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geworden. — Australien hat nur eine bedeutende H a l b i n s e l, §)orj, im
Norden.
b. Australien ist in Bezug auffenkrechtegliederung der flachste
aller Erdteile, daher Einförmigkeit der Grundzug seiner Boden-
beschäffenheit. Das Innere ist eine ganz niedrige Hochebene (von etwa
400 m Erhebung), welche an den Küsten von etwas größeren Erhebungen um-
säumt wird. „Diese Hochebene ist zum größten Teil Wüste, namentlich gilt dies
von West-Australien, das mit Ausnahme einiger Küstenstriche, aber mit Einschluß
eines beträchtlichen Gebietes von Südaustralien, eine der größten Wüsten der
Erde ist, furchtbar durch den Mangel an Wasser, sowie durch endlose, fast un-
durchdringliche Gesträuchdickichte, hier Skrub (spr. Skröb) genannt, und nicht
weniger durch weite Strecken, bedeckt mit dem berüchtigten Stachelschwein-
gras, das dürr und ohne jeden Nahrungsstoff ist und vom Vieh nicht ge-
fressen wird. Wie die Sahara, so enthalten auch die australischen Wüsteneien
nur hie und da Sandstrecken, welche ihre Entstehung vorzugsweise der Ver-
Witterung von Sandsteinen verdanken. Aber selbst in seinen landschaftlich freud-
losesten und einförmigsten Teilen zeigt das große Innere als Ganzes keineswegs
vollkommene Pflanzenarmut, im Gegenteil rufen gelegentliche starke Regenfälle
im Frühjahr eine Menge höchst mannigfaltiger Blumen hervor und bekleiden den
Boden besonders mit kleinen anspruchslosen Kräutern derart, daß die wenigen
hundert Holzpflanzen der centraleren Gegenden an Zahl weit zurückstehen hinter
den Arten von nur krautartigem Wuchs."
Von Gebirgen sind nur zwei zu nennen: im 80. die Australalpen (mit dem
Berge Kosciusko, 2200 m hoch), an die sich nördlich die Blauen Berge an-
schließen. Der Westfuß beider Gebirge senkt sich zu der großen Tiefebene des
Murray (spr. Mörreh), und über beide 'Gebirge führen Eisenbahnen. Nach Nord-
westen setzen sich die Blauen Berge in dem Berglande V0n Queensland (spr.
Kwinsland) fort, das mit schwachen Erhebungen in der Halbinsel Jork endigt.
Iii. Bewässerung.
Australien ist der wasserärmste Erdteil, was in dem Mangel
an bedeutenden Gebirgen und dem Mangel an Regen seinen Grund hat. Den
vorkommenden Flüssen fehlt das eigentliche Flußbett und die gleichbleibende
Wassermenge. Zur Regenzeit schwellen sie mächtig an und statt zu befruchten,
zerstören sie dann; zur Zeit der Dürre verschwinden sie nahezu ganz oder bilden
eine Reihe unzusammenhängender Tümpel. Auch der größte Fluß A u st r a -
liens, der Murrat) (spr. Mörreh), dessen Flußgebiet mehr als das Doppelte
des Rheines umfaßt, zeigt die Natur aller anderen australischen Flüsse. Er ent-
springt auf den Australalpen und wird zur Winter- oder Regenzeit mit zahlreichen
kleinen Dampfern oder Barken befahren. Andere Flüsse sinden ihr Ende in
großen, salzigen Steppenseeen.
Iy. Klima.
Australien wird vom Wendekreis des Steinbocks durchschnitten;
daher liegt die nördliche Hälfte in der heißen, die südliche in der südlich-
gemäßigten Zone. Die gebirgigen Südost- und Ostküsten haben Regen
zu allen Jahreszeiten, doch fällt im Inneren oft jahrelang kein Tropfen Regen.
Ws®
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des ewigen Schnees hineinragen, entlassen ihre Wasserschätze nach allen Himmels-
richtungen.
1. Zu dem Gebiete des Nördlichen Eismeeres gehören Ob, Jenissei
und Lena. Sie sind wahre Riesen st röme und größer als irgend ein
Strom Europas. Sie haben einen nördlichen Lauf, sind aber deshalb nicht von
großer Bedeutung, weil ihr Unterlauf durch unwirtliches, meist unbewohntes
Gebiet geht und sie einen großen Teil des Jahres hindurch zugefroren sind. Den-
noch sind sie sür ihre Anwohner durch ihren Reichtum an Fischen von großer
Wichtigkeit. Der Ob kommt vom Altai und mündet in den O b is ch en Busen.
Sein größter Nebenfluß ist der Jrtisch. Er strömt ihm von links zu, ist etwa
3 mal so groß als die Elbe und übertrifft den Ob sowohl an Stromlänge als
auch an Breite. Der Jenissei ist 5 mal so lang als die Elbe, entspringt auf
dem Sajanischen Gebirge und empfängt seine größten Nebenflüsse von rechts.
Die Lena ist 4 mal so lang als die Elbe und entspringt im Daurischen Alpen-
lande nicht weit vom Baikalsee.
