60
1793 u. 95 Die zweite und die dritte Theilung Po-
le ns. Ende des Polenreiches.
Die Polen hatten 1791 ihren Staat durch eine neue
Verfassung v) zu kräftigen gesucht. Katharina Ii.
war dagegen, und Friedrich Wilhelm schloß sich
ihr an. Vergeblicher Widerstand der polnischen Pa-
trioten unter Kosciusco. Bei der zweiten Thei-
lung Polens 1793 nahm Rußland halb Lit-
thauen, Preußen erhielt Danzig, Thorn und
die jetzige Provinz Posen (Südpreußen).
Darauf neuer Widerstand der Polen, der jedoch
durch die Erstürmung von Praga und Einnahme
W a r sch a u' s (durch den rüst. General Suwarow)
blutig unterdrückt wurde. Der Rest des poln. Reiches
wird 1795 unterrußland,Oestreichundpreußen
getheilt, wobei letzteres Reu-Ostpreußen (mit Warschau)
erhielt, Oestreich Westgallizien, Rußland den großen
Rest im Osten.
1790—1792 Kaiser Leopold Ii.
1792—1806 Franz Ii., letzter Kaiser des deutschen
Reiches.
1797—1840 Friedrich Wilhelm Iii., König von
Preußen.
Dritte Periode.
Zeitalter der Revolution.
1775—1783 Freiheitskrieg d er verein igte n Sta ate n
von Nordamerika gegen England.
Der Abfall der 13 Staaten wurde durch den
Versuch Englands hervorgerufen, dieselben willkürlich
zu besteuern.^) Kampf unter dem großen Georg
Washington, von Frankreich unterstützt.x)
England erkennt im Frieden zu Versailles die
v) Polen sollte aufhören, ein Wahlkönigthum zu sein und erbliche
Könige aus dem sächsischen Kurhause erhalten.
w) Die Lheeladung bei Boston in's Meer geworfen.
x) Der Buchdrucker B. Franklin als Gesandter in Paris.
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TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt]]
Extrahierte Personennamen: Katharina_Ii Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Oestreich_Westgallizien Leopold_Ii Leopold Franz_Ii Franz Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Georg
Washington B._Franklin
Extrahierte Ortsnamen: Danzig Thorn Polen Warschau Nordamerika England Englands Frankreich England Versailles Boston Paris
64
Würtemberg, Baden. Preußens Haltung ist
schwankend.h) Napoleon siegt bei Austerlitz über
Russen und Oestreicher, nachdem Ulm (durch'mack)
übergeben und Wien eingenommen war.
^ Im Frieden zu Preß bürg verliert Oestreich
Tyrol an Baiern. Preußen muß seine halb feindselige
Haltungi) dadurch büßen, daß es Anspach, Cleve und
Neufchatel gegen Hannover (seit 1803 von den Franz,
besetzt) abtritt, welches aber bald wieder verloren ging
und Preußen auch mit England verfeindete.
1806 Stiftung des Rheinbundes. Ende des deut-
schen Reichs.
Napoleon hatte Baierm und Würtemberg zu
Königreichen erhoben (1805) und aus ihnen nebst
Baden, Darmstadt, Berg u. a. den Rheinbund gebil-
det, zu dessen Protektor er sich auswarf.
Kaiser Franz legte daher (6. Aug.) die Krone
des deutschen Reiches nieder, erhob aber Oestreich
zu einem Ka iser t h u m.
Preußen, von Nap. fortwährend beeinträchtigt,
nur mit Sachsen und dem russischen Kaiser A l epa n -
der I. im Bunde, erklärt endlich den Krieg. Aber
nach dem unglücklichen Gefecht bei Saalseid (wo der
ritterliche Prinz Louis Ferdinand siel) verlor
Preußen
14. Oct. die Doppel sch lacht bei Jena und Auer-
städt.
Napoleon selbst siegt bei Jena, Davoust bei Au er-
st adt über den 72jährigen Herz. Ferdinand v.
Braunschweig, st) Schmachvolle Flucht wegen mangel-
hafter Führung. 1) Napoleon schon am 27. Oct. in
Berlin. Die meisten Festungen ergeben sich wider-
standslos dem Sieger, außer Colberg (Gneisenau,
h) An der Spitze der Fricdenspartei Lombard und Haugwitz. Kriegs-
partei: Freih. v. Stein, Hardenberg, Blücher, auch Luise, die
edle Gemahlin Friedrich Wilhelms (geb. Prinzessin v. Mecklen-
burg-Strelitz),
i) Bernadette marschirte durch preußisch - anspachisches Gebiet und
verletzte dadurch Preußens Neutralität.
k) Gleich beim Beginn der Schlacht todtlich verwundet.
l) General v. Blücher rettete allein die Ehre der preußischen Waffen,
indem er sich bei und in Lübeck tapfer vertheidigte und dann
ehrenvoll capitulirte.
