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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 395

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 3. Beginn der päpstlichen Weltherrschaft mit den Kreuzzügen. 395 beutegierigen Rittern und Knechten der damaligen Christenheit will- kommener sein, als Abenteuer. Krieg und Raub, wodurch sie alle ihre Sünde abbüßen und den Himmel verdienen könnten. Mit wel- cher Luft und frommer Begier zogen sie da aus zu Tausenden, aus Frankreich, Deutschland, Italien, nacb Klein-Llsien und Palästina bis vor Jerusalem. Mit welcher Begeisterung und blutigen Hitze dran- gen sie ein in die gewonnene Stadt und schlachteten rechts und links Griechen und Saracenen und mordeten und plünderten bis zum Uebermaß, um dann zerknirscht und mit entblößten Füßen, Psalmen singend, in das gereinigte Gotteshaus zu ziehen, um Gott die Ehre zu geben für den blutigen Sieg und sich der Vergebung aller ihrer Sünden zu getrosten. Schon von früheren Päpsten war mehrfach auf den Kampf gegen die mohamedanische Macht als auf eine dringende Psticht der Christen- heit hingewiesen. Zuletzt noch von Gregor Vii. Die unge- heuren Vortheile, welche ein solches Unternehmen der gesammten Christenheit dem Ansehen und der Machtstellung des Papstes als des Oberhauptes aller Christen bringen inußte, lagen zu nahe, als daß die hierarchische Klugheit sie nicht hätte erkennen und -ergreifen sollen. Dazu drängte die ganze werkeifrige, sinnlich begeisterte Frömmigkeit der damaligen Zeit auf eine solche Bethätigung ihres Eifers für den Herrn und für die Kirche hin. Schon hatten namentlich die Normannen seit längerer Zeit den Kampf gegen die Saracenen mit großer Vorliebe aufgesucht. Die Pilgerfahrten nach dem heiligen Lande waren eine sehr beliebte Bnßübung geworden bei Hoch und Nieder. Die Noth der Zeit rief weithin eine Sehnsucht nach etwas Neuem, Ungewöhnlichem hervor. Da that Papst Urban Ii. den glücklichen Griff und gab das Losungswort, welches dem unbestimmten asketischen Verlangen vieler Hunderttausende die bestimmte Richtung nach Jerusalem gab*). Eine große Kirchenversammlung veranstaltete er zu Clermont 1095, und ent- zündete durch sein; Thränen und Ermahnungen einen solchen Eifer unter der ganzen unzählbaren Menge der Versammelten, daß sie unter dem tausendstimmigen Geschrei: „Gott will es"! sich mit dem Kreuz bezeichnen ließen und unter der obersten Leitung des heiligen Vaters sich zum Kriegszuge nach Jerusalem verpflichteten. Wie eine Alles mit sich fortreißende Fluth brach diese begeisterte Stimmung von Clermont aus über alle französischen Landschaften und einen großen Theil Ita- liens und Deutschlands herein. Hohe und Niedere, Männer und Wei- der, ja Kinder und Greise wetteiferten, dein Zuge sich anzuschließen. Vom Pflug, von der Heerde, von der Werkstatt kamen sie nicht minder zahlreich als aus den Burgen, Schlössern und Palästen. Die Zellen I Die Geschichte von den Gesichten und vorbereitenden Predigten Peter's von Amiens ist nach neueren Forschungen unglaubwürdig. Er selbst wurde erst durch den Aufruf des Papstes zu seinen Bolköpredigten angeregt.

