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(1518) Luther vor Cajetan in Augsburg.
Papst Leo X. hatte ihn zur Verantwortung nach Rom
geladen, doch wurde er vom Kurfürsten in Schutz ge-
nommen. Die Unterredung mit C. erfolglos.
(1519) Gespräch mit Miltiz.n) Disputation mit vr.
Eck in Leipzig. Beides ohne Erfolg.
1520 Luther verbrennt die päpstliche Bannbulle, o)
1519—1556 Kaiser Karl V., Enkel Maximilians.
Er war zugleich König von Spanien (Sohn Phi-
lipps des Schönen u. der Johanna v. Castilien).
Außerdem Herrscher in Oestreich, den Nieder-
landen, Neapel u. Sizilien, endlich auch in der
neuen Welt.
1521 Reichstag zu Worms. Luther verantwortet
sich, x) wird in die Acht'erklärt, aber nach der
Wartburg gerettet.
Hier lebte er als ,,Junker Jörge" und begann die
deutsche Bibelübersetzung mit den Psalmen.
Aber schon 1522 kehrt er nach Wittenberg zurück
und beschwichtigt die dortige B i l d e rst ü r m e r e i un-
ter Karlstadt. 1525 entsagte ec dem Cölibat durch
seine Heirath mit Katharina von Bora, einer
ehemaligen Nonne.
1521-1525 Erster Krieg zwischen Kaiser Karl und Kö-
nig Franz.
Letzterer strebte nach dem Besitze von Neapel, ver-
lor aber Mailands) durch die unglückliche Schlacht bei
Pavia 1525, in welcher er gefangen wird. Schon
vorher war der tapfere Bayard (Ritter ohne Furcht
und Tadel) gefallen, und der beleidigte Connetable
Karl von Bourbon zum Kaiser übergegangen.—
Franz mußte zumadrid Italien entsagen, hielt aber,
freigelassen, den Vertrag nicht.
1524—1525 Der Bauernkrieg.
Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwa-
den, welche Luthers Lehre von der „Freiheit eines
n) Ueberbringer der geweihten Rose, milden Charakters.
o) Vor dem Elsterthor in Wittenberg.
P) Zuspruch des alten Frundsberg. Luthers Glaubensmuth in wel-
chem Bekenntniß?
9) Hier wird Franz Sforza als Herzog eingesetzt.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Leo_X Leo Karl_V. Karl_V. Maximilians Johanna Katharina_von_Bora Karl Karl Franz Franz Bayard Karl_von_Bourbon Karl Franz Franz Luthers_Glaubensmuth Franz_Sforza Franz
62
1792—1795 Der N a t i on a l co n v e n t.
1793 Hinrichtung Ludwigs (am 21. Jan.) und seiner
Gemahlin Marie A n t o i n e 11 c a) (am 14. Oe t.).
Schreckensherrschaft der Iacobiner.
Die Hervorragendsten unter den letzteren waren Ma-
ral,b) Danton und Robespierre. Dieser bald
sehr mächtig, läßt Tausende hinrichten, schafft das
Christenthum ab, aber 1794 selbst hingerichtet.
Inzwischen bringt W i l l i a m Pitt die erste Coa -
litio n (England, Rußland, Oestreich, Preußen u.a.)
gegen Frankreich zu Stande.
Zwar sind die Verbündeten anfangs glücklich (Ero-
berung Belgiens), werden aber durch die Siege des
Generals Jour da n über den Rhein getrieben. Hol-
land zur b a t ao i s ch e n Republik erklärt.
1795 P r e u ß e n o) schließt mit Frankreich d e n F r i e d c n
zu Basel.
Die Länder auf dem linken Rheinufer sollten bis zum
Reichsfriedcn in den Händen der Franzosen bleiben.
1795—99 Frankreich unter d e in D i r e c t o r i u ni. ck)
1796 I o u r d a n und Moreau durch den Erzherzog
Karle) aus Deutschland vertrieben. Napoleon
Bo n a p ar t e' s Siege in Italien.
