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denn einst unterzeichnete: Louis Philippe Egalite, durch Ge-burt franzsischer Prinz zu seinem Unglck, aber Jacobiner bis zu den Fuzehen." Er hatte bedeutenden Antheil an den Schlachten der Republik bei Valmy und bei Jemappes, ward aber beim Beginn der Schreckensherrschaft in Dumouriez's Schicksal verwickelt, und floh auf streichisches Gebiet. Sodann begab er sich in die Schweiz, wo er als Lehrer der Mathe-matik an einem Privatinstitute zu Reichenau angestellt ward. Als die Strme der Revolution auch dieses Land erreichten, hielt er sich hier nicht mehr fr sicher, gab seine Stelle auf und bereiste Dnemark, Schweden und Norwegen. Im Jahre 1796 schiffte er sich nach Nordamerika ein, dessen Institutionen er kennen lernte, und lebte seit 1800 in England, das ihm 2000 Pfund Jahrgelder bewilligte. Nach dem Tode seiner jngeren Brder ging er nach Sicilien, vermhlte sich 1809 zu Palermo mit Maria Amalia, Tochter Ferdinands von Sicilien, und schwur Treue dem legitimen Souvern und Ha dem revolutionren Wahnsinn." Nach der Restauration kehrte er nach Frankreich zurck, wo er als kniglicher Prinz den Rang eines Generals erhielt und wieder in den Besitz seiner vterlichen Gter kam. Da er sich vom Gelsten nach der Krone fern zu halten wute, fand er bei Hofe Aufnahme, ohne da ihm der König, der ihm sogar den Titel knigliche Hoheit" verweigerte, oder die Herzogin von Angouleme volles Vertrauen schenkten. *) Louis Philipp sah irrt Palais Royal die vornehmsten Knstler, Dichter und Industriellen von Paris bei sich, wute seinem Leben einen gewissen brgerlichen An-strich zu geben und lie seine Shne in den ffentlichen Schu-len erziehen. Whrend er auf seinem Landgute Neuilly nur den wirtschaftlichen Sorgen fr seine Gter zu leben schien, unterhielt er im Geheimen Verbindungen mit der liberalen Partei und lie seinen Namen zum Hoffnungsanker der Un-zufriedenen werden. Bei der Krnung Karls X. rief er mit
*) Als einst die Herzogin von Berry den König bat, ihr ein Ka-briolet zu geben, wie es der Herzog von Orleans habe, widerrieth ihr der König ein so gefhrliches Fahrzeug, und auf die Entgegnung der Berry, da es auch fr den Herzog gefhrlich fei, sagte er, ob dieser den Hals breche, sei ihm ziemlich gleichgltig.
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Extrahierte Personennamen: Louis_Philippe_Egalite Jemappes Maria_Amalia Maria Ferdinands Louis_Philipp Philipp Karls Berry Berry
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Norwegen Nordamerika England Sicilien Palermo Sicilien Frankreich Paris Neuilly Karls
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aus wurde er der Regierung erst recht gefhrlich. Dieser ein-flureiche Mann wurde bei seinem nationalen Streben vom Klerus untersttzt und gab deshalb seinen Kampf gegen die katholische Kirche auf.
So lag denn reicher Brennstoff aufgehuft, als die Julirevolution den zndenden Funken hineinschleuderte. Whrend der König verblendet blieb, las man mit Anspielung auf die Vorbereitungen zu dessen Geburtsfeste am Morgen des 22. Augustes zu Brssel folgendes Programm: Montag den 23. Feuerwerk, Dienstag den 24. Illumination, Mittwoch den 25. Revolution." Auffallender Weise lie ein Hofbeamter am Abende des 25. August 1830 im kniglichen Theater zu Brssel die Oper: Die Stumme von Portici" geben, in welcher die Erhebung der Neapolitaner gegen die spanische Herrschaft unter Leitung des Fischers Masaniello gefeiert wird. Die Stellen, welche den Ha gegen Unterdrckung und den Kampf fr die Freiheit preisen, wurden von dem Publicum mit strmt-schem Beifall aufgenommen. Aber vor dem Theater hatten sich groe Haufen niederen Volkes versammelt, die nach be-endigter Vorstellung in den Ruf ausbrachen: Es lebe de Potter? Nieder mit van Maanert!" Vom Theater aus strzte die Menge nach den Husern des Ministers van Maanen, des Polizeidirectors und eines ministeriellen Journalisten, plnderten sie aus, steckte sie in Brand und wrde ihre Wuth auch an den Personen ausgelassen haben, wenn sich diese nicht zeitig gerettet htten. Nachts wurden alle Waffenlden erbrochen, und das Zerstrungswerk am folgenden Tage wie-herholt. Statt der kniglichen Wappen wurden die Farben des alten Herzogthums Brabant aufgesteckt.