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 398

1859 - Lübeck : Rohden
398 Xxl §. 4. Weitere Erhebung der Päpste durch den zweiten Kreuzzug. beide willig dein Aufruf des obersten Lenkers der Christenheit. Wie- der zogen die deutschen und die französischen Heere durch Griechen- land nach Klein-Asien hinüber (1147) und hofften große Thaten ge- gen die Saraeenen zu vollbringen. Aber diesmal ward ihre Hoff- nung schrecklich zu Schanden. Durch Mangel, durch Krankheit, durch Verrath, durch eigne Unvorsichtigkeit, vor Allem durch die Waffen der Saraeenen wurden beide Heere in Klein-Asien vollständig aufge- rieben. Nur Wenige gelangten bis nach Jerusalem, und ohne irgend etwas ausgerichtet zu haben, kehrten die Fürsten nach Europa zurück. Der Papst erklärte, es seien die Sünden des Volks und ihr Unge- horsam gegen die Kirche, weshalb Gott die Kreuzfahrer also heimge- sucht und ihren Dienst verworfen habe. Eigentlich war es aber nicht der Papst, der damals die Christenheit nach seinem Willen lenkte und dem die allgemeine Huldigung zukam, sondern ein hinter ihm stehender ganz unscheinbarer Mann, der aber in Wahrheit Papst, Bischöfe, Fürsten, Völker wie mit unwiderstehlichem Scepter beherrschte, der mit dem Winke seiner Hand Stürme herauf- beschwor und wieder beruhigte, der die Geschicke der Staaten in sei- nen Händen zu haben schien, der wunderbare, hochberühmte Abt Bern- hard von Clairvaux. Da war Nichts an ihm von Helbenkraft, von Leibesschönheit, von äußerer Gestalt und Macht, ein schwacher, elen- der Mönch, von Krankheit geplagt, im hinfälligen Körper, aber wie Paulus vermochte er Alles durch den, der ihn mächtig machte, Christus; nicht er lebte, sondern Christus lebte in ihm. In ihn, in seinen Gott und Heiland hatte er sich mit allem seinem Sinnen und Denken, mit allem Wollen und Empsinden so ganz hineinversenkt, daß er nur in ihm und für ihn zu leben schien. Er war ein armer sündiger und irrender Mensch wie jeder Andere; aber in der Kraft des Glaubens stellte er sich furchtlos und siegreich Königen und Päpsten gegenüber, überredete die Völker, bekehrte die Ketzer, überwand die Männer der Wissenschaft, that Wunder und weissagte. Dann, aus der gefährlichen Oeffentlichkeit der Welt sich zurückziehend in seine stille Klosterzelle, kehrte er wieder zu den kaum unterbrochenen härtesten Bußübungen, zu den brünstigsten Gebeten, zu den tiefsten Meditationen über göttlichedinge zurück. Bernhard war, wie früher ein Nilus und Romuald, der Vater aller jener tiefgläubigen, goltinnigen Seelen, welche wir durch das ganze Mittelalter hindurch und in spärlicher Zahl auch noch bis in die neuere Zeit hinein sich glaubend und schauend versenken sehen in die Fülle der göttlichen Liebe; die ohne viel zu fragen, zu forschen, zu zweifeln in den unmittelbarsten Verkehr des Herzens mit ihrem Gott und Heiland treten, dessen Nähe sie mit heiliger Scheu und Lust sogar oft in sinnlicher Weise zu fühlen vermeinen. Man pflegt sie Mystiker zu nennen. Ihnen gegenüber stehen andere gläubige Got- tesgelehrte, welche mehr mit dem Verstände als mit dem Gemüth ar- beiten und die vor Allem darnach trachten, Klarheit, Sicherheit, Gewiß-

