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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 132

1902 - Karlsruhe : Lang
— 132 — wieder aufzuheben. Allein alle Maßregeln Metternichs und des Bundestag es vermochten nicht, den Sinn für die Einheit, Größe und Freiheit des deutschen Vaterlandes zu unterdrücken. Jahre 1848 die Franzosen ihren König Ludwig -Philipp verjagt und die republikanische Staatsform eingeführt hatten, wurde in ganz Deutschland die Forderung erhoben, daß der Willkürherrschaft des Bundestages ein Ende gemacht, daß ein deutscher Reichstag berufen und jedem Deutschen das gebührende Maß von bürgerlicher Freiheit gesetzlich bewilligt werde, ar1l- 'Regierungen zeigten sich nachgiebig, weil ein allgemeiner Ausland drohte. Ein deutsches Parlament (Reichstag) ver-lammelte sich m der Paulskirche zu Frankfurt am Main; der Bundestag wurde abgeschafft und ^"Erzherzog Johann von Österreich zum Reichsverweser ernannt. Das Parlament stellte die Grundrechte der Deutschen sejt und beriet eine Verfassung des Deutschen Reiches. Allein zu Ansang des Jahres 1849 trat Spaltung ein; ein Teil des Parlaments wollte, daß das alte wiederhergestellt und der Kaiser von Österreich deutscher Kaiser werde, ein anderer ^eil wollte, daß der König von Preußen die deutsche Kaiserkrone erhalte; eine zahlreiche Partei wollte von keinem Kaiser und Reiche wissen, sondern verlangte die republikanische Staatsform. Hierdurch ging alles Gute, was im ^ahre 1848 angestrebt und ins Werk gesetzt worden war, wieder verloren; in Baden, der bayerischen Psalz und im Königreiche Sachsen brachen Ausstände aus, die durch die Truppen des Königs von Preußen unterdrückt wurden. Im Jahre 1850 wurde der Bundestag wiederhergestellt, und um die Einigung des Vaterlandes, ^ die Berufung einer Volksvertretung beim Bundestage, die Gewährung bürgerlicher Freiheit stand es aus mehrere Jahre nicht besser als vor 1848. . ~er ^önig, der in dieser Zeit in Preußen regierte, war Friedrich Wilhelm R . (1840—1861). Schon bei seiner Thronbesteigung gelobte er, er wolle ein gerechter Richter, eiu treuer, sorgfältiger, barmherziger Fürst, ein christlicher König sein; er wolle dav Beste, das Gedeihen, die Ehre aller Stände und aller Volksstämme mit gleicher Liebe nmsassen, pflegen und fördern. Im Jahre 1850 gab er seinem Volke eine Verfassung. Unter feiner Regierung nahm der Handel einen neuen Aufschwung durch den Bau der Eisenbahnen. Die erste Eisenbahn ans deutschem Boden fuhr zwischen Fürth und Nürnberg im Jahre 1835. Die Berlm-Potsdamer Bahn wurde 1838 eröffnet. Friedrich Wilhelm wohnte der Eröffnungsfahrt als Kronprinz bei. Unter seiner Regierung trat auch die Telegraphie in den Dienst des öffentlichen Verkehrs. Am 1. Januar 1849 durchflog, die erste telegraphische Depesche auf dem elektrischen Drahte Deutschland.

