Autor: Kaemmel, Otto, Rosenhagen, G., Becher, Wilhelm
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Antike, Mittelalter
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450 Waffenstillstand zwischen Athen und Sparta infolge der athenischen Verluste in Ägypten.
446 Niederlage der Athener bei Koroneia: Abfall von Böotien, Phokis, Lokris.
Im Frieden mit Sparta verzichtet Athen auf seine Stellungen im Peloponnes und auf die Landherrschaft.
Ergebnis:
Feststellung des Dualismus in Hellas.
Innere Entwicklung Athens.
Themistokles und Aristides bilden die Demokratie weiter aus: Themistokles dadurch, daß er die athenische Seepolitik einleitet und die gewerbe- und handeltreibende Bevölkerung hebt; Aristides dadurch, daß er die Mitgliedschaft im Rate auch den Theten, das Archontat auch den Rittern zugänglich macht.
Um 470 wird Themistokles verbannt. Erstirbt in Magnesia am Mäander.
467 Aristides f.
Die demokratische Partei erlangt das Übergewicht über die konser-vativ-aristokratische Richtung durch den Bruch Spartas mit Athen (im 3. Messenischen Kriege).
462 Ephialtes nimmt dem Areopag seine politischen Gerechtsame und verteilt sie auf die Volksversammlung, den Rat, und die Geschworenengerichte.
461 Cimon wird verbannt, aber 457 zurückgerufen.
461—429 Perikles setzt die demokratischen Reformen fort: das Archontat wird den Zeugiten zugänglich gemacht, die Beamtenerlosnng auf fast alle Ämter ausgedehnt, die Ausübung von Bürgerpflichten besoldet, das Schaugeld eingeführt.
Ergebnis:
Blütezeit der athenischen Demokratie im Perikleischeit Zeitalter.
Dritter Zeitabschnitt.
Der Kampf um die Vorherrschaft.
Der Petopcmnejtfd)e Krieg 431—404.
a) Ursachen und Veranlassungen.
Ursachen:
1. Gegensatz zwischen der dorischen, aristokratischen, ackerbautreibenden Landmacht Sparta und der ionischen, demokratischen, handeltreibenden Seemacht Athen.
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Autor: Kaemmel, Otto, Rosenhagen, G., Becher, Wilhelm
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Antike, Mittelalter
Megara Hybläa, Kolonie der Megarer, und Syrakus, Kolonie der
Korinther, dorisch; an der Südküste Gela, Agrigent, Selinns dorisch; an der Nordküste Himera ionisch.
b) In Unteritalien die achäischen Kolonieen Kroton und Sybaris; Tarent, Kolonie der Spartaner; Lokroi, Kolonie der Lokrer;
Kyme — Cnmae, Kolonie der ionischen Euböer.
c) An der ligurisch-iberischen Küste ionische Kolonieen (der Phokäer), besonders Massalia.
An der libyschen Küste die dorische Kolonie Kyrene.
Ergebnis: Hellenisiernng der Küsten des Mittelländischen und des Schwarzen Meeres.
Aufschwung von Handel und Gewerbe: Emporkommen des Bürgertums.
Sparta bis um 550.
a) Die Lykurgische Verfassung.
Wehrgemeinde (Volksversammlung) der dorischen Vollbürger in Sparta, der vom Staate für den Krieg erzogenen Spartiaten, der Inhaber gleicher Landlose.
Untertanen: Periöken, persönlich frei, aber politisch rechtlos und doch kriegspflichtig;
Heloten, Staatssklaven im Dienste der Spartiaten.
Doppelkönigtum aus den beiden heraldischen Geschlechtern der Agiaden und Eurypontiden, eingeschränkt durch die Gerusie, den Rat der 28 Alten und (außer im Felde) tatsächlich ebenso machtlos wie die Volksversammlung.
Ephoren, ein von der Volksversammlung jährlich gewählter Sicherheitsausschuß von 5 Mitgliedern, schließlich die oberste Regierungsbehörde.
Ergebnis: Oligarchische Adelsherrschaft.
b) Die Ausdehnung der spartanischen Macht im Peloponnes.
Die beiden Messenischen Kriege im 8. und 7. Jahrhundert führen zur Unterwerfung Messeniens und zur Vernichtung seines wirtschaftlichen Wohlstandes.
