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n. Ehr.), der das römische Reich an den Rand des Untergangs
brachte und die Römerwelt in eine solche Roth versetzte, daß
Einer auf dem Markte zu Rom den Untergang des Erdballs
verkündete. Alle Donauvölker erhoben sich, wie in Einen Bund
vereinigt, darunter besonders die Markomannen (in Böhmen)
und Quaden (in Mähren und Ungarn), stürmten über die
Donau in die römischen Provinzen und schleppten unter furcht-
baren Verheerungen der Länder ganze Bevölkerungen hinweg.
Zu diesem Unglück kam noch die Pest, welche die Legionen aus
Asien mitbrachten und die nun auch Italien und andere west-
liche Provinzen verheerte. Zwar zog Marcus Aurelius gegen
die Quaden und schlug sie mehrmals, feierte auch zu Rom
einen Triumph, aber die Markomannen und ihre Verbündeten
brachen immer wieder los und nöthigten den Kaiser zu neuen
Feldzügen. Um die Mittel dazu aufzubringen, verkaufte er
seine Kostbarkeiten und Kunstschätze, bewaffnete Sclaven und
Sträflinge, und nahm sogar zur Wahrsagerei seine Zuflucht.
Auf den Rath eines Aegyptischen Wahrsagers ließ er zwei Löwen
über die Donau treiben, um die Barbaren durch diesen Anblick
zu erschrecken. Allein die Deutschen hielten die Löwen für große
Hunde und schlugen sie mit Prügeln todt. In einer bald dar-
auf folgenden Schlacht tödteten sie 20,000 Römer.
Auf einem feiner Feldzüge stand der Kaiser mit seinem
Heere diesseits des Grans, eines Nebenflusses der Donau in
Ungarn, in einer wasserlosen Gegend, rings vom Feinde einge-
schlossen. Er und alle die Seinen waren dem Verschmachten
nahe, als plötzlich ein Gewitter mit Regengüssen erfolgte und
die Erschöpften, die den Regen mit ihren Schilden aufstngen,
erfrischte. Nach christlichen Berichten war der Gewitterregen eine
Folge des Gebetes der zwölften Legion, die meist aus Christen
bestand, während römische Berichte ihn dem Gebete des Kaisers
zuschreiben. Es war dem Kaiser nicht vergönnt, den Krieg
gegen die Markomannen und Quaden zu beendigen. Er starb
zu Vindobona (Wien) 180 n. Chr. Sein unwürdiger Sohn
Commodus erkaufte von ihnen einen schimpflichen Frieden.
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Extrahierte Personennamen: Roth Marcus_Aurelius
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Donau Asien Italien Donau Donau Ungarn Wien
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schwingen sie sich aus ihre Rosse und jagen zu den Ihrigen, die sie mit Freudengeschrei empfangen.
Fridigern und Alaviv forderten nun ihr Volk zur Rache auf. Die Westgoten erhoben sich im ganzen Lande und zogen gegen Marcianopel, wo ihnen Lupicinus mit Not ein rmisches Heer entgegen stellte. Er ward geschlagen, und nun ergossen sich die Goten unter Raub, Mord und Brand der ganz Thracien. Ihre Zahl vermehrte sich noch durch eine Schar von Ostgoten, welche der die Donau gekommen waren, und durch einen Haufen ihrer Landsleute, welche im rmischen Heere dienten und zu ihnen bergingen. Kaiser Valens schickte ein mchtiges Heer; es kam zu der blutigen, aber unentschiedenen Schlacht bei den Weiden, nicht weit von der sdlichsten Donaumndung (377). Endlich erschien Valens selbst und schlug bei Adrianopel ein festes Lager auf. Ver-gebens lie ihm sein Mitkaiser Gratianus, der ihm mit einem Heere zu Hlse zog, sagen, er mge vor seiner An-kunft nichts unternehmen. Aber gerade deswegen beschleunigte Valens bei Adrianopel die Schlacht, um nicht den Kriegs-rhm mit seinem jungen Neffen teilen zu mssen.
