Mederlande.
87
mont und H vor ne- werden in Brüssel hingerichtet, der
nach Deutschland entflohene Wilhelm von Oranien ge-
ächtet. Die ersten Versuche Wilhelm's zur Befreiung des
Landes mißlingen; ap aber die Meergeusen 1572 Briel
und Vliessingen erobern, erklären sich die nördlichen Pro-
vinzen für ihn. Allgemeiner Aufstand. 1573. Alba wird
abgcrufen, nachdem er in 6 Jahren 18,000 Menschen dem
Blutgericht geopfert. Sein Nachfolger, der milde Reque-
sens (1573—1576), vermag den allgemeinen Aufstand nicht
zu dämpfen. Unter Juan d'austria (1576—1578) plün-
dern die unbezahlten spanischen Truppen mehrere der reich-
sten Städte; die noch ruhigen südlichen Provinzen ver-
binden sich mit den nördlichen durch die Pacification
zu Gent, 1576, zur Vertreibung derselben. Alexander
von Parma ( 1578 — 1592) beruhigt die (südlichen
Provinzen und wendet seine Macht gegen die nördlichen,
welche sich
1579, 23. Jan. durch die Utrechter Union zu gegensei-,
tiger Vertheidigung verbünden. An Geldern, Zütphen,
Holland, Utrecht und Groningen schließen sich bald auch
Friesland und Oberyfsel. — 1581 wird dem Könige der
Gehorsam aufgekündigt, nachdem bis dahin der Krieg
in seinem Namen geführt worden. Nachdem Wilhelm I.
1584 durch Meuchelmord gefallen, übernimmt sein Sohn,
der tapfere und kluge Moritz von Oranien, den Ober-
befehl und wird statt Leicester, der von Elisabeth mit Hülss-
truppen geschickt worden, Statthalter (1587—1625).
1589. Philipp Ii., nachdem er unermeßliche Mittel zur Un-
terjochung der Niederlande vergebens ausgeopfert, tritt die-
selben an seine Tochter Jsabella und ihren Gemahl Al-
brecht, Erzherzog von Oestreich, ab, die aber von der
Union nicht anerkannt werden
Die Holländer erobern den größten Theil der portugiesi-
schen Besitzungen in Ostindien; Gründung der ostindischen
Compagnie 1602. Amsterdam hebt sich gegen Antwerpen,
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Alexander
von_Parma Alexander Wilhelm_I. Moritz_von_Oranien Elisabeth Philipp_Ii Philipp Jsabella Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Holland Utrecht Groningen Friesland Niederlande Ostindien Amsterdam
154 Kriege gegen Frankreich. Luther's Lehre.
n.c.g.
