65
c Zu*
Nach einer spteren Sage soll der aus der Verbannung zurckkehrende Camillus die Gallier vertrieben haben.
Die Auswanderung des Volkes aus der zerstrten Stadt nach Veji ver-hinderte Camillus, welcher hinfort als zweiter Grnder Roms" gepriesen wurde. Manlius dagegen, der den Ehrennamen Capitolinus erhalten hatte, wurde spter beschuldigt, er strebe nach kniglicher Herrschaft, und deswegen vom tarpejischen Felsen (auf dem Kapitol) herabgestrzt.
45.
Die linkischen Gesetze, 366. 366
Der lange Kampf der Plebejer mit den Patriziern wurde endlich aus-geglichen durch die Gesetze, welche auf den Vorschlag der Volkstribunen Sextius und Licinius angenommen wurden. Es wurde festgesetzt,
/(a- da jeder rmische Brger (auch die Plebejer) Anteil am rmischen Gemeindelande haben, keiner aber mehr als 500 Morgen besitzen sollte;
X*>. da immer einer der beiden Konsuln aus den Plebejern gewhlt werden sollte.
Allmhlich erlangten nun die Plebejer den Zugang zu allen obrigkeitlichen Stellen. Die vorzglichsten rmischen Staatsbeamten waren:
1. die Konsuln, welche die Vorsitzenden des Senats und die Oberfeldherren des Heeres waren;
2. die Prtoren, welche an der Spitze des Gerichtswesens standen;
3. die Sensoren, welche das Vermgen derbrger abschtzten und die Sitten aufficht fhrten; --- , --
4. die Adilen, welche die Polizei besorgten und die ffentlichen Gebude und Spiele beaufsichtigten; "
5. die Qustoren, welche die Staatskasse verwalteten;
6. die Volkstribunen, welch^ie Rechte der Plebejer zu schtzen hatten.
Eine auerordentliche Wrde war die Diktatur.' Der Diktator wurde in gefahrvoller Zeit mit unumschrnkter Gewalt auf hchstens 6 Monate an die Spitze des Staates gestellt.
46.
Die Samniterkriege, 343290.
In drei Kriegen gegen diesamniter (denen sich Kmpfe mit den Latinern, Campanern, Etruskern zc. anschlssen) eroberten die Rmer ganz Mittelitalien. Es war die Heldenzeit der Rmer und der entscheidende Kampf um die Herrschaft der Italien.
Der erste Krieg brachte noch keine Entscheidung. Darauf folgte zu-nchst der Latin er krieg. In diesem fr die Rmer besonders gefhr-lichen Kriege gab der Konsul Manlius Torqutus ein furchtbares Beispiel strenger Kriegszucht, indem er seinen eigenen siegreichen Sohn hinrichten lie,
Andr-Sevin, Lehrbuch der Weltgeschichte. I. 5
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ntzigen Parteiherrschaft der Optimalen herrhrenden Mistnde zu beseitigen: es war die Familie der Gracchen. Die angesehenste rmische Frau, Cornelia, die Tochter des lteren cipio Asricanus (des Siegers von Zama), war mit Tiberius Gracchus vermhlt gewesen, und hatte nach dem Tode ihres Gemahls sich ganz der Erziehung ihrer Shne Tiberius und Gaius Gracchus gewidmet. Um diesen Pflichten besser gengen zu knnen.
Als einst eine andere vornehme und reiche Frau sie besuchte, ihre kostbaren Schmucksachen zeigte und dann auch Cornelia nach ihren Schmucksachen fragte, sagte diese, auf ihre Kinkel deutend: (Siehe, dkg ist mein Schmuck "
4. Tiberius Gracchus. Als der ltere Sohn, Tiberius Gracchus, er-wachsen war, zeichnete er sich zuerst im spanischen Kriege aus. Anstatt sich aber dann um die hheren Staatsmter zu bewerben, lie er sich zum Volkstribunen erwhlen, um sich so des unterdrckten Volkes annehmen zu knnen. Als Volkstribun setzte er, 133, die Erneuerung des licinischen Gesetzes durch, 133 nach welchem kein Brger mehr als 500 Morgen Gemeindeland besitzen sollte; """"" das dadurch gewonnene Land und die Schtze des Knigs Attlus von Pergmum, der den Rmern sein Reich vermacht hatte, sollten an die besltziojen Burger verteilt werden. Als das Volk den Tiberius auch fr das folgende Jahr zum Tribunen erwhlen wollte, wurde er bei einem Aufstande,
den der Senat erregte, mit dreihundert feiner Anhnger erschlagen.
