Freiheitskriege: 1815.
23
A. Napoleon hatte Ende 1813 die „natürlichen Grenzen“: Pyrenäen, Alpen und — Rhein nicht angenommen. Der Krieg war dann 1814 fortgesetzt und mit der Einnahme von Paris (31/3), dem 1. Pariser Frieden und der Absetzung Napoleons beendet. — Von den Zänkereien der Verbündeten auf dem Wiener Congrefs und der Unbeliebtheit der zurückgekehrten Bourbonen in Frankreich unterrichtet, bemächtigte sich indes Napoleon 1815 wieder des Thrones. Ächtung Napoleons und Krieg.
Blücher bei Ligny besiegt, flüchtet nicht, wie Napoleon annimmt, ostwärts, sondern kommt dem bei'waterloo arg bedrängten Wellington zu Hülfe und schlägt mit ihm gemeinsam den fast schon siegreichen Napoleon. Gneisenau ist die Seele der überaus energischen Verfolgung. Frankreich erhält im 2. Pariser Frieden die Grenzen von 1790 (verliert also Landau und das Saarbecken) und zahlt 700 Millionen Francs.
Die Schlacht bei Waterloo.
Napoleons wiederholte, furchtbare Angriffe sind namentlich rechts auf la Haye sainte und die Höhen von Mont St. Jean gerichtet.' Sie werden gebrochen durch das rechtzeitige Erscheinen Bülows und später der anderen Preußen,
Wellington
Napoleon
67 000 M. 71000
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Brilen verloren 6900 Preußen , . . 6700 Sonst. Deutsche 4800 Niederländer . 2000 Franzosen
20 400 M
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleon Napoleons Napoleon Napoleon Napoleons Jean Napoleon Bülow
Malmedy Napoleon Franz
Extrahierte Ortsnamen: —_Rhein Paris Napoleons Wiener_Congrefs Frankreich Napoleons Wellington Frankreich Landau Napoleons Wellington
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26
A. Streit um den Besitz des he-Uh freiten Schleswig-Holstein; daran reiht sich der weitere um die Gestaltung Deutschlands.
B. I. Vorbereitende Ereignisse.
65 22/2 Preußens Forderungen
in Bezug auf Schleswig-Holstein. (Dipl. u. milit. Führung, Kielerhafen u.a.)
14/8 der Gasteiner Vertrag beendet einstweilen den Streit: Verwaltg. getrennt. Lauenburg an Preußen.
66 16/3 Österreich fordert die
Fürsten zur Kriegsbereitschaft auf und 9/4 Preußen beantragt als Gegenzug für das Volk ein deutsches Parlament.
1/6 Österreich bringt die Entscheidung über dieherzog-tümer vor den Bund u. beruft zu demselben Zwecke die holsteinischen Stände nach Itzehoe.
Da somit Österreich den Gasteiner Vertrag gebrochen, besetzt Preußen wieder Holstein. Darauf beschliefst der Bund 14/6 gegen Preußen die Mobilisierung. Das bedeutet aber den Krieg.
Ii. Im Westen. Unter Vogel von
Tt Ql (il'anof ain rr i ^ _ 1_
Der deutsche Krieg 1866.
Die Schlacht bei Königgrätz 3, Juli.
Die seit 8 Uhr morgens kämpfende 2. Armee (Friedr. Karl) wird nach 10 Uhr auf der rechten Seite von der Elbarmee kräftig unterstützt. Stärker aber kommt die linke Seite im Svvipwalde ins Gedränge und schon haben die Österreicher auf ihrem rechten Fltlgel die Verbindung ihrer Linien (Ii u. Iv) unterbrochen, um Fransecki von 3 Seiten zu umfassen, als die kronprinzliche (I.) Armee in die entstandene Lücke eindringt, die Höhen von Chlum nimmt und den Sieg entscheidet.
Preußen ohne kronprinzl. Armee 125 000-mit * „ 230 000,
verwundet 7400, + 1800. Österreicher und Sachsen . . 205 000, t u. verw. 24 000 gef. 20 000.
Dohalitz
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lalckenstem vereinigen sich rasch aus weiter Ferne 3 preufsische Divisionen in der Art, dafs sie die hannöversche Armee bei Langensalza umstellen und zur Ergebung nötigen. Dann schiebt sich diese preufsische „Main“arinee zwischen die Bayern und die anderen S.-W.-Deutschen hinein, schlägt erst die mehr schlagfertigen Bavern V.sten z*Fück’ treibt dann die S.-W.-Deutschen über Frankfurt hinaus,"um-(endlich vereinigten) Gegner und drängt sie schliefslich von ihren Haupt-Staaten ab nach Norden hin. Das Corps des Grofsherzogs von Mecklenburg unterstützt diese letzten Unternehmungen. ^ _____
Im Osten. Die 3 großen preufs. Armeen, scheinbar verzettelt an der langen Grenze von Ratibor nach Zeitz, vereinigenden, trichterförmig nach demselben Mittelpunkte strebend, bei Königgrätz in dem Augenblicke, in dem die en scheidende Schlacht geschlagen wird, dann ziehen sie wieder getrennt dicht hinter den feindlichen Armeen her nach Wien und Prefsburg und erzwingen den Frieden.
