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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Niederlande.
del), und die tot. Goarer Bank oberhalb St. Goar (gleich-
falls ein Strudel) der Schifffahrt einige Schwierigkeiten. Von
Straßburg bis Mainz gehen Schiffe von 2000 bis 2500, von
von Mainz bis Eöln von 2500 bis 4000 und von Eöln bis Hol-
land von 6000 bis 9000 Etr. Ladung. Auch fahren jetzt Dampf-
schiffe auf diesem Strom, der auch dadurch merkwürdig ist, daß
er in seinem Sande Goldkorner mit sich führt, welche an ver-
schiedenen Orten daraus gewaschen werden. So wurden z. B. im
Badischen 4825 für 8671 und das vorhergehende Jahr für 16,890
Fl. Gold aus dem Rhein gewonnen. Kein Deutscher Strom wird
von Reifenden so stark besucht als der Rhein. Seine Gegenden
haben aber einen sehr verschiedenen Charakter. In der Schweiz
sind sie gebirgig, von Bafel bis Mainz bilden sie eine Ebene oder
vielmehr ein weites Thal, das auf der rechten Seite von dem
Schwarzwald und Odenwald und auf der linken Seite von den
Vogesen gebildet wird; dann rücken die Gebirge nahe an den
Strom, anfangs nur auf der rechten Seite, von Bingen aber auf
beiden Seiten, und von da bis Königswinter oberhalb Bonn be-
finden sich die reizendsten romantischen Rheingegenden, deren Schön-
heit noch durch die Menge alter Schlösser und Burgen auf den
nahen Bergen und Felfenfpitzen erhöhet wird. Aber nun verschwin-
den die den Rhein begleitenden Gebirge und mit ihnen die Reize
der Rheingegenden, indem der Rhein durch eine Flache fließet, die
immer einförmiger wird, je mehr sich der Strom den Niederlän-
dischen Gränzen nähert; und in den Niederlanden ist dies noch
mehr dev Fall. Von Straßburg bis Mainz heißt der Rhein
Oberrhein, von da bis Cöln Mitte lrh ein und dann bis
zum Ausflusse Niederrhein. Die merkwürdigsten und bedeu-
tendsten am Rhein gelegenen Städte bis zu feiner Theilung sind:
Konstanz, Schaffhausen, Basel, Straßburg, welches jedoch la
Stunde vom Rhein entfernt liegt, Speyer, Mannheim, Worms,
Mainz, Bingen, Koblenz, Neuwied, Bonn, Eöln, Düsseldorf,
Wesel und Emmerich.
Nord Holland! sch er Kanal. Dieser 1819 angefangene
und 1825 vollendete Kanal ist eins der größten Wasserbauwerke
der neuesten Zeit und der breiteste Kanal in Europa. Er hat
den Zweck, Amsterdam in direkte Verbindung mit der See (der
Nordsee) zu bringen. Alle Schiffe, die aus dem Meere nach Am-
sterdam gelangen wollen, mußten bisher dltrch die zwischen der
kleinen Insel Tepel und dem Helde (der nördlichsten Spitze von
der Provinz Noxdholland) befindliche Meerenge das Marsdiep
genannt, in den Zuvdersee und aus dieser nach dem V, einem
Meeresarme, an welchem Amsterdam liegt, und der durch den
Pampus (eine Untiefe der Zuydersee) mit derselben in Verbin-
dung steht, fahren. Wegen der Untiefe, wo das Wasser nur 10 F.
Tiefe hat, mußten daher alle einigermaßen schwer beladene Schiffe
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
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Kurhessen.
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(in Steinmassen. Von einem dieser Felsen rieselt ein schmaler
Vach durch eine zackige Schlucht. Verfolgt man diesen Vach auf-
wärts, so erklimmt man den Felsenkamm nach dem Schwalben-
thale zu, und steht plötzlich vor der Oeffnung eines wilden Berg-
kessels, in dessen Tiefe eine Moorwiese und der Frau Hollen«
Teich sind. An der .Mittagsseite des Berges ist eine andere
'Naturmerkwürdigkeit, die sogenannte K i tz- oder Käutzkammer,
eine ungeheure Grotte von Basalt, dessen regelmäßige Säulen
wagerecht über einander liegen und majestätische Massen bilden.
Mitten im Felsen ist die eigentliche Kktzkammer, ein Zimmerchen
von Basalt, worauf man die Namen vieler Reisenden findet.
