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1. Kurze Geschichte von Hessen - S. 9

1881 - Gießen : Roth
gegenüber die „Ringwälle" der Germanen erhoben, mainanfwärts nach der Nidda, nach der Wetterau und dem Odenwalde. Die Pfeiler einer, wahrscheinlich von Trajan erbauten, festen Brücke über den Rhein waren bis vor Kurzem bei niedrigem Wasserstande noch in der Nähe von Mainz zu sehen; jetzt sind dieselben entfernt. Als die wichtigsten römischen Niederlassungen in Rheinhessen sind außer Mainz zu nennen: Worms, Oppenheim, Ingelheim, Bingen, Alzey. Ueberall erkennt man die Spuren der Römer aus den Resten ihrer zum Theil großartigen Bauwerke. Bon den römischen Ueberresten in Mainz verdienen die „Wasserleitung" und der „Eichelstein" ganz besonderer Erwähnung. Die Wasserleitung wurde von der 14. Legion erbaut und führte das Wasser aus den Quellen bei Gonsenheim an Zahlbach vorüber auf die Höhe des Berges au und auf welchem Mainz erbaut war. Die ganze Leitung hatte eine Länge von mehr als 7 Km. und ruhte auf Pfeilern, von denen einzelne 32 M. hoch gewesen sein müssen. Noch sind die Trümmer von 56 dieser Pfeiler übrig, von denen einige eine Höhe von 7y2 M. haben. Der Eichelstein, eine runde, thurmähnliche Steinmasse, welche srüher mehr als 25 M. hoch gewesen sein soll, deren Zweck man aber nicht mehr weiß, wird gewöhnlich als das Grabdenkmal des römischen Feldherrn Drusus, des Gründers von Mainz, angesehen. b) Die befestigte Grenzlinie der Römer führte in vielen Windungen durch Mittel- und Süddeutschland von Coblenz bis an die Donau und heißt noch heute im Munde des Volkes der „Pfahlgraben." Es finden sich noch deutlich sichtbare Spuren bei den Orten Ziegenberg, Fauerbach, Hochweisel, Pohlgöns, Kirch-göns, Langgöns, Grüningen und Arnsburg. In der Nähe des Pfahlgrabens, aber auf germanischem Gebiet, findet man noch altdeutsche Grabstätten, „Hünengräber", große Steinhaufen, in denen Knochen, mit Asche gefüllte Urnen, sowie Gegenstände von Bronze, Eisen, Bernstein und Glas gefunden wurden und zuweilen noch gefunden werden. Der Pfahlgraben bestand aus einem oder mehreren Erdwällen^ von Zeit zu Zeit durch einen Thurm oder ein Castell verstärkt. Em besonders starkes Werk war die Saalburg mit dem Vorwerk Capersburg auf dem Gebiet der ehemaligen Landgrafschaft Hessen-Homburg. Auch über die Höhen des Odenwaldes zogen römische Befestigungen, von denen Enlbach bei Erbach und das Hennehaus bei Vielbrunn noch theilweise erhalten sind. Auch die Riesensäule auf dem Felsberg und die Henne sän len bei Mainbullau werden

2. Kurze Geschichte von Hessen - S. 13

1881 - Gießen : Roth
- 13 — konnte Karl nicht dulden. Er zog mit 3 Heeren gegen ihn, um ihn zu züchtigen. Als Thassilo nirgends einen Ausweg sah, unterwarf er sich seinem gewaltigen Gegner, übergab ihm sein Herzogthum und empfing es als Lehen zurück. Aber diese Untwersung war nur Heuchelei; heimlich verband er sich mit den Sachsen und Schwaben, ja sogar mit den heidnischen Avaren an der mittleren Donau. Doch der Wachsamkeit Karls entgingen die geheimen Rüstungen nicht und plötzlich lnd er den ungetreuen Vasallen auf das Maifeld uach Ingelheim zur Verantwortung. Zwar glaubte Thassilo den Gewaltigen durch Scheinheiligkeit abermals täuschen zu können, als aber selbst seine Baiern gegen ihn zeugten, sprachen die Großen des Reiches die Todesstrafe gegen ihn aus. Karl begnadigte ihn und wies ihm das Kloster Lorsch als Gefängniß an, „damit er seine Schmach in Vergessenheit begrabe." b) Nächst Aachen, das Karl den Großen durch seine warme Quelle besonbers anzog, war Nieber-Jngelheim sein Lieblingsaufenthalt. Hier ließ er sich zwischen 768 und 774 einen herrlichen Palast bauen, der mit dielen Säulen aus Granit, die er aus Ravenna hatte kommen lassen, Marmor und Porphyr geziert war. Mit dem Geschlecht der Karolinger zerfielen auch die stolzen Schlösser, welche Karl zu Tribur, Mainz, Worms und Ingelheim hatte bauen lassen. Zwar ließ Friedrich Barbarossa (1154) das Schloß zu Ingelheim wieber herstellen, aber in der „kaiserlosen Zeit" des Interregnums würde es abermals und zwar von Richarb von Cornwallis, an welchen die Großen des Reiches die Krone verschachert hatten, zerstört. Unter Karl Iv. erhob es sich nochmals aus seinem Schutte, aber die Morbbrcnnerlmnben Lubwigs Xiv., welche gegen Ende des 17. Jahrhuuberts die Pfalz verwüsteten, ließen nur noch wenige Trümmer von dem Zeugen ehemaliger Kaiserherrlichkeit übrig. Bei Gernsheim, Ni er stein und Heppenheim bestauben zu Karls des Großen Zeit kaiserliche Kammergüter, ans welchen Musterwirthschaften betrieben würden, beren Beispiel verbessert und anregenb auf die Umgebung einwirkte. Die ganze Ebene zwischen Rhein, Main und Obenwalb nahm zu jener Zeit der kaiserliche Reichsforst „Fo rehahi" (Föhren- [Staunen] tu alb) ein, wo Karl und noch seine Nachfolger nach der Last der Regierungsgeschäfte sich mit dem eblen Waibwerk ergötzten. Die großartigen Trümmer des Jagbschlosses Dreieichenhain ■— vom Volke noch heute scherzhaft „kaiserlicher Hunbestall" geheißen — geben Kunbe von einstiger Herrlichkeit. Auf den Pfeilern der zerstörten Römerbrücke bei Mainz ließ Karl der Große eine hölzerne Brücke aufführen, die jeboch kurz nach ihrer Vollenbung ein Raub der Flammen würde (803). Der weitere Plan Karls v. Gr., die beiben Ufer des Rheines durch eine steinerne Brücke zu verbiuben, kam nicht zur Ausführung. An Karl

