10
Das Deutsche Reich.
und der bald lieblichen bald wilderhabenen Naturschönheiten ihrer
Umgebung sind sie ein beliebtes Reiseziel geworden. Die Alpen sind
wegen der reichen Niederschläge das Quellgebiet vieler Flüsse und
die wichtigste Wasserscheide von Europa. Die Alpenflüsse entstehen
aus Gletschern, Bergseen, Hochmooren oder Quellen und bilden oft
große Wasserfälle.
6) In Bezug auf die Erhebung und Vegetation der Alpen
kann man unterscheiden:
Die untere oder die Waldregion bis etwa 1700 m Höhe.
Laub- und Nadelwälder (Fichte, Lärche, Zirbelkiefer) wechseln
ab mit Bergwiefeu (Viehweiden).
Die mittlere Region, die Region der Alpenmatten. Auf
den würzigen, dem Vieh kräftige Nahrung spendenden Wiesen,
den Almen, wird im Sommer Alpenwirtschaft getrieben (Ge-
winnung von Milch, Butter und Käse). Zuunterst gedeihen
noch Wettertannen und Legföhren (Latschen). Hier wachsen
auch duftige Blumen (Alpenrosen, Enzian) und Alpenkräuter.
An Tieren finden sich Hirsche, Gemsen, Steinadler, Lämmer-
geier, Auer- und Birkwild, ferner Murmeltiere und (in Italien)
noch Steinböcke.
Die Hochalpen, von durchschnittlich 2500 m an, bilden
die Fels- und Schneeregion (Gletscher). Zwischen den Felsen
gedeihen außer Flechten und Moosen noch einzelne Arten von
Alpenkräutern und Alpenblumen, besonders Edelweiß, an Tieren
finden sich Gemsen, Geier und Adler.
7) Die Bevölkerung der Alpen ist mannigfach. Von 8 Mill.
Bewohnern leben etwa 3'/s Mill. Romanen im Süden und Westen,
31/2 Mill. Deutsche im Norden und in der Mitte, 1 Mill. Slawen
im Osten. Sie sind meist kräftig gebaut und einfach in der Lebens-
weise. Ihre Wohnhäuser sind aus Holz, das vorspringende, flache
Dach ist gewöhnlich mit Schindeln gedeckt, welche durch Steine fest-
gehalten werden. Die Kleidung ist nach größeren Tälern verschie-
den. Sie treiben vorwiegend Viehzucht, der Ackerbau beschränkt sich
auf die Talsohlen. Auch der Wald bildet eine bedeutende Einnahme-
quelle (Gewinnung von Bau- und Brennholz, Holzfällen, Holzflößen,
Schnitzereien :c.). In manchen Gegenden zieht ein Teil der ärmeren
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
68 Beschreibung des Königreiches Bayern.
an der Wiesent die als Sommerfrischen besuchten Dörfer
Streitberg und Müggendorf, berühmt durch ihre
Tropfsteinhöhlen. Weiter an der Wiesent aufwärts
ist die Höhle vou Gailenreuth, merkwürdig durch
die zahlreichen Funde von Säugetierresten (von Bären,
Wölfen, Hyänen, Löwen :c.) in den Lehm- und Kies-
ablagernngen des Höhlenbodens. Am bekanntesten Lt.
die große Sophienhöhle im romantischen Ahorntal.
Fragen zur Übersicht: 1) Grenzen von
Oberfranken. — 2) Welcher Kreis hat außer
Oberfranken noch am Fichtelgebirge Anteil?
3) Was versteht man unter „Fränkischer Schweiz"
und wodurch zeichnet sie sich besonders aus? —
4) Wie heißt das nördlichste Gebirge Oberfrankens
und wohin zieht dieses? —• 5) Welches ist de?
höchste Berg des Kreises, wie hoch ist er und
wo liegt derselbe? — 6) Wo entsteht der Main,
welche Hauptrichtung nimmt sein Lauf und wo
mündet er? — 7) Zu welchem Flußgebiete ge-
hören Thüringer Saale und Eger? — 8) Welche
andere Saale wurde früher genannt? wo entspringt
und mündet diese und in welchem Kreise fließt
sie? — 9) Wo tritt die Regnitz in Oberfranken
ein und wo mündet sie? — 10) Welche Kreise
und Flüsse würde man bei einer Eisenbahnsahrt
von München nach der Fränkischen Schweiz (bis
Müggendorf) passieren? — 11) Wo haben Kreis-
regierung und Oberlandesgericht, wo der Erzbischof
und das Konsistorium ihren Sitz?