2. Zu dem Gebiet des Großen Oceans gehören Amur, Gelber und
Blauer Fluß und Mekong. Der Amur ergießt sich ins Ochotskische Meer
und bildet auf eine weite Strecke die Grenze zwischen dem chinesischen und
dem russischen Reiche. Er wird für den malerisch st en aller Flüsse ge-
halten. Sein Wasser ist klar und seine Ufer gewähren den mannigfaltigsten
Anblick und die größte Abwechselung; auch läßt die Luft, welche fast überall von
den köstlichsten Wohlgerüchen erfüllt ist, jeden Reisenden ganz vergessen, daß er sich
an der Grenze Sibiriens befindet. — Der Gelbe Flnsz oder Hoangho
mündet ins Gelbe Meer. Er ist wegen seiner Überschwemmungen sehr gefährlich
und wird deshalb von den Anwohnern „der Kummer Chinas" genannt. Der
Blaue Fluß oder Jaugtfekiang fließt durch die fruchtbarsten chinesischen Land-
schasten und ergießt sich ins Chinesische Meer. Er ist 5 mal so lang als die
Elbe und steht mit dem Gelben Fluß durch zahlreiche Kanäle, besonders durch den
Kaiserkanal in Verbindung. Der Mekong entspringt auf dem Hochlande
von Tibet, ist der läng st e Flußhinterindiens und macht durch seine
regelmäßigen Überschwemmungen das Land sehr fruchtbar. Sein Delta ist ein
ungeheures Reisfeld.
3. Zu dem Gebiete des Indischen Oceans gehören der Salnen (spr.
Salwön), der Jrawadi, der Brahmaputra, der Ganges, der Indus und der
Schat el Arab. — Der Salnen hat seine Quellen in Tibet. Der Jrawadi
ist in seinem Oberlaufe unbekannt. Sein Mündungsgebiet ist sehr ungesund,
doch wird in demselben viel Reis gebaut. — Der Brahmaputra (d. h. Sohn
des Brahma) entspringt aus der Nordseite des Himalaya, wendet sich dann nach
3. und mündet in den Busen von Bengalen. Der Ganges (d. h. Strom)
ist der wichtigste Strom Vorderindiens und der „heilige
Strom" der Hindus. Er entspringt ebenfalls auf dem Himalaya, über-
flutet alljährlich das Tiefland, das er durchfließt und das er in ein Gebiet von
bewundernswerter Üppigkeit und Mannigfaltigkeit der Pflanzenwelt verwandelt,
und mündet in der Nähe des Brahmaputra, mit dem sich seine Mündungsarme
teilweise verschlingen. — Der Indus entspringt gleichfalls am Himalaya und strömt
in südwestlicher Richtung dem Arabischen Meere zu. Von der linken Seite
empfängt er 5 Nebenflusse; das zwischen ihnen liegende Gebiet heißt das Fünf-
st r o m l a n d. — Der Schat el Arab (d. h. arabischer Strom) entsteht durch
die Vereinigung von C'uphrat (im W.) und Tigris (b. h. Pfeil), welche beide
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Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Europas Sibiriens Tibet Tibet Himalaya Bengalen Himalaya
— 8 —
auf der Hochebene von Armemen entspringen und das im Altertum berühmte
und fruchtbare, jetzt verödete Mesopotamien (d. h. Zwischenstromland)
umfassen.
Von den Binnenflüssen Asiens sind folgende hervorzuheben: 1. Der Jordan
entspringt auf dem Antilibanon, durchfließt den See Meron und den See
Genezareth und ergießt sich ins Tote Meer. — 2. Der Uralfluß strömt
ins Kafpifche Meer und ist als Grenzfluß zwischen Asien und Europa
wichtig. — 3. Die beiden Zwillings st röme Amu und Tyr münden
in den Aralsee.
Die wichtigsten Seeen Asiens sind folgende:
1. Das Kasplsche Meer ist der größte Binnensee der Erde
(8000 ^ Meilen). Es liegt 26 m unter dem Meeresspiegel, enthält salziges
Wasser und wird durch die Wolga und den Uralfluß gespeist, doch hält der
Zufluß der starken Verdunstung nicht das Gleichgewicht. Es wird auch in seinem
nördlichen Teile durch die Sinkstoffe der Flüsse immer seichter. Das Kaspische
Meer ist wegen seines Fischreichtums wichtig.
2. Der Aralsee (d. h. Jnselsee), im Tieflande von Turan gelegen, nimmt
die beiden Flüffe Amu und Syr auf. Er ist sehr seicht und schrumpft durch
Verdunstung immer mehr ein.
3. Der Balkaschsee, größer als die Provinz Westfalen, ist sehr inselreich. —
4. Der Baikalsee (d. h. reiches Gewässer), der größte aller Alpen-
seeen und der größte Süßwassersee der Erde (600 [Jmeilen
und so lang, wie das Adriatische Meer), wird von den Anwohnern „heiliges
M e e r" genannt, weil sie Gebete an dasselbe richten und Opfer geloben, um
sich eine günstige Überfahrt zu sichern.
