12
492 Anfang derperserkriege gegen Griechenland.
Rache gegen Atheng) und Eretria bewog den
Darius zu diesen Feldzügen. Den Verlauf derselben
siehe bei der griechischen Geschichte. Aufdarius folgt
.Terxes (485—465).
2. Jegypten.
3009 Menes, Erbauer von Memphis,r) erster König
von Aegypten.
Das Nilland s) zerfiel in O b crägyp ten (Hauptstadt
T h e b e n), M i t t e l a g y p t e n (Hptstdt. Memphis)
und Unterägypten (Hptstdt. Sais). Das Volk
theilte sich in 4 strenggesonderte Kasten: Priester,
Krieger, Gewerbe- u. Ackerbautreibende, Hirten.
Die Religion war wesentlich Naturdienst, der sich
in viele Gottheiten zersplitterte (z. B. Amun, Isis
und Osiris, Thot, Ptah). Auch Thiere als heilig
verehrt, besonders der Stier Apis in Memphis.t)
Glaube an Se ei e n w a n d e r u ng und Vergeltung
nach dem Tode. Einbalsamirung der Leichen (Mu-
mien). Felsengräber. Pyramiden (Königsgräber)
und Obelisken. Alle Wissenschaft in den Händen
der Priester. — H i e r o g ly p h en sch r ist, theils
eigentliche Bilderschrift, theils Lautschrift, u) Pa-
pyrus.
2500—2400 Die Pyramidenerbauer Cheops (Chufu)
Chephren (C ha fra) und Mycerinuö (Menkera).
Ihre Pyramiden bei Memphis (jetzt bei Gizeh unweit
Kairo). Die höchste, die des Cheops, ist noch jetzt
450 Fuß hoch. v) In der Nähe der kolossale Sphinx
ti) Wie ließ sich Darius stets daran mahnen?
r) Er leitete zu diesem Zwecke den Nil etwas ostwärts ab.
s) Von den Einwohnern Chemi genannt, d. i. schwarzes Land, im
Gegensatz zur weißen Wüste. Hebräisch Mizrajim.
t) Er galt als Sinnbild der Sonne und mußte schwarz sein mit
einem weißen Fleck auf der Stirn. — Andere heilige Thiere
waren Ibis, Katze, Krokodil, Ichneumon, selbst gewisse Käfer.
u) Den Anfang zur Entzifferung der H. machte der Franzose
Champollion. Das dreisprachige Denkmal von Rosette gab
den ersten Schlüssel dazu.
v) Einst maaß sie 480 Fuß. Die ganze Peterskirche zu Rom hätte
Platz in ihr. Die Bauarbeiter verzehrten für 2^2 Million
Thaler allein an Rettig, Zwiebeln und Knoblauch.
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Extrahierte Personennamen: Darius Darius Darius Champollion
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Memphis Memphis Memphis Memphis Kairo Rom
34
gen.y) Als Statthalter von Kleinasien sammelt er
Truppen, angeblich gegen eie Pisidier. Der Sparta-
ner Clearchus führt ihm 10000 Griechen zu, darun-
ter Len ophon und Chirisophu s. Der Zug
ging zunächst von Sardes nach Tarsus, dann weiter
über den Euvbratr:) in die babylonische Ebene.
400 Schlacht bei Cunaxa. Rückzug der 10000 Griechen.
Obwohl die Griechen auf dem rechten Flügel siegten,
ging doch durch den Fall des Cyrus die Schlacht ver-
loren. Tissaphernes verspricht den Griechen, sie sicher
zurück zu leiten, todter aber dann durch Verrath ihre
Anführer. Da ermuthigt sie Lenophon, stellt sich mit
Chirisopbus an ihre Spitze und beginnt einen geord-
neten Rückzug. Derselbe bewegte sich nach Norden,
und nach vielen Mühsalen und Kämpfen a) erreichten
die Griechen bei Trapezunt das Meer, noch 8600
Mann stark. Darauf traten Spaltungen unter ihnen
ein; doch konnte Lenophon noch 6000 Mann dem
spartanischen Feldherrn Thimbron zum Krieg gegen
die Perser zuführen, b)
309 Tod des Socrates.o)
Sein Hauptgrundsatz war die Selbsterkenntniß. Unter
seinen Schülern sind zu merken: Lenophon,
Platon,ä) Alcibiades, Critias, Euclides
aus Megara e) Von seinen Feinden angeklagt, daß
er die Juaend verführe und neue Götter lehre, wurde
er als 70jähriger Greis zum Giftbecher verurtheilt,
den er, die Flucht verschmähend, trank, f)
396 König Agesilaus in Äle tu asten gegen dieperser.
Der Feldzug galt dem Tissaphernes, der nach des
Cyrus Besiegung die grieck. Städte Kleinasiens be-
drohte. Bald jedoch siel Tissaphernes in Ungnade und
y) Begünstigt von seiner Mutter Parysatis.
