304 Australien. Sandwichinseln.
schaft eines Königs stehen. Die Hauptinffl heißt
Owaihi oder Hawaii, die östlichste, größte und der
Völkerteste mit dem höchsten aller Australischen Berge,
dem Mouna Noa, der noch höher als der Montblanc
ist und auf seinem Gipfel ewigen Schnee trägt und
mit dem feuerspeienden Berge Kirauea oder Pele
(spr. Pili), aus dem fast immer Steine, Asche, Lava,
Rauchsäulen und Flammen emporsteigen. Cook, der
Entdecker der Sandwichinseln, wurde auf Owaihi den
14. Februar 1779 von den Einwohnern getödtet. Nach
Owaihi ist Owahu oder Oahu, die wichtigste Znsel,
mit der Stadt Honoruru, welche einen von vielen
Schiffen besuchten Hafen, lebhaften Handel, eine hüb-
sche christliche Kirche, ein Liebhabertheater, einen könig.
lichen Residenzpallast von großem Umfange, ein großes
Missionshaus, ein starkes mit vielen Kanonen besetztes
Fort und 7000 Einwohner hat.
Halle, Druck von Heinrich Ruff jun.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Cook Owaihi Heinrich_Ruff Heinrich
268
Iii. Südamerika.
Niederländern: außer mebrern kleinern Inseln, Curassas,
in der Nähe des Festlandes von Südamerika.
Noch liegen im Atlantischen Meere, weit von der Ostküste
Nordamerikas und östlich von Charleston, die kleinen Bermüdi-
schen oder Sommers-Inseln, die aber nicht zu Westindien
gehören, und deren Besitzer die Britten sind. Die Einwohner
nähren sich am meisten von Schifffahrt, Fischerei und Scesalzge-
winnung.
Hl. Südamerika.
Die drei Colombischen Republiken.
Sie gränzen gegen Norden an das Earaibische
Meer, gegen Osten an den Atlantischen Ozean und an
das Brittische und Französische Guayana, gegen Süden
an Brasilien und Peru und gegen Westen an das stille
Meer, welches hier auf der Südseite der Nord- und
Südamerika verbindenden Landenge den Meerbusen von
Panama macht, und an die vereinigten Staaten von
Mittelamerika (Guatemala), und enthalten gegen 60,000
Qmeilen.
Das, Land ist seiner natürlichen Beschaffenheit nach
sehr verschieden, indem der westliche Theil aus einem
hohen Gebirgslande, der östliche hingegen meistens aus
großen Flächen, hier Llanos genannt, -besteht, die in
der Regenzeit mit schönem Pflanzengrün bedeckt stnd,
in der trocknen Jahreszeit aber einer Wüste gleichen.
Das Hauptgebirge sind die hohen Cordilleras
de los Andes, die aus Peru hieher gelangen, mit
ihren verschiedenen Ketten schöne Hochebenen einfassen,
und zuletzt mit ihrer westlichen Gebirgsreihe nach Gua«
temale übergehen, während die östliche, längs der nörd,
lichen Küste, gleich einer steilen Wand gegen das Ca-
raibische Meer gewendet, bis der Insel Trinidad gegen,
über sich hinzieht. Viele Berge der Cordillrren haben
mit ewigem Schnee bedeckte Gipfel, speien zum Theil
noch Feuer, und erheben sich bis zu 20,000 Fuß Höhe
über der Meeresfläche. Der höchste Berg ist der Chim-
borazo (spr. Tschimborasso) südlich von der Stadt
Quito und in der Nähe des Aequators. wo überhaupt
die Cordilleren dieses Landes ihre höchsten Gebirgsmas«
sen auftbürmen. Die vornehmsten Flüsse sind: der
Orinoco, welcher hier entspringt, und sich in vielen
Mündungen, Trinidad gegenüber, in einen Meerbusen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Niederländern
Extrahierte Ortsnamen: Curassas Südamerika Nordamerikas Charleston Westindien Französische_Guayana Brasilien Peru Panama Mittelamerika Guatemala Peru Quito Trinidad
135
1613
(1667
Land, besonders Franzosen. Bestrebungen für den See-
handel, sogar Bersuch einer afrikanischen Colonie. q) —
Friedrich Wilhelms Gemahlin die fromme Luise Hen-
riette von Oranien.
