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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 53

1855 - Heidelberg : Winter
53 §. 57. Italien in der vorrömischen Zeit. Unter diesen nennen wir den Epikureismus, der im behaglich-sinnlichen Genüsse das Glück suchte; den Stoicismus, der die höchste Tugend in Empfindungslosigkeit gegen alles Sinnliche setzte und auf sie ein System stolzer Selbstgenügsamkeit erbaute; den Scepticismus, der alles Positive in Re- ligion und Philosophie bestritt, und selbst am Zweifel zweifelte, und den Euhe merismus, der nachzuweisen suchte, die Götter seien Menschen gewesen, und so die Menge der Nichtglaubenden außerordentlich vermehrte. Die Dichtkunst stand ganz im Dienste des Sinnengennsses; da- gegen förderte die alexandrinische Wissenschaft Vieles und trat besonders in der Sprachwissenschaft, Mathematik, Physik, Mechanik und Astro- nomie mit wahrhaft schöpferischem Erfolge ans. Unter den Mathematikern jener Zeit verdienen hervorgehoben zu werden: Euklweö von Alexandria, der das erste wissenschaftliche Gebäude der Geometrie aufstellte, und Archimedes in Syrakus, der sich in der Mecha- nik und Statik den größten Ruhm erwarb. Iv. Die römische Welt. I. R o m ö A l t e r t h u m. (Dittmar's histor. Atlas. Taf. Vi. a. u. b.) 1. Italien in der vorrömischen Zeit. §. 57. Das Volk der Römer hatte die Bestimmung, durch Gründung des vierten großen Weltreiches (Dan. 2, 40; 7, 23.) gleich einem Welt- strome allmahlig die verschiedenartigsten, neben ihm bestehenden Völker und Reiche wie Bäche und Flüsse in sich aufzunehmen, um nach der Absicht Gottes dem Heile, das die Völker bis an der Welt Enden er- leuchten sollte, eine unbehindertere Bahn zu machen. Schon viele Jahrhunderte vor Roms Erbauung war die 150 deutsche Meilen lange und 30—80 Meilen breite Halbinsel Italien von meh- reren Völkern bewohnt, welche nach Ursprung, Sitte und Sprache sehr verschieden waren. Sie gehörten theils dem hellenisch-illyrischen, theils demiberisch- keltischeu, theils dem tyrrheuisch-pelasgischeu Stammgeschlechte au. Das erstere war in uralter Zeit aus Jllyrien und Epirus eingewandert und hatte sich hauptsächlich an den Ausstüssen des Po, wie auch in Mittel- und Unteritalien festgesetzt, während die Kelten aus Jberien (Spanien und Süd- frankreich) herübcrkamen und in Mittelitalicn Wohnsitze sich auswählten. Unter ihnen waren die Sabiner und Samniten die sittlich- und leiblichtüchtigsten. — Die tyrrhenischen Pelasger wurden von den Römern Etrusker oder Tusker genannt und siedelten sich von den Alpen aus hauptsächlich in dem heutigen Toskana an, von wo sie Colonieen nach Süden sendeten. Zwölf Städte diesseits des Apennins bildeten einen B u n d es st a a t und zwölf Städte jenseits desselben einen gleichen. Jeder stand unter einem Oberkönige (später Imperator), der stets von zwölf Lictoren begleitet war. Ihre Religion beruhte