5. Gaius Gracchus. Zehn Jahre spter (123) erneuerte des Tiberius jngerer Bruder Gaius Gracchus das nicht vollstndig ausgefhrte Ackergesetz und suchte durch Umgestaltung der Staatsverfassung die Macht des Senats zu schwchen und die Herrschaft der Vornehmen zu strzen. Aber er fand in einem Straenkampfe gegen die Senatspartei seinen Tod und mit ihm dreitausend seiner Partei (121).
53.
Marius und Sulla.
1. Siege des Marius. Bald nach dem Untergange der Gracchen gelang es dem Gaiusmarlus, einem Manne, der aus einer armen Bauernfamilie stammte, durch feine Kriegstchtigkeit sich zu den hchsten Ehren emporzuschwingen. Einen Krieg gegen Jugurtha, den König von Rumibien (in Afrika), kenbete er siegreich (1.06). Darauf wandte er sich gegen die Cimbern und Teutonen, wilbe germanische Vlkerschaften, welche in das rmische Reich eingefallen waren und mehrere rmischen Heere besiegt hatten; es waren die ersten Kmpfe der Rmer mit den Germanen. Die Cimbern waren aus dem Rorben Deutschlands (der jtischen Halbinsel) bis in die Ostalpen vorgedrungen und hatten ein rmisches Heer, das ihnen
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Extrahierte Personennamen: Cornelia Tiberius_Gracchus Tiberius Tiberius Tiberius Gaius_Gracchus Cornelia Kinkel Tiberius_Gracchus Tiberius Tiberius_Gracchus Tiberius Tiberius Gaius_Gracchus Tiberius Gaius_Gracchus Marius Marius Sulla Marius Marius
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unentgeltlich leisten muten, in schwere Schulden geraten und wurden von den Patriziern hart bedrckt. In ihrer Not schritten sie endlich zur Aus-M Wanderung auf Den heiligen Berg, 494, um dort, eine Stunde Wegs von Rom entfernt, sich anzusiedeln. Doch dem volkssreundlichen Patrizier Mene-nius Agrijha gelang es (durch die Fabel von dem Magen und den Gliedern) sie zur Rckkehr nach Rom zu bewegen. Zu ihrem Schutze gegen Bedrckung wurde eine neue Obrigkeit, die ^o I|gtri une.it. eingesetzt, welche ihre Rechte zu vertreten hatten.
Der stolze Patrizier Coriolanus suchte bei einer Hungersnot den Plebejern das Volkstribunat wieder zu entreien. Deshalb aus Rom verdrngt, fhrte er ein Heer der benachbarten Volsker gegen die Stadt, wurde jedoch durch die Bitten seiner Mutter und seiner Gattin zum Abzug bewogen. Er starb im Elend" der Fremde.
2. Die Decemvirn, 450. Die Einsetzung der Volkstribunen allein war zum Schutze der Plebejer nicht ausreichend. Solange vor Gericht nur nach dem oft unsicheren Herkommen entschieden wurde, shlten sie sich durch die Willkr der Patrizier beeintrchtigt, die im alleinigen Besitz der Rechtskunde und der Richterstellen waren. Sie forderten daher geschriebene Gesetze. Nach langem Widerstreben fgten sich die Patrizier. Es wurden Gesandte nach Griechenland geschickt, um die dort bestehenden Gesetze kennen zu lernen. Nach deren Rckkehr wurden, statt aller brigen Obrigkeit, ^Mmmuner (Decemvirn) zur Aufstellung der neuen Gesetze erwhlt. Sie"^^Mttn^ie Geseke der ftwl^ Tafeln. die Quelle des gesamten rmischen 450 Da flezeooch herrschschtig ihre obrigkeitliche Gewalt ver-
lngerten und zu willkrlicher Bedrckung der Plebejer mibrauchten, wurde (infolge der Gewaltthat des Decemvirn Appius Claudius gegen die Plebejerin Berg inia) ihre Regierung gestrzt. Ihre Gesetzgebung blieb jedoch bestehen.