Um der Zerstrungswuth des Pbels zu steuern, trat die Brsseler Brgerschaft zu einer Nationalgarde zusammen, und ein Brgerausschu bernahm bei der Ohnmacht der Behrden die ffentliche Gewalt. Man sandte am 29. August eine Deputation an den König nach dem Haag, um von ihm Aenderung des bisherigen Regierungssystems, Entlassung der miliebigen Minister und schleunige Berufung der General-staaten zu verlangen. Inzwischen hatte sich mit Ausnahme Antwerpens, Mastrichts, wo starke Besatzungen lagen, die revolutionre Bewegung der ganz Belgien verbreitet, und von
Stacke, neueste Geschichte. 3. Aufl. 7
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54
trie auf sich. Frauen und Jungfrauen zogen in den Kampf, und das Beispiel der heldenmthigen Bobolina von der Insel Spezzia, die, nachdem sie ihren Gatten und zwei Shne im heiligen Kriege verloren, ein Schiff ausrstete und, eine zweite Artemisia, es selbst befehligte, steht nicht vereinzelt da. Allenthalben wurden die Trken in den festen Pltzen ein-geschlossen. Die Gruelthaten der Osmanen hatten auch die Wuth der Griechen angefacht, die, wo sie siegreich auftraten, Männer, Weiber und Kinder der Trken ohne Erbarmen niedermetzelten. So sollen, als Tripolizza, die Hauptstadt Morea's, in ihre Hnde fiel, 8000 Trken ermordet worden sein. Ueberhaupt trug der Krieg auf beiden Seiten einen barbarischen Charakter. Der eben so tapfere als listige Odysseus, der erst spter sein Vaterland verrieth, bernahm den Oberbefehl in Thessalien, Fürst Maurokordatos in Al-banien. Im mittleren und nrdlichen Griechenland war das Glck entschieden auf trkischer Seite, da es dem Chur-schid Pascha gelang, den Pascha von Janina zur Uebergabe zu zwingen, worauf derselbe sofort enthauptet ward (Januar 1822); aber ein Versuch Churschid's, mit bedeutenden Streit-krften durch die Thermopylen zu dringen, scheiterte an der Tapferkeit des Odysseus, der, ein zweiter Leonidas, den ber-legenen Angriff mit einer Handvoll Leute zurckschlug.
Die christlichen Mchte lieen den bedrngten Griechen keine Untersttzung zukommen. Unter Metternichs unseligem Einflsse sahen sie in dem griechischen Aufstande nur eine strfliche Revolution gegen den rechtmigen Herrn, wie sie in Spanien und Italien damals auftauchte und niedergedrckt wurde. Um so hher stieg die Begeisterung fr die Unglck-lichen Hellenen und ihre heldenmtige Erhebung bei denvlkern; in vielen Staaten bildeten sich Hellenenvereine, um mit Geld, Waffen und Bedrfnissen aller Art die Griechen zu unter-sttzen. Die Begeisterung ward getragen durch die aus den Werken der alten Hellenen geschpfte Bildung: im Hinblick auf die erhabenen Gestalten eines Sokrates und Plato, eines Miltiades, Aristides und Themistokles widmete der geniale englische Dichter Lord Byron der griechischen Freiheit seine schwungvollen Lieder, sein Geld und seine Tapferkeit, der Genfer Eynard seine Geldsummen: der deutsche Dichter Wil-
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- 162
König Wilhelm Iv. von England, zugleich König von Hannover, war am 20. Juni 1837 gestorben. Da in den Stammlanden des welfischen Hauses das salische Gesetz galt, so ward Hannover von Grobritannien, wo jetzt Victoria den Thron bestieg, getrennt, und Ernst August, Herzog von ,Cum-berland, Sohn Georgs Iii. und Oheim der Knigin Vlctona, wurde König von Hannover. Unvolksthmlich und verhat, schien er, obwohl in England geboren und nicht einmal des Deutschen vollkommen mchtig, in seinem ganzen Wesen den Briten an die absolutistischen Hfe des Continents zu ermnern. Whrend er sich in England an die Partei anschlo, welche die freien Grundstze der Verfassung bekmpfte, so waren dock auck die Tories dem Herzoge nie hold gewesen, indem sie in ihm mehr einen Absolutsten als Aristokraten erkannten. Er hatte an der Spitze der Oranienmnner gestanden, und die von der ihm feindlichen Presse verbreiteten nachtheiligen Gerchte der sein Privatleben fanden im Publikum Glauben.
