10. Kolonisierende und germanisierende Tätigkeit des bayerischen Stammes. 41
vor die Lösung seiner Kulturarbeit gestellt worden, schon im 8. Jahrhundert, als die Sachsen ihre heidnischen Götter noch gegen fränkisches Christentum verteidigten.
Diese Kulturarbeit des bayerischen Stammes erstreckte sich über ein weites, wechselreiches Gebiet: im Norden bis zu den dnnkelbewaldeten Granitmassen des Fichtelgebirges, im Osten zu den weichen Wassern des Plattensees, im Süden, vorbei an hochragenden Firnen und tiefgründigen Schluchten, einerseits zu den Steinwüsten des Karst, anderseits zu den Pforten des Landes, „wo die Zitrone blüht und das blaue Gewässer dämmert unter der Sonne Homers". Das Arbeitsfeld liegt vornehmlich in den heutigen dentsch-öster-reichischen Ostalpenländern tzder Inn erösterreich, in den Landen an der mittleren Donau oder Niederösterreich, in den Landen nördlich der oberen Donau entlang dem Böhmerwalde, ans dem sogenannten Nordgau. Das Ergebnis dieser mehrhnndertjährigeu Tätigkeit war die vorherrschende Geltung des Deutschtums in Steiermark, Kärnten und Kram, die ausschließliche Herrschaft des Deutschtums in Niederösterreich, in der heutigen Oberpfalz, in Teilen von Mittel- und Oberfranken und im Egerlande. Die bayerische Kolonisation griff aber auch über die politischen Grenzen deutscher Herrschaft hinaus und gewann ausgedehnte Gebiete im nordöstlichen Italien, im westlichen Ungarn, im südlichen Mähren, im südlichen und westlichen Böhmen.
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Die zukunftsreichsten Markenländer, Niederösterreich und Jnnerösterreich, sind dem bayerischen Staate verloren gegangen. Der Nordgau ist zum größeren Teile bei Bayern verblieben. Hier, auf dem Nordgau, begann die Kolonisation schon in der Zeit der letzten Agilolfinger: in der Gegend von Cham hatten die Mönche von St. Emmeram schon im 8. Jahrhundert großen Besitz, schon damals erstand hier die „cellaapud Chambe“ (Chammünster). Indes systematisch wurde die Kolonisation erst betrieben seit der markgräflichen Organisierung des Landes durch Karl den Großen.
Bei ihrer Einwanderung hatten die Bayern von dem nördlich der Donau gelegenen Lande nur ein südwestliches Stück in Besitz genommen. Noch bedeckte weitaus den größeren Teil des späteren Nordgaus Urwald, vom Bayerischen Wald im Südosten bis zur Pegnitz im Nordwesten, vom Fichtelgebirge im Norden bis tief herab ins Nabtal. Es genügt hinzuweisen aus die zahlreichen späteren Ortsnamen auf reut, fchwaud, brand, Han, gesell, loh, Wald, sowie auf die Ausdehnung, welche die Urkunden dem Nordwald geben, und auf die örtliche Lage einzelner Rodklöster.
Innerhalb dieses Waldlandes saßen zerstreut Slaven, sowohl Sorbenwenden, die von Norden und Westen her vordrangen, als ernch Tschechen, die Don Osten her einwanderten, ganz besonders in den Flußtälern der Eger, Wondreb und Nab.
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fremder Abenteurer verstärkt, erobrte er das ganze Deltaland und schlug zuletzt seine Feinde in einer Schlacht bei Momemphis (unterhalb Memphis) völlig aufs Haupt, worauf er König des ganzen ägyptischen Landeswurde (670 v. Chr.).