44.
Kriege mit den Nachliarstmmen. Die Gallier in Rom.
1. Ciueinntus und Camillus. Die Rmer fhrten fast unaufhrlich Krieg; zunchst mit den Nachbarstmmen der Vols ker und quer. Die Sauer besiegte der vom Pfluge geholte und zum Diktator erhobene Cin-cinnatus. Lange dauerten die Kmpfe gegen die mchtige Stadt Veji in Etrurien. In einem Kriege gegen sie fiel das ganze vornehme rmische e-schlecht der Fabier (306 Mann) bis auf einen. Endlich wurde die Stadt nach zehnjhriger Belagerung von Camillus erobert.
2. Brennus und Maulius. Bald darauf rckten von Norden her Gallier unter Brennus gegen Rom heran, besiegten die Rmer am Flchen
390 Allia, 390, und verbrannten die verlassene Stadt mit Ausnahme des Kapi-tols, das durch Manlius (und die Gnse) gerettet wurde. Die Rmer muten endlich den Abzug der Gallier mit Gold erkaufen.
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72
, Sv?panten rief die harte und habschtige Verwaltung der rmischen Statthalter viele Ausstnde hervor. Endlich wurde das Land nach der Einnahme Numantias (am Duero) durch den jngeren Scipio Asricanus 133 der rmischen Herrschaft vllig unterworfen. *
In demselben Jahre starb König Attalus von Pergamum, und vermachte in seinem Testament sein Reich den Rmern (Provinz Asia).
Am Ende dieses Zeitraums besaen die Rmer folgende neun Provinzen: ijfefife 2. Sardinien und -Wjfo. 3. das diesseitige und 4. das jenseitige Spanien, 5. Gallia cisalpina/ 6, Macedonien, 7. Griechenland (Ackaia) 8. Asien, 9. Afrika.
Iii. Das Zeitalter der Brgerkriege.
(Von den Gracchen bis zum Ende der Republik, 13330 v. Chr.)
52.
Die Gracchen.
1. Rmische Zustnde. Die gewaltige, rasch fortschreitende Aus-breitung des rmischen Reiches mute auch fr Roms innere Zustnde von wichtigen Folgen sein. Durch die Unterwerfung Griechenlands wurden die kriegerischen Rmer mit der hellenischen Bildung bekannt; zahlreiche griechische Kunstwerke kamen nach Rom; griechische Knstler, Dichterund Gelehrte siedelten sich dort an, und die vornehmen Rmer (insbesondere die hochverdienten Scipionen) gewannen immer mehr Neigung fr Kunst und Wissenschaft. Allein die Anhufung ungeheurer Reichtmer, die aus den Provinzen nach Rom strmten, verdrngte die altrmische Sittenstrenge und erzeugte Habgier, Prachtliebe und Genusucht. Laster, welche einzelne Männer, wie der strenge Cata, zwar bekmpften, aber nicht ausrotten konnten. So wurde die Zerstrung Karthagos der Wendepunkt der Republik zum Verfall. Ein Jahrhundert voll innerer Unruhen und Brgerkriege fhrte sie ihrer Auflsung entgegen.
2. Die Optimalen. Gefhrlich fr den Staat wurde zunchst die groe Ungleichheit seiner Brger. Der alte Unterschied zwischen Patriziern und Plebejern hatte zwar in Rom fast aufgehrt; allein es entstand allmhlich ein anderer schroffer Gegensatz zwischen den vornehmen und reichen Brgern, den sogenannten Optimalen, deren Vorfahren hohe Staats-mter bekleidet uhd durch Verwaltung der Provinzen groe Reichtmer gesammelt hatten, und den immer mehr verarmenden niederen Klassen des Volkes, die an jenen Wrden nicht teilnahmen.
3. Die Familie der Gracchen. Von einer der vornehmsten und an-gesehensten Optimatenfamilien ging der Versuch aus, die aus der eigen-
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schaften) ein. Nach dieser Einteilung wurden die Steuern und der Kriegs-dienst geregelt. Auerhalb der 5 Klassen standen als sechste Ordnung die rmsten Leute, die sogenannten Proletarier, die vom Heeresdienste frei waren.
Servius Tullius umgab die jetzt der sieben Hgel ausgedehnte Stadt Rom (Siebenhgelstadt) mit einer Ringmauer.