Am 28. Juni 1837 hielt der neue König seinen Einzug in seine Residenz Hannover, und am 3. Juli erklrte er, da er die Verfassung von 1833 nicht anerkenne, da sie ohne seine, des damaligen Thronerben, Zustimmung zu Stande gekommen, und er dieselbe fr das Wohl seiner Unterthanen nicht fr zutrglich halte. Und doch war die Verfassung ein zwischen Krone und Stnde vereinbartes Staatsgrundgesetz, das von Niemanden einseitig aufgehoben werden konnte. Die wahre Ursache dieses Gewaltstreiches war aber die Bestimmung der Verfassung von 1833, welche die Domnen fr Staatsgut erklrt und dafr eine Civilliste eingefhrt hatte. Der König hatte sich in England eine solche Schuldenlast zugezogen, da er die reichen Einknfte dieser Domnen, die er sogleich an sich zog, zur Befriedigung seiner englischen Glubiger brauchte. Da dies in der Stndeversammlung schwerlich durchzusetzen war, so mute die Verfassung von 1833 aufgehoben werden.
Als der König den Huldigungseid verlangte, verweigerten . ihn manche Beamte, andere leisteten ihn nur mit ausdrcklicher Hinweisung auf das Grundgesetz, oder reichten freiwillig ihre Entlassung ein. Sieben ausgezeichnete Professoren der Got-tinger Universitt: Jacob und Wilhelm Grimm, Dahlmann, Gervinus, Ewald, Albrecht und Weber, verweigerten die
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm König_von_Hannover Hannover_von_Grobritannien Victoria Ernst August Jacob Wilhelm_Grimm Wilhelm Dahlmann Ewald Albrecht_und_Weber Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: England Georgs Knigin_Vlctona Hannover England England Hannover England
339
Erleichterung im Postverkehr, durch Handels- und Schifffahrts-Vertrge, durch Erweiterung des deutschen Zollvereins. Oest-reich wnschte, um Preußen entgegenzuarbeiten und seinen eigenen Einflu auf Deutschland zu erweitern, die Aufnahme in den Zollverein; Preußen indessen, von den sddeutschen Regierungen angefeindet, aber von den Gewerbtreibenden untersttzt, wute es siegreich durchzusetzen, da sich Oestreich mit dem Abschlu eines Handelsvertrags begngen mute (19. Februar 1853). Da sich im dnischen Kriege die Notwendigkeit einer Flotte dringend herausgestellt hatte, so war die Grndung einer preuischen Kriegsflotte eine beson-dere Frsorge des Knigs. Sie hob sich in rascher Entwicke-lung noch besonders durch Erwerbung des Gebiets am Jade-busen an der Nordsee, wo ein Kriegshafen angelegt ward (1853).
Die warme Theilnahme und reiche Pflege, deren sich Kunst und Wissenschaft erfreuten, bildeten eine glnzende Lichtseite in der Regierung Friedrich Wilhelms. Berlin und Dsseldorf wurden die Sitze berhmter Malerschulen. Unter den Werken der Kunst, die er ins Leben rief, verdient das Denkmal Friedrichs des Groen besondere Erwhnung namentlich war sein Kunstsinn auf Erhaltung und Wieder-Herstellung historischer Denkmler gerichtet, wovon die alte preuische Herrenburg zu Marienburg und der Klner Dom rhmliche Zeugnisse ablegen. Auch die Wissenschaft war in Preußen wrdig vertreten. Hier lehrten die Gebrder Jacob und Wilhelm Grimm, Bopp, Pott, als die Begrnder der vergleichenden Sprachforschung; Bckh, Lobeck, Welcker, Ritschl als Vertreter der classischen Philologie; Lachmann als Kritiker auf dem Gebiete der classischen und altdeutschen Philologie: Lepsius, der Aeghptologe; Karl Ritter, der Vater der ver-gleichenden Erdbeschreibung; als ebenbrtige Genossen Ranke's und Raumer's die Historiker Dropsen, Mommsen, Giesebrecht, Duncker, Dahlmann, Leo; vor Allen glnzt der Name Alex-anders von Humboldt, des Nestors der Naturwissenschaften (t 6. Mai 1859 zu Berlin).
