2
4. Die rechte Rheinebene und der Kaiserstuhl.
a, Die Nheinebene ist eine Tiefebene und breitet sich vom Rhein
bis an das Gebirge aus. Dieselbe beginnt unterhalb Basel und zieht
sich nordwärts bis zur Grenze. Sie ist 10—15 km breit, von zahl-
reichen Flüssen durchzogen, mild und meist sehr fruchtbar.
Außer Getreide und Obst werden im Rheinthal auch mancherlei
Handelspflanzen gebaut, als Hanf, Tabak, Hopfen, Cichorie, Zucker-
rüben und Spargel, so namentlich bei Müllheim, um den Kaiserstuhl,
bei Lahr, Offenbnrg, Schwetzingen, Mannheim und Weinheim. Diese
Landstriche gehören zu den reichsten und bevölkertsten des ganzen Landes.
Mit dem Ackerland und den Wiesen der Ebene wechseln große, wildreiche
Waldungen ab, namentlich in denjenigen Strichen, die mehr sandig oder
feucht und daher zum Anbau nicht wohl geeignet sind.
Jenseits des Rheins bis an die Vogesen und das Hardtgebirge jdehnt sich
die linke Rheinebene aus. Sie ist ebenfalls sehr fruchtbar und gehört im obern
Teile zu Elsaß, im untern zur bayrischen Rheinpfalz und zu Hessen.,
b. Der Kaiserstuhl. Nordwestlich von Freiburg wird die Rhein-
ebene durch den Kaiserstuhl unterbrochen, welcher wie eine Insel aus
ihr emporragt. Derselbe ist ein kleines vulkanisches Gebirge und besteht
aus Basalt und Dolerit. Er erstreckt sich von Altbreisach bis Endingen
und Stieget Seine Länge beträgt etwa 15, die Breite 10 km.
Die höchste Erhöhung desselben bildet der 560 m Hohr Totenkops
oder Neunlindenberg*) auf der Südseite, wo der Sage zufolge Kaiser
Rudolf von Habsburg öfters Gericht gehalten haben soll. An der Nord-
seite des Kaiserstuhles erhebt sich die aussichtsreiche Katharinen-
kapelle bei Endingen. Im N.w., hart am Rhein, befindet sich die
Limburg, auf welcher Kaiser Rudolf geboren wurde. Nach ihm führt
das Gebirge den Namen, n. 5t.
Der Kaiserstuhl hat ein sehr mildes Klima (vergl. 8 35). Ringsum
ist er mit Reben bepflanzt und liefert auch viel Kern-, Stein- und
besonders Schalobst; nur seine höheren Gipfel sind bewaldet.
Südlich vom Kaiserstuhl ist der T uni b erg (3j6 m), ein größtenteils mit
Reben bewachsener, \o km langer Hügelzug, der aus Kalk u. Mergel (Löß) besteht.
5. Der Schwarzwald. a. Der Schwarzwald hat seinen Namen
von den dunkeln Nadelholzwaldungen, die ihn bedecken. Seine Haupt-
ausdehnung geht von Süden nach Norden und beträgt 150 km, wo«
gegen sich seine Breite nur auf 30—60 km beläuft. Drei Viertel von
ihm gehören zu Baden, ein Viertel zu Württemberg.
Der Schwarzwald beginnt am Oberrhein, zwischen Waldshut und
Basel und erstreckt sich nordwärts bis Ettlingen und Pforzheim. Auf
der Süd- und Westseite fällt er rasch und steil gegen den Oberrhein
*) Auf dem Neunlindenberg erhoben sich bis zum Jahr 1883, weithin
sichtbar, 9 Linden, aus einem Wurzelstock entsprossen; durch Gewitterstürine wurden
sie jedoch bis auf 2 niedergerissen.
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Extrahierte Personennamen: Altbreisach Totenkops Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf Mergel
3
und die Rheinebene ab; gegen Osten verflacht er sich allmählich
und geht dann in die schwäbische Hochebene über.
Die Hauptmasse des Schwarzwaldes besteht aus Granit und Gneis. Seine
Vorberge, sowie die sich anschließenden Hochebenen enthalten verschieden gefärbten
Sandstein und zumteil Kalk.
d. Durch das tiefe Thal der Kinzig wird der Schwarzwald in
zwei Teile geschieden, nämlich in den südlichen (oder obern) und den
nördlichen (oder untern) Schwarzwald. Der südliche Teil ist weit
höher und mächtiger als der nördliche.