1521. Erster Krieg gegen Franz I. von Frankreich:
Die Franzosen schnell aus Spanien verdrängt, in Italien bei
1522. Bicoca (Marschall von Lautrec durch Prosper Colonna),
und nachdem Karl von Bourbon zum Kaiser übcrgegangcn,
1524. eben so bei Piomagnano unter Bonnivet geschlagen, — Tod
des Ritters Bayard; Italien frei von den Franzosen; aber
der Einfall der Kaiserlichen in die Provence mißlingt; Franz
1525. erobert wieder Mailand, belagert Pavia (Anton von Leyva),
wird geschlagen, gefangen; im folgenden Jahre, unter Be-
dingungen, die er beschwört, entlassen, täuscht er den Kaiser,
und bildet die heilige Ligne,
1526. Zweiter französischer Krieg: Karl von Bourbon
nimmt Mailand, erstürmt Rom, fällt 1527. Der Pabst in
der Engelsburg belagert, gefangen; doch bald durch die Er-
oberungen der Franzosen (Lautree, Andreas Doria von
Genua) in Neapel wieder frei. Doria geht zum Kaiser über,
1529. Frieden zu Cambrai (paix des t)ames).
In Deutschland indessen drohende Religionsunruhen:
Luther arbeitet auf der Wartburg an der Uebersetzung der
Bibel, eifert gegen den neuen Ablaßhandel des Churfürsten
Albrecht von Mainz, stellt in Wittenberg die durch Karlstadts
1522. Bilderstürmerei rc. gestörte Ruhe wieder her, und gewinnt
ungeachtet seines Streites mit Heinrich Vii!. von England
und mit Erasmus (freier Willen) immer mehr Anhänger; er
legt 1524 sein Mönchskleid ab, und vermählt sich im folgenden
Jahre mit Katharina von Bora; seine Lehre findet, nachdem
die Katholischen zu Regensburg durch den päbstlichen
Legaten Campeggio eine Verbindung geschloffen, besonde-
ren Schutz bei dem Landgrafen Philipp dem Großmüthigen
von Hessen, bei dem Churfürsten Jo Hann dem Beständigen
von Sachsen (Friedrich der Weise starb 1525), und dem
Markgrafen Albrecht von Brandenburg, dem Hochmeister
des deutschen Ordens, Herzog von Preussen.
Untergang des unruhigen « Franz von Sickingen,
der, sowie auch Ulrich von Hutten, dem Lutherseinen Schutz
angeboren.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Bicoca Colonna Karl_von_Bourbon Karl Piomagnano Bayard Franz Anton_von_Leyva Karl_von_Bourbon Karl Andreas_Doria_von
Genua Albrecht_von_Mainz Albrecht Heinrich Heinrich Katharina_von_Bora Campeggio Philipp Philipp Friedrich Friedrich Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Franz_von_Sickingen Franz Ulrich_von_Hutten
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Spanien Italien Lautrec Italien Mailand Pavia Mailand Rom Engelsburg Neapel Cambrai Deutschland Wittenberg England Hessen Sachsen Preussen
136
Karl's Kriege gegen Frankreich
N.c.t. den Türken nachgebend, bewilligt, nach wiederholten Ausglcich-
1532. versuchen, den ersten Religionsfrieden zu Nürnberg
(keiner seines Glaubens wegen befehdet rc.).
1534. Der Herzog Ulrich von Würtemberg erobert, von
Philipp von Hessen und Franz I. unterstützt, sein Land wieder,
und führt, von Oesterreich belehnt, Luthers Lehre ein.
1535. Die schwärmerischen Wiedertäufer in Münster (Rott-
mann, Matthiesen, Knipperdolling rc.) vertilgt.
Karl segelt mit Andreas Doria nach Afrika gegen den
Seeräuber Haradin Barbarossa, — Goleta und Tunis
erobert, Christen-Sklaven frei; der vertriebene Mulei Hassen
wieder König von Tunis, Goleta dem Kaiser.
1536. Dritter Krieg gegen Franz von Frankreich, der
in Savoien einbricht. Karl's vergebliche Herausforderung an
ihn; Einfall in die Provence, öor Marseille; Rückzug. Waffen-
stillstand zu Nizza 1538. Vertrauliche Zusammenkunft Karl's
mit Franz in Frankreich.
1537. Indessen Erweiterung des schmatkaldischen Bundes, —
schmalkaldische Artikel durch Luther; das Concil zu
Mantua von den Protestanten verworfen. Die Zwinglianer
gleichen sich mit den Lutherischen aus; der König von Däne-
1538. mark Christian Iii., sowie schon sein Vater Friedrich I.
schließt sich der Reformation an.
1541. Karl's verunglückter zweiter Zug nach Algier, während
Ferdinand eben so gegen Soliman nichts ausrichtct.
1542. Vierter Krieg gegen Franz, der sich mit den Türken
verbindet. Karl überall siegreich, dringt in die Champagne
et», Heinrich Vi0. von England in die Picardie (Paris
1544. bedroht), — Frieden zu Crespy (Karl belehnt seinen Sohn
Philipp Ii. mit Mailand rc.).
Der unruhige Herzog Heinrich der i'üngere von Braun-
schweig wird vom schmalkaldischen Bunde bekriegt, gefangen;
aber Moriz, Herzog von Sachsen, im Zwiespalt mit dem
Churfürsten Johann Friedrich, der 1532 dem Johann
nachgefolgt, tritt aus dem schmalkaldischen Bunde. Mehre
Reichstage bleiben für die Religionsvereinigung ohne Erfolg.