Der groe Widerspruch, der seit 1848 zwischen den Zeitereignissen und den Grundstzen des Knigs eingetreten war, hatte dessen Heiterkeit und Frohsinn geschwcht. Im October
22*
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Friedrichs Wilhelm Bopp Pott Ritschl Lachmann Lepsius Karl_Ritter Karl Mommsen Dahlmann Leo Leo Alex-anders_von_Humboldt
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Nordsee Berlin Marienburg Duncker Berlin
32
und allen Gestirnen ab: ferner zwei blühende Städte, die
eine voll von Hochzeitsfesten und Gelagen, mit Volksver-
sammlungen, Markt, hadernden Bürgern, Herolden und Obrig-
keiten: die andere von zwei Heeren zugleich belagert; in den
Mauern Weiber, unmündige Kinder, wankende Greise; die
Männer der Stadt vor dieser draußen in einem Hinterhalt
gelagert und den Hirten in die Heerden fallend. Auf einer
andern Seite Schlachtgetümmel, Verwundete, Kampf um
Leichname und Rüstungen. Weiter schuf er ein lockeres Brach-
feld, mit Bauern und Ochsen am Pflug: ein wallendes
Aehrenfeld voll Schnitter, seitwärts unter einer Eiche die
Mahlzeit bereit; weiter einen Rebengarten voll schwarzer,
schwellender Trauben, an Phählen von lauterem Silber,
ringsum einen Graben von blauem Stahl und ein Gehänge
von Zinn; eine einzige Furche führte durch den Weingarten,
und eben war Lese: Jünglinge jauchzten, und rosige Jung-
frauen trugen die süße Frucht in schönen Körben davon;
mitten in der Schaar ging ein Leierknabe, den aüdere um-
tanzten. Weiter schuf er eine Rinderheerde aus Gold und
Zinn, längst einem wallenden Fluß, mit vier goldenen Hirten
und neun Hunden; vorn in die Heerde waren zwei Löwen
gefallen, und hatten einen Farren gefaßt, die Hirten hetzten
ihre Hunde, die bellend auf Sprungweite vor den Löwen
standen Wiederum schuf er eine unmuthige Thaltrift von
silbernen Schafen durchschwärmt: mit Hirtengehägen, Hütten
und Ställen: endlich einen Neigen von blühenden Jünglingen
und Jungfrauen in glänzenden Gewänden, jede Tänzerin
schmückte ein Kranz, die Tänzer hatten goldene Dolche an
silbernen Riemen hangen; zwei Gaukler drehten sich im Kreise
zur Harfe eines Sängers; Zuschauergedränge umgab den
Reigen. Um den äußersten Rand des Schildes schlang sich
der Strom des Oceans wie eine Schlange.
Als Hephästos den Schild vollendet hatte, schmiedete er
noch einen Harnisch, dann einen Helm und zuletzt die Bein-
schienen, und alle diese Geschenke brachte die Göttin ihrem noch
immer klagenden Sohne.
In der Volksversammlung versöhnte sich Achilles mit
Agamemnon, und nun zog das Heer in die Schlacht, an der
nicht nur Menschen, sondern diesmal die Götter des Olymps
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3
5) Phoci s, mit dem berühmten Orakel von Delphi,
den Städten Kr iss a und Elatea;
6) das östliche Lokris;
7) Böotien mit den berühmten Orten Theben,
Aulis, Platäa, Tanagra, Haliartus,
Chäronea, Koronea, Leuctra u. a.;
8) Attira mit der berühmten, durch bewundernswürdige
Kunstwerke geschmückten Hauptstadt Athen, die durch
die langen Mauern mit den Häfen Piräeus und Pha-
leron verbunden war; ein dritter Hafen Athens war
Munychia. Andere Städte waren Marathon und
Eleusis;
9) Megaris, auf der Landenge zwischen dem korinthischen
und saronischen Busen, mit der Hauptstadt Megara.