3. Kurze Geschichte von Hessen - S. 49

1881 - Gießen : Roth
— 49 — Dom, und zu spät sahen die Unglücklichen, daß sie nur für beit unmenschlichen Feind ihr Gut an einem Ort zusammengebracht hatten. Nachbem der anfangs bestimmte Termin um 6 Tage hinausgeschoben worben war, würde plötzlich am 31. Mai bekannt gemacht, der Termin sei wieber um 2 Tage verkürzt und es solle Nachmittags nach 12 Uhr kein Einwohner sich mehr blicken lassen, Weber in seinem Hanse noch auf der Straße. Väter, Mütter, Kinder, Greise verlassen jetzt ihre Heimath, um in bett benachbarten Dörfern Schutz und Obbach zu suchen. Um 4 Uhr wirb bett mit Plünbern beschäftigten Grenabiereu das erste Zeichen zum Anzünben gegeben. Dieselben eilen an die überall aufgethürmten Strohhaufen, um sich Fackeln zum bequemen Anzünben zu bereiten. Ein Kanonenschuß giebt das letzte Zeichen, rasch vertheilen sich die Mordbrenner in die verschieben Straßen und Wersen unter Jubelgeschrei bett Brand in die Häuser. Bald wälzen sich die Flammen durch die ganze Stadt und am nächsten Morgen ist von der herrlichen Stadt nichts übrig, als ein rauchender Trümmerhaufen. Nur der Dom hatte der zerstörenben Macht des Feuers wiberstanben. Nur 6 Wochen hausten die Vanbalen auf den Trümmern der Stadt, erbrachen die Gewölbe im Dom, sowie die Gräber, beraubten die Leichname ihrer Kostbarkeiten und Gewänber uttb warfen die Leichen fpottenb auf den Friebhöfen und in den Kirchen umher, dann zogen sie ab nach Mainz. c) Auch Dannstabt würde zweimal erobert und gebranbschatzt, (1691 uttb 1693) bis ettblich der Friebe von Ryswick (1697) dem Reich bett Frieden brachte. Nochmals kämpften die hessischen Truppen gegen Ludwig Xiv. in dem sogenannten „spanischen Erfolgekrieg". In diesem Kriege erwarb sich der Bruder des Landgrafen, der kaiserliche Feldmar-fchaßieittrtant Prinz Georg von Hessen, der 1705 vor Barcelona den Heldentod starb, durch die Eroberung von Gibraltar (1704) unsterblichen Kriegsruhm. d) Abweichend von seinen sparsamen Vorfahren war Ernst Ludwig prachtliebend und führte Bauten aus, die seine Mittel überstiegen und bereu Kosten ihn und seine Nachfolger brückten, so, das neue Schloß, als das alte 1715 theilweise ein Raub der Flammen geworben war, die Jagbschlösser: Jägersburg, Wolfsgarten, Mönchsbruch, das sogenannte Griesheimer Haus, ferner das alte Opernhaus und das Orangeriehaus im Bessnnger Herrengarten. Noch eine anbete Liebhaberei des Lanbgrafen verschlang^ große Summen, nämlich seine Experimente zur Entdeckung des „Steins der Weisen", mit welchem er unedle Metalle in Gold Zu verwandeln hoffte. Müller. Geschichte von Hessen. 4.

