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1. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 13

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 13 — von da bis an den Genfersee ein Querthal. Der Rhein bildet von seiner Quelle bis zur Stadt Chur ein Längs-, von da bis an den Bodensee ein Querthal. Wichtig ist, daß sich alle längeren Thäler der Alpen nach N. und 0. öffnen, während nach 8. hin nur kurze und steile Flußläuse ihren Ausgang finden. Daher sind die Alpen vorzugsweise von N. und 0. her, also von Deutschen und Slaven, in Besitz genommen. Nur das Thal der Etsch macht eiue Ausnahme. Es ist dies aber auch eine Stelle, wo gegenwärtig uuauf- haltsam italienische Bevölkerung und italienische Sprache gegen den Kern der Alpen und Deutschland vordringt. Kein anderes Hochgebirge hat so viele Pässe und Verkehrs st raßen wie die Alpen. An Pfaden für Fußgänger (Fußpfaden) und Saumtiere (Saumpfaden) fehlt es nirgends und in keiner Richtung, und die Zahl gebahnter Fahrstraßen ist, in Anbetracht der Schwierigkeiten, mit denen ihre Anlage zu kämpfen hatte, ungemein groß; sie beträgt in der Schweiz und in Österreich 44. Die Kunstbauten sind namentlich denjenigen Verbindungen zu gute gekommen, die das Gebirge quer durchschneiden, weil sich in dieser Richtung die meisten Schwierigkeiten darbieten; in der Längsrichtung des Gebirges stellten sich seine bedeutenden Parallelthäler als natürliche Ver- bindungswege dar. — Der höchste Paß der Alpen ist das Stilsfer Joch (2800 m). Andere Pässe führen über den St. Gotthard, den Splügen, den Brenner, den Semmering und deu Mont Cenis. Einige von diesen Pässen, z. B. der St. Gotthard-Paß, dienen nicht nur dem Verkehr der Menschen, sondern auch den Zugvögeln auf ihrem Wege nach dem 8. und heimwärts als natürliche Durchgangsthore. In neuester Zeit ist die Zugäuglichkeit der Alpeu noch durch mehrere Eisenbahnen erhöht worden, welche dem Bedürfnis eines beschleunigten Verkehrs dienen und teils über, teils in langen Tunneln durch die Alpeu führen. Diese Eisenbahnen sind: a. Die Mont Cenisbahn, welche Frankreich und Italien verbindet; b. die St. Gotthard- bahn, eine Schienenverbindung zwischen Deutschland und Italien; c. die Brennerbahn, die aus Tirol nach Italien führt; d. die Semmering- bahn, eine Verbindung zwischen Wien und Triest über Graz; e. die Arlbergbahn verbindet die österreichischen Alpenländer mit Bregenz am Bodensee. So bilden die Alpen keineswegs eine trennende Schranke für den Verkehr, einen Schrecken für den einsamen Wanderer, wohl aber in klimatischer Beziehung eine deutliche Scheidung zwischen Mittel- und Südeuropa, jenes mit rauherem Himmel, dieses mit milden Lüften „das Land, wo die Citronen blühen". — Auch in früheren Zeiten sind die Alpen keine scharfe Völkergrenze und kein Hindernis für die Wanderungen und Kriegszüge einzelner Völker gewesen. Ihre sanftere Abdachung nach N. und Nw. hat es aber mit sich gebracht, daß sie viel früher und häufiger von dorther überschritten wurden, als von 8. (Hannibals Alpenübergang; Kimbern und Teutonen.) In der Zeit der Völkerwanderung brachen zahllose Scharen deutscher Völkerstämme über die Alpeu iu Italien ein. Im Mittelalter unternahmen deutsche Kaiser wiederholt Kriegszüge über die Alpen (Barbarossa). Auch friedlicher Handels- verkehr (namentlich mit Genua und Venedig) hat seit den frühesten Zeiten über die Alpen bestanden. Sehr wichtig für die Alpen sind noch die Älpenscen. a) Sie sind ein Hauptschmuck des Gebirges. Der wohlthuende Eindruck derselben wird durch die Frische, Klarheit und Farbe ihres Wassers erhöht, das vom hellsten

2. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 2

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 2 — wo der nördliche Polarkreis die Westküste Norwegens trifft. — Im W. liegt der Atlantische Ozean mit seinen Gliedern, im 8. das Mittelländische Meer mit dem Schwarzen Meere. Nach 0. hängt Europa seiner ganzen Breite nach mit Asien zusammen. Die Ostgrenze läuft von der Mündung der Kara über den Rücken des Uralgebirges, dann ungefähr am Uralflusse und an der Westküste des Kaspischen Meeres entlang, dann nördlich am Kaukasus uach dem Schwarzen Meere hin und zwar so, daß ganz Kankasieu noch zu Asien gehört. Die Naturgrenze zwischen Rußland und Asien bildet in der Strecke zwischen dem Kaspischen und Schwarzen Meere der Kaukasus, die politische Grenze liegt gegenwärtig in der Manytsch-Niederung. (In der Ver- waltung des Russischen Reiches wird ein ziemlich umfangreiches Gebiet im 0. des Urals bis zum Tobol hin zum Europäischen Rußland gerechnet.) (In einer früheren Zeit der Erde war die Grenze Europas gegen Asien viel deutlicher ausgesprochen als jetzt. Denn alles deutet auf eine frühere Ver- bindung des Kaspischen Meeres einerseits mit dem Schwarzen Meere, anderer- seits mit dem Nördlichen Eismeer. Damals war Europa ein von Asien völlig getrennter Erdteil.) Bedeutung der Nordgrenze: 1. Das Eismeer ist ein nngast- liches Meer und sendet kalte Winde ins Land. 2. Dennoch dient es dazu, von Norden aus in Europa einzudringen. 3. Es verbindet Europa auf leichte Weise mit Nord-Asien. 4. Es ist wichtig für Fischfang und Jagd. Bedeutung der Ostgrenze: I. Sie ist die einzige Landgrenze Europas. 2. Sie setzt Europa in Verbindung mit Asien, der „Wiege des Menschengeschlechts". 3. Der Ural bildet einen Schutzwall gegen das Ein- dringen der asiatischen Völker; dagegen ist die zwischen dem südlichen Ural und dem Kaspischen Meere gelegene Steppe ein „Völkerthor" geworden, durch das zu wiederholten Malen Europa überflutet wurde. (Huuueu, 375 n. Chr.) 4. Die Ostgrenze giebt Veranlassung zum Handel mit Asien. 5. Nach der Ostgrenze hin fließt der größte Strom Europas, die Wolga. 6. Nur an der Ostgrenze hat Europa Raum zur Entwickeluug großer Landmassen. Bedeutung der Südgrenze: 1. Die Südgrenze hat 3 große Halb- inseln und zeigt eine reiche Küstenentwickelung. 2. An der Südküste wohnten im Altertum die gebildetsten Völker (Griechen, Römer). 3. Das Meer an der Südgrenze hatte im Altertum eine völkerverbindende Stellung und führte 'zur Begründung der Weltherrschast der Römer. 4. Nach der Südküste Europas kamen aus dem Morgenlande wichtige Erfindungen (Buchstaben- und Zifferuschrift, Schiffsbau), Wissenschaften (Himmelskunde), das Christentum und Kulturfortschritte. Das alles wurde zuerst vou Griechenland mit offener Hand aufgenommen, dann nach Rom weitergegeben. Vom Mittelmeere verbreitete sich dann die Bildung und das Christentum in dem Stamm Europas von W. nach O. und überschritt endlich auch den Atlantischen Ozean, um in Amerika eine Stätte zu gewinnen. 5. Nach der Südgrenze wurden aus dem Morgenlande wichtige Kulturpflanzen (Ölbaum, Dattelpalme) und Haustiere (Psau) gebracht. 6. Durch den Handel mit Asien und Afrika gelangten namentlich nach den Kreuzzügen viele Städte Südeuropas zu großem Reichtum, z. B. Venedig. Bedeutung der West grenze: I. Sie setzt uns mit einem Welt- meere und dadurch mit den übrigen Erdteilen in Verbindung und befördert Schiffahrt, Handel und Fischfang. 2. Von hier aus wurden Amerika (1492)

3. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 1

1899 - Wittenberg : Herrosé
Ouropa. I. Name, Lage, Grenzen und Größe. 1. Aame. Der Name Europa stammt wahrscheinlich von dem phönizischen Worte Ereb, welches Westen oder Abend oder Sonnenuntergang bedeutet. Europa war den Phöniziern also das West- oder Abendland, wie wir umgekehrt Vorderasien das Morgenland nennen. 3. Lage. Europa liegt ganz auf der nördlichen und östlichen Halbkugel, sowie iu der Mitte der Land h albkngel. Deshalb ist es auch „das Herz der Erde" oder „der Erdteil der Mitte" genannt worden. Es ist nach 3 Seiten umlagert von 3 Erdteilen, und wenn es auch nur mit eiuem (Asien) unmittelbar zusammenhängt, so ist es von den übrigeu (Afrika und Nordamerika) doch nur durch verhältnismäßig schmale und leicht zu über- schiffende Meeresteile geschieden. Durch diese Lage war ein Verkehr und Aus- tausch mit den Bewohnern der Nachbarerdteile leicht möglich, und so ist es gekommen, daß Europa zum Mittelglieds des Weltverkehrs ge- worden ist und seine Bewohner die erste Stelle unter der Bevölkerung der Erde einnehmen. „Im Altertum war der Süden des Erdteils berufen, den Verkehr zwischen Asien, Europa und Afrika zu vermitteln, und die Römer gründeten ihr mittelmeerisches Reich in allen 3 Erdteilen. Durch die Auf- nähme des Christentums und die im Mittelalter beginnende Entwicklung vieler neuer Kulturmittelpunkte wurde Europa ein Hauptschauplatz für die Erziehung des Menschengeschlechts. Mit dem Beginn der Neuzeit war der Westen von Europa wegen der größten Annäherung an Amerika am besten dazu geeignet, den Verkehr nach diesem Festlande in die Hand zu nehmen und es allmählich ganz mit Ansiedlern zu besetzen." Auf den ersten Blick erscheint Europa als eine Halbinsel Asiens. Allein Dreierlei berechtigt dazu, es als eiuen selbständigen Erdteil anszn- fassen. 1. Die Verteilung von Land und Wasser um Europa ist eiue solche, daß sich von Europa aus uach allen Richtungen Wasserwege für den Völker- verkehr eröffnen. — 2. Europa liegt fast ganz in der gemäßigten Zone und ist dadurch ebenso fern der erschlaffenden Einwirkung der Tropenzone wie der erstarrenden der Polarzone. — 3. Die Gestaltung des Umrisses (Meeres- einschnitte, Halbinseln und Inseln) und der Oberfläche Europas (keine un- übersteiglichen Gebirge, keine trennenden Hochebenen, die strahlenförmige Ans- breitung der Flüsse) ermöglicht eine große Bewegung der Bevölkerung. 3. Greifen. Die Grenzen Europas sind gegen die Nachbarerdteile sast durchgängig Natur grenzen und zwar größtenteils Wassergrenzen. Im N. grenzt Europa an das Nördliche Eismeer von der Kara-Mündnng bis dahin, Vogel, Geographie, Ausg. A. Heft Ii. 1

4. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 10

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 10 — Weberei. Das industriereichste deutsche Gebirge ist das Erzgebirge, das industriereichste am Rhein der Schwarzwald. — 5. Gebirge bilden oftmals Natur grenzen zwischen Ländern und Völkerstämmen: Böhmerwald, Erz- gebirge, Sudetenzug, Thüringerwald (zwischen Thüringen und Franken). — 6. a. Gebirge haben Einfluß auf das leibliche und geistige Leben ihrer Bewohner: Gebirgsbewohner sind körperlich meist rüstig und iu geistiger Beziehung meist fromm, weil die Gefahren, denen sie unterworfen sind, sie ans Gottes Schutz hinweisen. Sie hängen gewöhnlich auch mit großer Liebe an der Heimat und an heimischen Sitten. Gebirgsbewohner sind serner freiheitsliebend. Gebirge sind oftmals Zufluchtsorte für Verfolgte geworden, z. B. die Waldenfergemeinden fanden namentlich in Gebirgen Schutz. — b. Gebirge haben Einfluß auf die Dichtigkeit der Be- völkernng. In der Regel wirken bedeutende Erhebungen des Bodens einer Verdichtung der Bevölkerung entgegen. Unter allen Erdteilen hat Europa die geringste mittlere Höhe, ist also in dieser Beziehung bedeutungs- voll begünstigt. — 7. Gebirge sind von Einfluß auf die Pflanzen- und Tierwelt. Auf hohen Gebirgen wachsen andere Pflanzen (Alpen- pflanzen) und leben andere Tiere (Gemsen, Steinböcke, Murmeltiere) als in anderen Gebieten; auch iu den Thälern ein und desselben Gebirges wachsen andere Pflanzen als auf den Höhen der Berge. Nördlich von den Alpen sind vielfach andere Pflanzen, als südlich von denselben; die Tierwelt Europas ist durch das Uralgebirge von derjenigen Asiens geschieden. 8. Gebirge verschönern das Land. Ebene Länder sind arm an Natur- schöuheiten, Gebirge bieten Abwechselung von Berg und Thal, reizende Fern- sichten, rauschende Bäche, srische Luft, Waldpartieen und anmutige Gebirgs- dörfer. — 9. Im Altertums betrachtete man die Gebirge als Wohnsitze der Götter, als „Altäre Gottes". Der Olymp war Der Göttersitz bei den Griechen. Die wichtigsten Gebirge Europas sind folgende: ). Die 3upcit gehören zu den Hochgebirgen, sind das höchste Gebirge in Europa und liegen in der Mitte zwischen Äquator und Nordpol. Der Na m e bedeutet soviel wie „die Weißen" oder „die hohen Berge". Ihre Länge beträgt etwa 150 Beeilen (etwa 1200 km), ihre Breite 20—40 Meilen (150—300 km und ihr Flächeninhalt 4500 ^Meilen (220 000 qkm). In Europa werden sie an Länge bedeutend von dem Uralgebirge und an Massenhastigkeit von dem Skandinavischen Gebirge übertroffen. Doch übertreffen sie selbst alle andern größern Gebirge Europas außer durch die Höhe noch durch ihre Bewohnbarkeit, Anbaufähigkeit und Zugäng lichkeit, sowie durch Mannigfaltigkeit und Schönheit der N a t u r f o r m e n. — Die Alpen haben im allgemeinen die Gestalt eines Füllhorns, dessen Spitze am Golf von Genua liegt und dessen Öffnung nach der Tiesebene Ungarns zu gerichtet ist. Ihre natürliche Begrenzung finden sie im S. durch das Adriatische Meer, die Potiesebene und den Busen von Genua, im W. durch die Rhonetiefebene, im N. durch die Schweizer Hochebene und die Schwäbisch- bayerische Hochebene, im 0. durch die Ungarische Tiefebene. Die Abdachuug der Alpen ist gegen 8. im allgemeinen steiler und kürzer als gegen N., daher erscheint die Alpenkette von 8. her gesehen viel mächtiger, als von einem

5. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 44

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 44 — gleich in den Topf. — Oporto oder Porto (über 140 T.) ist die zweitgrößte Stadt Portugals, liegt fast eine Meile von der Mündung des Douro (spr. Do'iro) und treibt starken Handel mit Portwein, der besonders nach England ausgeführt wird. Portugal war vor 400 Jahreu eine Seemacht ersten Ranges und besaß viele Kolonieen. Jetzt hat es bedeutenden Besitz nur uoch in Afrika und geringen in Asien. Zum europäischen Besitz rechnet man noch die Azoren und die Insel Madeira (spr. Madc>ra). Die Azoren (spr. Aßoren) oder Hab ich tsinseln (so genannt, weil auf ihnen zur Zeit der Entdeckung unzählige Habichte angetroffen wurden) liegen westlich von Lissabon. Auf ihnen gedeihen Südfrüchte in ganzen Wäldern, und Dampf- schiffe bringen von hier aus ganze Ladungen Apfelsinen nach London. Madeira (d.h.holz, weil die Insel als sie von den Portugiesen entdeckt wurde, ganz mit Wald bestanden war,) ist ein mächtiger Felsen aus vulkanischem Gestein, liefert vortrefflichen Wein (den Madeira) und viel Zuckerrohr und ist als Heilort für Brustkranke wichtig. B. Das Königreich Spanien. (9100 □'Stetten oder 1j^ Mill, qkm und über 17 Mill. Einw.) Der Name Spanien wird von einem phönizischen Worte abgeleitet, welches Kaninchen bedeutet; Kaninchen sind in dem Lande sehr verbreitet. Das Königreich ist fast so groß wie das Deutsche Reich, hat aber uur etwas über 1i3 seiner Bewohnerzahl. Die Spanier sind mittelgroße, hagere Gestalten; ihre scharfen Gesichtszüge sind von dunklem Haar umwallt; aus dem gebräunten Antlitz blitzt ein feuriges Auge. Sie sind einfach und mäßig im Genuß, da- bei voll ernsten Stolzes; selbst der Maultiertreiber hat etwas von der Würde des Edelmannes. Doch sind Aberglaube und Unwissenheit in den höheren Ständen noch ebenso allgemein wie in den niederen. Zu den Hanplver- gnügungen der Spanier gehören die Stiergefechte, in denen mehrere Stier- fechter mit grellroten Tüchern Stiere aufreizen, dann niit ihnen kämpfen und sie schließlich, weuu sie ganz wütend geworden sind, töten. Die wichtigsten Städte Spaniens sind: Madrid (fast */2 Mill. Einw.) am Manzanares (spr. Manßanares) liegt sast in der Mitte der Halbinsel, ist Haupt- und Residenzstadt Spaniens und die höchst gelegene Großstadt Europas. Madrid ist anch der Kreuzungspunkt wichtiger Eisenbahnen, die nach alten Hanptbäsen des Landes gehen, wodurch die Stadt zu einem Sammelplatz des Verkehrs wird. Die Umgebung ist öde und dürr und das Klima ungesund, weil im Sommer sehr heiß, im Winter dagegen rauh. Daraus erklärt sich das Sprichwort.- „Madrid hat 3 Monate Winter und 9 Mouate Hölle." — In öder Gebirgsgegend liegt (westlich von Madrid) das Kloster San Just, wo Kaiser Karl V. sein wechselvolles Leben beschloß. •— Toledo am Tajo ist die alte Hauptstadt Spaniens und liegt genau in der Mitte der Halbinsel. Hier giebt es viele Waffenschmiede, welche die be- rühmten Toledoklingen fertigen. — Älmade» (d. h. Bergwerk) ist das größte Quecksilberbergwerk in Enropa. — Salamaaca war eine der berühm- testen Universitäten im Mittelalter. — Sevilla (spr. Sewilja 140 T.) am Gnadalquioir ist bciu Umfange nach die größte Stadt Spaniens. Sie treibt bedeutenden Handel und hat die größte E i g a r r e n f a b r i k Europas. Die Häuser haben meist flache Dächer, und so sieht Sevilla wie eine morgen-