Fridigern, gleich gewandt im Krieg, wie in den Ge-schsten des Friedens, hatte durch verstellte Unterhandlungen den Kaiser in seinen Anstalten zur Schlacht lssig machen wollen, doch ohne Erfolg. Valens lie sich nicht tuschen, sondern rckte am Morgen der Schlacht aus dem Lager gegen den Feind. Durch einen Fehler war sein rechter Flgel mit der Reiterei zu rasch ins Angesicht des Feindes gerckt, so da der noch zu weit entfernte linke Flgel sich bereilen mute, um in die Linie einzurcken. Aus List knpfte Fridigern wieder Unterhandlungen an, während welcher die Rmer den grten Teil des Tages in der rgsten Sonnenhitze ohne Erquickung stehen muten. So waren sie schon vllig er-mattet, als die westgotische und alanische Reiterei pltzlich die Schlacht durch einen Angriff auf die rmische Reiterei begann. Diese ergriff sogleich die Flucht, und nun wurde das verlassene Fuvolk umringt und niedergehauen. Der Kaiser, um noch zu helfen, wagte sich zu nahe an einen fech-tenden Haufen und geriet es war schon dunkel mitten in das Getmmel. Einige der Seinigen wollten ihn heraus-
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und focht wie ein homerischer Held, von allen gesehen in der Vorderreihe, die feindlichen Geschosse mit dem Schild auf-fangend und viele erlegend. Endlich fiel er, von einem Speere durchbohrt, als er eben den Schild wechselte, in wel-chem zwlf Wurfspiee hingen. Die Feinde trugen seinen abgehauenen Kopf als Siegeszeichen umher. Aber die Goten dadurch nur mehr _ erbittert, wehrten sich lwenmutig den ganzen Tag, blieben auch die Nacht in den Waffen und er-neuerten am folgenden Morgen den verzweifelten Angriff. Endlich, am dritten Tage, von der langen Blutarbeit ermattet, lieen sie dem Narses sagen, sie shen, da der Himmel ihnen Italien nicht beschieden habe, doch seien sie eher bereit zu sterben, als sich gesangen zugeben: wenn ihnen aber verstattet wrde, mit ihrer ganzen Habe frei abzuziehen, wollten sie sich Wohnsitze auerhalb Italiens suchen. Narses bewilligte ihnen freien Abzug. Mit ihnen ging das Volk der Ostgoten nach langem Kampf (von 535554) unter. Die sich noch in einzelnen festen Pltzen hielten, muten sich ergeben. Italien ward eine Provinz des griechischen Kaisers, aber Städte und Drfer lagen in Asche und Schutt, alles Geld war aus dem Lande fortgefhrt, Gewerbe und Handel waren vernichtet. Der Ackerbau lag ganz darnieder, Millionen von Menschen hatten Schwert, Hunger und Pest weggerafft.
Die letzte Zeit von Justinians Regierung erscheint nicht in dem Glnze, den gnstige Umstnde und das Talent aus-gezeichneter Männer ihr frher verliehen hatten. Das Reich war im Norden den Einfllen der Bulgaren, im Osten denen der Neuperser ausgesetzt. Da es Justinian vorzog, die ue-ren Feinde durch Geld abzukaufen, statt mit den Waffen zu-rckzuweisen, so verschwand der letzte Schein von Wrde und Ruhm, den die Kaiserin Theodora, welche schon 549 gestorben war, zu behaupten gewut hatte. Die Unzufriedenheit des Volkes brach endlich sogar in einer Verschwrung gegen den Kaiser aus (564). Einer der Verschworenen nannte auf der Folter auch den edlen, bereits hochbejahrten Belisar. Der tief gekrnkte Mann ward zur Untersuchung gezogen, hielt es
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zahlreichen Stmme der Hunnen, die bis dahin unter vielen Huptlingen gestanden hatten, unter einem Oberhaupte ver-einigt wurden. Dies geschah durch Attila, der in Ver-bindung mit seinem Bruder Bleda durch List und Gewalt die meisten Stmme der Hunnen unter seine Botmigkeit brachte.