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TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Oestreich Cleve Franz Franz Napoleon Franz Franz Oestreich Louis_Ferdinand Ferdinand Napoleon Davoust Ferdinand Napoleon Colberg_(Gneisenau Lombard Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Bernadette
Extrahierte Ortsnamen: Baden Wien Baiern Hannover England Baden Darmstadt Rheinbund Sachsen Jena Jena Berlin Haugwitz Hardenberg
47
Zweite Periode.
Zeitalter der großen Monarchen.
1649 Hinrichtung Karls I. von England. Crom well,
Protektor der Republik.
Schon Jakob I., erster gemeinsamer König von Eng-
land und Schottland, hatte durch seine Willkür große
Unzufriedenheit erregt.x) Sein Sohn Karl 1. ver-
suchte eine Zeit lang ohne Parlament zu herrschen
und verletzte mehrfach die Constitution.y) Willkür-
liche Besteuerung, Hinneigung zum Katholicismus.
Empörung der tpuritanischen) Schotten. Karl
beruft das sogen, lange Parlament, welches sich
jedoch mit jenen verbindet. Oliver Cromwell
tritt an die Spitze der I n d e p e n d en te n , der hef-
tigsten Partei unter den Puritanern. Der König flieht
aus London, wird von Cromwell geschlagen, an das
Parlament ausgeliefert u. von diesem (dem sogen.
Rumpfparlament) zum Tode verurlheilt. Eng-
land wird Republik.
Cromwells Herrschaft zwar despotisch, doch von
großer Wichtigkeit für den Aufschwung des englischen
Handels. Er stirbt 1658. Sein Sohn Richard
dankc 1659 ab, und 1660 wird Karl Ii., Sohn
Karls I., wieder auf den Thron gesetzt.
1658—1705 Kaiser Leopold I.
1640—1688 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst
von Brandenburg.
Begründer der Größe Preußens. 2) 1656 die drei-
lagige Schlacht bei Warschau.a) im Bündniß mit
Schweden gegen Polen. Für seinen Rücktritt von
demselben erhält F. W. 1657 im Vertrage zu Weh-
l a u Befreiung von der polnischen Oberhoheit in Preu-
x) ^er Kathoükm gegen König und Parlament
y) Erste Grundlage dazu war die dem König Johann ohne Land
1215 von den Baronen abgenöthigte Magna Charta.
z) Erstes stehendes Heer. Einführung der Accise. Colonisten in's
Land, besonders Franzosen. Sogar Versuch einer afrikanischen
Colonie. — Gemahlin die fromme Luise Henriette (von Oranien).
a) General Derfflinger, ehemals Schneidergesell.
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Extrahierte Personennamen: Karls_I._von_England Karls_I. Jakob_I. Karl_1. Karl Karl Karl Oliver_Cromwell Cromwell Karl_Ii Karl Karls_I. Karls_I. Leopold_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Johann Luise_Henriette
Extrahierte Ortsnamen: Schottland London Cromwells Brandenburg Warschau Polen
Anhang l.
Die Regenten -er deutschen Hanptstaaten seit den
Freiheitskriegen.
1. Oestreich.
1835—1848 Ferdinand I., Nachfolger des Kaisers Franz.
1848 Franz Joseph, Neffe des vorigen.
Im Kriege gegen das von Louis Napoleon un-
terstützte Sardinien verlor er 1859 die Lom-
bardei an Victor Emanuel Ii.
2. Preußen.
1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv., Nachfolger Friedrich
Wilhelm Iii.
Unter seiner nach Außen hin meist friedlichen
Regierung kamen durch Vertrag 1849 die Ho-
tz e n z o I l er n s ch e n Fürstenthümer und ein
kleines Gebier am Jade-Busen an Preußen,
doch mußte die Herrschaft über Neufchatel
(Neuenburg) 1857 aufgegeben werden.
Während der Krankheit des Königs (1857
bis 1861) führte dessen Bruder, der Prinz
von Preußen, die Regentschaft. Er folgt am
2. Januar 1861 als
1861 Wilhelm I.
Es ist sein Bestreben besonders darauf gerichtet,
die bereits jeit 1850 unter seinem Vorgänger in
Preußen eingeführte Constitution zu befesti-
gen und zu vervollkommnen.
