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1. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 45

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 45 — geworden. — Australien hat nur eine bedeutende H a l b i n s e l, §)orj, im Norden. b. Australien ist in Bezug auffenkrechtegliederung der flachste aller Erdteile, daher Einförmigkeit der Grundzug seiner Boden- beschäffenheit. Das Innere ist eine ganz niedrige Hochebene (von etwa 400 m Erhebung), welche an den Küsten von etwas größeren Erhebungen um- säumt wird. „Diese Hochebene ist zum größten Teil Wüste, namentlich gilt dies von West-Australien, das mit Ausnahme einiger Küstenstriche, aber mit Einschluß eines beträchtlichen Gebietes von Südaustralien, eine der größten Wüsten der Erde ist, furchtbar durch den Mangel an Wasser, sowie durch endlose, fast un- durchdringliche Gesträuchdickichte, hier Skrub (spr. Skröb) genannt, und nicht weniger durch weite Strecken, bedeckt mit dem berüchtigten Stachelschwein- gras, das dürr und ohne jeden Nahrungsstoff ist und vom Vieh nicht ge- fressen wird. Wie die Sahara, so enthalten auch die australischen Wüsteneien nur hie und da Sandstrecken, welche ihre Entstehung vorzugsweise der Ver- Witterung von Sandsteinen verdanken. Aber selbst in seinen landschaftlich freud- losesten und einförmigsten Teilen zeigt das große Innere als Ganzes keineswegs vollkommene Pflanzenarmut, im Gegenteil rufen gelegentliche starke Regenfälle im Frühjahr eine Menge höchst mannigfaltiger Blumen hervor und bekleiden den Boden besonders mit kleinen anspruchslosen Kräutern derart, daß die wenigen hundert Holzpflanzen der centraleren Gegenden an Zahl weit zurückstehen hinter den Arten von nur krautartigem Wuchs." Von Gebirgen sind nur zwei zu nennen: im 80. die Australalpen (mit dem Berge Kosciusko, 2200 m hoch), an die sich nördlich die Blauen Berge an- schließen. Der Westfuß beider Gebirge senkt sich zu der großen Tiefebene des Murray (spr. Mörreh), und über beide 'Gebirge führen Eisenbahnen. Nach Nord- westen setzen sich die Blauen Berge in dem Berglande V0n Queensland (spr. Kwinsland) fort, das mit schwachen Erhebungen in der Halbinsel Jork endigt. Iii. Bewässerung. Australien ist der wasserärmste Erdteil, was in dem Mangel an bedeutenden Gebirgen und dem Mangel an Regen seinen Grund hat. Den vorkommenden Flüssen fehlt das eigentliche Flußbett und die gleichbleibende Wassermenge. Zur Regenzeit schwellen sie mächtig an und statt zu befruchten, zerstören sie dann; zur Zeit der Dürre verschwinden sie nahezu ganz oder bilden eine Reihe unzusammenhängender Tümpel. Auch der größte Fluß A u st r a - liens, der Murrat) (spr. Mörreh), dessen Flußgebiet mehr als das Doppelte des Rheines umfaßt, zeigt die Natur aller anderen australischen Flüsse. Er ent- springt auf den Australalpen und wird zur Winter- oder Regenzeit mit zahlreichen kleinen Dampfern oder Barken befahren. Andere Flüsse sinden ihr Ende in großen, salzigen Steppenseeen. Iy. Klima. Australien wird vom Wendekreis des Steinbocks durchschnitten; daher liegt die nördliche Hälfte in der heißen, die südliche in der südlich- gemäßigten Zone. Die gebirgigen Südost- und Ostküsten haben Regen zu allen Jahreszeiten, doch fällt im Inneren oft jahrelang kein Tropfen Regen. Ws® .bfcllothfllc

2. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 7

1891 - Wittenberg : Herrosé
des ewigen Schnees hineinragen, entlassen ihre Wasserschätze nach allen Himmels- richtungen. 1. Zu dem Gebiete des Nördlichen Eismeeres gehören Ob, Jenissei und Lena. Sie sind wahre Riesen st röme und größer als irgend ein Strom Europas. Sie haben einen nördlichen Lauf, sind aber deshalb nicht von großer Bedeutung, weil ihr Unterlauf durch unwirtliches, meist unbewohntes Gebiet geht und sie einen großen Teil des Jahres hindurch zugefroren sind. Den- noch sind sie sür ihre Anwohner durch ihren Reichtum an Fischen von großer Wichtigkeit. Der Ob kommt vom Altai und mündet in den O b is ch en Busen. Sein größter Nebenfluß ist der Jrtisch. Er strömt ihm von links zu, ist etwa 3 mal so groß als die Elbe und übertrifft den Ob sowohl an Stromlänge als auch an Breite. Der Jenissei ist 5 mal so lang als die Elbe, entspringt auf dem Sajanischen Gebirge und empfängt seine größten Nebenflüsse von rechts. Die Lena ist 4 mal so lang als die Elbe und entspringt im Daurischen Alpen- lande nicht weit vom Baikalsee. 2. Zu dem Gebiet des Großen Oceans gehören Amur, Gelber und Blauer Fluß und Mekong. Der Amur ergießt sich ins Ochotskische Meer und bildet auf eine weite Strecke die Grenze zwischen dem chinesischen und dem russischen Reiche. Er wird für den malerisch st en aller Flüsse ge- halten. Sein Wasser ist klar und seine Ufer gewähren den mannigfaltigsten Anblick und die größte Abwechselung; auch läßt die Luft, welche fast überall von den köstlichsten Wohlgerüchen erfüllt ist, jeden Reisenden ganz vergessen, daß er sich an der Grenze Sibiriens befindet. — Der Gelbe Flnsz oder Hoangho mündet ins Gelbe Meer. Er ist wegen seiner Überschwemmungen sehr gefährlich und wird deshalb von den Anwohnern „der Kummer Chinas" genannt. Der Blaue Fluß oder Jaugtfekiang fließt durch die fruchtbarsten chinesischen Land- schasten und ergießt sich ins Chinesische Meer. Er ist 5 mal so lang als die Elbe und steht mit dem Gelben Fluß durch zahlreiche Kanäle, besonders durch den Kaiserkanal in Verbindung. Der Mekong entspringt auf dem Hochlande von Tibet, ist der läng st e Flußhinterindiens und macht durch seine regelmäßigen Überschwemmungen das Land sehr fruchtbar. Sein Delta ist ein ungeheures Reisfeld. 3. Zu dem Gebiete des Indischen Oceans gehören der Salnen (spr. Salwön), der Jrawadi, der Brahmaputra, der Ganges, der Indus und der Schat el Arab. — Der Salnen hat seine Quellen in Tibet. Der Jrawadi ist in seinem Oberlaufe unbekannt. Sein Mündungsgebiet ist sehr ungesund, doch wird in demselben viel Reis gebaut. — Der Brahmaputra (d. h. Sohn des Brahma) entspringt aus der Nordseite des Himalaya, wendet sich dann nach 3. und mündet in den Busen von Bengalen. Der Ganges (d. h. Strom) ist der wichtigste Strom Vorderindiens und der „heilige Strom" der Hindus. Er entspringt ebenfalls auf dem Himalaya, über- flutet alljährlich das Tiefland, das er durchfließt und das er in ein Gebiet von bewundernswerter Üppigkeit und Mannigfaltigkeit der Pflanzenwelt verwandelt, und mündet in der Nähe des Brahmaputra, mit dem sich seine Mündungsarme teilweise verschlingen. — Der Indus entspringt gleichfalls am Himalaya und strömt in südwestlicher Richtung dem Arabischen Meere zu. Von der linken Seite empfängt er 5 Nebenflusse; das zwischen ihnen liegende Gebiet heißt das Fünf- st r o m l a n d. — Der Schat el Arab (d. h. arabischer Strom) entsteht durch die Vereinigung von C'uphrat (im W.) und Tigris (b. h. Pfeil), welche beide

3. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 8

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 8 — auf der Hochebene von Armemen entspringen und das im Altertum berühmte und fruchtbare, jetzt verödete Mesopotamien (d. h. Zwischenstromland) umfassen. Von den Binnenflüssen Asiens sind folgende hervorzuheben: 1. Der Jordan entspringt auf dem Antilibanon, durchfließt den See Meron und den See Genezareth und ergießt sich ins Tote Meer. — 2. Der Uralfluß strömt ins Kafpifche Meer und ist als Grenzfluß zwischen Asien und Europa wichtig. — 3. Die beiden Zwillings st röme Amu und Tyr münden in den Aralsee. Die wichtigsten Seeen Asiens sind folgende: 1. Das Kasplsche Meer ist der größte Binnensee der Erde (8000 ^ Meilen). Es liegt 26 m unter dem Meeresspiegel, enthält salziges Wasser und wird durch die Wolga und den Uralfluß gespeist, doch hält der Zufluß der starken Verdunstung nicht das Gleichgewicht. Es wird auch in seinem nördlichen Teile durch die Sinkstoffe der Flüsse immer seichter. Das Kaspische Meer ist wegen seines Fischreichtums wichtig. 2. Der Aralsee (d. h. Jnselsee), im Tieflande von Turan gelegen, nimmt die beiden Flüffe Amu und Syr auf. Er ist sehr seicht und schrumpft durch Verdunstung immer mehr ein. 3. Der Balkaschsee, größer als die Provinz Westfalen, ist sehr inselreich. — 4. Der Baikalsee (d. h. reiches Gewässer), der größte aller Alpen- seeen und der größte Süßwassersee der Erde (600 [Jmeilen und so lang, wie das Adriatische Meer), wird von den Anwohnern „heiliges M e e r" genannt, weil sie Gebete an dasselbe richten und Opfer geloben, um sich eine günstige Überfahrt zu sichern. 5. Das Tote Meer, die tief st e sichtbare Einsenkung der Erdoberfläche (fast 400 m unter dem Meeresspiegel), genau so groß wie das Herzogthum Sachsen-Altenburg (24 ^Meilen), ist der salzigste See der Erde. „Die starke Salzmenge wird dem See vermutlich aus unterirdischen Schichten durch Bergwässer zugeführt. An den Usern lagern nach starkem Wellen- schlage losgelöste Salzstücke wie Eisschollen, auf seinem Spiegel schwimmen mächtige Stücke E r d p e ch (Asphalt), welches in Jerusalem vielfach zu kleinen Andenken für Pilger verarbeitet und verkauft wird. Die Umgebung des Sees ist weder an Säugetieren noch an Vögeln arm, und seine Ufer sind keineswegs so abschreckend, wie sie ältere Schriftsteller geschildert haben, sondern wenigstens im Frühjahr mit erfrischendem Grün bedeckt, und der von ihnen eingerahmte blaue See gewährt dem Reisenden, welcher die öden Flächen Palästinas durchwandert hat, sogar einen anmutigen Anblick." (Seydlitz.) Iv. Klima. Das Klima Asiens zeigt große Gegensätze und große Mannig- f a l t i g k e i t. Der Erdteil erstreckt sich durch alle klimatischen Zonen der nörd- lichen Halbkugel: 6/8 der Gesamtfläche liegen in der nördlich gemäßigten, ^ liegt in der h e i ß e n und x/g in der nördlich k a l t e n Z o n e. Der mildernde Einfluß, welchen das Meer (der Golfstrom) und die Sahara auf das Klima Europas aus- üben, geht bei Asien durch die großen und hochgelegenen Ländermassen, durch das im X. gelegene Eisland und den kühlen Ocean im 0. vollständig verloren.

4. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 24

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 24 — Die ungünstige Küstenbildung, der Mangel an Halbinseln, Meerbusen, Häfen und Inseln hat die Bewohner anderer Erdteile abgehalten, mit Afrika in Ver- bindung zu treten. Daraus erklärt es sich, daß der Erdteil namentlich im Innern lange Zeit unbekannt war und auch jetzt noch von allen Erdteilen am wenigsten erforscht ist. b) Die senkrechte Glied erung Afrikas zeigt große Einförmig- keit; denn es fehlen reichverzweigte Gebirge und ausgedehnte Tiefebenen fast ganz; dagegen sind weit ausgedehnte Hochebenen mit kleinen Gebirgen vorherrschend und erfüllen fast den ganzen Erdteil. — Das südliche Afrika bildet ein wenig bekanntes Hochland, das von Randgebirgen umgeben ist. An der Ostküste liegt der höchste Berg Afrikas, der Kilima-Ndscharo^d. H.geister- berg, 6000 m), dessen Spitze das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckt ist. Von diesem Hochlande Südafrikas gehen nach N. 2 Vorsprünge: östlich das Berg- land von Abessinien und westlich der Hochsudan mit dem Kong (d. h. Ge- birge). Zwischen diesen Vorsprüngen liegt Flachsudan, das tiefstgelegene Gebiet in Mittelafrika, aber doch nirgends Tiefland, da selbst der Tsad- see noch 244 in über dem Meere liegt. Nördlich vom Sudan ist die Sahara, welche 1js des ganzen Erdteiles einnimmt, 10 mal so groß als das Deutsche Reich ist und die größte Wüste der Erde darstellt. Die Sahara besteht teils aus weiten Sandeinöden, teils aus kahlem Felsboden, teils aus Gebirgszügen, enthält aber auch beckenartige Vertiefungen mit Oasen. Die an mehreren Stellen vorkommenden S a l z l a g e r und Anhäufungen von Seemuscheln weisen darauf hin, daß einzelne Teile der Wüste früher vom Meere bedeckt waren. Nördlich von der Sahara erhebt sich das Hochland der Berberei mit dem Atlas- gebirge, an der Großen Syrte das Hochland von Barka. Iii. Bewässerung. Afrika ist nicht so wasserarm, wie man früher glaubte; doch sind die Flüsse und Seeen sehr ungleichmäßig verteilt. Wir finden daher außer- ordentlich fruchtbare Gegenden und wiederum auch wüste Strecken. Wasser- a r m u t herrscht im nordafrikanischen Wüstenhochlande, Wasserreichtum dagegen in Mittelafrika, wo die größten Seeen und die Quellen der größten Ströme liegen. Afrika besitzt zwar sehr wasserreiche Ströme; doch zeigen sie meist einen wechselnden Wasserstand, haben viele Stromschnellen und Wasserfälle und fetzen an ihrer Mündung Sandbänke ab, sind darum für die Schiffahrt von geringer Bedeutung und erschweren das Eindringen in den Erdteil. Dadurch wird Afrika zu dem unzugänglichsten Erd- teile. Die meisten Flüsse Afrikas strömen dem Atlantischen Meere zu. 1. Der Nil ist der bekannteste und wichtigste Strom Afrikas. Er entspringt als Weißer Nil in dem Ukerewesee, durchfließt den Albert- see, vereinigt sich bei der Stadt Chartum mit dem Blauen Nil und mündet nach der Bildung eines Deltas in das Mittelmeer. Er ist der l ä n g st e Strom des Erdteils; der Abstand seiner Quelle von der Mündung ist größer als die Entfernung der Stadt Hammerfest von der Südspitze Griechenlands. Der Nil ist besonders für Ägypten wichtig, da er durch seine Überschwemmungen die Fruchtbarkeit, ja die Bewohnbarkeit dieses Landes bedingt, welches schon in alter

5. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 35

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 35 — Iii. Bewässerung. a) 1. Amerika ist der wasserreichste Erdteil: er besitzt die größte Menge fließender Gewässer und schiffbarer Ströme; daraus erklärt sich auch das Fehlen von großen Wüsten. — 2. Amerika ist (durch das Vorherrschen der Tiefebenen und durch den Regenreichtum) der Erdteil der Riesen ströme. — 3. Alle größeren Flüsse Amerikas müssen dem Atla ntisch en Ocean zufließen. — 4. Eine besondere Bedeutung der amerikanischen Ströme liegt darin, daß sie oft die einzigen Verbindungsstraßen bilden. b) Gebiet des Nördlichen Eismeeres: der Mackenzie (spr. Mäckensi) ist der bedeutendste Fluß Amerikas, welcher sich unmittelbar in das Eismeer ergießt. Gebiet des Atlantischen Oceans: 1. Der St. Lorenzstrom ist der Abfluß der 5 Kanadischen Seeen und mündet in den St. Lorenzbusen. — 2. Der Mississippi (d. h. Vater der Gewässer) ist der längste Strom der Erde und die eigentliche Lebensader Nordamerikas. Sein größter Neben- fluß ist der Missouri (spr. Missuri, d. h. Schlammfluß), der in ihn bei St. Louis einmündet und ihn in Bezug auf Länge und Wasserfälle übertrifft. Wichtiger ist der von links in den Mississippi mündende Ohio (spr. Oheio, d. h. schöner Fluß), „der amerikanische Rhein". Der Ohio fließt in lieblichen Thälern mit geringem Gefälle sanft dahin und zeichnet sich durch klares Wasser aus, das nach der Einmündung in den Mississippi noch lange neben dem schlammigen Wasser desselben kenntlich bleibt. Der Mississippi-Missouri mündet in den Meerbusen von Mexiko. — 3. Der Orinoko (d. h. Fluß) in Südamerika ist etwas kürzer als die Donau. — 4. Der Amazonenstrom oder Mara'wn wird zwar an Länge vom Mississippi-Missouri und Nil übertroffen, hat aber von allen Flüssen der Erde den größten Wasserreichtum (er sammelt etwa 2000 mal soviel Wasser als der Rhein) und das größte Fluß- gebiet, ist also „der König der Ströme". Er ist so tief, daß das Senkblei bei 50, 80 und sogar 100 m nicht immer seine Tiefe ergründet. Wie ein Meer gießt er seine Fluten in den Ocean, und der Schiffer sieht beim Ein- laufen nur ein Ufer, das andere ist 10 Meilen entfernt und liegt unter dem Horizonte. Der Amazonenstrom durchfließt fast die ganze Breite Südamerikas. — Seine beiden größten Nebenflüsse sind der Madeira (spr. Madßra, d. h. Waldstrom) und der Rio Negro (d. h. schwarzer Fluß). — 5. Der La Plata oder Silb er ström (weil er aus einem silberreichen Gebiete kommt) ist eigentlich nur die breite Mündungsbucht, durch welche Parana und Uruguay, die auf dem Berglande von Brasilien entspringen, ihr Wasser dem Ocean zuführen. Der größte Nebenfluß des Parana ist der Paraguay. c. Von Seeen sind in Nordamerika, das durch den Reichtum an Süß- wasserseeen vor allen Erdgegenden ausgezeichnet ist, hervorzuheben: 1. der Große Sklavensee, 2. der Große Bärensee. 3. die 5 Kanadischen Seeen, welche zu- sammen einen Flächenraum so groß wie Italien umfassen. Sie heißen: der Obere See (etwas größer als Bayern), der Huronsee (spr. Jurönsee), der Michigan- see (spr. Mischigänsee, so groß wie Ost- und Westpreußen zusammen), der Eriesee (spr. Jrisee, so groß wie Posen) und der Ontariosee (spr. Antehrio, so groß wie die beiden Mecklenburg). Zwischen dem Ontario- und Eriesee be- sindet sich der Nmgarafall (Niagara bedeutet donnerndes Wasser), eine der größten Naturerscheinungen der Erde. Die ungeheure Wassermasse stürzt in einer breite von 850 m mit donnerndem Getöse über eine 50 m hohe Felsenwand. 3*

6. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 6

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 6 — wie der Lauf der Flüsse zeigt, und von Randgebirgen umgeben, nämlich im X. vom Windhi agebirge. im 0. von den Ost-Ghats (d. H.leitern oder Treppen), im w, von den West-Ghats. — Das Hochland von Arabien zeigt ebenfalls an den Küsten höhere Gebirgsränder, ohne daß diese geschlossene Bergketten bilden. „Ein großer Teil Arabiens, namentlich im 8., ist wasserlose W ü st e. Daher haben sich die meisten Bewohner an den fruchtbaren Küsten- rändern angesiedelt, während im Innern, im N. und in der Mitte Wander- stämme mit ihren Herden leben." Der Ural (d. h. Gürtel) ist das einzige große Meridiangebirge der Alten 2ßelt. Seine Bedeutung ist eine doppelte: a) Es schließt die große Osteuropäische Tiesebene im 0. ab; b) es bildet eine wahre Naturscheide zwischen Europa und Asien. Die Abhänge des Gebirges sind dicht bewaldet; „aber auf der europäischen Seite nur im N. mit Nadelholz, in der Mitte mit Eichen und Linden, die beide auf der asiatischen Seite nicht vorkommen. Hier bestehen die Bergwälder aus Tannen. Außerdem ist der Abfall des Gebirges nach W. überaus sanft, auf der asiatischen Seite sehr steil. Daher hat es die Europäer nach Asien geführt, die Asiaten aber von Europa zurückgehalten." Die Halbinsel Hinterindien ist eine nicht sehr hohe, von 5 Meridian- gebirg en durchzogene Hochfläche; ein Gebirgszug fetzt sich über die Hoch- fläche hinaus fort und bildet den breiten Rücken der Halbinsel Malaka. .„Die Inseln Asiens sind fast sämtlich gebirgig. Alle Jnselreihen im 0. und 80. des Erdteils von Kamtschatka bis zu den Sundainseln tragen zahl- reiche thätige und erloschene Vulkane, welche einen Teil des großen vulkanischen Gürtels bilden, der sich um das ganze Becken des Großen Oceans herumzieht." — Das Tiefland Asiens zerfällt in das Tiefland von Sibirien, das größte des Erdteils und der Erde überhaupt, das Tiefland von Turü.n (um den Aralsee), das Tiefland von Mesopotamien (zwischen Euphrat und Tigris), das Gangestiefland (vom Ganges durchflössen) und das Chinesische Tiefland (östlich vom Chinesischen Alpenland). Iii. Bewässerung. a) Asien ist reich an großen Strömen, welche meist auf den Rand- gebirgen des Hochlandes von Hinterasien entspringen, b) Diese Ströme sind namentlich auch deshalb wichtig, weil sie auf weite Strecken dem Tieflande an- gehören, e) Die größeren Flüsse gehen nach drei Himmelsrichtungen (N., 0. und 8.) und münden in die Asien umgebenden Oceane. d) Asien ist der Erdteil der Z Willings st röme, d. h. je 2 Ströme kommen aus be- nachbarten Quellgebieten, entfernen sich anfangs in ihrem Laufe voneinander, um sich später wieder zu nähern. Die Doppel- oder Zwillingsströme sind von hoher geographischer Bedeutung: Sie erwecken nicht nur die Fruchtbarkeit in den äußeren Unländern, sondern steigern sie auch in dem eingeschlossenen Lande auf einen hohen Grad. Daher zeigt sich hier (mit Ausnahme der Gebiete im unentwickelten Norden) besonders frühes Aufblühen des Ackerbaues und der Vieh- zucht und in deren Gefolge die Pflege der Gesittung, sowie die Entstehung der ältesten Starten, e) Kein Erdteil hat so viele Binnengewässer wie Asien, nämlich abflußlose Seeen, sowie Flüsse, die in solche einmünden, f) Asien hat nur einen Bewässerungsmittelpunkt, das große Hochland von Hinterasien. Die Randgebirge desselben, die auch in den wärmeren Gegenden noch in das Gebiet

7. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 25

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 25 — Zeit „ein Geschenk des Nils" genannt wurde und „die Kornkammer der Nachbar- länder" bildete. * 2. Der Niger (Nigir, d. h. Fluß) entspringt auf dem Kong, beschreibt einen großen nach S. offenen Bogen, berührt in seinem Mittellauf die Sahara, erreicht bei Timbuktu seinen nördlichsten Punkt und mündet in den Meer- bufen von Guinea. An seiner Mündung bildet ^er ein sumpfiges, von un- durchdringlichen Waldungen bedecktes Delta. 3. Der Kongo ist der wasserreichste Strom Afrikas. Er ist der Abfluß mehrerer Seeen, fließt durch dichten Wald in einem großen Bogen nach N. bis über den Äquator hinaus, wird von wilden Menschenstämmen umwohnt, wendet sich dann nach Sw. und mündet in den Atlantischen Ocean. 4. Der Oranjestrom ist nur in der Regenzeit wasserreich, fließt nach W. und mündet in den Atlantischen Ocean. 5. Der Sambesi ist der größte Fluß der O st s e i t e Afrikas. Er bildet in seinem Mittellaufe dort, wo er seinen südlichen Bogen beschreibt, groß- artige Wasserfälle und mündet in den Kanal von Mozambique. Er fließt durch eine ungeheure Wildnis, welche nicht von Menschen, sondern nur von Tieren (Elefanten, Büffeln und Rhinozerossen) bewohnt wird. Von Seeen sind namentlich der Nkerßwe- oder Biktoriasee, der Albert- see, der Tsanasee, deren Wasser der Nil abführt, der Tanganjika, der Njassa und der Tsad oder Tschad (d. h. See) hervorzuheben. Letzterer liegt im Flach- fudan und ist ohne Abfluß. Iv. Klima. Afrika ist der heißeste und trockenste Erdteil, weil er zum größten Teile in der heißen Zone liegt, das Meer nirgends tief ins Land eindringt und in großen Gebieten die Bewässerung fehlt. Zwischen dem 18. Grad nörd- licher und dem 18. Grad südlicher Breite liegt das Gebiet der tropischen Regen, welche das Jahr in eine trockene und eine nasse Jahreszeit teilen. Die Regenzeit fällt im 8. vom Äquator in die Monate Oktober bis April und im N. vom Äquator in die Zeit vom April bis Oktober. Nördlich und südlich von diesem Regengebiet find zwei regenarme Wüstengebiete (Sahara — Kala- hari), von denen das nördliche von heißen Winden (Samum) heimgesucht wird. Im Innern Afrikas zeigt das Klima große Gegensätze zwischen glühender Hitze am Tage und empfindlicher Kühle in der Nacht, zwischen Dürre und Regen- güssen und zwischen Windstille und großen Stürmen. — Das gesundeste Klima für Europäer hat die Südfpitze des Erdteils (das Kapland); ge- fährlich werden den Weißen namentlich die feuchtheißen Gebiete der Ost- und Westküste durch ihre Sumpffieber. Die Hauptkrankheit in Afrika ist die Pest. V. Produkte. a) Die Mineralien Afrikas find noch wenig erforscht. Von Metallen ist namentlich Eisen verbreitet, außerdem Gold und Kupfer. Salz kommt in großen Mengen in der Sahura vor und bildet einen wichtigen Handelsartikel, dient sogar in manchen Gegenden als Geld. Im südlichen Afrika find in neuerer Zeit Diamantenfelder, auch Quecksilber und Kohlen aufgefunden worden.

8. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 22

1899 - Wittenberg : Herrosé
22 — der „waldreiche Ural" genannt, reicht nicht bis an das Kaspische Meer, wodurch hier ein großes „Völkerthor" zwischen Asien und Europa geöffnet ist. (Nur die europäische Seite des südlichen Urals ist waldreich, die asiatische ist Steppenboden.) Die übrigen Hauptgebirge Europas kommen bei den einzelnen Ländern zur Besprechung. B. Hochebenen sind Ebenen, welche mehr als 200 m über dem Meeresspiegel liegen. Sie sind in mehrfacher Beziehung wichtig: I. Die Hochebenen haben den größten Anteil an dem Aufbau der Gebirge, indem sie für diese die Grundlage bilden. — 2. Sie sind von Einfluß auf die Richtung und Geschwindigkeit der Flüsse. — 3. Sie begünstigen die Bildung von Seen. — 4. Sie sind durch ihr meist kühles Klima von Einfluß auf Die Pflanzenwelt. — 5. Sie sind von Einfluß auf Beschäftigung und Dichtigkeit de? Bevölkerung. (Hochebenen sind meist schwach bevölkert.) — 6. Sie üben, wenn sie in großer Ausdehnung vorkommen, einen hemmenden Einfluß aus den Völkerverkehr aus. In Europa treten die Hochebenen nur in sehr beschränktem Maße auf. Die wichtigsten sind folgende: 1. Das centrale Hochland der ^Halbinsel umfaßt 2/5 der ganzen Halbinsel (4200 Meilen) und giebt derselben eine trapezförmige Gestalt Es senkt sich, wie aus dem Laufe der Flüsse zu erkennen ist, allmählich von 0. nach W. und fällt hier in Stufen zum Meere ab. In alter Zeit reich bewaldet, ist es jetzt infolge leichtsinniger Entwaldung großenteils baumlos, unfruchtbar, öde und viel rauher, als man der südlichen Lage nach vermuten könnte. Es ist im N. vom Kantabrischen Gebirge (d. i. die westliche Fort- setzuug der Pyrenäen) und im 8. von der Sierra Morena (d. h. schwarzes Gebirge) eingefaßt. Der Ostrand wird nicht, wie man früher glaubte, durch ein scharf ausgeprägtes Gebirge (das sogen. Iberische Gebirge) gebildet, sondern ist vielmehr ein wellenförmiger, etwas erhöhter Hochlandsrand, welchem einzelne Berggruppen aufgesetzt sind. — Die Hochebene ist in großen Strecken mit Steiugerölle und Thon bedeckt und gehört zu den unfruchtbarsten Gebieten Europas. Die Flüsse haben sich ein tiefes Bett mit steilen Ufern ge- graben und können nur durch Anwendung von Schöpfmaschinen zur Bewässerung benutzt werden. Daher fehlen hier die Wiesen und die Zucht des Rindviehes tritt zurück. Aber auf den dürren Heiden wachsen gewürzhafte Kräuter, das Lieblingsfutter der Schafe, und die Schafzucht wird deshalb hier Vorzugs- weise betrieben. Die Merinos, Schafe mit feiner Wolle, wandern in nn- geheuren Herden stets umher und kommen nie unter ein Dach. Den Sommer verbringen sie aus der Hochebene, im Winter ziehen sie in die tiefer gelegenen Landschaften. Das centrale Hochland wird durch mehrere von 0. nach W. sich hin- ziehende Gebirgsketten, welche verschiedene Namen tragen, aber gewöhnlich als Kaltilisches Scheidtgebirge bezeichnet werden, obgleich die Spanier diesen Namen nicht kennen, in eine nördliche und südliche Hochebene geschieden. Die nörd- liche Hochebene, das Hochland von Ältkastilien und Leon genannt, ist 800 m hoch; der Hauptfluß ist der Duero. — Die südliche Hochebene, das Hochland von ilenkastilien und Estremadura ist etwa 650 m hoch und wird im nörd-

9. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 92

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 92 — europa und Asien bildet. Es hat auch kein anderer europäischer Strom einen so großen Anteil an den Weltereignissen gehabt, wie die Donau. Der Handelsverkehr würde aber auf dem Strome noch größer sein, wenn nicht die starke Strömung im Oberlause, einige Stromschnellen, das Versanden des Bettes und die Mündung in ein Binnenmeer hinderlich wären. — Nebenflüsse der Donau in Österreich sind von links die March, die Waag und die Theiß, a) Die March ist der einzige bedeutende Zufluß ans den Sudeten. Sie bildet in ihrem Oberläufe die Hauptwasseraver von Mähren, trennt im Unterlaufe Österreich von Ungarn und mündet oberhalb Preßburg. — b) Die Waag kommt von den Karpaten und fließt in einem Bogen der Donau zu. — c) Die Theiß, welche ebenfalls auf deu Karpaten entspringt, ist der größte Nebenfluß der Donau und überhaupt der größte Fluß, welcher Quelle und Mündung innerhalb Öster- reich-Ungarns hat. Sie übertrifft an Länge den Rhein (um 100 km), geht in einem nach 80. offenen Bogen zur Donau und ist der gewundenste und trägste Fluß des Niederungarischen Tieflandes, dessen eigentlicher Haupt- fluß sie ist. Fast ihr ganzer Lauf ist von weilausgedehnten Sümpfen be- gleitet, welche aber das Gute habeu, daß sie natürliche Überfchwemmuugs- gebiete bilden, weshalb ihre Verwandlung in Ackerboden nicht ohne Gefahren ist. Der bedeutendste Zufluß der Theiß ist die Maros (spr. Marofch), welche vom Hochlande Siebenbürgens kommt und nach W. zu fließt. Nebenflüsse der Donau von rechts sind Inn mit Salzach, Traun, Enns, Raab, Drau und Save. (Jller und Lech kommen auch aus österreichischem Gebiet ^Vorarlbergs und die Isar entspringt in Tirol, sind aber schon in der „Geographie des Deutschen Reiches" aufgeführt.) a) Der Inn entspringt «auf dem Malojapasse) in der Schweiz, betritt aber bald Österreich (Tirol), geht dann nach Bayern über, bildet zuletzt die Grenze zwischen Oberösterreich und Bayern und mündet bei Passau. Der wichtigste sämtlicher Jnnzuflüsse ist die Salz ach, der im Pinzgau von den Hohen Tauern zahlreiche Wildbäche, die oft großartige Wasserfälle bilden, zufließen. — b) Die Traun entspringt in Steiermark und ist deshalb wichtig, weil in den Alpen kein Fluß so zahl- reiche Abflüsse von Seen aufnimmt, wie sie; daher ist sie wohl auch das reinste und klar st e Gewässer des ganzen Alpengebietes. — c) Die Enns, welche aus Salzburg kommt, bildet im Unterlaufe die Grenze zwischen Ober- und Nieder-Österreich und läuft parallel mit der Salzach. — d) Die Kaub durchfließt in nordöstlicher Richtung die Oberungarische Tiefebene. — e) Die Drau und die Save (Sau) sind Zwillings ströme, welche auf den Ostalpen entspringen und in wenig gekrümmtem Laufe der Donau zueilen. Der wichtigste Zufluß der Drau ist die Mur, die Hauvtflußader von Steiermark. 2. Die Elbe gehört ihrem Oberlaufe nach Österreich (Böhmen) an. Sie entspringt auf dem Riefengebirge, durchfließt in einem nach N. offenen Bogen Nord-Böhmen und tritt durch das Elbsandsteingebirge ins Deutsche Reich (in Sachsen) ein. Ihre wichtigsten Nebenflüsse sind Moldau und Eger. Erstere kommt vom Böhmerwalde, fließt von 8. nach N. und teilt Böhmen in eine östliche und westliche Hälfte. Sie mündet bei Melnik. Die Eger kommt vom Fichtelgebirge, fließt von W, nach 0. und mündet unweit Therefienüadt in die Elbe. 3. Die Ctsch entspringt in Tirol, durchfließt das Thal Vintschgau, tritt

10. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 13

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 13 — von da bis an den Genfersee ein Querthal. Der Rhein bildet von seiner Quelle bis zur Stadt Chur ein Längs-, von da bis an den Bodensee ein Querthal. Wichtig ist, daß sich alle längeren Thäler der Alpen nach N. und 0. öffnen, während nach 8. hin nur kurze und steile Flußläuse ihren Ausgang finden. Daher sind die Alpen vorzugsweise von N. und 0. her, also von Deutschen und Slaven, in Besitz genommen. Nur das Thal der Etsch macht eiue Ausnahme. Es ist dies aber auch eine Stelle, wo gegenwärtig uuauf- haltsam italienische Bevölkerung und italienische Sprache gegen den Kern der Alpen und Deutschland vordringt. Kein anderes Hochgebirge hat so viele Pässe und Verkehrs st raßen wie die Alpen. An Pfaden für Fußgänger (Fußpfaden) und Saumtiere (Saumpfaden) fehlt es nirgends und in keiner Richtung, und die Zahl gebahnter Fahrstraßen ist, in Anbetracht der Schwierigkeiten, mit denen ihre Anlage zu kämpfen hatte, ungemein groß; sie beträgt in der Schweiz und in Österreich 44. Die Kunstbauten sind namentlich denjenigen Verbindungen zu gute gekommen, die das Gebirge quer durchschneiden, weil sich in dieser Richtung die meisten Schwierigkeiten darbieten; in der Längsrichtung des Gebirges stellten sich seine bedeutenden Parallelthäler als natürliche Ver- bindungswege dar. — Der höchste Paß der Alpen ist das Stilsfer Joch (2800 m). Andere Pässe führen über den St. Gotthard, den Splügen, den Brenner, den Semmering und deu Mont Cenis. Einige von diesen Pässen, z. B. der St. Gotthard-Paß, dienen nicht nur dem Verkehr der Menschen, sondern auch den Zugvögeln auf ihrem Wege nach dem 8. und heimwärts als natürliche Durchgangsthore. In neuester Zeit ist die Zugäuglichkeit der Alpeu noch durch mehrere Eisenbahnen erhöht worden, welche dem Bedürfnis eines beschleunigten Verkehrs dienen und teils über, teils in langen Tunneln durch die Alpeu führen. Diese Eisenbahnen sind: a. Die Mont Cenisbahn, welche Frankreich und Italien verbindet; b. die St. Gotthard- bahn, eine Schienenverbindung zwischen Deutschland und Italien; c. die Brennerbahn, die aus Tirol nach Italien führt; d. die Semmering- bahn, eine Verbindung zwischen Wien und Triest über Graz; e. die Arlbergbahn verbindet die österreichischen Alpenländer mit Bregenz am Bodensee. So bilden die Alpen keineswegs eine trennende Schranke für den Verkehr, einen Schrecken für den einsamen Wanderer, wohl aber in klimatischer Beziehung eine deutliche Scheidung zwischen Mittel- und Südeuropa, jenes mit rauherem Himmel, dieses mit milden Lüften „das Land, wo die Citronen blühen". — Auch in früheren Zeiten sind die Alpen keine scharfe Völkergrenze und kein Hindernis für die Wanderungen und Kriegszüge einzelner Völker gewesen. Ihre sanftere Abdachung nach N. und Nw. hat es aber mit sich gebracht, daß sie viel früher und häufiger von dorther überschritten wurden, als von 8. (Hannibals Alpenübergang; Kimbern und Teutonen.) In der Zeit der Völkerwanderung brachen zahllose Scharen deutscher Völkerstämme über die Alpeu iu Italien ein. Im Mittelalter unternahmen deutsche Kaiser wiederholt Kriegszüge über die Alpen (Barbarossa). Auch friedlicher Handels- verkehr (namentlich mit Genua und Venedig) hat seit den frühesten Zeiten über die Alpen bestanden. Sehr wichtig für die Alpen sind noch die Älpenscen. a) Sie sind ein Hauptschmuck des Gebirges. Der wohlthuende Eindruck derselben wird durch die Frische, Klarheit und Farbe ihres Wassers erhöht, das vom hellsten
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