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
Extrahierte Ortsnamen: Oberfranken Main Eger Oberfranken Fränkischen_Schweiz
128
Übersicht über die einzelnen Erdteile.
nimmt den Abfluß des langen Taugaujika-Sees auf
und durchbricht ans seinem im allgemeinen westwärts
gerichteten Lauf zuletzt das westliche Randgebirge. Der
Sambesi durchbricht das östliche Raudgebirge; er nimmt
den Abfluß des Njassa-Sees auf.
§ 5. Klima, Pflanzen und Tiere.
Afrika liegt größtenteils in der heißen Zone.
Das Gebiet südlich der Sahara bis zum südlichen
Wendekreis ist infolge der tropischen Regen reich an
dichten Wäldern (hauptsächlich im W.) und an hoch-
grasigen Fluren (Savannen, mehr im O.). Echt afri-
kanisch ist der dicke Baobab (Affenbrotbaum). In den
atlantischen Flußgebieten wächst die Öl und Wein
liefernde Ölpalme; hier findet sich (in den westlichen
Wäldern) der Schimpanse und (an der Gnineaküste)
der Gorilla. In den Savannen gibt es Giraffen und
zahlreiche Antilopen, im Wald- und Savannengebiet
haust der (afrikanische) Elefant und dasnashoru, noch
weit darüber hinaus Löwe, Schakal und Hyäne.
In den afrikanischen Flüssen gibt es Krokodile und
Flußpferde. In der Wüste lebt der Strauß, als
Lasttier dient das aus Asien eingeführte einhöckerige
Kamel. Die Oasen (Quellorte) der Sahara sind reich
an Dattelpalmen.
§ 6. Bevölkerung.
Von den 180 Millionen Bewohnern Afrikas ge-
hört der größte Teil, etwa 120 Millionen, zu den im
Sudan und südlich davon (im Gebiete der Tropenregen)
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132
Übersicht über die einzelnen Erdteile.
stroms, des wasserreichsten Stromes der Erde, und
die Steppen (Pampas) des Rio de la Plata.
§ 4. Klima, Pflanzen und Tiere.
Die nördlichen Inseln und das nördliche Küsten-
gebiet gehören der kalten Zone an. Sie sind ganz
ohne Wald und den größten Teil des Jahres mit
Schnee bedeckt; hier ist das Nenntier, an den Küsten
Eisbär, Seehund und Walroß. Ungeheure Na-
delholzwälder ziehen sich von der Veringsstraße bis
gegen die Kanadischen Seen; hier sind vielerlei Pelz-
tiere, darunter der gefürchtete graue Bär. Weiter
südlich folgen gemischte Wälder (Nadel- und Laubholz);
in ausgedehnten Gebieten wird Weizen und Mais und
in den Golfstaaten Baumwolle und Tabak gebaut.
Westlich vom Mississippi ziehen sich die Grasfluren der
Prärien bis zum Felseugebirge hin; hier gibt es
zahlreiche Nagetiere. Die westlichen Hochflächen sind
wegen mangelnden Regens stellenweise wüsten dürr.
— Mittelamerika und der größere Teil von Süd-
amerika gehören der heißen Zone an. Sie erhalteu
reichlichen Regen und entwickeln die größte Fülle der
tropischen Vegetation. Im Gebiet des Amazonenstromes
gibt es die ausgedehntesten und prachtvollsten tropischen
Urwälder, in denen sich Wickelschwanz-Affen,
Faultiere, Papageieu, Kolibris, große Schmet-
terlinge und Käfer, Klapperschlangen und (in
den Flüssen) Kaiman-Krokodile finden. Auf den
Kordilleren lebt das Lama, das einheimische Lasttier,
und der Kondor, der größte aller .Geier. Die zahl-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Amerika.
133
losen Herden von Rindern und Pferden in den
Steppen, zu denen sich in den Pampas noch Schafe
gesellen, sind erst dnrch die Europäer dorthin gekom-
men. — Die Kordilleren sind außerordentlich reich an
Gold und Silber, das Alleghany-Gebirge an Kohle,
Eisen und Petroleum.
§ 5. Bevölkerung.