Psammetich also hatte durch Hülfefremder Kriegsleute sich zum Herrn von ganz Aegypten gemacht, und er stützte auch in der Folge seine Herrschaft auf die Waffen der Fremden. Deshalb wanderte eine große Menge des ägyptischen Kriegsvolkes, 240,000 M. stark, nach Aethiopien aus. Auch öffnete er das bisher ganz abgeschlossene Land dem Verkehr der Ausländer, namentlich der Griechen, und zog fremde Kaufleute herein, um das abgestorbene und erstarrte ägyptische Leben durch Zuführung neuer Kräfte aufzulockern und , zu erfrischen. Und in demselben Geiste handelte sein Sohn Necho (616 — 597), der durch einen allerdings nicht vollendeten Kanal zwischen dem unteren Nil und dem rothen Meere dem Verkehr der westlichen Welt mit Indien eine Straße zu eröffnen versuchte und durch phönikische Seeleute Afrika umschiffen ließ, sowie dessen Nachfolger; aber das ägyptische Volk hatte sich ausgelebt; es erlag im I. 525 v. Chr. den erobernden Persern, nach fast 3000jährigem Bestehen des Pharaonenreichs.
Aegypten war ein einförmiges Acker- und Weideland, von öden Wüsten und Felsgebirgen eingeschlossen und von der übrigen Weltabgeschieden,und seinebewohnerhaben in ihrer Abgeschlossenheit sich eigenthümlich zu einförmigem Leben entwickelt. Einförmig ist ihre politische Geschichte, eintönig und starr ist ihre Baukunst mit ihren riesigen Maßen, einförmig sind auch die verschiedenen Volksklassen zu Kasten erstarrt, d. H. diese einzelnen Volksklassen bestanden wie verschiedene Völker neben einander ohne Eheverbindung und mit der Nöthigung, daß die Kinder immer wieder das Geschäft ihrer Vorfahren ergreifen mußten. Die Aegyptier zerfielen in 7 Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten, Sauhirten (unrein und verachtet), Gewerbtreibende, Nilschiffer, Dolmetscher (erst durch Psammetich begründet). Ueber dem Ganzen stand der König mit despotischer Macht, wahrscheinlich der Kriegerkaste
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
76
Zug des Kambyses gegen Äthiopien.
zerschlug sich vor Schmerz den Kopf und rief dem Freunde bei seinem Namen. Kambyses hievon benachrichtigt schickte sofort verwundert einen Boten an Psammenit, ihn zu fragen, warum er gerade seinem Freunde diese Teilnahme bewiesen habe. Derselbe antwortete: was seinen Kindern widerfahre, das sei zu entsetzlich, als daß er darüber weinen könne; dagegen seines Freundes Geschick, der in hohem Alter aus einem reichen Mann ein Bettler geworden, sei eben recht zum Weinen. Bei dieser Antwort empfand Kambyses selbst etwas von Mitleiden und befahl sogleich den Sohn Psammenits zu verschonen und diesen selbst herbeizuführen. Der Knabe aber war nicht mehr am Leben; man hatte ihn zuerst unter-allen hingerichtet. Der Vater wurde von da an gelind behandelt und hatte sogar Hoffnung, als persischer Statthalter in Ägypten bleiben zu dürfen. Später jedoch machte er Versuche, seine früheren Unterthanen gegen ihre Besieger und Herren aufzuwiegeln und wurde deswegen auf des Perserkönigs Befehl nms Leben gebracht.