1656 gewinnt er im Bündnisse mit Schweden gegen
Polen die'dreitägige Schlacht bei Marsch au. r) Um
ihn sich treu zu erhalten, gewährt ihm Schweden im Ver-
träge zu La bi au die Souveränität über Preußen. Er
tritt aber doch, um Schweden nicht zu mächtig werden zu
lassen, von dem schwedischen Bündniß zurück und erhält
nun 1657 von Polen im Vertrage zu Wehlau Be-
freiung von der polnischen Oberhoheit in Preu-
ßen. Im Frieden zu Oliva (1660, wird Preußens
Unabhängigkeit bestätigt. —
Des Kurfürsten Kämpfe gegen Franzosen und
Schweden s. u.
1715 König Ludwig Xiv. von Frankreich.
Er war ein Enkel Heinrichs Iv., welcher 1598 durch das
Edikt von Nantes den Hugenotten Religionsfreiheit ge-
währt hatte und 1610 durch Ravaillac ermordet wor-
den war. Es folgte der schwache, ganz vom Cardinal
Richelieu beherrschte Ludwig Xlll., ans diesen (dn-
sangs unter Leitung Mazarin's) der junge Lud-
w i g Xiv.
Unter ihm Gipfel der unumschränkten Königs gewalt, des
Absolntismits. 8, Blüthe von Kunst und Wissen-
schaft, doch große Sittenlosigkeit und Verarmung. Lud-
wigs Ruhm und Ländersucht verursacht viele Kriege, wo-
von w. u.
Bedrückung der Protestanten. 1685 Aufhebung des
Ediktes von Nantes. Dragonerbekehrungen. Die
ausgewanderten Hugenotten finden besonders in Bran-
denburg gute Aufnahme.
— 16681 Erster Raubkrieg Ludwigs Xiv.
Einfall in die spanische Niederlande, auf welche Ludwig
nach dem Tode seines Schwiegervaters Philipp Iv. von
Spanien Ansprüche machte. Jedoch wird er durch die
Tripelallianz von Holland, England und Schweden
zum Aachener Frieden genöthigt, in welchem er seine
niederländischen Eroberungen bis auf 12 Plätze herausge-
den muß.
q) Friedrichsburg an der Küste von Guinea.
r) General Derfslinger, ehemals Schneidergesell.
s) Ludwigs vermessenes Wort: L’ état c’est moi.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Luise_Hen- Ludwig_Xiv Ludwig Heinrichs_Iv. Heinrichs_Iv. Cardinal
Richelieu Ludwig_Xlll. Ludwig Ludwigs Ludwig Ludwig Philipp_Iv Philipp Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Polen Schweden Polen Schweden Frankreich Nantes Nantes Ludwigs_Xiv Spanien Holland England Schweden Guinea
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
307
Eolombische Republiken.
Flusse bilden, so daß das mittlere Felsstück gleichsam den Schlußstein
dieser Brücke macht. Durch das mitten aus demselben befindliche
Loch von 24 F. im Umfange kann man in den Abgrund und auf
den Strom sehen, der durch eine finstere Höhle zu rauschen scheint.
Diese Naturbrücken führen nicht über die größte Höhe der Kluft, son-
dern die furchtbaren Felsenmassen steigen unmittelbar an ihrer Seite
und mit ihnen die ganze Kluft zu einer ungeheuren Höhe empor. Von
ähnlichen Naturbrücken haben wir bei der Beschreibung der vereinigten
Staaten von Nordamerika Nachricht gegeben. Man sehe B. Iii.