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 54

1873 - Heidelberg : Winter
54 Kap. 58. Ursprung Roms und des rmischen Volkes. Brundisium und Tarent. Unter den Inseln ist Sicilien die wichtigste; sie enthielt die Städte Syracus, Gela, Agrigent, nahe dabei der Berg Ecnmus, Drepnum, Ca-ttm, Messna, Myl, Panormus (Palermo). Westlich davon liegen die gatischen Inseln. Sardinien. Corsica. (2.) Viele Jahrhunderte vor Entstehung des rmischen Volkes war Italien von Vlkern bewohnt, die nach Ursprung, Sitte und Sprache sehr verschie-den waren. Diese ltesten Bewohner führen sich auf drei Stammgeschlech-ter zurck: das hellenisch-illyrische, das iberisch-keltische, das tyrrhenisch-pelasgische. Das hellenisch-illyrische Stammgeschlecht wanderte vorzglich aus Jllyrien und Epi-rus ein und setzte sich theils an den Ausflssen des Po, theils in Mittel- und Unter-italien fest. Das iberisch-keltische Stammgeschlecht war theils aus Jberien (Spanien), theils aus Sdgallien nach dem Westen des eigentlichen Italiens gezogen. Dahin gehren die Latin er (Siculer), ferner die umbrisch-s abel lisch en Stmme, unter welchen die sittlich und leiblich tchtigsten die Sabiner und Summten waren. Das tyrrhemsch-pelasg'sche Stammgeschlecht, das am frhesten (wahrscheinlich aus Kleinasien) den Weg nach Italien gefunden hatte. Diese tyrrhenischen Pelasger nann-ten sich Rasner, die Rmer aber nannten sie Ctrusker oder Tusker; sie waren vorzglich in Etrurien (dem heutigen Toscana) angesiedelt, wo sie zuerst einen Bun-desstaat von 12 Stdten diesseit des Apennins, nachher einen Bundesstaat von 12 Stdten jenseit desselben bildeten. Sie hatten einen Priesteradel, dessen Familien-Hupter Lueumonen hieen, aus denen der Stadtknig gewhlt wurde. Ihre Religio n, wie ihre Wissenschaft, beruhte auf der Gestirnkunde. Ihre Bauwerke gingen in's Riesengroe, wie die sog. cyclopischen Mauern noch bezeugen. Land-wirthschaft, Gewerbwesen, Bildnern in Erz und Thon waren bei ihnen sehr ausgebildet. 'Auch trieben sie frhe Handel zu Land und zur See. Alles bei ihnen lt auf eine frhe und hohe Cultur schlieen. Die Rmer entlehnten von ihnen viele Religions-gebrauche, die Zeichendeutung, die Monatseintheilung und den ganzen Pomp der Könige und Magistrate. Kap. 58. Der Ursprung des rmischen Volks. An der fruchtbaren Ebene des alten Faktums wohnte das Volk derjpatiuer, die einen Staatenbund von 30 Stdten Hattert, unter denen Alba Longa, der Vorort war. Aus Parteikmpfen dieser Stadt lt die Sage die Grn-753 dung der Stadt Kam und das Volk und Volksthum der Rmer hervorgehen. In Alba Longa entri Amulius seinem ltern Bruder Numitor die Regierung, tdtete dessen Sohn und lie dessen Tochter Rhea Sylvia zur Vestalin weihen und deren Zwillingsshne aussetzen. Diese, Romulus und Remus, wurden aber von einer Wlfin gesugt und von einem Hirten gefunden, der sie bei sich auferzog. Als sie herangewachsen ihre Herkunft erfuhren, ermordeten sie den Amulius und setz-ten ihren Grovater Numitor wieder auf den Thron. Mit seiner Erlaubni erbau-ten sie dann auf dem Palatinischen Hgel eine Stadt, die nach Romulus den Namen Kam erhielt. Whrend der Erbauung derselben erschlug Romulus seinen Bruder Remus. Um fr die neue Grndung mehr Ansiedler herbeizuziehen, machte Komu-lus die Stadt zu einem Asyl fr Landesflchtige. Als diese zusammenge-laufenen Männer, um sich Eheweiber zu verschaffen, den Raub der Sabi-nerinnen begiengen, geriethen sie mit den Sabinern in Krieg, bis die Vermittlung der Frauen einen Frieden herbeifhrte, in Folge dessen sich die Sabiner auf dem capitolinischen Hgel anbauten und mit den Rmern zu einer Gemeinde der Quiriten vereinigten. Von da an regierten Romulus und der sbinische König Tatius gemeinschaftlich. Die Stadt erweiterte sich nach und nach durch den Anbau der sieben Hgel, (Palatinus, Capitolinus, Quirinalis, Caelius, Aventinus, Viminalis, Esquilinus), aus denen sie heute noch liegt.