Den Hauptgebirgsstock des südlichen Schwarz-
waldes bildet der 1500 m hohe Feldberg (bei Todtnau). Von ihm
gehen strahlensörmig die verschiedenen Gebirgszüge aus, in denen sich dann
wieder die einzelnen Berge erheben. Die wichtigsten davon sind: der
Belchen (1410 m, bei Staufen), der Blauen (1170 m, bei Badenweiler),
der Erzkasten oder Schauinsland (1290 m, in der Nähe von Freiburg),
der Kandel (1240 m, bei Waldkirch), der Hünersedel (750 m, bei
Lahr), und der Steinfirst (600 m, bei Gengenbach).
Der Haupt st ock des nördlichen Schwarzwaldes ist
der Kniebis (940 m) auf der badisch-württembergischen Grenze. Nördlich
davon erheben sich die Hornisgrinde (1170 m) an der Grenze, die
Badener Höhe (1000 m) und der Merkur (670 m) bei Baden-Baden;
unweit des letzteren sind die berühmten Ruinen des alten Badener Schlosses.
6. Der Schwarzwald ist ein prächtiges Waldgebirge. Die meisten seiner vielen
Thäler sind äußerst lieblich und enthalten wohlbewässerte, frische Wiesengründe;
einige jedoch bilden, besonders auf der Südseite des Gebirges, wilde und schauer-
liche Felsschluchten. Die höchsten Gipfel sind nicht schroffe und zackige Felsspitzen,
sondern bilden schön abgerundete Ruppen. Selten sind diese ganz kahl, sondern
gewöhnlich noch mit Gras oder Gestrüppe bewachsen. Die Abhänge und Thalwände
Frnd mit den herrlichsten dunkeln Nadelwaldungen (Rot- und weißtannen) bedeckt;
weiter unten finden sich prächtige Laubwälder von Lichen und Buchen. Die Vorberge
gegen die Rheinebene zu und die Thalausgänge sind fast überall mit Reben be-
pflanzt und liefern wegen ihrer milden und geschützten Lage einen guten wein.
Das Gebirge ist außerordentlich reich an (Quellen; überall rauscht und
sprudelt es von frischen wassern, die von den Bergen und Wäldern herab dem
Thale zueilen und sich zu forellenreichen Bächen und Flüssen sammeln. Die Mehrzahl
strömt dem Rheine zu. wegen ihres raschen Laufes sind sie sehr geeignet, zahlreiche
Mühlen und Fabriken zu treiben. — Auch mehrere kleine Seen finden sich in
diesem Gebirge; sie liegen meist in einsamen, schauerlichen waldgründen und
machen einen düstern Eindruck.
weit bekannt ist der Schwarzwald durch die vielen Mineralquellen und
Bäder, an denen besonders das Renchthal reich ist, und durch die warmen
Quellen (zu Baden-Baden, Badenweiler und wildbad). — Unter den Höhlen
ist die berühmteste die Haseler Tropfstein- oder Erdinannshöhle.
während des Sommers kommen jeweils Tausende von Fremden in dieses
Gebirge, um seine herrlichen Berge und lieblichen Thäler zu bewundern, die weite
Fernsicht von seinen Höhen zu genießen, die balsamische Waldluft zu atmen, in
seinen kühlen Gründen der drückenden Schwüle zu entgehen, der Ruhe und Erholung
zu pflegen oder in seinen Heilquellen und Gesundbrunnen Genesung zu finden.
Die höchsten Teile des Schwarzwaldes sind rauh und unwirtlich und haben
einen langen, strengen Winter. Mit den Wäldern wechseln ausgedehnte Weide-
plätze ab, voll würzhafter Alpenkräuter. vom Mai bis gegen den Oktober
werden hier große Viehherden „gesömmert", d. h. auf die weide getrieben.
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70
Glasgow (gläsgo, 596), ist die erste Fabrik- und Handelsstadt
Schottlands.
Städte in Irland:
Dublin (¿55), die Hauptstadt, hat eine Universität,
Belfast (273) Leinwand- und Bandfabriken.
