung.
Die Bank, welche sich in einiger Entfernung von der Küste hin-
zieht, bildet einen vorzüglichen Laichplatz für die Fische. — Der nörd-
lichste Fischereibezirk ist bei den Lofoten (Hauptfang im Januars:
Kabeljau): Tromsö.
Der zweite Fischereibezirk ist bei 'Drontheim, das besonders in-
solge des Fischfanges blüht, wenngleich die Verbindung seiner umfang-
reichen Thalebene mit *Chriftiania (Eisenbahn über das Gebirge)
seine Bedeutung erhöht.
An dem direkt s. streichenden Teil der Küste fängt man neben
Hummern hauptsächlich Heringe. (Ein Telegraphendraht, der die
ganze Küste entlang geht, macht ihr ^unregelmäßiges^ Erscheinen
schnell bekannt): "Bergen und »Stavanger.
In Schweden hat das Gebirge außer den wertvollen Waldungen
einen großen Reichtum an Metallen. Ganze Berge bestehen aus dem
besten Magneteisen, ebenso findet man Kupfer, Silber und Nickel:
') Von den 2 Mill. E. wohnen nur 70t) T. im Binnenlande. — 2) Ca. 20000
Fischer sind dann beschäftigt, die in wahren Fischbergen eindringenden Kabeljaus
zu bergen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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11
Der Mensch.
auch nach dem verschiedenen Klima der Länder, Felle, Baum-
wolle, Seide. Ganz ohne Kleidung leben fast alle roden
Nationen in der tropischen Gegend; es giebt aber kein Volk
ohne Putz. Eben so lassen sich auch die Menschen nach ihren
Wohnungen in vier Klaffen bringen: solche, die in Höhlen
wohnen, die armseligsten Fischer- und Iägcrvölkcr; diejenigen,
deren Wohnungen Jette sind (Nomaden); die mnisten rohen
Völker wohnen in Hütten; alle gebildete in Hausern.
Hauptnahrungsmittel der Menschen: Getreide, Kar-
toffeln, Reis, Mals, Hirse, Sago, Brotfrucht, Ba-
taten, Maniok, Fleisch, Fische, Milch.
§. 16. Die rohesten Völker, meistens Jager- u. Fischervölker,
Wilde genannt, zeigen keine Spur von Bildung der, Geistes.
Wissenschaften, ja selbst Buchstaben sind unbekannt; manche kön-
nen nicht einmahl bis zehn zählen. Sie lassen sich fast nur durch
sinnliche Triebe und Leidenschaften lenken, und das sittliche Gefühl
ist bei ihnen so schwach, daß manche sogar Menschen schlachten
und verzehren; das Menschenleben wird bei ihnen wenig geachtet.
Manche Wilde sind indeß von Natur sehr gutmüthig unv vertrag-
lich. Höher an Bildung stehen schon die Nomaden,' bei denen man
fast überall sschon Schreibekunst und einige Rcligionsbegriffe und
Kenntnisse findet. Aber nur Ackerbau treibende Volker kön-
nen gebildete Völker werden, denn ohne feste Wohnsitze, die
den Nomaden fehlen, und ohne gewissen und reg ein, aßt gen
Unterhalt, der den Jager- und Fischervölkern nicht i-nmer zu
Gebote steht, können weder Künste noch Wissenschaften ge-
deihen, und nur solche Völker, welche Künste und Wissenschaften
treiben, heißen gebildete, cultivirre Völker.
§. 17. Auch in Hinsicht der Art und Wesse Gott zu erken-
nen, zu verehren und dessen Huld und Gnade zu erwer-
den (Religion) stimmen nicht alle Völker überein. Einige ver-
ehren ein höchstes geistiges Wesen, als Schöpfer, Erhalter und
Regierer des Weltalls, theils ohne alle bildliche Darstellung
(Juden, Muhamedancr, Christen), theils unter gewissen Ge-
stalten, z. B. von Feuer, Menschen, Himmelskörpern u. d,?rgl. m.
gedacht oder dargestellt (Feueranbeter, Hindus, Verebrer des Dalai
Lama, Sternanbeter). Andere haben von dem göttlichen Wesen
die elendesten Begriffe und machen jede ihnen auffallende Sache,
z. B. Thiere, Bäume, Kunstwerke u. dergl. m. zum Gotte (Fe-
tischanberer). Einige Völker verehren mehre Götter (Polythei-
sten); andere verehren selbst Naturerscheinungen, z. B. feuer-
speiende Berge, Wasserfalle, Donner und Blitz als göttliche We-
sen. Völker, welche den einzigen wahren Gott ohne Bild und
unter keiner Gestalt gedacht anbeten, heißen Monotheisten;
alle übrigen Heiden, Götzendiener.