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 447

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 7. Gottes Bußgericht in Deutschland. 447 Gnade schrieen. Wie es schon 100 Jahre früher in Italien und von dorther auch in Deutschland Sitte geworden war, so vereinigten sich auch jetzt wieder große Schaaren zu schweren Bußübungen nach der Weise der damaligen Zeit. Mit entblößtem Rücken und verhülltem Haupte gingen sie paarweise einher, und schlugen sich selber mit har- ten Riemen dergestalt, daß das Blut auf den Boden herabfloß. Tau- sende zogen so aus einer Stadt in die andere, geführt von Geist- lichen mit Kreuzen und Rauchfässern. Aus den Straßen und in den Kirchen lagerte die Menge, sich geißelnd, ihre Sünden bekennend, Litaneien singend und um Erbarmen schreiend. Und wohl mochten sie Ursache haben, sich also zu demüthigen, denn die Sünden der da- maligen Zeit waren entsetzlich und schrieen gen Himmel. Wie konnte es auch anders sein, da so lange kein Kaiser, kein König, keine allge- mein anerkannte Obrigkeit dagewesen war, welche Recht und Gerech- tigkeit nachdrücklich hätte handhaben können. Die Geistlichkeit, welche der Rohheit und Zuchtlosigkeit unter dem Volke hätte wehren und auf die Verbesserung der sittlichen Zustände hätte hinwirken sollen, war selbst unglaublich tief gesunken. Die meisten Priester konnten kaum lesen, lebten in offenbarer Hurerei, und waren Helden im Zechen. Die Mönchs- und Nonnenklöster waren so voll Liederlichkeit und ge- meiner Wollust, daß ehrbare Eltern anstanden, ihre Söhne oder Töch- ter dahinein zu senden. Die Gottesdienste bestanden aus Nichts als Messelesen und sonstigem tobten äußerlichen Werk. Vom Wort Got- tes und Predigt war keine Rede. Nur die Bettelmönche und unter diesen auch nur die Franciscaner, fuhren auch jetzt noch fort, sich seel- sorgerisch und predigend umherziehend des armen Volkes anzunehmen. Aber auch die Franciscaner waren in einer ärgerlichen Spaltung be- griffen. Der größte Theil suchte sich gleich wie die Dominicaner von dem Joche der Armuth loszumachen und die strengen Regeln des Franciscus durchbrechend, sich die Genüsse des Reichthums wieder zugäng- lich zu machen. Die strengere Partei war sogar von dem Papst in den Bann gethan und in die gleiche Classe gesetzt mit den Brüdern des gemeinsamen Lebens, den Begharden und anderen freien Vereinen, welche nach Möglichkeit ein gottesdienstlich apostolisches Christenleben wiederherstellen wollten und deshalb von der Geistlichkeit der Ketzerei bezüchtigt wurden. Fragen wir nun nach den Erfolgen jener schweren Heimsuchungen Gottes, die jetzt nach 500 Jahren, wenn auch in abgeschwächter Form wiederzukehren schienen, so müssen wir sagen, sie haben damals wie jetzt wenig ausgetragen. Denn auch jene Flagellanten oder Buß-

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 411

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 9. Innocenz in. oder die vollste Entfaltung ;c. 411 horsam dem einen römischen Bischof, dem Stellvertreter Gottes auf Erden zu unterwerfen. Diese höchste Höhe erreichte das Papstthum unter Innocenz Iii. (1198—1216). Er war in der That ein Mann, der an Einsicht und Scharfsinn, an Gerechtigkeitsliebe und sittlicher Haltung, an Kraft und Klarheit allen Fürsten jener Zeit bei Weitem überlegen war, ein Mann, der leidenschaftslos und besonnen, im vollen Gefühl seiner Würde, eben so ruhig als entschieden, in der Sicherheit seiner zweifellosen Ueberzeugung von seinem Recht und sei- ner Pflicht wirklich wie ein Gott auf Erden zu walten schien — nur freilich wie ein staubgeborner sündiger Gott ohne Allmacht, ohne Allwissenheit, ohne Ewigkeit, mit befleckter Heiligkeit und unzureichen- der Liebe. Erst nachdem dieser beste, weiseste und gewaltigste der Päpste die volle Weltherrschaft wirklich besessen und geübt hatte, konnte die gesammte Christenheit und jede einzelne wahrheitsuchende Seele sich gründlich und klar überzeugen, daß diese römische Welt- monarchie doch am Ende nichts Anderes sei, als ein Wiederaufleben je- ner altheidnisch-römischen Weltherrschaft, Kleid und Abzeichen des Lammes, aber Stimme und Rede des Drachen. Denn „Sein Reich ist nicht von dieser Welt." Damit also Solches erkannt würde, wurde diesem größten Papst nach allen Seiten hin Raum gegönnt, daß er unbeengt und ungehindert zeigen könne, was denn ein solcher Stell- vertreter Gottes auf Erden unter den allergünstigsten Verhältnissen zu leisten vermöge. Unmittelbar vor dieses Papstes Thronbesteigung war dem mächtigsten der Hohenstaufen ein jähes Ende bereitet, war das schöne, für den Papst so überaus wichtige sicilianische Reich in die Hände eines schutzbedürftigen Weibes und eines hülflosen dreijährigen Kindes (Friedrich H.) gelegt, waren die unbändigen Stadtgemeinden des obern Italiens in solche Verwirrung (die Strafe ihrer eignen Zügellosigkeit) gerathen, daß sie der päpstlichen Ein- griffe und Entscheidungen sich nicht mehr entschlagen konnten. In Deutschland war der furchtbare Kampf zwischen den Welfen (An- hänger und Nachkommen Heinrich's des Löwen und Begünsti- ger der Hierarchie) und den Ghibellinen oder Hohenstaufen, der schon zu Kaiser Konrad's Zeit begonnen, auf's Reue zu einer Alles verzehrenden, das deutsche Reich völlig zerrüttenden Wuth em- porgelodert, also daß der Papst als höchster Richter zwischen die bei- den sich bekämpfenden Könige treten, jetzt für Heinrich des Löwen Sohn Otto Iv, jetzt für Heinrich's Vi. Bruder Philipp von Schwaben sein oberherrliches Gewicht in die Wagschale legen, und endlich seinen jugendlichen Schützling und Mündel, den heranwach-