Bonaparte geboren 1769 zu Asa cc io auf Corsica,
auf der Kriegsschule zu Brienne gebildet. Er schlug
als Obergeneral die Sardinier bei Millesirno, die
Oestreicher bei Lodi (Erstürmung der Addabrücke)
und Areale. Nach der Einnahme von Mantua
bedroht er Steiermark. Da
1797 Friede zu Campo Fornno.
Oestreich tritt Belgien und Mailand an Frankreich ab,
wird aber durch Venedig und dessen Besitzungen
Istrien und Dalmatien entschädigt.
Ober-Italien wird in eine ligurische und eine
cisalpt nische Republik verwandelt. In den 2
folg. Jahren wird der Kirchenstaat zur römischen,
ch Tochter der Moria Theresia, pcachttiebend.
b) 1793 durch Charlotte Cordav ermordet.
c) Welches damals auch in Polen gegen Kosciusko zu kämpfen hat.
d) Bestehend aus 5 Directoren, 2 Kammern und dem Roth der litten.
e) Bruder des Kaisers Franz.
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TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwigs Marie Danton Oestreich Napoleon Campo_Fornno Oestreich Theresia Charlotte_Cordav Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Belgiens Rhein Frankreich Basel Frankreich Deutschland Italien Corsica Mantua Belgien Mailand Frankreich Istrien Dalmatien Ober-Italien Polen
T
— 23 —
und viele Christen als Sklaven verkauft worden. Des-
halb predigt der Abt Bernhard v. C l a i r v a u x das
Kreuz. König Ludwig Vii. v. Frankreich und Kon-
rad Iii. versuchten vergebens das Verlorne wieder zu
gewinnen. Durch Hunger und Feinde wurden die
Heere fast ganz aufgerieben.
1152—1190 Friedrich i., Barbarossa.
Konrad's Neffe. Sein Hauptbestreben war, die kai-
serlicbe Autorität in Italien aufrecht zu erhalten, wo
sich die lombardischen Städte, besonders Mailand,
ungehorsam zeigten.
(tl56) Heinrich der Löwe erhält außer Sachsen auch
noch B a i e r n z u r ü ck. p) Oestreich wird ein Her-
z°gthum. //■'/■
1162 Zerstörung von Mailand.
Die Bürger hatten 1158 dem Kachra demüthig Ge-
horsam gelobt, nach seinem Abzüge aber sich wieder
empört, q) Nach mehrjähriger Belagerung unterwar-
fen sie sich, mußten aber auswandern und sich in 4
offenen Flecken niederlassen. Die Stadt unter Beihilfe
der gekränkten Nachbarstädte zerstört. . . .
(1167) Der lombardischestädtebund u nter dem P ap st
Al ex ander Iii. ,, /¿^
Zu harter Druck der kaiserlichen Statthalter. Die
Städte vereinigen sich und bauen Mailand wieder auf,
während Friedrich den Papst Alexander aus Rom
vertrieb; r) doch zwingt ihn die Seuche zur Heimkehr
nach Deutschland. Die Lombarden gründe» die Fe-
stung Alexandria, welche später dem Kaiser sieg-
reich widerstand.
1176 Schlacht bei Legnano.
In der Unterredung zu Cknavenna verweigert '
Heinrich der Löwe dem Kaiser die Heeresfolge, s)
Deshalb verliert Friedrich die Schlacht,!) muß Ale-
xander als Papst anerkennen und mit den Städten,
einen Waffenstillstand schließen, der 1183 zum Frie-'
p) Hauptstädte Braunschweig, Bardewik und München,
ch Mißhandlung des kais. Kanzlers Rainald.
r) Die kaiserl. Gegenpäpste Victor und darauf Paschalis.
s) Friedrichs Fußfall.
t) Tapferer Kamps der Mailänder (Schaar des Todes) um das Ca-
rocium. Des Kaisers Lebensgefahr.
