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1. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 97

1890 - Meißen : Schlimpert
— 97 — der sich gegen die Übergriffe der Ritter und Fürsten richtete. Be- sonders wurden auch die Kegel und Kuppen der Berge bewehrt, die so zahlreich aus den Fruchtebenen des Landes aufsteigen. Noch heute ist die glatte Kuppe des „Hoheuasperg" (nordwestlich von Kanstadt) mit Mauern und Türmen bewehrt, die gegenwärtig als Laudesgefäuguis dienen. Noch hente übt sich die Bürgerschaft der alten Reichsstädte im Schießen nach Vogel und Scheibe, und Ver- eiue ausgedienter Soldaten wollen die militärischen Tugenden der Vaterlands- und Königstreue pslegeu. Denn in unfern Tagen haben die Bürgerwehreu ihre Bedeutung und die Stadtmauern ihren Wert verloren. Seitdem jeder Württemberger wehrpflichtig und das württembergische Armeekorps eiu Teil des deutscheu Reichsheeres ist, treteu die bewehrten Städte des Mittelalters gegenüber den Städten in den Hintergrund, in denen entweder eine große Militärmacht liegt, oder die durch einen starken Gürtel von neueren Befestigungen geschützt werden. In diesem Siuue ist in Württemberg zuerst die Stadt Ludwigsburg am Neckar zu erwähuen. Sie ist zu An- fange des vorigen Jahrhunderts (1706) von Herzog Ludwig nörd- lich vou Stuttgart iu ebeuer Gegend gegründet worden, als sich derselbe mit deu Bürgeru feiner alten Residenzstadt nicht mehr ver- trageu konnte. Wie Karlsruhe ist auch Ludwigsburg uach einem aufgestellten Plaue äußerst regelmäßig augelegt und mit einem Prachtschlosse für deu Herzog geschmückt wordeu. Unter den 16 T. Einwohnern kommt der 4. Teil auf das Militär. Für die Aus- bilduug der Heerführer ist eine Kriegsschule errichtet worden. Und damit den Kriegern die Feuergeschosse nicht fehlen, werden in der Stückgießerei Kauouen gegoffen und im Arseuale (Waffenhause) Hieb- und Stich- und Schußwaffen in großer Menge und bliukeudem Glauze aufbewahrt. Weiter aber müssen wir noch der Stadt Ulm gedenken, welches die Festnng Württembergs und eine der stärksten Festungen im südlichen Deutschland bildet. Ist doch die Lage Ulms zur Anlage einer Festung wie geschaffen. Im Rücken der Stadt steigt der Zug des schwäbischen Jura auf, der seiue Vorhöheu bis iu ihr Weichbild sendet. Am Fuße der Stadt zieht der Donaustrom hiu, der hier auf dem linken Ufer die Blau und rechts die Itter empfängt. Die Donau wird von Ulm ab schiffbar und von einem Netze vou Straßen und Bahnen berührt, die von allen Himmels- gegeudeu her hier zusammenlaufen. Infolge dieser günstigen Lage hatte sich auch schou frühzeitig in Ulm eiu lebendiger Verkehr 7

2. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 429

1890 - Meißen : Schlimpert
— 429 — wie in jenem, eine Stadt an einem Haffflusse, eine zweite an einem Küstenflüßchen und eine dritte am Meere antreffen. Der Fluß, welcher in das Stettiner Haff mündet, ist die Jhna. Die Stadt aber, welche an, oder wie das Volk sagte, auf der Jhua liegt, heißt Stargard (22 T>). Daraus aber, daß Stargard eine „alte Burg" bedeutet, erklärt sich für uns nicht bloß der volkstümliche Zusatz „auf der Jhna", sondern es ergiebt sich daraus zugleich auch für unsere weitere Besprechung die ganze Eigenart der Stadt vou selbst. Als Burg wurde Stargard im wendischen Gebiete ge- gründet, damit es den Handel decken sollte, der seit alters auf der schiffbaren Jhna getrieben wird. Als fester Ort sollte Stargard weiter auch die Ausbreitung des deutschen Wesens im slavischen Osten Pommerns mit fördern helfen, nachdem es im 13. Jahrhunderte zur Stadt erhoben worden war. Damals wurde die Stadt, deren Kernpunkt die alte Burg bildete, mit Gräben und Mauern umzogen. Die Mauern aber wurden mit Türmen und Ausfallsthoren bewehrt. Unter den Thoren der Ringmauer hat sich uuter anderem das Mühlen- thor und unter den Türmen das „rote Meer" in schmucken Formen erhalten. Wehrhaft, wie der feste Gürtel der Stadt, war auch der Geist der Bürgerschaft in derselben. Wie oft sind unter der Führung ihrer Herzöge die wohlbewasfneten Stargarder ans- gezogen, um feste Burgen zu brechen und trotzige Herren zu fangen. Der starke Mut Stargarder Bürger war sprichwörtlich im Volke geworden, das auf dieselben oerwies, wenn es starkbewaffnete Kämpfer zu bezeichnen galt. Wie früher, so ist Stargard auch jetzt uoch ein wohlbewehrter Ort. Dient es ja als Garnison platz für das Kolbergische Re- giment, dessen Inhaber der Feldmarschall Graf Moltke ist. Drei Kasernen umstehen den großen Exerziergarten. Ans demselben aber erinnert ein Kriegerdenkmal an die tapferen Waffenthaten der Söhne der Stadt in dem dentsch-französischen Kriege. Eine so wehrhafte Stadt war wohl geeignet, in früherer Zeit die Hauptstadt Hinterpommerns zu bilden. In der That hat Stargard auch den Rang einer solchen mehrere Jahrhunderte hindurch eingenommen. Ja, als am Anfange unseres Jahrhuu- derts Stettin in die Hände der Franzosen fiel, schlug die preußische

3. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 428

1890 - Meißen : Schlimpert
— 428 — seinem Wasserwalle einen trefflichen Schntz gegen andringende Feinde gefunden. Die schützende Kraft des Wasserringes erwies sich um so stärker, als die inneren Seiten desselben noch dnrch Wälle erhöht, dnrch Mauern gedeckt und durch Bastionen und Brückenköpfe befestigt waren. Nelnnen wir dazu, daß die Be- satznng und Bürgerschaft der Stadt sich von jeher auch durch Tapferkeit ausgezeichnet hat, und daß es ferner sehr leicht möglich war, derselben von der Meeresseite her im Schatten der Nacht Waffen und Nahrung, oder treue Mannschaft zuzuführen, so finden wir wohl erklärlich, daß es selbst einem so mächtigen Feldherr» wie Wallenstein nicht gelungen ist, die Stadt Stralsund ein- zunehmen (1628). Ans der anderen Seite wird aber ebenso der Stadt Stral- sund durch den Wassereinschluß die Fahrt aus das Meer an allen Seiten geöffnet. Da der Sund den breitesten und günstigsten Wasserweg bietet, so ist auch hier durch Uferbauten für Stralsund ein Hafen eingerichtet worden, in dem größere Seeschiffe landen können. Besonders nach Dänemark und Schweden hin stellen, wie auch nach Rügen, die Stralsunder Schiffe eine Verbindung her. Ja, nach der letztgenannten Insel wird sogar auf einer langen und breiten Dampffähre der Eisenbahnzug befördert, welcher" das Festland und das Jnselland befährt. Als Festung und Hafen zugleich wurde Stralsund 1809 von den Freischaren des kühnen Reiterführers v. Schill benutzt, dessen Truppen die Brückenübergänge der Stadt verstärkten, aber doch zu ihrer Rettung den Hafen aufsuchten, als die Übermacht hollän- discher und dänischer Feinde auf sie eindrang und als ihr tapferer Führer, vou einer Kugel getroffen, in der Fährstraße gefallen war (31. Mai 1809). Wie aber die Bürger der Stadt auch heute noch von treuer Liebe zu ihrem Heimatlande und seinen Erinnerungen erfüllt sind, geht daraus hervor, daß sie die Gräberfunde desselben gesammelt und in einem Museum geordnet haben, das einen inneren Schmuck des städtischen Rathanses bildet, dessen hochaufstrebende Stirnseite mit ihrem Bogengänge, ihren Fensterreihen und nadelspitzen Türmchen selbst ein äußerer Schmuck der festen Hafenstadt der Provinz Pommeru ist. Zusammenfassung. 6. Gehen wir weiter von dein westlichen Pommern zu dem östlichen (Hinterpommern) über, so werden wir auch hier, ganz

4. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 437

1890 - Meißen : Schlimpert
— 437 — schmucken Eingangsthore und seinem hohen Turme an die Blütezeit der Stadt erinnert, die einst auch dem nordischen Handelsbnnde der größeren Städte Deutschlands mit angehörte. Zu dieser Blüte hat offenbar der Verkehr mit beigetragen, welcher die Weichsel entlang auf- und abwärts, oder von Ufer zu Ufer zog. Eine Schiffbrücke vermittelte früher den Übergang von einem Ufer zum anderen. Später trat eine hölzerne Brücke an Stelle der alten, wurde aber durch mächtige Eisschollen wieder- holt vernichtet. Nunmehr sind steinerne Pfeiler in dem Strome errichtet und mit eisernen Balken überspannt worden. Damit aber kein Feind die Brücke benutze und bei Thorn die Weichsel überschreite, ist die Stadt stark befestigt und insbesondere auch die Brücke mit zwei zinnengekrönten Türmen versehen worden, zwi- schen denen sich ein starkes Thor des Brückenkopfes für den fried- lichen Verkehre erschließt. Das feste Brückenthor, die Thore der Kirchen, Rat- Häuser und Bürgerwohnungen, die Thore der Ordens- bürg und die ersten Ausfallsthore der Ritter machen Thorn in Wirklichkeit zu einer eigentlichen Thorstadt, die daher mit Recht anch ein dreitürmiges Thor, über dem ein Engel schwebt, im Wappen führt. Zusammen- fafsnng. 3. Hat die Weichsel unterhalb der Stadt ihr scharfes, West- liches Kniee gebildet, so nimmt sie etwas abwärts von demselben von links her das Schwarzwasser auf. Dieses ist ein munteres Flüßchen, das ein anmutiges Thal durchzieht und bei der Stadt Schwetz in die Weichsel geht. Da dieser Ort in einer stachen Niederung liegt, die oft den Überschwemmungen des Stromes ausgesetzt ist, so ist eine Verlegung der Stadt geplant und zum Teil schon ausgeführt worden. Mit Hilfe des Staates nämlich ist an den höher liegenden Ufern des Schwarzwassers ein neuer, sicherer Baugrund gewonnen und anch schon vielfach mit Wohngebäuden besetzt worden, so daß wir in Schwetz eine wandernde Stadt vor uns haben, deren deutsche Bevölkerung einsichtig genug ist, nicht in jedem Falle an der verderblichen Scholle hängen zu bleiben, sondern Handel und Gewerbe auf einem neuen Stadtgrnnhe zu treiben. Schwetz gegenüber liegt die Stadt Kulm an der Weichsel. Daß dieses eine günstigere Uferlage als jenes hat, wird schon
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