Die nördlichsten Gebiete (jenseit der Waldgrenze)
bewohnen die Eskimo, welche hauptsächlich von See-
Hund und Walroß leben. Den übrigen Teil von
Amerika bewohnten früher ausschließlich die Indianer,
ein Volk von rötlich-branner Hautfarbe, mit straffem
schwarzen Haar, welche größtenteils von der Jagd lebten,
aber auf den Hochflüchen von Mexiko und des West-
liehen Südamerika (nördlich des Titicaea-Sees) seßhaft
waren und ansehnliche Staaten gründeten. Seit der
Entdeckung von Amerika (1492) haben sich im süd-
lichen Drittel von Nordamerika und in Südamerika
Spanier, in Brasilien Portugiesen, später in den
nördlicheren Teilen Nordamerikas (nördlich von Mexiko)
hauptsächlich Engländer angesiedelt. Von Afrika
wurden wegen des Plantagenbaues1 viele Neger her-
beigeholt. Außerdem gibt es in Amerika viele Misch-
linge. Die Bevölkerung beträgt etwa 145 Am.
1 Plantagen sind Pflanzungen tropischer Nutzgewächse, wie
des Kaffees, des Zuckerrohrs, der Baumwolle, des Tabaks.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Mexiko Amerika Nordamerika Südamerika
Spanier Brasilien Nordamerikas Mexiko Afrika Amerika
136
Übersicht über die einzelnen Erdteile.
Obst- und Gemüsearten, sowie sonstige Kulturpflanzen
(Wein, Tabak, Südfrüchte?c.) gewonnen. Zu der ein-
heimischen Tierwelt gehört das Känguruh, das
Schnabeltier, der Emu-Strauß, der schwarze
Schwan :c. Rinder und Schafe haben- erst die
Europäer eingeführt. — Hauptausfuhrprodukte bilden
Schafwolle und Gold.
§ 5. Bevölkerung.
Die Eingeborenen des Festlandes, die dunkelbraun
nen Australneger, stehen auf einer tiefen Gesittungs-
stufe und leben, da ihnen die Natur die Getreidearten
und die Haustiere versagt hat, von Jagd und Fisch-
fang. Ihre Zahl beträgt noch etwa 50000. Die
eigentlichen Herren des Landes sind jetzt (seit 1788)
die Engländer, welche verschiedene Staaten gegründet
und europäische Zustände eingeführt haben. Ihre Zahl
beträgt über 4 Millionen. Die meisten Ansiedler be-
wohnen die südöstlichen Küstenländer, wo auch die
größten Städte, Sydney (fibnt) und Melbourne
(melbörn), liegen.
§ 6. Die australischen Inseln.
Die größte Insel Australiens ist das gebirgige
und waldreiche Neu-Guiuea, dessen nordöstlicher Teil
jetzt eine Kolonie des Deutschen Reiches bildet, wie
auch der weiter östlich gelegene Bismarck-Archipel.
Auf den genannten Inseln sowie auf den weiter füd-
östlich folgenden Inseln bis Nenkaledonien wohnen
die dunkelhäutigen, wilden Papuas. Die Doppelinsel.
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Extrahierte Ortsnamen: Emu-Strauß Sydney Melbourne
120
Übersicht über die einzelnen Erdteile.
Vorherrschenden warmen Südwestwinde und den war-
men Golfstrom mehr begünstigt als Osteuropa. Im
allgemeinen nimmt die Kälte und Trockenheit von Süd-
West nach Nordost zu.
§ 7. Mineralien.
Bedeutend ist der Reichtum Europas au Miuera-
lieu. Gold liefert namentlich Nußland, Kupfer
Spanien, Salz Galizieu. Eisen und Steinkohlen
finden sich in großer Menge in England, Deutschland,
Belgien und Frankreich.
§ 8. Pflanzen-- und Tierwelt.
In Südeuropa wachsen Südfrüchte (Zitronen,
Orangen, Feigen, Mandeln ?c.), immergrüne Laub-
gewächse (Lorbeer, Myrte, Ölbaum zc.) und feurige
Weine. An Tieren finden sich Esel, Maultiere,
Büffel und die wichtige Seidenraupe. — Mittel-
europa ist die Zone der Getreidearten, der Wald-
und Obstbäume. Die Laubbäume werfen im Winter
ihr Laub ab, auf den Gebirgen und im Norden Herr-
schen Nadelholzwälder vor. Von besonderer Wich^
tigkeit sind unsere sogenannten Haustiere. Im Osteu
gibt es noch Bären, Luchse und Wolfe. — Im
äußersten Norden finden sich nur Moose, Beeren
und Flechteu, an Tieren das Renntier, der Eis-
bär, viele Fische und Wasservögel.