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Extrahierte Personennamen: Ulrich_von_Würtemberg Philipp_von_Hessen Philipp Franz_I. Karl Karl Andreas_Doria Haradin_Barbarossa Barbarossa Franz_von_Frankreich Franz Franz Franz Christian_Iii Friedrich_I. Ferdinand Soliman Franz Franz Karl Karl Heinrich_Vi0 Heinrich Karl Karl Philipp_Ii Philipp Heinrich Heinrich Moriz Johann_Friedrich Johann Friedrich Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Nürnberg Oesterreich Luthers Matthiesen Afrika Goleta Tunis Tunis Goleta Savoien Marseille Nizza Frankreich Mantua Algier England Paris Mailand Sachsen
Siege Augen'.s und Marlbvreugh's^ Joseph %
153
Der englische Herzog von Marlborough macht in denn.ñ.g.
spanischen Niederlanden Eroberungen, und Eugen liefert in
Italien bei Luz zara ein blutiges Treffen gegen Vendóme.
Auch der Einfall der Baiern und Franzosen (Marschall Villar«)
in Tyrol wird durch die Tyroler unter Martin Sterzing1703.
und Ocsterreicher unter Guttenstein zurückgeschlageu.
Der Herzog von Savoyen sowie der König von Portu-
gal, Peter Ii., schließen sich der großen Allianz an; daher
der Sohn des Kaisers, Erzherzog Karl, als Karl Iii. von
seinem Vater zu Wien zum Könige von Spanien erklärt,
1704 in Portugal landet.
Sieg Marlborough's mit Ludwig von Baden gegen die
Baiern und Franzosen auf dem Schellen berge und mit
Eugen in der großen Schlacht bei Höchstädt. Ganz Baiern 1704.
in den Händen der Kaiserlichen; auch Landau erobert.
Leopold stirbt zu Wien, nachdem er sieben und vierzig
Jahre regiert; ihm folgt sein Sohn
12) Joseph I. als Kaiser, der den Krieg um so nach-1705.
drücklicher sortsctzt.
Eugen eilt dem in Italien bedrängten Herzog von Sa-
voyen zu,Hilfe, unentschiedenes Treffen bei Casiano. Marl-
borough siegt bei Villemont, und in Spanien erobert Karl
Iii. mit englischen Hilfötruppen Gibraltar 1704 und Barce-
lona 1705.
Der Churfürst von Baiern und Köln, sowie der Herzog 170&
von Mantua in der Reichsacht. Ludwig von Baden muß
mit dem.reichshcere über den Rhein zurück, stirbt; aber
Marlborough und der holländische Feldmarschall Ouverkerk
siegen bei Ramillies unweit Belle-Alliance, und unterwerfen
fast die gesammten spanischen Niederlande; auch in Italien
schlägt Eugen die Franzosen, rettet Turin, — das Hcrzog-
thum Mailand und Königreich Neapel frei von den Franzosen.
In Spanien siegt indessen die Partei Philipp's. 1707.
Sieg Eugen's und Marlborough's bei Oudenarde gegen 1708.
Vendóme; Ludwig Xiv. in seinen Hilfsquellen erschöpft,
sucht vergebens zu unterhandeln; auch nach einer abermaligen
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Extrahierte Personennamen: Joseph_% Marlborough Eugen Eugen Peter_Ii Karl Karl Karl_Iii Karl Ludwig_von_Baden Ludwig Eugen Eugen Leopold Leopold Joseph_I. Eugen Casiano Karl
Iii Karl Ludwig_von_Baden Ludwig Marlborough Ouverkerk Eugen Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Italien Baiern Tyrol Spanien Portugal Baiern Baiern Landau Wien Italien Spanien Baiern Mantua Rhein Italien Mailand Neapel Spanien
Buon a pari e. Frieden zu Eampo Formio. 107
«.S.s.