5. Das Tote Meer, die tief st e sichtbare Einsenkung der
Erdoberfläche (fast 400 m unter dem Meeresspiegel), genau so groß wie
das Herzogthum Sachsen-Altenburg (24 ^Meilen), ist der salzigste See
der Erde. „Die starke Salzmenge wird dem See vermutlich aus unterirdischen
Schichten durch Bergwässer zugeführt. An den Usern lagern nach starkem Wellen-
schlage losgelöste Salzstücke wie Eisschollen, auf seinem Spiegel schwimmen
mächtige Stücke E r d p e ch (Asphalt), welches in Jerusalem vielfach zu kleinen
Andenken für Pilger verarbeitet und verkauft wird. Die Umgebung des Sees
ist weder an Säugetieren noch an Vögeln arm, und seine Ufer sind keineswegs
so abschreckend, wie sie ältere Schriftsteller geschildert haben, sondern wenigstens
im Frühjahr mit erfrischendem Grün bedeckt, und der von ihnen eingerahmte blaue
See gewährt dem Reisenden, welcher die öden Flächen Palästinas durchwandert
hat, sogar einen anmutigen Anblick." (Seydlitz.)
Iv. Klima.
Das Klima Asiens zeigt große Gegensätze und große Mannig-
f a l t i g k e i t. Der Erdteil erstreckt sich durch alle klimatischen Zonen der nörd-
lichen Halbkugel: 6/8 der Gesamtfläche liegen in der nördlich gemäßigten, ^ liegt
in der h e i ß e n und x/g in der nördlich k a l t e n Z o n e. Der mildernde Einfluß,
welchen das Meer (der Golfstrom) und die Sahara auf das Klima Europas aus-
üben, geht bei Asien durch die großen und hochgelegenen Ländermassen, durch
das im X. gelegene Eisland und den kühlen Ocean im 0. vollständig verloren.
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Extrahierte Personennamen: Der_Jordan Turan
Extrahierte Ortsnamen: Mesopotamien Asiens Asien Europa Asiens Wolga Jerusalem Asiens Europas Asien
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Die ungünstige Küstenbildung, der Mangel an Halbinseln, Meerbusen, Häfen
und Inseln hat die Bewohner anderer Erdteile abgehalten, mit Afrika in Ver-
bindung zu treten. Daraus erklärt es sich, daß der Erdteil namentlich im Innern
lange Zeit unbekannt war und auch jetzt noch von allen Erdteilen am wenigsten
erforscht ist.
b) Die senkrechte Glied erung Afrikas zeigt große Einförmig-
keit; denn es fehlen reichverzweigte Gebirge und ausgedehnte Tiefebenen fast
ganz; dagegen sind weit ausgedehnte Hochebenen mit kleinen Gebirgen vorherrschend
und erfüllen fast den ganzen Erdteil. — Das südliche Afrika bildet ein
wenig bekanntes Hochland, das von Randgebirgen umgeben ist. An
der Ostküste liegt der höchste Berg Afrikas, der Kilima-Ndscharo^d. H.geister-
berg, 6000 m), dessen Spitze das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckt ist. Von
diesem Hochlande Südafrikas gehen nach N. 2 Vorsprünge: östlich das Berg-
land von Abessinien und westlich der Hochsudan mit dem Kong (d. h. Ge-
birge). Zwischen diesen Vorsprüngen liegt Flachsudan, das tiefstgelegene
Gebiet in Mittelafrika, aber doch nirgends Tiefland, da selbst der Tsad-
see noch 244 in über dem Meere liegt. Nördlich vom Sudan ist die Sahara,
welche 1js des ganzen Erdteiles einnimmt, 10 mal so groß als das Deutsche Reich
ist und die größte Wüste der Erde darstellt. Die Sahara besteht teils
aus weiten Sandeinöden, teils aus kahlem Felsboden, teils aus Gebirgszügen,
enthält aber auch beckenartige Vertiefungen mit Oasen. Die an mehreren Stellen
vorkommenden S a l z l a g e r und Anhäufungen von Seemuscheln weisen darauf
hin, daß einzelne Teile der Wüste früher vom Meere bedeckt waren. Nördlich
von der Sahara erhebt sich das Hochland der Berberei mit dem Atlas-
gebirge, an der Großen Syrte das Hochland von Barka.
Iii. Bewässerung.
Afrika ist nicht so wasserarm, wie man früher glaubte; doch sind die Flüsse
und Seeen sehr ungleichmäßig verteilt. Wir finden daher außer-
ordentlich fruchtbare Gegenden und wiederum auch wüste Strecken. Wasser-
a r m u t herrscht im nordafrikanischen Wüstenhochlande, Wasserreichtum
dagegen in Mittelafrika, wo die größten Seeen und die Quellen der
größten Ströme liegen. Afrika besitzt zwar sehr wasserreiche Ströme;
doch zeigen sie meist einen wechselnden Wasserstand, haben viele Stromschnellen
und Wasserfälle und fetzen an ihrer Mündung Sandbänke ab, sind darum für
die Schiffahrt von geringer Bedeutung und erschweren das
Eindringen in den Erdteil. Dadurch wird Afrika zu dem unzugänglichsten Erd-
teile. Die meisten Flüsse Afrikas strömen dem Atlantischen Meere zu.