z) Der bei Thapsacus überschritten wurde.
a) Kampf gegen die Karduchen (Kurden). Winter in Armenien.
d) Xenophon selbst nahm unter Agesilaus an demselben Theil, lebte
dann lange zu Scillus in Elis (bei Olympia) und starb hoch-
betagt zu Corinth. In der ,,Anavasis" hat er selbst den
Feldzug des Cyrus und die Rückkehr der 10000 beschrieben.
e) Vater Bildhauer, Mutter Hebamme, seine Frau Xanthippe,
à) Von diesen beiden besitzen wir Schriften über Socrates.
e) Wodurch bewährte er seine Anhänglichkeit an Socrates?
f) Weshalb verzögerte sich seine Hinrichtung um einen Monat?
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Extrahierte Personennamen: Cunaxa Cyrus König_Agesilaus Cyrus Cyrus
vorrede
^)er erste Unterricht in der Geographie be-
zweckt vorzüglich Anschauung des Räumlichen
(Topischen), d. h. anschanliche Kenntniß der
Stelle/ welche jeder Gegenstand des ersten geo-
graphischen Wistens auf dem Erdraume einnimmt.
Das Bild der Lage und Gestalt, sowohl der
ganzen Erde und ihrer Haupttheile, als der ein-
zelnen Länder, soll dem Lehrling so vergegenwär-
tigt werden, daß er sich auf der Erdoberfläche
orientiren lernt
Zu Ankuüpfungspunkten der topischen Ver-
hältnisse eignen sich vornehmlich Küsten, Vor-
gebirge, Meerbusen, Halbinseln, Inseln, Ge-
birge, Flüsse, große Seen, auch Städte, wo-
bei aber immer darauf aufmerksam gemacht wer-
den muß, nach welcher Himmelsgegend von den
bereits aufgefaßten und bekannten Punkten die
neu aufzufassenden liegen.
Das Verhältniß des Weltmeeres zum Lande,
der Ozeane zu den Kontinenten, der Meere zu
den Ländern, die insularische Lage der Kontinente,
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12
Erstes Kapitel.
läuft, wo man sein Ende bis jetzt nicht genau kennt.
Südlich vom Aequator erstreckt es sich nicht bis zum
südlichen Polarkreise, sondern bleibt etwa 11 Grade
von demselben entfernt.
Erd theile.
§. 23. Theilt man die Erde in die östliche und
westliche Halbkugel, so sieht man, daß jene weit mehr
von dem Lande als diese enthält- Bei der Eintheilung
der Erde in die nördliche und südliche Halbkugel wird
sichtbar, daß das meiste Land auf die erstere, das we,
nigste aber (die ganze neueste Welt und die südlichen
Theile der alten und neuen Welt nebst den meisten
und größten Inseln) auf die südliche Halbkugel fällt.
Australien, Amerika, Afrika, Asien und Europa sind
die fünf Erd - oder Welt theile, worein die Geo,
graphen die Erde eingetheilt haben; doch ist dabei nicht
zu vergessen, daß zu jedem dieser Erdtheile auch noch
die in der Nähe gelegenen Inseln gerechnet werden.
Weltmeer, Ozean.
§. 24. Das Gesummt- oder Weltmeer, auch
der Ozean genannt, läßt sich in das innere und
äußere Weltmeer theilen, indem der kleinere Theil
desselben zwischen der Nord , und Westseite der alten
Welt liegt, und also von diesen beiden Kontinenten
größtentheils umgeben ist, und daher wegen dieser ein,
geschlossenen Lage das innere Weltmeer heißen kann;
hingegen der weit größere Theil des Gesammtmeeres die
alte Welt auf der Ost- und Südseite, die neue Welt
auf der West- und Südseite, und die neueste Welt auf
allen Seiten umgiebt, und eben deswegen das äußere
Weltmeer genannt werden kann.