7. Tarquinius Superbus (d. i. der Hossrtige) brachte durch glckliche Kriege die ganze Landschaft Latium unter rmische Oberherrschaft und vollendete den Bau des Kapitals (s.tas.iv, 1), reizte aber das Volk durch harten Druck gegen sich auf. Das Volk machte endlich unter Junius Brutus einen Aufstand, und der König wurde mit seiner Familie vertrieben.
Zweite Periode.
Rom als Republik, 510-30 v. Chr.
I. Kmpfe zwischen Patriciern und Plebejern.
Unterwerfung Italiens.
(Von der Vertreibung der Könige bis zum ersten punischen Kriege, 510264.)
22.
Die Grndung der Republik; patricier und Plebejer.
1. Die Konsuln. Nach der Vertreibung des Tarquinius Superbus wurde Rom eine Republik, 510. An ihre Spitze traten zwei Konsuln, die immer auf ein Jahr gewhlt wurden.
2. Porsena. Von dem vertriebenen Tarquinius aufgereizt, rckte der König Porsena von Clusium mit einem starken Heere vor Rom und be-lagerte die Stadt. Die Rmer muten endlich des Knigs Abzug durch Ab-tretung ihres Gebiets auf dem rechten Tiberufer erkaufen.
Die Sagen von Horatius Cocles, von Mucius Scvola, von Cllia.
3. Patricier und Plebejer; die Volkstribunen. Bald brachen in der neuen Republik heftige innere Kmpfe zwischen den Patriciern und den Plebejern aus. Seit dem Sturze der Könige war alle Staats-gewalt den Patriciern zugefallen; sie allein waren im Besitze aller mter. Die Plebejer dagegen waren, namentlich durch den Kriegsdienst, den sie un-entgeltlich leisten muten, in schwere Schulden geraten und wurden von den Patriciern hart bedrckt. In ihrer Not schritten sie endlich zur Auswande-rung auf den heiligen Berg, 494, um bort, eine Stunde Wegs von Rom entfernt, sich anzusiebeln. Doch dem volksfreunblichen Patricier Menenius Agrippa gelang es (durch die Fabel von dem Magen und den liebem), sie
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jenseitige Spanien, 5. Gallia cisalpina, 6. Macedonien, 7. Griechenland, (Achaia), 8. Asia, 9. Afrika.
Iii. Das Zeitalter der Brgerkriege.
(Von den Gracchen bis zum Ende der Republik, 13380 v. Chr.)
28.
Die Gracchen.
1. Rmische Zustnde. Die gewaltige, rasch fortschreitende Aus-breitung des rmischen Reiches mute auch fr Roms innere Zustnde von wichtigen Folgen sein. Durch die Unterwerfung Griechenlands wurden die Rmer mit der hellenischen Bildung bekannt; zahlreiche griechische Kunst-werke kamen nach Rom; griechische Knstler, Dichter und Gelehrte siedelten sich dort an, und die vornehmen Rmer gewannen immer mehr Neigung fr Kunst und Wissenschaft. Aber die Anhufung ungeheurer Reichtmer, die aus den Provinzen nach Rom strmten, verdrngte die altrmische Sittenstrenge und erzeugte Habgier, Prachtliebe und Genusucht Laster, welche einzelne Männer, wie der strenge Cato, zwar bekmpften, aber nicht aus-rotten konnten. So wurde die Zerstrung Karthagos der Wendepunkt der Republik zum Verfall. Ein Jahrhundert voll innerer Unruhen und Brgerkriege fhrte sie ihrer Auslsung entgegen.
2. Die Optimaten. Gefhrlich fr den Staat ward zunchst die groe Ungleichheit feiner Brger. Der alte Unterschied zwischen Pa-trictern und Plebejern hatte zwar in Rom faft aufgehrt; allein es entstand allmhlich ein anderer schroffer Gegensatz zwischen den vornehmen und reichen Brgern, den sogenannten Optimaten, deren Vorfahren hohe Staats-mter bekleidet und durch Verwaltung der Provinzen groe Reichtmer gesammelt hatten, und den immer mehr verarmenden niederen Klassen des Volkes, die an jenen Wrden nicht teilnahmen.