* (vorbereitet in Nikolsburg). Österreich scheidet aus Deutschland. Preußen erwirbt Schleswig-Holstein,
—nnoyer, Kurhessen,^sassau und Frankfurt. Es bildet einen Norddeutschen Bund. _________________________________________________
Wien
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Extrahierte Personennamen: Gabi Karl Dohalitz
Makrowaus Sweti_Wseschtar
Königgrätz Huady_^^H^idelberg
Olmutz
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Angensalza Dresden
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Chemnitz Wetzlar Kissingen Hadüilelburg Schleswig-Holstein Deutschlands Schleswig-Holstein Lauenburg Itzehoe Holstein Sachsen Langensalza Bayern Frankfurt Mecklenburg Ratibor Zeitz Wien Prefsburg Nikolsburg Deutschland Schleswig-Holstein Kurhessen Frankfurt
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Das Homische Kaiserreich
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im 7icrfben,31qßsttu)e. der Itaitptkarte an- deren. Ttcuiät rechte ansdiitessmd,
Schrift v.bisciioff, Terraiu-v.suiset.
Berlin, Verlag Von Dietrich Reimer
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Die ersten Schlachten in Ostpreußen.
Nr. 12.
100 km
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Erste Stellung der deutschen Flügel bei Tannenberg. Spätere „
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Die ersten Schlachten in Ostpreußen.
A. Da mit Rußlands längst geräuschlos vorbereiteter Mobilisierung nicht gerechnet werden konnte und fast das ganze deutsche Heer demnach einstweilen nach dem Westen geschickt war, um hier, wenn möglich sofort, einen großen Schlag zu versetzen, war der Osten fast ganz von Truppen entblößt und so der größte Teil Ostpreußens bald in russische Hände geraten. — Roheit und Barbarei der Russen.
Die Lage änderte sich, als Ende August Hind enburg mit seinem Generalstabschef Ludendorf erschien und dann eine Reihe unerhörter, großartigster Erfolge hatte. Der erste war der Sieg bei Tannenberg, etwa an derselben Stelle, an der 1410 der Deutsche Orden den Slawen des Ostens erlag.
B. 1. Die Schlacht bei Tannenberg an den westlichen masurischen Sümpfen 28.—30, August 1914.
250000 von der Narewlinie kommende und auf Elbing vorgehende Russen, die den Auftrag hatten, in Verbindung mit der Wilnaer Armee die Verteidiger Ostpreußens einzuschließen und abzufangen, wurden von 80000 Deutschen bei Hohenstein zum Stehen gebracht, von den deutschen Flügeln rechts und links umklammert und in den Seen und Sümpfen als Armee zertrümmert. Verlust der Russen 150000 M., davon gefangen 90000 M.; dazu 500 Kanonen. Der russische Feldherr Samsonow blieb. — Damit war das westliche Ostpreußen befreit.
2. Schlacht an den großen masurischen Seen 10. September 1914.
Die zwischen dem Mauersee und Tapiau aufgestellte, 300 000 M. zählende Wilnaer Armee unter Rennenkampf und dem Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch wurde mit einem Verlust von 180 Kanonen und 30000 Gefangenen nach Rußland zurückgeworfen. Sehr wirksam war dabei der Seitenangriff des über Lötzen und Siewen vorgehenden 17. und 1. Korps (Morgen); auch die Garde-Kavalleriedivision war dabei. — Eine von Grodno kommende russische Reservearmee, die über Lyck den verfolgenden Deutschen in den Rücken fallen sollte (Iv2 Korps), wurde am 9. September gründlich zurückgeschlagen.
3. In Verfolg dieser Siege nahm Hindenburg Suwalki und richtete hier deutsche Verwaltung ein. Diese schützende Grenzmark mußte indes bald aufgegeben werden, da neue Aufgaben ihn und seine Truppen nach Oberschlesien riefen.
C. In Ostpreußen erfolgten seitdem im äußersten Osten noch zahl- und siegreiche Abwehrkämpfe, so bei Schirwindt, am Wischtytener See, bei Marggrabowa, Darkehmen, Lyck, Pillkallen und Stallupönen. Der Krieg wurde aber einstweilen nur hinhaltend geführt.
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Extrahierte Personennamen: Bartenstein Suwalki Danzig
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von_Grodn° August Ludendorf August Samsonow Nikolai_Nikolajewitsch Hindenburg_Suwalki
Einfälle in Russisch-Polen
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Hindenburg
Anfang Oktober
Der Durchbruch bei Brzeziny 21. bis 23. November 1914. Nr. 13.
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Pablianice
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Eisenbahnen. Straßen. •
Tomaszow
Einfälle in Russisch-Polen.
Erster (österreichischer) Einfall unter Dankl und Auffen-berg (Mitte August).
Zwei österreichische Heere dringen auf Lublin—cholm zu in Rußland hinein und kämpfen mit glänzendem Erfolge, müssen dann aber, als zahllose russische Truppen, über Brody kommend, Lemberg bedrohen und zuletzt sogar einnehmen, nach dem westlichen Galizien zurückgehen.
Zweiter Angriff unter Hindenburg (Anfang Oktober).