Diese Eintheilung des Gesammtmeeres ist aber nicht
so gewöhnlich, als eine andere in fünf große Haupt,
theile, die man auch Weltmeere, Ozeane zu nen-
nen pflegt, nämlich in 1) das nördliche Eismeer,
welches ganz in der kalten Zone liegt, den Nordpol
zum Mittelpunkte hat, die Nordküsten der alten und
neuen Welt bespület, südlich an den westlichen oder
Amerikanischen und großen Ozean stößt, und mehrere
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Afrika Asien Europa Ozean Nord
Vorbeg riffe.
13
große Inseln enthält-, 2) der westliche oder A meri,
konische Ozean oder Weltmeer, nördlich an das
nördliche und südlich an das südliche Eismeer stoßend,
und östlich von der alten Welt und westlich von der
neuen Welt umgeben. Der Theil desselben auf der Nord-
seite des Aequators, im O. von Europa und einem Thei-
le Afrikas, und im W. von dem größern Theile Ame-
rikas umgeben, heißt das Atlantische Meer und
der auf der Südseite des Aequators bis zum südlichen
Eismeere gehende Theil, im O. von einem Theile Afri-
kas und im W. von dem größern Theile Südameri-
kas umgeben, heißt das Aethiopische Meer. Oft
begreift man auch unter dem Namen des Atlantischen
Meeres, sowohl das eigentliche Atlantische als auch das
Aethiopische Meer, sollte aber dann lieber den Namen
„Atlantischer Ozean" gebrauchen. Das Atlanti-
sche Meer enthält in seinen östlichen und westlichen Ein,
beugungen viele und beträchtliche Inseln, dagegen das
Aethiopische Meer nur wenige und unbedeutende In-
seln in sich faßt; 3) das südliche Eismeer, das
den Südpol zum Mittelpunkte hat, und nicht allein die
südliche kalte Zone einnimmt, sondern auch noch in die
südliche gemäßigte Zone bis zum 60sten Grade der Brei-
te sich erstreckt. Beide Eismeere, das nördliche und
südliche, enthalten große Massen Eis, und sind wegen
dieser großen Eisanhäufungen am wenigsten bekannt
und untersucht, vornehmlich das südliche Eismeer, wo-
rin man jedoch jetzt auch verschiedene Inseln kennt;
4) das südliche Weltmeer oder der Indische
Ozean, welcher nördlich von der Südküste Asiens, west-
lich von der Südostküste Afrikas, südlich vom südlichen
Eismeere und östlich von der Westseite Australiens und
* fcon dem großen Weltmeere begränzt wird, und viele
und die größten Inseln, vorzüglich in seinem östlichen
Theile, zu beiden Seiten des Aequators, zwischen Au-
stralien und Asien enthält, wo eine Menge von Durch-
fahrten aus diesem Ozeane in das stille Meer führen;
Ñ) das große Weltmeer, der große Ozean, oder
auch das stille Meer genannt, dessen Gränzen sind:
nördlich das nördliche Eismeer, mit dem es durch eine
Verengerung des Meeres zwischen dem nordwestlichsten
Theile Amerikas und dem nordöstlichsten Asiens, in Ver-
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrikas Indische
Ozean Asiens Afrikas Australiens Asien Amerikas Asiens
Sechstes Kapitel.
59
den Chimborazo (spr. Tschimborasso), in der Nähe
des Aequators, für den höchsten Berg der Erde, allein
neuere Untersuchungen haben ergeben, daß der Sorata
und Zl lim ani, die sich in der Andenkelte, östlich vom
Titicacasee, erheben, den Chimborazo um einige tau-
send Fuß an Höhe übertreffen, ohne jedoch die höchsten
Berge der Erde zu seyn, da auch diese niedriger als
der Dhawalagiri oder Dholagir sind. (Siehe das Hi-
maleh-Gebirge im §. 2. dieses Kapitels.)
Auf der Ostseite Nordamerikas ist das Gebirge der
Apalachen oder Alleghanv zu bemerken, welches
südlich vom St. Lorenzstrom anfängt, und nach einem
südwestlichen Laufe, indem es im Osten den Atlanti-
schen Ozean und im Westen den Missisivpi hat, etwa
4 Grade nördlich vom Mexikanischen Busen stch endigt.
Zn Australien, dessen Gebirge noch sehr unbe»
kannr sind, bemerken wir die blauen Berge, die
auf der Südostküste von Neuholland in einer südlichen
Richtung laufen, und sich an der südlichsten Spitze die«
ses Kontinents, der Insel Van Diemens-Land gegen-
über, endigen.