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Autor: Kaemmel, Otto, Rosenhagen, G., Becher, Wilhelm
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Antike, Mittelalter
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2. Die Kämpfe mit König Pheidon von Argos im 7. Jahrhundert
vereiteln die Aufrichtung einer argivischen Vorherrschaft im Peloponnes.
3. Die Bildung des Peloponnesischen Bundes in der Mitte des
6. Jahrhunderts sichert Sparta die Vorherrschaft im Peloponnes. Ergebnis: Spartas Hegemonie und Großmachtstellung in Griechenland.
Mhen bis 500. a) Die Adelsherrschaft.
1. Das lebenslängliche Königtum wird in ein zehnjähriges um-
gewandelt. Teile der Amtsgewalt werden auf einen Heerführer (polemarchos) und sechs Richter (thesmothetai) übertragen.
2. Das Königtum wird dem ganzen Adel, den Enpatrideu, zugänglich.
3. Das Königtum wird in ein Jahresamt, das Archontat, umgewandelt;
seine Rechte werden auf das Kollegium der neun Archonten verteilt 682.
b) Vergebliche Versuche» den Mitzständen der Adelsherrschaft
abzuhelfen.
1. Der Versuch des ^Eupatriden Kylon, eine Tyrannis aufzurichten,
wird durch den Alkmäoniden Megakles vereitelt 632.
2. Drakons Gesetzgebung verbessert nicht die Lage der niederen
Klassen 624.
c) Die Begründung der Gemäßigten Demokratie durch die Solonische
Gesetzgebung 594.
1. Bauernbefreiung durch die Beseitigung der Schuldennot (Seisachthie).
2. Timokratische Staatsverfassung auf Grund der Vermögens-
schätznng nach dem Bodenerträge.
Pentakosiomedimnen, Ritter, Zeugiteu Theten
Hopliten Leichtbewaffnete
Archontat, Areopag.
Teilnahme am Rat
Volksversammlung, Volksgericht.
d) Die Tyrannis des Pifistratus und der Pisistratiden, 560—510.
1. Fortdauer der Klassenkämpfe unter Führung herrschsüchtiger Adliger. Pebieer, Unterländer, adlige Grundbesitzer, unter Lykurgos;
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Autor: Kaemmel, Otto, Rosenhagen, G., Becher, Wilhelm
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Antike, Mittelalter
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Hostilius, Ancus Marcius), dann unter Erbkönigen (Tar-quinius Prifcus, Serviustullius,Tarquinius Superbus).
Das Volk gliedert sich in die zwei Stände der vollberechtigten Patricier und der minderberechtigten Plebejer.
Senat der Patres. Comitia curiata der Patricier. Servianische Verfassung: Einreihung der Plebejer ins Heer; Regelung der Dienstpflicht nach fünf Vermögensklassen; Comitia centuriata der Patricier und Plebejer.
510 Sturz des Königtums.
Ergebnis:
Durch seine Lage begünstigt, durch etruskische und griechische Kultureinflüsse gefördert, legt Rom in der Königszeit den Grund zu seiner Machtstellung. Die Plebejer streben nach der Gleichberechtigung mit den Patriciern.
Zweiter Zeitabschnitt.
Rom als Republik. 510—27.
Die Entwicklung der Republik bis zur Unterwerfung Italiens
510—264.
1. Der Stündekampf.
An der Spitze der Republik stehen zwei verantwortliche Jahreskönige, erst Prätoren, dann Konsuln, mit dem Heeresbefehl, dem Vorsitz im Senat und in den Komitien, aber ohne die priesterliche Würde, mit beschränktem Rechte über Leben und Tod und mit Verantwortlichkeit vor dem Volke nach Schluß des Amtsjahres.
Zwei Quästoren sind ihre Gehilfen für die richterliche Tätigkeit.
In der Zeit der Not ersetzt die zwei Konsuln ein Diktator mit einem Magister eqnitnm.
Der aus lebenslänglichen, patricischen Mitgliedern gebildete Senat und die Centuriatkomitien, in denen die Patricier das Übergewicht haben, sind die beiden beratenden und beschließenden Körperschaften.
Die Curiatkomitieu haben außer der Bestätigung der Konsulwahlen nur noch Standesangelegenheiten zu behandeln.
490 1. Secessio plebis: Volkstribunen und Ädilen.