Cassel, die Haupt - und Residenzstadt Kurhessens, ist zwar
nur eine Stadt von mittlerer Größe, mit 1600 Häusern und
26,300 E., gehört aber zu den merkwürdigsten und sehenswür-
digsten Städten Deutschlands, was sie vorzüglich den Bemühun-
gen ihrer Regenten der neuern Zeiten verdankt. Von der nord-
östlichem Seite, von der über die Lutternberger Höhe laufenden
Chaussee aus, die von Münden nach Cassel führt, fallt sie am
vortheilhaftesten in die Augen, und gewährt von da aus einen
überraschend schönen Anblick, der durch die reizenden Umgebungen
und den durch das schöne Thal sich schlängelnden ansehnlichen
Fuldafluß sehr erhöhet wird. Man übersieht hier die an
einer kleinen Anhöhe sich erhebende Stadt mit dem berühmten
Lustschlosse Wilhelmshöhe, und verliert sich mit seinen Blicken kn
den den Horizont ringsum umgebenden Bergen und Höhen. Der
tiefste Theil der Stadt liegt an der Fulda, welche dieselbe durch-
schneidet und an deren linken Ufer der größere, und an dem rech-
ten Ufer der kleinere Theil der Stadt sich ausbreitet, die durch eine
273 F. lange steinerne Brücke mit einander verbunden sind. Außer
dem Druselgraben, der auf dem Habichtswalde entspringt, fließen
durch die Stadt noch drei Bäche, nämlich die Ah na, die Mohn-
bach und die Losse, wovon die erstere die Mohnbach aufnimint,
und so wie die Losse bei Cassel sich in die Fulda ergießt. Cassel be-
steht aus der Altstadt, der Oberneustadt und der Wilhelmshöher
Vorstadt, welche auf dem linken und der Unterneustadt und der Leip-
ziger Vorstadt, welche auf dem rechten Fuldaufer liegen. Die Alt-
stadt und die Unterneustadt sind im Ganzen von keiner schönen
Bauart, und enthalten neben manchen großen, schönen, im neuern
Style erbauten Häusern, auch viele alte, unansehnliche und unregel-
mäßige; die Oberneustadt hingegen, auch Französische Neustadt ge-
nannt, weil sie von Französischen vertriebenen Reformirten 1635
angelegt wurde, ist regelmäßig und geschmackvoll gebaut, und gehört
zu den schönsten Städten Deutschlands. Unter den Straßen dersel-
den, diealle40 bis 60f. breit und schnür gerade sind, zeichnen sich vor-
züglich ^aus: die Königsstraße, die bei einer Breite von 60 Fuß
eine Länge von 4500 F. hat, und durchgehends mit schönen, zum
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
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78«
Deutschland.
de selbst aus einer eigenen Thonerde, mit besonderer Vorsicht ge-
brannt werden; so wie auch bei dem Füllen derselben die größte
Sorgfalt und Reinlichkeit beobachtet wird. Der Brunnen ist
kaum einen Büchsenschuß vom Dorfe, hart an der Frankfurter
Straße, neben einer waldigen Höhe, und mit zierlichen Gebäu-
den und Spaziergangen umgeben. Die Quelle sprudelt aus der
Tiefe mit starkem Brausen und zahllosen Blasen sehr mächtig
empor und liefert im Durchschnitt in jeder Minute 20 Maaß,
täglich 28,800 Maaß, mithin jährlich 1-17,000 Ohm klares, kry-
stallhelles Wasser, welches seit Jahrhunderten noch immer sich
gleich geblieben und von einem höchst lieblichen Geschmacke ist, und
sich besonders durch seinen großen Gehalt an kohlensaurem Gas
auszeichnet. Der Behälter der Quelle ist ein 18 F. tiefes, unbe-
decktes Viereck, mit gehauenen Sandsteinen ausgemauert, mit ei-
chenen Bohlen ausgesetzt und mit einem hölzernen Kranze umge-
den. Die ganze Wassermasse des Behälters halt 108 Kubikfuß.
An der Quelle selbst wird das Wasser von dahin sich begebenden
Kurgästen nur wenig gebraucht; doch finden sich zur Aufnahme
derselben in dem Dorfe mehrere Wohngebäude und Gasthäuser.
Ems, ein aus Badems und Dorfems bestehender
Marktflecken, gehört wegen seiner Mineralquellen, die theils zum
Trinken theils zum Baden gebraucht werden, zu den berühmtesten
und besuchtesten Kurörtern. 1854 waren hier (bis zum 26. Au-
gust) 5200 Kurgäste, 1145 Durchgereiste ungerechnet. Da die
Wasser von Ems nicht stürmisch und angreifend, sondern sanft
und doch tief eindringend wirken, so sind sie ganz vortrefflich für
reizbare, nervenschwache Personen und ganz vorzüglich für Frauen.