4. Kurze Geschichte von Hessen - S. 48

1881 - Gießen : Roth
— 48 — verwüstete, das Heidelberger Schloß und die Städte Mannheim, Gernsheim, Oppenheim, Alzey, Worms, Speyer it. a. zerstörte und die Bergstraße heimsuchte. b) In welcher Weise man mit Worms verfuhr, sei hier kurz erzählt: Am 1. Oktober erschienen die Franzosen vor Worms und Zwangen die Stadt theils durch Drohungen, theils durch das Versprechen, daß man nur 300 Mann als Garnison in die Stadt legen und die Gerechtsame der Bürger respektiren wolle, die Thore zu öffnen. Statt 300 rückten sosort 1400 ein, deren Zahl sich in kurzer Zeit noch um die Hälste vermehrte. Die Franzosen benahmen sich wie die Herren und behandelten die Bürger mit Hohn und Spott. Um den Magistrat gefügig zu machen, wurden mehrere Rathsherren eingesperrt, andern eine Einquartierung aus der Hefe der Bevölkerung ins Haus gelegt, oder deren Frauen zu den entehrendsten Dienstleistungen gezwungen. Die Einwohner mußten ihre Schulden nach Holland, Köln, Frankfurt und Nürnberg aufs gewissenhafteste angeben und dann dieselben innerhalb 3 Wochen an die französische Kriegskasfe bezahlen. Kurze Zeit darauf traf der Befehl ein, daß alle Festungswerke, ohne Ausnahme geschleift werden sollten. In wenig Wochen wurden so die äußern Werke, Mauern, Wälle, Thore und über vierzig große und kleine Thürme vernichtet. Die Bürger mußten alles, was sie von Waffen befaßen, abliefern und wurden, nebst den Landleuten der Um- gegend, durch Prügel gezwungen an der Zerstörung mit zu arbeiten. Die im Zeughaus vorhandenen Geschütze wurden theils in den Rhein versenkt, theils nach Landau geführt. Alle vorrüthigen Früchte mußten, bei Androhung der Häuferverbrennung an die französische Garnison zu Mainz abgeliefert werden. Aber das Maß des Schreckens war damals noch nicht erfüllt, noch stand der Stadt das schlimmste bevor! Am 22. Mai 1689, des Abends, ließ der Kommandant den Rath und die vornehmsten Bürger vor sich kommen und eröffnete ihnen, daß nach 6 Tagen die Stadt ein Raub der Flammen werden müßte. Vergebens waren alle Versuche der Unglücklichen, das furchtbare Geschick abzuwenden. Das Einzige, was sie erlangten, war das Versprechen, die Habe der Bürger auf 500 Wagen wegführen zu lassen. Bis diese kämen, sollten ihr im Dom, im Bischofshofe und in dem Nonnenkloster Marienmünster, welche Gebäude verschont bleiben sollten, eine sichere Aufbewahrungsstätte gewährt fein. Viele brachten ihre Habe auch wirklich nach dem Dom. Zu ihrem Schrecken hörten sie kurz darauf, daß nur das Kloster verschont bleiben solle. Aber die Wachen ließen jetzt niemand mehr zum

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 12

1890 - Leipzig : Reichardt
12 hren die groartigen Tempel- und Palastbauten, nament-lich in Theben, deren Ruinen bei den heutigen Drfern Karnak, Luksor und Medinet-Abu liegen, die groartigste Bauthtigkeit unter A m e n h o t e p Iii. und R a m s e s Ii. Von ersterem der Tempel in Medinet-Abu, vor welchem die von den Griechen als die Memnonstatuen bezeichneten Kolossalstatuen des Knigs stehen. Ramses Ii. erbaute den Amuntempel mit groartiger Sulenhalle in Karnak, ebenso das Ramesseum und den Felsentempel von Abu-Simbel in Nubien. Unter den spteren Ramessiden gert gypten infolge von Thronstreitigkeiten und des bergewichts der Priester mehr und mehr in Verfall. Das Reich gespalten, Abfall von thiopien, d. h. des heutigen Nubiens, wo das selbstndige Reich von Napata (Mero) entsteht. Von hier ausgehend: 726672 Die thiopische Fremdherrschaft in gypten. Diese beendigt durch den Assyrerknig Assarhaddon. Un-ter diesem 20 Teilfrsten als assyrische Vafallen. (So-genannte Dodekarchie, d. h. Zwlfherrschaft nach dem Be-richte der Griechen.) Einer derselben, Pfammetichos, schttelt das Joch der Asshrer ab und erlangt mit Hilfe karischer und ionischer Sldner die Alleinherrschaft durch die Schlacht bei Momemphis (um 655). 655610 Psammetich, König vou gypten. Sais wird Residenz. gypten dem phnicischen und griechischen Handel geffnet. Durch Heranziehung griechischer Truppen beleidigt Pf. den einheimischen Kriegerstand, so da nach einem fast erfolglosen Feldzuge gegen Syrien 200 000 Krieger nach thiopien auswandern. Neuer Stand der Dolmetscher. 610595 Necho drang bis zum Euphrat vor1), verlor aber 605 gegen Nebukadnezar die Schlacht bei Circesium. Den Verbindungskanal zwischen dem Nil und dem Roten Meere fhrte er bis der die Bitterseeen hinaus2) und lie durch Phnicier Afrika umschiffen. (595589) Pfammetichos Ii. kmpfte unglcklich gegen thiopien. 589570 Ajiries (Hofra) eroberte zwar Cypern und phnicische Kstenstriche, aber ein unglcklicher Feldzug gegen Cyrene erregte eine Em-prung der Krieger, die den Feldhauptmann Amasis zum Könige machten. Apries besiegt und gettet. x) Den Judenknig besiegt er bei Megiddo. 2) Vollendet wurde derselbe erst durch Darius und war lange Zeit fahrbar, bis er durch Vernachlssigung vllig versandete.