Gibraltar, von Süden gesehen.
In Europa besitzen die Engländer auch die Felsenfestung Gibraltar
an der Südspitze Spaniens und die Insel Malta im Mittelmeer (südl.
von S citien). Außerdem haben sie Besitzungen in allen übrigen Erdteilen,
so daß das ganze britische Reich das größte Reich der Erde ist.
(zo Mill. qkm — Afrika; 375 Mill. Linw.)
76 Die pyrenäische Halbinsel.
Die fast qaadratförmige pyrenäische Halbinsel ist etwas größer als
Deutschland und bildet die südwestliche Ecke Europas.
Die Mitte derselben nimmt die baumlose kastilische Hochebene
ein, welche sanft gegen Westen und steil gegen Osten abfällt. Das
Hochgebirge der Pyrenäen (3 400 m) bildet im Norden eine gewaltige
Scheidemauer gegen Frankreich. Parallel mit der Südküste zieht die Sierra
Nevada (d. h Schneegebirge), das höchste Gebirge Spaniens (3 600 m).
Bedeutende Tiefebenen sind am Ebro (die aragonische) und am
Guadalquivir (gwadalkiwir) (die andalusische). Van den 5 Hauptströmen
fließt der Ebro dem Mittelmeer zu, während der Guadalquivir,
der Guadiana, der Tajo und der Duero in den atlantischen Ozean
münden. Dieselben sind den größten Teil des Jahres wasserarm, bilden
viele Stromschnellen und eignen sich daher nur in ihrem Unterlauf für
die Schiffahrt.
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Extrahierte Personennamen: Gibraltar
Extrahierte Ortsnamen: Glasgow Schottlands Irland Dublin Belfast Europa Spaniens Afrika Deutschland Europas Frankreich Spaniens
103
d. Bodengestalt. Amerika besteht aus zwei großen Teilen (Drei-
ecken): Nord- und Südamerika, welche durch die Landenge von
Panama zusammenhängen. Letztere hat an der schmälsten Stelle eine
Breite von 45 km. Längs der Küste des großen Ozeans zieht von der
Halbinsel Alaska an bis an die Südspitze Amerikas ein 15000 km
langes und sehr hohes Kettengebirge, welches in Nordamerika die Kor-
dilleren (kordiljeren, d. i Ketten), in Südamerika die Anden ge-
nannt wird. Die Kordilleren erreichen im Eliasberge eine Höhe von
6000 m. In gleicher Richtung mit ihnen zieht das alpenhohe Fel-
sengebirge, an welches sich weiter gegen Süden das Hochland von
Mexiko mit mehreren hohen Vulkanen anschließt. Der Ostküste von
N-A. entlang streicht das Alleghany (älligäny) Gebirge. In S.-A.
sind die höchsten Berge der Anden (von N. nach S): Der Chimbo-
razo (t86dimborüz3o), der So rata (6 600 m), der Jllimani und
der Aconcagua (6 800 m). Abgesondert von den Anden erhebt sich
das Bergland von Brasilien und das Hochland von Guyana (giäna).
Zwei Drittel Amerikas bestehen aus Ebenen Die nördliche Ebene
breitet sich um die Hudsonsbai und an der Küste des nördl. Eismeeres
aus. Zu beiden Seiten des Mississippi zieht eine ungeheuere Ebene hin,
welche im Osten dieses Flusses fruchtbar und angebaut ist, im Westen
aber größtenteils aus Grassteppen, Prärien oder Savannen ge-
nannt, besteht. In Südamerika sind die Llanos (Ijanos) am Orinoko
und die Pampas am La Plata ähnliche baumlose Ebenen, welche
in der trockenen Jahreszeit das Aussehen einer Wüste haben, in der
Regenzeit aber einem bunten Gras und Blumenteppiche gleichen, m, 33.145.
e. Bewässerung. Amerika ist ein reich bewässertes Land und besitzt
die größten Ströme der Erde Aas den 5 kanadischen Seen —
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Panama Alaska Amerikas Nordamerika Südamerika Mexiko Brasilien Guyana Amerikas Südamerika La_Plata Amerika
82
N. und von W. nach ö. ab. Am wärmsten sind die Küstenländer des
Mittelmeeres. Der westliche Teil Europas ist wärmer als der östliche;
denn die warmen Meeresströmungen des atlantischen Ozeans erhöhen die
Lnftwärme; deshalb ist es an der norwegischen Küste nicht so kalt, als
am bottnischen Meerbusen. (Seeklima.) In Rußland herrschen lange,
strenge Winter und kurze, heiße Sommer. (Landklima.)