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Ferdinand_I. Ferdinand_I. Franz Franz Franz_Joseph Franz Louis_Napoleon Napoleon Victor_Emanuel_Ii Friedrich_Wilhelm_Iv. Friedrich Wilhelm_Iv. Friedrich
Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Wilhelm_I.
59
Damit Rußland nickt zu mächtig würde und das
ganze Polen erhielte, verband sich Friedrich mir
Rußland u. Oestreich und zwang Polen zu einer
bedeutenden Gebietsabtretung. Preußens Antheil
bestand in West preußen (außer Danzig und Thorn)
und dem Ne tz d istri ct. q) Oestreich erhielt Ga-
lizien, Rußland den östlichen Theil von Lit-
thauen.
1778—79 Der Bairische Erbfo!gestreit.
Beim Aussterben der w i tte l ö b a chi sch e n Linie in
Baiern besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche,
welche Karl Theodor von der Pfalz (altere witteisb.
Linie) daraus hatte, würdevoll Friedrich unterstützt,
der im Spätsommer 1778r) ein Heer nach Böhmen
schickt, welches zwar wegen Krankheiten bald wieder
zurückging, doch trat 1779 im Frieden zu Teschen
der Kaiser Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnn-
viertelss) an Karl Theodor ab.
1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam.
17.Aug. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große
König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders
der Gerechtigkeitspfleget). Ausarbeitung des preu-
ßischen L a n d r e ch t e s.
Friedrich starb an der Wassersucht auf seinem Lieb-
lingsschlosse Sanssouci. Sein Grab in der Pots-
damer Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte
sein Neffe
1786—1797 Friedrich Wilhelm Ii.
Nicht ohne guten Eigenschaften, aber von schwachem
Charakter und genußsüchtig.
Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.)
unglücklich, verliert im Basler Frieden das linke
Nheinuser. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der
hoheuzollerschen Markgrafen von Ansbach und Bai-
reuth diese Länder erworben, u) Ferner erhielt Preu-
ßen bedeutenden Zuwachs durch
q) Seitdem König „von " Preußen.
r) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffelkrieg genannt.
s) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza
t) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der Müller von Sanssouci.
u) Anging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806
für Preußen wieder verloren, ebenso Neu-Ostpreußen.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_mir
Rußland Friedrich Oestreich Oestreich Joseph Karl_Theodor Karl Friedrich Friedrich Joseph_Baiern Karl_Theodor Karl Friedrich_der_Große Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
65
Schill, der Bürger Nettelbeck), Graudenz (Cour-
biere „König in Graudenz"), Danzig und Sil-
be r b e r g.
Sachsen tritt dem Rheinbünde bei und wird Kö-
nigreich.
1807 Schlachten bei Eilau und Friedland. Der Friede
zu Tilsit.
Friedr. Wllh. geht nach Preußen und vereinigt sich
mit dem russischen Heere. Im Febr. die blutige, aber
unentschiedene Schlacht bei Ei lau. Danzig vom
tapferen Kalkreuth endlich übergeben.
12. Juni 1807 die Russen u. Preußen bei Fried-
land völlig geschla n. Napoleon zieht in Tilsit
ein. Im Frieden (9. Juli) vereinigte sich Nap. mit
Alexander zur Beherrschung Europa's und Unter-
drückung Englands, na) Preußen muß die ganze West-
hälfte zwilchen Elbe und Rhein und fast alle früher
polnischen Landestheile abtreten, eine ungeheure Kriegs-
conrribution zahlen und darf fortan nur 42000 Sol-
daten halten, n)
Das Großherzogthum Warschau, welches Friedrich
August von Sachsen, und das Königreich West-
phalen, welches Napoleon's Bruder Hieronymus
(Jerome) erhielt, von Napoleon gegründet. Auch Vas
von ihm gestiftete Großherzogrh. Berg vergrö-
ßert.
!8v8 N a p o l e o n macht f eine u Bruder Joseph zum
Könige von Spanien, seinen Schwager Murat
zum K. v. Neapel. >
Joseph spielte eine traurige Rolle. Fortwährende
Aufstände der Spanier, siegreiche Züge der Engländer
unter Lord Wellington, welcher Portugal er-
oberte. Schlachten bei Ta avera (1809) und Sa-
lamanca (1812).
1809 Schlachten bei Aspern und Wagram. Andreas
Hofer. Der Wiener Friede.
Franz I. erklärt den Krieg. Napoleon nimmt Wie n
zum zweiten Male, wird aber von Erzh. Karl bei
Aspern geschlagen. Bald jedoch siegt er in der biu-
m) Die Continentalsperre angeordnet, welcher alle von Nap. abhän-
gigen Länder beitreten mußten.
n) Edle Haltung der Königin Luise Napoleon gegenüber.