Deutsche und österreichische Truppen rücken zunächst, um Galizien zu entlasten, von der oberen Weichsel an beiden Ufern abwärts und entsetzen dadurch das tapfer sich verteidigende Przemysl. Glückliche Kämpfe bei Sandomir und Opatöw; dann über Radom nach dem Westen von Iwangorod, wo zahlreiche Russen, sobald sie über die Weichsel kommen, gefangen werden. — Endlich vor die westlichen Tore Warschaus, wo glücklich bei Grodzisk, Blonie und zweimal bei Proszkowo gekämpft wird. Bei Karczewo wird sogar die Weichsel überschritten.
Das Erscheinen zahlloser feindlicher Truppen, die bei Skiernewice bereits den linken deutschen Flügel zu umfassen drohen, zwingt jedoch zu einem Rückzuge nach Czenstochau. Aber so groß ist die Scheu vor dem erfindungsreichen Hindenburg, daß kein Russe seinen Abmarsch zu stören wagt. Unterwegs werden von den abziehenden Deutschen sämtliche westöstliche Bahnen und Wege so gründlich verdorben, daß sie für lange Zeit unbrauchbar bleiben. Bei Czenstochau wird dann gegen den nachrückenden Feind unter dem General v. Woyrsch ein vorläufiger Widerstand eingerichtet. Ihn unterstützen weiter südlich unter dem General Dankl österreichische Truppen.
Die eigentliche Armee aber führt Hindenburg, großenteils auf deutschen Bahnen, um Polen herum nach Hohen-salza, um von hier aus gegen die rechte Seite des auf Krakau marschierenden Millionenheeres einen entscheidenden Schlag zu führen. — Großartig war auch bei diesen Vorgängen die Leistung der Eisenbahnen.
Dritter Einfall unter Hindenburg (Anfang November).
Während Hindenburg das russische Millionenheer, das rücksichtslos wie eine Dampfwalze alles Widerstrebende niederdrücken soll, in Bewegung nach Krakau und Breslau weiß, dringt er von Hohensalza (Thorn) aus in seine rechte Flanke. Dazu zieht er in glänzenden Siegen über Wloclawec und Kutno auf Lowitz bzw. Lodz zu. (135000 unverwundete Gefangene.) Das Zurückfluten der russischen Massen, dazu Verstärkungen von der österreichischen Grenze, bringen bei Brzeziny einige deutsche Abteilungen in die Gefahr, eingeschlossen zu werden, doch retten sie sich in glänzendster Weise. (S. die Nebenkarte.)
Einen durchgreifenden Erfolg hat endlich Hindenburg am 6. Dezember bei Lodz. Ihn unterstützte dabei eine neue deutsche Hilfsarmee, die über Kalisch gekommen war.
Unaufhaltsam wird seitdem die russische Dampfwalze über die Miazga und weiter über die Rawka und Sucha nach Warschau zurückgedrängt, und fortwährend werden weitere Gefangene ihr abgenommen.
Auch diese große russische Offensive ist somit mißglückt.
Der Durchbruch bei Brzeziny
Das auf Olechow und Lodz Siegreich vorgehende 25. Reservekorps unter v. Litzmann, dazu die dritte Garde-Infanteriedivision, sehen sich plötzlich nicht bloß links und von Norden her in langer Ausdehnung zahlreichen Gegnern gegenüher, sondern erfahren auch, daß von Südosten her Rennenkampf, allerdings sich verspätend, zur Vollendung der Einschließung sich anschickt. 5 feindliche Korps gegen P/2 deutsche!
Aus dieser Falle ziehen sich die Deutschen, nachdem sie noch am 21. und 22. Novexnber vor Lodz blutig gekämpft, am 28., nachts um 12,30 Uhr aufbrechend und dann auf den steinhart gefrorenen Feldern oft in 6 bis 7 Kolonnen nebeneinander marschierend, nach Karpin hinter die schützende Miazga zurück; von hier gehts
21. bis 23. November 1914.
nordwärts durch den Wald und unter dem Feuer der Artillerie über den hohen Eisenbahndamm nach Galkow; die vielfach schlafenden Feinde werden überrannt und gefangen. — Bei der Mitnahme von Verwundeten und Gepäck müssen sie helfen.
Am frühesten Morgen des dritten Kampftages wird Brzeziny gestürmt und weitere Beute gemacht.
Beim letzten Durchbruch am 24. November kommt von Norden deutsche Hilfe.
Nicht bloß alle Verwundeten und alle Geschütze werden gerettet, sondern auch noch eine Beute von 15 Geschützen und 12 000 Gefangenen mitgebracht. Gewiß eine äußerst glänzende Waffentat!
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Der Krieg in Galizien.
Nr. 19.
Sandonuerz O
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50 km
Dankl
Die Grenze beider Parteien am 1. April 1915
Vorübergehendes Zurüekweichen der Österreicher.
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Russische Karpathenübergänge
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und Rückzüge Sept. u. Okt. 1914
Auffenberg
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Brody
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A. An der Karpathenschl acht, der gewaltigsten, ausge dehntesten und furchtbarsten Schlacht aller Zeiten, in der nahezu 2 Millionen Menschen monatelang erbittert in Schnee und Eis miteinander rangen, sind seitens der Zentralmächte 4 Armeen beteiligt
B. 1. Die österreichische Ostarmee zwischen Wysch-kow-Paß und Jakobeny-Paß, Führer Pflanzer, vordringend fast zum Dniestr.
