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der sich gegen die Übergriffe der Ritter und Fürsten richtete. Be-
sonders wurden auch die Kegel und Kuppen der Berge bewehrt,
die so zahlreich aus den Fruchtebenen des Landes aufsteigen. Noch
heute ist die glatte Kuppe des „Hoheuasperg" (nordwestlich von
Kanstadt) mit Mauern und Türmen bewehrt, die gegenwärtig als
Laudesgefäuguis dienen. Noch hente übt sich die Bürgerschaft der
alten Reichsstädte im Schießen nach Vogel und Scheibe, und Ver-
eiue ausgedienter Soldaten wollen die militärischen Tugenden der
Vaterlands- und Königstreue pslegeu. Denn in unfern Tagen haben
die Bürgerwehreu ihre Bedeutung und die Stadtmauern ihren
Wert verloren. Seitdem jeder Württemberger wehrpflichtig und das
württembergische Armeekorps eiu Teil des deutscheu Reichsheeres ist,
treteu die bewehrten Städte des Mittelalters gegenüber den Städten
in den Hintergrund, in denen entweder eine große Militärmacht
liegt, oder die durch einen starken Gürtel von neueren Befestigungen
geschützt werden. In diesem Siuue ist in Württemberg zuerst die
Stadt Ludwigsburg am Neckar zu erwähuen. Sie ist zu An-
fange des vorigen Jahrhunderts (1706) von Herzog Ludwig nörd-
lich vou Stuttgart iu ebeuer Gegend gegründet worden, als sich
derselbe mit deu Bürgeru feiner alten Residenzstadt nicht mehr ver-
trageu konnte. Wie Karlsruhe ist auch Ludwigsburg uach einem
aufgestellten Plaue äußerst regelmäßig augelegt und mit einem
Prachtschlosse für deu Herzog geschmückt wordeu. Unter den 16 T.
Einwohnern kommt der 4. Teil auf das Militär. Für die Aus-
bilduug der Heerführer ist eine Kriegsschule errichtet worden. Und
damit den Kriegern die Feuergeschosse nicht fehlen, werden in der
Stückgießerei Kauouen gegoffen und im Arseuale (Waffenhause) Hieb-
und Stich- und Schußwaffen in großer Menge und bliukeudem
Glauze aufbewahrt. Weiter aber müssen wir noch der Stadt Ulm
gedenken, welches die Festnng Württembergs und eine der stärksten
Festungen im südlichen Deutschland bildet. Ist doch die Lage Ulms
zur Anlage einer Festung wie geschaffen. Im Rücken der Stadt
steigt der Zug des schwäbischen Jura auf, der seiue Vorhöheu bis
iu ihr Weichbild sendet. Am Fuße der Stadt zieht der Donaustrom
hiu, der hier auf dem linken Ufer die Blau und rechts die Itter
empfängt. Die Donau wird von Ulm ab schiffbar und von einem
Netze vou Straßen und Bahnen berührt, die von allen Himmels-
gegeudeu her hier zusammenlaufen. Infolge dieser günstigen
Lage hatte sich auch schou frühzeitig in Ulm eiu lebendiger Verkehr
7
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
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wie in jenem, eine Stadt an einem Haffflusse, eine zweite an
einem Küstenflüßchen und eine dritte am Meere antreffen.
Der Fluß, welcher in das Stettiner Haff mündet, ist die
Jhna. Die Stadt aber, welche an, oder wie das Volk sagte,
auf der Jhua liegt, heißt Stargard (22 T>). Daraus aber, daß
Stargard eine „alte Burg" bedeutet, erklärt sich für uns nicht bloß
der volkstümliche Zusatz „auf der Jhna", sondern es ergiebt sich
daraus zugleich auch für unsere weitere Besprechung die ganze
Eigenart der Stadt vou selbst.
Als Burg wurde Stargard im wendischen Gebiete ge-
gründet, damit es den Handel decken sollte, der seit alters auf
der schiffbaren Jhna getrieben wird.
Als fester Ort sollte Stargard weiter auch die Ausbreitung
des deutschen Wesens im slavischen Osten Pommerns mit fördern
helfen, nachdem es im 13. Jahrhunderte zur Stadt erhoben worden
war. Damals wurde die Stadt, deren Kernpunkt die alte Burg
bildete, mit Gräben und Mauern umzogen. Die Mauern
aber wurden mit Türmen und Ausfallsthoren bewehrt. Unter
den Thoren der Ringmauer hat sich uuter anderem das Mühlen-
thor und unter den Türmen das „rote Meer" in schmucken
Formen erhalten.
Wehrhaft, wie der feste Gürtel der Stadt, war auch der
Geist der Bürgerschaft in derselben. Wie oft sind unter der
Führung ihrer Herzöge die wohlbewasfneten Stargarder ans-
gezogen, um feste Burgen zu brechen und trotzige Herren zu fangen.
Der starke Mut Stargarder Bürger war sprichwörtlich im Volke
geworden, das auf dieselben oerwies, wenn es starkbewaffnete
Kämpfer zu bezeichnen galt.
Wie früher, so ist Stargard auch jetzt uoch ein wohlbewehrter
Ort. Dient es ja als Garnison platz für das Kolbergische Re-
giment, dessen Inhaber der Feldmarschall Graf Moltke ist. Drei
Kasernen umstehen den großen Exerziergarten. Ans demselben
aber erinnert ein Kriegerdenkmal an die tapferen Waffenthaten
der Söhne der Stadt in dem dentsch-französischen Kriege.