Südgriechenland oder der Peloponnes (Morea) umfaßte
folgende neun Landschaften:
1) Korinth mit der gleichnamigen Stadt an der Land-
enge, dem Isthmus;
2) Sicyon;
3) Phlius;
4) A ch a j a;
6) Elis, mit dem berühmten Haine von Olympia am
Alpheus, wo ein Tempel des Zeus stand mit der von
Phidias aus Gold und Elfenbein gefertigten Bildsäule
des Gottes, und wo die berühmten olympischen Spiele
gefeiert wurden:
6) Messenien, mit dem Hafen Pylos und den Berg-
festen Ira und Jthome;
7) Laconien, mit der Hauptstadt Sparta am Flusse
Eurotas;
8) Argolis, mit den Städten Argos, Mycenä,
Tr ö zen;
9) Arcadien, mit den Städten Mantinea, Orchome-
nos, u. a.
Im Nordwesten Griechenlands, im jonischen Meere, liegen
die jonischen Inseln, von denen Jthaka als Heimath des
Odysseus, in späterer Zeit Korcyra, berühmt waren. Im
Osten der Halbinsel liegt das ägäische Meer, (Archipelagus
1 *
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233
das Persische Reich, doch war die Ausführung dieses Plans
seinem größeren Sohne Vorbehalten. Als er zu Aegä in
Macedonien die Hochzeit seiner Tochter feierte, ward er von
einem Befehlshaber, Pausanias, der sich vom König beleidigt
glaubte, aus Rache ermordet (336). Der Mörder ward er-
griffen und getödtet.
Philipp hatte vor seinem Tode das Orakel in Delphi
über seinen Zug gegen die Perser befragt und die Antwort
erhalten:
„Siehe der Stier ist bekränzt, sein Ende da, nahe der Opfrer."
Diesen Spruch bezog er auf die Perser; nun aber war er es
selbst, der im 46sten Jahre seines Lebens durch Meuchelmord
gefallen war.
Xxxii.
Alexander der Grope.
(336 bis 323 v. Chr.)
Alexander, Philipp's Sohn, wurde 356 vor Chr. in
derselben Nacht geboren, in welcher der berühmte Dianen-
tempel zu Ephesos, eines der Wunderwerke der alten Bau-
kunst, von Herostratos, der sich durch diese Schandthat bei
der Nachwelt bekannt machen wollte, in Brand gesteckt wurde.
Die Ephesischen Priester hielten den Brand dieses Tempels
für das Vorzeichen eines großen Unheils, welches Asien heim-
suchen werde, verhüllten ihr Haupt und trauerten. Die
Geburt Alexanders war für Philipp mit noch zwei glücklichen
Ereignifsen verbunden: fern Feldherr Parmenio erfocht einen
Sieg und sein Viergespann trug zu Olympia den Preis
davon. Im Gefühl des Uebermaßes seines Glückes rief er
aus: ,,Götter, sendet mir auch ein Unglück, denn zu viel des
Glückes habt ihr mir verliehen!" Dem Alexander gab er
den Aristoteles zum Lehrer, welcher die herrlichen Anlagen
des Knaben entwickelte und ihn in allen Gegenständen Grie-
chischer Bildung unterrichtete; vor Allem ffößte er ihm Liebe
zu den Werken der Griechischen Dichter ein, und der Jüng-
ling gewann die Gesänge des Homeros so lieb, daß er sie
fast auswendig wußte und stets eine Abschrift derselben unter
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Alexander_der_Grope Alexander Alexander Alexander Herostratos Alexanders Philipp Philipp Parmenio Alexander
185
wurde. Da in der Staatsverwaltung (Simon sein Gegner
war, so ruhte er nicht eher, bis dieser durch den Ostraeismus
verbannt wurde: er war aber auch der erste, der, als nach
der Schlacht bei Tanagra das Volk die Rückkehr Cimons
wünschte, den Antrag aus dessen Zurückberufung stellte. So
wußte er sich den Launen und Wünschen des Volkes zu fügen
und dessen Gunst zu bewahren, so lange ihm im Staate noch
Gegner, wie Cimon, und nach dessen Tode Thucydides, im
Wege standen. Stets suchte er dem Volke etwas zu bieten,
indem er bald Festversammlungen, bald öffentliche Speisungen,
bald feierliche Umzüge durch die Stadt veranstaltete. Er
führte für die Bürger in der Volksversamnllung und für die
Richter einen Sold ein, der anfangs täglich einen, später drei
Obolen (2 Gr. 10 Pf.) betrug, während früher die Bürger ' S
jene Leistungen umsonst übernehmen mußten. Den Armen
gab er an den großen Festen, wo in Athen Schauspiele auf-
geführt wurden, aus dem öffentlichen Schatze Theatergeld.