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 123

1845 - Heidelberg : Winter
§. 48. Roms Ursprung. 123 die Verzweigungen des apenninischen Gebirges von einander geschieden, auch in Ursprung, Sitte und Sprache sehr unter- schieden waren. Ein Theil dieser Völker wird als Urbe- wohner angesehen, ein Theil als cingewandert be- zeichnet. Zu den uralteingewanderten gehörten die Völker p e- l a s g i sch e n Stammes, die vorzüglich an der westlichen Meeresküste Italiens (vom Flusse Arno bis zur Südspitze hinab), wo sie nördlich T y r r h e n e r, südlich O n o t r e r genannt wurden, zum Theil aber auch an der östlichen Meeresküste hinab sich verbreitet hatten. Die Urbewohner dagegen hatten die innern Gebirgs- gegenden Italiens inne, und schieden sich in Völker osci- schen Stammes, die mehr westlich, und in Völker sa- bellisch en Stammes, die mehr östlich wohnten. Die Po-Gegenden zwischen den Apenninen und Alpen waren ursprünglich von Völkern bewohnt, die von allen oben genannten ganz verschieden waren, bis sie von dem mächtig aus den Alpen hervordringenden Volksstamme deretrusker oder Tuscier verdrängt wurden, der sich nachher auch über den Apennin bis gegen die Tiber hin ausbreitete. Von diesen Tusciern sowohl, als auch von den Völkern des oscischen und sabellischen Stammes wurden allmählig die westlichen P elasg er unterworfen, während die östlichen und südlichen Sitze der Pelasger und anderer Völker nach und nach mit griechischen Colonieen besetzt und mit griechischer Bildung befruchtet wurden. Von den vielen Völkern so verschiedenartigen Ursprungs nun sind für Rom's Entstehung und anfängliche Bildung 1. die zum Theil aus pelasgischem und oscischem Stamme entsprungenen Latiner, 2. die zum sabellischen Stamme gehörigen Sabiner, 3. die Etrusker (Tuscier) die wichtigsten. 1. Die Latiner (entstanden aus zwei verschiedenen. Stämmen, von denen der eine Stamm pelasgischen Ursprungs,

4. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 326

1837 - Heidelberg : Winter
326 Politische Geographie. deutsche Hoheit, von der sich seine freiheitsliebenden Bürger 4370 loskauften und bis zum Einzug der Franzosen in Italien un- abhängig blieben. Im Jahr 1805 wurde es dann als Fürsten- thnm mit Piombino vereinigt und 1815 als Herzogthum der Infantin Maria Louise von Spanien, der Wittwe des ehemaligen Königs von Etrurien, verliehen. Herzog: Carl seit 1824. 6. Das Grcß-Herzogthum Toscana ans dem alten Tnscien, welches ein eigenes Herzogthum der Longobardischen Könige war, entstanden, wurde unter Karl d. Gr. fränkische Provinz und kam später an Kaiser Friedrich I. Aber die meisten seiner blühenden Städte suchten die fremde Herrschaft abzuwerfen und nahmen republikanische Verfassungen an, bis im 15ten Jahrhundert die Familie der Medici zur Negierung gelangte und in Florenz durch Cultur und Kunst ein herrliches Zeitalter hervorrief. Im Jahr 1569 wurde das Land durch Cosinus I. zum Großherzvgthum erhoben und kam nach dem Tode des lezten Mediceers an das Haus Oestreich, bis es von Napoleon erobert, als Königreich Etrurien dem Erbprinzen von Parma übergeben, 1808 aber zur französischen Provinz gemacht wurde. — Toscana erhielt 1814 seinen ehemaligen Regenten, den Erzherzog Ferdinand Iii. wie- der, und wurde 1815 in der Acte des Wiener Congresses durch das Fürstenthum Piombino, die Insel Elba und einige kleinere von ihm umschlossenen Bezirke vergrößert. Seit 1824 ist Leo- pold 1l. Großherzog von Toscana. 7. Der Kirchenstaat entstand (754) aus einer Schenkung an Land, welche Pipin der Kleine nach Besiegung der Longv- barden dem Bischof Stephan Ii. von Rom machte, und Karl der Große (774) bestätigte. Von diesem kleinen Gebiete aus verbreitete sich durch die es beherrschenden Päbste in den fol- genden Jahrhunderten zum zweiten Male eine Universalmo- narchie über beinahe alle europäischen Staaten, die, wenn gleich geistiger Natur, dennoch nicht minder mächtig und ge- waltig, ja sogar größer war, als einstens die Römische, bis sie besonders seit dem 15ten Jahrhundert zu sinken begann und ihre Gewalt so verlor, daß Napoleon 1809 den Kirchenstaat selbst auflöste, und erst das Jahr 1814 ihn in die Hände seiner frü- heren Besitzer wieder zurückgab. Pabst Gregor Xvi. beherrscht seit 1851 den Kirchenstaat. 8. Die Republik San Marino, aus der Niederlassung ei- nes Einsiedlers Marinus im 6tcn Jahrhundert entstanden und durch ihn zu einem kleinen Staate geordnet. 9. Das Königreich beider Sicilien wurde als solches von dem Herzog Roger von Apulien im Anfang des 12ten Jahr- hunderts aus seinen früheren Besitzungen und Eroberungen ge- gründet, dessen Stamm aber bald erlosch, wodurch das Reich unter deutsche Herrschaft kam. Doch nach dem Tode Kaiser Kon- rads Iv. (1254) wurde durch den Pabst das Land dem Prinzen Carl von Anjou verliehen, dessen Nachkommen sich jedoch nur in Neapel behaupten konnten, während Sicilien sich unter die