Ems liegt in einem engen, romantischen Thäte an der Lahn, am
Fuße steiler Felsen, worunter die wunderlich gestaltete und Bä-
derleye genannte Felsengruppe ein? merkwürdige Höhle enthält
und fast senkrecht aufsteigt, und der bis zu seinem Gipfel bepflanzte
Baderberg an seinem Fuße hübsche Gärten und Weinberge
zeigt. Am jenseitigen Ufer der Lahn, welches mit dem diesseitigen
durch eine Schiffbrücke verbunden ist, erheben sich gleichfalls, aber
minder steile Berge. Es giebt zu Ems sehr viele Mineralquellen
von einer sehr verschiedenen Temperatur; die kühlern haben
eine Temperatur von 18 bis 21" die warmem von 38 bis
44" Reaumur. Das Kurhaus, mit 85 Bädern und 200
Wohnzimmern enthält 16 Quellen, welche in 24 Stunden
eine Wassermasse von 12,600 Kubikfuß liefern. Unter diesen
Quellen sind die 2 Trinkquellen der Kesselbrunnen und das
Kränchen, von welchen beiden auch jährlich 50,000 Krüge ver-
sendet werden. Kein Trank ist wohlthätiger für die schwache Brust
als das heilsame, zarte Wasser dieser beiden Quellen. Zu Bä-
dern werden benutzt der Wilhelmsbrunnen, der Wappenbrunnen,
die Bubenquelle, die so manchen Wunsch erfüllte, nahe bei wel-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Baden Wilhelmsbrunnen
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Inhalt: Zeit: Geographie
798
Deutschland.
und eine kleine Stunde von der Kunststraße entfernt, die von
Frankfurt nach der Schweiz zieht. Von dieser Straße lauft bei
dem Dorfe Oos eine wohl unterhaltene Chaussee nach Baden ab,
welche durch das liebliche Thal der Oos zieht. Links sieht der
Reisende unmuthige Weinhügel, hinter denen dunkle mit Tannen
bewachsene Berge mit gewaltigen Felsmassen und den wohlerhal-
tenen Ruinen des ^ St. von Baden entfernten alten Badischen
Stammschlosses sich erheben; rechts üppig grünende Felder und
Wiesen, Berge im wechselnden Grün der Eichen und Buchen,
friedliche Landsitze und Meiereien, zerstreut am Fuße des mächti-
gen Fremersberges, im Mittelgrunde die Stadt Baden mit ihrem
Schlosse und Thürmen und in der dunkeln Ferne des Hinder-
grundes die blauen Gipfel des Schwarzwaldischen Hochgebirges.
Ueberhaupt mögen wohl wenige Gegenden Deutschlands seyn, die
so viele und reizende Partien in der Umgegend darbieten als die-
ser Bade- und Kurort; und für die Bequemlichkeit und das Ver-
gnügen ist reichlich gesorgt; auch werden die Anstalten dazu täg-
lich noch erweitert und verschönert. Der Badehauser sind gegen-
wärtig 8, und wer darin kein Unterkommen finden kann, miethet
sich in einem Privathause ein, was viele Fremde vorziehen. Der
nächste Lustort für die Kurgaste ist das neue Conversations-
odec Gesellschaftsbaus auf der Promenade, dessen Mitte der
große, prächtige Gcfellschaftssaal bildet, der 150 F. lang, 51
breit und prachtvoll ausgeschmückt ist. Der warmen Quellen sind
15, verschieden an Warme und Gehalt; der Ursprung ist die
Hauptguelle, welche aus einem geborstenen Felsen hervorsprudelt,
und in 24 Stunden 7,545,000 Kubikzoll Wasser giebt, dessen
Warme 54" Reaumur betragt. Das Gewölbe dieser Quelle zeigt
noch in den Wanden und Fußboden die Reste von herrlichem wei-
ßen Marmor, womit die Römer dasselbe belegt hatten, denen
schon diese Bader bekannt waren. Reben dem Ursprung steht die
Antiquitatenhallp, 1805 in Form eines antiken Tem-
pels erbaut, um die in und um Baden gefundenen Römischen
Alterthümer darin aufzribervahren.