Erzherzog Karl Oberbefehlshaber der verbünde-
ten Rheinarmee, wahrend in Frankreich durch die neue Dircc-1796.
torialverfassung Buonaparte zum Obergeneral berufen, in
Italien seine glücklichen Eroberungen beginnt. Die Lombardei
wird eingenommen; Frieden mit Sardinien, Neapel und dem
Pabste. Kleber und Betevre mit Bernaclotte vom Unterrheine
über Wetzlar vordringend, und Lloreau mit Joimlau in
Schwaben eüchrechend, müssen zwar vor dem Erzherzog
zurückweichen; aber Buonaparte bleibt siegreich in Italien 1797.
(Mantua kapitulirt) und dringt in gewagtem Zuge in Oester-
reich ein. Venedig wird von den Franzosen eingenommen,
die alte genuesische Republik in die ligurische, und Mai-
land, Modena, Romagna, Bologna und Ferrara in die
cisalpinische Republik verwandelt. Darauf nach den
Friedensunterhandlnngen zu Udine der Frieden zu Campo Okt.
Formio: Oesterreich verliert seine Niederlande und die cisal-
pinische Republik, erhält Istrien, Dalmatien mit dem vene-
nanischen Gebiete auf dem Festlande. Der Frieden scon-
greß wegen des Reiches zu Rastadt von den Franzosen
wenig beachtet. Mainz mit dem linken Rhcinufer plötzlich von
ihnen besetzt. Die Umwälzungen schreiten fort:
Rom eine Republik durch Bertllter. Der Pabst Pius 1799.
Vi. stirbt als Gefangener zu Valence.
Die Schweiz — helvetische Republik.
Buonaparte segelt mit seiner in Brest erbauten Flotte
plötzlich nach Aegypten, nimmt Malta, Alexandrien, Cairo
(Schlacht bei den Pyramiden); aber Nelson vernichtet seine
Flotte bei Abnkir. Kriegserklärung der Pforte gegen Frank-
reich. •— Indessen der von neuem gegen Frankreich auftretende
König Ferdinand Iv. von Neapel schnell wieder bezwungen,
flüchtet nach Sicilien, — Parthenoplische Republik. 1799.
Oesterreich, durch Frankreichs Uebermuth gereizt, ver-
bindet sich mit Rußland, England, Neapel und der Pforte.
b) Zweiter Krieg des Kaisers gegen Frankreich
1799—1801, Frieden z u Luneville.
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Extrahierte Personennamen: Eampo_Formio Karl_Oberbefehlshaber Karl Romagna Buonaparte Nelson Ferdinand_Iv Ferdinand Frankreichs_Uebermuth
Extrahierte Ortsnamen: Rheinarmee Frankreich Italien Sardinien Neapel Wetzlar Schwaben Italien Mantua Oester- Venedig Modena Bologna Ferrara Oesterreich Istrien Dalmatien Mainz Rom Valence helvetische_Republik Brest Malta Frank- Frankreich Neapel Sicilien Parthenoplische_Republik Oesterreich England Neapel Frankreich
Griechenland. Perikles.
34
v.c.e. Sinn für Kunst und Wissenschaft auf ihre höchste Stnfe.
Die Spannung in i t Sparta nimmt indessen beim Ueber-
gewichte des demokratischen Princips immer mehr eine
feindliche Richtung.
Pcriklcs, des Xanthippos Sohn, weiß sich durch Be-
günstigung des Volkes an die Spitze der demokratischen Partei
in Athen empor zu heben; der Einfluß des aristokratischen
Areiopagos wird geschmälert; die Bundeskasse von Delos
nach Athen verlegt; der Richtersold eingeführt; die Hafen-
maucrn vollendet, Bundesgenossen gedrückt rc. Vergeblicher
Zug nach Aegypten. Wiederholte Kämpfe gegen die mit
Sparta verbundenen Korinthier und Aegineten. Niederlage
457. der Athenäer.bei Tanagra; aber Siege des Myronides
und Tolmidas im Peloponnes wie in Böotien.
450. Kimon bewirkt einen fünfjährigen Waffenstillstand, stirbt
auf seinem Zuge gegen Cypern., — Kimonischer Frieden.
449. Ende des persischen Krieges. Allgemeine Rich-
tung auf den inneren Zwiespalt der um die Hege-
monie streitenden Machte.