Kambyses verweilte in Ägypten längere Zeit, teils um seine Rachsucht vollständig zu befriedigen, teils um von da aus noch weitere Eroberungen zu machen. Er zog am Nil hinauf mit seinem Heere und ließ von Thebä, der früheren Hauptstadt Ägyptens, etwa fünfzigtausend Mann mit dem Befehle ausziehen, den auf einer Oase in der afrikanischen Sandwüste liegenden Tempel des Jnppiter Ammon, dessen Orakel in der ganzen Welt berühmt war, zu verbrennen und die Einwohner der Oase in die Sklaverei herzuführen. Mit dem übrigen noch sehr zahlreichen Heere zog er selbst weiter aufwärts am Strome, in der Absicht, das Reich der Äthiopen sich zu unterwerfen. Er hatte aber noch nicht den fünften Teil des Weges, der bis nach Äthiopien zu machen war, zurückgelegt, als unter seinem Heere Mangel au Lebensmitteln sich spüren ließ, infolge dessen seine Leute zuerst die Zugtiere aufzehrten und, da sie mit diesen bald fertig waren, sogar Gras und Kräuter aßen, ja, da der König unerbittlich vorwärts drängte, zuletzt gar unter einander durch das Los jeden zehnten Mann dazu bestimmten, geschlachtet und aufgespeist zu werden. Jetzt erst entschloß er sich umzukehren und kam so mit großem Verlnft an Mannschaft nach Thebä, dann nach Memphis zurück. Das nach der Oase ausgeschickte große Heer aber giug völlig verloren. Man glaubte, es sei in der unabsehbaren Wüste von dem Winde unter dem aufgewirbeltem Sande begraben worden. Kambyses, erbittert über sein Mißgeschick, ließ seine Wut au dem eroberten Lande aus. Er war schon vor seinem verunglückten äthiopischen Kriegszuge von Memphis nach Sais gegangen, um
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unter vielen Stromschnellen das Taurusgebirge, wendet sich dann nach Südost und ergiesst sich nach einem 380 Meilen langen Laufe in den persischen Golf. Der Tigris nähert sich in südwestlicher Kichtung strömend allmählich dem Euphrat bis auf 21;2 Meilen (bei Sipphara), entfernt sich dann aber wieder von ihm und schliesst eine fruchtbare Marschebene ein, bis er sich nach einem 200 Meilen langen Laufe mit dem Euphrat zu einem mächtigen Strome vereinigt. In ihrem Oberlauf eng von Felsen eingeschlossen treten die beiden Flüsse bald in eine baumreiche mit Platanen, Tamarisken, Cypressen, Eichen und Nussbäumen bestandene Ebene ein. Bei der gegenseitigen Annäherung der Flüsse hört der Baumwuchs fast ganz auf; nur hie und da stehen einzelne Gruppen von Dattelpalmen auf dem weithin übersehbaren Flachland. Diese weite Ebene musste einen günstigen Boden zur Gründung eines grösseren Reiches abgeben. Das ganze Stromland des Euphrat und Tigris zerfiel in drei Theile:
a. Der nördliche Theil bis zur Annäherung der beiden Flüsse oder bis zum Königskanal, von den Griechen Mesopotamien genannt. Das Land ist fruchtbar und weidereich in der Nähe der Flüsse und kleineren Wasseradern, sonst aber macht die heisse und trockene Jahreszeit hier den regelmässigen Anbau fast unmöglich. Dagegen ist es noch jetzt, wie zur Zeit des Xenophon (Anab. I, 5) reich an Wild, an Rebhühnern, Trappen, Gazellen und wilden Eseln.
den sonstigen Nachrichten nicht überein. — Eine Hauptquelle liefern die 1842 von dem französischen Consul Botta in dem Hügel von Koyund-schik, Mosul gegenüber und 3 Meilen nördlich in Khorsabad auf dem Boden des alten Ninive veranstalteten Ausgrabungen, welche später die Engländer A. Layard (besonders zu Nimrud) und Rawlins on fortsetzten. Die assyrische Keilschrift, mit der die Wände in den aufgedeckten Palästen und viele gebrannte Ziegel bedeckt sind, ist durch Layard, Rawlinson, Oppert, Hincks erst zum Theil entziffert. Den Schlüssel zur Deutung der Keilschrift lieferte die Inschrift des Darius Hystaspis auf einem Felsen zu Behistun oder Bisutun (unweit Hamadan), welche in persischer, medischer und assyrischer Sprache abgefasst ist.
Bearbeitungen: Layard, Ninive u. s. Ueberreste. Uebers. v. Meissner. 1849. Layard, Ninive u. Babylon. Uebers. v. Zenker. Marcus v. Niebuhr, Gesch. Assurs u. Babels seit Phul. 1857-
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Die iranischen Völker.