S. 186.
Noch müssen wir in den Umgebungen von Bogota, den 4 M.
davon entfernten berühmten See Guata vita, in der Nahe des
gleichnamigen Dorfes, erwähnen. Er befindet sich auf dem Zipaguira-
Gebirge, 8400 F. über der Meeres stäche, in einem ganz von 200
bis 300 F. hoch über seine Flache emporragenden und bis zum Gipfel
mit Wald bewachsenen Bergen eingeschlossenen Kessel, und war einst
ein Heiligthum der Indianer, die hier eine große Menge von Gold,
Edelsteinen rc. als Opfer hineingeworfen haben. An gewissen Festta-
gen soll sich der König mit goldenen Zierathen behängen, gesalbt und
mit Goldstaub bedeckt haben, um sich alsdann in diesem heiligen See
aller dieser Kostbarkeiten zu entledigen. Eben so sollen von den Gro-
ßen des Reichs kostbare Geschenke dargebracht worden seyn, um der
Landesgottheit, die ihren Sitz in dem See hatte, geopfert zu werden.
Endlich sollen bei der ersten Erscheinung der Spanier, als sie diese
Gegenden eroberten, die Bewohner von Neugranada ihre Schatze in
diesen See versenkt haben. Jedoch sind die Sagen und Vorstellungen
von der Größe dieser Reichthümer, die dieser See in seinem Innern
enthalten soll, auf jeden Fall sehr übertrieben worden *). Als mehrere
Häuptlinge der Indianer von den Spaniern gefangen und gemißhan-
delt wurden, damit sie Gold hergeben sollten, sagten sie zu den Spa-
niern : „wenn ihr Gold haben wollt, so sucht es im Grunde des
Sees, wo genug hineingeschüttet worden ist." In der That machten
auch die Spanier einen Versuch, den See abzuzapfen. Als ec aber
bis auf 14 F. gefallen war, sielen mit großem Krachen die Seiten
zusammen und die Quellen des Sees, die er im Innern hat, singen
wieder zu steigen an. Doch fanden die Spanier Gelegenheit, durch
Auswaschen des Schlamms und Sandes, so viel Gold zu gewinnen,
daß die 3 Prozente Abgabe an die Regierung 170,000 Piaster (Ha-
milton in seiner Reisebeschreibung giebt nur 3000 an und redet von
*) Lächerlich genug behauptet ein gewisser Herr de la Kicr, Mitglied des
königl. Instituts zu Paris, nach seiner, dem Angeben nach, aus die-
sen See betreffenden Aktenstücken geschöpften Berechnung, betrage der
Werth der darin liegenden Kostbarkeiten an Gold und Edelsteinen
eine Billion und 120,000 Millionen Pf. Sterling!!!
20 *
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
waren mithin, in seiner letzten Zeit, großer als die der jetzigen Repu-
blik Peru, wenigstens in der Richtung der Küste und des Andenzugs.
Nach O. aber reichten sie nicht weit über Cuzco hinaus. Der Name
Peru war aber unbekannt, und es laßt sich nicht mit völliger Gewiß-
heit angeben, woher dieser Namen entstanden sey. Vasco Nunez
de Balboa, der im I. 1513 von der Höhe der Anden, in der
Nahe von Panama zuerst den großen Ozean erblickte (s. oben) sendete
Schiffe südlich zur Erforschung der Küste. Eins derselben drang bis
über den Äquator hinaus, und schickte einen Theil seiner Mannschaft
an das Land. Man vermuthet, daß der Ort, wo diese Landung ge-
schah das Thal Biru oder Viru in der Provinz Truxillo gewesen
sey, und daß dieses Thal Veranlassung zur Benennung des ganzen
Landes gegeben habe. Diese erste Ankunft der Europäer an der Küste
Perus ereignete sich unter dem Inka Huayna Capac.