Sechstes Kapitel.
Uebersicht der vornehmsten Vor-
gebirg e.
Vorgebirge in Europa.
§. 1. Daselbst sind folgende die bemerkenswer-
thesten Vorgebirge: 1) Emtn eh, am schwarzen Meere,
bildet das östlichste Ende des Balkans; 2) M ata pan,
am Mittelländischen Meere, nordwestlich vomjende der
Insel Candia, macht die südlichste Spitze der Griechi-
schen Halbinsel und einen der südlichsten Punkte des
Europäischen Festlandes; 3) Spart ivento, am Io-
nischen Meere, östlich vom südlichen Ende der Straße
von Messina, bildet den südlichsten Punkt der Italir
scheu Halbinsel; 4) Passaro, am Mittelländischen
Meere, macht die südlichste Spitze der Insel Sicilten;
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerikas Atlanti- Missisivpi Mexikanischen_Busen Europa Messina
Die Brittischen Inseln.
81
zur protestantischen; in Irland dagegen zur katholischen
Kirche. Die Britten haben es nicht allein in den ver-
schiedenen Zweigen der Landwirthschaft und im Berg»
bau, sondern auch in Fabriken, Künsten und Wissen»
schäften sehr weit gebracht, und kein anderes Volk der
Erde kommt ihnen in Ansehung der ausgebreiteten und
durch Maschinenwesen äußerst vervollkommneten Fabri-
ken, und des unermeßlichen Handels gleich; daher Eng-
lische Fabrikate schon längst einen großen Ruf in allen
andern Ländern erlangt haben.
Dir Brittischen Inseln bilden die 8 Königreiche
England, Schottland und Irland, deren jetziger König
Wilhelm Iv. heißt und zugleich König von Hanno-
ver ist. Auch gehören den Britten, außer einigen an-
dern unbedeutenden Besitzungen in Europa, in Asien
ein großes volkreiches Land, Ostindien genannt, fast
ganz nebst mehrern Inseln; in Afrika mehrere In-
seln und die südlichste Spitze dieses Erdtheiles; in
Amerika ein großer Theil des Festlandes «ebst zahl-
reichen Inseln; und in Australien ein Theil von
Neuholland mit einigen Inseln; so daß ihre auswärti,
gen Besitzungen das eigentliche Königreich Großbritan-
nien um Vieles an Größe und Menschenzahl übertreffen.
3) in England: London, nordwestlich von Calais,
Haupt- und Residenzstadt, die größte und volkreichste Stadt in
Europa und der reichste wichtigste Handelsplatz der ganzen Erde,
an beiden Seiten der Themse, im südlichen Theile Englands
und westlich von der Nordsee gelegen, erstreckt sich 3 Stunden
in die Länge und 2 Stunden in die Breite und hat eine Uni-
versität, viele Fabriken, einen Hafen, 170,000 Häuser und über
1,600,000 Einwohner. Die herrliche St. Paulskirche, die West-
minster-Aaeikirche, worin die Könige gekrönt und begraben wer-
den, der Tower (spr. Tauer), alte Festung, das Brittische
Museum mit einer großen Bibliothek und seltenen Kunst- und
Naturaliensammlungen, der Tunnel, ein unterirdischer Weg, den
man unter der Themse weg anlegt, um die schon durch mehrere
ausgezeichnete Brücken mit einander verbundenen Stadttheile in
noch bessere Werbindung zu setzen, sind einige der vielen Merk-
würdigkeiten Londons. — Greenwich (spr. Grinitsch), Stadt,
2 Stunden östlich von London, am rechten Ufer der Themse,
mit einem großen Seehospitale und einer berühmten Sternwarte.
Windsor, Flecken westlich von London, am rechten Ufer der
Themse, mit dem vorzüglichsten königlichen Lustschlosse. —
Orford, Stadt nordwestlich von London, an der Isis, die hier
den Charwel aufnimmt und nun Themse heißt, ist durch ihre
Universität berühmt. — Birmingham, eine der wichtigsten
6
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Irland England Schottland Irland Europa Asien Ostindien Afrika Amerika Australien England London Europa Englands Londons London London London Birmingham
154
Nhelnprov inz.