Die Juden theilen sich in zwei Hauptklassen (Sekten), Ka-
raiten und Rabbaniten.
Die Muhamedancr bilden ebenfalls zwei Hauptsekten, Sun-
niten (Türken, Araber, Mauren) und Schiiten (Perser).
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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83
Schlesien.
In S. der Große Schneeberg —4z00f. Die S.gränze macht
der Fuß der Karpaten. Fruchtbarer Boden jedoch mehr in W.,
als in O. der Oder, wo viel Sand ist. Die Oder empfängt von
O. her unbedeutende Flüßchen, dieklodnitz, Malapane, Bartsch
u. a.; von W. der die Oppa, Schlesische Neiße, Weistritz,
Katzbach, den Bober mit dem Queiß u. die La u sitz er Neiße,
letztere beide münden aber erst in Brandenburg. Spree u. Weich-
sel berühren in Nw u So. die Gränze. Der Klodnitzkanal.
Wichtiger Getreide-, Flachs-, Tabacks- u. Krappbau; in N. schlech-
ter Weinbau; bedeutende Waldungen; veredelte Schafzucht; wichtige
Mineralien: Eisen, Zink, Kupfer, Arsenik, auch Silber, Steinkoh-
len, Alaun, Vitriol, Marmor, Halbedelsteine. Ausgezeichnete Leine-
wand- und starke Tuchweberei, viele Eisen- und Zinkhütten, Glas-
hütten, Tabacks-, Papier-, Baumwoll-, Leder- u. a. Fabriken, da-
her blühender Handel. Unter den 2,450,000 E. sind über 1 Mill.
Katholiken, 20,000 Juden, über 300 Mennoniten.— 1) Regie-
rungsbezirk Breslau, welcher Niederschlesien und die
Grafschaft Glatz begreift. Breslau an der Oder, 90,000 E.
Blüchers - u. Tauenziens Platz, Schloß, Universitätsgebäude, Zeug-
haus, Dom. Sitz des Oberprasidenten, eines kathol. Bischofs, Ober-
landesgericht, Regierung, Oberbergamt. Universität, Taubstummen-
u. Blindenanstalt. Stückgießerei u. viele Fabriken, wichtiger Han-
del. Blüchers Bildsäule, dessen Grab beim Dorfe Krieblowitz.—
Brieg a. d. Oder, n,oooe. Schloß; Irrenanstalt; wichtige Tuch-
und Leinewandweberei. — Schweidnitz a d. Weistritz, io,o»oe.
Festung. Tuch- u. Lederfabr. Handel.— Reichen dach am Eulen-
gebirge, 4200 E. Fabriken, Getreidehandel. — Das große Dorf
Langenbielau mit 8000 E. Starke Woll-, Baumwoll- u. Leine-
wandweberei. — Frankenstein, 5400e. Pottasch-, Salpeter-,
Scheidewasser, Tuch - u. a. Fabriken. Getreidehandel.— Silber-
berg, 1700 E. Berühmte Bergfestung, deren Festungswerke in
Felsen gehauen sind.— Glatz a. d. Neiße, 8500 E. Festung; starke
Damast- Leinewand- u. Tuchweberei.— Habelschwerdt an der
Neiße, Zzooe. Wollweberei.— Im Fürstenthum.als, welckes
dem Herzoge v. Braunschweig gehört, liegt Als a. d. Alsa, 6000 E.