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 414

1859 - Lübeck : Rohden
414 Xxi. §. 10. Ausbreitung der Pavftherrschaft über Griechenland rc. hen schon, daß bei dem allgemeinen Umsturz der Reiche des Alter- thums und dem Emporkommen neuer kräftiger aber roher Völker nur dies eine Stück des alten Römerreichs, das griechischereich oder eigentlich nur daö europäische Griechenland und die Hauptstadt Constantinopel stehen geblieben war und stehen bleiben sollte, um die hochgelehrte und künstlerische Bildung, die Summe der geistigen Errungenschaft des Alterthums für eine spätere Zeit aufzubewahren, wo sie der weiter geförderten abendländischen Christenheit zu Gute kommen sollte. Zu diesem Amt des Aufbewahrens eignete sich aber das griechische Kai- serreich um so mehr, da es in eine völlige Erstarrung gerathen war, ohne alle Fähigkeit, sich weiter zu entwickeln und etwas Neues zu schaffen. Wie jetzt die Klugheit und Gelecktheit der Chinesen, so war auch die damalige griechische Herrlichkeit nichts Anderes als ein zähes Festhalten alter Formen und Gewohnheiten und ein lächerliches Stolziren mit dem eitlen Flitter eines prunksüchtigen und weibischen Ceremonienwesens. Obwohl aber die Aufgabe dieses geistig erstorbe- nen Volkes und Staates zunächst nur das Erhalten und Aufbewahren sein sollte, so schloß das doch die Strafgerichte nicht aus, die der Herr von Zeit zu Zeit über das innerlich verfaulte und verrottete Reich ergehen ließ. Es mußten immer neue und furchtbarere Stürme die durch unaufhörliche Mordthaten, Verstümmelungen, Schändungen, Lügen, Ränke und viehische Laster verpestete Luft reinigen, wenn das hinsiechende Volk auch nur bis zu der von Gott vorherbestimmten Zeit am Leben erhalten werden sollte. Daher die immerwährenden Ein- brüche der slavischen Völker von Norden her, daher die Siege der mohamedanischen Seldschukken in Syrien und Klein-Asien, und der Verlust fast aller asiatischer und sämmtlicher afrikanischer Besitzungen. Daher denn auch die vorübergehende Ueberwältigung und Zertrüm- merung des Reichs durch die Kreuzfahrer 1204. Es waren die Ve- netianer und ihr greiser Herzog Dandolo, welche die nach Jerusa- lem bestimmten Schaaren auf ihren Schiffen nach Palästina überzu- setzen versprachen, aber statt dessen mit ihnen nach Constantinopel fuhren, um den von dort vertriebenen Kaisersohn Alerius sammt seinem geblendeten Vater wieder auf den Thron zu setzen. Dies Vor- haben gelang. Als aber darnach mit dem wiedereingesetzten Kaiser selber Streit entstand über die versprochenen Geldzahlungen und die Unterwerfung der griechischen unter die römische Kirche, da eroberten und verwüsteten die Kreuzfahrer von ihren Schiffen aus die Stadt Constantinopel und das ganze Land, jagten die feigen Griechen zu Tausenden vor sich her und theilten das Land unter sich. Ein frän-