5
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Extrahierte Personennamen: Wllh Napoleon Alexander Alexander Friedrich Friedrich August Napoleon Joseph Joseph Andreas
Hofer Franz_I. Napoleon Erzh Karl Napoleon
52
August must im Frieden zu Altra nstädt(1706-
auf Denselben verzichten. Nun wendet sich Karl gegen
Rußland, verliert aber
1709 Die Schlacht bei Pultawa.
Gänzlich geschlagen flieht er nach der Türkei, die er
zum Kriege gegen Rußland bewegen will. Fünfjäh-
riger Aufenthalt in Bender, will nicht abziehen,
wird in seinem Hause von den Türken belagert und
nach tollkühner Vertheidigung gefangen. Inzwischen
hat auod Hannover und Preußen die Waffen
gegen ihn ergriffen. Leopold von Dessau besetzte
Rügen und belagerte Stralsund. Karl eilt
schnell dahin, muß aber unter Gefahren nach Schwe-
den fliehen, und Stralsund ergibt sich.
Darauf machte Karl einen Angriff auf Norwe-
gen, um es den Dänen zu entreißen; aber
1718 Karl vor Friedrichshall erschossen.
Wahrscheinlich durch einen Meuchelmord, angestiftet
durch den mit Karls Willkür unzufriedenen schwedi-
schen Adel.
Der Krieg wurde nun durch einzelne Friedensschlüsse
beigelegt, zuerst mit Hannover, dann mit Preu-
ßen (welches Vorpommern von der Oder bis zur
Peene erhält), endlich
1721 Nyftädter Friede mir Rußland.
Peter d. Gr. gewann durch denselben Liefkand,
Esthland und Jngermannland(Ostseeprovinzen).
Der Senat ertheilte ihm darauf den Titel eines
Kaisers aller Reußen.
1713—1740 Friedrich Wilhelm 1., König von Preußen.
Er beginnt seine Regierung mir Abschaffung des Hof-
staates. Sparsam, streng, von einfacher Biederkeit.
Das Tabakscollegium, p)
Sein Hauptaugenmerk auf Verbesserung des Mili-
tärs gerichtet, g) wobei ihn Leopold v. Dessau
unterstützt. Seine Theilnahme am nordischen
Kriege s. o.
I») Woher der Name dieser Abendgesellschaften? Eine belustigende,
oft klägliche Rolle spielt darin der gelehrte Hofnarr Gundling.
(In einem Weinfaß begraben.)
q) Des Königs „blaue Kinder." Für das Potsdamer Leibregiment
werden „lange Kerls" aus aller Herrn Länder geworben.
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Extrahierte Personennamen: August Karl Karl Leopold_von_Dessau Leopold Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karls_Willkür Karls Peter_d Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Leopold_v Leopold Gundling
53
1740—1786 Friedrich Ii., der Große.
Geb. d. 24. Januar 1712. Bald Zwiespalt zwischen
Vater und Sohn, weil letzterer Wissenschaften und
Künste mit Verliebe betreibt, r) Harte Behandlung,
sogar Schlage. Friedrichs Vertraute seine Schwester
Wilhelm ine. Fluchtversuch auf einer Reise in
Süddeutschland, s) Die Lieutenants v. Ka t te in
Berlin und v. Kcith in Wesel Friedrichs Mitschul-
dige. Vom König in der ersten Wuth beinah ersto-
chen, dann nach Küstrin, wo vor seinen Augen
Katte hingerichtet wird (Keith war nach England ent-
kommen!. Rur durch dringende Fürbitten wurde
Friedrich gerettet. Seine Gefangenschaft in Küstrin
ist ihm in mancher Beziehung förderlich,t) endlich Ver-
söhnung bei Gelegenheit von Wilhelminens Hoch-
zeit. — Rach des Vaters Wunsch heirathet er 1732
die von ihm ungeliebte Elisabeth Christine,
halt sich größtentheils in Rh einsberg auf, wo er
einen Freundeskreis um sich versammelt und Musik u.
Wissenschaften treibt. Seine Vorliebe für französische
Schriftsteller, weshalb er später den berühmten, aber
unsittlichen Voltaire zu sich berief. Friedrich selbst
schrieb und sprach meist französisch.
Am 31. Mai 1740 folgte er seinem Vater Friedr.
Wilh. I. in der Regierung.
1740—1742 Der erste schlesische Krieg.