Die vorzüglichsten Gebirge sind auf der rechten Rhein-
seile der Westerwald und das Sieb en geb irge;
und auf der linken Rheinseite, das hohe Veen, eine
Fortsetzung der Ardennen, die Ei ffel und der Hunds-
rück. Der Hauptfluß ist der die Provinz in zwei un-
gleiche Hälften scheidende Rhein, welcher, nachdem er
die Nahe mit sich vereinigt hat, hieher gelangt und
daselbst vorzüglich aufnimmt: die Mosel mit der Saar;
die Sieg, Erft, Ruhr und Lippe. Auch die
Lahn, gleichfalls ein Nebenfluß des Rheins, berührt
ein getrenntes Stück dieser Provinz; und die Roer,
ein Nebenfluß der Maas, durchfließt einigein der Nähe
der Niederländischen Gränze gelegenen Gegenden. Fünf
Regierungsbezirke machen diese Provinz aus, welche 480
Qmeilen mit 2,400,000 Einwohnern, worunter die
Katholiken bei Weitem die Mehrzahl bilden, enthält.
1) der Regierungsbezirk Koblenz, welcher den süd-
östlichen Theil begreift. Koblenz, Hauptstadt der Provinz,
nordwestlich von Mainz, in einer der schönsten Rheingegcnden,
am linken Ufer des Rheins, welcher hier die Mosel aufnimmt, ist
befestigt, treibt Handel und Schifffahrt, und hat mit Ehrenbrcit-
stein 18,000 Einwohner. — Ehrenbreitftein, starke Festung,
Koblenz gegenüber, auf dem rechten Rheinufer, ist auf einem hohen
Felscnberae erbaut, an dessen Fuße die Stadt Thal-Ehren-
b reitstein liegt. — Andernach, gcwcrbsame Stadt, nord-
westlich von Koblenz, am linken Uter des Rheins, treibt Schiff-
fahrt und Handel mit den in der Gegend gewonnenen vorzüglichen
Mühlsteinen. In der Nahe sind die Mineralbrunncn von T ö -
nes stein und Heilbrunn, so wie auch der Laach er See,
der ausgebrannte Krater eines vormaligen feuerspeienden Berges.—•
Neuwied, regelmäßig gebaute Stadt, südöstlich von Andernach
am rechten Ufer des Rheins, mit dem Restdcnzschlosse des Fürsten
von Neuwied, einer Hcrrnbuterkolonie, vielen Fabriken, Handel
und Schifffahrt. In der Nahe ist Monrepos, ein fürstliches
Lustschloß. — Boppard, Stadt, südlich von Koblenz, am linken
Rhcinufcr, mit Schifffahrt. — St. Goar, Stadt südöstlich von
Boppard, in einer der schönsten Rheingegenden, am linken Ufer
des Rheins, in welchem'hier ein Strudel ist, treibt Schifffahrt.
Auf einem hohen Felsen über der Stadt stand sonst die Festung
Rheinfels. — Oberw esel und Bacharach, zwei Städte,
südöstlich von St. Goar, am linken Ufer des Rheins, wo guter
Wein wächst. — Kreuznach, gewerbsame Stadt, südlich von
Bingen, an der Nahe, treibt Handel und hat Salzwcrke. —
Kochem, Stadt, südwestlich von Koblenz, an der Mosel, wo
vortrefflicher Wein wächst. In de» Nähe, südwestlich davon, liegt
Bertrich, ein Dorf mit warmen Mineralquellen. —Maycn,
Stadt, westlich von Koblenz, in dem fruchtbaren Mayenselde, hat
vortreffliche Mühlsteindrüche. — Wetzlar, Stadt, ganz getrennt
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224
Afrika.
gebirge Guardafui, der südlichste das Nadel n-
Vorgebirge und der westlichste das grüne Borge,
birge. Andere bemerkenswerthe Vorgebirge sind noch
auf der Nordküste: Spartet; auf der Westküste Noon
oder Nun, das Palmenkap, das Kap der drei
Spitzen, Lopez und Bol tas; an der Südküste das
Vorgebirge der guten Hoffnung und an der
Ostküste: Corrientes und Delgado. Von Meerbu-
sen ist außer dem Mittelländischen Meere und dem rothen
Meere, bloß der große Meerbusen von Guinea,
auf der Westseite Afrikas und von dem Atlantischen
Meere, in der Nahe des Aequators gebildet, zu merken.
Von Meerengen ist außer den schon erwähnten Stra-
ßen von Gibraltar und Dab - el, Mandeb, noch der
breite Kanal von Mozambik, zwischen der großen
Insel Madagaskar und einem Theile der Südostküste
Afrikas, zu erwähnen.
