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1. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 53

1900 - Meißen : Schlimpert
53 wieder gesund. — Aber es traf ihn ein neues Unglück. Sein bester Freund wurde von bösen Buben erstochen. Er selbst wurde bei einem Gange über das Feld von einem Gewitter überrascht. Ein Blitz fuhr neben ihm herab und streckte ihn betäubt zu Boden. „Wie," dachte er, „wenn du nun vom Blitze erschlagen und so plötzlich vor Gottes Richterftuhl gerufen worden wärest?" Darüber ward er ganz bestürzt und in sich gekehrt. Er dachte Tag und Nacht daran: „Was soll ich denn thun, daß ich dem lieben Gott wohlgefalle, daß ich in den Himmel komme?" Endlich beschloß er, ins Kloster (?) zu gehen, ein Mönch (?) zu werden und sein Leben ganz dem lieben Gott zu iveihen. (Das Bild eines Klosters, eines Mönches vorzeigen!) Der liebe Gott rief ihn aber später aus dem Kloster heraus; Denn er hatte Großes mit ihm vor. Davon sollt ihr später hören. Nur etwas von dein, was Luther später gethan hat, will ich euch jetzt erzählen. Ihr kennt schon alle das Buch, das ich euch hier zeige — die Bibel (?). Denkt, daß wir alle darin lesen und sie verstehen können, das verdanken wir dem Di'. Luther. Die Bibel war nicht in unsrer Sprache geschrieben, nicht wie unsre anderen Bücher. Ta hat sic Luther in unsre Sprache übersetzt (?). — Und noch eins. Ihr kennt auch alle Das kleine Katechismusbuch, das eure älteren Geschwister haben. Das hat Luther für euch, für das junge Volk, wie er euch nannte, geschrieben, auf daß ihr darin fleißig lesen und lernen sollt. — Und zuletzt will ich euch auch noch etwas davon erzählen, wie es in seiner Familie zuging. Wenn wir nur einmal hätten abends zulanschen können! Wißt ihr, was der Luther mit seinen Kindern machte? Da sang er mit ihnen. — Das schönste Fest in Luthers Hause war — gerade so wie bei uns — das Weihnachtsfest. Zu diesem Feste dichtete er seinen Kindern ein schönes Lied, das wir auch singen: „Vom Himmel hoch" rc? — * * Dr- Wangemann; Gesch. des ev. Kirchenliedes, S. 125: „Bom Himmel?c." ist ein Weihnachtslied, welches Dr. Luther ursprünglich für seine Kinder gedichtet hat, und trug, als es zuerst gedruckt wurde, deshalb auch Lie Überschrift: „Ein Kinderlieb, aus dem Ii. K. St. Lucä gezogen durch Dr. M. L." Bei solcher Weihnachtsfeier in seiner Familie soll Luther B. 1—7 von einem als Engel gekleideten Studenten haben singen lassen, worauf die Kinder B. 8 geantwortet haben: „Bist willkommen rc." —

2. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 72

1900 - Meißen : Schlimpert
— 72 — f. Die Eisenbahn ist ein wichtiges Verkehrsmittel. Weshalb wohl? Schnett kommen Waren und Menschen von Ort zu Orr. — Früher entstand manchmal in abgelegenen Gebirgen Hungers- not: es fehlte an Getreide re. — es konnten ans der Achse (?) nicht schnell genug Nahrungsmittel aus anderen Gegenden hin- gebracht werden — jetzt ist es anders —? . . . Früher kam mancher aus seinem Dorfe, aus seiner Heimat kaum heraus: eine Reise in die Ferne kostete gar viel Zeit und Geld — jetzt geht es eher an, sich in der Welt umzusehen. 8'. Es giebt aber noch andere Verkehrswege als die Land- straßen und Eisenbahnen; es giebt auch „Wasserstraßen". Was werde ich darunter verstehen? Die in N. gewesen sind, die werden wissen, was ich darunter meine — ? Das Bächlein, das durch unser Dorf fließt, ist höchstens ifür euer Schiffchen oder für den Zweig, den ihr hineinwerft, für .das Baumblatt, das jetzt der Wind hineinschleudert, eine Wasserstraße —? Euer Schiffchen fährt lustig darauf hin, bis es ans Ufer stößt; auch das Blatt tritt auf dein Bache seine Reise an, aber weit gehr sie nicht. Ganz andre Wasserstraßen sind die Flüsse, Ströme (die groß gewordenen Bäche). Wer fährt auf den Flüssen? Da gleiten große Kähne dahin; Dampfschiffe arbeiten sich mit ihren Schaufelrädern durch das Wasser; Holzflöße (zusammengebundene Holzstämme) kommen cherabgeschwommen x* — Endlich denke ich noch an eine Wasserstraße; die ist so breit, daß wir sie nicht übersehen können —? Das Meer. Tausende von großen Schiffen durchschneiden das Meer, getrieben vom Winde und vom Dampfe. — Da sind wir aber Juiit unsern Gedanken aus unserm Dörfchen weit hinausgeflogen in die Ferne. Wir kehren wieder heim und fragen uns noch: Wenn nun der Wandrer müde, hungrig und durstig ist, wo erquickt er sich bei uns? Wenn der Fuhrmann mit seinen Pferden rasten will, wo hält er an, wo kehrt er in unserm Dorfe ein? — Woran erkennt man einen Gasthof (Wirtshaus)? Welchen Namen trägt unser Gasthof? — Ihr Kinder, für euch weiß ich ein gutes Wirtshaus und einen guten Wirt — ? Das Wirtshaus steht in eurem Garten —? „Bei einem Wirte wunderinild rc.". — * Man samt diese Besprechung auch noch aufschieben.

3. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 170

1900 - Meißen : Schlimpert
170 wir haben noch mehr gefunden, und die Karte mit dem blauen Geäder erinnert uns an das, was wir früher erkannt haben. Was sagen uns die blauen Schlangenlinien? Was ist das „Elbthal" für die Elbe, das „Weißeritzthal" für die Weißeritz? — Die Thäler sind Wege für Fluß und Strom. Aber nicht bloß „Fluß und Strom" denkt: „Das Thal ist ein guter Weg für mich (nach dem weiten Meere, wohin alle meine Brüder eilen)" — wer denkt auch so? Die Eisenbahn, die Straße. Sucht nochmals auf unsrer Karte „Eisenbahnen, Straßen" auf!? — Und wenn wir auf der Karte nach den Ortschaften suchen, wo finden wir da die meisten? In den Hauptthälern war der meiste Verkehr und Handel; da sahen wir viele Fabriken; da hörten wir in den Werkstätten fleißig hämmern und schaffe!: (Handel, Industrie, Gewerbe). — Wozu dienen die schmalen Seitenthäler und Gründe? Wir sind gern in sie hinein gewandert; weshalb? Sie erfreuten uns durch Wald und Wiese, durch rauschende klare Bäche. — Die Bäche sagen uns gleich wieder, welchen Dienst auch die Gründe leisten müssen —? Die Elbe würde im Sommer bald klagen: „Ich kann keine Schisse mehr tragen", wenn die Bäche nicht von allen Seiten zu ihr herab rieseln könnten. — Neben den Bächen zogen sich aber auch Straßen hinauf, z. B.? — Sie verbanden das Hauptthal rnitden Hochflächen (oder Thal mit Thal mittels eines „Passes"!?). Noch etwas anderes benutzt auch die „Gründe" als Wege — ? Seht nochinals den Lößnitzgrund, den Rabenauer Grund re. an! — a. Haben auch die „Hochflächen" unsrer Heimat ihren Wert? Was fanden wir auf ihnen besonders? Acker und Wald. Auf dem guten Boden ging der Pflug; auf dem sandigen und ge- mischten Boden wuchs ein prächtiger Wald (?). Manches Bächlein sandten die Hochflächen in die Gründe — wir fanden aber auch große Sammelbecken für das Wasser (Teiche — wo?). — Acker- und Walddörfer (z. B.?). Zu ihnen hinauf flüchtet sich der Kranke im Sommer aus dem heißen Elbthale, um frische Luft einzuatmen. — b. Wir haben der Bewässerung schon wieder mit gedacht. — aa. Auf welche Weise werden die Gewässer auf der Karte gezeichnet? Was für Gewässer bezeichnen die Schlangenlinien? Die kreisförmigen? — bb. Welches ist das Hauptgewässer unsrer Heimat? Welche Gewässer rauschen der Elbe zu? .... Wie

4. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 184

1900 - Meißen : Schlimpert
184 Quellen? Auf den südlichen Bergen unsres Landes. Wohin fließen sie? . . . Manche verlassen unser Land. Unsre Karte sagt uns nicht, wohin sie ihren Weg nehmen. Ich will euch aber schon etwas verraten. Die meisten Flüsse suchen den großen, älteren Genossen, Kameraden (?) auf und denken: Wir ziehen mit ihm zum Meere. — Was sagt uns also weiter unsere Karte? — Jeder Fluß trägt seinen Namen; da giebts aber viele zu merken — nur einige sollt ihr in dieser Klasse erfahren; wissen wir aber auch noch nicht, wie die Flüsse heißen, etwas von ihrer Arbeit, die sie verrichten müssen, können wir uns doch schon denken —? „Unser Sachsenland ist im Süden geschmückt mit Berg und Thal, hat im Norden einen breiten Saum (?) von Feldern und Wiesen, ist von Flüssen und einem mächtigen Strom durchzogen". In unserm Heimatlande fanden wir viele Dörfer und Städte. Wenn wir durchs Sachsenland wandern, da wollen wir auch etwas von unsern Landsleuten hören; wir motien sie aufsuchen in Dorf und Stadt. Ob es in gallz Sachsen viele Dörfer und Städte giebt? Was sagt uns unsre Karte? Wie werdeil die Ortschaften auf einer großen Karte bezeichnet? (Rote) Ringe, Kästchen (kleiilere oder größere!?). Aber auf unsrer Karte sind ja bloß wenige solcher Ringe lind Kästchen zu finden —? Es sind bloß die wichtigsten Ortschaften an- gegeben. Wenn alle Städte und Dörfer, die es in Sachsen giebt, ausgezeichnet wären, da würde es auf der Karte ganz „rot" aussehen, Ihr sollt euch bloß die wichtigsten Ortschafteil nlerken. — Auf der Karte finb „rote Doppellinien" (oder?) allgegeben; die gehen von Stadt zu Stadt; was mögen diese Lillien be- deuten? Neben den Eisenbahilen durchziehen aber viele Straßen — wir können sie gar nicht alle zählen — unser Land. Ihr wißt schon, wozu die Eisenbahnen nnb Straßen dienen —? Überall arbeiten die Leute in Sachsell fleißig — auf den Feldern, ill den Wäldern, in und an den Bergell — in den Werkstätten, Fabriken re., uild emsig treiben sie Handel. „In Sachsen giebt es viele Ortschaften, viele Verkehrs- wege, und die Leute, die barin wohnen, sind gar emsig und fleißig."

5. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 186

1900 - Meißen : Schlimpert
186 in denen der Sandstein behauen wird). — Wir fahren auf dem Strome weiter. Da sehen wir auf beiden Seiten große Sand- steinbrüche und Schuttmassen. In „Rinnen" läßt (?) man die viereckigen Sandsteine Heruntergleiten, und unten warten schon große Kähne auf sie, um sie fortzutragen — wohin? Wozu?* Da erkennen wir gleich, womit sich die Leute iiu Gebirge meist beschäftigen —? Freilich sehen die Schuttmassen gar nicht schön aus. „Ihr alten, grauen, von Wald umrauschten Felsen thut uns leid! Wie bald wird auch an euch die Reihe kommen, der Steinbrecher („Hohlmacher") an euch seine Arbeit beginnen!" Aber es hilft nichts ■— wir brauchen das Gestein. — Weiter dampft unser Schiff. 9tiui wird es schöner. Wir sehen nicht mehr so viele Schuttmassen (Halden). Graue, steile Felsen ragen hoch empor. Auf ihnen, zwischen den Felsspalten haben sich Waldbäume angesiedelt. An den Ufern ziehen sich grüne Wiesen hin. Endlich gelangen wir zu zwei gewaltigen Felsenbergen: zum Königstein und Lilienstein.** (Wir haben sie von den Höhen unsrer Heimat gesehen.) Beide tragen Felsenkronen (anzeichnen!) und einen dunklen Mantel um die Schultern (!?). — Am Fuße des Königsteins liegt das- Städtchen „Königstein". Es zieht sich auch in einen Grund hinein. Das zeigt uns die Karte —? Auf der Elbe ist viel Leben (Holz-, Steinhandel). — Am liebsten möchten wir aber auf den Felsenberg hinaufsteigen; weshalb wohl? Euch Knaben, würde es da gefallen; ihr hättet viel zu sehen — große Festungs- thore, Soldaten und Kanonen. Der Königstein ist eine Festung. Wir müssen aber weiter fahren. Unser Schiss führt nns- 31t einer gar freundlichen Stadt (am rechten Ufer) —? Vor Schandau eilen wieder zwei Bergkinder, traulich vereint, dem. Strome zu —? (Karte!) Bei Schandau findet sich noch eines ein.*** — Am Ufer, auf dem Strome (Brücke) herrscht reges Leben. Wir können uns schon denken, womit sich die Leute auch hier beschäftigen werden —? Was liefert ihnen der Wald? * Selbstverständlich zeigt man „Sandstein" vor. ** In der Landeskunde von Schreyer (Ausgabe 0- ist eine Abbildung, des Königsteins beigegeben. — Basteibild — Meinhold & Söhne. **' Man nennt die Bäche noch nicht.

6. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 122

1900 - Meißen : Schlimpert
122 gehabt. Das wurde vor mehr als 200 Jahren (1664)* von dem Kammerherrn und Oberküchenmeister des Kurfürsten Johann Georg Ii. erbaut (nach Gewährung seines Gesuches, „ihn: einen wüsten Platz auf der Anhöhe über dem Mordgrunde zur Anlegung, eines Weinberges zu verleihen"). Aus dem Winzerhause wurde später ein Gasthaus. Bei großen Jagden nahm der Kurfürst hier sein Quartier (?). So diente es dem Fürsten zum „Jagdschlößchen". Später (1697) ward der Gasthof „Weißer Hirsch" genannt — ein passender Weidmannsname!? Der Gnsthof brannte aber (1799) ab; der neue ward all der Stelle erbaut, wo jetzt das Kurhaus steht. Der Kriegssturm, der zur Zeit Napoleons auf der Heerstraße einherbrauste, ward glücklich überstanden. Mehr und mehr Häuser entstanden; endlich (18mb) ward der Weiße Hirsch eine selbständige Gemeinde, und nun hat er sich einer: Namen gemacht als Sommerfrische und Kurort („Sanatorium"). Der Ort liegt über 200 in hoch und ist vor Nord- und Nord- ostwinden geschützt. Der Wald (Park) öffnet den Güster: bereit- willigst seine weiten Haller: ur:d läßt sie gern seine gesunde und erquickende Lust einatmen. Gir:er: reichen Stoff für den heiri:atkui:dlicher: Unterricht bietet nun die Dresdner Heide, an derer: Südrand wir uns be- sinden. nn. Grenzen, Ausdehnung. Auf der Karte lassen sich die Grenzen leicht finden. Die großen Militärbauten Dresdens^ die Straße nach dem Weißer: Hirsch ur:d Bühlau (Bautzner Straße) umrahmen die Heide in: Süden; die Ostgrenze bildet die Straße vor: Bühlau rrach Ullersdorf, Großerkmannsdorf und Radeberg; in: Norder: uiib Westen schließt die Eisenbahn (Dresden-Görlitz) einen eisernen Rir:g um den schönsten, der: östlichen Teil der Heide. Die Strecke von: Weißen Hirsch bis Lar:gebrück beträgt 7 Kilometer, eine Linie von Klotzsche bis Ullersdorf 9stz Kilo- meter — wie lar:ge zu gehen? Mittendurch führt eine Straße, vor: der Bautzner Straße abzweigend, nach Radeberg. Gerade bei der Besprechung der Dresdr:er Heide muß es der: Lehrer drängen, mit seinen Kindern selbst hineinzuwandern ir: die Waldespracht und Waldesruhe. In den Ortschaften, die an: Waldesrande oder in: Walde selbst liegen, erweckt der * Die Jahreszahlen prägt man natürlich nicht ein.

7. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 136

1900 - Meißen : Schlimpert
136 rein ist; sonst verhüllen freilich schwarzgraue Rauchwolken den Grund. Die Rauchwolken, die aus einer Menge von Essen emporsteigen, erinnern uns an die großartige Industrie des Thales —? Eisengießereien, Maschinenbauanstalten, Glas- hütten, Porzellanfabriken, chemische Fabriken x. — Aber wie hätte sich eine solche Industrie entfalteu können, wenn der Grund nicht „das schwarze Gold" in seinen Tiefen trüge, wenn nicht die Weißeritz durch deu Grund rauschte? — Auf welche Weise mag „das schwarze Gold" iu die Tiefen des Potschappeler Grundes und seiner Berge gekommen seilt?* Einstmals ist hier gewiß eine Insel gewesen, umflutet vom Meere. Auf dieser Insel wuchsen üppige Farne (?), Schachtelhalme (?). Aber die Insel versank, und der Meerschlamm bedeckte die Pflanzenwelt und lastete auf ihr. Aus dieser versunkenen Pflanzenwelt ist die „Kohle" entstanden. Die Pflanzenwelt steigt jetzt aus der Tiefe wieder herauf, aber in der Form der Kohle. Wie hat man die Kohlenlager im Plauen'schen Grunde entdeckt? Darüber geht eine Sage. Vor etwa dreihundert bedeutungsvollen Stätte der Industrie, der Gewerbthätigkeit und des Ver- kehrs sich emporgeschwungen hat, wie wenig andere in unserm Vaterlands." * Fr. Schnitze a. a. £>., S. 35: „Wenn wir von Ober- und Niederherms- dorf über Zauckerode, Döhlen und Potschappel am Windberg vorbei durch den Poisenwald bis nach Hänichen und von dort über Birkigt und Koschütz nach unserm Ausgangspunkte zurückwandern, so haben wir ungefähr die Grenzen des heutigen Kohlenbeckens beschrieben, welches früher als Insel aus dem Ozean hervorragte. Das tropische Klima, welches damals in unseren Breitengraden herrschte, und die bei weitem dichtere und mit Kohlen- säure geschwängerte Luft jenes Zeitalters ließen auf jener Insel einen üppigen Pflanzenwuchs hervorsprossen. Zwar hatten sich die viel späteren Nadelhölzer und die erst recht späteren Laubwälder auf Erden noch nicht entwickelt; dafür war aber jene Insel mit üppig wuchernden Farcen, Bärlapparten und baumartigen Schachtelhalmen geschmückt. Aber die unter- irdischen Gewalten hatten über das Dasein der Insel den Stab gebrochen — und sie versank in die Fluten. Die Pflanzenwelt ward von den Nieder- schlägen des Meerschlammes ganz und gar überdeckt und begraben und ver- wandelte sich nach und nach in die heutigen Steinkohlenflötze, während der sie bedeckende Meeresschlamm sich zu dem über den Flötzen lagernden Kohlensandstein verdichtete. Dreimal muß jene Insel aufgestiegen und wieder versunken sein, dreimal sich jene Pflanzenwelt erneuert haben, zu urteilen nach den drei im Plauen'schen Grunde übereinander lagernden Steinkohlenflötzen".

8. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 152

1900 - Meißen : Schlimpert
gegen die Rinde der Bäume, um ihre Feinde aufzusuchen. Auch der Kuckuck fliegt durchs Revier. Aus dem Lanbwalde tönt der Gesang der Amsel, Drossel, Grasmücke. Auch das Rotkehlchen läßt sein Liedchen erschallen, und der Finke schlägt. Man hört das Gurren der Waldtaube — aber deren Feind nistet auch im Walde —? Der Hühnerhabicht (außer ihm der Sperber, der nützliche Bussard, die Eule). — An den Gewässern finden wir Wasservögel. Bisher haben wir den Wald mit Pflanzen und Tieren betrachtet; was liegt aber unter der moosigen Decke? Auf was für Boden ist der Wald erwachsen? Unter dem weichen Waldboden liegt Felsgestein* (Gneis, Sandstein, Porphyr, Basalt, Granit, Kalkstein, Thonschiefer); es ragen ja auch Felsen hoch empor. Was wird mit dem Gestein gernacht? ' (Steinbrüche — die Steine werden verschiedenartig verwandt.) Einen Wald kann man sich aber kaum denken ohne rieselnde Quellen und Bächlein in den Falten und Gründen (weshalb denn nicht? Das Moos hebt die Tropfen, die ihm die Wolken herunterschicken, hübsch auf, läßt sic nicht gleich davonlaufen :c.). Auch die Heide hatte ihre Quellen. Werden solche dein Tharandter Walde fehlen? Die Karte zeigt uns kleine, blaue Äderchen im Walde —? Die Triebisch vor allem. Außer ihr rieseln eine Reihe kleinerer Bäche die Hänge hinab. Vollends, wenn der Schnee schmilzt, da rinnen von allen Seiten kleine Bäche bcn Gründen zu — nach dem Scerenbach im Süden und der Weißeritz im Osten (weil die Hänge oft schroff abfallen, kann der Wald die Gewässer beim besten Willen nicht lange aufhalten; drum schwillt im Frühlinge die Weißeritz gar schnell an). Prächtig sehen die Felsen (z. B. bei edle Krone) aus, wenn die über sie tropfenden Geriescl in kalter Nacht gefroren sind. — Die wichtigsten Gewässer sind: Der Seerenbach und die Weißeritz. — Früher wurde auf dem Bache und der Weißeritz * Basaltbruch am Aschenhübel zwischen Grülleuburg und Spechtshausen Ter Kuppe des Landberges hat der Basalt in verwitterter Gestalt fruchtbaren Boden gegeben. Granit in der Nähe der Klippenmühle bei Tharandt, Grünstein bei Fördergersdvrf und Hintergcrsdorf, im Thalmühlen- und im Zeisiggrunde, Kalkstein bei Tharandt und Braunsdorf, Thonschiefer bei Tharandt und Gersdorf. Früher auch Silberbergbau bei Edle Krone, Grund und Mohorn. Borzeigen der Mineralien!

9. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 18

1896 - Meißen : Schlimpert
18 L Grvßtzandel in Tuchen, Leder iinb Fellen und in einen Kleinhandel, der auf dein Augustusplatze besonders die ländliche Bevölkerung anlockt. Auch für Bücher und Karten, Bilder und Zeitungen ist Leipzig ein Ver- lagsplatz geworden. 4. Die Wissenschaft wird in 4 Hanptzweigen (Heil- und Rechts- wissenschaft, Welt- und Gotteslveisheit) ans der Hochschule gepflegt (Universität). Sie hat einen Goethe als Schüler, einen Gellert als Lehrer gehabt. Die Studenten sammeln sich besonders in den Hörsälen des Angnstenms. 5. Das städtische Museum ist ein Hans der bildenden, das neue Theater ein Haus der darstellenden, das neue Gewandhaus ein Haus der tauenden iinb manche Kirche ein Hans der bauenden und Augustusplatz in Leipzig. redenden Kunst geworden. Für das Drechslcrgewcrbe besitzt es eine deutsche Fachschule. 6. Die Stadt ist auch der Sitz des deutschen Reichsgerichts, in welchem gegen 100 auserlesene Richter das End- nrteil in streitigen Rechtsfällen sprechen. Zn der Große von Leipzig, der sächsischen Handels- und Universitätsstadt, hat nicht bloß die Lage im Herzen Deutschlands, sondern auch die Gunst der Fürsten und der tüchtige Sinn der Bürgerschaft beigetragen. 22♦ Die weitere Umgebung vsir Leipzig. 1. Die Umgegend von Leipzig bildet eine weite Ebene, mit flüchtigem Sande, Rollsteinen und größeren Blöcken bedeckt. Lehm- und Thonschichten ruhen unter der Oberfläche. Unter Wasserfluten sind auch

10. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 25

1896 - Meißen : Schlimpert
Dresden versandt. An Stette des alten Bades ist neuerdings ein schönes Kurhaus entstanden, das in einem freundlichen Parke liegt. 5. Durch den mildernden Einfluß der Elbe, durch das frische Bergwasser der Kirnitzsch, durch die geschützte Lage in der Thalösfnnng und durch den duftigen Bergwald eignet sich Schandau vortrefflich zu einem Kurorte. Freundliche Privathänser im Flnßgrnnde und reich ausgestattete Hotels an der Elbseite („Quififcma!") nehmen jährlich Tausende von Sommer- gästen ans deutschen und anßerdentschen Landen ans. lì. Bon Schandau ans wandern wir das Flnßthal aufwärts in das Gebirge hinein. Wir suchen die obere Schleuse der Kirnitzsch auf. Hier ruht die dunkle Flut des Wassers zwischen turmhohen Felsenwände». Schlamminseln ragen ans dem feuchten Grunde auf. Mannshohe Farn schießen am Flnß- rande ans, und die Spierstaude duftet. Ruhig gleitet ein Kahn zwischen aufstrebenden Tannen dahin. Eine fenchtwarme Luft umweht unser Antlitz. Wir befinden uns in der malerischen Flnßlandschaft des Gebirges. 2<), Aöiiigstein, die Sperrfeste des Llbfandsteingebirges. 1. Dort, wo die frische Biela, die vom hohen Schneeberge kommt, in die Elbe mündet, liegt die handeltreibende Stadt Königstein. Nörd- lich von ihr erhebt sich ein Sandsteinfelsen 350 in hoch. Er wird seit alters „des Königs (von Böhmen) Stein" genannt. In schroffen Wänden stürzt er nach drei Seiten hin ab. Nur im W. zeigt er eine ersteigbare Absenkung. 2. Aber an dieser Seite sind starke Schanzwerke angelegt worden. Ein festes Thor führt uns hinter denselben in einen Vorhof, eine Zugbrücke in einen gewölbten Durchgang zum Aufzuge für Ge-
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