Kurfürst Joachim Ii. hatte 1537 mit den Herzögen
von Liegnitz, Brieg und Wohl au einen Erb-
vertrag geschlossen, der später vom Kaiser für un-
gültig erklärt worden war. Daher wurde, als zur
Zeit des großen Kurfürsten die schlesischen Her-
zöge ausstarben, ihr Land als böhmisches Lehen ein-
gezogen. Vergebens machte Friedr. Wilh. seine
Ansprüche auf Liegnitz, Brieg und Wo hlau,
r) Heimlicher Unterricht im Flotenspiel beim berühmten Quanz aus
Dresden. (Einst vom Könige überrascht. „Fritz ist ein Quer-
pfeifer und Poet!")
s) In Steinfurlh, zwischen Heidelberg und Heilbronn. (Will nach
England.)
t) Muß täglich 7 Stunden auf der Kriegs- und Domänenkammer
arbeiten.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Friedrichs Wilhelm Friedrichs Keith Friedrich Friedrich Wilhelminens Christine Friedrich Friedrich Joachim_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Süddeutschland Berlin Wesel_Friedrichs England Liegnitz Brieg Liegnitz Brieg Dresden Steinfurlh Heidelberg Heilbronn England
vorrede
^)er erste Unterricht in der Geographie be-
zweckt vorzüglich Anschauung des Räumlichen
(Topischen), d. h. anschanliche Kenntniß der
Stelle/ welche jeder Gegenstand des ersten geo-
graphischen Wistens auf dem Erdraume einnimmt.
Das Bild der Lage und Gestalt, sowohl der
ganzen Erde und ihrer Haupttheile, als der ein-
zelnen Länder, soll dem Lehrling so vergegenwär-
tigt werden, daß er sich auf der Erdoberfläche
orientiren lernt
Zu Ankuüpfungspunkten der topischen Ver-
hältnisse eignen sich vornehmlich Küsten, Vor-
gebirge, Meerbusen, Halbinseln, Inseln, Ge-
birge, Flüsse, große Seen, auch Städte, wo-
bei aber immer darauf aufmerksam gemacht wer-
den muß, nach welcher Himmelsgegend von den
bereits aufgefaßten und bekannten Punkten die
neu aufzufassenden liegen.
Das Verhältniß des Weltmeeres zum Lande,
der Ozeane zu den Kontinenten, der Meere zu
den Ländern, die insularische Lage der Kontinente,
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TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
12
Erstes Kapitel.
läuft, wo man sein Ende bis jetzt nicht genau kennt.
Südlich vom Aequator erstreckt es sich nicht bis zum
südlichen Polarkreise, sondern bleibt etwa 11 Grade
von demselben entfernt.
Erd theile.
§. 23. Theilt man die Erde in die östliche und
westliche Halbkugel, so sieht man, daß jene weit mehr
von dem Lande als diese enthält- Bei der Eintheilung
der Erde in die nördliche und südliche Halbkugel wird
sichtbar, daß das meiste Land auf die erstere, das we,
nigste aber (die ganze neueste Welt und die südlichen
Theile der alten und neuen Welt nebst den meisten
und größten Inseln) auf die südliche Halbkugel fällt.
Australien, Amerika, Afrika, Asien und Europa sind
die fünf Erd - oder Welt theile, worein die Geo,
graphen die Erde eingetheilt haben; doch ist dabei nicht
zu vergessen, daß zu jedem dieser Erdtheile auch noch
die in der Nähe gelegenen Inseln gerechnet werden.
Weltmeer, Ozean.
§. 24. Das Gesummt- oder Weltmeer, auch
der Ozean genannt, läßt sich in das innere und
äußere Weltmeer theilen, indem der kleinere Theil
desselben zwischen der Nord , und Westseite der alten
Welt liegt, und also von diesen beiden Kontinenten
größtentheils umgeben ist, und daher wegen dieser ein,
geschlossenen Lage das innere Weltmeer heißen kann;
hingegen der weit größere Theil des Gesammtmeeres die
alte Welt auf der Ost- und Südseite, die neue Welt
auf der West- und Südseite, und die neueste Welt auf
allen Seiten umgiebt, und eben deswegen das äußere
Weltmeer genannt werden kann.
Diese Eintheilung des Gesammtmeeres ist aber nicht
so gewöhnlich, als eine andere in fünf große Haupt,
theile, die man auch Weltmeere, Ozeane zu nen-
nen pflegt, nämlich in 1) das nördliche Eismeer,
welches ganz in der kalten Zone liegt, den Nordpol
zum Mittelpunkte hat, die Nordküsten der alten und
neuen Welt bespület, südlich an den westlichen oder
Amerikanischen und großen Ozean stößt, und mehrere
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Afrika Asien Europa Ozean Nord