Frei bürg, sonst die Hauptstadt des Breisgau, jetzt des
Oberrheinkreises, hat eine entzückende Lage und gewahrt von jeder
Seite eine überraschende, einnehmende Ansicht, vorzüglich von
dem mit Reben bepflanzten und z Stunde entfernten Lorettohü-
gel und von dem Schloßberge (jetzt Ludwigshöhe genannt),
der sich unmittelbar an der Stadt 400 F. über dieselbe erhebt,
und an welchem gegenwärtig schöne Anlagen sich befinden. Diese
von 14,500 Menschen bewohnte, durch ihre Universität berühmte,
im Ganzen freundlich und hübsch gebaute Stadt liegt in der mit
allen Reizen der höchsten Fruchtbarkeit geschmückten und aufs
sorgfältigste angebauten Rheinebene, am Fuße des Schwarzwal-
des, 5 Stunden vom Rheinstrom entfernt. Rahe bei der Stadt
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
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884
Preußischer Staat.
Reichthum an freier Kohlensaure, welchen die meisten dieser Mineral-
quellen besitzen. Ja die Masse und Ausdehnung des kohlensauren
Gases, welches in einigen dieser Gegenden sich bis in die obersten
Schichten des Erdbodens herauf drangt, und als sogenannte Mofet-
ten aus dem trocknen Boden ausströmt, wird um so starker und lebens-
gefährlicher, je trockner der Boden solcher Mofetten ist. Sie gleichen
ganz den bekannten Mofetten am Vesuv und bei Neapel (der Hunds-
grotte), der Dunsthöhle bei Pyrmont rc. Am stärksten ist die kohlen-
saure Gasquelle, welche £ Stunde von der Biresborner Mineralquelle
auf dem rechten Ufer der Kyll auf einem etwa 150 F. über den Fluß
erhabenen, feuchten doch bei heißer Witterung trocken werdenden Wie-
sengrundes vorkommt und der Brudeldreis heißt. So lange dieser
Dreis (Provinzialausdruck, der soviel als Mineralquelle bedeutet) etwas
Wasser halt, so hört man ein starkes Brausen, mit welchem er das
kohlensaure Gas ausstößt; wenn das Wasser versiegt, so hört auch das
Brausen auf, welches jedoch wiederkehrt, so bald man auf die Stelle
der Gasquelle etwas Wasser schüttet. Bei der vollen Wirksamkeit die-
ser Gasquelle findet man schon in der Höhe von einigen Fuß über ihm
kleinere Thiere durch das Gas getödtet und Menschen werden leicht
schwindlich und betäubt. In dem schon oben angeführten Dreiser-
weiher sind allein 4 durch ihren reichen Kohlensaure- und Natronge-
halt ausgezeichnete Mineralquellen, welche der Stockdreis, der Judendreis,
die Drcisader und der Kuchendreis heißen; desgleichen sind bei Daun
7, bei Gerolstein 2 eisenhaltige Sauerbrunnen rc. Die \ Stunde
von dem Dorfe Biresborn entfernte Biresborner Mineralquelle
ist eine der vorzüglichsten und kräftigsten und auch wohl die berühm-
teste unter den Stahlquellen der Eifel, und es werden von dieser jähr-
lich 30,000 Krüge verschickt. Bemerkenswerth sind auch die großen
Mühlsteinbrüche der vulkanischen Eifel, deren Mühlsteine zwar nicht völ-
lig so gut wie die Nieder- und Obermendiger in dem östlich an die
Eifel stoßenden und gleichfalls vulkanischen Mayenfelde sind, doch aber
zu den wichtigsten Produkten dieser Gegend gehören und in großer
Menge weit verfahren werden.
Unter den Produkten des Preußischen Staates ist auch Manna
oder Schwaden genannt, welches Produkt man nicht mit dem be-
kannten und S. 434 beschriebenen Manna verwechseln muß, sondern
es heißt eigentlich Man na schwinget, auch Schwaden, und ist ein
in schlammigen Gräben, flachen Teichen, niedrigen, sehr feuchten Wie-
sen wild wachsendes Futtergras, mit einem 2 bis 6 F. hohen Halme
und gegen 2 F. langen Rispen, worin sich längliche etwas zusammen-
gedrückte, weißgelbe Samenkörner befinden, die in einer braunen Schale
eingeschlossen sind. Aus demselben wird durch Absonderung der Schale
die Mannagrütze bereitet, die von einem angenehmen Geschmacke
und eine gesunde nahrhafte Speise ist. Man sammelt den Samen
vom Johannistag bis in den Herbst mit Haarsieben, in welche man
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
709
Hannover.