Attila, den die Sage Etzel nennt, zeigte in seinem ueren die ganze Hlichkeit des hunnischen Stammes. Seine Gestalt war kurz und gedrungen: er hatte kleine Au-gen, dnnen Bart und eine Stlpnase; dabei besa er groe Leibeskraft und bekundete in Gang und Haltung den Stolz und die Wrde des Herrschers. Schrecklich im Kriege gegen Feinde, war er gndig gegen Hlfeflehende und gtig gegen Schtzlinge. Den ihm unterworfenen Vlkern lie er Sprache, Sitten und Gesetze und verpflichtete sie nur zur Heeresfolge und zu einem jhrlichen Tribut. Im Kriege fhrte er selbst den Oberbefehl, im Frieden sa er gern selbst zu Gericht und sprach allen Recht ohne Unterschied der Person. Art seiner Umgebung liebte er die Pracht, während er fr sich in Nahrung, Kleidung und Pferdeschmuck hchst einfach war. Seine Gste aen von goldenen und silbernen Geschirren, er selbst duldete auf seiner Tafel nur hlzerne Gefe. Er a nur Fleisch und enthielt sich, wie ein echter Hunne, des Bro-tes, als einer zu weichlichen Nahrung. Bei Gastmhlern liebte er um sich herum Gesang und Scherz, während er selbst stets einen strengen Ernst beobachtete.
Sein Wohnsitz befand sich im heutigen Oberungarn zwi-schert der Thei und Donau, wo das Lager der Hunnen all-mlich zu einem groen Dorfe geworden war. Die Huser, auch das des Knigs, waren nur von Holz: aber doch war sein mit Pfahlwerk befestigter Palast mit allen Bequemlich-keiten, mit Hallen und Bdern versehen: berhaupt war sein Hoflager mit einer Pracht ausgestattet, die der am griechischen und rmischen Hofe nichts nachgab.
Seine uere Erscheinung erregte Furcht und Staunen, und es verbreitete sich der Glaube an seine Unwiderstehlich-feit, Zumal er vorgab, das Schwert des Kriegsgottes gefun-den zu haben. Ja es ging die Sage, wenn er sein geheim-nivolles, ihm vom Kriegsgott selbst gegebenes Schwert in
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Extrahierte Personennamen: Attila Attila Etzel Ernst
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Treffen gezogen: den ermdeten, hungrigen, vor Klte starren-den Rmern versagte der Krper den Dienst. Da brach endlich Mago mit seinen Numidern aus dem Hinterhalt her-vor und fiel den Rmern zu ihrem groen Schrecken in den Rcken, so da diese nach allen Seiten hin zu kmpfen hatten. Eine Abteilung von 10 000 Rmern durchbrach die Mitte der feindlichen Linie und zog nach Placentia hin; die brigen brachen sich an verschiedenen Stellen und unter blutigem Gemetzel Bahn. Die nach dem Lager ihren Rck-zug nahmen, deren ertranken viele in dem Flu oder wurden von den verfolgenden Feinden erschlagen; die meisten entrannen ohne Ordnung nach Placentia. In der folgenden Nacht fhrte Scipio, der krank im Lager zurckgeblieben war, die Besatzung desselben und die Flchtlinge, welche bis dahin angelangt waren, ungestrt der die Trebia.
Auch während des Winters fehlte es nicht an blutigen Gefechten; die Feinde durchschwrmten die Gegend und schnitten den Rmern die Zufuhr ab. Auch die gallischen Vlkerschaften, die bis dahin treu geblieben waren, fielen ab.
4. Schlacht am trafimenischen See (217 v. Chr.).
Kaiint begann der Frhling, so brach Hannibal gegen Italien auf. Die gallischen Hlfsvlker, die er mitbrachte, sehnten sich nach Beute; die, bei welchen er berwintert hatte, waren es berdrssig, da ihr Land lnger der Schauplatz des Krieges sein sollte. Unter letzteren hatte er sogar Spu-ren von Nachstellungen entdeckt, denen er dadurch zu ent-gehen suchte, da er durch immer vernderte Kleidung und Kopfbedeckungen sich unkenntlich machte. Alle gewohnten Zugnge nach Italien waren besetzt, auer einem, der durch das Thal des Amus nach Italien fhrte, damals aber durch das Austreten des Flusses groe Strecken weit berschwemmt war. Dennoch fhrte Hannibal sein Heer hinein. Vier Tage und drei Nchte marschierte das Heer fortwhrend durch Sasser und Morast, aller Erquickung entbehrend. Die, welche ausruhen wollten, warfen Haufen von Gepck ins Wasser, um ein Lager zu gewinnen, oder legten sich auf die Leiber der gefallenen Lasttiere. Hannibal ritt auf dem ein-zigen noch brigen Elefanten; die bsen Dnste zogen ihm
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