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 459

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii, §. 11. Die Türkcnnoth und die Eroberung Constantinopels. 459 §. 11. Die Türkennoth und die Eroberung Constan- tinopels. Durch die Kirchenversammluugen des 15. Jahrhunderts war es auf das Klärlichste dargethan, daß man in dem Papstreich die Wahr- heit nicht wollte, daß man die Finsterniß lieber hatte als das Lickt. So konnten denn- die Strafgerichte nicht ausbleiben. In der johan- neischen Apokalypse waren sie mit erschreckenden Farben längst zuvor geschildert und ihre Vorspiele und Anfänge hatte das gottlose Geschlecht schon zu verschiedenen Zeiten zu fühlen bekommen. Eines der furcht- barsten und einschneidendsten Streckmittel war das Hereinbrechen der Könige des Ostens, die vom Eufrat, von der alten Reichsgrenze des Römerreichs her, unter den grausamsten Verheerungen ihren Sieges- zug hielten bis in die Mitte der Christenheit- Lange Zeit hatte es geschienen, als sei diese schwere Zuchtruthe gänzlich außer Thätigkeit gesetzt. Aber der Arm des Herrn war noch immer ausgereckt und eben jetzt zu neuen Schlägen erhoben. Denn schon hatte der Herr wider die verkehrte und zuchtlose Christenheit abermals jene antichrist- liche Macht erweckt, welche seit Mohamed's Zeiten als Würg- und Todesengel die faulen Glieder vom Leibe der Christenheit vollends abgetrennt und vernichtet hatte und dem Ueberrest fortwährend ein Dorn in der Seite blieb. Die Kraft der Araber, die einst vom Indus bis zum Tajo herrschten, war freilich längst wieder zerbrochen. Aber immer neue kräftigere Völker wußte der Herr von Zeit zu Zeit zur Verschärfung der Plage auf den Schauplatz zu führen, Völker, welche fast alle zu dem vielverzweigten asiatischen Völkerstamm der Tu rk (Turkmanen) gehörten. Wir haben bereits die Seldschukken zur Zeit der Kreuzzüge kennen gelernt (S. 396). Jetzt begegnen uns die Osmanen, die ersten und einzigen, die berufen waren, von Asien her Europa's Grenzen zu überschreiten und von dem alten Kaisersitze vieltausendjähriger Cultur, von Constantinopel aus, die greulichen Ver- heerungen roher und unbildsamer Barbaren bis in das Herz Europa's zu tragen. Von Osman haben die Osmanen chre Benennung, von einem türkischen Häuptling, der mit einer Schaar von Knechten von den westlichen Grenzen Armeniens aufbrach (1298), um Streif- und Eroberungszüge in die kleinasiatischen Länder hinein zu versuchen. Es gelang ihm in unerwarteter Weise. Sein Sohn Orch an (1326) stand schon als Sieger an den Ufern des Hellespont und des Bospo- rus und schaute mit ländergierigen Blicken nach der europäischen Küste hinüber. Dessen Sohn Mur ad (1359 — 89) konnte sogar