der Harz einen großen Vorzug vor allen Gebirgen Deutschlands,
daß Erzgebirge in Sachsen ausgenommen. Unter den Metallen,
welche derselbe liefert, sind Silber, Blei und Eisen die wichtig-
sten; außerdem Gold, Kupfer, Spiesglas, Braunstein, Kobalt,
Zink, Galmei, Arsenik rc. und andere Mineralien. Im Hanno-
verischen Harze wurden 1831 52,911 Mark Silber, 87,000
Eentner Blei und Glatte, und 452 Eentner Kupfer gewon-
nen. Hierzu kommt noch die Produktion des Eommunionharzes
aus dem Rammelsberg bei Goslar, den Hannover und Braun-
schweig gemeinschaftlich besitzen, die 1825 betrug an Gold 11 M.,
an Silber 4592 Mark, an Glatte 5349 Eentner, an Blei
6953 Eentner, an Garkupfer 1677 Eentner und an Zink 80 Ctr.
Hierzu muß man 12 bis 1400 Mark Silber und 3000 Eentner
Blei des Bernburgifchen Harzes rechnen und überdies die Silber-
und Kupferproduktion des Preußischen Harzantheiles im Mans-
feldischen, die bedeutend ist und jährlich an 10,000 oder wohl
16,000 Mark Silber und 10,000 Eentner Kupfer beträgt, so
daß kein Gebirge Deutschlands so silberreich als der Harz ist. Die
Eisenproduktion ist gleichfalls sehr wichtig. So viele Eisenhütten
in einem so kleinen Bezirk wie hier, findet man in wenigen Ge-
genden Deutschlands. In einer Lange und Breite von etwa 7
und 2 M. werden jetzt 20 Hoheöfen, 35 Frischfeuer, 10 bis 12
Zainhämmer, 5 Schwarz- und 2 Weißblechhämmer, 46 Draht-
zangen und 2 Stahlhämmer fast beständig betrieben, von welchen
Werken die jährliche Produktion sich auf 32,000 Eentner Guß-
waaren, 58,000 Eentner ordinäres Stabeifen, 16,000 Eentner
feines ausgeschmiedetes Eisen, 8000 Eentner Schwarz- und Weiß-
blech, 2500 Eentner Draht und 700 Eentner Stahl und über-
haupt auf 120,000 Eentner Eisen annehmen läßt. Zu den vor-
züglichsten Werken der Bergbaukunst gehört der tiefe Georg-
stollen im Oberharze, der von der Bergstadt Grund bis zue
Grube Karoline bei Clausthal, eine Strecke von 5 Stunden sich
erstreckt, 1777 angefangen und 1799 mit einem Kostenaufwande
von 412,142 Rthl. vollendet wurde, und wodurch große Vortheile
bewirkt worden sind. Eine Menge Wasserkünste und Kunstschächte
haben seitdem eingestellt, viele eingegangene Gruben wieder auf-
genommen und mehrere von Neuem verfolgt werden können, da
die Grundwasser aus den tiefsten Gesenken nun durch diesen Stol-
len abgeleitet werden. Man kann diesen Stollen ganz bequem
von Grund an, unter Clausthal weg, bis nach der Grube Doro-
thea befahren. Auch der große Oderteich im Oberharze, an-
gelegt um dem Bergbau von Andreasberg die nöthigen Wasser,
auch bei der trockensten Witterung zu verschaffen, ist einer der
merkwürdigsten Gegenstände des Harzes. Man hat nämlich quer
durch das Thal, in welchem die Quellen der Oder fließen, da,
wo es am engsten ist, einen Damm errichtet, hinter welchem sich
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
792
Deutschland.
mu 4 M. betragt. Von Pforzheim an bildet das Ende des
Schwarzwaldes eine /Hügelkette, die sich bis gegen den Neckar bei
Heidelberg, in derselben mit dem Rhein parallelen Richtung er-
streckt und auf solche Weise den Schwarzwald mit dem Odenwal-
ds verbindet, aber nur eine mittlere Erhebung von 000 bis 1000
ü. hat. Die West - oder Rheinseite des Schwarzwaldes erhebt sich
schroff und steil, daher er den Nheinbewohnern als ein hohes Ge-
birge erscheint; hingegen gegen O. nach der Donau und dem Ne-
ckar zu, fallt er sanft ab. Reißend und tobend stürzen sich die
Gewässer auf der Westseite, durch enge Schluchten, größtentheils
tn einer nordwestlichen Richtung nach dem Rheine zu, und bilden
mit ihm, bei ihrem Einflüsse, einen mehr oder weniger spitzigen
Winkel. Sanft rieselnd schlangeln sie sich hingegen auf der Ost-
seite in mancherlei Krümmungen durch sanft abfallende Wiesen-
grunde der Donau oder dem Neckar zu, ohne sich an eine be-
stimmte Richtung bei ihrer Vereinigung mit diesen Flüssen zu
tzalten.^ Außer der Donau und dem Neckar, welche dem Schwarz-
tvalde ihren Ursprung verdanken, entspringen in demselben noch
viele andere Flüsse, worunter die Kinzig, Murg (gehen in den
Rhein) und die in den Neckar laufende Enz nebst ihrem Neben-
stuß Nagold, die beträchtlichsten sind. Auch giebt es mehrere klei-
ne Gebirgsseen im Schwarzwalde, worunter der Mummelsee
im Amte Achern des Badischen Oberrheinkreises, 3070 F. über der
Meeresflache, am berühmtesten ist, wiewohl er nicht mehr als H
Stunde im Umfange hat. Nur in seiner Mitte hat er eine bedeu-
tende Tiefe des Wassers, so daß man keinen Grund finden kann.