451—450 Decemvirn: Zwölftafelgesetz.
449 2. Secessio plebis. Die Valerisch-horazischen Gesetze bestätigen die Unverletzlichkeit der Tribunen, stellen das Berufungsrecht wieder
2*
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Autor: Kaemmel, Otto, Rosenhagen, G., Becher, Wilhelm
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Antike, Mittelalter
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Paralier, Küstenbewohner, Kaufleute und Gewerbtreibende des Mittelstandes, unter Mega kl es.
Diakrier, Oberländer, Kleinbauern, unter Pisistratus.
2. Pisistratus, 560—527, legt den Grund zur Blüte Athens als Kunst-
stadt sowie zur athenischen Seeherrschaft und Kolonialpolitik.
3. Sein Sohn Hippias, 527—510, (Ermordung des Hipparch durch
Harmodios und Aristogeiton 514) wird durch die jalkmäoniden unter Kleisthenes mit spartanischer Hilfe gestürzt.
e) Weiterbildung der Demokratie durch Kleisthenes 508.
1. Neue Phylenordnung: An die Stelle der vier alten Volksabteilungen
treten zehn Bezirke als örtliche Verbände von Gemeinden (Demen) ohne landschaftlichen Zusammenhang.
2. Rat von 500 (statt 400) Mitgliedern, je 50 aus jeder Phyle erlöst.
Prytanie, geschäftführender Ausschuß für ein Zehnteljahr.
3. Zehn gewählte Strategen zur Leitung des Kriegswesens unter
Vorsitz des Polemarchen.
4. Scherbengericht (Ostracismus) über freiheitsgefährliche Bürger.
Ergebnis: Schwächung des Adels und der Beamtengewalt zugunsten der Volksherrschaft.
Nlorgenlandische beschichte bis um 500.
Den Schauplatz (Morgenland = Orient) bilden Vorderasien und Ägypten, verbunden durch die Landenge von Suez. Die Bevölkerung zerfällt in die Kleinasiatisch-ägäische Gruppe, Jndogermanen, Semiten und Hamiten.
Zwischen Euphrat und Tigris schaffen die Sumerier im 5. Jahrtausend die Grundlagen einer höheren Kultur. Diese wird von siegreich eindringenden Semiten übernommen und dehnt sich auf die Reiche Babylonien, Assyrien und Elam aus.
Um 2200 Gesetzgebung des Königs Hammurabi von Babylon.
Um 1600 nehmen siegreich vordringende Kassiten die babylonische Kultur an.
Assyrien macht sich selbständig und bekommt im 9. Jahrhundert Babylonien unter seine Herrschaft. Blüte der assyrischen Macht im 8. Jahrhundert.
722 König Sarrukiu (Sargon) führt die Israeliten in die Assyrische Gefangenschaft.
625—539 Neubabylonisches oder Chaldäisches Reich.
606 Vernichtung des Assyrischen Reiches durch die Meder.
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53
wieder gesund. — Aber es traf ihn ein neues Unglück. Sein
bester Freund wurde von bösen Buben erstochen. Er selbst
wurde bei einem Gange über das Feld von einem Gewitter
überrascht. Ein Blitz fuhr neben ihm herab und streckte ihn
betäubt zu Boden. „Wie," dachte er, „wenn du nun vom
Blitze erschlagen und so plötzlich vor Gottes Richterftuhl gerufen
worden wärest?" Darüber ward er ganz bestürzt und in sich
gekehrt. Er dachte Tag und Nacht daran: „Was soll ich denn
thun, daß ich dem lieben Gott wohlgefalle, daß ich in den
Himmel komme?" Endlich beschloß er, ins Kloster (?) zu
gehen, ein Mönch (?) zu werden und sein Leben ganz dem
lieben Gott zu iveihen. (Das Bild eines Klosters, eines Mönches
vorzeigen!)
Der liebe Gott rief ihn aber später aus dem Kloster heraus;
Denn er hatte Großes mit ihm vor. Davon sollt ihr später
hören. Nur etwas von dein, was Luther später gethan hat,
will ich euch jetzt erzählen. Ihr kennt schon alle das Buch, das
ich euch hier zeige — die Bibel (?). Denkt, daß wir alle darin
lesen und sie verstehen können, das verdanken wir dem
Di'. Luther. Die Bibel war nicht in unsrer Sprache geschrieben,
nicht wie unsre anderen Bücher. Ta hat sic Luther in unsre
Sprache übersetzt (?). — Und noch eins. Ihr kennt auch alle
Das kleine Katechismusbuch, das eure älteren Geschwister haben.