Delphier von Sparta, Phokeer von Athen im heiligen
Kriege unterstützt. Tolmidas fällt gegen die böotischen Ari-
stokraten.
Perikles sucht vergebens den Frieden zu erhalten, ge-
445. winnt Euböa, und nachdem auch der neue Waffenstillstand
ohne Erfolg bleibt, zeigt er sich als unumschränkter Gebieter
des athenäischen Staates (höchste Blüthe der Künste und
Wissenschaften, — Propyläen, Parthenon rc.), bezwingt
Samos und Byzantion, unterstützt Korkyra im Kampfe
gegen Korinth und läßt das empörte Potidäa belagern.
Die Spartaner beschließen in einer Versammlung ihrer Ver-
bündeten den Krieg gegen die ihnen verhaßten Athcnäer, und
ihre drei Gesandtschaften werden in Athen mit ihren Forde-
rungen durch die Rede des Perikles abgewiesen. So rüsten
sich beide Theile zum unvermeidlichen Vertilgungskampfe.
Mit den vielfach vermehrten Gottheiten wächst auch die Zahl der
Tempel, der Feste und Opfer, und der äussere Glanz der Religions-
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168
Frieden z u L u n e t i 11 p.
n-C.g. Die Franzosen unter ^ourckan und Bcrnadotte werden
abermals durch den Erzherzog Karl über den Rhein zurück-
gedrängt; die Unterhandlungen in Rastadt abgebrochen (Ge-
sandtenmord); auch in Italien siegen die Oesterreichcr mit
Russen unter Suwarov gegen Moreau und Macdonald.
Aber in der Schweiz werden Oesterreicher und Russen unter
Korsakov, wahrend das deutsche Reich sich thcilweise für
den Krieg erklärt, von Soult und Massena geschlagen, und
Suwarov, ans Italien herandringend, muß sich nach Ober-
schwaben zurückziehen. Paul I. ruft seine Truppen ab.
2m Innern von Frankreich große Zerrüttungen; im
Directorium Zwiespalt. Da erscheint plötzlich Buonaparte
aus Aegypten, wo er, nach der vergeblichen Belagerung von
Acre, den General Kleber zurückgelassen; er stößt die Ver-
fassung um, und errichtet die Consularregicrung mit drei
Dec. zehnjährigen Consuln *). Kriegsrüstungen nach allen Seiten
1800. hin. Darauf schlägt Moreau die Oesterreicher unter Krey in
Baiern; Buonaparte selbst geht über die Alpen nach Italien,
und schlägt mit Hilfe des Generals vcsaix die vorgedrunge-
ucn Oesterreichcr unter Melas in der blutigen Schlacht bei
Marcn^o; ganz Italien wieder gewonnen, und nachdem
Moreau nochmals bei Hochstädt und bei Hohenlinden
1801. gesiegt, und bis Linz vorgerückt war, erfolgte der Frieden
zu Luneville (Februar) zwischen Frankreich, dem Kaiser und
Reiche: Frankreich erhält das ganze linke Rheinufer, sowie
die batavische, helvetische, ligurische und eisalpinische Republik
anerkannt; der Herzog von Parma erhält das Großherzogthum
Toskana, sein Erbprinz alsbald König von Etrurien; Ent-
schädigungen im Reiche. Auch mit den übrigen Mächten
Frieden: mit Rußland, wo, nach dem Tode Paul's I.,
Alexander I. gefolgt war, zu Paris, eben so mit der
#) Er selbst ist der erste, Cambaceres und Lebruu sind die beiden
andern Consuln; an sie schließt sich ein Erhaltungssenat von achtzig
Mitgliedern, ein gesetzgebender Körper von dreihundert, ein berathendes
Tribunal von hundert, und ein Cassations-Tribunal von acht und vierzig
Mitgliedern rc.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Macdonald Soult Krey Paul's_I. Alexander_I.
