Bemerkungen über den ersten Unterricht
überhaupt und über einige Theile desselben
insbesondere.
er Gang, welchen die Natur bei der Ausbildung
des Menschengeschlechts nahm, soll uns bei dem
Unterrichte des einzelnen Menschen vorzüglich leiten.
Einsammlung eines Vorrakhs von Begriffen durch Am
schauen, Entwicklung der Sprachfahigkeit durch Mit,
Iheilung der Gedanken, Fixirung der Gedanken durch
Bilder und endlich durch Buchstabenschrift: — dies war
ren die Stufen, auf denen sich die Menschheit allmalig
bis zum männlichen Alter der Kultur erhob. So soll
nun auch der Unterricht der Linder nicht mit dem
Lezten, als dem Schwersten, mir der Lcnnrniß der
Buchstaben, anfangen, wenn nicht zuvor eine Men,
ge von Begriffen durch Anschauen erworben und die
Sprache hinlänglich gebildet worden ist.
Zn diesem Betracht ist es nothwendig, daß die
Kinder (vornamlich wenn sie zu früh, d. i. vordem
fünften oder sechsten Jahre, zur Schule kommen, wel,
ches zu verhindern nicht überall in der Gewalt des Leh,
rers steht) eine Zeitlang durch faßliche Unterredungen
über Gegenstände der Natur und Kunst zu dem schwer
rern Unterricht im Lesen vorbereitet werden. Man
wählt Gegenstände, die sie schon kennen, die sie täglich
vor Augen haben, und macht sie dabei auf Eigenschaft
A r
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
u. über einige Theile desselb. insbesondere. 7
ziehe ich mich der Kürze wegen auf die gedachte An-
weisung für Lehrer rc., und bemerke nur noch über-
haupt, daß man diesen ersten Unterricht in der
Duchstabenkenntniß und im Lesen, wovon eine gewisse
Trockenheit unzertrennlich ist, durch eingestreuete lehr-
reiche Erzählungen und unterhaltende Gespräche, wel-
che die gelesenen Wörter natürlich veranlassen müssen,
ungemein erleichtern kann.'
Wenn die Kinder einige Fertigkeit erlangt haben,
einzelne Wörter zu lesen, so schreitet man zu ganzen
Sätzen und zum Lesen im Zusammenhangs fort. Hier-
bei werden sie sorgfältig gewöhnt, auf die Unterschei-
dungszeichen zu achten, und den Sinn dessen, Wa-
ste lesen, mit der gehörigen Abwechslung des Tons aus-
zudrücken, in welcher Absicht der Lehrer den Schülern
(wenigstens den Anfängern) zuerst vorlieset, und da-
Gelesene mit den nöthigen Erklärungen begleitet. Aus-
führlich handelt von diesem Theil des Unterrichts Hr.
0. K. R. Gedike in seinen Gedanken über die Uebung
im Lesen.
Außer dem Gedruckten müssen die Kinder auch da-
Geschriebene und die lateinische Schrift lesen lernen.
Dies wird schon weniger Schwierigkeit haben, weil sie
einmal gewöhnt sind, Töne und Wörter mit willkürli-
chen Figuren bezeichnet zu sehen, und weil einige Buch-
staben des geschriebnen und mehrere des lateinischen Al-
phabets den gedruckten deutschen ähnlich sind.
Auf diese Leseübungen folgt das Schreiben. Es
ist nicht zu spat, wenn dies die Kinder erst im siebenten
oder achten Jahre anfangen; vielmehr werden sie dann
— unter sonst gleichen Umstanden — desto geschwin-
der und besser schreiben lernen, da sie in diesem Alter
A 4 die
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
V o r b e r i ch t.
glückliche Stimmung für eine bessere Ein-
richtung der Bürgerschulen, welche jetzt in
Deutschland immer, allgemeiner zu werden anfangt,
brachte mich auf den Gedamen, auch meiner Seits
ein kleines Scherflcin zu dem r>azu nöthigen Untcr-
richts-Fond beizutragen. Die Bürgerschulen wur-
den in der That noch vor ein paar Dezennien groß-
tentheils fast allzu stiefmütterlich behandelt. Nur
Schulen für Studierende dotirte man mit reichen
Vermächtnissen; nur diese hielten Regenten und Schul-
patronen ihrer Aufmerksamkeit wkrth; nur für die.
fe wurde gesprochen und geschrieben. Resewltz war
* 3 emer
/
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Vorbericht.
Xi
worauf die Erklärung der Karte tabellarisch geordnet
wird, so, daß beim Aufschlagen die Karte zur Rech-
ten und die Tabelle zur Linken liegt, und letztere statt
eines Kompendiums der Geographie dient. Ange-
hangt wird ein allgemeines geographisches Register,
welches die Stelle eines kleinen Wörterbuchs vertritt.