Als hieraus durch das Gerücht vori den außerordentlichen Schätzen
dieser Gegenden sich der Habsucht und dem Unternehmungsgeiste ein
weites Feld eröffnete, verbanden sich Franzisco Pizarro, Diego
de Almagro und der Mönch Hernandez de Luque zur Entde-
ckung und Eroberung Perus. Sie erreichten 1526 die Peruanische
Küste, kamen im folgenden Jahre nach Panama zurück, und Pizarro
ging, um Theilnehmer zu werben, nach Spanien, wo er von Karl V.
zum Statthalter des zu erorbernden Landes ernannt wurde. Mit
.1 kleinen Schiffen uird 180 Mann kam er 1531 an die Küste
Perus zurück und landete. Die innern Kriege, welche damals zwischen
den beiden Brüdern Atah ualpa und Huascar, den Söhnen des
früher verstorbenen Inka Huayna-Capac, herrschten und Peru zerrüt-
teten so wie eine im Volke gehende Weissagung vom Untergange der
Herrschaft der Inkas durch weiße, bärtige Männer, Kinder der Sonne,
waren hauptsächlich Ursache, daß es der kleinen Anzahl von Spanischen
Abenteurern gelang, sich ein Reich von solcher Ausdehnung zu unter-
werfen. Die Geschichte der Eroberung enthalt übrigens ein betrüben-
bendes Gemälde von der Barbarei der goldgierigen Eroberer, die sich
die empörendsten Grausamkeiten gegen die Einwohner erlaubten. Den
Inka Atahualpa nahm Pizarro durch Verratherei gefangen, ließ ihn
hinrichten, ungeachtet er ihm versprochen hatte, ihn los zu geben, wo-
fern er das Zimmer, worin er gefangen saß, mit einer solchen Masse
Goldes füllte, die es fassen könnte, und ungeachtet diese Bedingung
erfüllt worden war. Pizarro, der mit der unmenschlichsten Grausamkeit
gegen die armen Peruaner gewüthet und Menschenblut in Strömen
vergossen hatte, behauptete sich in seiner Statthalterschaft bis 1541
in welchem Jahre er nach Einigen auf dem Blutgerüste, nach Andern
bei einem Aufstande umkam.
Nach Pizarros Tode erhielt Peru Vizekönige als Statthalter,
unter welchen der Inka Sayri-Tupak 1557 dem Throne feierlich ent-
sagte; doch versuchten seine Brüder sich wieder unabhängig zu machen
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Colombische Republiken.
277
lang es Bolívar, die Einheit der Republik Colombia zu erhalten, bis
endlich im I. 1830, in welchem auch Bolívar starb, Venezuela sich
von Colombia trennte und sich für eine eigene Republik erklärte.
Diesem Beispiele folgte 1831 auch das übrige Colombia, indem es
sich in die zwei besondern Republiken Neugranada und Ecuador (Quito)
theilte. So bestehen also jetzt statt der einen ungetheilten Republik
Colombia, drei von einander unabhängige Republiken Venezuela, Neu-
granada und Ecuador, die einen Freundschasts- und Allianz-Vertrag
mit einander abgeschlossen haben, wodurch sie sich gegenseitig ihre Un-
abhängigkeit garanticen und ihre Kräfte zu vereinigen, sich anheischig
machen, im Fall sie angegriffen würden, es sey von einem innern oder
äußern Feinde. An der Spitze jeder Republik steht ein Präsident.
Die Sklaverei ist allenthalben abgeschafft und die vorher auf ganz
Colombia haftenden Staatsschulden sind verhältnismäßig unter die
3 Republiken vertheilt. Venezuela hat den größten Flächenraum und
ist ohngefähr zweimal so groß wie Deutschland, aber von nicht völlig
einer Million Menschen bewohnt. Neugranada ist zwar dem Areal
nach kleiner, ohngefähr so groß wie Frankreich und Spanien zusammen,
hat aber fast noch einmal so viel Einwohner als Venezuela. Ecuador,
etwa so groß wie Spanien, Portugal und Italien zusammen, zählt
aber nicht mehr Einwohner als Kurhessen. Auch die innern Verhält-
nisse sind in Venezuela und Neugranada besser geordnet als in Ecua-
dor, das sich noch in einem sehr ungünstigen Zustande befindet.