g. Erzeugnisse. Ackerbau wird überall, außer im äußersten Norden
und in den höchsten Gebirgsgegenden, getrieben. Wüsten giebt es in
Europa nicht, weil überall Regen fällt; nur in Südrußland sind wald-
lose Steppen. In Südeuropa gedeihen Mandeln, Citronen, Orangen,
Oliven, Datteln, Zuckerrohr, Reis, Baumwolle und immergrüne Eichen.
Im mittleren Europa giebt es herrliche Laub- und Nadelwälder. In
den nördlichsten Gegenden wachsen nur noch Zwergkiefern, Zivergbirken,
Moose und Flechten.
Reißende Tiere, wie Bären, Wölfe, Luchse, sind in einigen Ländern
vollständig ausgerottet. Wölfe Hausen in besonders großer Zahl in Ruß-
land. Außer unseren gewöhnlichen Haustieren findet man in Südeuropa
den Büffel und das Maultier, während im hohen Norden das Renntier
und der Hund die einzigen Haustiere sind. Steinkohlen, Salz und alle
nützlichen Metalle sind in großer Menge vorhanden.
h. Bevölkerung. Die Bevölkerung Europas gehört fast ganz der
weißen oder kaukasischen Rasse an. In der Mitte des Erdteils und auf
den nördlichen Halbinseln und Inseln wohnen germanische, im O. slavische,
im S. und S.w. romanische Volksstämme.
Germanen sind: Die Deutschen, Schweizer, Holländer, Dänen,
Skandinavier und Engländer.
Slaven: Die Russen, H)olen, Tzechen, Mähren, Slovaken,
Bulgaren, Serben.
Romanen: Die Franzosen, Portugiesen, Spanier, Italiener,
Rumänen.
Zur gelben oder mongolischen Rasse zählen nur die Aalmüken
an der Wolga. Zwischen der weißen und gelben Rasse stehen die
Ungarn oder Magyaren, Türken, Finnen und Lappen.
Die Germanen sind größtenteils evangelisch, die Romanen römisch-
katholisch, die Slaven griechisch-katholisch. Außerdem leben etwa 6 Mill.
Israeliten zerstreut unter den europäischen Völkern und ebensoviel Mo-
hammedaner auf der Balkanhalbinsel und in Südrußland.
In Bildung. Kunst und Wissenschaft überragen die Europäer die
meisten übrigen Völker. Sie hiben sich deshalb zu Herren der Erde
emporgeschwungen. Wie früher von Asien, so verbreiten sich heute von
Europa aus Kultur, Gesittung und die Segnungen des Christentums
über alle Teile des Erdballs.
In Europa werden etwa 50 verschiedene Sprachen geredet, von
denen die deutsche, die französische, die englische, die italienische und die
russische die wichtigsten sind.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europa Südrußland Südeuropa Europa Ruß- Südeuropa Büffel Europas Ungarn Balkanhalbinsel Südrußland Asien Europa Europa
116
kalten Zone liegen die nördliche gemäßigte Zone (rund um die
Mitte der nördlichen Halbkugel) und die südliche gemäßigte Zone
(rund um die Mitte der südlichen Halbkugel).
Da die Wärme im allgemeinen vom Äquator nach den Polen hm
abnimmt, so sind Klima und Jahreszeiten und somit auch Tier-
und Pflanzenwelt in den einzelnen Zonen sehr verschieden.
\. Für die Bewohner der heißen Zone steigt die Sonne in senkrechteiw
Bogen am Pimmel empor und steht mittags im Scheitelpunkt, in der Mitte
des Pimmelsgewölbes. Tag und Nacht dauern gleich lang und gehen rasch, fast
ohne Dämmerung in einander über. Es giebt nur eine trockene und eine
nasse Jahreszeit, letztere mit heftigen Gewittern, Regengüssen und Stürmen.