Sollte diese Einrichtung Beifall erhalten, so wird
die Verlagshandlung auch Spezialkarten nach einem
ähnlichen Plan liefern.
Die Geschichte ist mit der Geographie verbun-
den worden, weil ich dies für zweckmäßig hielt. Auch
hicrssehe ich Klagen über Magerkeit und Kürze entge-
gen, wie sie ein Recensent in der allg. Lit. Zeitung
bei Gelegenheit einer Recenston des zweiten Theils
meines Lesebuchs für Bürgerschulen führte. Ich
hatte damals wirklich beides, Geschichte und Geo-
graphie, im Mscr. weit ausführlicher behandelt;
aber da die Bogenzahl des Buchs schon im voraus
bestimmt war, und nicht überschritten werden durf-
te: so mußte dieser Abschnitt kur; vor dem Druck
stark zusammen gezogen werden, um Platz für die
übrigen Materien zu gewinnen. Indeß glaube ich,
daß auch so noch Stoff genug da ist, den ein geschick-
ter Lehrer zur weitern Ausführung benutzen kann. —
So
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert]]
Vom Zeichnen.
Zl
Hierbei ist auf die Beschaffenheit der Tusche und
der Reißfeder zu sehen. Die erstere muß mcht zu blaß
mid schwach, doch aber vollkommen flüsstg, und bre '
Reißfeder nicht zu scharf seyn, damit sie nicht das Pa<
pier ritze.
Die Reißfeder wird zuvor auf dem abzuschneidenden
Rande des Riffes oderaufeinem besonderen Stücke Papier
probirt, ob die Linien die erforderliche Feinheit oder
Stärke haben *).
Die Führung derselben ist wie beim Bleistift; der
reckte Arm muß auch hier sehr leicht beweglich seyn, und
nicht zu fest am Tische auliegen.
Bei dieser Arbeit hat man ferner vornehmlich dar
hin zu sehen, daß keine Linie zu lang gezogen werde,
worauf es bei der ersten Arbeit noch nicht so sehr am
kam. Zwei Linien, die sich bloß in einem Punkte bei
rühren sollen, dürfen stch nicht durchschnerden, sondern ^
alle Schenkel der Winkel müssen recht scharf und nur
bis an den einzigen Punkt, wo ste zusammen laufen,
angezogen werden.
Wo körperliche Gegenstände (nicht bloß Flachen)
vvrgestellt werden, z. B. bei einem Gebäude, werden
diejenigen Linien, welche vorn Liä)te abgewandt liegen,
(gewöhnlich die zur Rechten und unten) starker angezor
gen. Diese Drucklinien geben der Zeichnung ein lebt
hafteres Ansehen, und heben den Gegenstand heraus.
Die Einfassung wird mit zwei Parallel-Linien ger
macht, wovon die eine stärker, tue andere schwächer ist.
Vcrr
*) Zum Reiniqen der Reißfeder Von Tusch nach dem Gebrauche,
oder wenn sich ein Faserchen ». dgl. zwischen die Spitzen ge-
setzt har, kann man ein Blättchen Rauschgold gebrauche».
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
6 Bemerk über d. erst. Unterricht überhaupt
Zeder erfahrne Lehrer wird cingestehen, daß die
analytische Methode, die von dem Ganzen zu dentheü
len fortgeht, im Allgemeinen der synthetischen, die
von den Theilen zum Ganzen führt, bei dem Unterrichte
der Zugend vorznziehen ist. Auch ihre Anwendbarkeit
auf das Lesenlernen beim Privat t Unterrichte laßt sich
nicht bezweifeln, da sie ein so gültiges Zeugnisi für sich
hat. Ob sie aber auch in öffentliche Schulen Eingang
schon gefunden habe oder bald sinden werde, weiß ich
nicht; der Preis des dazu erforderlichen Lehrmittels
scheint indeß der Einführung entgegen zu stehen.