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Extrahierte Personennamen: Bernhard_v Ludwig_Vii Ludwig Friedrich_i Friedrich Barbarossa Barbarossa Heinrich_der_Löwe Heinrich Friedrich Friedrich Alexander Alexander Heinrich Friedrich Friedrich Rainald Paschalis Friedrichs_Fußfall Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Italien Mailand Sachsen Mailand Mailand Rom Deutschland Alexandria Legnano Braunschweig
59
ihn, zu seinem Schwiegervater Bacchus von Maure-
tanien zu fliehen (168). Jedoch schon 167 wurde der
Legat des Metellus, C. Marius,z) zum Consulat und
und Oberbefehl erhoben und schlug Iugurtha und
Bacchus bei Cirka. Des Marius Quästor, L. Cor-
nelius Sulla, bewog (106) den Bacchus zur Aus-
lieferung des Iugurtha a) und beanspruchte deshalb
den Ruhm der Beendigung des Krieges, d) Numidien
unter zwei Verwandte des Iugurtha getheilt. /-
106 Cir. Po mp ejus und M. Tulliüs Cicero geboren.
102 Marius s ch > ä g t d i e A m b r o n e n und Teutonen
bei Agua Sextiä.e)
101 Marins und £t. Lutatius Catulus besiegen die
C im b er n bei Verbellst.
Die Cimbern und Teutonen erschienen zuerst an
den Pässen der Ostalpen, besiegten (113) den Cónsul
Papirius Carbo bei Noreja,ä) verheerten darauf Gal-
lien und besiegten mehrere römische Heere. Marius
viermal hinter einander zum Cónsul gewählt, vernich-
tete sie.
100 Aufstand des Saturninus und des Glaucia.—
Julius Cäsar geboren.
Marius, zum 6ten Male Cónsul, verband sich aus
Haß gegen den Adel mit zwei Democraten, dem Tri-
bunen Sa tur in us und dem Prätor Glaucia.
Volksfreundliche Ackergesetze wurden gegeben, der stolze
Metellus verbannt. Als aber Saturninus, um
dem Glaucia das Consulat zu verschaffen, den Mem-
mius, den Mitbewerber desselben erschlagen ließ, wurde
er und sein Anhang getödtet. e) Metellus kehrte
zurück.
91—88 Bundesgenossenkrieg. (Marsischer Krieg.)
Die italienischen Städte verlangten das römische Bür-
gerrecht, und da ihnen dies verweigert wurde, so be-
schlossen sie die Errichtung eines eigenen Bundesstaates
z) Ein homo novus, der sein Heer aus der niedrigsten Volksklasse
(den capite censi) zusammensetzte,
a) Er starb zu Rom den Hungertod,
d) Beginn der Feindschaft zwischen Marius und Sulla,
c) Im südlichen Frankreich, bei Massilia. (Die tapfern Weiber.)
cl) In Steiermark, dem alten Noricum.
o) Marius selbst, wohl halb gezwungen, führte den Adel gegen sie.
<
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht]]
TM Hauptwörter (200): [T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Bacchus_von_Maure- C._Marius,z Marius Iugurtha Marius_Quästor Marius L._Cor-
nelius_Sulla Sulla Tulliüs_Cicero Marius Marius Lutatius_Catulus Cónsul
Papirius_Carbo Marius Marius Julius_Cäsar Cäsar Marius Marius Marius Marius Sulla Marius Marius
Extrahierte Ortsnamen: Numidien Noreja Glaucia Prätor_Glaucia Bundesgenossenkrieg Rom Sulla Frankreich Massilia Steiermark
28
Erstes Kapitel.
Hunden, über alle Zonen des Erdbodens verbreitet,
doch hat auch das Klima sowohl an sich, als mittelbar
durch Darbietung anderer Nahrungsmittel und dadurch
herbeigeführte Verschiedenheit der Lebensweise, auf ihn
einen großen Einfluß, und nur in dem gemäßigten Kli-
ma schein: das körperliche und geistige Leben des Men,
schen auf eine seiner Bestimmung völlig genügende Weise
zu gedeihen. Die Anzahl der Menschen auf der ganzen
Erde wird auf 800 bis 900 Millionen geschätzt. Sie
sind einander zwar in den Hauptkennzeichen gleich, doch
findet eine große Verschiedenheit Statt in Rücksicht der
Farbe, der Sprache, der Lebensart, der körperlichen und
geistigen Bildung, der Religion und der Religions-
Verfassung.