2. Die Zeit der Umwälzungen - S. 35

1909 - Leipzig : Hirt
116. Staatliches Leben in Deutschland 18151840. 35 von Waren und Personen herzustellen.^) Die erste deutsche Eisen-bahn wurde 1885 von Nrnberg nach Frth gebaut (Bild 26), die 1835. erste preuische 1838 von Berlin nach Potsdam. ^) 1838. c) Viele Techniker machten Versuche, die Dampfkraft zum Antrieb von Schiffen zu verwenden, und 1807 gelang dem Amerikaner Fulton 1807. die erste grere Dampfschiffahrt. Seit 1818 fuhren Dampfschiffe auf dem Rhein und der Elbe. 5. Der Telegraph. Zur schnellen Befrderung von Nachrichten auf groe Entfernungen kam in Frankreich zur Zeit der Revolution der optische Telegraph auf. Trotz seiner erheblichen Mngel fand er auch in Deutschland Eingang. Sein Nachfolger war der heute der die ganze Erde verbreitete elektromagnetische Telegraph, der zuerst 1833 von Gau 1833. und Weber in Gttingen ausgefhrt wurde. Der Amerikaner Morse erfand den Schreibapparat dazu. Wo werden heute hnliche Vorrichtungen wie der optische Telegraph zur Zeichen-gebung gebraucht? Welche Bedeutung hat der Telegraph fr den Handel, fr die Eisenbahnen, fr die Schiffahrt, fr die Witterungskunde, fr die Zeitungen, im Gerichtswesen, im Kriege, bei Unglcksfllen? 116. Staatliches Leben in Deutschland von 1815 bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. 1. Die Berfasstmgsfrage in den Einzelstaaten. Durch die Ereignisse der letzten Zeit war das Bedrfnis des Volkes lebendig geworden, durch Teilnahme an der Gesetzgebung an den Schicksalen des Vaterlandes mitzuwirken. Doch besa nur ein geringer Teil des Volkes die dazu ntige politische Bildung. Die Forderung der Bundesverfassung, da in den Einzelstaaten landesstndische Vertretungen eingefhrt werden sollten, wurde zuerst von dem Groherzog Karl August von Weimar, t>em Freunde Goethes, erfllt. Andere Mittel- und Kleinstaaten folgten dem Beispiel, Wrttemberg nach erbitterten Kmpfen, an denen sich Uhland als Vorkmpfer fr Freiheit und Volksrecht lebhaft beteiligte. In sterreich war der allgewaltige Metternich magebend, der nur Herr-schen wollte, und Kaiser Franz folgte seinem Rate, es halt beim alten zu lassen". In Preußen erschien es wegen der neuen Provinzen, die fr den Staat noch kein rechtes Interesse haben konnten, nicht geraten, eine Gesamtvertretung einzufhren, und so blieb es auch hier vorlustg beim alten. Doch fhrte der König, um das Volk allmhlich fr seine staatliche Aufgabe zu erziehen, 1823 Provinzialstnde ein. 1823. 2. Die Unterdrckung der Einheits- und Freiheitsbestrebnngen. Durch die Grotaten der Nation auf den Schlachtfeldern sowohl wie auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst war das National-gefhl mchtig gestrkt worden, und so verband sich mit dem Verlangen nach greren Rechten der Wunsch einer besseren Einigung der deutschen

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 108

1886 - Berlin : Hofmann
108 Geschichte der neueren Zeit. 2. Brandenburg (der große Kurfürst!) erhält Hinterpommern (obgleich es gerechten Anspruch auf ganz Pommern hatte) und die Bistümer Halberstadt, Minden, Camin und Anwartschaft aus Magdeburg. Diese Bestimmungen waren von weltgeschichtlicher Wichtigkeit, weil Brandenburg a) in Gegensatz zu Schweden trat, welches Vorpommern nebst den Mündungsgebieten der Weser und Elbe bekam, b) durch die zerstreute Lage seiner Besitztümer aus eine allgemein deutsche Politik gewiesen wurde. 3. Frankreich behielt Metz, Toul, Verdun und gewann dazu die Saudgrafschaft Elfaß und andere Gebiete am Oberrhein. Auch erhielt es fortan durch feine Gefandtfchaft am deutschen Reichstage Gelegenheit, seinen unheilvollen Einfluß auf unsere Geschichte ausüben. B. Innere Veränderungen. 1. Der Augsburger Religionsfrieden wurde gewährleistet und auch die Reformierten sollten an ihm teilnehmen (der geistliche Vorbehalt aufgehoben!). Hinsichtlich der Besitzverteiluug zwischen Katholiken und Protestanten sollte das Jahr 1624 als Richtschnur gelten. 2. Die Macht des Kaisers wurde vollends unterbunden, indem den einzelnen Reichsständen volle Selbständigkeit (droit de sou-verainete) zuerkannt wurde. Wenn durch diese Bestimmung die alte Gestalt des deutschen Reiches gänzlich zerstört wurde, so legte sie andererseits die Grundlage, auf welcher nun Brandenburg-Preußen sich entwickeln und zu der Erfüllung seiner Sendung heranreifen konnte: das deutsche Reich iu anderer besserer Gestalt wieder herzustellen! § 64. Folgen des dreißigjährigen Krieges. Dem Volksleben hat der große Krieg tiefe Wunden geschlagen. Deutschland glich vielfach einer Wüstenei; volkreiche Städte und Dörfer waren vollständig verschwunden; statt weiter Strecken früher gut angebauten Landes sah man wilde Heide. „Die Hälfte der Bevölkerung war durch Schwert, Hunger und Seuchen dahingerafft." „Die Stadt Augsburg z. B. zählte einst über 90 000 Einwohner: nach dem Kriege schlichen noch 6000 Bewohner durch die weiten, stillen Gassen." Die furchtbaren Leiden, der Mangel jedweder Rechtssicherheit hatte den sittlichen Sinn des Volkes tief entarten lassen. Die Handelswege zwischen Nord und Süd, Ost und West, noch im Reformationszeitalter belebt von fröhlichen Kaufleuten und reichen Warenzügen, lagen verödet. Dafür machten Abenteurer aller