2. Die deutsche Südarmee zwischen Wyschkow-Paß und Uszok-Paß; sie kommt glücklich über den Zwinin bis ins Stryital in der Richtung auf Lemberg und entlastet dadurch die westlichen Truppen.
3. Die österreichische Mittelarmee zwischen Uszok-Paß und Lupkow-Paß unter Böhm-Ermolli; sie gelangt, keilförmig auf Przemysl vorrückend, bis Cisna und Baligrod, wird dann aber in den Rückzug der Westarmee hineingezogen
4. Die österreichische Westarmee südlich vom Dukla-Paß unter Boroevic weicht vor den überaus
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Suczawa
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zahlreichen Russen (Przemysl gefallen) fast bis Homonna zurück, geht dann aber, verstärkt durch österreichische und deutsche Truppen, kräftig wieder auf den Dukla-P. vor
C. Verlust der Russen in den Karpathenkämpfen mindestens 300000 M. (der der Franzosen bei Leipzig 45 000 M.).
Es folgt ein allgemeines Vorgehen der Verbündeten.
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Suczawa
. -• .C: ^ 'Mimwt
A. 1. Die ersten Kämpfe der Österreicher waren im höchsten Grade erfolgreich. Unter Dankl und Auffenberg drangen sie östlich vom San und Weichsel in Russisch - Polen ein und siegten am 23. August glänzend bei Krasnik und ebenso bei Komarow. Schon wurde der Vormarsch auf Lublin bzw. Cholm angetreten, als man sich entschließen mußte, rechts einzuschwenken, da das Vorrücken sehr starker russischer Heeresmassen über Brody und Tar-nopol die rückwärtigen Verbindungen ernstlich gefährdete.
Geplant wurde jetzt ein Angriff auf die russische rechte Flanke. A.ber die Menge der Feinde, die sich von Rawaruska über Zloczöw bis fast nach Stanislau ausdehnte, war so gewaltig, daß man sich, statt anzugreifen, auf die Verteidigung Lembergs im Anschluß an die ändern Truppen beschränken mußte und nun in einer „Millionenschlacht“ vom 25. August bis 3. September, also 9 Tage lang, um den Besitz der Landeshauptstadt leidenschaftlich und doch vergeblich rang. Dann entschloß man sich, weiter nach dem Westen zurückzugehen. Dankl und Auffenberg entgingen dabei einer ähnlichen Gefahr wie Kluck im Westen. Sie wollten umfassen und mußten zeitweilig fürchten, selbst umfaßt zu werden.
So wich die Armee nach Grodeck zurück, wo sie am 8. und 9. September noch einmal rühmlich kämpfte, ja siegte, dann aber nach den furchtbaren Anstrengungen ein aussichtsloses Ringen mit der Überzahl aufgab und sich westwärts in geeignete Stellungen zurückzog, um sich hier für neue Kämpfe vorzubereiten. Fast ganz Galizien, mit Ausnahme von Przemysl, fiel damit in die Hände der Feinde.
2. Erholung brachte Hindenburg. Nachdem er Ostpreußen befreit und hier für nicht zü starke Angriffe einen leidlich ausreichenden Schutz eingerichtet, verließ er den Norden und trat von Oberschlesien aus in Verbindung mit den österreichischen Truppen den Zug Iwangorod—warschau an. Auf beiden Seiten der Weichsel abwärts ziehend, befreite man Westgalizien und entsetzte das hartbedrängte Przemysl. Auch die Karpathenpässe wurden größtenteils wiedergewonnen. Es war aber auch die höchste Zeit, denn schon waren die Russen Mitte Oktober bis Marmaros-Scigeth, also theißabwärts bis in die ungarische Tiefebene vorgedrungen.
3. Es gelang Hindenburg auch insofern die weitere Entlastung Galiziens, daß sein Marsch vor Warschau die Masse des russischen Millionenheeres aus Galizien nach Polen zog. Da Hindenburg mit seinen drei Korps vor dieser Überzahl nach Oberschlesien zurückkehrte, stand ein Nachrücken der Russen dahin zu erwarten, immerhin zögernd und vorsichtig, wie dies dem erfindungsreichen Hindenburg gegenüber zweckmäßig sein mochte. Ein Verfolgen der Deutschen in der Richtung Oberschlesien—berlin schien selbstverständlich zu sein.
Früher war doch auch ihr Eintreffen in Berlin schon für die Mitte Oktober in Aussicht gestellt; dann hatte man den westlichen Freunden einen etwas späteren, aber sicheren Termin um Weihnachten genannt. Jetzt sollte wenigstens Breslau das bald erreichte Ziel sein, und die Times freuten sich schon über den „Kater“, das Wahrzeichen großen Jammers, den man mit gekrümmtem Rücken und hohem Schwanz auf dem Rathaus von Breslau aufsteigen sehe.