Das Tierreich weist die größten und buntesten, aber auch die wildesten und giftigstem
Tiere auf (Elefant, Löwe, Papagei, Krokodil, Schlangen, Kolibri!; unter den
pflanzen finden wir des. Palmen, Farnbäume, Riesengräser, Schlinggewächse und>
die schärfsten Gewürze.
2. Die gemäßigte Zone hat ungleiche Tageslängen mit mäßig langer
Dämmerung und Jahreszeiten. Die Sonnenstrahlen fallen schief auf die
Erde und können diese nicht in dein Grad erwärinen, wie in der heißen Zone.
Laub- und Nadelbäume, Mbst, Getreide und andere Kulturpflanzen haben hiev
ihre peimat. Statt der reißenden Tiere der heißen Zone finden wir viele nützliche
Paustiere und zahlreiche Arten munterer Singvögel.
z. In der kalten Zone wechselt die Tageslänge noch mehr als in der
geiuäßigten; denn unter den Polarkreisen dauert der längste Tag und die längste
Nacht je 2\ Stunden, an den Polen dagegen s Monate. ¿71er ist alles in Eis und
Schnee erstarrt, so daß noch kein Mensch bis zu den polen vordiingen konnte. Die
kühnen Seefahrer, welche die Polargegenden durchforschten, sind mit ihren Schiffen
ineist zwischen ungeheuere Eisberge geraten und oft kläglich umgekommen. Iii, ^8.
Die kalte Zone hat einen kurzen, aber warmen Sominer und einen langen, strengen
Winter. Die Winternächte werden jedoch durch den Schnee, den Mond und das-
Nordlicht l5üdlicht) einigermaßen erhellt. Zahlreiche Arten von Pelztieren, Robben,
Walen und Fischen, ferner das Renntier und der pund erinöglichen dein Menschen
den Aufenthalt in jenen unwirtlichen Gegenden. Die Pflanzenwelt zeigt anfäug-
lich noch Sträucher, zuletzt nur noch Flechten und Moose.
Unter allen Zonen sind die gemäßigten dem Menschen am zuträg»
lichsten für Körper und Geist. In der heißen Zone erschlafft er unter
der sengenden Glut der Sonne; in der kalten verkümmert er körperlich,
und geistig.
130. Die Erdoberfläche.
Fast 3u der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt; nur etwas?
über 1/4 ist Land. Das meiste Land befindet sich auf der nördlichen
Halbkugel, das meiste Wasser auf der südlichen. Daher ist die nördliche
Erdhälfte durchschnittlich wärmer als die südliche.
a. Das Land. Man unterscheidet 5 Erd- oder Weltteilen
Asien
Amerika
Afrika
Europa
Australien —
— 45 Mill. qkm — 4^2 Europa, mit 840 Mill. Bew.
40 „ „ =4 „ „ 140 „ .
30 „ „ =3 .. „ 180 „ „
10 „ „ =1 „ „ 380 „
9 ,, ,, / io it it 6 is ,
Weitaus das meiste Land liegt in der gemäßigten, ein kleiner Teil in der:
heißen und nur ein verschwindend kleiner in der kalten Zone.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
207
Das Cmmlli.
Erste Klasse. Säugetiere.
220. Der Grang-lltang (d. h. Waldmensch).
a. Der Orang-Utang ist einer der größten Affen und zeigt be-
sonders in der Jugend große Ähnlichkeit mit dem Menschen, während er
im Alter mehr und mehr ein tierisches Aussehen erhält. Er erreicht die
Größe eines 14 jährigen Knaben
und ist braunrot behaart. Gesicht,
Ohren und Hände sind nackt und
schiefergrau von Farbe. Bei alten
Männchen ist das Gesicht von
einer Art Bart umrahmt. Die
niedrige, schiefe Stirne Zeigt starke
Stirnknochen; die Ohren sind klein,
die tiefliegenden Augen nach vorn
gerichtet. Die Nase ist platt ge-
drückt, und die Nasenlöcher öffnen
sich nach vorn. Die Schnauze ist
besonders im Alter vorstehend,
der Unterkiefer länger als der
Oberkiefer, die Lippen dick und
runzelig. Das Gebiß ist dem des
Menschen entsprechend, aber weit Der Oranq-Utanq.
stärker; die Eckzähne sind sehr
lang, die Schneidezähne schief gestellt. Der ungeschwänzte Rumpf zeigt
eine flache Brust und einen hervortretenden Bauch. Die Glieder sind
hager gebaut, besitzen jedoch bedeutende Kraft. Die Beine sind kurz, die
Ärme so lang, daß sie bis auf die Knöchel hinabreichen. Sowohl die
Vorder- als die Hinterglieder sind mit Händen versehen, d. h. sie haben
einen Daumen, der den vier andern Fingern gegenüber gestellt werden
kann. Anstelle der Krallen besitzt er stäche Nägel. Daher nennt man
die Affen auch Vierhänder.