Herzog!. Regierung. — 2) Regierungsbezirk Oppeln, in
Oberschlesien. Oppeln a. d. Oder, 6100e. Sitz der Regie-
rung. Lederfabr. Bienenzucht. Wichtige Eisenwerke im Dorfe Ä a-
lap-ne. — Neustadt a. d. Prudnik, 4200 E. Spitzcnklvppelei,
Lemewand- und Tuchweberei. —> Die Festung Kosel a. d. Oder,
2600e. Schloß. — Im Fürstenth. Neiße, welches dem Bi-
schof v. Breslau gehört, liegt Neiße a. d Neiße, 10,5008.
Schloß. Fürst!. Regierung; Gartenbau, Garn- u. Getrcidebandel.
-7- Im Fürstenth. Troppau, dem Fürsten v. Liechtenstein ge-
hörig, ist Leobschütz, 4300 E. Strumpf- und Wollweberei. —
Im Herzogth. Ratibor, dem Landgrafen v. Hessen Ro-
thenburg gehörig, ist Ratibor a. d. Oder, 4800e. Oberlandes-
gericht. Woll- u. Leinewandweberei, Leder- u. Tabacksfabk. Pott-
tz *
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
84 Preußen.
aschsiederek. — Dem Fürsten v. Anhalt Köthen gehört dasfürstenth.
Pleß mit der Stadt gl.n., 2iooe.— Z) Regierungsbezirk
Liegnitz, a) Niederschlesien. Liegnitz a. d. Katzbach, 10,000
E. Regierung, Ritterakademie. Optisches Institut. Wichtige Tuch-
weberei, Leinewand- Baumwoll- Leder- u.a. Fabr. Beim Dorfe
Wahlstatt Schlacht izlz, 26. Aug.— Jauer a. d. Neiße, 5500
E. Irrenanstalt, Zuchthaus. Weberei, Leder- u. Tabacksfabr.—
Gold berg a. d. Katzbach, 6500e. Wichtige Tuchfabr u.obstbau.
— Hirschberg am Bober, 6700e. Taubstummenanstalt. Starker
Leinewandhandel, Tuch- u. Leinewandweberei. — Bunzlau am
Bober, 4600 E. Waisenhaus. Töpferei, Tuch- Leinewand- und
Strumpfweberei. — Schmiedeberg am Fuße der Schneekoppe,
4800 E. Leinewand- u. Tabacksfabr. Starker Verkehr mit dem
Gebirge. — Warmbrunn, 2000 E. Warme Quellen. Berühmte
Stein- u. Glasschleiferei. — Großglogau a. d. Oder, Festung,
10,000 (5. Schloß. Oberlandesgericht. Tabacks-, Strohhut-, Tuch-
u. a. Fabriken. — Grünberg, 10,000(E. Wein- und Obstbau.
Starke Tuchweberei, Tabacksfabr. — Im Fürstenth. Sagan,
welches der Herzogin v. Kurland gehört, ist Sagan am Bo-
der, 4800e. Schloß. Regierung. Fabriken.— b) Oberlausitz.
Görlitz a. d. Neiße, 11,000 E. Zucht- u. Waisenhaus. Gesell-
schaft der Wissenschaften. Wichtige Tuch-, Leinewand- u. Strumpf-
fabr. — Lauban am Queiß, 4800 E. Tuch- u. Leinewandfabr.