4. Geschichte der Neuzeit - S. 68

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
68 Zur Erweiterung: Die Reformationszeit. 3. Die Belagerung Magdeburgs benutzte der junge Kurfürst, um den Krieg gegen den Kaiser zu rsten. Zugleich wurde Karls Absicht offenbar, seinen finstern Sohn Philipp zum deutschen König whlen zu lassen: in der fortdauernden Vereinigung aller Habsburgischen Lnder erblickten auch die katholischen Fürsten sowie Frankreich eine Gefahr. So glckte Moritz' khner Handstreich. Ter Kaiser war krank und tief gebeugt. Sein Wunsch, Metz den Fran-zosen wieder zu entreien, milang infolge von Seuchen, die in seinem Heer ausbrachen. Da berlie er seinem Bruder Ferdinand die Verhand-lungen mit den Protestanten und nachher auch die Kaiserkrone. 4. Ferdinand I. verwaltete seit dem Wormser Reichstag die fter-reichischen Erblande. Im Gegensatz zu seinem Bruder hatte er sich ganz zum Deutschen entwickelt. Ein lebhafter und wohlwollender kleiner Herr, stand er mit den Fürsten beider Bekenntnisse in freundschaftlichen Beziehungen. So gelang ihm die Aufrichtung des Augsburger Religions-friebens. Die Grundlage bildete die Kirchenhoheit der Fürsten, das jus reformandi: katholische wie protestantische Fürsten hatten die Befugnis, ihren Untertanen ihren eigenen Glauben aufzuzwingen: cuius regio, eius religio, sagte man. Wer sich dem Elaubenszwang nicht fgen wollte, geno fortan das Recht der Freizgigkeit": er durfte seine Habe verkaufen und auswandern. Kirchenfrsten sollten, wenn sie zur Reformation bertraten, ihren Sitz verlieren: das war der geistliche Vorbehalt", den die Protestanten ausdrcklich ablehnten. Die Kircheneinheit mar gesprengt. Der Papst wurde nicht gefragt, das Konzil nicht erwhnt. An die Stelle des Oberhauptes der Kirche trat in protestantischen Lndern der Landesherr. Mit der Herrschaft der die Landeskirchen und die Gewissen ihrer Untertanen hatten die Fürsten einen bedeutsamen Zuwachs an Macht gewonnen. 7. Albrecht Drer (14711528). 1. Der Handel, der die ganze damals bekannte Welt umspannte, brachte in die deutschen Städte einen unerhrten Reichtum. Die groen Kaufmannshuser wurden Pflegesttten feiner Sitte; in ihren Slen, ihren Grten voll Tulpen, Nelken, Flieder und Hyazinthen bewegte sich die vornehmste Gesellschaft. Karl V. war bei Fugger in Augsburg zu Gast, und sein Neffe, Erzherzog Ferdinand, whlte die Augsburger Kaufherrn-tochter Philippine Welser zur Gemahlin. Auch die Wissenschaften blhten. 11543 Der ostpreuische Domherr Kopernikus wies die Umdrehung der Erde und der andern Planeten um die Sonne nach; der Westfale Kremer (Mercator) entwarf fr den Gebrauch der Seefahrer seine Projektion"

5. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 51

1903 - Karlsruhe : Lang
— 51 - Verkehr wurde unter Benutzung der neuen Fortschritte gehoben. Im Jahr 1835 erfolgte der Anschluß Badens an den deutschen Zollverein; 1838 wurde der^.bedeutsame Beschluß gefaßt, Großherzog Leopold im Kreise seiner Familie. eine staatliche Eisenbahn von Mannheim bis Basel zu bauen. Der Anfang dieser ersten Staatsbahn in Deutschland, die Strecke Mannheim—heidelberg, wurde am 12. Sept. 1840 eröffnet. Um ihr Zustandekommen hatten sich besonders die Staatsmänner Nebenius und Winter verdient gemacht, denen 4*

6. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 131

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 131 5. Ob sich der Canal souteniren und nicht einer Versandung unterworffen seyn werde? Da die Elbe bekanntermaen vielen Sand mit sich zu führen pfleget. 6. Ob die zu Fertigung dieses Canals erforderlichen Kosten nicht durch ein oder andere Moyens aufzubringen feynd, sondern da Se. Kgl. Maj. solche aus dero Cassen herschieen drsse?..... 7. Ob durch Anlegung dieses Canals nicht eine interessante Handlung und Communication zwischen Stettin und denen Churmrkischen und Magdeburgischen Stdten zu etabliren? und durch was vor Mittel solches zu etabliren und zu facilitiren sey? Se. Kgl. Maj. wollen demnach der alle vorstehende puncte einen kurtzen und deutlichen Bericht (von) dero General-Directorio erwarten, damit, wenn der Canal practicable und ntzlich ist, sofort die. . . Veranstaltung dazu gemacht und wo es mglich ist, noch in diesem Jahre in fertigem Stande gebracht werde. Potsdam, den 15. Mrz 1743. Friedrich. 74. Kirchen- und Schulwesen unter Friedrich dem Groen. A. Glaubensfreiheit. Quelle: 2 Randverfgungen des Knigs aus dem Jahre 1740. - Fundort: O. Tschirch, Friedrich der Groe. Leipzig o. I. Teil 8. S. 29. a) Ein Katholik bittet um das Brgerrecht in Frankfurt a. O. Alle Religionen feindt gleich und guht, wan nuhr die Heute, so sie profesiren, Erlige leute feindt, und wen Trken und Heiden Ehmen und wollen das Land ppliren, so wollen wir sie Mosqueen und Kirchen bauen. Fr. b) Das geistliche Departement fragt an, ob die rmisch-katholischen Schulen bleiben sollen". (22. Juni 1740.) Die Religionen mssen alle tolleriret werden und mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben, da keine der andern Abruch tuhe, den hier mus ein jeder nach feiner Fasson selich werden. Fr. B. Ansichten des Knigs der Religion und die Geistlichkeit. Quelle: Politisches Testament Friedrichs des Groen von 1752. bersetzung aus dtm Abdruck des franzsischen Textes bei G. Kntzel a. a. O. 83b. 2. S. 8435. Katholiken, Lutheraner, Reformierte, Juden und zahlreiche andere christliche Sekten wohnen in meinem Staate und leben friedlich beieinander. Wenn der Herrscher aus falschem Eifer auf den Gedanken kme, eine dieser Religionen zu bevorzugen, so wrden sich sofort Parteien bilden und heftige Streitigkeiten aus-brechen. Allmhlich wrden Verfolgungen beginnen, und schlielich wrden die 9*

7. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 322

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
322 Mittel kommen, um die zerstörten Eisenbahnen nach dem Kriege wieder herzustellen? Saviguy erwiderte dem General — wohl nicht ohne Zuthun des Kronprinzen: man beabsichtige lange, ununterbrochene Eisenbahnlinien, etwa von Berlin zum Rheine, und diese würden einem im Westen kämpfenden Heere sicherlich Vorteil bringen. Mit der ganzen Feierlichkeit seiner Amtsmiene trat der Generalpostmeister Nagler für sein bedrohtes Postwesen ein und versicherte: „das gänzliche Lostrennen und Emancipieren eines höchst beschränkten und untergeordneten Kommunikationsmittels — der Eisenbahnen — von einer Staats-Institution wie die Post, welche die wichtigsten Zweige der Kommunikation für das Ganze leitet und fördert, kann nur höchst nachteilig sein und muß den richtigen Standpunkt ganz verrücken." Noch einmal, in einer großen Denkschrift legte er dem Könige ans Herz, „daß das Postinteresse den Eisenbahnunternehmungen nicht aufgeopfert werden dürfe." Nach langen Kämpfen begannen sich die Meinungen doch zu klären. Den Staatsbau empfahl unter den hohen Beamten niemand, obgleich David Hansemann noch während der Beratungen in einer beredten Flugschrift dringend vor den Gefahren der Privateisenbahnen warnte. Ein solches Wagnis erschien zu groß für die beschränkten Finanzen. Darum ward auch die schwere Frage, ob die Krone ohne Reichsstände große Anleihen aufnehmen könne, für jetzt noch gar nicht erwogen. Andererseits wollte der König auch nicht den Privatgesellschaften ein gemeinschädliches Monopol gewähren; er erklärte ausdrücklich: „daß sie zu ewigen Zeiten im Genuß der ihnen eingeräumten Vorrechte verbleiben, ist weder beabsichtigt noch zulässig." Aus solchen Erwägungen entstand, noch bevor die erste große deutsche Eisenbahn vollendet war, das preußische Eisenbahngesetz vom 3. November 1838, eines der letzten denkwürdigen Werke des alten Beamtenstaates, ein Gesetz, das zur Regelung ganz unbekannter Verhältnisse bestimmt war und doch ein halbes Jahrhundert voll ungeahnter Wandlungen lebenskräftig überdauert hat. Seine Stärke lag darin, daß die Staatsgewalt sich ein sehr weit ausgedehntes Aufsichtsrecht über die Privatbahnen, auch die Möglichkeit eines künftigen Staatseisenbahnsystems vorbehielt und doch sich weislich, hütete, durch gehäufte Eiuzel-vorfchriften einer noch nicht übersehbaren Entwicklung vorzu-

8. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 401

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
401 bleiben. Tas Netz der C h a u ss e e e n und Landwege wuchs von Jahr zu Jahr, die Flußläuse wurden reguliert, und Wasser Verbindungen zwischen Ems und Rhein, O b e r s p r e e und Oder in Angriss genommen, wenn gleich auch die geringen verfügbaren Mittel die Ausführung mancher notwendigen Kanalprojekte nicht zuließ. Der Zukunft mußte es überlassen bleiben, die Wasserstraßen in Preußen in einem noch weit ausgedehnteren Maße zu pflegen und auszubauen. Von größter Bedeutung war es aber, daß Preußen die V e r st a a t l i ch n n g der Eisenbahnen in die Hand nahm. Zwar hatte der Staat auch vorher einige Linien besessen, aber von den im Jahre 1878 vorhandenen 17 680 km Eisenbahnen gehörten dem Staate nur rund 4800 km, weitere 3450 km standen unter seiner Verwaltung. F ü r ft Bismarck, dessen Streben aus die innere Festigung des Reiches allezeit gerichtet war, hatte mehrfach den Gedanken angeregt, die deutscheu Eisenbahnen in die Hände des Reiches zu legen. Tie Zersplitterung des deutschen Eisenbahnnetzes stehe im Widersprüche mit dem Bedürfnis der Nation aus dem wirtschaftlichen Gebiete, im Gegensatz zu der einheitlichen Verwaltung von Post und Telegraphie. Turch die Privatindustrie, bei der die spekulative Tendenz vorwiege, trete eine unnötige Verteuerung der Betriebskosten und damit der Tarife ein, ans unberechtigten Konkurrenzinteressen gelähmte direkte Verbindungen der Züge. Tie Eisenbahnen seien össemliche Verkehrsstraßen und zwar Reichs- und nicht Parti-fularitraßen, auch die Reichsverfassung fordere der nationalen Idee wie den Bedürfnissen des Verkehrs und der Landesverteidigung entsprechend die Erhebung der Eisenbahnen zu einer wahrhast nationalen Verkehrsanstalt*). Es gelang dem Fürsten Bismarck nicht, diese Idee durchzuführen; wohl aber wurden die Eisenbahnen Preußens mit Zustimmung des Landtages nach und nach verstaatlicht. *) Das deutsche Eisenbahnnetz zerlegte sich 1876 in 82 selbständige Gebiete unter 66 Vorständen; das preußische im Novemter 1875 (bei einer Länge von 16 665 km) in 63 Einzelgebiete mit 50 Vorständen, darunter 49 privatliche Unternehmungen mit mehr oder minder autonomen Vorständen. Vergl. Poschinger, Aktenstücke zur Wirtschaftspolitik, Bd. I, 3. 205; Votum des Fürsten Bismarck vom 8. Januar 1876, betr. die Abtretung des gesamten Eisenbahnbesitzes Preußens an das deutsche Reich. Teutsche Kulturgeschichte. Iv. 26

9. 1 = H. 132 d. Gesamtw. - S. 7

1917 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Napoleons Auffassung von seinen pflichten als künftiger Kaiser 7 1. (Ein verantwortliches, auf zehn Jahre ernanntes Oberhaupt. 2. Minister, die von der ausführenden Gewalt allein abhängen. 3. (Ein Staatsrat, der aus den bedeutendsten Männern besteht und der die Gesetze vorbereitet. 4. (Eine gesetzgebende Kammer, die die Gesetze prüft und darüber abstimmt; sie wird gewählt auf Grund des allgemeinen Wahlrechts. 5. (Eine zweite Kammer als Gegengewicht, gebildet von den ausgezeichnetsten Männern. Dieses System hat der (Erste Konsul schon zu Beginn des Jahrhunderts geschaffen, es hat Frankreich Ruhe und Gedeihen gebracht; es würde sie dem Lande auch jetzt bringen, das ist meine feste Überzeugung, wenn ihr sie teilt, erklärt es durch eure Abstimmung, wenn ich nicht die Mehrheit der Stimmen erhalte, werde ich das Zusammentreten einer neuen Versammlung veranlassen und ihr die Vollmacht übergeben, die ich von euch erhalten habe. 5. Rede des Prinzen Louis Napoleon zu Bordeaux? ... Frankreich scheint zum Kaiserreich zurückkehren zu wollen. (Es besteht aber eine Befürchtung, auf die ich antworten muß. Rus Mißtrauen sagen einige, das Kaiserreich ist der Krieg, i ch sage, b a s K a i \ e r -reich ist der Friede. (Es ist der Friede, denn Frankreich wünscht ihn, und wenn Frankreich zufrieden ist, ist die Welt ruhig. Ich gebe indessen zu, daß ich, wie der Kaiser, viele Eroberungen zu machen habe. Ich will, wie er, die uneinigen Parteien versöhnen, ich will der Religion, der Sittlichkeit, dem Wohlstände den noch so zahlreichen Teil der Bevölkerung gewinnen, der mitten in einem glaubensstarken Lande die Lehren Christi kaum kennt, der mitten im fruchtbarsten Lande der Welt kaum die notwendigsten Lebensbedürfnisse befriedigen kann. wir haben noch ungeheure Strecken guten Bodens urbar zu machen, Wege anzulegen, Häfen zu bauen, Flüsse schiffbar zu machen, Kanäle zu vollenden, unser (Eisenbahnnetz zu vervollständigen und Marseille gegenüber ein weites Reich Frankreich anzugliedern, wir müssen unsere großen Westhäfen dem amerikanischen Festlande durch schnellere Verkehrsmittel näher bringen und überall Ruinen wiederaufbauen. . . . So werde ich das Kaiserreich auffassen, wenn es wiederhergestellt werden soll; das sind die (Eroberungen, die ich zu machen denke, und Sie alle, die mich umgeben, die wie ich das Wohl unseres Vaterlandes wollen..Sie sind meine Soldaten. 1 (Buentin-Bauchart, Ii S. 34 und La politique imp6riale S. 159.

10. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 127

1900 - Leipzig : Hirt
Schlu. der Nordsee, gegen Abtretung einiger Besitzungen in Afrika erworben, von den Spaniern durch Kauf die Karolinen, durch Vertrag mit England und den Vereinigten Staaten gingen die wichtigsten Inseln der Samoa-grnppe in den Besitz des Deutschen Reiches der. Die Gesetzgebung zum Wohle der arbeitenden Klassen schreitet fort. Auf Veranlassung des Kaisers trat in Berlin die Internationale Arbeiterschutzkonferenz zusammen, an der Vertreter von sterreich, Italien, England und Frank-reich teilnahmen. Auch in das Schulwesen hat der Kaiser neuordnend eingegriffen. Landwirtschaft, Industrie und Handwerk, berhaupt jedes Gebiet menschlicher Thtigkeit erfreut sich der kaiserlichen Frsorge. In keinem frhern Zeitabschnitte hat die Wissenschaft, namentlich die Naturwissen-schast, einen solchen Aufschwung genommen, wie in dem abgelaufenen 19. Jahrhundert. Die vollkommenere Kenntnis der Naturkrfte und Natur-gesetze fhrte zu einer ausgedehnten Verwertung der Elektrizitt, der Dampf-und Wasserkraft, zur Erfindung zahlreicher Maschinen, zu einer groartigen Entwicklung der Fabrikthtigkeit und der gesamten Industrie. Deren Folgen sind wiederum die Ausbreitung des Handels und der zunehmende Wohl-stand der Bevlkerung. Die Erfindung vieler Maschinen hat die menschliche Arbeit vereinfacht; mancher Gebrauchsgegenstand, der frher mit der Hand hergestellt wurde, wird jetzt durch die Maschine rascher und billiger her-gestellt; die hier berflssig gewordenen Arbeitskrfte stellen Industrie und Handel in ihren Dienst. Das gewaltige Eisenbahnnetz, der aus-gedehnte Post-, Telegraphen- und Fernsprechdienst beschftigt ein groes Arbeiter- und Beamtenheer. So hat sich das Gebiet der menschlichen Thtigkeit bedeutend erweitert und das Arbeitsfeld verschoben. Natr-lich knnen bei so widerstreitenden Interessen nicht alle Wnsche befriedigt werden, und es bedarf einer geraumen Zeit, um die Ansichten zu klren und gute, lebensfhige Einrichtungen zu schaffen. Nord- und Ostsee sind durch den Kaiser Wilhelm-Kanal ver-bunden worden. Der Reichstag hat ein neues, seiner wrdiges Gebude bezogen (Fig. 153) und darin ein gemeinsames brgerliches Gesetz-buch fr alle Staaten des Deutschen Reiches zum Abschlu gebracht. Damit ist durch vereinte Thtigkeit der verbndeten Regierungen und des Reichs-tages dem deutschen Volke ein kostbarer Besitz gewonnen, der ihm im Laufe einer tausendjhrigen Geschichte noch niemals vergnnt war. Das neue gemeinsame Recht wird ein neues, starkes Band um die deutschen Stmme schlingen."^) So schreiten auf allen Gebieten die Werke des Friedens rstig weiter. Deshalb blicken wir mit Stolz und Vertrauen auf zudem hohen ]j Kaiserliche Thronrede vom 6. Mai 1898.
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