6. Geschichte - S. 1

1898 - Gießen : Roth
Befestigte. I. Äitder aus -er alten Geschichte. 1. Me Ägypter. Ägypten verdankt sein Dasein dem befruchtenden Nil. Ohne denselben wäre es entweder eine felsige Steppe wie sein Nachbarland im Osten, oder ein unfruchtbares Sandmeer wie die libysche Wüste im Westen. Drei Monate lang — von Anfang Juli bis Ende September — lassen die periodischen Regengüsse und Schneeschmelzen in Abessinien und dem Gebiete der großen Seen Jnner-asrikas den Fluß über seine User treten. Ein Netz von Kanälen leitet das Wasser — heute wie ehemals — nach solchen Stellen, wo bei dem natürlichen Lause des Flusses eine Überflutung nicht mög-Pyramiden von Gizeh. wäre. Dann gleicht das ganze Nilthal einem Meere, aus dem Städte und Dörfer, Palmen-, Maulbeer- und Feigenhaine gleich grünen Inseln hervorragen. Wieder drei Monate später ist der durch den Nilschlamm befruchtete Boden mit den üppigsten Getreidefeldern bedeckt. Ägypten war deshalb schon im Altertum die Kornkammer des Morgenlandes und wohl eine der ältesten Kulturstätten der Menschheit. Die Bewohner. Eigentümlich und wunderbar wie das Land waren auch der Charakter und das Leben seiner Bewohner. Ernst und feierlich lebten sie von allem Fremden abgeschlossen. Sie zerfielen in mehrere erbliche Stünde oder Kasten. Jeder gehörte für immer der Kaste an, in der er geboren war. In die Herr sch äst teilten sich die Priester und die Krieger. Das Volk zerfiel in Gewerbtreibende, Ackerbaues und Hirten. Die Könige, Pharaonen genannnt, gehörten der Krieger-kaste an. Die Priester waren im Besitz der Wissenschaften. Sie waren Sternkundige, Mathematiker, Arzte, Geschichtsschreiber und Baumeister. Sie verstanden es, nach Sonne und Mond das Jahr in natürliche Abschnitte zu teilen, und bestimmten die Tageszeiten nach dem Schatten von Säulen. Ihre Schrift war eine Bilderschrift. Die einzelnen Schriftzeichen heißen Hieroglyphen. Man bezeichnete z. B. ein Hans durch ein Viereck, einen Tempel durch ein solches mit einem Götterbild, Wasser durch einige Wellenlinien. Auch Thätigkeiten und Zustände finden sich bildlich dargestellt, z. B. das Geben durch einen ausgestreckten Arm mit einem Brot, das Kämpfen durch einen bewaffneten Arm, Hunger durch eine in den Mund geführte Hand 2c. Die Priester hatten großen Einfluß auf die Könige und das Volk, und ihre Schulen in Theben, Memphis, Heliopolis (Kairo) und Sa'is waren im Altertum we? berühmt. Die Hirten bildeten die unterste Kaste. Sie galten für unrein und durften feinen Tempel betreten. _ Die Religion der Ägypter war eine Naturreligion. Aus der Maffe der religiösen Darstellungen aus den Denkmälern, den zahllosen Gestalten der Götter und der ihnen heiligen Tiere: Ichneumon, Katze, Krokodil rc., darf man den Schluß ziehen, daß die Ägypter ein frommes Volk gewesen sind. Einem innern Bedürfnis folgend, brachten ste bet jeder Gelegenheit ^ihre Dankbarkeit gegen Gott als höhere, überirdische Macht und ata Urgrund alles L>eins zum Ausdruck. Dieser Gott, unersorschlich in seinem Geschichte. (@mil Roth in Gießen.) I