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 423

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 13. Kampf Friedrich's Ii. gegen die Päpste. 423 der Lombarden, die nun den Kampf wider den Kaiser mit erneutem Muth und Eifer wieder aufnahmen. Zu spät bereute Friedrich, daß er nicht bei Zeiten einen vortheilhaften Frieden mit Mailand geschlossen hatte. Er sollte bald erkennen, daß ein Kampf gegen Papst und freiheitssüchtige Städte über seine Kräfte ging. Hatte doch sein Großvater Barbarossa bereits dieselbe Erfahrung gemacht. Zwar Gregor starb schon 1241, auch sein Nachfolger Cölestin Iv. starb schnell, und dann blieb der päpstliche Stuhl fast zwei Jahr unbesetzt, weil die Cardinäle sich eben so sehr fürchteten, einen Feind als einen Freund des Kaisers zum Papst zu wählen. Aber das Alles brachte dem Kaiser wenig Vortheil. Niemand löste ihn vom Bann und er ist auch bis an seinen Tod im Banne geblieben. Auch ohne Papst war die päpstliche (oder wie man damals und später sagte, die wöl- fische) Partei mächtig genug, um dem Kaiser und seinen Anhängern (den Ghibellinen) in Italien zu widerstehen. Und als nun endlich wie- der ein Papst gewählt ward, Jnnocen z Iv., so war es der wüthendste, maßloseste, rücksichtsloseste Gegner, der je gegen Friedrich hätte auf- stehen können. Schnell hatte er erkannt, daß er in Italien stets von der Uebermacht des Kaisers werde behindert sein. Darum entschloß er sich rasch, entfloh aus Rom und schlug seinen Sitz in Lyon auf, wo des Kaisers Waffen ihn nicht mehr erreichen konnten. Von dort aus schleuderte er Bannflüche ohne Zahl und Maß, berief eine Kirchenversammlung, die ihm helfen mußte den Kaiser verurtheilen, erklärte ihn für abgesetzt, aller seiner Kronen verlustig, seine Unter- thanen vom Eide der Treue los, erweckte ihm Gegenkönige in Deutsch- land, ja er setzte nach seinem eignen Ausdruck Himmel und Erde ge- gen ihn in Bewegung, bis zuletzt Friedrich unbesiegt und uner- schüttert aber auch sieglos und rühmlos einer Krankheit erlag (Ende 1250). Noch nie vorher war der Kampf zwischen Papst und Kaiser mit so deutlichem Bewußtsein der Unumgänglichkeit und des zu erreichenden Zieles geführt worden, als zwischen Friedrich Ii. und In n o cenz Iv. Hier handelte es sich nicht mehr um vorübergehende Entzweiungen, An- stöße, Rechtsfragen, Persönlichkeiten, sondern es handelt sich um das Princip, ob Papst ob Kaiser zum Oberhaupt der Christenheit und Herrn der Welt von Gott berufen sei. Das blieb dem scharfblickenden Kai- ser keinen Augenblick verborgen, daß es nicht seine Person galt, sondern das Kaiserthum insgesammt. Die Päpste wollten die volle kaiserliche Gewalt in ihren Händen haben, und wenn überhaupt noch ein Kaiser vorhanden wäre, so sollte er doch nichts Anderes als ein Geschöpf des päpstlichen Willens sein. Nicht minder erkannte Friedrich, daß er mit seinen weltlichen Waffen schon darum werde nichts auf die Dauer