Verschiedenheit der Menschen in Farbe und
Sprache.
§. 47- In Rücksicht der Verschiedenheit der Farbe
des Menschen giebt es: 1) Weiße, nämlich die Euro-
päer, und die westlichen Asiaten bis zum Ob, Kaspi-
schen Meere und dem Ganges, nebst den Nordafrika-
nern bis zum Senegal und Niger; 2) gelbbraune,
nämlich die übrigen Asiaten und die nördlichen Ameri-
kaner; 3) Schwarze, Neger und Negerar ti ge,
nämlich die übrigen Afrikaner; 4) kupferrothe, die
übrigen Amerikaner; und 5) Schwarzbraune, die
Australier. — Sehr verschieden sind auch die Menschen
in Hinsicht der Sprachen. Man theilt diese unter an-
dern in Haupt- oder Mutter, und Neben- oder
Töchtersprachen. Unter jenen versteht man solche,
die ihren eigenen Ursprung haben, unter diesen solche,
die ihre Entstehung einer andern Sprache verdanken.
So ist z. D. die Deutsche eine Mutter, und die Hol-
ländische eine Töchtersprache der Deutschen. Einige
Sprachen sind ferner roh, andere gebildet, einige ein,
sylbig, andere vielsylbig. Eine Menschen-Menge, die
von einerlei Abstammung ist und einerlei Sprache re-
det, heißt eine Nation oder ein Volk. Doch wird
auch oft Nation und Volk unterschieden, und unter
dem letzten eine Menschen - Menge verstanden, die un-
ter einerlei Regierung steht.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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E uropa.
71
lichen und Rennthkere in den nördlichen Gegenden;
Wildpret; worunter die 7luerochsen, Elenthiere, Stein-
böcke und Gemsen immer seltener werden; mancherlei
Raub- und Pelzwild, (Eisbären in dem nördlichsten
Theile); vieles zahmes und wildes Geflügel, worunter
auch Eidergänse, mancherlei Fische, (besonders gewäh-
ren die Häringe vielen Menschen Unterhalt), Bienen,
Seidenraupen, Perlenmusche.'n; vieles Getreide von al-
len Arten, auch Reiß in einigen Gegenden, Gartenge-
wächse von vorzüglicher Art, Obst, Wein, Tabak,
Flachs, Hanf, und im südlichen Europa edle Südfrüchte,
selbst Datteln und Zuckerrohr in den südlichsten Ge»
genden, große Waldungen fast überall, alle Metalle
und Halbmetalle, viele andere Mineralien, darunter
besonders Steinkohlen, Salz und Mineralquellen in
Menge.
Die Zahl der Einwohner beträgt an 224 Mil-
lionen, die aus Völkern verschiedener Abstammung be-
stehen und mehrere ganz von einander verschiedene Spra-
chen reden. Die zahlreichsten Völker flnd in West-
europa: die Franzosen, Engländer, Spanier, Irlän-
der, Portugiesen und Schotten; in Mitteleuropa:
die Deutschen, Italiener, Niederländer, Schweden,
Dänen, Normänner; und in Osteuropa: die Russen,
Polen, Ungarn, Osmanen oder Türken und Griechen.
Die christliche Religion ist die herrschende, weit weniger
zahlreich sind die Juden und Muhamedaner. An Bil-
dung haben die Europäer den Vorzug vor den Bewoh-
nern aller übrigen Ecdtheile, und betreiben nicht allein
alle Zweige der Landwirtschaft, den Bergbau, Fabri-
ken und Handel mit dem größten Fleiße und der ein-
sichtsvollsten Kenntniß, sondern auch Künste und Wissen-
schaften mit dem glücklichsten Erfolge; doch stehen hier-
in die Osteuropäer den übrigen Europäern beträchlich nach.