Das Hermanns bad bei Muskau, 1400 E. — Herrenhutcrco-
lonie Niesky, 600 E. ,
Iv. Provinz Sachsen. Boden größtentheils ebenes Tiefland,
in N» mehr Sand. fruchtbarer in S. In W. ist ein Theil des Har-
zes mit dessen höchstem Gipfel, dem Brocken, Z500 F. hoch; an
diesen schließen sich in S. einige kleine Bergzüge, die Hain leite,
Finne u. a. nicht viel über 1000 F. hoch. Ein kleiner ganz ge-
trennter Theil liegt am Thüringer Walde, wo der Dolmar
— 2200 F. An der Braunschweig. Gränze ein großer Bruch, der
Drömling. Die Elbe nimmt hier in O. die Schwarze Elster,
in W. die Ucht, Ohra und Saale auf, welche letztere durch die
Unstrut mit der Gera, Wipper und Helme, so wie durch die
Bo de mit der Holzem me verstärkt wird; die Mulde fließt im
Herzogth. Anhalt in die Elbe. Die Werra, welche die Provinz in
Sw. berührt, so wie die Aller und Leine, welche hier entsprin-
gen, gehören zur Weser. Der über 4m. lange Plauensche Ka-
nal. Wenig Seen; in N. ist der Arendsee i4 M. im Umfange,
der süße und salzige See in Mansfeld. Getreide- Flachs- und
Tabacksbau ist bedeutend, auch Hopfen, Saflor, Krapp, Zichorien
werden viel gebauet u. einige Gegenden zeichnen sich durch Gewürz-
pflanzen, Gemüse u. Obst aus. Silber, Kupfer, Eisen, Salpeter,
Vitriol, Steinkohlen u. a. Mineralien in bedeutender Menge, beson-
ders viel Salz; viel Holz u. Torf. Wichtige Schafzucht. Blühende
Woll-, Baumwoll- u. Leinewandweberei, viele Tabacks-, Leder-, Zi-
chorien-, Stärke-, Papier- u. a. Fabriken. Wichtiger Handel. Unter
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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44
Europa. Britisches Reich.
land hat ebenfalls in So. Ebenen, ist dagegen in W. und N.
voll rauher Gebirge, Wälder u. Seen; das Hochland. Irland
hat große Ebenen, zum Theil Heiden und Moraste; aber auch Ge-
birge. Seen sind viele in Schottland, wo der Lommond der
größte, und in Irland, wo der Neagh (nif), in England nur
in den N.gebirgsgegenden. Hauptflüsse in England: die Themse,
Savern, Trent und Ouse (auhs), welche beide letztere zusam-
men den Humber (ömber) bilden; in Schottland der Tay (teh),
Elyde (kleihd) und Tweed (twihd); in Irland der Shannon
(schannen). Kein Land hat so viele Kanäle, als England; sie sind
zum Theil über andere Flüsse und durch Berge geleitet, und durch
sie sind alle schiffbaren Flüsse und die Handelsstädte mit einander
verbunden. England hat ein mildes Klima; aber die Luft ist feuch-
ter und trüber, als in Deutschland. Schottland hat in den östli-
chen Ebenen Englands Klima; in den Gebirgen ist die Luft, wie
auch in den Englischen Gebirgsgegenden, weit reiner, aber auch
kälter. Irland hat häufig trübe Lust, milde Sommerwärme und
Winterkälte. England hat wichtige Producte in allen Reichen der
Natur; Getreide nicht hinreichend, schönen Hopfen und viel Ob st,
gar keinen Wein; Schafe, Rindvieh und Pferde von der
ausgezeichnetsten Art; schöne Hunde (Doggen) und viele Fische.
Edle Metalle und Edelsteine sucht man zwar vergebens, aber eben
so große Schätze bringen die Kupfer-, Zinn- und Steinkoh-
len Bergwerke; Salz ist in großer Menge und in jeder Art
(Stein-, Quell - und Seesalz) vorhanden, und die Englische Wal-
kererde und das Neißblei (zu Bleistiften) von besonderer Güte.
Wild ist sehr wenig, dagegen viele Kaninchen, wenig Raub-
thiere und gar keine Wölfe. Schottland ist nicht so reich,
hat aber doch viel Rindvieh, kleine aber muthige und dauerhafte
Pferde, Wild, eine zahllose Menge Seevögel und Fische (die
besten Häringe, selbst die Holländischen werden hier gefangen);
Getreide, Obst und Flachs nur in den O. Ebenen; Eisen,
Blei, Steinkohlen und Torf in Menge. Irland hat beson-
ders viele Schweine, auch schöne Rinder und Schafe, Fische,
aber fast gar kein Wild; Getreide, Flachs u. Hanf; Stein-
kohlen, Torf und Eisen. England und Irland haben Man-
gel an Holz. — In England und Schottland sind fast alle E.