Aber die russische Armee nahm ihren Weg nicht nach Breslau, sondern unbeirrt nach Krakau. Von da sollte es dann weiter nach Budapest und Wien gehen, und war Österreich erst zertrümmert, dann mochte Deutschland erledigt werden. Als ob Deutschland diesem Vormarsch nach Wien untätig zugesehen hätte! (Wie seinerzeit bei Zorndorf der russische linke Flügel der Vernichtung
des rechten teilnahmlos zusah.) Daß dies nicht geschehen würde, zeigte sich schon am 12. Dezember, als die Österreicher unter Mitwirkung deutscher Truppen bei Limanowa glänzend siegten und damit Westgalizien befreiten.
Aber schon hatten die Russen sämtliche Karpathenpässe wieder genommen. Schon war die ganze Bukowina besetzt, und man schmeichelte sich wohl, daß, wenn man demnächst dem verbündeten Serbien immer näher komme, man auch Rumänien, ähnlich wie 1877, mit fortreißen würde. Wie nahe schien Rußland Österreich gegenüber seinem Ziele zu sein!
B. Da änderte sich plötzlich das Bild. Hindenburg hatte zunächst bei Lodz und Lowitz eine sehr gefährliche Flankenstellung eingenommen, Warschau selbst und so die Verbindung nach der Hauptstadt Petersburg ernstlich bedroht, und damit nicht genug, dann noch jene großartige Winterschlacht in Masuren gewonnen, die eine volle russische Armee beseitigte. Der ganze rechte Flügel der russischen Armee war jetzt eingedrückt und teilweise vernichtet. Und nicht viel besser sollte es gleichzeitig dem linken ergehen.
Hier war die österreichische Armee durch deutsche Truppen (Führer Ludendorf) verstärkt worden und konnte nunmehr auf der ganzen Linie zum Angriff übergehen.
Ein Teil drang als äußerster rechter Flügel über Jakobeny in die Bukowina, ging siegreich über die Suczawa und den Sereth und befreite schließlich Czernowitz. Ein anderer ging theißauf-wärts über den Jablonica-Paß nach Nadwörna und Kolomea und zog dann, weiter kämpfend, nach Stanislau dem Dniestr entgegen.
Das weitere Vordringen aber war abhängig von der Einnahme der westlicher gelegenen Karpathenpässe. Hier jedoch war die Säuberung unendlich erschwert durch Schnee und Kälte, und die Aufgabe war nicht leichter als die furchtbare, die der Suwörow-schen Armee 1799 in den Alpen gestellt war. Abgesehen von der Schwierigkeit der Verpflegung, mußte die Not des Unterkommens getragen werden. Oft mußten die tapferen Österreicher und Deutschen (z. B. das Linsingensche Korps) bis fast an die Brust im Schnee gegen den geschickt und zähe sich verteidigenden Feind vorgehen, oft auch nachts im Freien bei 20—24 Grad Kälte aus-halten, bis der Tag anbrach und weitere Kämpfe gestattete. Und diese Angriffe dauerten wochenlang. Zuweilen war nur dadurch ein Vorrücken möglich, daß man noch größere Höhen erstieg, als der Gegner sie innehatte und so ihn weiter drängte. Aber man kam doch vorwärts!
C. Jetzt ist, abgesehen von dem Duklapaß, die Paßhöhe überall genommen und überschritten, und der nahe Frühling wird auch die winterlichen Mühen erleichtern. Allerdings hat der Fall des so überaus tapfer verteidigten und schließlich nur durch Hunger bezwungenen Przemysl (22/3 15) die Lage der westlichen Pässe insofern verschlechtert, als die freigewordene Belagerungsarmee die Reihen der angreifenden Russen ganz erheblich vermehrte und zu den leidenschaftlichsten Kämpfen zwischen Cisna und dem obersten Ondavatal führte. Aber schon verloren die Russen bei ihren ersten blutigen Angriffen 40000 Gefangene. Bis zum 18. April steigerte sich der Verlust infolge der ununterbrochenen, mörderischen Kämpfe im Norden des Lupkower, des Uszoker und des Beskid-Passes auf über (!) 300000 M. Erschöpft wichen seitdem die Russen vor den Gegnern, die auch durch eine neue deutsche Beskidenarmee verstärkt waren, nordwärts weiter zurück. — Damit wurde auch die Abdrängung von den Balkanstaaten täglich fühlbarer.
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Extrahierte Personennamen: Auffenberg Brody
Zolkiew Auffenberg August Komarow Rawaruska August Auffenberg Hindenburg Lowitz C.
Extrahierte Ortsnamen: Galizien Okomarow W&m-W-
Munkacz
Czernov Wysch-kow-Paß Lemberg Lupkow-Paß Cisna Suczawa Przemysl Homonna Karpathenkämpfen Leipzig Suczawa Lublin Westen Galizien Przemysl Oberschlesien Przemysl Marmaros-Scigeth Galiziens Galizien Polen Oberschlesien Berlin Breslau Breslau Breslau Krakau Budapest Wien Deutschland Deutschland Wien Serbien Lodz Warschau Petersburg Masuren Bukowina Suczawa Czernowitz Nadwörna Cisna Ondavatal
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Der deutsche Durchbruch in Galizien
Nr. 5.
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Bessarabien
Donau
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Budapest
Russischer Vormarsch auf Budapest ^■■■■geplant, aber mißglückt.
Der Durchbruch in Galizien und die Zertrümmerung der russischen Hauptarmee.