5. Alte Geschichte - S. 43

1888 - Heidelberg : Winter
Die Völker des alten Italien. Religionswesen der Rmer. 43 111 Unteritalien oder Gr ogrieckenland enthielt 4 Landschaften. Am tyrrhenischen Meer: Lhucanten mit Heraclea und Sybris; 2. Brnttinm mit Croton und Rhegium. Arn adriatischen Meer: 3. Apulien mit Cann und Venusia am Aufidus (Ofanto), Asculum- 4. Calabrien mit den Hafenpltzen Tarent und Brundusium. Unter den bei Italien gelegenen Inseln ist Sicilien die wichtigste. Städte auf Sthen: Syrakus, Agrigent, Panormus (Palermo), Myl Messana, Catana mit dem feuerspeienden Berge tna. Vorgebirge im Westen stnd Drepanunt und Lilybum, im nordwestlichen Teile der Insel liegt der Berg Eryx, im sdwestlichen das Borgebirge Ecnomus In der Nhe von Sicilien liegen die gatischen und liparischen Inseln, westltch von Italien Sardinien und Corsika. 2. Die Pol her des alten Italien. Die Bevlkerung Italiens gehrt wie die Griechenlands dem arischen Stamme an (f. S. 2). Im Norden wohnten die Gallier (Kelten), welche der die Alpen gekommen waren und die Poebene erobert hatten' Dte von ihnen verdrngten Etrusker (Tyrrheuer) zogen sich der den Apennin zuruck und nahmen den nrdlichen Teil Mittelitaliens zwischen Tiber und Arnus etn. Sie hatten schon frhe eine hohe Stufe der Kultur ^retcyt. Landwirtschaft, Gewerbewefen, Bildnerei in Erz und Tbon Baukunst blhte unter ihnen; berhmt waren besonders ihre Spiegel und ,aje"; ftan^en mit den brigen Lndern des Mittelmeeres, ja selbst mit Kl entasten und Phnicien in regem Handelsverkehr. Ihre Religion tote thre Wtsienschaft beruhte auf der Gestirnkunde. Viele ihrer Ein-rtchtuugen, wte religise Gebruche, Zeichendeutung, Monatseinteiluna wurden allmhlich von den Rmern angenommen. Die Sprache der Etrusker tst bts auf den heutigen Tag noch uuentziffert. Die Mitte der Halbinsel nahmen die den Griechen verwandten, ebenfalls dem artfchen Stamme angehrigen Jtaliker ein. Sie schieden sich in die Latiner und fabelter. Die 8ottt.ec bewohnten urspruugltch dte ganze Westseite der Halbinsel, wurden aber spter auf die wette Ttberebene Don Latinm beschrnkt; zu den Latinern gehrten "nd Volsker^ Die Sabeller saen in den gebirgigen Landschaften des Apennin in Mittel- und Unteritalien! die wichtigsten Volkerstainme unter ihnen waren die Umtor. Sabiner (zwischen Tiber und Arno), Marser, und vor allen die tapferen Samniten. welche sich >Pater auch Campanten und Lucanien unterwarfen. y" 3. Retigionswesen der Rmer. Dte Religion der Rmer beruht wie die der Griechen auf der Ver-b-l wirkenden Krfte; fa ihnnaren'etrnsk.m, Jaiettt]che, latlnyche und hellenische Anstauungen gemischt. Mit der bh>' m afl ficr anber drangen auch orientalische Vorstellungen in dte Reltgton der Romer etn. Die wichtigsten Götter sind:

6. Römische Geschichte - S. 5

1889 - Heidelberg : Winter
Die Völker des alten Italiens. Religionswesen der Römer. 5 Ägatischen und liparischen Inseln, westlich von Italien Sardinien und Korsika. § 2. Aie Uölker des alten Italiens. Die Bevölkerung Italiens gehört wie die Griechenlands dem arischen Stamme an. Im Norden wohnten die Gallier (Kelten), welche über die Alpen gekommen waren und die Poebene erobert hatten. Die mächtigsten Stämme derselben waren die Boier, Senonen, Jnsubrer, Cenomanen. Die von den Kelten aus der Poebene verdrängten Etrusker oder Tyrrhener, welche sich selbst Rasena (Rhaeti?) nannten, zogen sich über den Apennin zurück und nahmen den nördlichen Teil Mittel-Italiens zwischen Arnus und Tiber ein. Sie bildeten einen Bundesstaat von 12 Städten, welche unter priesterlichen Stadtkvnigen (Lukumonen) standen; in Kriegszeiten wurde von ihnen ein Oberkönig (Lars) gewählt. Die Etrusker hatten schon früh eine hohe Stufe der Kultur erreicht. Landwirtschaft, Gewerbewesen, Bildnerei in Erz und Thon, Baukunst blühte unter ihnen; berühmt waren besonders ihre Spiegel und Basen. Sie trieben rege Schiffahrt und standen mit den übrigen Ländern des Mittelmeeres, ja selbst mit Kleinasien und Phönizien in Handelsverkehr. Ihre Religion wie ihre Wissenschaft beruhte aus der Gestirnkunde. Biele ihrer Einrichtungen, wie religiöse Gebräuche, Zeichendeutung, Monntsein= teilung wurden allmählich von den Römern angenommen. Die Sprache der Etrusker ist bis aus den heutigen Tag noch uu-entzissert. Die Mitte der Halbinsel nahmen die den Griechen verwandten, ebenfalls dem arischen Stamm angehörigen Italiker ein. Sie schieden sich in zwei Stämme, die Latiner und Sabeller. Die Latiner bewohnten ursprünglich die ganze Westseite der Halbinsel, wurden aber später aus die weite Tiberebene von Latinm beschränkt; zu deu Latinern gehörten die Äqner, Heruiker, Rutuler und Volsker. Die Sabeller saßen in den gebirgigen Landschaften des Apennin in Mittel- und Unter-Italien; die wichtigsten Völkerstämme unter ihnen waren die Umbra1, Sabiner (zwischen Tiber und Anio), Marser, und vor allen das tapfere Bergvolk der Samniten, welche sich später auch Eampanien und Lucauien unterwarfen. Den südlichen Teil der Halbinsel bewohnten die Messapier und Japygier, welche aber bald mit den eingewanderten Hellenen verschmolzen. Die älteste griechische Kolonie ist das um 1050 v. Chr. von der entmischen Stadt Chalets gegründete Kyme (Cumae). § 3. Ueligionswesen der Römer. Die Religion der Römer beruht wie die der Griechen aus der Verehrung der in der Natur wirkenden, persönlich gedachten Kräfte; in ihr waren etruskische, fabellifche, latinifche und hellenische Anschauungen gemischt. 1 Qnscitcn der Not gelobten sie dem Mars einen „heiligen Lenz" (ver sacrum), d. H. alles im nächsten Frühling geborene Vieh wurde dem Mars geopfert und die in demselben Frühling geborenen Menschen mußten, wenn sie herangewachlen waren, auswandern und anderswo Niederlassungen gründen. Unter diesen so entstandenen sabellischen Volkskoloniem sind die Marser und Sammteu die bedeutendsten geworden.