Protestanten, die theils zur bischöflichen, theils zur pres-
b yterianischen Kirche gehören; in Irland bekennt sich die Mehr-
zahl zur Römisch katholischen Kirche. Die Beschäftigungen
,'oer Einwohner in England sind: Viehzucht und Ackerbau im
höchsten Flor, Fischerei und Bergbau, am wichtigsten aber
sind Fabriken und Handel. Wissenschaften und Künste werden
sehr geschätzt und aufgemuntert. Der Bergschotte beschäftigt sich
nur mit Viehzucht u. Fischerei, und ist noch sehr unwissend;
die Bewohner der Ostseite von Schottland treiben Ackerbau,
Bergbau, Fischerei, weniger Fabrikarbeiten u. Handel.
Wissenschaften sind bei ihnen eben so geachtet, wie in England.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Irland Schottland Irland England England Schottland Irland England England Deutschland Schottland Englands Irland England Schottland Irland England Irland England Schottland Irland England Schottland England
24
Europa. Der Mensch. Wolksstämme.
Edelsteine giebt es wenig und von geringer Schönheit, aber
vorzüglichen Marmor in Italien, Deutschland und Norwegen;
der feinste Porzellanthon in Frankreich und Deutschland; Salz
besonders in Deutschland und Galizien; Steinkohlen besonders
in England, Belgien und Frankreich; Gold in Ungarn, Silber
in Deutschland, Quecksilber in Deutschland und Spanien; Zinn
in England und Deutschland; Kupfer und Eisen in Norwegen,
Schweden und Deutschland; Blei in Deutschland, Torf in Hol-
land, Norddeutschland, Dänemark, Irland.
Der Mens ch.
V o l k s st a m m e u n d Sprachen. Zahl.
§. 69. Alle Europäer, mit Ausnahme der Lappländer, Sa-
mojeden, Kalmükken, Baschkiren und Kirgisen, gehören zum Kau-
kasischen Menschenftamme. Man unterscheidet sechs Haupt-
volksstämme. 1) Der Germanische Stamm. Dazu gehören
die Deutschen, Schweden, Dänen, 'Normänner, Isländer, Hol-
länder und Schweizer. 2) Der Keltische Stamm, in England,
Schottland, Irland, Frankreich und Belgien, mit Germanen stark
vermischt. Z) Der Slavische Stamm, in Rußland, Polen, Ga-
lizien, auch sehr zahlreich in Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien,
Slavonien, Dalmatien, Türkei und den östlichen Theilen von
Deutschland. 4) Der Finnische Stamm, zu welchem die Finnen
und auch die eigentlichen Ungarn oder Madjaren gezählt werden.
5) Der Tatarische Stamm, zu dem die Türken und die Tata-
ren in Rußland gehören. 6) Der Griechische Stamm begreift
die Griechen. Noch wohnen in Europa zerstreuet Juden und Zi-
geuner; in der Türkei wohnen noch Wlachen und Arnauten
oder Albanesen. Zahlreich sind die Armenier in der Türkei,
in S. Rußland, auch in Ungarn, Galizien und Polen. — Jeder
Volksstamm redet eine besondere Hauptsprache, die sich aber in der
Länge der Zeit in viele zum Theil sehr verschiedene Sprachzweige
und Mundarten getheilt hat. So ist z. B. die Deutsche, Englische
und Schwedische Sprache sehr verschieden, obgleich man es allen
ansieht, daß sie aus einem Sprachenstamme entstanden sind. Die
Sprache der Franzosen, Spanier und Italiener ist größtentheils
Lateinischen Ursprungs; zum Theil auch die Englische.
§. 70. Die Zahl aller Europäer ist etwa 220 Millionen; da-
von wohnen in
Rußland - - - - 55 Mill. Preuß. Staat - - 12? Mill.