Wir theilen Europa in drei Haupttheile: West-
europa, wozu Portugal, Spanien, Frankreich und
die Brittischen Inseln; Mitteleuropa, wozu die
Niederlande, Belgien, die Schweiz, Italien, Deutsch-
land, Dänemark, Norwegen und Schweden; und Ost-
europa, wozu Preußen nebst Posen, Polen, Galt,
zien, Krakau, Ungarn, die Ionischen Inseln, Grie-
chenland, die Türkei und Rußland gehören.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa West-
europa Mitteleuropa Schweden Osteuropa Polen Ungarn Europa Portugal Spanien Frankreich Mitteleuropa Niederlande Belgien Italien Norwegen Schweden Polen Krakau Ungarn
Frankreich.
77
In einem Gebirge westlich von den Vogesen nimmt, und
nach einem nordwestlichen Laufe ln Belgien übergeht;
6) der Rhein, bloß Gränzfluß, macht östlich von den
Vogesen laufend, eine Strecke die östliche Gränze Frank-
reichs gegen Deutschland; und 7) der Rho ne, der aus
der Schweiz, wo er entspringt, westlich vom Genfersee,
in Frankreich eintritt, und nach einem südlichen Laufe
zwischen den Sevennen im Westen und den Alpen im
Osten, sich in das Mittelländische Meer einmündet. Es
giebt viele schiffbare mit Kunst gemachte Graben oder
Kanäle, wodurch mehrere Flüsse mit einander, und da-
durch selbst Meere in Verbindung gebracht sind, worum
ter vorzüglich der große Süd, oder Languedocsche
Kanal zu bemerken ist, der vermittelst der Garonne
das Atlantische Meer mit dem Mittelländischen in Ver,
bindung setzt, x
Frankreich, fast ganz im südlichen und nur we,
nig im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zo-
ne gelegen, hat theils ein warmes, theils ein gemäßig-
tes Klima, und erzeugt auf seinem meistens ergiebigen
und fast durchgehends wohl angebauten Boden, beinahe
alle zur Befriedigung der Lebensbedürfnisse erforderlichen
Produkte, worunter viele veredelte Schafe, Esel und
Maulesel, eine große Menge Fische, Seide in den süd«
lichen Gegenden, von wilden Thieren sind Wölfe noch
in manchen Gegenden sehr häufig, Getreide zur Aus,
fuhr hinreichend, vieles Obst, in den südlichen Strichen
auch Südfrüchte, besonders Oliven, Kastanien, welche
oft die Stelle des Brodes vertreten, Wein, ein Haupt-
produkt Frankreichs, Waldungen, Eisen tn Menge, Stein-
kohlen, Flintensteine, Salz, Mineralquellen.
Die Zahl der Einwohner beträgt 32§ Millio,
nen, wovon den größten Theil die eine eigene Sprache
redenden Franzosen ausmachen; außer diesen giebt es
Deutsche, in der Nähe des Rheins, Basken, in
der Nähe der Pyrenäen, Kymren oder Bretagner
(in dem nordwestlichsten eine große Halbinsel bildenden
Theile Frankreichs), die alle ihre eigenen Sprachen re-
den. Die herrschende Religion ist zwar die katholische;
doch finden sich auch viele Reformirte und Lutheraner
nebst Juden. Die Franzosen gehören zu den gebildet-
sten Einwohnern Europas, und haben es in Fabriken,
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Belgien Rhein Deutschland Schweiz Frankreich Atlantische Frankreich Frankreichs Rheins Frankreichs Europas
Mitteleuropa. Könige. Sardinien. 93
der Produkts des Landes von Bedeutung, aber mehr
in den Händen der Ausländer. Zn den schönen Kün>
sten hat Italien sich von jeher ausgezeichnet und Mei-
ster darin hervorgebracht. Auch die Wissenschaften wer-
den mit Erfolg betrieben, wiewohl im Ganzen hierin
die Italiener mehrere andere Europäische Völker nicht
erreichen.