§ 9. Die Bewohner.
1. Die Einwohnerzahl Europas beträgt etwa
390 Millionen. Die Bewohner gehören meist zur
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Ortsnamen: Osteuropa Nordost Europas Spanien England Deutschland Belgien Frankreich Südeuropa Europas
Asien.
125
und Indus. Das Tiefland von Mesopotamien durch-
fließen die vom Armenischen Gebirge kommenden Flüsse
Euphrat und Tigris.
§ 5. Klima, Pflanzen und Tiere.
Der größte Teil Asiens liegt in der gemäßigten
Zone, der nördliche Teil gehört der kalten, die drei
südlichen Halbinseln gehören der heißen Zone an.
In den südöstlichen Küstenländern (von Vorderindien
bis Japan) wird durch die starken Sommerregen eine
außerordentliche Fruchtbarkeit erzeugt.
Auf den zwei indischen Halbinseln und auf der
indischen Inselwelt gibt es Tropen Wälder, hier ist
der indische Elefant und der Tiger heimisch. Mittel-
asien ist dürr und waldlos, hier ist die Heimat des
zweihöckerigen Kamels. Auch das vorderasiatische
Hochland ist größtenteils dürr, hier findet sich die
Dattelpalme, der Löwe, das einhöckerige Kamel.
Sibirien ist reich an Nadelholzwäldern und an
Pelztieren.
§ 6. Bevölkerung.
Die Bevölkerung Asiens, etwa 840 Millionen,
bildet mehr als die Hälfte der ganzen Menschheit.
Im Osten und zum Teil im Norden wohnen Mon-
golen, im Südwesten Kankasier, auf den hinter-
indischen Inseln wohnen Malaien. Der größte Teil
der Bevölkerung bewohnt die fruchtbaren südöstlichen
Küstenländer. Der Religion nach sind die meisten
Bewohner Heiden, etwa der 8. Teil sind Moham-
medaner, ein kleiner Teil sind Christen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Mesopotamien Asiens Japan Asiens
Ackerbau und Viehzucht. 'Jagd.
ausgefhrt, die zum Schutze der Kmpfer mit Decken versehen waren. Sobald eine Stadt' ober Festung genommen mar, murde alles Eigentum als Beute betrachtet und smtliche Einwohner muten als Gefangene dem Sieger folgen. In den unterworfenen Lndern errichtete man Denkmler und Inschriften aller Art zum Audenken an den Sieg. Eine Anzahl dieser Denkmler sind noch erhalten. Die von Sesostris errichteten enthielten die Inschrift: Dieses Land berwand mit seinen Waffen der König der Könige und der Beherrscher aller Herrscher, Sesostris." Heimkehrende Sieger wurden mit groem Jubel empfangen und Priester der-herrlichten die dem Lande verliehenen Segnungen und Wohltaten. Der König brachte den Gttern Opfer dar und berlie ihnen als Geschenk einen Teil der Beute. Die Gefangenen wurden teils zu Arbeiten in den Bergwerken und Steinbrchen angehalten teils genossen sie im Lande als Untertanen die Freiheit. Den grten Anteil an der Beute bekam der König; aber auch die wrdigsten unter den Kriegern gingen nicht leer aus. Die unterworfenen Völker muten Tribut entrichten, der in kostbaren silbernen und goldenen Gefen, Ringen, Ketten, Elfenbein, mit kostbaren Flssigkeiten angefllten Krgen, zahmen und wilden Tieren, Fellen, Vogeleiern, Frchten, Wagen, Pferden, Waffen und Knnsterzengnissen bestand.
Volksleben der gypter.
Unter der despotischen Macht der Pharaonen neben dem ernsten Wesen der Priester bot das Volksleben die buntesten, wechselvollsten Szenen.