6. Geographie des Deutschen Reiches - S. 3

1898 - Wittenberg : Herrosé
Das Deutsche Reich. I. Name, Lage, Grenzen und Gröhe. I. Name. Zur Zeit Jesu hieß unser Vaterland Germanien, und unsere Vorfahren wurden von den Kelten und nach diesen von den Römern Germanen genannt. Der Sinn dieses Namens ist nicht recht klar: dem einen bedeutet er „Nachbar", dem andern „Speermänner", dem dritten „Rufer im Streit" oder „tobende Krieger" (sie stürzten sich unter großem Geschrei auf den Feind) und noch anderen „Waldgebirgsbewohner". Sie selbst nannten sich später (etwa um das Jahr 900 u. Chr.) Deutsche, d. h. Volk. Ii. Lage, a) Das „Deutsche Reich" nimmt den weiten Raum ein von den Alpeu und den Gebirgen, welche Böhmen im Norden umsäumen, bis an die Küsten der Nord- und Ostsee. Es liegt in der Mitte Europas und ist deshalb das „Herz Europas" genannt worden. Die Folge dieser geo- graphischen Lage ist, daß es ein Mittelglied zwischen dem slavischen Osten und dem romanischen Westen, dem üppigen Süden und dem ärmeren Norden bildet. Es grenzt fast an alle übrigen großen Länder Europas oder steht doch mit ihnen durch Flüsse und Meere in leichter und naher Verbindung. Daraus erklärt sich folgendes: 1. Die Deutschen sind nach allen Seiten hinausgeströmt und haben Bildung verbreiten helfen, haben auch das Ehristeutum nach dem Norden und Osten Europas gebracht (sie sind ein geistiger Mittelpunkt des Erdteils geworden). 2. Deutschland ist zu manchen Zeiten (Zeit der Ottonen, Salier und Hohenstaufen:) eine leitende Macht Europas gewesen (politischer Mittelpunkt). 3. Deutschland ist das Durchgaugsland für die Völkerbewegungen zwischen dem Osten und Westen, dem Norden und Süden gewesen. 4. Es war oft der Schauplatz für die die Geschichte Europas entscheidenden Kriege. „Kein anderes Land Europas zählt so viele Schlachtfelder großer Entscheidungskämpfe wie Deutschland, das gewissermaßen eine unermeßliche Walstatt zwischen den Völkern des Ostens und Westens, des Nordens und Südens vorstellt." Iii. Grenzen. Das Deutsche Reich grenzt im Osten an das Kaisertum Rußland und das Kaisertum Österreich, im Süden an Österreich, den Bodensee und die Republik Schweiz, im W e st e n an die Republik Frankreich, das Großherzogtum Luxemburg und die Königreiche Belgien und Niederlande, im Norden an die Nordsee, das Königreich Dänemark und die Ostsee. Deutschlands Wassergrenzen sind viel kürzer als die Landgrenzen. Die Nordsee berührt Deutschland auf 36 Meilen, die Ostsee auf über doppelt so- viel (83) Meilen.

7. Geographie des Deutschen Reiches - S. 49

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 49 — hat auch eine katholische Universität. Die Stadt ist ein Knotenpunkt wichtiger Straßen und liegt in der Mitte der westfälischen Tieflandsbucht. In dem Saale des Rathauses wurde (1648) der Westfälische Friede geschlossen, und es sind darin noch jetzt die Bildnisse der dabei beteiligten Fürsten und Ge- sandten zu sehen. Im Rathause sind ferner noch die Marterwerkzeuge auf- bewahrt, mit denen die Wiedertäufer, die hier zu Luthers Zeit ihr Wesen trieben, zu Tode gemartert wurden. — Minden treibt Handel und ist die wichtigste Stadt Westfalens an der Weser. Es liegt dicht unterhalb der „Westfälischen Pforte", einem Thale, das zu beiden Seiten von Bergen ein- geschlossen ist; sie bildete seit ältester Zeit eine Hauptstraße zur Verbindung der Rheinlande mit der Deutschen Tiefebene, und durch sie führt jetzt die Kölu-Mindener-Eifenbahn. — Bielefeld ist der Hauptsitz der Leinenindustrie in Westfalen. In der Umgegend wird viel Flachs gebaut. — Paderborn liegt an der Pader, deren Quellen teils unter, teils neben dem Dome hervor- sprudeln. Hier hielt Karl d. Gr. ein „Maifeld" ab und setzte zur dauernden Bekehrung der Sachsen einen Bischof ein. — Arnsberg an der Ruhr liegt im waldigen, unfruchtbaren Sauerlande. Wegen der Wälder wird die Gegend auch „Westfälische Schweiz" genannt. Die Bewohner dieses Gebietes meinen mit Stolz, der Name „Sauerland" stamme daher, daß Karl d. Gr. gesagt habe: „Das ist mir ein saures Land geworden!" — Iserlohn (= Eisen- lohn = Eisenwald) verdankt seinen Namen dem Eisen, das hier gewonnen und verarbeitet wird. — Aortmund (111 T.) ist die größte Stadt West- falens und der Mittelpunkt des Eifen- und Kohlenbergbaues in der Graf- schast „Mark". Hier war der Mittelpunkt der mittelalterlichen Femgerichte, an welche noch eine Femlinde erinnert. — Bochum (54 T.) ist wichtige Fabrikstadt. — Soest [sohst] liegt in sehr fruchtbarer Gegend, welche die „So est er Börde" genannt wird. Die Bewohner leben vorwiegend vom Ackerbau. Die Stadt ist unregelmäßig und weitläufig gebaut und wird des- halb „das große Dorf Westfalens" genannt. — Siegen ist der Mittelpunkt ansehnlichen Bergbaues und Hüttenbetriebes und der Geburtsort Diesterwegs, des bedeutendsten deutschen Schulmannes im 19. Jahrhundert. 12. Die Kheinprovin) oder das Rheinland (490 □ Meilen oder 27 000 qkm und über 5 Mill. Einw.) ist die westlichste, am weitesten nach 8. streichende, am dichtesten bevölkerte und volkreichste, sowie die meisten größeren Städte enthaltende (7 haben mehr als 50 T. Einw.) Provinz Preußens. Sie liegt zu beiden Seiten des Rheines und grenzt im W. an Lothringen, Luxemburg, Belgien und Holland. Sie zerfällt in einen nördlichen Teil, welcher der niederrheinischen Tiesebene angehört und gleichsam den Übergang zu Holland bildet, und einen südlichen, gebirgigen Teil. Der Boden ist fruchtbar und wird sorgsam angebaut, so daß die Rheinprovinz zu den gesegnetsten deutschen Landstrichen gehört, namentlich das nördliche Tiefland und die Thäler des Rheines und der Mosel. Unfruchtbar sind die Hochflächen der Eifel und das Hohe Bemt. Die Gebirge der Provinz sind Hnnsrück, Eifel, Hohes Venn, Westerwald, Siebengebirge und Sauerland. Der Haupt ström ist der Rhein mit seinen Nebenflüssen Sieg, Wupper, Ruhr, Lippe, Nahe und Mosel. Der Rhein durchfließt nur diese preußische Provinz und gehört ihr auf einer Strecke von 40 Meilen an. Das Rheinthal ist eine von den „3 Schönheiten Preußens." Die Mosel macht zahlreiche Windungen; ihr Südufer eignet sich vorzüglich zum Weinbau, ihr Nordufer Vogel, Geographie. Slulg. A. 1. Heft. 4