Zwei der größten Ströme Südamerikas bewässern das Gebiet der
Colombischen Republiken, der Orinoco die nördlichen und der Ma-
ranhon die südlichen Gegenden. Von dem letztem werden wir bei
Peru reden, von dem Orinoco aber wollen wir hier einige Nachrich-
ten mittheilen. Dieser mächtige Strom durchstießt einen großen Theil
der Republik Venezuela, wo er auch seine Quelle und seine Mündung
hat, und berührt zugleich die Ostgränze der Republik Neugvanada.
Die Quellen dieses Stromes hat noch kein Europäer gesehen, doch
weiß man, daß sie im Parime-Gebirge Guayanas sich befinden, wo
er aus dem See Ipava hervorgehen soll. Der berühmte Humboldt
fuhr den Orinoco bis über Esmeralda hinaus, wo aber die Wildheit
der Guaharibos-Jndianer das Vordringen bis zu den Quellen unmög-
lich machte.
Merkwürdig ist sein spiralförmiger Lauf, wodurch er das Parimc
Gebirge umkreiset. Bald nach seinem Entstehen fließt er südlich,
hierauf westlich, dann nördlich und zuletzt östlich, so daß seine Mün-
dung nur etwa 100 M. von seiner Quelle entfernt ist, ungeachtet
die Länge seines ganzen Laufs, wegen der großen Krümmungen 300
bis 330 M. betragt. Auf der ersten Strecke seines Laufs von etwa
75 M. ist er sehr reißend und führt schon eine mächtige Wassermasse
mit sich, indem er bereits 6^ Tagereisen oberhalb Esmeralda eine
Breite von 1800 bis 2400 F. hat. Sobald der Strom das höhere
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
296
Amerika.
versehen. Einige Arten der Gürtelthiere rollen sich im Schlafe ganz
zusammen, um ihre verwundbaren Theile, im Falle sie angegriffen
werden, durch ihren Panzer zu decken. Es sind ruhige, unschädliche
Thiere, die sich von Wurzeln, Würmern und Insekten ernähren. Ihr
Fleisch wird für einen Leckerbissen gehalten und soll der Farbe und
und dem Geschmacke nach mit jenem des Kaninchens Ähnlichkeit
haben. Auch wühlt sich das Armadill gleich dem Kaninchen in
den Erdboden ein. So wie es verfolgt wird, grabt es sich eine
frische Höhle, wenn es von seiner alten zu weit entfernt ist; bis
zur Hälfte in dieselbe eingegraben, wird es sich eher seinen Schwanz
ausreißcn lassen, als daß es sich herausziehen laßt. Die Indianer
kitzeln es an demselben mit einem kleinen Stocke, wodurch sie es dahin
bringen, seinen Schlupfwinkel zu verlassen, und es dann gefangen
nehmen.
Die Armadille bewohnen offene Felder, Gebüsche, den Saum
aber nicht das Innere der Wälder; leben ungesellig in vier bis 7 F.
tiefen Höhlen und gehen in unbewohnten Gegenden auch am Tage
heraus; verändern ihren Aufenthalsort der Nahrung wegen oft und
graben sich häufig neue Höhlen; ihr Gang auf der Erde ist langsam
und ein Hund oder ein Mensch kann sie leicht einhohlcn: desto schnel-
ler graben sie sich mit ihren starken Vorderfüßen ein, so daß sie in
3 Minuten schon einen Gang langer als ihr Körper gegraben haben,
selbst in festem Boden. Sie lassen sich leicht zahmen, werden aber
wegen ihrer Neigung zum Graben selten im Hause gehalten. Ihre
Vermehrung ist sehr stark. Sie geben den Bewohnern ihres Vater-
landes das gemeinste und schmackhafteste Wildpret und werden allge-
mein gegessen. Das Fleisch ist weiß und fett. Man bratet oder röstet
es, und zwar muß dabei der Panzer des Thieres selbst die Bratpfanne
abgeben. Die jungen Thierchen, welche das Weibchen in den Höhlen
verborgen halt, sind allerliebst und ihre Farbe mehr weißlich, als die
der alten. Man kann sie leicht lebend erhalten und selbst nach Eu-
ropa bringen; sie müssen jedoch feste Behältnisse haben, weil sie sich
sonst durchgraben. Eine Stimme hört man nicht von ihnen. Das
Armadill mit 3 Gürteln ist 1 Fuß lang und in der Mitte etwa 6 Zoll
breit; das mit 6 Gürteln etwas größer; das große mit 12 bis 13
Gürteln ist 3 F. lang, ohne den Schwanz.