Aus diesem See entspringt die wilde und reißende Acher. Er ernährt
,• in seinem Wasser keine Fische, bloß Wassersalamander giebt es da-
rin.^ Seine Ausdünstungen sollen gewöhnlich starke Nebel und Un-
gewitter und im Winter Schnee verursachen. Ueberhaupt erzählt die
Volkssage von diesem See viel Wunderbares und laßt Seefraulein
in ihm Hausen, die oft den Bewohnern der benachbarten Thäler hülf-
reich an die Hand gegangen seyen. Seinen Namen leitet man von
dem unterirdischen dumpfen Gemurmel und Aufstrudeln ab, welches
die in der Nähe Wohnenden öfters besonders bei stürmischer Witte-
rung wahrnehmen. Auch auf dem Feld berge, diesem höchsten
Berge des Schwarzwaldes befindet sich ein kleiner Gebirgssee. Der
Zugang auf den höchsten Gipfel dieses Berges ist beschwerlich, je-
doch wird man dafür durch eine der schönsten Aussichten belohnt.
Man übersieht nicht nur den ganzen Schwarzwald, sondern das Au-
ge dringt auch bis zu den Vogesen, dem Jura, den Schweizer-ischen
Alpen und zu den dazwischen liegenden Ebenen, worin sich üppige
Wiesengründe, Weinberge, Getreidefelder, sich schlängelnde Flüsse,
Wälder, unzählige Ortschaften, Bergschlösser in bunter Menge dem
Auge malerisch darstellen. Auch auf dem Kniebis, einer 2560 F.
hohen Berghöhe des Schwarzwaldes, die sich weit ausdehnt und
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
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800
Deutsch land.
reichen, aus-bem Schwarzwalde kommenden Flüßchen, die Hasel
genannt, gelegene Dorf Hasel bietet eine große Naturmerkwür-
digkeit dar, nämlich eine berühmte und von vielen Fremden be-
suchte Tropfsteinhöhle, insgemein das Erdmännleins-Loch
genannt, welche der bekannten Baumanns- und Bielshöhle auf
dem Harze nichts nachgiebt. Sie ist etwa 500 Schritte vom
Dorfe entfernt, mit eineic Thüre verschlossen, und enthalt mehrere
Nebenhöhlen und viele Stalaktiten oder Tropfsteingebilde von
verschiedener Stärke, von der Dünne eines Pfeifenrohrs bis zur
Dicke einer Eiche. Einige sind nur mehrere Zoll, andere 12 bis
15 F. lang. Ost haben sich Tropfsteine in Figuren von allen Arten
verwandelt; man sieht unförmliche Kolosse ohne alle regelmäßige
'Gestaltung und wieder die schönsten Säulen, welche in regelmäßiger
Ordnung das Gewölbe zu stützen scheinen. Die Gruppirung meh-
rerer zu einem Ganzen giebt Gelegenheit, daß die Phantasie sich
die verschiedensten Figurer, daraus schafft z. B. die Orgel, Kanzel,
den Mantel, Sarg, bte: Fürstengrust rc. Zuerst gelangt man,
sobald man den ersten Gang zurückgelegt hat, in ein äußerst hohes
und geräumiges Gewölbe, dessen Decke nur auf den Seitenwänden
ruht; hierauf kommt mein an eine Treppe die auf 19 Stufen zu
einer Brücke hinabführt, unter welcher in einer Tiefe von 9ä F.