8. Geographie des Deutschen Reiches - S. 25

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 25 — starke Festung. Es liegt auf dem linken Rheinufer und ist mit dem gegen- über liegenden, ebenfalls befestigten Deutz durch eine mächtige Eisenbrücke verbunden. Köln ist die wichtigste Handelsstadt Nordwestdeutschlands, der Mittelpunkt der rheinischen Dampfschiffahrt, der Knotenpunkt der nieder- rheinischen Eisenbahnen und wichtige Industriestadt. (Das Kölnische Wasser, Eau de Cologne, ist weltberühmt.) Köln gehört zu den ältesten Städten Deutschlands, da es schon zur Zeit des Kaisers Augustus gegründet wurde. Im Mittelalter war Köln eine der wichtigsten Hansastädte und so gewerbreich, daß das Sprichwort ging: „Reich wie ein Kölner Tuchmacher." Sehenswert ist namentlich der Dom, dessen Bau vor mehr als 600 Jahren begonnen und dessen Turm 1880 vollendet wurde. Dieser Turm ist nach dem am Münster zu Ulm der höchste Kirchturm der Erde. Auf ihm ist die Kaiserglocke, welche 500 Ctr. wiegt und aus 22 eroberten französischen Kanonen gegossen wurde. Ein Hauptfest der Bewohner Kölns ist zu Fastnacht der Karneval. — Düffeldorf, am rechten Rheinufer zwischen Wupper- und Ruhrmündung gelegen, hat 176 T. Einwohner. Es ist eine wichtige Industrie- stadt und berühmt durch seine Malerschule. Hier wurde der Dichter Heiurich Heine geboren. — Wesel liegt an der Mündung der Lippe in den Rhein und ist eine Festung, besitzt auch große Bedeutung sür Schiffahrt, Fischfang und Handel. Vor der Stadt steht ein Denkmal, auf dem 11 Namen geschrieben stehen und darunter die Worte: „Sie starben als Preußen und Helden." Die Genannten waren 11 Offiziere vom Schillschen Freikorps, wurden in Stralsund von den Franzosen gefangen genommen und an dieser Stelle 1809 erschossen. lafä.u Uebensiülse des Rheine? find von rechts1>Kinzig, Murg, Neckar, Main, Lahn, Sieg, Wupper, Ruhr, Lippe; -— von links: Jll, Nahe, Mofel, Ahr. a) Die Kinzig entspringt auf dem Schwarzwalde und mündet bei Kehl, -'.-v-. ^ Straßburg gegenüber, in den Rhein. — b) Die Mnrg entspringt auf dem Schwarzwalde und trennt die beiden Stämme der Franken und Alemannen. Sie durchfließt anfangs ein schauerlich wildes, dann ein mildes und freund- liches Thal, welches vielfach vou Reisenden besucht wird. An ihr liegt Rastatt, früher eine Festung, welche den Eingang zu dem Schwarzwalde überwachte. — c) Der Neckar ist der Hauptfluß des lieblichen Schwabenlandes, entspringt auf dem Ostabhange des Schwarzwaldes in der Nähe der Donauquellen, fließt erst von 8. nach N., wendet sich dann nach W. und mündet bei Mann- heim in den Rhein. In seinem Oberlause bildet er die Grenze zwischen Schwarzwald und Rauher Alb, in seinem Unterlaufe zwischen Schwarzwald und Odenwald. Seine Zuflüsse von rechts, der Kocher und die Jagst (der Kochende oder Lebendige und die Jagende), entspringen auf der Rauhen Alb. Das Neckarthal hat ein sehr mildes Klima und ist eines der frucht- barsten Thäler in Deutschland: wir treffen hier üppige Getreidefelder, Obsthaine und wohlgepflegte Weinberge au. („Das Neckarthal hat Korn und Wein.") Am Neckar liegen Tübingen, Heilbronn, Heidelberg und Mannheim. Tübingen hat eine Universität und ist der Geburtsort des Dichters Ludwig Uhlaud (1787). — fjetlln'oltu (30 T.) ist eine wichtige Handels- und Fabrik stadt und der Ausgangspunkt sür die Schisfahrt auf dem Neckar. —Heidelberg (35 T.) ist eine Universitätsstadt und zeichnet sich durch seine prächtige Lage zwischen herrlich bewaldeten Bergen und malerischen Felseu aus. Das Schloß, welches jetzt teilweise in Trümmern