Rumänien
A. Der Druck der Russen über den Duklapaß in der Richtung auf Budapest war seit dem Falle von Przemysl (22./B.) so stark geworden, daß die Österreicher auch den Lnpkowpaß hatten aufgeben müssen und bis über Homonna südwärts gedrängt waren. Zu ihrer Verstärkung wurde deshalb ein „Deutsches Beskidenkorps“, 3 Divisionen, geschickt (Württemberger, Pommern, Hessen), welches die Laborcza aufwärts zwischen der österreichischen West- und der österreichischen Mittelarmee sich einschob und kräftig an dem Zurückdrängen des Feindes mitarbeitete. Diese fünf Armeen standen sonach mit der Sicht nach Norden. Eine noch wirksamere Entlastung bereitete sich inzwischen geräuschlos im Westen Galiziens vor.
B. Schon länger stand westlich von Tarnow der Erzherzog Joseph Ferdinand mit vorwiegend österreichischen Truppen. Ihm zugegeben war deutscherseits die 47. Reservedivision. Zur Eroberung der Dunajec-linie waren diese Truppen allerdings nicht ausreichend.
Deshalb wurde zu seiner Rechten unter dem Generalobersten Mackensen eine große „Elfte“ Armee gesammelt (Garde, Hannoveraner, Bayern, auch ein österreichisches Korps). Diese Armee war mit hervorragend starker Artillerie ausgestattet und hatte als nächste Aufgabe, bei Gorlice durchzustoßen.
Somit standen den Russen zwischen Weichsel und Pruth sieben stattliche Armeen gegenüber, abwechselnd immer eine österreichische mit einer deutschen. Die Armeen Joseph Ferdinands und Mackensens hatten das Gesicht nach Osten, die fünf Karpathen-Armeen wie gesagt zunächst nach Norden.
Am 2. Mai um 6'/* Uhr begann Mackensen die Beschießung. Sie war von nie gekannter Heftigkeit.* Plötzlich um 10 Uhr hörte sie auf. Dann begann der Durchbruch. Drei, stellenweise sogar sieben Stellungen, die teilweise stockwerkartig übereinander lagen, wurden genommen. — Auch am 3. und 4. Mai wurde ununterbrochen kämpfend über Biecz und Jaslo siegreich weiter gerückt. Und den gleichen Vormarsch machte inzwischen die Armee Joseph Ferdinands. Schon am 6. Mai nahm sie das stärker befestigte Tarnow und ging dann weiter auf die Wisloka vor.
Die Zähigkeit der Russen, die in den Höhen und den Flußläufen der Ropa, Wisloka, Jasiolka, ebenso des Wislok immer wieder neue Widerstandsmittel fanden, und deren tapferer Führer Radko Dimitriew den Kampf durchaus nicht aufgeben wollte, konnte den Sieg der Deutschen und Österreicher nur wenig aufhalten. Ununterbrochen kämpfend, gelangten diese schon am 15. Mai bis an den San und machten somit täglich etwa 11—12 km, gewiß unter solchen Umständen eine hervorragende Leistung.**
* Eine ganz gewaltige Masse von Geschossen wurde auf die Russen geschleudert. Während (nach dem „Matin“) die Deutschen im ganzen Kriege 1870/71 817000 Granaten verschossen hatten, wovon 479 000 auf die Festungen und 338000 auf die Feldschlachten fielen, wurden jetzt beim Durchstoß in Galizien allein 700000 Granaten versendet, die auf 1000 Eisenbahnwagen herbeigeführt waren. — Die Franzosen verfeuerten bei Arras 300000 Granaten; zum Heranschaffen an die französische Front hatten 4000 Wagen mit je 6 Pferden gehört.
** Schneller marschierte freilich ein Napoleon 1806, indem er von Jena nach Berlin täglich 20 km zurücklegte, und noch schneller Blücher, der von Waterloo bis Paris annähernd 26 km überwand. Aber beide hatten unterwegs keinen ernstlichen Widerstand mehr zu bekämpfen.
Gleichzeitig näherte« sich ihr, aus den Karpathen hervorbrechend, die ändern verbündeten Armeen. — Den letzten Widerstand am linken San-uf'er versuchten die Russen am Ib. Mai. Immer neue Sturmmassen, zuletzt eine fünfte und sechste, wurden bei Jaroslau herangeholt; aber sämtlich verbluteten sie unter dem Feuer der Verbündeten.
Nachdem Jaroslau genommen, der Sanübergang gesichert und Radymno am 2b. Mai gestürmt, war der Fluß in größerer Ausdehnung gewonnen. Man konnte demnach die Kämpfe im westlichen Galizien abschließen, wenn man noch der beherrschenden Festung Przemysls Herr wurde.
Unendlich viel Zeit und blutigste Opfer hatten die Russen vordem für denselben Zweck geopfert und doch zuletzt ihr Ziel nicht durch die Kraft ihres Angriffes, sondern nur durch Aushungerung erreicht. Viel schneller gelang jetzt die Einnahme, indem man zunächst nach einer furchtbaren Beschießung mit den 42-cm-Geschützen die nördlichen Vorfesten einnahm (die Bayern unter General v. Kneußl) und dann nach viertägigem Kampfe sich am 3. Juni, morgens 3 Uhr 30 Min., im Sturm der Stadt bemächtigte.