Eine so wehrhafte Stadt war wohl geeignet, in früherer
Zeit die Hauptstadt Hinterpommerns zu bilden. In der That
hat Stargard auch den Rang einer solchen mehrere Jahrhunderte
hindurch eingenommen. Ja, als am Anfange unseres Jahrhuu-
derts Stettin in die Hände der Franzosen fiel, schlug die preußische
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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seinem Wasserwalle einen trefflichen Schntz gegen andringende
Feinde gefunden. Die schützende Kraft des Wasserringes erwies
sich um so stärker, als die inneren Seiten desselben noch dnrch
Wälle erhöht, dnrch Mauern gedeckt und durch Bastionen und
Brückenköpfe befestigt waren. Nelnnen wir dazu, daß die Be-
satznng und Bürgerschaft der Stadt sich von jeher auch durch
Tapferkeit ausgezeichnet hat, und daß es ferner sehr leicht möglich
war, derselben von der Meeresseite her im Schatten der Nacht
Waffen und Nahrung, oder treue Mannschaft zuzuführen, so finden
wir wohl erklärlich, daß es selbst einem so mächtigen Feldherr»
wie Wallenstein nicht gelungen ist, die Stadt Stralsund ein-
zunehmen (1628).
Ans der anderen Seite wird aber ebenso der Stadt Stral-
sund durch den Wassereinschluß die Fahrt aus das Meer an allen
Seiten geöffnet. Da der Sund den breitesten und günstigsten
Wasserweg bietet, so ist auch hier durch Uferbauten für Stralsund
ein Hafen eingerichtet worden, in dem größere Seeschiffe landen
können. Besonders nach Dänemark und Schweden hin stellen,
wie auch nach Rügen, die Stralsunder Schiffe eine Verbindung
her. Ja, nach der letztgenannten Insel wird sogar auf einer langen
und breiten Dampffähre der Eisenbahnzug befördert, welcher" das
Festland und das Jnselland befährt.
Als Festung und Hafen zugleich wurde Stralsund 1809 von
den Freischaren des kühnen Reiterführers v. Schill benutzt, dessen
Truppen die Brückenübergänge der Stadt verstärkten, aber doch zu
ihrer Rettung den Hafen aufsuchten, als die Übermacht hollän-
discher und dänischer Feinde auf sie eindrang und als ihr tapferer
Führer, vou einer Kugel getroffen, in der Fährstraße gefallen war
(31. Mai 1809).
Wie aber die Bürger der Stadt auch heute noch von treuer
Liebe zu ihrem Heimatlande und seinen Erinnerungen erfüllt sind,
geht daraus hervor, daß sie die Gräberfunde desselben gesammelt
und in einem Museum geordnet haben, das einen inneren Schmuck
des städtischen Rathanses bildet, dessen hochaufstrebende Stirnseite
mit ihrem Bogengänge, ihren Fensterreihen und nadelspitzen
Türmchen selbst ein äußerer Schmuck der festen Hafenstadt
der Provinz Pommeru ist. Zusammenfassung.
6. Gehen wir weiter von dein westlichen Pommern zu dem
östlichen (Hinterpommern) über, so werden wir auch hier, ganz
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
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schmucken Eingangsthore und seinem hohen Turme an die
Blütezeit der Stadt erinnert, die einst auch dem nordischen
Handelsbnnde der größeren Städte Deutschlands mit angehörte.
Zu dieser Blüte hat offenbar der Verkehr mit beigetragen,
welcher die Weichsel entlang auf- und abwärts, oder von Ufer zu
Ufer zog. Eine Schiffbrücke vermittelte früher den Übergang von
einem Ufer zum anderen. Später trat eine hölzerne Brücke an
Stelle der alten, wurde aber durch mächtige Eisschollen wieder-
holt vernichtet. Nunmehr sind steinerne Pfeiler in dem Strome
errichtet und mit eisernen Balken überspannt worden. Damit
aber kein Feind die Brücke benutze und bei Thorn die Weichsel
überschreite, ist die Stadt stark befestigt und insbesondere auch die
Brücke mit zwei zinnengekrönten Türmen versehen worden, zwi-
schen denen sich ein starkes Thor des Brückenkopfes für den fried-
lichen Verkehre erschließt.
Das feste Brückenthor, die Thore der Kirchen, Rat-
Häuser und Bürgerwohnungen, die Thore der Ordens-
bürg und die ersten Ausfallsthore der Ritter machen
Thorn in Wirklichkeit zu einer eigentlichen Thorstadt,
die daher mit Recht anch ein dreitürmiges Thor, über
dem ein Engel schwebt, im Wappen führt. Zusammen-
fafsnng.
3. Hat die Weichsel unterhalb der Stadt ihr scharfes, West-
liches Kniee gebildet, so nimmt sie etwas abwärts von demselben
von links her das Schwarzwasser auf. Dieses ist ein munteres
Flüßchen, das ein anmutiges Thal durchzieht und bei der Stadt
Schwetz in die Weichsel geht. Da dieser Ort in einer stachen
Niederung liegt, die oft den Überschwemmungen des Stromes
ausgesetzt ist, so ist eine Verlegung der Stadt geplant und zum
Teil schon ausgeführt worden.
Mit Hilfe des Staates nämlich ist an den höher liegenden
Ufern des Schwarzwassers ein neuer, sicherer Baugrund gewonnen
und anch schon vielfach mit Wohngebäuden besetzt worden, so daß
wir in Schwetz eine wandernde Stadt vor uns haben, deren
deutsche Bevölkerung einsichtig genug ist, nicht in jedem Falle
an der verderblichen Scholle hängen zu bleiben, sondern Handel
und Gewerbe auf einem neuen Stadtgrnnhe zu treiben.
Schwetz gegenüber liegt die Stadt Kulm an der Weichsel.
Daß dieses eine günstigere Uferlage als jenes hat, wird schon
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]