1. Der Nil ist der bekannteste und wichtigste Strom Afrikas.
Er entspringt als Weißer Nil in dem Ukerewesee, durchfließt den Albert-
see, vereinigt sich bei der Stadt Chartum mit dem Blauen Nil und mündet
nach der Bildung eines Deltas in das Mittelmeer. Er ist der l ä n g st e
Strom des Erdteils; der Abstand seiner Quelle von der Mündung ist größer
als die Entfernung der Stadt Hammerfest von der Südspitze Griechenlands. Der
Nil ist besonders für Ägypten wichtig, da er durch seine Überschwemmungen die
Fruchtbarkeit, ja die Bewohnbarkeit dieses Landes bedingt, welches schon in alter
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Extrahierte Personennamen: Barka
Extrahierte Ortsnamen: Meerbusen Afrika Afrikas Afrika Berg_Afrikas Abessinien Hochsudan Mittelafrika Afrika Mittelafrika Afrika Afrika Afrikas Afrikas Hammerfest Griechenlands
— 35 —
Iii. Bewässerung.
a) 1. Amerika ist der wasserreichste Erdteil: er besitzt die größte Menge
fließender Gewässer und schiffbarer Ströme; daraus erklärt sich auch das Fehlen
von großen Wüsten. — 2. Amerika ist (durch das Vorherrschen der Tiefebenen
und durch den Regenreichtum) der Erdteil der Riesen ströme. — 3. Alle
größeren Flüsse Amerikas müssen dem Atla ntisch en Ocean zufließen.
— 4. Eine besondere Bedeutung der amerikanischen Ströme liegt darin, daß sie
oft die einzigen Verbindungsstraßen bilden.
b) Gebiet des Nördlichen Eismeeres: der Mackenzie (spr. Mäckensi)
ist der bedeutendste Fluß Amerikas, welcher sich unmittelbar in das Eismeer ergießt.
Gebiet des Atlantischen Oceans: 1. Der St. Lorenzstrom ist
der Abfluß der 5 Kanadischen Seeen und mündet in den St. Lorenzbusen. —
2. Der Mississippi (d. h. Vater der Gewässer) ist der längste Strom der
Erde und die eigentliche Lebensader Nordamerikas. Sein größter Neben-
fluß ist der Missouri (spr. Missuri, d. h. Schlammfluß), der in ihn bei St. Louis
einmündet und ihn in Bezug auf Länge und Wasserfälle übertrifft. Wichtiger
ist der von links in den Mississippi mündende Ohio (spr. Oheio, d. h. schöner
Fluß), „der amerikanische Rhein". Der Ohio fließt in lieblichen
Thälern mit geringem Gefälle sanft dahin und zeichnet sich durch klares Wasser
aus, das nach der Einmündung in den Mississippi noch lange neben dem
schlammigen Wasser desselben kenntlich bleibt. Der Mississippi-Missouri mündet
in den Meerbusen von Mexiko. — 3. Der Orinoko (d. h. Fluß) in Südamerika
ist etwas kürzer als die Donau. — 4. Der Amazonenstrom oder Mara'wn
wird zwar an Länge vom Mississippi-Missouri und Nil übertroffen, hat aber
von allen Flüssen der Erde den größten Wasserreichtum (er
sammelt etwa 2000 mal soviel Wasser als der Rhein) und das größte Fluß-
gebiet, ist also „der König der Ströme". Er ist so tief, daß das
Senkblei bei 50, 80 und sogar 100 m nicht immer seine Tiefe ergründet. Wie
ein Meer gießt er seine Fluten in den Ocean, und der Schiffer sieht beim Ein-
laufen nur ein Ufer, das andere ist 10 Meilen entfernt und liegt unter dem
Horizonte. Der Amazonenstrom durchfließt fast die ganze Breite Südamerikas. —
Seine beiden größten Nebenflüsse sind der Madeira (spr. Madßra, d. h.
Waldstrom) und der Rio Negro (d. h. schwarzer Fluß). — 5. Der La Plata
oder Silb er ström (weil er aus einem silberreichen Gebiete kommt) ist eigentlich
nur die breite Mündungsbucht, durch welche Parana und Uruguay, die auf
dem Berglande von Brasilien entspringen, ihr Wasser dem Ocean zuführen. Der
größte Nebenfluß des Parana ist der Paraguay.
c. Von Seeen sind in Nordamerika, das durch den Reichtum an Süß-
wasserseeen vor allen Erdgegenden ausgezeichnet ist, hervorzuheben: 1. der Große
Sklavensee, 2. der Große Bärensee. 3. die 5 Kanadischen Seeen, welche zu-
sammen einen Flächenraum so groß wie Italien umfassen. Sie heißen: der Obere
See (etwas größer als Bayern), der Huronsee (spr. Jurönsee), der Michigan-
see (spr. Mischigänsee, so groß wie Ost- und Westpreußen zusammen), der
Eriesee (spr. Jrisee, so groß wie Posen) und der Ontariosee (spr. Antehrio,
so groß wie die beiden Mecklenburg). Zwischen dem Ontario- und Eriesee be-
sindet sich der Nmgarafall (Niagara bedeutet donnerndes Wasser), eine der
größten Naturerscheinungen der Erde. Die ungeheure Wassermasse stürzt in einer
breite von 850 m mit donnerndem Getöse über eine 50 m hohe Felsenwand.