3. Die Familie der Gracchen. Von einer der vornehmsten und an-gesehensten Optimatensamilien ging der Versuch aus, die aus der eigen-ntzigen Parteiherrschast der Optimaten herrhrenden Mistnde zu beseitigen: es war die Familie der Gracchen. Die angesehenste rmische Frau, Cornelia, die Tochter des lteren Scipio Asricanus (des Siegers von Zama), war mit Tiberius Gracchus vermhlt gewesen, und hatte nach dem Tode ihres Gemahls sich ganz der Erziehung ihrer Shne Tiberius und Gaius Gracchus gewidmet. Um diesen Pflichten besser gengen zu knnen, wies sie sogar die Werbung des gyptischen Knigs Ptolemus zurck.
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Extrahierte Personennamen: Gallia Rmische_Zustnde Cato Cornelia Scipio_Asricanus Scipio Tiberius_Gracchus Tiberius Tiberius Gaius_Gracchus
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Macedonien Griechenland Afrika Roms Griechenlands Rom Rom Karthagos Rom
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zur Rckkehr nach Rom zu bewegen. Zum Schutze der Plebejer wurden die Volkstribunen eingesetzt.
Die Sage von Co riolanus.
4. Die Decemvirn, 459. Die Einsetzung der Volkstribunen war zum Schutze der Plebejer nicht ausreichend. Solange vor Gericht nur nach dem oft unsicheren Herkommen entschieden wurde, suhlten sie sich durch die Willkr der Patricier beeintrchtigt, die im alleinigen Besitz der Rechtskunde und der Richterstellen waren. Sie forderten daher geschriebene Gesetze. Nach langem Widerstreben fgten sich die Patricier. Es wurden Gesandte nach Griechenland geschickt, um die dort bestehenden Gesetze kennen zu lernen. Nach deren Rckkehr wurden, statt aller brigen Obrigkeit, Zehnmnner (Decemvirn) zur Abfassung der neuen Gesetze erwhlt. Sie verfaten die Gesetze der zwlf Tafeln, die Quelle des gesamten rmischen Rechts, 450. Da sie jedoch herrschschtig ihre obrigkeitliche Gewalt ver-lngerten und zu willkrlicher Bedrckung der Plebejer mibrauchten, wurde (infolge der Gewaltthat des Decemvirn Appius Claudius gegen die Plebejerin Verginia) ihre Regierung gestrzt. Ihre Gesetzgebung blieb jedoch bestehen.
23.
Kriege mit den Nachbarstmmen; die Gallier in Rom; die licinischen Gesetze.
1. Kriege mit den Nachbarstmmen. Whrend der inneren Unruhen fhrten die Rmer fast unaufhrlich Krieg. Lange dauerten die Kmpfe gegen die Stadt Veji in Etrurien. Endlich wurde die Stadt nach zehnjhriger Belagerung von Camillus erobert.
2. Brennus und Manlius. Bald darauf rckten von Norden her Gallier unter Vrennus gegen Rom heran, besiegten die Rmer am Flchen Allia, 390, und verbrannten die verlassene Stadt mit Ausnahme des Kapi-tols, das durch Manlius und die Gnse gerettet wurde. Die Rmer muten endlich den Abzug der Gallier mit Gold erkaufen. Die Auswanderung des Volkes aus der zerstrten Stadt nach Veji verhinderte Camillus, weshalb er hinfort als zweiter Grnder Roms" gepriesen wurde.
3. Die licinischen Gesetze. Der lange Kampf der Plebejer mit den Patriciern wurde endlich durch die Gesetze beigelegt, die auf den Vorschlag der Volkstribunen Sextiusund Licinius angenommen wurden, 366. Es wurde festgesetzt:
a) da jeder rmische Brger, auch die Plebejer, Anteil am rmischen Gemeindelande haben, keiner aber mehr als 500 Morgen besitzen sollte;
b) da immer einer der beiden Konsuln aus den Plebejern gewhlt werden sollte.
Andr-Sev in. Kurzer Lehrgang der Geschichte. 4
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Als einst eine andere vornehme und reiche Frau sie besuchte, ihre kostbaren Schmuck-sachen zeigte und dann auch Cornelia nach ihren Schmucksachen fragte, sagte diese, aus ihre Kinder deutend: Siehe, dies ist mein Schmuck."