Auch die Maiverluste der Russen waren wieder gewaltig gewesen; denn in dem einen Monat hatten sie 140000 Mann, 100 Geschütze und 300 Maschinengewehre eingebüßt.
Die gewaltigen Erfolge und Anstrengungen hätten für die Verbündeten ein längeres Ausruhen gewiß gerechtfertigt, zumal da das Ausscheiden österreichischer Heeres kräfte (Boroevic und Dan kl) Neuordnungen nötig machte. Aber mit eiserner Entschlossenheit wurden alle Schwierigkeiten rasch überwunden und unaufhaltsam sofort Durchbrüche und Verfolgung fortgesetzt.* Das Hauptziel blieb die Grodekstellung und die Einnahme Lembergs. Schon am 22. Juni konnte Böhm-Ermolli, der den unmittelbaren Weg dahin einschlug, als erster die Hauptstadt betreten. Sie hatte verhältnismäßig wenig gelitten, da die Russen sie als russische Stadt betrachtet und behandelt hatten. Auch das Kaiserhaus hatte durch Besuch und Geschenke sie geehrt (Kaiser- und Heiligenbilder in Massen), und die Bevölkerung hatte anscheinend leicht und freundlich den Wechsel durchgemacht. Jetzt aber war doch der Jubel über den Einzug der Verbündeten ein allgemeiner, und alles prangte von Blumen und Fahnen. —
Zur Sicherung der Erfolge zogen die Sieger bis an den Bug, den sie auch stellenweise überschritten. Die Fortsetzung dieser Verteidigungslinie sollte im Süden die Zlota Lipa bilden, deren Einnahme und Schutz der rechts abmarschierenden Armee Linsingens zufiel.
Entsprechend der Rückzugsbewegung der russischen Hauptarmee schwenkten die ändern verbündeten Armeen links ab, zunächst Joseph Ferdinand, der auf den Tanew zu marschierte; dann auch Mackensen, v. d. Marwitz und Böhm-Ermolli, letztere in dem Maße, als sie östlich am Bug frei wurden.
C. Die Befreiung Galiziens war im wesentlichen beendet. Ein noch schwereres Ungewitter sollte sich jetzt im Königreich Polen um die russische Hauptarmee zusammenziehen.
Im einzelnen siehe die folgende Karte; auch Karte 13.
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Lemberg
itarnopol
omikolajow
Rohatyn
Zydaczowj
Drohobycz
Stary/roambor
Bukaczowee
Boryslaw
Turka
[Eolechow
Nizmio
Zwinin' J/4 15 i )1100 m
Stanishüu
Dolina
Wygoda
Tuchla
ismorze
rczernelica^ 9/8 15
»Uscieczko 3 8/8 15
'Rozanka
Horodenka
tusciebiskupie*
/ Zaleszczykr
Nadworna
Chotin
Kolomea
bzow
(Rawaruska
»letuawa
/ubaczow
Lawrykow
Dobrosin
Kamionka
Niemii
Zolkiew
Tuchla
Jaroslau
Ikulikow
Jaworow,
Radymno*
Czerniawa
Rzesna-
-Oszlf
Komari
Mikolajow
Strwiaz
Sambor
Zwischen San und Bug.
Nr. 6 b.
Nr 6a Kämpfe in Ostgalizien.
Im Dnjestrgebiet.
Narol miasto
~J Pr O o 1
Tarnogrod c
Przemysl
3/6 15
o
Dobromil
40 km
Zwischen San und Bug.
A. Während die Verbündeten mit der Einnahme von Przemysl beschäftigt waren, hatten die Russen so viel Verstärkungen wie nur möglich auf ihren rechten Flügel gebracht, um so die feindlichen Unternehmungen auf dem nördlichen Abschnitt zu lähmen. Aus Mangel an Munition griffen sie aber vorwiegend nachts an, eine Kampfweise, die selbst für nicht erschütterte Truppen große Bedenken hat. Ihre 15 Divisionen waren sehr bunt zusammengewürfelt und vielfach aus schlecht ausgebildeten Ersatzmannschaften zusammengesetzt.
Gleichzeitig bildeten sie im Rücken zwischen der Lübaczowka und der Wiznia eine lange, neue Befestigungslinie, bei welcher Sümpfe und Wälder die Verteidigung unterstützten.
B. Diese Linien wurden zwischen dem 12. und 15. Juni in langer Ausdehnung durchbrochen, im Norden von Joseph Ferdinand, der dann auch Sieniawa einnahm, während südlicher Mackensen den Hauptstoß machte und so eine Öffnung von etwa 60 km schuf, durch welche seine Truppen über Niemirow und Magirow auf die Nordseite Lembergs zudrängten.
Den späteren und unmittelbaren Stoß auf die Grodeklinie und durch sie auf Lemberg selber machte Böhm-Ermolli, links unterstützt von der deutschen Beskidenarmee (v. d. Marwitz). Zur Verteidigung Lembergs hatten die Russen den Lauf der Wereszyka bestimmt. Dieser Fluß geht durch zehn Seen und verschiedene Sümpfe. Und doch, trotz aller Geschicklichkeit der Russen in solchen Verteidigungsstellungen, war der Angriff Böhm-Ermollis so wuchtig, daß Komarno und Grodek und weiter nördlich auch Janow (v. d. Marwitz) sofort genommen wurden. — Ähnlich schnell wurde dann später das Vorwerk Rzesno von Lemberg und dann dieses selbst gewonnen (22./6.). Selbstverständlich wirkte bei diesen Erfolgen das Vordringen Mackensens über Magirow und Zolkiew wesentlich mit.