3*
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Extrahierte Personennamen: Louis Madßra Niagara
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Amerikas Ocean Amerikas Nordamerikas Mississippi Ohio Rhein" Ohio Mexiko Südamerika Donau Rhein Uruguay Brasilien Paraguay Nordamerika Italien Posen Mecklenburg
— 6 —
wie der Lauf der Flüsse zeigt, und von Randgebirgen umgeben, nämlich im
X. vom Windhi agebirge. im 0. von den Ost-Ghats (d. H.leitern oder
Treppen), im w, von den West-Ghats. — Das Hochland von Arabien
zeigt ebenfalls an den Küsten höhere Gebirgsränder, ohne daß diese geschlossene
Bergketten bilden. „Ein großer Teil Arabiens, namentlich im 8., ist wasserlose
W ü st e. Daher haben sich die meisten Bewohner an den fruchtbaren Küsten-
rändern angesiedelt, während im Innern, im N. und in der Mitte Wander-
stämme mit ihren Herden leben."
Der Ural (d. h. Gürtel) ist das einzige große Meridiangebirge der Alten
2ßelt. Seine Bedeutung ist eine doppelte: a) Es schließt die große Osteuropäische
Tiesebene im 0. ab; b) es bildet eine wahre Naturscheide zwischen Europa und
Asien. Die Abhänge des Gebirges sind dicht bewaldet; „aber auf der europäischen
Seite nur im N. mit Nadelholz, in der Mitte mit Eichen und Linden, die beide
auf der asiatischen Seite nicht vorkommen. Hier bestehen die Bergwälder aus
Tannen. Außerdem ist der Abfall des Gebirges nach W. überaus sanft, auf der
asiatischen Seite sehr steil. Daher hat es die Europäer nach Asien geführt, die
Asiaten aber von Europa zurückgehalten."
Die Halbinsel Hinterindien ist eine nicht sehr hohe, von 5 Meridian-
gebirg en durchzogene Hochfläche; ein Gebirgszug fetzt sich über die Hoch-
fläche hinaus fort und bildet den breiten Rücken der Halbinsel Malaka.
.„Die Inseln Asiens sind fast sämtlich gebirgig. Alle Jnselreihen im
0. und 80. des Erdteils von Kamtschatka bis zu den Sundainseln tragen zahl-
reiche thätige und erloschene Vulkane, welche einen Teil des großen vulkanischen
Gürtels bilden, der sich um das ganze Becken des Großen Oceans herumzieht." —
Das Tiefland Asiens zerfällt in das Tiefland von Sibirien, das größte
des Erdteils und der Erde überhaupt, das Tiefland von Turü.n (um den
Aralsee), das Tiefland von Mesopotamien (zwischen Euphrat und Tigris),
das Gangestiefland (vom Ganges durchflössen) und das Chinesische Tiefland
(östlich vom Chinesischen Alpenland).
Iii. Bewässerung.
a) Asien ist reich an großen Strömen, welche meist auf den Rand-
gebirgen des Hochlandes von Hinterasien entspringen, b) Diese Ströme sind
namentlich auch deshalb wichtig, weil sie auf weite Strecken dem Tieflande an-
gehören, e) Die größeren Flüsse gehen nach drei Himmelsrichtungen
(N., 0. und 8.) und münden in die Asien umgebenden Oceane. d) Asien ist der
Erdteil der Z Willings st röme, d. h. je 2 Ströme kommen aus be-
nachbarten Quellgebieten, entfernen sich anfangs in ihrem Laufe voneinander,
um sich später wieder zu nähern. Die Doppel- oder Zwillingsströme sind von
hoher geographischer Bedeutung: Sie erwecken nicht nur die Fruchtbarkeit in
den äußeren Unländern, sondern steigern sie auch in dem eingeschlossenen Lande
auf einen hohen Grad. Daher zeigt sich hier (mit Ausnahme der Gebiete im
unentwickelten Norden) besonders frühes Aufblühen des Ackerbaues und der Vieh-
zucht und in deren Gefolge die Pflege der Gesittung, sowie die Entstehung der
ältesten Starten, e) Kein Erdteil hat so viele Binnengewässer wie Asien, nämlich
abflußlose Seeen, sowie Flüsse, die in solche einmünden, f) Asien hat nur einen
Bewässerungsmittelpunkt, das große Hochland von Hinterasien. Die
Randgebirge desselben, die auch in den wärmeren Gegenden noch in das Gebiet
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Extrahierte Ortsnamen: West-Ghats Arabiens Europa Asien W. Asien Europa Hinterindien Malaka Asiens Kamtschatka Asiens Sibirien Mesopotamien Asien Asien Asien Willings Asien Asien
— 25 —
Zeit „ein Geschenk des Nils" genannt wurde und „die Kornkammer der Nachbar-
länder" bildete. *
2. Der Niger (Nigir, d. h. Fluß) entspringt auf dem Kong, beschreibt
einen großen nach S. offenen Bogen, berührt in seinem Mittellauf die Sahara,
erreicht bei Timbuktu seinen nördlichsten Punkt und mündet in den Meer-
bufen von Guinea. An seiner Mündung bildet ^er ein sumpfiges, von un-
durchdringlichen Waldungen bedecktes Delta.
3. Der Kongo ist der wasserreichste Strom Afrikas. Er ist der
Abfluß mehrerer Seeen, fließt durch dichten Wald in einem großen Bogen nach
N. bis über den Äquator hinaus, wird von wilden Menschenstämmen umwohnt,
wendet sich dann nach Sw. und mündet in den Atlantischen Ocean.