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 464

1859 - Lübeck : Rohden
464 Xxii. §. 12. Eintritt der spanischen Macht mit ihren Entdeckungen rc. Inquisition hinabsteigt und die mit Blut bespritzten Folterwerkzeuge schaut, wenn man die fanatischen Befehle der Regierung vernimmt, wonach Hunderttausende ruhiger und fleißiger Unterthanen, die seit vielen Geschlechtern im Lande wohnten, hinausgejagt werden, bloß weil sie sich nicht zum katholischen Glauben bekennen — dann grau- set's uns, und wir merken gleich, daß der spanische Volkscharakter, wie er von Anfang an streng gottesdienstlich, der Geistlichkeit unter- worfen (bigott, devot) und abergläubisch war, durch die lang andauern- den Kämpfe mit den Saracenen bei aller Hochherzigkeit und allem Adel zugleich fanatisch, grausam, blutdürstig geworden ist, und daß von Spanien aus nur eine Mission mit dem Schwert zu fremden Völkern gesandt werden wird, um sie zur Rückkehr und Unterwerfung unter das Papftthum zu zwingen. Und schon sehen wir sie hin- ausfahren über die unbekannten Meere, zuerst die Entdecker mit den kleinen Geschwadern, dann die thatendurstigen und beutegierigen Aben- teurer aus den glänzenden Flotten an die Gestade einer wiederaufge- fundenen alten oder ganz fremden neuen Welt. Wir sehen eine Handvoll Leute mächtige Königreiche der fernen Heiden bezwingen, wir sehen das Christenbanner im fernsten Indien, auf China's weit entlegener Küste, und zugleich an den entgegengesetzten Gestaden des atlantischen und stillen Oceans in Mexico, Brasilien und Peru sich erheben. Aber wie erhebt es sich? Nicht in dem reinen Glanz der makellosen Wahrheit, der demüthigen Liebe, des ungefärbten Glaubens, nein auf Leichenhügeln ist es gefestet, mit dem Blut der qualvoll Gemordeten ist es besprengt, und Wahn und Trug, Heuchelei und Tücke, Habgier und Grausamkeit tritt unter diesem heiligen Zeichen die schreckliche Herrschaft an im Heidenland. Und das nennen sie Christenthum! Und dafür preist die Kirche Gott, daß er es ihr habe gelingen lassen, diese Heiden dem Papst und der Geistlichkeit zu unterwerfen! Aber Gottes Wege sind immerdar heilig. Was jene Heiden litten von den katholischen Unterdrückern, das war nichts Anderes als ein spätes Ge- richt über lange getragene schwere Frevel, die sie selbst an früheren Geschlechtern begangen. Wunderbar, wie der Herr so ganz kurz vor der Reformationszeit plötzlich den Schleier wegzog und lang verschlossene Thüren aufthat, und die erstaunte Christenheit hineinschauen ließ in eine Reihe neuer Welten, von deren Dasein sie zum Theil noch keine Ahnung gehabt. Zwar daß Ostindien da sei, wußte man, aber seit 1000 Jahren hatte kaum ein Europäer es gesehen. Daß von Afrika mehr da sei als die Küste am Mittelmeere, wußte man auch, aber noch nie hatte ein Euro- päer seine übrigen Grenzen erkundet. Von Amerika vollends, nament-

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 425

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 14. Untergang der Hohenstaufen und unverständiger Triumph ,c. 425 §. 14. Untergang der Hohenstaufen und unverständiger Triumph der Päpste. Als Kaiser Friedrich starb, war noch eine zahlreiche Nachkom- menschaft von ihm vorhanden. Zunächst Konrad, der deutsche Kö- nig, Heinrich, der den Titel König von Jerusalem führte, ferner außer mehreren unehelichen Söhnen der nicht ganz ebenbürtige Man- fred, Fürst von Tarent, und noch zwei Enkel, Söhne des schon frü- her verstorbenen ältesten Sohnes Heinrich Vii. von Deutschland. Nachdem der Vater ein ganzes Menscbenalter hindurch mit allem Geist und Gaben, mit den Kräften einer halben Welt ausgerüstet, dem Papst nicht hatte widerstehen können, wie ließ sich erwarten, daß dies ju- gendliche Geschlecht solchen Kampf glücklich würde zu Ende führen können. Denn zu kämpfen galt es nach wie vor. Nachdem der Drache erwürgt wäre, meinte Innocenz, würde es leicht sein, die junge Schlangenbrut inögesammt zu ersticken. Und sie wurden auch allesammt furchtbar schnell dahin gerafft. Die Frevelthaten König Heinrich 's Vi. in Sicilien suchte der Herr heim an den Kindern bis in's dritte und vierte Glied. Aber Innocenz Iv. erlebte ihren völ- ligen Untergang nicht mehr. Schon vier Jahre nach Friedrich und zwar genau an dessen Todestage fuhr er selbst in seinen Sünden da- hin. Er schien eben am Ziel aller seiner Wünsche zu stehen. Er thronte in Neapel. Ganz Apulien und Sicilien hatte er alö päpstliches Eigenthum in Besitz genommen. König Konrad, der aus Deutsch- land herbeigeeilt war, um wenigstens sein schönes Erbkönigreich zu retten, war eben vorher im jugendlichen Alter von 26 Jahren gestor- den. Kurz zuvor waren auch der jüngere Heinrich und die beiden Enkelsöhne Friedrich's in noch zarter Jugend aus' der Zeit gegan- gen. Von dem ganzen ruhmreichen Hohenstaufengeschlechte war jetzt nur noch Konrad's zweijähriger Sohn Konradino, und der schöne tapfere, kluge Manfred übrig, gerade der unter Friedrich's Söhnen, welcher am meisten von seines Vaters Geist und Wesen überkommen hatte. Und eben dieser junge Held war es, der dem siegestrunkenen Papst, da er soeben der gewonnenen Beute froh werden wollte, mit wenig nachdrücklichen Schlägen ganz Neapel bis auf die Hauptstadt wieder entriß und durch den Schmerz und Zorn darüber den Tod des Papstes beschleunigte. Denn nicht die Kraft dieses Papstes, das sollte die ganze Christenheit erkennen, sondern Gottes heiliger Rathschluß war es, der den Untergang der Hohenstaufen herbeiführte. Der Nach- folger des Innocenz, Papst Alexander Vi. (1254—61), mußte