4. Tiberius Gracchus. Als der ltere Sohn, Tiberius Gracchus, er-wachsen war, zeichnete er sich zuerst im spanischen Kriege aus. Anstatt sich aber dann um die hheren Staatsmter zu bewerben, lie er sich zum Volks-tribunen erwhlen, um sich so des unterdrckten Volkes annehmen zu knnen. Als Volkstribun setzte er, 133, die Erneuerung des licinischen Gesetzes durch, wonach kein Brger mehr als 500 Morgen Gemeindeland besitzen sollte; das dadurch gewonnene Land und die Schtze des Knigs Attlus von Pergmum, der den Rmern sein Reich vermacht hatte, sollten an die besitzlosen Brger verteilt werden. Als das Volk den Tiberius auch fr das folgende Jahr zum Tribunen erwhlen wollte, wurde er bei einem Ausstnde, den der Senat erregte, mit dreihundert seiner Anhnger erschlagen.
5. Gaius Gracchus. Zehn Jahre spter (123) erneuerte des Tiberius jngerer Bruder Gaiusgracchus das nicht vollstndig ausgefhrte Acker-gesetz und suchte durch Umgestaltung der Staatsverfassung die Macht des Senats zu schwchen und die Herrschaft der Vornehmen zu strzen. Aber er fand in einem Straenkampfe gegen die Senatspartei feinen Tod und mit ihm dreitausend seiner Partei (121).
29.
Marius und Sulla.
1. Siege des Marius. Bald nach dem Untergange der Gracchen gelang es dem Gaius Markus, einem Manne, der aus einer armen Bauern-familie stammte, durch seine Kriegstchtigkeit sich zu den hchsten Ehren emporzuschwingen. Einen Krieg gegen Jugurtha, den König von Rumimen (m Asnka), beendete er siegreich (106). Darauf wandte er sich gegen die mmbern und Teutonen, wilde germanische Vlkerschaften, die in das rmische Reich eingefallen waren und mehrere rmischen Heere besiegt hatten* es waren die ersten Kmpfe der Rmer mit den Germanen. Die Etmbern waren aus dem Norden Deutschlands bis in die Ostalpen vorgingen und hatten ein rmisches Heer, das ihnen entgegentrat, in der Schlacht bei Noreja besiegt, 113 v. Chr. Dann waren sie gen Westen nach Gallien gezogen, dessen sdlichsten Teil (Gullia Narbonensis) die Rmer vor kurzem unterworfen hatten, und hatten dort noch mehrere rmischen Heere besiegt (der cimbrische Schrecken"). Ein anderer deutscher Stamm, die Teutonen, die gleichfalls aus ihren Sitzen ausgewandert waren, schlo sich den Cimbern in Gallien an. Beide drangen dann aus verschiedenen Wegen gegen Italien heran. Marius, als Feldherr gegen sie ausgesandt
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Extrahierte Personennamen: Cornelia Tiberius_Gracchus Tiberius Tiberius_Gracchus Tiberius Tiberius Gaius_Gracchus Tiberius Marius Marius Sulla Marius Marius Markus Gullia_Narbonensis Marius Marius
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gerundet ist (f. Taf. Iv, 4 u. 5). Das Forum (Marktplatz) ist ein ffentlicher Platz, von Sulenhallen umgeben. Die Basilika (Gerichtshalle) bildet ein Rechteck und ist der Lnge nach in 3 parallele Rume (Schiffe) geteilt, die durch Sulen getrennt sind; hinter dem Mittelraum ist ein halbkreisfrmiger Ausbau (Apsis).
Die Bildner ei wurde wesentlich nach griechischen Mustern und von griechischen Knstlern gebt.
Die rmische Kleidung ist der griechischen hnlich und besteht aus den 2 Hauptstcken: tunica (Untergewand) und toga (Obergewand). (S. Taf. Iv, 6.)
Auf dem Gebiete der Dichtkunst sind die Komdiendichter Plautus und Terentius zu nennen.
Die Redekunst hatte in den letzten Zeiten der Republik ihren voll-endeten Meister in M. Tullius Cicero.
Von seinen Reden sind noch der fnfzig auf uns gekommen. Auch philo-sophische Schriften hat er verfat.
In der Geschichtschreibung haben sich Sallust und Csar aus-gezeichnet. Sallust schilderte den Krieg des Jugurtha und die Verschw-rung des Catilina. Csar erzhlte seinen gallischen Krieg".