7. Geographie für Gymnasien, Mittelschulen und Privatunterricht - S. 69

1827 - Heidelberg : Winter
Einleitung. 69 c. Aus dem Mineralreiche: 1. Erd- und Thon ar- ten, so wie Stein arten in Menge. Kostbare Steine aller Art, auch Edelsteine, aber diese von geringerem Werthe, als in anderen Welttheilen.— 2. Metalle: Gold etwas; aber mehr Silber; dann Kupfer, Eisen, Blei, Zinn, Quecksilber und andre Halbmetalle. — 3. Brennbare Mineralie n von mannichfachcr Art, z. V. Torf, Steinkohlen, Steinöl rc. — 4. Quell-, Stein- und Se e salzin hinlänglicher Menge. — 5. Vielerlei Versteinerungen, Stalactiten w. — Außer- dem warme und kalte Bader und Gesundbrunnen aller Art, in allen Gegenden und in großer Zahl. Bernstein in der Ostsee. §.6. Einwohner. Der größte Theil der Europäer gehört zu den gesitte- ten, kultivirten und Ackerbau treibenden Nationen der Erde. Nur im südöstl. Theile findet man einige nomadische, und im hohen Norden Jäger- und Fischervölker, welche auch großentheils sich von Rennthierzucht nähren. Die meisten Völker dieses Welttheils haben in Absicht ihrer Geistesbildung große Vorzüge vor auswärtigen Nationen, und besitzen durch die Einwirkungen der Schiffahrt, ihre Länderentdeckun- gen und durch die Menge ihrer nützlichen Erfindungen, worunter das Schießpulver, die Buch brucherei un-d der Kompaß sich vorzüglich anszeichncn, große Lander der übri- gen Welttheile, als eigenthümliche Colonicen des Mutterlan- des, die durch Europäer regiert werden. Die Anzahl der Einwohner wird gegenwärtig auf 206 Millionen berechnet, größtentheils Christen. Nur im S. und So. sind Türken, im N. wenige Heiden, und die Juden überall zerstreut. Sprachen s. oben S. 59. u. 60. Europa wird nach seinen größten Nationen in z e h n H a u p t- länder getheilt, welche alle durch Gebirgszüge und deren Ar- me auf dem festen Lande, oder durch Meere natürlich begrenzt werden. 1. Spanien, oder die pyreuäische Halbinsel, mit der spa- nischen und portugiesischen Nation a). — 2. Frank- reich, das Westalpen- oder Seveuneulaud, mit der franzö- sischen Nation b). — Z. Italien, das Südalpenland oder die Alpen-Halbinsel, von den Italienern bewohnt. °). — a) Hispania. b) Gallia. c) Italia. Hesperia.

8. Die Weltgeschichte - S. 206

1849 - Heidelberg : Winter
206 §. 57. Italien in der vorrömischen Zeit. Longa, Tibur, Tusculum, Ostia, Ardsta, Antium, Gabii, Anrur, Arpinum; Campanien mit den Städten Capua, Cumä, Baja, Ñola, Surr en tum, Salera um; auf der Ostseite des Apcnntn's die Landschaften Umbrien mit den Städten Art min um, Spole tum; Picenum mit den Städten Ancona, As c ul um; Samnium mit den Städten Bcneventum, Caudium. — Unteritalien oder Großgrie- chenland (so benannt, weil die meisten Städte ursprünglich griechische Colo nien waren) enthielt die Landschaften Lucania mit den Städten Pästum, Elßa, Metapontum, Heraklea, Sybaris; Bruttium (das heutige Calabrien) mit den Städten Rhegium, Locri, Croton; Apulien mit Sipón tum, Cannä, Barium, Venusia; das (alte) Calabrien mit Tarent um, Brundisium. — Die italischen Inseln Sicilien, Sardinien, Cor sica, Elba, Mclite und Gau los, sammt den lip arischen und ägatischen Eilanden wurden nicht zu Italien gerechnet, sondern als Provinzen behandelt. Auf Sicilien waren die wich- tigstcn Städte: Syracusä, Gela, Agragas oder Agrigcntum, Catana, Mcssana (Zankle), Panormus (j. Palermo). Das Volk der Römer hatte die Bestimmung, durch Gründung des vierten großen Weltreiches (§.28. a. A.) gleich einem Weltstrome allmählig die verschiedenartigsten neben ihm bestehenden Volker und Reiche wie Flüffe und Bäche in sich auszunehmen, um nach den Absichten Gottes dem Heile, das die Volker bis an der Welt Enden erleuchten sollte, eine unbehin- dertere Bahn zu machen. Es selbst war gleich in seinem eigenen Ursprünge nicht aus einer Quelle entstanden, sondern von vorne herein durch ein (vertragsmäßiges) Zusammentreten verschiedener Elemente zu Einem Volksleib geworden. Italien nämlich war viele Jahrhunderte vor Rom's Ent- stehung von Völkern bewohnt, deren Hauptstämme, durch die Ver- zweigungen des apenninischen Gebirgs von einander geschieden, auch in Ursprung, Sitte und Sprache sehr unterschieden waren. Ein Theil dieser Völker wird als Urbewohner angesehen, ein Theil als ein gewandert bezeichnet. Diese ältesten Bewohner Italiens führen sich alle auf drei Stammgeschlechter zurück. Diese sind: 1. Das hellenisch-illyrische Stamm geschlccht; es be- stand aus Hellenen, die mit Illyriern und Epiroten vermischt, aus dem Nordosten und Osten von Jllyrien und Epirus herüber in uralter