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Italien Schweiz Italien Frankreich Baiern Italien Italien Linz Frankreich Frankreich Etrurien Paris
1047
1053
1000
1072
1008
1130
1154
1190
1194
1254
12 5
1282
258 Siebenter Zeitraum.
Söhne des Grafen Tancred von Hauteville, von d neu Robert
Guiscard, der schlaueste', sich vom Papste Leo Ix., den er ge-
fangen genommen, mit Apulien belebnen ließ, und nahm alsdann
den Tatel eines Herzogs von Apulien und Calabrien
an. «Lein ;ungster Bruder, Roger, fügte diesen Eroberungen
noch Sicilien bei, und brachte, nach dem Absterben seines Bru-
ders und dessen Söhne, sammtliche Lande an sich. Sein Sohn
Roger kl. vollendete die Eroberung Unteritaliens nebst Neapels
und nannte sich zuerst: König bei d e r S i c i li e n; Paler-
m o war die Hauptstadt und Sicilien galt für das Hauptland,
woher auch jener Name. Schon in den nächsten Regenten,
Wilhelm I. (f 1166), Wilhelm Ii (st 1189), regte sich
der heldenkübne Geist der Normannen nicht mehr. Mit letzterem
erlosch der Stamm Tancreds, und der Kaiser Heinrich Vi. erhob
Ansprüche auf das Königreich beider Sicilien vermöge seiner Ge»
mahlin Constanze, der Tochter Rogers !!. Der deutschen
Oberherrschaft abgeneigt wählten die Sicilianer einen natürlichen
Sohn Rogers, Tancred, zum Könige, welcher Heinrichs Vi.
Eroberungsversuch auf Unteritalien auch glücklich vereitelte. Doch
Tancred starb und die Wahl seines unmündigen Sohnes Wil-
helm I!k. überlieferte denselben nur dem erbitterten Hohenstaufen
zu Gefangenschaft und Tod. Bis zum Absterben Konrads Iv. stan-
den beide Sicilien unter dem Scepter der ho hen stau fischen
Kaiser, welchen alsdann K ar l von An j o u an sich riß und seine Dy
nastie nach Italien verpflanzte. Doch trennte sich Sicilien von
dem Festlande durch die sicilkonische Vesper und blieb 160
Jahre hindurch bei dem Hause Aragonien, auf das es durch
Peter Mi. überging, den Gemahl Constantia's, der Tochter Man^
freds, der ein natürlicher Sohn des Kaisers Friedrich Ii. war.
Wahrend Unteritalien zu einem großen monarchischen
Staate verschmolz, schied sich Oberitalien in viele kleine Frei-
staaten. Mailand, an der Spitze des lombardischen Stadte-
bundes, erlangte, nach vielen Drangsalen, durch den Frieden
von Consta nz, 1183, doch endlich große Freiheiten, welche
Heinrich Vi., einzig mir Unteritalien beschäftigt, nicht antasten
wollte, Friedrich Ii. aber nicht zu beeinträchtigen vermochte. Das
Haus Anjou strebte zwar nach Gesammtherrschaft ip Italien, und
die bisherigen Parteinamen Guelfen und Ghibellinen er-
hielten eine ganz veränderte Bedeutung, indem man alsdann unter
ersteren Freunde, unter letztem Fein d e der Franzosen ver-
stand; doch kam ein solcher Gesammtverein nie zu Stande, wohl
aber übten einzelne Familien harte Tyrannei über ihre Mitbürger
und Mailand seufzte schwer unter der der D e ll a T o rr e. Vene»
big und Genua erblüheten vornamlich wahrend der Kreuzzüge,
berührten sich aber feindselig in ihren Schisfftchrts - und Handels-
v rrheilen. Jenes gewann bei Errichtung, dieses bei Zerstörung
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TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Robert
Guiscard Leo_Ix. Leo_Ix. Wilhelm_I. Wilhelm Heinrich_Vi Heinrich Rogers Rogers Heinrichs Konrads Peter_Mi Friedrich_Ii Friedrich Consta Heinrich_Vi Heinrich Friedrich_Ii Friedrich
Deutsche Kaiser au5 dem Hause Oestreich. 267
gab er, statt des bisher üblichen herz oglichen den erzherzog-
lichen Titel, 1453. Ec wählte in den letzten Jahren seiner
Regierung seinen Sohn Maximilian zum Milregenten und ^
entzog sich den Geschäften ganz. Deutschland allein war stehen
geblieben, während alle übrige Staaten in dieser bewegten Zeit fort-
schrittcn; in Italien erlosch des Kaisers Ansehen völlig, den Besitz
von Burgund und den Niederlanden verdankte man glücklichen
Umständen. Friedrich Ii!. starb an der Ruhr in seinem 78. Ws
Jahre, die ihn befiel, nachdem er nach einem Fasttage auf einmal
acht Melonen gegessen und Wasser darauf getrunken hatte.