Die synthetische Methode, welche vermuthlich noch
zur Feit herrschend bleiben wird, kann man gewisserma-
ßen mit der analytischen verbinden, wenn man, nach
der oben erwähnten Vorbereitung/sogleich ganze, doch
einsilbige leichte Wörter mit beweglichen, auf einzelnen
Brettchen geklebten Buchstaben an eine Tafel anfetzt,
und sie dann (ohne die Buchstaben zu nennen) auf eim
mal ausspricht, und von den Kindern nachsprechen^ auch
M der Folge die Buchstaben selbst wählen und ein vor«
gesprochenes Wort ans<en läßt *). Uebrigenö der
Siehe
*) Unter mehrern andern ist auch folgende Uebung sehr zweck-
mäßig : Nachdem mau B. das Worc Tisch angesetzc, und
die einzelnen Buchstaben, woraus es bestehe, in der Fibel
har aiifsuchen lassen, damit die Figuren sich dem Eedächt-niß
und der Einbildungskraft desto besser einpragen; so sagt man:
Gebt Achtung, K., ich will nur Einen Buchstaben i» diesem
Worte verändern, und es wird ein ganz andres Wort entste-
hen. Man nimmt B weg, und setzt F an dessen Stelle —
Fisch. Aiis Fisch wird sodann durch Echschiebnug des c
Frisch, und so kann man in Einem Worte viele Verände-
rungen anbringen, wobei die Kinder selbst mit zu Rakhe ge- •
zogen werden, welches ihnen nicht wenig Vergnügen macht.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
I
8 Bemerk, über d. erst. Unterricht überhaupt
•
die zur Führung der Feder erforderliche Festigkeit der
Hand haben. Die leichtere lateinische Schrift sollte
lbillig vor der schwerern deutschen gelernt und die Kinder
»licht zu lange mit einzelnen Zügen und Buchstaben auft
§ebalten werden. Die ganz unnützen Schnörkeleien,
Zolllange Frakturschrift und ähnlicher Zeitverderb, sind
längst aus jeder guten Schule verbannt. Daß man zu
Len Vorschriften auch zweckmäßige Materien wählen
müsse, darf seit Erscheinung dcszunkerschenhandbuchs
Nicht mehr unbekannt seyn.
Viele Pädagogen sind der Meinung, man solle die
Kinder eher zeichnen als schreiben lassen; denn das
Zeichnen ftp, als eine leichtere, angenehmere und Auge
und Hand zum Ebenmaß und zu schönen Formen gei
möhnende Beschäftigung, die beste Vorbereitung zuin
Schreiben, und ein Mittel, die zu frühen kalligraphft
fchen Uebungcn zu verhindern.
Allein was das letztere betrifft, so hangt es ja im<
Mer von dem Willen der Eltern und Lehrer ab, die Zeit
Dazu festznfthen. Mau nehme zur Regel an: kein
Kind darf ^.her zum Schreiben zugelassen werden, ats
bis es eine gewisse Fertigkeit im Lesen des Gedruckten
und Geschriebenen erlangt hat; so wird dies vorgesteckte
Ziel ein Sporn des'fleißes feyn, und der Zeitpunkt,
ivo die Schreiberuebung anfangen kann, wird nicht
zu früh eintretcn, besonders wenn auch der Anfang mit
dem Lefcnlernen nicht vor dem fünften oder sechsten Zahl
re gemacht ist.
Die übrigen Gründe für das frühere Zeichnen sind
«lle an sich wahr; es ist wahr, daß man eher zeichnete
und malte, als schrieb; daß das Zeichnen für Kinder
mehr Reiz hat, daß sie eben deswegen auch wohl ger
schwinde« Fortschritte darin machen, als im Schreiben,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Vom Rechnen.
45
hin muß auch i2 dreimal in der gesuchten Zahl enthal«
ten seyn, oder diese muß seyn dreimal zwölf — 36.
Nun ist es aber einerlei, ob ich erst mit 7 in 21 dividi«
re, und dann den Quotienten mit 12 multiplizire, oder
ob ich die zu dividirende Zahl 21 erst mit 12 multiplizire,
und dann das Produkt mit 7 dividiré. Also kann inan
es auch auf drese letztere Art machen; und da ist es
dann natürlich wiederum einerlei, ob die 12 Groschen
im dritten oder im zweiten Gliede stehen, und die 21
Pfund dafür im dritten. Diese letztere Art ist gewöhn«
licher, weil da die Zahlen in der Ordnung zu stehen
kommen, wie man im gemeinen Leben zu sprechen
pstegt. Man kann allo so auietzen:
7 Pfund — 12 Groschen — 21 Pfund?
Die Rechenmeister pflegen, so wie es hier gescher
hen ist, die Glieder bloß durch einen Strich zu tren«
nen, ohne jene obigen Zeichen zu gebrauchen, welche
auch eigentlich bei dieser Ordnung des Ansatzes nicht
passen; da das erste und zweite Glied eigentlich kein
Verhältniß ansmachen, indem es ganz ungleichartige
Dinge sind. Man konnte vorh.n wohl sagen: 21 Pfund
ist dreimal so viel als 7 Pfund, aber hier kann man
nicht sagen: 12 Groschen ist bei iahe zweimal so viel
als 7 Pfund.