Italien steht nicht unter einem einzigen Fürsten,
und bildet also nicht Einen Staat, sondern besteht aus
3 Königreichen, einem geistlichen Staate, einem Groß-
herzogthum, 3 Herzogthümern und einer kleinen Re-
publik. Auch gehören einige Theile des Landes zu andern
nicht Ztalienischen Staaten. Die einzelnen Theile sind:
1. Das Königreich Sardinien.
Es gehören dazu die Insel Sardinien, und vom
Festlande der westlichste Theil des nördlichen Italien.
Die Gränzen dieses letzkern sind gegen Westen Frank-
reich, gegen Norden die Schweiz, gegen Osten das
Lombardisch-Venezianische Königreich und das Herzog-
thum Parma, und gegen Süden das Mittelländische
Meer, welches hier den Meerbusen von Genua
macht. Die Größe beträgt über 1300 Qmeilen, wor,
auf 44 Millionen Menschen leben. Der Boden ist
theils gebirgig, theils eben. Von Gebirgen gehören
die Lepontischen, Penninischen, grauen, Cot-
tischen und die See- Alpen und die Apenninen
hieher. Der höchste Berg der Alpen, der Montblanc,
erhebt sich im Umfange desselben, und zwar südlich vom
Genfersee und in der Nähe der Schweizerischen Gränze.
Der Po nimmt hier seinen Ursprung, und ist der
Hauptfluß. Von dem Genfersee gehört der süd-
liche und vom. Lago maggioro der westliche Theil
hieher. Aus diesem letzten See fließt der Ticino (spr.
Tikschino) und geht in den Po. Sardinien hat einen
eigenen König, jetzt Karl Emanuel V. (Albert).
Turin, die Hauptstadt des ganzen Staates und Residenz
des Königs, östlich von den Cottischen und nördlich von den Meer-
alpen, südöstlich von Genf, am linken Ufer des Po, in einer
schönen Ebene, eine der schönsten und regelmäßigsten Städte, hat
ein großes königliches Schloß, eine Universität und 120,000 E n-
wohner. — Alessandria, große Stadt südöstlich von Turin,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Emanuel_V._(Albert) Karl
94 Mitteleuropa. Lomb. Venez. Könige.
wo berühmte Messen gehalten werden. — Genua, die vornehm-
ste Handelsstadt des Staates, südöstlich von Turin, am südlichen
Abhange der Apenninen und am Meerbusen von Genua, ist groß
und befestigt, und hat einen Hafen, eine Universität, viele Pal-
läste, bedeutende Fabriken und 80,000 Einwohner. -— Nizz a,
Seestadt am Mittelländischen Meere, südwestlich von Genua, ist
wegen ihres milden Klimas berühmt, und treibt lebhaften Han-
dels— Die Insel Sardinien, südlich von Corsica, im Mit-
telländischen Meere gelegen, mit der Hauptstadt Cagliari,
(spr. Kaljiaro, an der Südküste der Insel und an einem Meer-
busen, hat einen Hafen und eine Universität.
2. Das lombardisch-Venezianische Königreich.
Es begreift den nordöstlichen Theil des Festlands
von Italien, und gränzt gegen Westen an das König-
reich Sardinien, gegen Norden an die Schweiz und
Deutschland; gegen Osten an Deutschland und das Adria-
tische Meer, welches hier den Meerbusen von Venedig
bildet und gegen Süden an den Kirchenstaat, Modena
und Parma. Der kleinere nördliche Theil ist gebirgig,
der größere südliche Theil eine sehr fruchtbare und wohl
angebaute Ebene. Die Hauptflüsse sind der Po, wel-
cher die südliche Gränze des Landes macht, und sich
hier in das Adriatische Meer mündet, und die Etsch,
welche in dasselbe Meer ihre Mündung hat. Der Ti-
cino, ein Nebenfluß des Po, ist als Gränzfluß ge-
gen Sardinien zu bemerken. Von großen Landseen ge-
hören der östliche Theil des Lago maggiore, der
Comersee und der Gardasee hieher; dessen südliche
Spitze aber zu Deutschland gerechnet wird. Dieses Kö-
nigreich. welches 850 Qmeilen mit 4s- Millionen Ein-
wohnern enthält, gehört dem Kaiser von Oesterreich,
der es durch einen Vicekönig regieren läßt.