Die Heimat des Grang-Utang find sumpfige Wälder auf den großen Inseln
Borneo und Sumatra. Scheu und einsam klettert er dort auf den Bäumen um--
her, wo er sich auch aus starken Zweigen und Laubwerk ein Lager baut, das einem
großen Vogelneste gleicht. Lr verzehrt Blätter, Samen und Früchte, Vogeleier
und Insekten, verfolgt versteckt er sich in dichtbelaubte Baumwipfei; unter Um-
ständen wehrt er sich aber auch tapfer, beißt fürchterlich um sich und zerbricht mit
Leichtigkeit einen Speer oder den Arm eines starken Mannes. Die Eingeborenen
finden sein Fleisch sehr wohlschmeckend und benutzen auch sein Fell. Sie nennen
ihn „Waldmensch", da sie glauben, daß er wohl reden könne, es aber vermeide,
um nicht arbeiten zu müssen. Jung eingefangen, läßt er sich leicht zähmen und
zu allerlei Arbeiten und Kunststücken abrichten. Er zeigt sich dann durchaus sanft,
gewöhnt sich an menschliche Kost und sogar an Kleidung. Nach Europa gebracht,
stirbt er gemeiniglich sehr bald infolge von Lungenkrankheiten.
14*
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
37
Den südlichen Teil derselben nimmt das erz- und kohlenreicke
Sauerland ein, das von der Ruhr und deren Nebenbächen durchströmt
wird. Im Gebiete der Ruhr reiht sieb Stadt an Stadt, Fabrik an
Fabrik, Bergwerk an Bergwerk. Den Norden der Provinz durchzieht
in langer Linie der Teutoburger Wald, der vorwiegend mit Buchen
bewachsen ist.
Der übrige Boden Westfalens ist größtenteils Tiefland und zeichnet
sich durch Fruchtbarkeit und den Schmuck herrlicher Eichenwälder aus.
Letztere begünstigen insbesondere die Schweinezucht. — Westfälischer
„Pumpernickel" (ein grobes Brot) und westfälischer Schinken sind in
ganz Deutschland bekannt.
Im Teutoburger Walde entspringt die Ems, ein schiffbarer Küsten-
fluß, der sich nach einem Laufe von 300 km in die Nordsee und zwar
in den Dollartbusen ergießt.
Dortmund (11 l), im Ruhrgebiet, ist größte Stadt des west-
fälischen Jndustriebezirks.
Münster, die altertümliche Hauptstadt Westfalens, hat eine Hoch-
schule für katholische Priester. Im großen Saale des Rathauses wurde
1648 der westfälische Friede untezeichnet. (Siehe Osnabrück Seite 38.)
Bielefeld, im Teutoburger Walde, ist berühmt durch seine
Leinwandindustrie.
Minden, bei der westfälischen Pforte, ist eine sehr alte Stadt.
46. Die provin) Hannover.
38000 qkm; 2,4 Milt, cvang. Einwohner.
Das ehemalige Königreich Hannover liegt nördlich von West-
falen, und reicht von der Ems bis zur Elbe. Es besteht aus drei Haupt-
teilen: Ost-, West- und Südhannover. Ost- und Westhannover sind
durch das Großherzogtvm Oldenburg von einander geschieden und
hängen nur im Süden zusammen. Südhannover ist durch ein schmales
braunschweigisches Gebiet vom Hauptlande getrennt. Der größte Teil
Hannovers (etwa */5) ist Tiefland mit ausgedehnten Moor- und Heide-
flächen. Nur der Süden des Landes ist gebirgig und enthält Teile des
Teutoburger Waldes, der Wesergebirge und des Harzes.