4. Der Oranjestrom ist nur in der Regenzeit wasserreich, fließt nach W.
und mündet in den Atlantischen Ocean.
5. Der Sambesi ist der größte Fluß der O st s e i t e Afrikas. Er
bildet in seinem Mittellaufe dort, wo er seinen südlichen Bogen beschreibt, groß-
artige Wasserfälle und mündet in den Kanal von Mozambique. Er fließt
durch eine ungeheure Wildnis, welche nicht von Menschen, sondern nur von Tieren
(Elefanten, Büffeln und Rhinozerossen) bewohnt wird.
Von Seeen sind namentlich der Nkerßwe- oder Biktoriasee, der Albert-
see, der Tsanasee, deren Wasser der Nil abführt, der Tanganjika, der Njassa
und der Tsad oder Tschad (d. h. See) hervorzuheben. Letzterer liegt im Flach-
fudan und ist ohne Abfluß.
Iv. Klima.
Afrika ist der heißeste und trockenste Erdteil, weil er zum größten
Teile in der heißen Zone liegt, das Meer nirgends tief ins Land eindringt
und in großen Gebieten die Bewässerung fehlt. Zwischen dem 18. Grad nörd-
licher und dem 18. Grad südlicher Breite liegt das Gebiet der tropischen Regen,
welche das Jahr in eine trockene und eine nasse Jahreszeit teilen. Die
Regenzeit fällt im 8. vom Äquator in die Monate Oktober bis April und
im N. vom Äquator in die Zeit vom April bis Oktober. Nördlich und südlich
von diesem Regengebiet find zwei regenarme Wüstengebiete (Sahara — Kala-
hari), von denen das nördliche von heißen Winden (Samum) heimgesucht wird.
Im Innern Afrikas zeigt das Klima große Gegensätze zwischen glühender
Hitze am Tage und empfindlicher Kühle in der Nacht, zwischen Dürre und Regen-
güssen und zwischen Windstille und großen Stürmen. — Das gesundeste
Klima für Europäer hat die Südfpitze des Erdteils (das Kapland); ge-
fährlich werden den Weißen namentlich die feuchtheißen Gebiete der Ost- und
Westküste durch ihre Sumpffieber. Die Hauptkrankheit in Afrika ist die Pest.
V. Produkte.
a) Die Mineralien Afrikas find noch wenig erforscht. Von Metallen ist
namentlich Eisen verbreitet, außerdem Gold und Kupfer. Salz kommt in
großen Mengen in der Sahura vor und bildet einen wichtigen Handelsartikel,
dient sogar in manchen Gegenden als Geld. Im südlichen Afrika find in neuerer
Zeit Diamantenfelder, auch Quecksilber und Kohlen aufgefunden worden.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Niger Sahara Timbuktu Guinea Afrikas Atlantischen_Ocean Atlantischen_Ocean Afrikas Mozambique Afrika Sahara Afrikas Afrika Afrikas Sahura Afrika
22 —
der „waldreiche Ural" genannt, reicht nicht bis an das Kaspische Meer,
wodurch hier ein großes „Völkerthor" zwischen Asien und Europa geöffnet
ist. (Nur die europäische Seite des südlichen Urals ist waldreich, die asiatische
ist Steppenboden.)
Die übrigen Hauptgebirge Europas kommen bei den einzelnen Ländern
zur Besprechung.
B. Hochebenen
sind Ebenen, welche mehr als 200 m über dem Meeresspiegel liegen. Sie
sind in mehrfacher Beziehung wichtig: I. Die Hochebenen haben den größten
Anteil an dem Aufbau der Gebirge, indem sie für diese die Grundlage bilden.
— 2. Sie sind von Einfluß auf die Richtung und Geschwindigkeit der Flüsse.
— 3. Sie begünstigen die Bildung von Seen. — 4. Sie sind durch ihr
meist kühles Klima von Einfluß auf Die Pflanzenwelt. — 5. Sie sind von
Einfluß auf Beschäftigung und Dichtigkeit de? Bevölkerung. (Hochebenen sind
meist schwach bevölkert.) — 6. Sie üben, wenn sie in großer Ausdehnung
vorkommen, einen hemmenden Einfluß aus den Völkerverkehr aus.
In Europa treten die Hochebenen nur in sehr beschränktem Maße auf.
Die wichtigsten sind folgende:
1. Das centrale Hochland der ^Halbinsel umfaßt 2/5 der ganzen
Halbinsel (4200 Meilen) und giebt derselben eine trapezförmige Gestalt
Es senkt sich, wie aus dem Laufe der Flüsse zu erkennen ist, allmählich von
0. nach W. und fällt hier in Stufen zum Meere ab. In alter Zeit reich
bewaldet, ist es jetzt infolge leichtsinniger Entwaldung großenteils baumlos,
unfruchtbar, öde und viel rauher, als man der südlichen Lage nach vermuten
könnte. Es ist im N. vom Kantabrischen Gebirge (d. i. die westliche Fort-
setzuug der Pyrenäen) und im 8. von der Sierra Morena (d. h. schwarzes
Gebirge) eingefaßt. Der Ostrand wird nicht, wie man früher glaubte, durch
ein scharf ausgeprägtes Gebirge (das sogen. Iberische Gebirge) gebildet,
sondern ist vielmehr ein wellenförmiger, etwas erhöhter Hochlandsrand, welchem
einzelne Berggruppen aufgesetzt sind. — Die Hochebene ist in großen Strecken
mit Steiugerölle und Thon bedeckt und gehört zu den unfruchtbarsten Gebieten
Europas. Die Flüsse haben sich ein tiefes Bett mit steilen Ufern ge-
graben und können nur durch Anwendung von Schöpfmaschinen zur Bewässerung
benutzt werden. Daher fehlen hier die Wiesen und die Zucht des Rindviehes
tritt zurück. Aber auf den dürren Heiden wachsen gewürzhafte Kräuter, das
Lieblingsfutter der Schafe, und die Schafzucht wird deshalb hier Vorzugs-
weise betrieben. Die Merinos, Schafe mit feiner Wolle, wandern in nn-
geheuren Herden stets umher und kommen nie unter ein Dach. Den Sommer
verbringen sie aus der Hochebene, im Winter ziehen sie in die tiefer gelegenen
Landschaften.