Maximilian I. trat die Regierung in der vollen Kraft
des Mannesalters, im 34. Jahre, an. Das scheidende Nitterthum '(i.q
und der erwachende Geist der Wissenschaft schienen sich in ihm zu ^ 20
gatten, denn der Waffenfertigkeiten war er Meister, redete die la-
teinische, französische und italienische Sprache mit Fertiqkeit und
fühlte sich heimisch auf dem Gebiete damaliger Gelehrsamkeit
Durch seine Vermählung mit Maria von Burgund erwarb er
die Niederlande; da Maria aber nach wenig Jahren starb, 1482,
erkaltete der Unterthanen Eifer für ihn^ daher gelang es dem län-
dergierigen Könige von Frankreich, Ludwig Xi. das Herzogthum
Burgund an sich zu reißen.
Deutschlands innere Angelegenheiten beschäftigten Maximilian
zunächst. Er berief einen Reichstag nach Worms und das von 14?5
hier aus erlassene Edikt hob das Recht der Fehden auf, gebot ei-
nen ewigen Landfrieden, (früher war derselbe nur auf ge-
wisse Zeitfristen geschlossen worden,) und verurtyeilte den Uebertre-
ter so wie auch die, welche ihn gastlich aufnähmen, zu einer Buße
von 2000 Mark Goldes und zur Reichsacht. Damit das Recht
gesprochen werde nach Vernunft und Unparteilichkeit, errichtete der
Kaiser das R e i ch s k a m m e r g e r i he zu Frankfurt, und somir
geschah der erste entscheidende Schritt, die rohe Selbsthülfe unter
das Gesetz zu beugen. Maximilian vermählte sich in zweiter Ehe
mit Blanca, der Tochter des Herzogs von Mailand, Sforza;
um so mehr richteten sich daher seine Blicke nach Italien, als
der König von Frankreich, Karl Viii., gleichsam lustwandelnd,
Neapel ohne Schwertstreich eroberte. Der Papst, Alexander V? „ 149 8
Ferdinand der Catholische, König von Aragonien und Maximilian
vereinigten sich mit den Italienern, wodurch Karl gezwungen wur-
de, Neapel und Italien überhaupt eben so schnell zu räumen, als
er es gewonnen hatte. Eine Doppelheirath ward folgenreich ge-
stiftet zwischen dem Hause Ferdinands und Maximilians, denn des
letzlern Sohn, Philipp, vermählte sich mit der spanischen Prin-
zessin Johanna, und deren einziger Bruder Johann mit des
Kaisers Tochter Margaretha. Dieß bereitete Spaniens Ver-
bindung mit dem deutschen Reiche vor; Johann starb frühzeitig,
seine älteste Schwester, Jsabeila, Königin von Portugal, folgte
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Maximilian Maximilian Friedrich_Ii Friedrich Maximilian_I. Maria_von_Burgund Maria Maria Maria Ludwig_Xi Ludwig Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Sforza Karl_Viii Karl Alexander_V Alexander Ferdinand Maximilian Maximilian Karl Karl Ferdinands Maximilians Philipp Philipp Johanna Johann Johann Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Burgund Niederlanden Frankreich Burgund Deutschlands Worms Frankfurt Mailand Italien Frankreich Neapel Aragonien Neapel Italien Ferdinands Maximilians Spaniens Portugal
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Achter Zeitraum.
Oberitalien blieb immer in kleine Staaten gesondert, die
sich theils einzeln befehdeten, theils mit dem Auslande gemeinschaftliche
Sache machten und an den vorkommenden Kriegen Theil nahmen.