7. Geschichte - S. 7

1898 - Gießen : Roth
Meder und Perser (Cyrus). 7 Geschichte. Babylon, nach der Bibel von dem gewaltigen Jäger Nimrod gegründet, scheint der älteste Sitz der Herrschaft gewesen zu sein. Von hier zog Assnr aus, um Assyrien zu gründen! Ums Jahr 2000 v. Chr. herrschte in Assyrien, Babylon und dem östlich von Assyrien gelegenen Medien Ninus, der Erbauer von Ninive. Babylon und Medien brachen im 8. Jahrhundert v. Chr. das assyrische Joch und machten sich selbständig. Dasür dehnte sich Assyrien durch Eroberungen im Westen aus. Salmanassar eroberte Samaria, die Hauptstadt des Reiches Israel, und führte die angesehensten Einwohner gesangen weg. Er gedachte auch Jerusalem zu erobern, wurde jedoch durch den Ausbruch einer ansteckenden Krankheit in seinem Heere daran verhindert. Von jetzt an ging es abwärts mit dem assyrischen Reiche. Nabopolassar von Babylon machte demselben um 600 vollends ein Ende, indem er Ninive eroberte und gänzlich zerstörte. Unter Nabopolassars Sohn Nebnkadnezar erlangte Babylon seine höchste Macht. Nebnkadnezar eroberte das Reich Juda, zerstörte Jerusalem und sührte viele Einwohner gesangen nach Babylon. Aber schon nach seinem Tode sank das Reich und kam unter die Herrschaft Persiens (536). Die Babylonier hießen auch Chaldäer. Ihre Priester weissagten aus dem Laufe und der gegenseitigen Stellung der Gestirne die künftigen Geschicke der Menschen. In der That waren sie in der Sternkunde sehr erfahren. Sie verstanden die Mittagslinie zu bestimmen, den Tag nach dem Stand der Sonne in 12 Stunden zu teilen, Mondsfinsternisse vorauszuberechnen re. Ihre Schriftzeichen bestanden aus verschieden gruppierten keilförmigen Strichen (Keilschrift). Die Stadt Aobyton, aus beiden Seiten des Euphrat gelegen, galt im Altertum als die prächtigste Stadt der Erde. Sie bildete ein Quadrat Don drei Meilen Seilenlänge. Ihre Mauern waren fest mit Erdharz verkittet und so breit, daß Ig Reiter sich darauf nebeneinander bewegen konnten. In die tntt 250 Türmen bewehrte Stadt führten 100 eherne Thore. Unter den Bauwerken sind als die berühmtesten zu nennen: die Tempelvyramide Baals (der babylonische Turm), die Euphratbrücke und die königliche Burg mit den schwitzenden Gärten der Königin Semiramis. Letztere aalten als eines der sieben Wunderwerke der Welt und waren von Nebukabuezar auf hohen, kunstvollen Terrassen zu Ehren seiner Gemahlin angelegt worden. Die herrlichen Bäume und die schattigen Laubengänge sollten derselben ein Ersatz sein für die von ihr verlassene Gebirgsheimat Medien. 5. Weder und Werfer (ßyrus). Medien mit der Hauptstadt Ekbataua lag östlich von Assyrien und erstreckte sich über das Hochland von Iran. Persien dehnte sich südöstlich von Babylon bis zum indischen Ocean aus. Seiue Hauptstädte waren Susa und Persepolis. Die Perser erscheinen in frühester Zeit als ein tapferes und kräftiges Bergvolk. Die Jugend hielt man zu drei Dingen an: zum Reiten, zum Bogenschießen und die Wahrheit zu sagen. Es war dies eine Folge der Lehren des weisen Gesetzgebers Zoroaster, die in Medien und Persien Eingang gesunden hatten. Zoroaster lehrte bereits die Unsterblichkeit der Seele und eine gerechte Vergeltung. Nach seiner Lehre stehen die Menschen unter dem Eiilfluß eines guten und eines bösen Geistes (Ormuzd und Ahriman). Der Kamps zwischen gut und böse dauert 12 000 Jahre. Zuletzt wird das Gute siegen. Die Lehren Zoroasters sind zusammengestellt in der Zend avesta, d. h. der heiligen Schrift. Cyrus. Der Befreier des Perservolkes von der Dienstbarkeit der Meder und der Gründer des großeu persischen Reiches ist Cyrus (in der Bibel Kores genannt). Die Sage erzählt von ihm folgendes: Einst träumte der medische König Astyages, aus dem Schoße seiner Tochter Mondäne wachse ein Weinstock, der ganz Asien überschatte. Die Traumdeuter erklärten, ein Sohn der Mandane werde sich ganz Asien unterwerfen. Als nun Mandane, die mit einem vornehmen Perser, Kambyses, verheiratet war, einen Sohn bekam, so befahl Aftyages feinem Hofbediensteten Harpagus, das Kind zu töten. Doch dieser erbarmte sich desselben und übergab es einem Hirten zur Erziehung. Der Knabe wurde Cyrus genannt und wuchs kräftig heran. Durch Klugheit und Mut gab er feinem Großvater bald Gelegenheit, in dem Hirtenknaben seinen Enkel zu erkennen und lieb zu gewinnen. Trotzdem wurde Harpagus sür seinen Ungehorsam grausam bestraft. Der König ließ ihm nämlich das Fleisch seines eigenen Sohnes zubereiten und zum Essen vorsetzen. Nach dem Mahle zeigte man dem armen Vater Haupt und Hände seines Kindes und teilte ihm mit, was er verzehrt habe. Harpagus erschrak zwar, faßte sich aber und erklärte unterwürfig, es sei ihm recht, was der König gethan habe. Innerlich aber kochte er vor Wut und sein ganzes Bestreben war fortan