Die gewöhnliche Regel, deren Richtigkeit aus obi«
gen sich ergiebt, ist also: Man multiplizire das zwei*
re und dritte Glied, und dividiré, was heraus«
kommt, mir dem ersten.
Wenn mehrere Benennungen in einem Gliede
Vorkommen, so bringt man erst alles auf einerlei
Denmnung, welches dann auch mit dem Gliede gescher
hen muß, weiches mit jenem ein Verhältniß aus«
tti« ht. Z. B.
7 Pfund
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
V. Verstandes -' und Gedüchtnißüh. 89
ergiebt sich dann der allgemeine Begriff vom Fleiß:
Freiwillige Thaligkeit zum Guten.
Mehrere Beispiele hier anzuführen, würde über:
flüßig seyn; ich erinnere nur noch, daß durch Vergleit
chung der Tugenden unter einander, so wie der Fehler,
man immer weiter zu allgemeinem Begriffen hinauf:
steigen und sie ebenfalls in Klassen ordnen kann.
-------------- I
Eine andre Uebung des Denkvermögens besieht dar:
in, daß die Kinder auf den Zusammenhang zwischen
Ursache und Wirkung, zwischen Endzweck und [ttzir»
rel, aufmerksam gemacht werden. Dies schärft das
Nachdenken, und grebt zugleich Gelegenheit, falsche
Vorstellungen zu berichtigen und über viele Dinge ein
auftlärendes Licht zu verbreiten. Das Reich des Aber:,
glaubens, welches sich vornamlich auf unrichtige Be:
griffe von Ursache und Wirkung gründet, giebt eine Men:
ge lehrreicher Beispiele dazu. Auch die Naturbegeben:
Heiken, der physische und moralische Zustand des Men-
schen und dessen Veränderungen sind bekanntlich Wir»
kungen vorhergehender Ursachen. Beispiele von der
unzertrennlichen Verbindung zwischen Mittel und Endr
zweck bei den Handlungen der Menschen werden eben
so leicht zu finden seyn.
Drittens gehört zu diesen Ucbungen die Erklärung
wichtiger Wörter, welche theils im gemeinen Leben,
theils in der Büchcrsprache Vorkommen. Die Erfah-
rung lehrt, was für Unheil oft dadurch gestiftet wird,
wenn der gemeine Mann von gewissen Wörtern, die er
häufig hört oder liefet, keine deutlichen Begriffe hat.
Es ist daher kein geringes Verdienst, in Schulen hier»
auf Rücksicht zu nehmen, und den Mißverständnissen,
die aus jenen dunkeln und verworrnen Ideen entsprin:
F 5 Sen,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
9*
Von der deutschen Sprache.
oder doch verständlich gemacht werden können. In dem
neuen Berliner Gesangbuch, in dem Niemeierschen Ger
sangbuck für Schulen, und in Gellerts Ged'chten findet
man dergleichen genug. Auch giebt es besondre Spruch-
bücher, worunter das von Hrn. R. Beutler zuwaltcrsr
Hausen herausgegebne eins derbestenist- Alles, wa-
die Kinder auswendig lernen sollen, muß vom Lehrer
langsam, deutlich und mit gehöriger Abwechslung der
Stimme mehrmals vorgesagt werden, und eben so müft
sen jene dann beim Hersagen dieselbe Regel beobachten.
Von der deutschen Sprache.
^ie Fähigkeit zu denken ist mit der Fähigkeit zu sprer
chen und Sprache zu verstehen so genau verbunden, daß
die eine ohne die andre nicht entwickelt und ausgebildct
werden kann. Daher giebt die Kultur der Sprache eis
nen sichern Maaßstab, den Grad der Kultur des Veri
standes zu erkennen, sowohl bei einzelnen Menschen,
als bei ganzen Nationen. Doch heut zu Tage ist man
hoffentlich von der Nothwendigkeit, in Schulen die
Muttersprache fleißig zu üben,' allgemein überzeugt, so
daß es überflüßig seyn würde, d'hs hier noch beweisen
zu wollen.
Zu diesen Uebungen gehört:
1. Beständige Aufmerksamkeit auf die reine und richtige
(hochdeutsche) Aussprache der Wörter. Der Lehrer
muß — jedoch ohne Bitterkeit und Spott — alle
Fehler wider die Aussprache gleich auf der Stelle verr
bessern oder verbessern lassen; denn diese ziehen nicht
nur orthographische Fehler nach sich, sondern geben
' auch oft Anlaß zu Mißverständnissen.
2. Eben die Sorgfalt wendet man auf Berichtigung ei<
geutlicher Sprachfehler wider die Grammatik. Richr
tig,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]