Das hat Luther für euch, für das junge Volk, wie er euch nannte,
geschrieben, auf daß ihr darin fleißig lesen und lernen sollt. —
Und zuletzt will ich euch auch noch etwas davon erzählen,
wie es in seiner Familie zuging. Wenn wir nur einmal hätten
abends zulanschen können! Wißt ihr, was der Luther mit seinen
Kindern machte? Da sang er mit ihnen. — Das schönste Fest
in Luthers Hause war — gerade so wie bei uns — das
Weihnachtsfest. Zu diesem Feste dichtete er seinen Kindern ein
schönes Lied, das wir auch singen: „Vom Himmel hoch" rc? — *
* Dr- Wangemann; Gesch. des ev. Kirchenliedes, S. 125: „Bom
Himmel?c." ist ein Weihnachtslied, welches Dr. Luther ursprünglich für seine
Kinder gedichtet hat, und trug, als es zuerst gedruckt wurde, deshalb auch
Lie Überschrift: „Ein Kinderlieb, aus dem Ii. K. St. Lucä gezogen durch
Dr. M. L." Bei solcher Weihnachtsfeier in seiner Familie soll Luther
B. 1—7 von einem als Engel gekleideten Studenten haben singen lassen,
worauf die Kinder B. 8 geantwortet haben: „Bist willkommen rc." —
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— 72 —
f. Die Eisenbahn ist ein wichtiges Verkehrsmittel. Weshalb
wohl? Schnett kommen Waren und Menschen von Ort zu Orr.
— Früher entstand manchmal in abgelegenen Gebirgen Hungers-
not: es fehlte an Getreide re. — es konnten ans der Achse (?)
nicht schnell genug Nahrungsmittel aus anderen Gegenden hin-
gebracht werden — jetzt ist es anders —? . . . Früher kam
mancher aus seinem Dorfe, aus seiner Heimat kaum heraus:
eine Reise in die Ferne kostete gar viel Zeit und Geld — jetzt
geht es eher an, sich in der Welt umzusehen.
8'. Es giebt aber noch andere Verkehrswege als die Land-
straßen und Eisenbahnen; es giebt auch „Wasserstraßen".
Was werde ich darunter verstehen? Die in N. gewesen sind,
die werden wissen, was ich darunter meine — ? Das Bächlein,
das durch unser Dorf fließt, ist höchstens ifür euer Schiffchen
oder für den Zweig, den ihr hineinwerft, für .das Baumblatt,
das jetzt der Wind hineinschleudert, eine Wasserstraße —? Euer
Schiffchen fährt lustig darauf hin, bis es ans Ufer stößt; auch
das Blatt tritt auf dein Bache seine Reise an, aber weit gehr
sie nicht. Ganz andre Wasserstraßen sind die Flüsse, Ströme
(die groß gewordenen Bäche). Wer fährt auf den Flüssen? Da
gleiten große Kähne dahin; Dampfschiffe arbeiten sich mit ihren
Schaufelrädern durch das Wasser; Holzflöße (zusammengebundene
Holzstämme) kommen cherabgeschwommen x* — Endlich denke
ich noch an eine Wasserstraße; die ist so breit, daß wir sie nicht
übersehen können —? Das Meer. Tausende von großen
Schiffen durchschneiden das Meer, getrieben vom Winde und
vom Dampfe. —
Da sind wir aber Juiit unsern Gedanken aus unserm
Dörfchen weit hinausgeflogen in die Ferne. Wir kehren wieder
heim und fragen uns noch: Wenn nun der Wandrer müde,
hungrig und durstig ist, wo erquickt er sich bei uns? Wenn der
Fuhrmann mit seinen Pferden rasten will, wo hält er an, wo
kehrt er in unserm Dorfe ein? — Woran erkennt man einen
Gasthof (Wirtshaus)? Welchen Namen trägt unser Gasthof? —
Ihr Kinder, für euch weiß ich ein gutes Wirtshaus und einen
guten Wirt — ? Das Wirtshaus steht in eurem Garten —?