Das centrale Hochland wird durch mehrere von 0. nach W. sich hin-
ziehende Gebirgsketten, welche verschiedene Namen tragen, aber gewöhnlich als
Kaltilisches Scheidtgebirge bezeichnet werden, obgleich die Spanier diesen Namen
nicht kennen, in eine nördliche und südliche Hochebene geschieden. Die nörd-
liche Hochebene, das Hochland von Ältkastilien und Leon genannt, ist 800 m
hoch; der Hauptfluß ist der Duero. — Die südliche Hochebene, das Hochland
von ilenkastilien und Estremadura ist etwa 650 m hoch und wird im nörd-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
— 92 —
europa und Asien bildet. Es hat auch kein anderer europäischer Strom einen
so großen Anteil an den Weltereignissen gehabt, wie die Donau.
Der Handelsverkehr würde aber auf dem Strome noch größer sein, wenn
nicht die starke Strömung im Oberlause, einige Stromschnellen, das Versanden
des Bettes und die Mündung in ein Binnenmeer hinderlich wären.
— Nebenflüsse der Donau in Österreich sind von links die March,
die Waag und die Theiß, a) Die March ist der einzige bedeutende Zufluß
ans den Sudeten. Sie bildet in ihrem Oberläufe die Hauptwasseraver
von Mähren, trennt im Unterlaufe Österreich von Ungarn und mündet
oberhalb Preßburg. — b) Die Waag kommt von den Karpaten und fließt
in einem Bogen der Donau zu. — c) Die Theiß, welche ebenfalls auf deu
Karpaten entspringt, ist der größte Nebenfluß der Donau und überhaupt der
größte Fluß, welcher Quelle und Mündung innerhalb Öster-
reich-Ungarns hat. Sie übertrifft an Länge den Rhein (um 100 km),
geht in einem nach 80. offenen Bogen zur Donau und ist der gewundenste
und trägste Fluß des Niederungarischen Tieflandes, dessen eigentlicher Haupt-
fluß sie ist. Fast ihr ganzer Lauf ist von weilausgedehnten Sümpfen be-
gleitet, welche aber das Gute habeu, daß sie natürliche Überfchwemmuugs-
gebiete bilden, weshalb ihre Verwandlung in Ackerboden nicht ohne Gefahren
ist. Der bedeutendste Zufluß der Theiß ist die Maros (spr. Marofch),
welche vom Hochlande Siebenbürgens kommt und nach W. zu fließt.
Nebenflüsse der Donau von rechts sind Inn mit Salzach, Traun,
Enns, Raab, Drau und Save. (Jller und Lech kommen auch aus österreichischem
Gebiet ^Vorarlbergs und die Isar entspringt in Tirol, sind aber schon in der
„Geographie des Deutschen Reiches" aufgeführt.) a) Der Inn entspringt «auf
dem Malojapasse) in der Schweiz, betritt aber bald Österreich (Tirol), geht
dann nach Bayern über, bildet zuletzt die Grenze zwischen Oberösterreich und
Bayern und mündet bei Passau. Der wichtigste sämtlicher Jnnzuflüsse ist
die Salz ach, der im Pinzgau von den Hohen Tauern zahlreiche Wildbäche,
die oft großartige Wasserfälle bilden, zufließen. — b) Die Traun entspringt
in Steiermark und ist deshalb wichtig, weil in den Alpen kein Fluß so zahl-
reiche Abflüsse von Seen aufnimmt, wie sie; daher ist sie wohl auch das reinste
und klar st e Gewässer des ganzen Alpengebietes. — c) Die
Enns, welche aus Salzburg kommt, bildet im Unterlaufe die Grenze zwischen
Ober- und Nieder-Österreich und läuft parallel mit der Salzach. — d) Die
Kaub durchfließt in nordöstlicher Richtung die Oberungarische Tiefebene. —
e) Die Drau und die Save (Sau) sind Zwillings ströme, welche auf den
Ostalpen entspringen und in wenig gekrümmtem Laufe der Donau zueilen.
Der wichtigste Zufluß der Drau ist die Mur, die Hauvtflußader von
Steiermark.
2. Die Elbe gehört ihrem Oberlaufe nach Österreich (Böhmen) an. Sie
entspringt auf dem Riefengebirge, durchfließt in einem nach N. offenen
Bogen Nord-Böhmen und tritt durch das Elbsandsteingebirge ins Deutsche
Reich (in Sachsen) ein. Ihre wichtigsten Nebenflüsse sind Moldau und Eger.