Sav o i en .ging aus den Trümmern des ehemaligen Königreichs
Burgund, der fränkischen Monarchie und dem Königreiche Italien
hervor. Zu Anfänge des 11. Jahrhunderts regierte der Graf
Berthold, der muthmaßliche Stammvater der nachfolgenden
Grafen, selbständig über die Grafschaft Savoien. Durch ein
kluges Anschmiegen an den Kaiser, durch Heirathen, Kaufe und
Eintausch vergrößerten sie allmahlig ihr Gebiet, und gelangten zu
höherer politischer Wichtigkeit. Amadeus Vi. legte hierzu den
Grundstein 1383, indem er die Untheilbarkeit der Lander und ihre
Vererbung nach der Erstgeburt in einem Testamente ausfprach.
Die Grafschaft Nizza kam zu Savoien 1399, und 1416 erhielt
der Graf Amadeus Viii. vom Kaiser Sigismund den Titel eines
Herzogs. In den nachmaligen Kriegen zwischen Frankreich und
Deutschland befolgten die Regenten weislich die Politik schwacher
Staaten, des klugen Zögerns/ Nachgebens oder Anschließens an
einen mächtigem. In Mailand gelangte die Familie Vis-
conti zu hohem Glanze und Ansehen, denn Matthäus Dis-
konti erhielt vom Kaiser Heinrich Vii. den Titel eines kaiserlichen
Statthalters (Vicarius) von Mailand, 1310, und Johann Gale-
azzo Diskonti wurde vom Kaiser Wenzeslaus zum Herzoge er-
hoben, 1395. Der Mannsstamm der Viskonti erlosch 1447, und
Frankreich hatte Ansprüche auf die Nachfolge, weil der Her-
zog Ludwig von Orleans mit der Schwester der beiden letzten
Herzoge Johann Maria und Philipp Maria vermahlt war. Allein
Franz Sforza, dessen Ahne sich vom Bauer zu einem mäch-
tigen Condorriere oder Hauptmann einer Söldnerschaar erhoben,
erlangte die herzogliche Würde durch seine Gemahlin Blanca
Maria, eine natürliche Tochter des letzt verstorbenen Herzogs Phi-
lipp Maria, 1450; Frankreich aber behauptete fortwährend seine An-
sprüche auf Mailand, welche auch Ludwig Xii. mit dem Schwerte
geltend machte, 1400, und Franzi. 1515. Ein Gegenstand des
Haders zwischen dem Kaiser Karl V. und seinem Nebenbuhler
Franz I. brachte es Karl zuletzt als ein Lehen an sich und verlieh
es,nachdem Absterbendes letzten Sprößlings der Sforza, Maximilian
Sforza, feinem Sohne Philipp Ii. von Spanien, 1535. In
dem republicanischen Florenz gelangte, nach endlosen Kriegen
und Kämpfen zwischen der Adels-und Volkspartei die Familie der
Mediceer durch Betriebsamkeit und glückliche Unternehmungen
im Handel zu Macht und hohem Ansehen. J ohann von Me-
dici begleitete 1421 die ehrenvolle Staatswürde eines Gonfaloniere
d- Gustizia und i interlie^ zwei Schne, 1429, Cos mus und
L o r e n z o, wovon jener den Glanz vorbereitete, welcher das Haus
der Mediceer durch Reichtbum und Beschntzung der Kunst? und
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Extrahierte Personennamen: Berthold Amadeus Sigismund Heinrich_Vii Heinrich Johann_Gale- Johann Wenzeslaus Ludwig_von_Orleans Ludwig Johann_Maria Johann Maria Philipp_Maria Philipp Maria Franz_Sforza Franz Blanca
Maria Maria Maria Maria Ludwig_Xii Ludwig Franzi Karl_V. Karl_V. Franz_I. Karl Karl Sforza Maximilian
Sforza Maximilian Philipp_Ii Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Oberitalien Königreichs
Burgund Italien Nizza Graf_Amadeus Frankreich Deutschland Mailand Mailand Frankreich Frankreich Mailand Spanien Gustizia