Der mit Launen bewachsene ksarz erhebt sich aus einem Kranze von vor-
bergen zu einer Lsöhe von z-zw m und enthält in seinem Innern Silber, Kupfer
und Blei. Der höchste Berg des bscirzes ist der durch viele Sagen bekannte
Brocken oder Blocksberg. Berühmt ist die Harzer Vogelzucht.
Die größte Heide ist die Lüneburger Heide, ein sandiger
100—150 m hoher Landrücken. So weit das Auge reicht, ist der
Boden mit Heidekraut, spärlichem Grase und mächtigen Granitblöcken
bedeckt, hie und da unterbrochen von Aieferwaldungen oder Buchweizen-
feldern. Überall herrscht lautlose Stille. Nur das Summen der Bienen,
der Gesang eines Vogels oder das Blöken einer Herde von Heide-
fchnucken (kleiner schwarzer Schafe) verrät die Nähe lebender Ivesen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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Teheran (210), die jetzige Residenz des Schah, hat ein sehr
ungesundes Klima und wird in den Sommermonaten fast gänzlich verlassen.
d. Afghanistan, der nordöstlichste Teil von Iran, ist von kriegerischen
Völkern bewohnt, die unter einem Emir stehen. Die Hauptstadt Kabul
liegt an einer uralten Handelsstraße nach Indien.
e. Brlutschistan ist größtenteils Sandwüste. Die Belutschen sind
räuberische Nomaden, welche den Khan von Kelat als Oberhaupt an-
erkennen. Iii, ^-158.
87. Vorderindien.
Über 7mal so groß als Deutschland; 260 Will. Einw.
Vorderindien, das „Wunderland" der Erde, erstreckt sich als
dreieckige Halbinsel weit in den indischen Ozean hinein. Die Nordgrenze
wird vom Himalaya (himälaja), dem höchsten Gebirge der Erde (9000 m),
gebildet. An den südlichen Abhängen dieses Gebirges liegen reizende
Alpenlandschaften, z. B. Kaschmir, die Heimat der Kaschmirziege. Hier
herrscht ewiger Frühling. Weiter gegen S. breitet sich das Tiefland
von Hindu st an aus. Ter westliche Teil desselben ist vom Indus,
der östliche vom Ganges und Brahmaputra durchströmt.
Ter Ganges befruchtet durch seine Überschwemmungen das heißeste
aber auch reichste Gebiet Indiens, wo Reis, Baumwolle, Zuckerrohr,
Palmen und Bananen gedeihen, die Hitze aber auch auf 50" C. steigt.
Unter den Bäumen des Landes ist die indische Feige besonders be-
merkenswert. Ihre von den Ästen herabhängenden Luftwurzeln senken sich in die
Erde und wachsen zu neuen Stämmen mit Ästen, Zweigen und Blüten heran.
Ein einziger Baum bildet daher oft ein ganzes Wäldchen, belebt von Äffen,
Papageien, Pfauen, Fasanen und fliegenden punden.
Das Mündungsdelta des Ganges und Brahmaputra heißt Tief-
land von Bengalen. Hier sind undurchdringliche Schilfrohr- und
Bambusdickichte, die dem blutdürstigen Tiger, dem Panther, dem Nashorn,
und der Brillenschlange zum Aufenthalte dienen?)
In den Gewässern Indiens wimmelt es von Krokodilen, Schild-
kröten, Fischen und Vögeln; in den Wäldern halten sich Löwen, Gazellen,
Elefanten und Riesenschlangen auf.
Das südliche Dreieck Vorderindiens ist das Tafelland von Dekhan,
wo man die schönsten Diamanten findet und Baumwolle, Indigo (eine
Farbpflanze) und Mohn (zur Opiumbereitung) baut.
Die Ostküste (Aorom anbei) ist sandig, ungesund und hafen-
arm; die Westküste (Walabar) steigt stufenweise empor und prangt
im Schmucke herrlicher Wälder. Werkwürdig ist die entgegengesetzte *)
*) Im Jahre 1895 wurden in Indien durch wilde Tiere und Schlangen
25190 Menschen getötet. Erlegt wurden 16271 reißende Tiere und 131726 Schlangen.
An Cholera starben 313131, am Fieber 4 255030 Personen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]