8. Geschichte - S. 24

1898 - Gießen : Roth
24 Bilder aus der alten Geschichte. Nachfolgern erlangte das römische Reich seine größte Ausdehnung. Es umfaßte die schönsten Länder dreier Weltteile und erstreckte sich vom atlantischen Ozean bis zum Euphrat, von der Donau bis zur Sahara und dem oberen Nil. An Stelle der verheerenden Bürgerkriege waren Ordnung und Sicherheit getreten. Die Stadt Rom wurde vergrößert und mit herrlichen Bauwerken geschmückt. Die Dichtkunst blühte (Vergil, Ovid, Horaz u. a.) und die Wissenschaften fanden eifrige Pflege. Man nannte deshalb die Zeit des Augustus das goldene Zeitalter. Aber die alten Tugenden waren geschwunden. Aller äußere Glanz konnte das innere Verderben nicht aufhalten. Abscheuliche Laster herrschten in allen Ständen. Auch unter Augustus hörten die auswärtigen Kriege nicht aus. Sein Stiefsohn Drusus hatte längs des Rheines eine Reihe von Kastellen angelegt, war dann über den Strom gegangen und bis zur Weser und Elbe vorgedrungen. Die Schlacht im Teutoburger Walde (9 rt. Chr.) setzte dem ferneren Vordringen der Römer in Deutschland ein Ziel. Das wichtigste Ereignis unter der Regierung des Kaisers Augustus ist die Geburt Jesu Christi, des Weltheilandes, in dem Städtchen Bethleh em. Die unmittelbaren Nachfolger Oktavians waren grausame Tyrannen, von denen keiner eines natürlichen Todes starb. Casus Cäsar, mit dem Beinamen Caligula, war sogar wahnsinnig. Anders wäre sein Wunsch: „O, daß doch das ganze römische Volk nur einen Hals hätte, damit es leichter hinzurichten wäre!" kaum zu verstehen. Er erhob sein Pserd zur Würde eines Konsuls und beanspruchte für sich göttliche Ehren. Christenverfolgungen. Kaiser Nero war der schrecklichste von allen. Ertötete seine eigene Mutter, seine Gattin, seinen Lehrer Seueca und Tausende der angesehensten Bürger. Um sich den Anblick einer brennenden Stadt zu verschaffen, ließ er Rom an mehreren Enden anzünden und ergötzte sich kindisch an dem ungeheuren Flammenmeer. Als das Volk über solche Frevel laut murrte, bezeichnete Nero die harmlosen Christen als Urheber und verfolgte sie mit entsetzlicher Grausamkeit. Man zerriß sie mit glühenden Zangen, enthauptete und kreuzigte sie, nähte sie in Tierfelle und warf sie den reißenden Tieren vor. Einige wurden mit Pech und Schwefel bestrichen, an Pfähle gebunden und in die kaiserlichen Gärten gestellt, um als Fackeln die dunkle Nacht zu erleuchten. Auf einem prächtigen Wagen fuhr dann Nero ein ihnen vorüber und weidete sich an den Cualen der Unglücklichen. Auch die Apostel Petrus und Paulus sollen unter diesem Tyrannen den Märtyrertod erlitten habxn. Seine Würde vergaß er so sehr, daß er als Sänger und Wettkämpfer Griechenland durchzog und sich Beifall und reiche Ehrengeschenke erzwang. Endlich wurde das Volk die Herrschaft des wahnsinnigen Tyrannen müde. Überall brachen Empörungen aus. Nero floh deshalb aus Rom. In seiner Todesangst ließ er sich durch einen Freigelassenen töten, indem er ausrief: „Welch ein Künstler stirbt in mir!" (68). Unter Vespasian kam eine bessere Zeit. Doch wurden auch unter ihm die Christen noch immer unmenschlich verfolgt. Von den unter feiner Regierung geführten Kriegen ist besonders wichtig der gegen die Juden. Schon unter Nero hatten diese sich empört, waren aber von Vespasian, der damals noch Feldherr war, bis aus die Stadt Jerusalem unterworfen worden. Nach seiner Erhebung zur Kaiserwürde überließ Vespasian die Vollendung des Werkes seinem Sohne Titus. Trotz schrecklicher Hungersnot wiesen die Belagerten die von Titus ihnen angebotene Gnabe zurück. So würde Jerusalem erobert und samt dem Tempel zerstört (70 n. Chr.). Über eine Million Juben waren durch Hunger, Schwert itnb Seuchen umgekommen, der Rest würde in alle Welt zerstreut.