Mailand, Hauptstadt und Residenz des Viceköm'gs, nörd-
lich von Genua und südlich vom Comersee, an einem kleinen Ne-
benflüsse des Po, in einer großen herrlichen Ebene, hat eine
prachtvolle Domkirchc und 140,000 Einwohner. — Brescia,
Stadt, westlich vom Gardasee und nordöstlich von Mailand, mit
berühmten Metallwaarcnfabriken und starkem Handel. ■— P avia,
(spr. Pawia), Stadt, südlich von Mailand, am Ticino, unweit
seiner Mündung in den Po, hat eine berühmte Universität. —
Mantua, Stadt und starke Festung, südlich vom Gardasee
und östlich von Pavia, liegt in einem See. — Verona, große
Stadt, nordöstlich von Mantua und östlich von der Südspitze des
Gardasees, zu beiden Seiten der Etsch, hat ein merkwürdiges
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Corsica Kaljiaro
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Genua Genua Genua Sardinien Cagliari Italien Sardinien Deutschland Deutschland Venedig Modena Parma Sardinien Deutschland Oesterreich Mailand Genua Brescia Mailand Mailand Ticino Mantua Pavia Verona Mantua
219
V. O jta fien.
erweitern, je mehr sis sich der Ostküste nähern, da die
Hauptabdachung des Landes non Westen gegen Osten
zu gehen scheint. Auch giebt es Ebenen, wovon die
größten zwischen dem Hoangho und dem Yang-tse-
Kräng, den zwei Hauptfiüssen des Landes, sich ausbrei-
ten. Jener heißt auch der gelbe und dieser der blaue
Fluß, und ergießen sich beide in das gelbe Meer. Viele
Kanäle dienen zur Verbindung der zahlreichen Flüsse,
worunter der Kaiserkanal der merkwürdigste ist. Uncer
den Landseen sind der Fu-Dang und der Thung-
Thing, beide südlich vom Pang-tse-Kiang, die größten.
China liegt bis auf einen kleinen südlichen Theil,
der zur heißen Zone gehört, im südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone, und hat daher mehr ein
warmes als heißes Klima, das in den nördlichen Ge-
genden gemäßigt und kühler ist, als man es nach der
südlichen Lage erwarten sollte. Die Produkte sind
ziemlich dieselben, wie in den unter gleicher Breite ge,
legenen Asiatischen Ländern; doch verdienen vorzügliche
Auszeichnung unter den Thieren: Gold- und Silberfa-
sane, Kormorane oder Seeraben, die zum Fischfänge
abgerichtet werden, Goldfische, die größten und schön-
sten Schmetterlinge. Die Seidenzucht ist stark, und
von Getreide-Arten wird besonders Reiß gezogen, wo-
von ein großer Theil der Einwohner sich ausschließend
ernährt; desgleichen hat man viele Baumwolle, Zucker,
Indigo, Ginseng, Rhabarber und andere Arzneigewächse,
Bambus, eines der nützlichsten Gewächse für die süd-
lichen Gegenden, Thee, ein Hauptartikel der Ausfuhr,
Firniß-, Seifen-, Talg-, Wachsbäume, außer den ge-
wöhnlichen Metallen, Tsetong (eine Art weißes Kupfer),
Edelsteine, schönen Marmor, vortreffliche Porzellanerde,
Salz.
Die Zahl der Einwohner, die sehr verschieden
angegeben wird, von 160 bis 200 und 360 Millionen,
sind vornehmlich Chinesen mit einer ganz eigenen Spra-
che, ferner Mandschu, Sifanen (zu den Mongolen ge-
hörig), Miao-se (wilde Gebirgsbewohner), auch Ju.
den. Der größte Theil bekennt sich zur Religion des
Buddha (der hier Fo heißt). Auch giebt es Anhänger
der Lehre des Confucius, der Muhamedanischen und Jü-
dischen Religion und Christen in geringer Zahl. Die
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