9. Geographie des Deutschen Reiches - S. 48

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 48 — die Gebiete des früheren Kurfürstentums Hessen, des Herzogtums Nassau und der Freien Stadt Frankfurt a. M. in sich; welche 1866 zu Preußen kamen. Sie liegt westlich von der Werra, zu beiden Seiten der Fulda und im Winkel zwischen Main und Rhein. Manche Landstriche sind unfruchtbar, namentlich um das Rhöngebirge, andere fruchtbar, wie das Maiuthal und besonders der Rheingau (d. i. das Rheinthal vou der Mündung des Mains bis Bingen). Hier liegen die berühmtesten Wein orte Deutschlands: Rüdesheim, Geisenheim, Johannisberg. — Die Provinz Hessen-Nassau ist größtenteils gebirgig (Hessisches Bergland, Teile des Vogels- und Rhön- gebirges, Taunus, Westerwald), hat sehr schöne Wälder und zahlreiche Mineralquellen, welche vielen Menschen Heilung bringen (Wiesbaden, Ems u. s. w.). Bewässert wird sie durch Rhein, Main, Lahn, Werra und Fulda. Die Bewohner sind Deutsche und beschäftigen sich mit Acker- ban, Land- und Waldwirtschaft und Weinbau. — Die Provinz zerfällt in die Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden. Kassel (s. S. 28). — Fulda (s. S. 28). — Marburg an der Lahn hat eine Universität. — Hanau liegt im Mainthale und hat viele Fabriken. — Wiesbaden (74 T.) hat vielbesuchte heiße Bäder (70 Grad C.) und ist vou herrlichen Wäldern eingerahmt. — Ems, an der Lahn, ist ein weltberühmter Badeort. — Selters versendet große Mengen natürliches Selterswasser. — Schlangenbad ist ebenfalls ein Badeort. Es hat seinen Namen von den gelben Nattern, die einst von den Römern nach diesem Orte gebracht wurden. — Frankfurt a. M. (s. S. 26). — Zu Hessen-Nassau gehört auch Schmalkalden (Eisen- und Stahlfabrikation) am Thüringerwald. 11. Die provin) Westfalen (370 □Meilen oder 20 000 qkm und 2 7/10 Mill. Einw.) ist das Gebiet der oberen Ruhr, Lippe und Ems, wird auch „das Land der roten Erde" genannt. Sie grenzt an Hannover, Schaum- bürg-Lippe, Braunschweig, Lippe, Hessen-Nassau, Waldeck, Rheinprovinz und Niederlande. „Der nördliche Teil der Provinz ist nicht überall fruchtbar; besonders gesegnet ist dagegen der Hellweg, d. i. der Landstrich zwischen Haar und Lippe. Die Bauernschaften bestehen hier und im .Müitsterlande' aus einzelnen Gehöften; die Wirtschaftsgebäude liegen inmitten der Gärten, Wiesen und Felder, umschlossen von mächtigen, grün nmbnschten Erdwällen. Stets erbt der Hof auf den ältesten Sohn; jüngere Geschwister bleiben oft bis an ihr Lebensende auf dem Erbgute. — Das hügelige Sauerland im 8. hat wegen seines Reichtums an Kohlen und Eisen lebhaften Fabrikbetrieb. Meilenweit wandert man hier zwischen rauchenden Schorn- steinen." — Die Gebirge der Provinz sind der Teutoburger Wald, das Wesergebirge, das Sauerland und die Haar. Bewässert wird das Gebiet durch Weser, Ems, Lahn, Sieg, Ruhr und Lippe, welch letztere 4 dem Rheine zufließen und deren Wasserkraft vielfach zum Fabrikbetriebe benutzt wird. Die Bewohner sind Deutsche und zwar Nachkommen der alten Sachsen. Die Hauptbeschäftigung sind Bergbau (auf Eisen, Galmei und Steinkohlen), Industrie (Leinen- und Metallwaren); weniger bedeutend sind Ackerbau und Viehzucht; doch steht die Schweinezucht in ziemlicher Blüte, und die „westfälischen Schinken" sind wegen ihres Wohlgeschmackes in hohem Ansehen. — Die Provinz Westfalen zerfällt in die Regierungsbezirke Münlter, Minden und Arnsberg. Münster (57 T.) ist die Hauptstadt Westfalens und der Sitz eines Bischofs,