ein Bach fließt, dessen wiurmelndes Getöse schon beim Eintritt in
das große Gewölbe gehört wird. Das Wasser ist bei anhaltender
nasser Witterung oft 4— 6 F. tief, gewöhnlich aber nur einen Fuß,
ganz klar, schmeckt stark nach Kalk und läuft außerordentlich ge-
schwind. Man sieht es unter den Kalkfelsen hervorsprudeln, weiß
aber nicht, wo es zu Tage kommt. Wenn man, anstatt in dem
großen Höhlengewölbe zum Bache abwärts zu gehen, gleich rechter
Hand eine 23 Stufen l)ohe Treppe hinaufsteigt, so kommt man
in die interessanteste Höl)le von allen. Sie läuft Anfangs südlich
und dann östlich ohngefahr 300 Schritte abwärts, bis sie endlich
so enge wird, daß man nicht weiter kommen kann. Der Eingang
in dieselbe ist äußerst beschwerlich und man muß eine Strecke auf
Händen und Füßen kriechen. In dieser Höhle zeigt sich die größte
Mannigfaltigkeit der Tropfsteingebilde; auch ist in derselben über-
all stehendes Wasser, das stellenweise 5 bis 4 F. Tiefe hat, über
welches zum Hinüberkommen überall Bretter gelegt sind. In ei-
ner Ecke der ersten großen Höhle führen 21 Stufen aufwärts wieder
in eine andere Seitenhö'hle, die sich etwa 30 Schritte nordöstliche
zieht, wo alsdann ein tiefes, stehendes Wasser, insgemein der
See genannt, den weitern Fortgang hindert; auch hier belohnen
die schönsten Stalaktitensormen die Mühe des Besuchers.
Eine Viertelstunde von der Vereinigung der beiden schiffbaren
Flüsse Rhein und Neckrw, in einer zwari sehr fruchbaren, aber
flachen Gegend, liegt die größte und schönste Stadt Badens,
Mannheim, einst diu Hauptstadt der Kurpfalz ooer Pfalz am
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
B aisrm
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anatomische - und klinische Schule' verbunden. — Bamberg dehnt
sich auf der einen Seite bis zu dem Berge aus, auf welchem die
Al ten bürg, eine alte zum Theil noch erhaltene Burg liegt, jetzt
zu einem Vergnügungsort dienend, mit schönen Englischen Anlagen
und einer vortrefflichen Aussicht, vorzüglich von dem mittlern run-
den Wartthurm. Auch der nahe Theresien - und Luisen«
Hain, eine Anlage in Englischem Geschmacke, und das liebliche,
an der Regnitz beleqene Dorf Buch, wohin der Weg durch die
obqedachten Haine führt, sind stark besuchte Vergnügungsorte der
Wamberger.
Keine Gegend Baierns, vielleicht ganz Deutschlands, bietet in
einem so kleinen Umkreise so viele Naturmerkwürdigkeiten dar, als
die des kleinen, an der Wiesent gelegenen Marktffeckens Müg-
gendorf, wo man beinahe 30 Höhlen zahlt, in welchen die
schönsten Stalaktiten und merkwürdigsten fossilen ^Knochen vorkom-
men. Diese Muggendörfer Gebirgsgegend, worin diese Höhlen 'sich
befinden, macht einen Theil des Kalkgebirgszugs aus, den wir
oben als eine nordöstliche Fortsetzung der Alp bezeichnet haben,
und der von neuern Geographen Fränkischer Iura genannt
wird. Der breite Rücken dieses Muggendörfer Gedirgslandes bil-
det eine Ebene, aus welcher einzelne Hügel und mehr oder min-
der bedeutende Felsenmassen sich erheben; tiefe und enge Thaler,
deren Wände mit hohen, steilen, in die mannigfaltigsten Gestalten
zerklüfteten Felsen gekrönt sind, durchschneiden diese Gebirgsebene
nach verschiedenen Züchtungen; sie sind im N. und N. O. nur un-
tiefe und enge Felsenschluchten, nehmen aber nach S. und S. W.