In dem westlichen, von den Anden besetzten Theile der Eolom-
bischen Republiken Neugranada und Ecuador, so wie überhaupt in allen
Landern Südamerikas, vom Äquator bis zur Magellansstraße halt sich
auf der ganzen Gebirgskette der Anden, aus den mit ewigem Schnee
bedeckten Gipfeln derselben der Condor, Greisgeier auf, und kommt
nur, wenn er vom Hunger auf das Äußerste gequält wird, in die
Ebenen herab. So oft Humboldt, dem man erst die richtigere Kennt-
niß der Naturgeschichte dieses lange Zeit hindurch in Europa nur un-
vollständig gekannten Vogels verdankt, bei seinen Reisen auf die Anden
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Neugranada Ecuador Europa
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
293
Amerika.
schpnste ist und stch am häufigsten findet, einen weißen Halskragen.
Alle diese Spielarten bauen ihre Nester auf den allerunzugänglichsten
Felsen und legen 2 große weiße Eier.
Der Eondor sitzt Tage lang auf einer Felsspitze und nie auf
Waumen, frißt Aas lieber als frisches Fleisch und greift nur vereint
zu zweien größere lebende Thiere an, als Hirsche, Kuguare (B. Hi.
S. 190), Llamas, Vicognes, Rinder rc. und richtet großen Schaden
unter den Schaf- und Ziegenheerden an. Ist der Raub nicht zu
groß, so erfaßt er ihn mit seinen starken Krallen und tragt ihn nach
seinem Neste aus der Spitze der Gebirge. Mit seinem äußerst schar-
fen Gesichte erspähet er von den Schneegipfeln der Anden herab seine
Weute, stürzt dann mit Blitzesschnelle auf das Thier hinunter, hackt
ihm mit dem Schnabel zuerst die Augen aus und reißt ihm hierauf
den Leib auf. Dann überlaßt er sich dermaßen der Gefräßigkeit, daß
er sich kaum mehr von der Stelle bewegen kann, und in diesem Zu-
stande oft von den Indianern mir Knütteln todtgeschlagen oder mit
Schlingen (Lassos) lebend gefangen wird. Übrigens hat der Eondor
ein äußerst zähes Leben. Humboldt hatte Gelegenheit, Erfahrungen
hierüber zu machen. Er sah, daß Indianer einem solchen einen Strick
um den Hals schlangen, ihn an einen Baum banden und dann einige
Minuten lang an seinen Beinen zogen, um ihn zu erdrosseln. Kaum
aber hatte man den Strick losgemacht, als der Eondor gleich darauf
wieder umherging. Darauf schoß man ihm mehrere Pistolenkugeln
durch den Leib, wodurch der Hals, die Brust und der Bauch verwun-
det wurden; allein ^er Vogel blieb auf den Füßen, und siel erst dann
zu Boden, als noch eine Kugel ihm die Hüfte zerschlug. Nicht eher,
als nach einer halben Stunde starb er, nachdem ec eine Menge Wun-
den erhalten hatte. Daß aber der Eondor, wie man erzählt, auch
10 bis 12jährige Kinder, und selbst, erwachsene Menschen anfalle,
wird von den unterrichtetsten Reisenden für eine Fabel erklärt. Wie-
wohl es keinen Zweifel leidet, daß 2 Eondors wohl im Stande seyn
dürften, nicht nur einen zehnjährigen Knaben, sondern sogar einen er-
wachsenen Menschen umzubringen.