So wurde Galizien bis zum Bug frei. Die Beute vom 1. Juni bis zum 15. Juni betrug 122 500 Gefangene, 53 Geschütze und 187 Maschinengewehre.
C. Der Gesamtverlust der Russen vom 1. Mai bis zur Einnahme Lembergs wurde mit Einschluß der Gefallenen und verwundet Fortgebrachten auf 580000 Mann geschätzt. — Wahrlich genug, um auch eine russische Hauptarmee nach so unendlich vielen ändern Schlägen mürbe zu machen!
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Uszoker-Paß
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Libuchora
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Msi ~^-Beskiden-Paß
Deutsche Südarmee/\%16cz ’
L i n s i n g e \
Bessarabien
Die Deutsche Südarmee und ihr Rechtsabmarsch nach dem mittleren Dnjestr.
Ais anfangs April die Lage der Kaiyathenarmee noch sehr gefährdet war und ihr linker Flügel am Duklapaß, da Przemysl am 22./3. gefallen, immej mehr zurückweichen mußte, gelang es der deutschen Südarmee, trotzdem sie schon so unendlich schwere Kämpfe in den schneebedeckten Karpfen hatte bestehen müssen, zwischen dem Uszoker- und Beskiden-Paß elqe wichtige Stellung nach der ändern einzunehmen und schließlich £ar am 9. April den 1100 m hohen Zwinin zu erstürmen. Durch meterhohen Schnee hatten die wackeren Gardetruppen, die West- und Ostpr^ßen und ebenso die Württemberger die schweren Geschütze hinatf* bringen und den Widerstand brechen müssen. Dann aber war das Ziel J*asch erreicht und damit die wichtige, die Karpathen im Oportale durchquerende Eisenbahn in sichere Gewalt gebracht.
■fahrend dann Mackensen seinen großartigen Befreiungszug durch Gali^1®1* vollzog, blieb auch Linsingen nicht untätig. Er rückte flußabwärts un(j erstürmte am 81. Mai nach blutigem Kampfe Stryi. Der Erfolg bestand nicht bloß in der Beute von etwa 10000 Gefangenen, 8 Geschützen usw., sondern auch in dem Wiedergewinn eines gerade in dem Augenblicke nicht hoch genug zu bewertenden Petroleumgebietes. Hier ^tten die Russen immerhin noch von 370 Bohrtürmen 140 unzerstört lassefl^üssen, und Petroleum, Benzin, Schmieröle und andere wichtige Er-zeug111880 konnten jetzt wieder auf heimischem Boden gewonnen werden.
P0*" Kampf spielte sich dann weiter nicht nordwärts nach Lemberg, wohiö die Straße auch der Sümpfe wegen unbequem gewesen wäre, sondern ostlich nach dem mittleren Dnjestr zu ab, dessen breiteres Wasser
an den Übergängen von den Russen tapfer verteidigt wurde. Die Absicht war, an der rumänischen Grenze die Armee Pflanzer-Baltins, der eine sehr starke russische gegenüberstand, soweit zu stärken und letztere so zu beschäftigen, daß sie an ein Eingreifen in Polen nicht denken konnte. Schon der Weg zum Dnjestr mußte fortwährend erkämpft werden, so bei Bolechow, Kalucz und Stanislau; besonders schwierig aber gestaltete sich das Überschreiten des Dnjestr bei Zurawno und bei Halicz. Bei Zurawno wurden sogar die schon über den Fluß gelangten preußischen Garden am 6. Juni wieder an das rechte Ufer zurückgeworfen, und alle Opfer der Pioniere beim Brückenbau schienen vergebens zu sein.
Schließlich aber gelang es der Deutschen Südarmee doch, die Flußübergänge mit ihren steilen Ufern dauernd zu gewinnen und nach weiteren Kämpfen bei Bukaczowce und namentlich bei Rohatyn auch die Flußläufe der Gnila Lipa und Zlota Lipa in ihre Hand zu bekommen. Die Zlota Lipa ist gewissermaßen die südliche Fortsetzung der Buglinie, die einstweilen überhaupt als Grenze für die Verteidigung Galiziens gedacht war. Diese Aufgabe der Abwehr hatte somit am unteren Dnjestr von Nizmiow ab die Armee Pflanzer-Baltins, an der Zlota Lipa aber bis Nizmiow diejenige Linsingens.
Da für diese Aufgabe aber auch eine kleinere Zahl genügte, blieb an der Zlota dauernd nur ein Teil der Südarmee unter General Bothmer zurück. Mit Schützengräben und Drahthindernissen mochte er, Verstärkt durch Nachschub, die Verteidigung zu Ende führen. Die ändern aber zogen unter Linsingen nordwärts.
Mit Recht konnte dieser beim Auseinandergehen sämtlichen Truppen die wärmste Anerkennung aussprechen.
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