9. Die Weltgeschichte - S. 208

1849 - Heidelberg : Winter
203 §. 58. Ursprung des römischen Volks. während sie selbst sich Rasen er nannten und mit den Rhätiern im hentigen Graubündten und Tyrol stammverwandt waren. Von den Alpen herkommend breiteten sie sich in Oberitalien aus und zogen sich vorzüglich in Etrurien (Tuscien, dem heutigen Toscana) zusammen, von wo sie Colonieen nördlich nach dem Po und südlich nach Campanien entsandten. Die Etrusker hatten in Sprache, Religion und Verfassung Vieles, was an orientalischen Ursprung erinnert und auch mit der al t n o r dt s ch e n Götterlehre zusammenhtcng. Sie hatten einen Bundesstaat von 12 Städten diesseit dcö Apennin's und einen gleichen Bundesstaat von 12 Städten jcnscit dessel- den. Jeder dieser vereinigten Staaten hatte einen P r i est er a d e l, dessen Familien- häupter Lucumonen hießen und aus deren Mitte der Sadtkönig gewählt wurde; das übrige Volk bestand aus gemeinen Freien mit wenigen Rechten und aus Hörigen oder Clienten (den unterworfenen früher» Landcseinwohnern), die mit ihren Knechten den Boden bestellten und vor Gericht von ihren adeli- gen Schirmherren (Patronen) vertreten wurden. — In den früher« Zeiten stund der ganze Staatcnbund unter einen: Oberkönig (Lars d. i. Herrn) mit den 12 Lictorcn, deren jeder die Fasces d. i. ein Ruthen- bündcl mit dem Beil trug, als Zeichen der Gewalt über Leib und Leben. Später trat an die Stelle dcö Oberkönigs ein bloßer jährlicher Bundesvorste- her mit dem Titel Imperator. — Ihre Religion, wie ihre Wissenschaft, beruhte auf der Gestirnkundc, hatte aber einen düstern Charactcr. Ihre Göt- ter (darunter die Minerva re.) theilten sie in 12 obere, die man nicht mit Namen nannte, und in 12 untere, die sich in die Regierung der gegenwär- tigen vorübergehenden Natur- und Weltordnung und insbesondere des Jahres theilten. — Die Etrusker hatten Pri e stc r sch u l cn, worin die heilige Him- mels-Zcichenlehre gelehrt wurde. Ihre Festspiele waren religiös-dramatischer Art und Circus, Theater und Gladtatorcnkämpse waren damit ver- bunden. Ihre Bauwerke gingen in's Riesengroße, wovon noch die Trüm- mer ihrer Thorgcwölbc, Tempel, Canalbauten und besonders die cyclopi- schen Mauern zeugen. Ihre Bildwerke waren nicht so schön, als die griechischen, aber sinnig. Landwirtschaft und Gewerbwesen war bei ihnen sehr ausgcbildet; auch trieben sie frühe Handel zu Land und zur See. Aus Allem, was man von den Etruskern weiß, läßt sich auf deren frühe und hohe Cultur schließen, die, als eine nur überlieferte, keine sch öpfe rische sich selbst fortbildcndc Kraft hatte und darum stille stand. 2. Ursprung des römischen Volks. An der fruchtbaren Feld-Ebene Alt-Latiums wohnten in frühester Zeit die dem keltiberischen Stammgeschlccht ungehörigen

10. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 4

1851 - Heidelberg : Winter
4 Kap. 1. Verhältniß der Deutschen zu ihren Nachbarstämmen. (Dte Slavcn.) Aus diesem ihrem Stammlandc hinausdrängcnd, machten die ausge- wanderten Kelten den Anfang zu den Bewegungen in Europa. Durch ihre Wandcrzüge breiteten sich die Kelten von Westen nach Osten in andere Theile Europa's aus, so daß sie außerhalb ihres Stammlandcs als iberische Kelten (Cclttker, auf der Westküste Jbcricns oder Spaniens, und Cclttbercr, vorzüglich auf den Hochebenen dieses Landes) ;•—als italische Kelten (nördlich und südlich vom Po unter dem Namen cisalpinischc Gallier); — als Alpe n- kelten (in den Alpen und deren Umgebungen, unter der besondern Benennung Rhätier, Binde liker, Noriker und Carner); — als Donaukeltcn, als tllyrische Kelten, als m ac ed o ni sch- thr a z isch e Kelten, sogar als kl e in a si atisch e Kelten (in Galatia oder Gallogräcia) erscheinen. Zum großen Keltcustamm gehörten ursprünglich auch die Bel gen, die Britannen, die Kaledonicr und die Iren. Die Beigen, ein Zwcigstamm mit siebcnzchn Völkern keltischer Mundart, saßen zwischen dcrmarnc, Seine, dem Ardennerwald, dem Meere und dem Niederrhcin. Die mächtigsten unter ihnen waren die Nervier in Südbrabant bis an die Sambre.— Bon den Kelten im Stammlande Gallien, die sich schon zu Cäsar'ö Zeit in der Tapferkeit nicht mehr mit den Germanen ver- glichen, unterschieden sich die Beigen durch größere Tapferkeit, Kriegslust und Frciheitslicbe. Denn schon frühe hatten sich germanische Völker bei ihnen nicdcr- gelaffcn, so daß Cäsar meinte, die Beigen seycn größtcntheils von der Ostscitc des Rheins dahin cingewandcrtc Germanen, von welchen die früher» (keltischen) Bewohner entweder verdrängt oder bewältigt worden seycn. Demnach sind die Belgcn aus der Zeit Cäsars thctls keltischen, theils germanischen Bluts, und selbst die erster» verachteten ihre weichlichen Stammgenosicn in Gallien, die sich so leicht unter das römische Joch beugten, und wollten lieber alle von den tapfern Germanen abstammcn. Die Britannen, auf der aus dem Nordmccr sich erhebenden Hauptinsel, wo sie bis an die beiden Firde reichten, waren, ihrer Sprache nach, verwandt mit den Kelten, da die von den Alten als keltisch genannten Wörter sich in der britischen Zunge wieder finden und die Gallier ihre Rcligionsgehcimnissc bet den Britannen erlernten. Die Kaledonicr, die kriegerischen, starkgebautcn, röthlichhaarigcn Ein- wohner des über jene beiden britischen Firdcn hinausliegcnden freien Gebirgs landcs Kalcdonia, werden zwar von Tacitus für Germanen gehalten, waren aber nichts desto weniger, der Sprache und Religion nach, keltischer Abkunft. Diese Hochländer wurden später Pikten genannt und nennen sich jetzt noch selbst Gäl und ihre Sprache, deren Wurzeln keltisch sind, die gälischt. — An sic schließen sich die Hibernier oder Iren auf Irland, deren Sprache ebenfalls zur gälischen stimmt und, wie diese, llrsprache ist. ) den Slaven, welche unter dem Namen Wenden zuerst in die Geschichte traten und als der dritte große mitteleuropäische Hauptstamm in Betrachtung kommen, ist vorerst nur zu bemerken, daß sie, beim ersten Einfall des Lichts der Geschichte in Europa's nörd- liche Länder, im Nucken der Germanen noch unbedeutend und unent-
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