„Bei einem Wirte wunderinild rc.". —
* Man samt diese Besprechung auch noch aufschieben.
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170
wir haben noch mehr gefunden, und die Karte mit dem blauen
Geäder erinnert uns an das, was wir früher erkannt haben.
Was sagen uns die blauen Schlangenlinien? Was ist das
„Elbthal" für die Elbe, das „Weißeritzthal" für die Weißeritz?
— Die Thäler sind Wege für Fluß und Strom. Aber nicht
bloß „Fluß und Strom" denkt: „Das Thal ist ein guter Weg
für mich (nach dem weiten Meere, wohin alle meine Brüder
eilen)" — wer denkt auch so? Die Eisenbahn, die Straße.
Sucht nochmals auf unsrer Karte „Eisenbahnen, Straßen" auf!?
— Und wenn wir auf der Karte nach den Ortschaften suchen,
wo finden wir da die meisten? In den Hauptthälern war der
meiste Verkehr und Handel; da sahen wir viele Fabriken; da
hörten wir in den Werkstätten fleißig hämmern und schaffe!:
(Handel, Industrie, Gewerbe). — Wozu dienen die schmalen
Seitenthäler und Gründe? Wir sind gern in sie hinein
gewandert; weshalb? Sie erfreuten uns durch Wald und Wiese,
durch rauschende klare Bäche. — Die Bäche sagen uns gleich
wieder, welchen Dienst auch die Gründe leisten müssen —? Die
Elbe würde im Sommer bald klagen: „Ich kann keine Schisse
mehr tragen", wenn die Bäche nicht von allen Seiten zu ihr
herab rieseln könnten. — Neben den Bächen zogen sich aber
auch Straßen hinauf, z. B.? — Sie verbanden das Hauptthal
rnitden Hochflächen (oder Thal mit Thal mittels eines „Passes"!?).
Noch etwas anderes benutzt auch die „Gründe" als Wege — ?
Seht nochinals den Lößnitzgrund, den Rabenauer Grund re. an! —
a. Haben auch die „Hochflächen" unsrer Heimat ihren Wert?
Was fanden wir auf ihnen besonders? Acker und Wald. Auf
dem guten Boden ging der Pflug; auf dem sandigen und ge-
mischten Boden wuchs ein prächtiger Wald (?). Manches Bächlein
sandten die Hochflächen in die Gründe — wir fanden aber auch
große Sammelbecken für das Wasser (Teiche — wo?). — Acker-
und Walddörfer (z. B.?). Zu ihnen hinauf flüchtet sich der
Kranke im Sommer aus dem heißen Elbthale, um frische Luft
einzuatmen. —
b. Wir haben der Bewässerung schon wieder mit gedacht.
— aa. Auf welche Weise werden die Gewässer auf der Karte
gezeichnet? Was für Gewässer bezeichnen die Schlangenlinien?
Die kreisförmigen? — bb. Welches ist das Hauptgewässer unsrer
Heimat? Welche Gewässer rauschen der Elbe zu? .... Wie
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184
Quellen? Auf den südlichen Bergen unsres Landes. Wohin
fließen sie? . . . Manche verlassen unser Land. Unsre Karte
sagt uns nicht, wohin sie ihren Weg nehmen. Ich will euch
aber schon etwas verraten. Die meisten Flüsse suchen den großen,
älteren Genossen, Kameraden (?) auf und denken: Wir ziehen
mit ihm zum Meere. — Was sagt uns also weiter unsere
Karte? — Jeder Fluß trägt seinen Namen; da giebts aber viele
zu merken — nur einige sollt ihr in dieser Klasse erfahren;
wissen wir aber auch noch nicht, wie die Flüsse heißen, etwas
von ihrer Arbeit, die sie verrichten müssen, können wir uns doch
schon denken —?
„Unser Sachsenland ist im Süden geschmückt mit Berg
und Thal, hat im Norden einen breiten Saum (?) von
Feldern und Wiesen, ist von Flüssen und einem mächtigen
Strom durchzogen".
In unserm Heimatlande fanden wir viele Dörfer und
Städte. Wenn wir durchs Sachsenland wandern, da wollen
wir auch etwas von unsern Landsleuten hören; wir motien
sie aufsuchen in Dorf und Stadt. Ob es in gallz Sachsen viele
Dörfer und Städte giebt? Was sagt uns unsre Karte? Wie
werdeil die Ortschaften auf einer großen Karte bezeichnet?