9. Geschichte - S. 54

1898 - Gießen : Roth
54 Bilder aus der deutschen Geschichte. boten wenig Bequemlichkeit. Von besonderer Wichtigkeit war der Brunnen. Auf steilen Burgen war er gewöhnlich in Felsen gehauen und sehr tief. Die Burg überragte ein fester Turm, der „Bergfried", auf dem ein Wächter die Umgegend überschaute und durch den Ruf seines Hornes das Nahen des Freundes und Feindes verkündete. Das Leben in Ber Bur^ war im ganzen sehr einförmig, nurzuweilen unterbrochen durch eine fröhlichejagd oder den Besuch befreundeter Nachbarn. Ab und zu erschien auch ein fahrender Sänger, der seine Weisen vortrug, oder ein Kaufmann, der Stoffe zu Prunkkleidern, feine Waffen oder blinkenden Schmuck feilbot und den Burgbewohnern Kunde brachte von dem, was draußen in jüngster Zeit geschehen. Besonderes Vergnügen boten den Rittern die Turniere oder Waffenspiele. Diese wurden gewöhnlich auf einem großen eingehegten Platze abgehalten. Rings um denselben befanden sich Sitze für die Zuschauer. Trompetengeschmetter verkündete den Beginn. In strahlender Rüstung mit geschlossenem Visier und wehendem Helmbusch erschienen die Ritter ^ paarweise in den Schranken. Mit einge- ~ legten Lanzen sprengten sie in voller Wucht gegeneinander. Es galt, den Gegner aus dem Sattel zu heben oder die Lanze auf Burg. ^ seinem stählernen Brust harnisch zu zersplittern. So folgte Paar um Paar. Zum Schlüsse wurde dem Sieger der „Dank" zuerteilt. Er bestand aus einem Helm, einem Schwert, einer goldenen Kette oder einem anderen Kleinod und wurde von der vornehmsten Dame überreicht. cheistkiche Hiilterordcn. Seine höchste Weihe erhielt das Rittertum in den zunächst durch die Kreuzzüge entstandenen geistlichen Ritterorden. Zu den drei Gelübden des Mönchtnms: des Gehorsams, der Ehelosigkeit und der Armut, trat bei ihnen noch ein viertes: die Verteidigung der Pilger und Kampf gegen die Ungläubigen. Die wichtigsten dieser Orden sind: 1) Die Jo hanniter, sv genannt nach ihrem Schutzpatron Joliannes dem Täufer. Ihre Tracht war ein schwarzer Mantel mit einem grohen weißen Kreuz' auf dem Rücken. Von Jerusalem siedelte dieser Orden später nach der Insel Malta über. Davon erhielten seine Angehörigen den Namen Malteser. Ihre Ausgabe war zuletzt die Bekämpfung der türkischen Seeräuber. 1798 kam Malta in die Hand Napoleons I. und wurde 1800 von den Engländern erobert. Der Orden hatte seine Bedeutung verloren und es erfolgte nach und nach in den einzelnen Ländern feine Aufhebung und die Einziehung seiner Güter. In neuerer Zeit ist dieser Orden in Preußen wieder ausgelebt. Seine Aufgabe ist die Pflege verwundeter Krieger. 2) Der Templerorden führt feinen Namen von der Lage seines Ordenshauses am Tempelplatz zu Jerusalem. Ihr Ordenskleid bestand in einem weißen Mantel mit rotem Kreuz. Durch Schenkungen und Vermächtnisse kamen sie zu großem Reichtum. Später zogen sie nach Frankreich. Durch Müßiggang verfielen sie hier einem üppigen Leben und wurden der Ketzerei beschuldigt. Durch einen französischen König wurde deshalb der Orden aufgehoben und seiner Güter beraubt. 3) Der Orden der Deutschherren wurde durch Friedrich von Schwaben, den zweiten Sohn Friedrichs Barbarossa, zum Schutze und zur Pflege deutscher Pilger gegründet. Ihr Ordenskleid war ein weißer Mantel mit einem schwarzen Kreuz. Im 13. Jahrhundert folgte eine Schar dem Rufe ihres Großmeisters zur Bekämpfung der heidnischen Preußen. Sie hatten ihre Sitze in Marienburg und Königsberg , später in Mergentheim an der Tauber. Hier erfolgte 1809 ihre Auflösung. In Österreich besteht der deutsche Orden noch weiter. Ordensmeister ist gewöhnlich ein kaiserlicher Prinz, der die Einkünfte an dazu berechtigte Glieder vergibt. 16. Kotzenstaufen und Welsen. Tas Geschlecht der Hohenstaufen hat seinen Namen von der Burg Hohenstaufen in der rauhen Alb. Sein ursprünglicher Sitz war das Dorf Büren in Schwaben. Es verdankt sein Emporkommen hauptsächlich den fränkischen Kaisern. Als Heinrich Iv. seinen Gegenkönig Rudolf besiegt hatte, übergab er dessen Herzogtum Schwaben an Friedrich von Büren, seinen Schwiegersohn. Heinrich V. belehnte desfen zweiten Sohn Konrad mit dem Herzogtum Frauken. Bei diefer Machtstellung und der nahen Verwandtschaft mit dem fränkischen Kaiserhause hätte man annehmen müssen, daß nach Heinrichs V. kinderlosem Ableben nnr den Hohenstaufen die Krone zufallen könne. Aber die Eifersucht der Großen gegen das aufstrebende Geschlecht wandte sie dem Herzog Lothar von Sachsen zu. Um sich gegen die mißvergnügten Hohenstaufen behaupten