Aus dem Pflanzenreiche liefern die Gebirgsgegenden der Eolom-
bischen Republik Ecuador eins der berühmtesten und kräftigsten Arznei-
mittel, nämlich die E hin a rin de, die auch unter dem Namen der
Pä^uviani sehen Rinde und der Fieberrinde bekannt ist. Die
ersten sichern Nachrichten von ihr gehen bis zu dem I. 1638 zurück,
in welchem die Spanische Gräfin del Einchon, Gemahlin des da-
maligen Vizekönigs von Peru, durch diese Rinde von einem hartnä-
ckigen Fieber befreit wurde. Diese vertheilte nun das Pulver davon an
andere Kranke und so wurde der arzneiliche Gebrauch dieser Rinde in
der Mitte des 17ten Jahrhunderts auch in Europa bekannt; und es
kommen seitdem mehrere Arten von grauer, gelber, brauner, rother
und weißer Farbe häufig im Handel vor. Den drei erstern Sorten
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Humboldt
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Llamas Spanische_Gräfin Peru Europa
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
-
La Plata-Provinzen. 361
als einem Flusse; denn zwischen den Vorgebirgen Santa Maria im
N. und San Antonio im S., wo gewöhnlich die Geographen die
Mündung des Stroms annehmen, weil man bis dahin den Einfluß
der Fluth nicht verspürt und keine der Eigenthümlichkeiten des Meeres
bemerkt, betragt die Breite über 20 M. Die Lootsen geben dem
Strome seine Mündung zwischen den Spitzen von Santa Lucia und
de los Piadros, weil von hier an das Wasser des Stromes aufhört
trinkbar zu seyn und die Gefahren der Schifffahrt beginnen. Hier
beträgt die Breite noch immer 10 Stunden. Allein mit der ansehn-
lichen Breite, welche dem la Plata ein so prächtiges Ansehn giebt,
stimmt die Tiefe nicht überein, welche gering ist und den Schiffen,
die ohne Lootsen in die Mündung einzufahren versuchen, viele Verle-
genheiten verursacht. Es giebt nur zwei fahrbare Kanäle, wo Schiffe,
die über 8 F. im Wasser gehen, einlaufen können; der eine an der
Nordküste, der andere längs der südlichen.
Schon oben ist erzählt worden, daß der Spanier Juan Díaz
de So lis 1615 diesen großen Strom entdeckte, welchen die Einge-
bornen Parana-Guazu d. h. den großen Parana, um ihn
von dem eigentlichen Parana zu unterscheiden, nannten. Nachdem er
sich davon überzeugt hatte, daß es kein Meerbusen sey, veränderte ec
diesen Namen und nannte den Strom Rio de So lis. Der un-
glückliche Seefahrer ward, als er nahe an dem Orte, wo spater Mal-
donado gegründet wurde, ans Land stieg, von den wilden Chorruas
ins Innere gelockt und sammt seinen Leuten aufs Schrecklichste nie-
dergemetzelt. Glücklicher war Sebastian Cabot, welcher 1526 in den
Plata einfuhr und der Stelle gegenüber ankerte, wo jetzt Buenos
Ayres steht, und von da weiter nicht allein den Parana, sondern auch
den in denselben sich ergießenden Paraguay befuhr und von den Ein-
gebornen kleine Gold- und Silberplatten, welche sie an sich trugen,
einhandelte. In der Meinung, daß das Land selbst reich an Silber
sey, gab er dem Strome den Namen la Plata statt Rio de Solis,
den der erste Entdecker ihm gegeben.
Der Hauptfluß, der den la Plata bildet, ist der Parana, wel-
cher in der Brasilischen Provinz Minas Geraes, unweit der Südgränze
derselben, an der Serra (Gebirge) de Mantiqueira entspringt, Anfangs
nordwestlich und dann südwestlich und zuletzt südöstlich fließt und eine
lange Strecke den Namen Rio grande führt, ehe er Parana genannt
wird, welches im Grunde auch nur Fluß bedeutet. Da wo er das
Gebiet der vereinigten Provinzen des la Plata betritt, unweit der
Stadt Corrientes, nimmt erden großen Fluß Paraguay auf, indem
er jedoch weit reißender und heftiger als der Paraguay strömt und
wohl 10mal so stark als dieser ist. Er schwillt jährlich zweimal ge-
waltig an, im Dezember und Junius, überschwemmt die benachbarten
Gegenden weit und ist aufwärts bis zum Einflüsse des Tiete, und
bis zum Einflüsse des Paraguay für große Sclffffe fahrbar. Er hat
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Maria Juan_Díaz Sebastian_Cabot Buenos
Ayres
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
425
Südpol arlânder.