Deutschland - - - 35 — Ungarn - - - - ii —-
Österreichisch. Staat 33 — Türkei - - - - 10 —
Frankreich - - - 3* — Irland - - - - 7-1 —
Brittischer Staat - 23 — Neapel - - - - 7 —
Spanien - - - r H — Galizien - - - - 4s —
Italien - - - - 21 — Lomb. Ven. Staat 4? —
England - - - - 12? — Sardinisch. Staat - 4-2' —
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Italien Deutschland Norwegen Frankreich Deutschland Deutschland Galizien England Belgien Frankreich Ungarn Deutschland Deutschland Spanien England Deutschland Norwegen Schweden Deutschland Deutschland Norddeutschland Dänemark Irland Schweden England Schottland Irland Frankreich Belgien Polen Ungarn Kroatien Dalmatien Deutschland Ungarn Europa Türkei Ungarn Galizien Polen Deutschland Ungarn Frankreich Irland Neapel Spanien Galizien Italien England
Königreich Preußen. 77
fehlt es nirgend. Die Ostsee liefert viele Arten Fische, unter an-
dern Häringe; bekannt ist der Lachs der Elbe und des Rheins,
so wie viele andere Fischarten in Seen und Flüssen, besonders der
O. Provinzen. Starke Bienenzucht in Schlesien und Sachsen.
Die getreidereichsten Provinzen sind Sachsen, Preußen und
Posen, Rüb- und Rapsa'amen (Raps) bauet Sachsen, Schle-
sien und Niederrhein am meisten; durch Gemüsebau zeichnen sich
einzelne Gegenden in Brandenburg, Sachsen (Erfurt), Schlesien
und die Rheinprovinzen aus. Sehr wichtig ist der Flachsbau in
Schlesien und Westfalen, welche Provinzen auch viel Hanf bauen,
Hopfen und Zichorien liefert Sachsen, Krapp Schlesien, Sa-
flor und Waid Sachsen, Taback Brandenburg und Pommern,
Gewürzpflanzen (Anis, Kümmel, Fenchel rc.) Sachsen, Obst
Sachsen, Pommern und die Rhein - und Moselgegenden, Wein
die südlichen Rhein- und die Mosclgegenden am meisten Schlechte
Weine liefert auch Sachsen und Schlesien. Große Waldungen
sind besonders in Preußen, Posen, Pommern, Schlesien und
Brandenburg; in den W. Provinzen ist Niederrhein am waldreich-
sten, die andern Provinzen in den Gebirgen. Metalle liefern
nur die Gebirgsländer. Eisen ist das wichtigste und findet sich in
allen Gebirgen. Viel Zink liefert Schlesien, Blei vorzüglich
Schlesien, Kupfer Sachsen, Silber in bedeutender Menge
Sachsen, auch Westfalen, Kobalt in Schlesien und Westfalen.
Reich an Steinkohlen ist Schlesien, Westfalen und die Rhein-
provinzen, weniger Sachsen. Schwefel liefert Schlesien u. Sach-
sen. Merkwürdig ist die Gewinnung des Bernsteins an der Ost-
see, besonders in Ostpreußen. Große Torfmoore finden sich in
Brandenburg, Pommern, Ostpreußen, besonders Niederrhein. Reiche
Salzquellen besitzt Sachsen (Halle, Schönebeck, Dürrenberg u.a.),
auch Westfalen hat deren einige (Unna, Rehme u. a.). Alaun ge-
winnt man vorzüglich in Schlesien, Brandenburg, Sachsen u. Nie-
derrhein, Vitriol in Schlesien, Salpeter in Sachsen. Von
andern nutzbaren Mineralien bemerken wir die mancherlei Halb-
edelsteine in Schlesien, Mühlsteine in Sachsen, besonders
berühmt am Rhein, wo auch der so wichtige Traß sich findet,
Pfeifenthon in Niederrhein, Marmor in Schlesien, «.Sand-
stein, Kalk, Gips, Schiefer in vielen Gegenden. Preußen
hat viele Mineralquellen, unter welchen aber außer denen in
Aachen und Driburg wenige im Auslande bekannt sind.
Die Einwohner sind größtentheils Deutsche; jedoch sind über
2 Mill. Slavischen Stammes, meistentheils Polen in Posen
und Westpreußen, auch Litthauer und Letten in Ostpreußen,
Wenden in Theilen von Schlesien und Brandenburg (der alten
Lausitz) und Kassuben in Pommern. Nicht unbeträchtlich ist in
den Rheinprovinzen die Zahl der Franzosen, die auch sonst als
Nachkommen der ehemaligen Französischen Flüchtlinge in den ande-
ren Provinzen zerstreuet sind, wo sich auch Wallonische Coloni-
sten finden. Die Zahl der Juden beträgt über i5o,ooo, am mei-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]