10. Geschichte - S. 63

1898 - Gießen : Roth
Die Städte im Mittelalter. 63 aeaenüber eine drohende Stellung an und verlangten die Gestattung des Kelchs tm Abendmahl. Als man tfmen nicht willfahrte, griffen sie zu den Waffen. Unter ihren Führern, dem einäugigen, zuletzt blinden Sisfa und den beiden Prokop, verrichteten sie Wunder der Tapferkeit. König Sigismund erlitt wiederholte Niederlagen, auch mehrere Reichsheere konnten nichts ausrichten. Nicht nur in Böhmen waren die Hussiten siegreich sondern sie fielen auch in die angrenzenden Lander ein, alles schrecklich verwüstend. Erst als das Konzil in Bafel (1431) mit den gemäßigten Hussiten unterhandelte und in einigem nachgab. namentlich das Abendmahl in beiderlei Gestalt erlaubte, kehrte nach und nach wieder Ruhe in Bohmen ein. Die strengen Huifiten (Taboriten). welche von Verhandlungen nichts wissen wollten, blieben außerhalb der Kirche Von ihnen stammen die böhmischen oder mährischen Brüder. _ Tie Hohenzollern in der Mark Brandenburg. Burggraf Friedrich Vi. von Nürnberg stammte von der Burg Hoheuzolleru in Schwaben. Ihm verdankte Sigismund die Kaiserkrone. Da Friedrich, der über reiche Geldmittel verfügte, dem Kaiser mehrfach Vorschüsse geleistet hatte, so ernannte ihn Sigismund (1411) zum Statthalter der Mark Brandenburg, die von Raubrittern arg heimgesucht wurde. Friedrich erschien in der Mark, brach mit Hilfe seiner gewaltigen Donnerbüchse, der „faulen Grete", die Burgen und strafte die Räuber. Der Adel unterwarf sich und bald kehrte Ruhe und Ordnung im Lande wieder. Auf dem Konzil zu Konstanz wurde nun Friedrich von Hohenzollern feierlich mit der Mark Brandenburg und der Kurwürde belehnt. Da jedoch möglicherweise König Wenzel noch Kinder bekommen konnte, die dann ein näheres Recht auf Brandenburg gehabt hätten, so wurde die Summe von 400 000 Goldgulden festgesetzt, für welche diese das Land sollten zurückfordern können. Auf diese Weise kamen die Vorfahren des jetzigen Kaiserhauses in die Mark Brandenburg. 22. 3>te Städte im Wittelatter. Entstehung. Die ersten Städte Deutschlands entstanden am Rhein und an der Donau. Veranlassung dazu gaben die befestigten römischen Lagerplätze, Ansiedelungen und Handelsniederlassungen. Zur Zeit der Karolinger entwickelten sich Städte in der Nähe von Klöstern oder königlichen Pfalzen. Eine große Zahl von Städten in Sachsen verdankt aber, wie bekannt, ihre Entstehung Heinrich I., der zum Schutze gegen die räuberischen Überfälle der Ungarn und Slaven eine große Zahl von befestigten Plätzen anlegen ließ. Diese Burgen bildeten gleichsam den festen Kern, um den weitere Ansiedelungen imd Niederlassungen erfolgten. Der Name Bürger, der strenge genommen nur den Bewohnern einer Burg zukam, wurde später auch für die in der Stadt Wohnenden allgemein. Aussehen der Städte. Schon von weitem erkannte man die mittelalterliche Stadt an den zahlreichen Türmen, welche Kirchen, Klöster und die Thoreinfahrten zierten. Sie war von festen Mauern und Gräben umschlossen und nur durch wohlverwahrte Thore zugänglich. Die Häuser waren oft klein, von Fachwerk erbaut und mit Stroh oder Holzfchindeln gedeckt. Nur die Klöster, die Häuser der Adeligen und der vornehmen Geschlechter waren aus Stein erbaut, zeigten mancherlei Steinzierart und eine feste Bedachung aus Ziegeln oder Schiefer. Die Häuser standen mit den Giebeln nach der Straße und bestanden aus mehreren Stockwerken, von denen die oberen über die unteren vorsprangen. Dadurch wurden den an sich schon engen Straßen Luft und Licht noch mehr verkümmert. Daneben liebte man Aus einer mittelalterlichen Stadt. es, die Häuser rtoch mit vorspringenden Erkern und Lauben zu verzieren. An dem Erdgeschoß der Häuser waren auf der Straße Schuppen, Vorkräme (von Kram) und Buden angebaut, und die Kellerhälse reichten zuweilen bis in den Fahrweg. Die meisten Häuser, auch vornehme, hatten im engen Hofraum Viehställe und Schuppen, denn die Bürger trieben neben ihren sonstigen
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