(Rote) Ringe, Kästchen (kleiilere oder größere!?). Aber auf
unsrer Karte sind ja bloß wenige solcher Ringe lind Kästchen
zu finden —? Es sind bloß die wichtigsten Ortschaften an-
gegeben. Wenn alle Städte und Dörfer, die es in Sachsen
giebt, ausgezeichnet wären, da würde es auf der Karte ganz „rot"
aussehen, Ihr sollt euch bloß die wichtigsten Ortschafteil
nlerken. — Auf der Karte finb „rote Doppellinien" (oder?) allgegeben;
die gehen von Stadt zu Stadt; was mögen diese Lillien be-
deuten? Neben den Eisenbahilen durchziehen aber viele
Straßen — wir können sie gar nicht alle zählen — unser Land.
Ihr wißt schon, wozu die Eisenbahnen nnb Straßen dienen —?
Überall arbeiten die Leute in Sachsell fleißig — auf den Feldern,
ill den Wäldern, in und an den Bergell — in den Werkstätten,
Fabriken re., uild emsig treiben sie Handel.
„In Sachsen giebt es viele Ortschaften, viele Verkehrs-
wege, und die Leute, die barin wohnen, sind gar emsig
und fleißig."
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122
gehabt. Das wurde vor mehr als 200 Jahren (1664)* von
dem Kammerherrn und Oberküchenmeister des Kurfürsten Johann
Georg Ii. erbaut (nach Gewährung seines Gesuches, „ihn: einen
wüsten Platz auf der Anhöhe über dem Mordgrunde zur Anlegung,
eines Weinberges zu verleihen"). Aus dem Winzerhause wurde
später ein Gasthaus. Bei großen Jagden nahm der Kurfürst hier
sein Quartier (?). So diente es dem Fürsten zum „Jagdschlößchen".
Später (1697) ward der Gasthof „Weißer Hirsch" genannt —
ein passender Weidmannsname!? Der Gnsthof brannte aber
(1799) ab; der neue ward all der Stelle erbaut, wo jetzt das
Kurhaus steht. Der Kriegssturm, der zur Zeit Napoleons auf
der Heerstraße einherbrauste, ward glücklich überstanden. Mehr
und mehr Häuser entstanden; endlich (18mb) ward der Weiße
Hirsch eine selbständige Gemeinde, und nun hat er sich einer:
Namen gemacht als Sommerfrische und Kurort („Sanatorium").
Der Ort liegt über 200 in hoch und ist vor Nord- und Nord-
ostwinden geschützt. Der Wald (Park) öffnet den Güster: bereit-
willigst seine weiten Haller: ur:d läßt sie gern seine gesunde und
erquickende Lust einatmen.
Gir:er: reichen Stoff für den heiri:atkui:dlicher: Unterricht
bietet nun die Dresdner Heide, an derer: Südrand wir uns be-
sinden.
nn. Grenzen, Ausdehnung. Auf der Karte lassen sich die
Grenzen leicht finden. Die großen Militärbauten Dresdens^
die Straße nach dem Weißer: Hirsch ur:d Bühlau (Bautzner Straße)
umrahmen die Heide in: Süden; die Ostgrenze bildet die Straße
vor: Bühlau rrach Ullersdorf, Großerkmannsdorf und Radeberg;
in: Norder: uiib Westen schließt die Eisenbahn (Dresden-Görlitz)
einen eisernen Rir:g um den schönsten, der: östlichen Teil der Heide.
Die Strecke von: Weißen Hirsch bis Lar:gebrück beträgt
7 Kilometer, eine Linie von Klotzsche bis Ullersdorf 9stz Kilo-
meter — wie lar:ge zu gehen? Mittendurch führt eine Straße,
vor: der Bautzner Straße abzweigend, nach Radeberg.
Gerade bei der Besprechung der Dresdr:er Heide muß es
der: Lehrer drängen, mit seinen Kindern selbst hineinzuwandern
ir: die Waldespracht und Waldesruhe. In den Ortschaften,
die an: Waldesrande oder in: Walde selbst liegen, erweckt der
* Die Jahreszahlen prägt man natürlich nicht ein.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
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Extrahierte Personennamen: Johann
Georg_Ii Johann Napoleons