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 473

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 15. Innerer Verfall des Papstthums. 473 ßen den betrogenen Kaiser im Stich. Er suchte gegen sie eine halbe Welt in Bewegung zu setzen, aber sie wußten sich mit den übrigen Gegnern abzufinden und ließen den deutschen Kaiser ihre Rache dop- pelt empfinden. Eine Zeitlang schien ganz Italien schon ihre Beute zu sein. Aber Neapel wurde ihnen von den Spaniern wieder ent- rissen und ist seitdem mehrere Jahrhunderte lang unter spanischem Scepter geblieben. Auch aus Mailand wurden sie wieder verjagt, über die Alpen zurückgetrieben, in ihrem eignen Lande angegriffen. Aber Franz I., der junge ruhmbegierige Held, der nach seines Vet- ter Ludwig's Xii. Tode 1518 den Thron bestieg und uns durch die ganze Reformationszeit stets als ein böser Nachbar zur Seite bleiben wird, erschien unmittelbar nach seiner Krönung mit einem auserlesenen Kriegs- heer wieder in Italien und gewann durch die große Schlacht von M a r e g- nano nicht bloß das Herzogthum M a ila n d , sondern den entscheiden- den Einstuß im ganzen nördlichen Italien und die Obmacht über die Päpste. §. 15. Innerer Verfall des Papstthums. Die Papstgewalt war emporgekommen in einer unklaren Zeit, da das geschichtlich begründete Maß der Rechte eines römischen Bi- schofs schwer zu erkennen war. Ihre Stütze und Unterlage war die allgemeine Sehnsucht nach einer sichtbaren Einheit, einem menschli- chen Oberhaupt der Kirche. Denn die roheren, erst langsam aus heidnischen Anschauungen sich heraufarbeitenden Völker konnten sich bei der unsichtbaren Gemeinschaft der Gläubigen und der Verehrung eines unsichtbaren Oberhauptes nicht beruhigen. Sie bedurften nach ihrer Meinung einer Priesterschaft, sichtbarer Veranstaltungen, irdi- scher Mittelspersonen, um den Verkehr der Christen mit dem Him- mel zu vermitteln, um die Gebete, Gelübde und Opfer jedes Einzel- nen vor Gott zu bringen und dagegen die göttliche Antwort und Ab- solution dem Flehenden zu verkündigen. Ein solcher Jrrthum konnte sich um so leichter verbreiten und festsetzen, weil eine genügende Kennt- niß des Wortes Gottes nur in sehr kleinen Kreisen zu finden war und der Werth der äußeren Zeichen der Frömmigkeit und „guten Werke" längst gegen die Bekehrung und Heiligung des inwendigen Menschen weit überschätzt zu werden pflegte. Schon frühe hatte die Anrufung der Maria und der Heiligen das Gebet zu Gott und Christo in den Hintergrund gedrängt. Durch Einführung des Rosenkranzes wurde das Gebet noch armseliger; da- gegen geschah Alles, um die Maria in den Augen des Volkes zu heben. Neue Feste wurden um ihretwillen eingeführt, thörichte Le- genden zu ihrer Verherrlichung ersonnen, die Zahl der Heiligen in immer stärkerm Maße vermehrt. Die Masse der Reliquien ging be- sonders seit der Zeit der Kreuzzüge in's Unglaubliche; allem Betrug
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