10. Geographie des Deutschen Reiches - S. 50

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 50 — trägt Eichengebüsch (sogen. Lohhecken), welches Rinde zur Gerberei liefert. — Die Bewohner sind größtenteils Deutsche, nur au der belgischen und holländischen Grenze wohnen Flamen und Wallonen. Die Hanptbe- schästiguug ist Ackerbau, Weinbau und Viehzucht, Bergbau und Industrie. Die Rheinprovinz ist die industriereichste Provinz Preußens; namentlich blüht die Leinen- und Metallindustrie (Messing, Eisen, Stahl). Steinkohlen sind in so großer Menge vorhanden (an der Ruhr, bei Saarbrücken und Aachen), daß der Kohlenreichtum der Rheinprovinz einer der größten in ganz Deutschland ist. — Das Rheinland zerfällt in die 5 Regierungsbezirke Köln, Düsseldorf, Koblenz, Aachen und Trier. Der Regierungsbezirk Düsseldorf ist nicht nur die bevölkertste Gegend der Rheinprovinz, sondern des ganzen preußischen Staates. Köln (s. S. 24). — Loittl (s. S. 24). — Koblenz (s. S. 24). — Düsseldorf (s. S. 25). — Knljrort besitzt den Hauptausfuhrhafen für die Steinkohlen des Ruhrgebietes, in welcher Beziehung es das gewerbreiche Duisburg fdühsbnrg^ überflügelt hat. — Essen (s. S. 27). — Elberfeld und Lärmen (s. S. 27). — Wesel (s. S. 25). — Solingen und Nemscheid sind Hauptsitze der rheiuläudischeu Eisen- und Stahlwarenindustrie. — Kre- feld (108 T.) ist eine der gewerblichsten Städte Deutschlands und der Haupt- sitz der deutschen Samt- und Seidenindustrie, heißt deshalb auch das „deutsche Lyon". — dachen (13 0 T.) war die Residenz und der Lieblingssitz Karls d. Gr., auch beinahe 800 Jahre die Krönungsstadt der deutschen Kaiser („Kaiserstadt"). In dem Dome liegt Karl d. Gr. begraben. Aachen hat berühmte Schwefelquellen und viele Tuchfabriken. — Trier (f. S. 27). — Saarbrücken an der Saar hat in feiner Umgebung große Steinkohlenlager. In der Nähe liegen die Spicherer Höhen, wo im Kriege 1870/71 der erste Kampf zwischen Deutschen und Franzosen stattfand. Saarbrücken ist die einzige deutsche Stadt, welche die Frauzoseu 1870 einnahmen, aber bald wieder räumen mußteu. Zu der Rheinprovinz gehören noch die Hohenmernschen Sande, welche seit 1849 Preußen einverleibt sind. Sie bilden den Regierungsbezirk Sig- maringen und sind von Württemberg und Baden eingeschlossen. Die Haupt- stadt ist Sigmaringen mit einem malerisch gelegenen Schloß, das von der Donau bespült wird. Auf dem Berge Höh euz ollern liegt die prächtig wieder hergestellte Stammburg des preußischen Fürstengeschlechtes. 2. Das Königreich Bayern. (1380 ^Meilen oder 76 000 qkm und 58/i0 Mill. Einw.) Bayern ist der größte süddeutsche und der zweitgrößte deutsche Staat. Es ist doppelt so groß als die Provinz Ostpreußen und % so groß als ganz Preußen. Es besteht aus 2 Teilen, einem östlichen, größeren und einem west- lichen, kleineren; letzterer heißt die Rheinpfalz oder Rheinbayern und ist vom Hauptlande durch das Königreich Württemberg und die Großherzog- tümer Baden und Hessen getrennt. Das Hauptland liegt zu beiden Seiten der Donau und des Mains und ist im 0. und 8. von Osterreich, im W. von Württemberg, Badeu und Hessen, im N. von Hessen, den thüringischen Staaten und dem Königreich Sachsen begrenzt. Die Rheinpfalz liegt am linken Rheinufer und ist begrenzt von Hesfen, Baden, Elfaß und der Rhein-
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