Der Flächen-Inhalt dieses Erdtheiles beträgt, nebst
den dazu gerechneten Inseln, 530,000 Qmeil., so daß
Afrika, in Hinsicht der Größe, der dritte Erdtheil ist.
Das Innere Afrikas ist bis jetzt den Europäern
wenig bekannt, und ihre Kenntniß dieses Erdtheils be-
schränkt sich größtentheils auf die Küsten desselben. Die
Oberfläche scheint mehr Ebenen zu enthalten als die
übrigen Erdtheile, und das Innere aus einer großen
Hochebene zu bestehen. Auch giebt es in Afrika die
größten Wüsten, mit einzelnen zerstreuten bewohnbaren
Landstrichen, besonders im nördlichen Theile. Die vor-
nehmsten Gebirge, die man bis jetzt einigermaßen
kennt, sind im Norden das hohe Atlasgebirge, wel-
ches nicht weit vom Mittelländischen Meere von Osten
gegen Westen läuft, und sich an der Meerenge von
Gibraltar den Spanischen Gebirgen nähert; südlicher
scheint das mittlere Afrika, etwa unter dem 6. bis 10.
Grade nördlich vom Aequator, eine große Gebirgskette
von Westen gegen Osten zu durchlaufen, und sich an der
Westküste mit der Sierra Leona und an der Ostküste
mit dem Vorgebirge Guardafui zu endigen. Zu die,
sem Gebirge scheinen die Habessinischen Alpen,
die Mondsberge und das Konggebtrge zu gehö-
ren. Im südlichen Afrika läuft der Ostküste ziemlich
nahe, ein Gebirge von Norden gegen Süden, das fast
ganz
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Lopez
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Guinea Afrikas Atlantischen
Meere Madagaskar Afrikas Afrika Afrika Afrika Afrika
165
11!. Osteuropa. Rußland.
Iii. Osteuropa.
Rußland.
Es besteht aus dem Europäischen und Asiatischen
Rußland, welche zusammen das größte Land der Erde
ausmachen. Das Europäische Rußland, von dem hier
nur die Rede ist, indem das Asiatische Rußland bei
Asien vorkommen wird, ist zwar kleiner als das Asia-
tische, aber weit bevölkerter, und gränzt gegen Nor»
den an das nördliche Eismeer ; gegen Osten an das Asia-
tische Rußland, gegen Süden an das Asow'sche und
schwarze Meer und die Europäische Türkei, und gegen
Westen an die Ungarischen Länder, Polen, Preußen, die
Ostsee mit dem Finnischen und Bothnischen Meerbusen,
Schweden und Norwegen. Es ist das größte Land in
Europa, welches fast die Hälfte desselben einnimmt.
Im Norden laufen einige Halbinseln nach dem Eismeere
und im Süden die Halbinsel Krim in das schwarze
Meer vor; sonst hat das Land in seiner ganzen Länge
eine beträchtliche, nur wenig wechselnde Breite. Man
schätzt die Größe auf 72 bis 73,000 Qmeilen.
Fast das ganze Land ist eine unermeßliche, mit ei-
nigen Höhen und Erdrücken untermischte Ebene; denn
auch das Waldaische Gebirge, welche- den höchsten
Punkt des mittlern Rußlands bildet, und wo seine
größten Ströme entspringen, ist bloß ein Landrücken von
unbedeutender Höhe. Eigentliche Gebirge hat Ruß«
land nur auf seiner nordöstlichen Gränze gegen Asien,
wo ein Theil des Uralgebirges, hier das Werto,
churische genannt, als Gränzgebirge hierher gehört;
ferner auf der Krim oder in der Taurischen Halbinsel, die
Taurischen Gebirge; an der Ungarischen Gränze
die Ausläufer der Karpathen; und in dem an dem
Bothnischen Meerbusen gelegenen Theile die Nordi-
schen oder Russi sch.lappischen Gebirge, eine
Fortsetzung deö Kjölen. Bei der großen Ausdehnung des
Landes findet eine große Verschiedenheit des Bodens in
Hinsicht der Fruchtbarkeit Statt. Das mittlere Ruß-
land hat ausgedehnte fruchtbare Getreidefluren und große
Waldungen; das nördliche, gleichfalls sehr waldig, hat
nur bis zum 60sten Grade der Breite noch sichere Ernd«
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Osteuropa Osteuropa Asiatischen
Rußland Asiatische_Rußland Asien Polen Schweden Norwegen Europa Asien Bothnischen_Meerbusen