„Die Deceptions-Jnsel ist wegen der lockern Beschaffenheit ihres
Bodens mannigfaltigen und beständigen Veränderungen ausgesetzt.
Die lose an einander Hangenden Massen, aus denen die Hügel beste-
hen, werden durch die Gießbache, welche das Schmelzen des Schnees
und des Eises bildet, leicht losgewaschen und oft in ungeheuren Stü-
cken herabgeschwemmt. Zuweilen schwellen durch heftigen Regen diese
Gießbache noch höher an, und dann führen sie die Asche mit sich fort
und setzen sie theils in Schluchten ab, die von ihr oft ganz ausge-
füllt werden oder führen sie ans Gestade des Meeres, wo sie sich zu
Banken anhäuft. Zu diesen Veränderungen auf der Oberflache der
Insel tragt auch der Wind bei, der sehr oft ungeheure Wolken von
Asche aufjagt und nach einer andern Stelle treibt. Gewaltige Säulen
von Asche mit Schnee gemischt, fegte er von den Gipfeln der Berge
in die Ebene herab und von da auf die Berge zurück. Diese heftigen
Winde waren keine der kleinsten Unannehmlichkeiten, die wir wahrend
unsers Aufenthaltes zu erdulden hatten, und nicht selten waren wir
ganz mit schwarzem vulkanischen Sand oder mit Asche und verschlackter
Lava bedeckt. Die Vegetation ist hier sehr beschrankt; man findet nur
etwas Moos und eine Korallenflechte, der ähnlich wie sie auf den höchsten
Punkten des Kaps Horn und des Feuerlandes wachst. Der Sommer
gleicht auf Süd-Shetland einem rauhen November in England und
der Winter ist eine lange traurige Nacht. Wahrend dieser Jahrszeit
herrscht eine fast beständige Finsterniß, durch welche die Sonne nur
selten oder nie so weit dringt, daß man sie vollkommen erkennen kann.
Schöne Tage sind äußerst selten."
Doch alle diese bis dahin entdeckten Südpolarlander sind bloße
Inseln, aber nicht das gesuchte Festland des Südpols, welches erst
kürzlich scheint aufgefunden worden zu seyn. Nämlich am 28. Februar
1831 entdeckte der Brittische Kapitän Biscoe, Befehlshaber eines
zum Wausischfange bestimmten Schiffes, das von dem Handelshause
Enderdy in London ausgerüstet worden war, unter 66" S. Br.
und unter dem Meridian von Madagascar (B. Ii, 945) ein Land,
aus welchem ec deutlich die schwarzen Bergspitzen über den Schnee
hervorragend unterschied; doch konnte er sich der Küste, des Wetters
und Eises halber, nur bis auf etwa 5 bis 1\ M. nähern. Er nannte
es Enderbys-Land und verfolgte es in einer Erstreckung von etwa
50 M., indem sich die Gebirgsreihe in der ostnordöstlichen Richtung
verlängerte. Am 15. Februar <1832 entdeckte derselbe wieder unter
67" S. Br. und ohngefähr unter dem Meridian vom Kap Horn
abermals Land, das eine Insel war und Adelaiden-Jnsel ge-
nannt wurde. Die während der nächstfolgenden 14 Tage fortgesetzte
Untersuchung ergab, daß diese Insel die westlichste einer Inselkette sey,
die sich in der Richtung von O.n.o. nach W.s.w. erstreckt und
vor einem hohen zusammenhängenden Lande liegt, welches eine große
Ausdehnung zu haben schien. Man hat ihm den Namen Grahams-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]