Der Bundesschatz war 'Don, der Insel Delos nach Athen/,« '/^.
verlegt: dieses Geld - war ursprünglich dazu bestimmt, die
Kosten für die Perserkriege zu bestreiten und die Bundesge-
noffen zu schützen. Da von den Persern keine Gefahr mehr ", Uj,
7, drohte, glaubte Perikles den Bundesgenossen über die
weitere Verwendung des Geldes keine Rechenschaft schuldig
^ zu sein, und führte -mit diesen Hülfsquellen jene herrlichen
Kunstwerke auf, an denen jfich die berühmtesten Künstler
:> Athens, vor allen der unsterbliche Phidias, Perikles
Freund, der das Ganze leitete, verewigt haben, und deren Auf-
- bau Wohlstand und Reichthum auf alle Klassen des Athenischen
Y Volkes verbreitete. Baumeister, Bildner, Erzarbeiter, Stein-
^ schneider, Färber, Goldarbeiter, Maler, Sticker, kurz jede
Kunst, jedes Gewerbe fand durch jene Bauten, Bildsäulen
u. s. w. hinreichende Thätigkeit. Durch solche Werke erhob
Perikles den Kunstsinn der schon von Natur reichbegabten
Athener, so daß Athen die blühendste Stadt und die Athener
- das gebildetste Volk der alten Welt wurden. Zu den Haupt-
werken des Perikles gehören die Propyläen, der Parthe-
non und das Ode um.
Die Propyläen oder Vorhallen gehörten zu der Burg
(Akropolis) von Athen und waren ein Werk des Atheners -
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
186
Mnesikles. Sie bestanden in einem fünffachen Marmorthor,
das zu beiden Seiten große Flügelgeblude hatte. Zu diesem
Thor führte eine prächtige Treppe von vielen Stufen, welche
die Breite des ganzen Thores einnahmen, und ebenso, wie das
Thor, aus Marmor aufgeführt waren. Durch diese Propyläen
kam man in die eigentliche Burg, in der sich der große Athe-
nentempel, Parthenon genannt, in der Form eines länglichen
Vierecks erhob. Rings um alle vier Seiten lief eine Halle,
die auf schönen Marmorsäulen ruhte. Hier stand die 36 Fuß
hohe, von Phidias aus Elfenbein und mit einem Gewände
von purem Golde bekleidete Bildsäule der Göttin Athene.
Anfangs rieth Phidias dem Volke, sie aus Marmor zu ver-
fertigen, weil es wohlfeiler fei, aber das Volk erklärte sich
laut dagegen und rief: „Nein, aus Gold und Elfenbein!"
Auf der höchsten Svitze der Burg stand eine andere Bildsäule
derselben Göttin in Erz, von Phidias aus der Marathonischen
Beute gegossen, von so ungeheurer Größe, daß man Lanze
und Helmbusch der Göttin schon vom Vorgebirge Sunion aus
in einer Entfernung von fünf Meilen sehen konnte. — Das
Odeum war ein rundes, zu musikalischen und poetischen Vor-
trägen bestimmtes und mit Säulen und Gemälden verziertes
Gebäude. Es war nach dem Muster des Zeltes des Terxes
erbaut und mit marmornen Sitzreihen versehen: das spitzige
Dach wurde von Persischen Schiffsmasten getragen.
Noch ein Mann stand dem Perikles im Staate entgegen,
Thucydides. Dieser klagte ihn einst an, daß er die Bei-
träge der Bundesgenossen verschwende; doch Perikles ging
siegreich aus dieser Anklage hervor, zmd endlich gelang es
ihm beim Volke, die Verbannung seines Gegners zu be-
wirken. Seit dieser Zeit war sein Verhalten gegen das Volk
nicht mehr dasselbe: er war nicht mehr nachgiebig und lenk-
sam, sondern leitete nun das Volk durch die Kraft seiner
Rede und Belehrung nach seinem Willen, und noch fünfzehn
Jahre nach der Vertreibung des Thucydides regierte er den
Staat so, daß es nur dem Namen nach eine Volksherrschaft
war, in der That aber von einem Einzigen, von dem ersten
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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Extrahierte Ortsnamen: Göttin_Athene Burg Marathonischen Thucydides