Dem Ackerbau lagen die Landwirte eifrig ob. Es war nicht auf alten ckern gyptens notwendig Furchen zu ziehen. Im Dezember und Januar, wenn das Wasser abgelaufen war, streute man die Saat in den feuchten Boden und lie sie, wie Herodot berichtet, durch Schweine oder, wie die Monumente zeigen, durch Ziegen eintreten. Auf andern Darstellungen sehen wir sehr einfache Pflge, mit Ochsen bespannt, leichte Furchen ziehen oder das Erdreich mit der Hacke lockern. berall sind die Aufseher neben den Arbeitern und Hirten auf dem Felde. Ende Mrz wird schon geerntet; Weizen und Mais werden mit der Sichel geschnitten; Ochsen treten die Krner aus; dazu singt der Treiber nach der Inschrift eines Felsengrabes: Dreschet fr euch. Ochsen, dreschet fr euch, dreschet Scheffel fr eueru Herrn." Dann wird das Getreide geschttelt und in Scken in die Speicher getragen. Die Trauben werden zu-weilen von Menschen ausgetreten, während nach andern Darstellungen Wein und Ol durch Pressen gewonnen und mit Hebern in groe Gefe gebracht werden.
Die Viehzucht war bedeutend. Die Monumente zeigen uns groe Herden von Hh-nern, Gnsen, Ziegen, Schafen, Eseln, Rindvieh, sowohl in Stllen als auf der Weide. Federviehhndler sind husig dargestellt. Diodor bemerkt, es sei wunderbar, mit welcher Sorgfalt und Kunst die Hirten ihre Tiere hteten, welche Kenntnis sie von der heilsamen Pflanzennahrung besen, weil sie ihr Geschft von den Voreltern mit vielen Erfahrungen und Kunstgriffen berkommen htten, und wie dadurch die Zucht der Tiere ungemein befr-dert werde. Die Monumente besttigen diese sorgfltige Pflege und zeigen uns namentlich die rztliche Behandlung kranker Tiere.
Nach dem Zeugnisse der Denkmler waren die gypter auch eifrige Jger. Hasen, Fchse, Steinbcke, Gazellen, Hynen, Bffel und Lwen werden im Gehege von Netzen getrieben oder mit Pfeil und Bogen und Hunden verfolgt, mit Wagen und Windhunden gehetzt. Gazellen und Bffel werden auch mit dem Laffo gejagt, den Hynen Fallen gestellt, das Nilpferd von den Barken aus mit dem Speer angegriffen.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Tie Alpen.
29
4. Einen Schmuck des Gebirges bilden die zahlreichen Alpenseen. Sie enthalten frisches, klares Wasser und sind die Läuterungsbecken der Flüsse? Sie liegen teils im Gebirge teils am Fuße desselben, im Süden in Quertälern. Ihr Wasser glänzt in den herrlichsten Farben (blau bis grün). Wegen ihres oft milden Klimas nrtd der bald lieblichen bald wilderhabenen Naturschönheiten ihrer Umgebung sind sie das Reiseziel vieler Touristen geworden. Die Alpenflüsse entstehen aus Gletschern, Bergseen, Hochmooren oder Quellen und bilden oft große Wasserfälle. 2
5. In Bezng auf die Erhebung und Vegetation der Alpen kann man unterscheiden:
a) Die untere oder die Waldregion bis etwa 1700 m Höhe. Laub- und Nadelwälder (Fichte, Lärche, Zirbelkiefer) wechseln ab mit Vergwiesen (Viehweiden).
b) Die mittlere Region, die Region der Alpen matten. Auf den würzigen, dem Vieh kräftige Nahrung spendenden Wiesen, den Almen, wird im Sommer Alpenwirtschaft getrieben (Gewinnung von Milch, Butter und Käse). Zu unterst gedeihen noch Wettertannen und Legföhren (Latschen). Hier wachsen auch duftige Blumen (Alpenrosen, Enzian) und Alpenkräuter. An Tieren finden sich Hirsche, Gemsen, Steinadler, Lämmergeier, Aner- und Birkwild, ferner Murmeltiere und (in Italien) noch Steinböcke.
c) Die ^Hochalpeu, von durchschnittlich 2300 m an, bilden die Fels- und Schneeregion (Gletscher). Zwischen den Felsen gedeihen außer Flechten und Moosen noch einzelne Arten von Alpenkräutern und Alpenblumen, besonders Edelweiß, an Tieren finden sich Gemsen, Geier und Adler.
Tunneleisenbahnen gehen durch den Mont Gents, durch den St. Gotthard <15 km lang) und durch den Arlberg.
Verschieden davon ftnd die kleinen, moorigen, dunkelfarbigen Hochgebirgsseen. a ^ ’
\®lllöc^teviiben der Staubbach (290 m) in der Schweiz und die Krimmler .(che im Saszburgischen (der oberste Fall 220 m).
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]