Erstere kommt vom Böhmerwalde, fließt von 8. nach N. und teilt Böhmen
in eine östliche und westliche Hälfte. Sie mündet bei Melnik. Die Eger
kommt vom Fichtelgebirge, fließt von W, nach 0. und mündet unweit
Therefienüadt in die Elbe.
3. Die Ctsch entspringt in Tirol, durchfließt das Thal Vintschgau, tritt
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Raab
Extrahierte Ortsnamen: Asien Donau Donau Ungarn Donau Donau Rhein Donau Donau Schweiz Bayern Bayern Salzburg Ober- Nieder-Österreich Kaub Oberungarische_Tiefebene Donau Deutsche
Reich Sachsen Eger
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von da bis an den Genfersee ein Querthal. Der Rhein bildet von seiner
Quelle bis zur Stadt Chur ein Längs-, von da bis an den Bodensee ein
Querthal. Wichtig ist, daß sich alle längeren Thäler der Alpen nach N. und
0. öffnen, während nach 8. hin nur kurze und steile Flußläuse ihren Ausgang
finden. Daher sind die Alpen vorzugsweise von N. und 0. her, also von
Deutschen und Slaven, in Besitz genommen. Nur das Thal der Etsch macht
eiue Ausnahme. Es ist dies aber auch eine Stelle, wo gegenwärtig uuauf-
haltsam italienische Bevölkerung und italienische Sprache gegen den Kern der
Alpen und Deutschland vordringt.
Kein anderes Hochgebirge hat so viele Pässe und Verkehrs st raßen
wie die Alpen. An Pfaden für Fußgänger (Fußpfaden) und Saumtiere
(Saumpfaden) fehlt es nirgends und in keiner Richtung, und die Zahl
gebahnter Fahrstraßen ist, in Anbetracht der Schwierigkeiten, mit denen
ihre Anlage zu kämpfen hatte, ungemein groß; sie beträgt in der Schweiz und
in Österreich 44. Die Kunstbauten sind namentlich denjenigen Verbindungen
zu gute gekommen, die das Gebirge quer durchschneiden, weil sich in dieser
Richtung die meisten Schwierigkeiten darbieten; in der Längsrichtung des
Gebirges stellten sich seine bedeutenden Parallelthäler als natürliche Ver-
bindungswege dar. — Der höchste Paß der Alpen ist das Stilsfer Joch
(2800 m). Andere Pässe führen über den St. Gotthard, den Splügen, den
Brenner, den Semmering und deu Mont Cenis. Einige von diesen Pässen,
z. B. der St. Gotthard-Paß, dienen nicht nur dem Verkehr der Menschen,
sondern auch den Zugvögeln auf ihrem Wege nach dem 8. und heimwärts
als natürliche Durchgangsthore. In neuester Zeit ist die Zugäuglichkeit der
Alpeu noch durch mehrere Eisenbahnen erhöht worden, welche dem Bedürfnis
eines beschleunigten Verkehrs dienen und teils über, teils in langen
Tunneln durch die Alpeu führen. Diese Eisenbahnen sind: a. Die Mont
Cenisbahn, welche Frankreich und Italien verbindet; b. die St. Gotthard-
bahn, eine Schienenverbindung zwischen Deutschland und Italien; c. die
Brennerbahn, die aus Tirol nach Italien führt; d. die Semmering-
bahn, eine Verbindung zwischen Wien und Triest über Graz; e. die
Arlbergbahn verbindet die österreichischen Alpenländer mit Bregenz am
Bodensee. So bilden die Alpen keineswegs eine trennende Schranke für den
Verkehr, einen Schrecken für den einsamen Wanderer, wohl aber in klimatischer
Beziehung eine deutliche Scheidung zwischen Mittel- und Südeuropa, jenes
mit rauherem Himmel, dieses mit milden Lüften „das Land, wo die Citronen
blühen". — Auch in früheren Zeiten sind die Alpen keine scharfe Völkergrenze
und kein Hindernis für die Wanderungen und Kriegszüge einzelner Völker
gewesen. Ihre sanftere Abdachung nach N. und Nw. hat es aber mit sich
gebracht, daß sie viel früher und häufiger von dorther überschritten wurden,
als von 8. (Hannibals Alpenübergang; Kimbern und Teutonen.) In der
Zeit der Völkerwanderung brachen zahllose Scharen deutscher Völkerstämme
über die Alpeu iu Italien ein. Im Mittelalter unternahmen deutsche Kaiser
wiederholt Kriegszüge über die Alpen (Barbarossa). Auch friedlicher Handels-
verkehr (namentlich mit Genua und Venedig) hat seit den frühesten Zeiten
über die Alpen bestanden.
Sehr wichtig für die Alpen sind noch die Älpenscen. a) Sie sind ein
Hauptschmuck des Gebirges. Der wohlthuende Eindruck derselben wird
durch die Frische, Klarheit und Farbe ihres Wassers erhöht, das vom hellsten
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Chur Deutschland Frankreich Italien Deutschland Italien Italien Wien Triest Graz Bregenz Mittel- Südeuropa Italien Genua Venedig