Dritte Periode.
Rom als Kaiserreich, 30 v. Chr. 476 n. Cftr.
(Ausgang der alten Welt und Anfnge der christlich-germanischen Welt.)
33.
Kaiser Augustus, und die Kaiser aus seinem Hause.
1. Augustus (30 v. 14 n. Chr.) stellte nach der Verwirrung der Brgerkriege Ordnung und Frieden im Staate her. Er vereinigte in seiner Person alle Staatsgewalt, lie aber den Senat und die mter der Republik fortbestehen. Auch nach auen herrschte einige Zeit hindurch Friede, so da der Janustempel eine Zeit lang geschlossen blieb. Durch Eroberung der Donaulnder (Ratten, Noricum, Pannonien) wurde die Donau die Nord-grenze des rmischen Reiches. Da der Kaiser Augustus krftig und milde zugleich regierte, konnte seine Herrschaft alseine glckliche" gepriesen werden. Durch Prachtbauten verschnerte er Rom, das sich aus einer Backsteinstadt in eine Marmorstadt umwandelte.
Erhalten ist noch das Pantheon, ein Rundbau mit Kuppel.
Die rmis che Litteratur hatte unter ihm ihr goldenes Zeit-alter. Unter seiner Regierung lebten die Dichter Vergil, Horaz und Ovid, sowie der Geschichtschreiber Livius.
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Extrahierte Personennamen: Tullius_Cicero Cftr Augustus Augustus Augustus Augustus Augustus Livius
Extrahierte Ortsnamen: Noricum Pannonien Donau Rom
66
Mucius Scvola.) Die Rmer muten des Knigs Abzug durch Abtretung ihres Gebiets auf dem rechten Tiberufer erkaufen.
1. Die Volkstribunen. Bald brachen in der neuen Republik heftige innere Kmpfe aus: zwischen den Patriziern und den Plebejern. Seit dem Sturze der Könige war alle Staatsgewalt den Patriziern zugefallen, sie allein im Besitze aller brgerlichen und priesterlichen mter. Die Plebejer dagegen waren, namentlich durch die Kriegsdienste, welche unentgeltlich geleistet wurden, in schwere Schulden geraten und wurden von den Patriziern hart bedrckt. In ihrer Not schritten sie endlich zur Auswanderung auf den
494 heiligen Berg 494, um dort, eine Stunde Weges von Rom ent-sernt, sich anzusiedeln. Doch dem volkssreundlichen Patrizier Menenius Agrippa gelang es (durch die Fabel von dem Magen und den Gliedern) sie zur Rckkehr nach Rom zu bewegen. Zu ihrem Schutze gegen Bedrckung wurde eine neue Obrigkeit, die Volkstribunen, eingesetzt, welche ihre Rechte zu vertreten hatten.
2. Coriolanus. Der stolze Patrizier Coriolanns suchte bei einer Hungersnot den Plebejern das Volkstribnnat wieder zu ent-reien. Deshalb aus Rom verdrngt, fhrte er ein feindliches Heer aus dem Nachbarstamme der Volsker gegen die Stadt, wurde jedoch durch die Bitten seiner Mutter und seiner Gattin zum Abzug bewogen (490). Er starb im Elend." der Fremde.
450 3. Die Deeemvirn. Geschriebene Gesem, welche die Plebejer zu ihrer Sicherstellung gegen die Willkr der Patrizier mehr und mehr drohend forderten, erhielt Rom zuerst durch die Deeemvirn d. i. Zehnmnner 451 und 450, welche die Zwlftafelgesetze aufstellten. Die versuchte Gelvvltthat des Appius Claudius gegen die Plebejerin Verginia, der sie nur durch den Tod von des Vaters Hand entgehen-^konnte, fhrte zum Sturze der in Ge-waltherrschaft ausgearteten Regierung der Deeemvirn, ihre Gesetz-gebung blieb jedoch bestehen.
Kriege mit den Nachbarstmmen. Die Gallier in Rom. 1. Cineinnatus und Camillus. Die Rmer fhrten fast unaufhrlich Krieg, zunchst mit den Nachbarstmmen der Volsker,
39.
Patrizier und Plebejer.
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Extrahierte Personennamen: Menenius_Agrippa Coriolanus Claudius Cineinnatus