an Breite und Tiefe zu und vereinigen sich in das \ Stunde brei-
te Ebermanstadter Thal.î Die Wiesent und die in dieselbe sich
ergießenden Flüßchen Leinleiter, .Aufsees und Puttlach
durchfließen diese Thäler. Zu diesen Muggendörfer Höhlen gehö-
ren unter andern: die Brunnensteiner Höhle, ¿ Stunde von
Müggendorf, aus welcher ein schönes, frisches Waffer hervorquillt,
das an manchen Stellen 3 F. tief ist; die Esperhöhle (von
Goldfuß entdeckt), an deren Ende man durch ein 12 F. hohes
Thor in das Freie hinausblickt, wo sich eine Oeffnung befindet, die
in eine Tiefe von etwa 160 F. führt; die Försters h ö hle, ^Stun-
de von Weischenfeld und 2 Stunden von Müggendorf, welche
jetzt ohne alle Gefahr und mit Bequemlichkeit besucht werden kann
und eine der merkwürdigsten Höhlen ist, mit herrlichen Stalaktiten,
vielen Seitengängen, fossilen Knochen und Gruppen von schnee-
weißen Tropfsteinbildungen, welche die Form großer Kokosnüsse haben;
die Gailenreuther Zoolithenhöhle, 1 Stunde von Müg-
gendorf, für den Naturforscher die merkwürdigste Höhle, sowohl
wegen der Tropfsteingebilde von den sonderbarsten Formen, worun-
ter man^ die sogenannte Gothische Kapelle besonders bewundert,
als vorzüglich wegen der Menge von Knochen zahlloser ungeheurer
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Deutschland,
Thiere, wovon viele an die Naturaliensammlungen Europa's ver-
sendet worden sind; die Kapphöhle, etwa 1 Stunde von Müg-
gendorf, mit den herrlichsten Tropfsteinge! ilden, doch muß man,
um in diese Höhle zu gelangen, sich mittelst eines Seiles 3 tiefe
Schluchten hinunterlassen; die Kochshöhle, auch wegen ihrer
außerordentlichen Merkwürdigkeit von ihrem Entdeck/r Koch Höh-
lenkönigin genannt, erst 1855 entdeckt und aus 4 Hauptab-
theilungen bestehend: in der ersten, die gleichsam den Vorhof zum
schönen Heiligthum bildet, sieht man unter andern ein ganz von
Tropfsteinen gebildetes Orchester, worauf 50 Musiker bequem Raum
haben würden; die 2. Hauptabtheilung ist die merkwürdigste, und
über dieselbe scheint die Natur ein ganzes Füllhorn von Schönheit
ausgegossen zu haben; denn ihre Wände sind blendend weiß, wie
vom reinsten Alabaster überzogen; in der Mitte von der Decke her-
ab haben sich Vorhänge von Tropfstein gebildet, von welchen die Rän-
der gesäumt zu seyn scheinen. Wasserfälle von 50—36 F. stürzen auf
der rechten Seite herab; auf dem Boden liegen unzählbare, kegelför-
mige, schwarzgraue Tropfsteine und ganz versteinerte Thiere z. V.
Eisbären und Elenthiere, auch Knochen von andern Thieren der
Urwelt, von Raubthieren und Grasfressern, in der dritten Hauptab-
theilung schießt das Wasser gleich Bächen von den glänzenden Wän-
den und auf dem Boden bilden sich mehrere Bassins von Tropfstei-
nen von der verschiedensten Form; die Rosenmüllershöhle
^ Stunde von Müggendorf, welche am meisten besucht wird und
am leichtesten zu besuchen ist und sehr schöne Tropfsteingebilde ent-
hält. Vermittelst einer Leiter von 38 Sprossen gelangt man in die
Tiefe derselben; von da führt eine Anhöhe von 100 Schritten, der
P arnaß genannt, zum Ende der Höhles Ist man oben angelangt
so wird man eben so überrascht, als beim ersten Anblick von unten
hinauf. Sie ist durchaus mit stalaktitischem Wasser und Tropfstein
Überdeckt, welcher die verschiedenartigsten Forcen bildet. Am En-
de des Parnasses führen noch mehrere Oeffnungen in diesen Berg,
die alle mit Tropfsteinen angefüllt sind. Unter ihnen zeichnen sich die
Machskammer und das Allerheiligste aus. Jene wird
wegen ihrer wachsgelben Stalaktiten so genannt; der Schöne Stein
gleichfalls eine der merkwürdigsten Höhlen des Muggendorfer Ge-
birges, besonders für den Naturforscher, ^ Stunde von Streitberg
entfernt, worin sich außer vielen andern Tropfsteinbildungen, ver-
schiedene Tropssteinsäulen von ungeheurer Dicke finden; das große
Teufels loch bei Pottenstein, eine der größten Höhlen in der
ganzen Gegend, deren Eingang höchst überraschend ist, indem ein
45 F. hohes und 69 F. breites Felsenthor ihn öffnet rc.
Würz bürg, die vormalige Hauptstadt des ansehnlichen,
gleichnamigen Hochsiifts und jetzt die Hauptstadt des Untermain-
kreises, zählt in ihren 1950 H. fast 25,000 E. und liegt in ei-
nem angenehmen, fruchtbaren Thale, auf allen Seiten mit vor-
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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