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nach Iran gewandt und wurden dort aus Nomaden zu einem s e -haften Volke, das zwar das Reiten und Bogenschieen der alles schtzte, zugleich aber den Boden bebaute und durch knstliche Bewsserung und durch Anpflanzung von Fruchtbumen den Steppen und Salzwsten der regenarmen Hochflche Raum abzugewinnen versuchte. Ihre Religion Religion, wurde bestimmt durch den Gegensatz von Gottheiten des Lichts und der Finsternis, der Wahrheit und des Truges, der Kultur und der Unkultur; Ahuramazda (Orrnuzd) ist ihnen der Gott des Himmels, der an der Spitze seiner Geister den Kampf fhrt gegen Angramanjusch (Ahriman) und seine bsen Geister, die Devas, einen Kampf, in dem der einzelne Mensch Partei ergreifen mu, indem er sich vom Unsauberen und Unreinen fern hlt, die Wahrheit sagt, die Kultur des Bodens frdert.
Unter den brigen Gttern ist vor allen der jugendliche Sonnengott M i t h r a zu erwhnen. Das Feuer war als Symbol der Reinheit heilig. Die Priester, Magier genannt, schlssen sich zu einer erblichen Kaste zu-sammen; Zarathuschtra (Zoroaster) wurde als Begrnder der Reli-gion gefeiert.
13. Das Perserreich. Das erste Volk Irans, das eine geschichtliche Die Meder. Rolle spielte, waren die Meder, die im nordwestlichen Teile von Iran wohnten und deren Hauptstadt Ekbatna war; sie zerstrten unter ihrem König Kyaxres Ninive und grndeten ein Reich. Aber unter der Regierung des medischen Herrschers Astyag es schttelte der ihm bisher untertnige Perserknig Kyros (Kurusch) aus dem Geschlecht der Ach- W meniden das Joch der Meder ab und unterwarf sie. Dann wandte er 5 529!^ ' sich gegen das Reich der Lyder, die unter der von Gyges um 700 gegrndeten Dynastie einen groen Teil von Kleinasien, dabei auch die griechischen Kolonien an der Westkste sich untertnig gemacht hatten.
K r s 0 s von Lydien, der vor dem Feldzug das delphische Orakel befragt hatte, wurde, da ihn seine Verbndeten, Amasis von gypten, der König von Babylon und die Spartaner, nicht untersttzten, besiegt, seine Haupt-stadt Sardes eingenommen, er selbst gefangen, aber milde behandelt. Dann wurden auch die griechischen Kstenstdte unterworfen. Der dritte Gegner, den Kyros unterwarf, war das Reich von Babylon, das sich trotz539. seiner gewaltigen Befestigungen kaum verteidigte. Nach der Eroberung gestattete Kyros den Juden die Heimkehr. Im Kampf gegen die M a s s a - 529. geten, ein Volk der turanischen Steppe, fand er seinen Tod und wurde zu Pasargad begraben. Er war nicht nur als Heerfhrer berhmt ge-wesen, sondern zugleich wegen des Adels seiner Gesinnung und der mden
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mchtigen Sparta fhrt zum langwierigen Peloponnesischen Krieg, der die Krfte Griechenlands aufreibt.
Iii. Die Zeit des Niederganges. 404338 v. Chr. Die aus dem Peloponnesischen Krieg als Sieger hervorgegangenen Spartaner werden nach kurzer Vorherrschaft, die sie nicht ohne Hilfe des Nationalfeindes, der Perser, ausben, von den Thebanern gedemtigt. Die Vorherrschaft der Thebaner dauert nur ganz kurze Zeit. Das erschpfte Griechenland erliegt bei Chronea der berlegenen Kriegsmacht und der rcksichtslosen Staats-kunst- des Knigs Philipp.
Iv. Die Zeit der Auflsung. 338146 v. Chr. Das durch Philipps groen Sohn begrndete griechifch-macedonifche Weltreich ist von kurzem Bestand. Die Griechen, gegen die macedonischen Könige mitrauisch und unter sich zerfallen, rufen die Rmer in das Land, welche schlielich Macedonien wie Griechenland ihrem Reiche einverleiben.
6.
Land und Volk der Griechen.
I. Umfang und horizontale Gestaltung von Griechenland. Der im Altertum von Griechen bewohnte sdliche Teil der Balkanhalbinsel hat etwa den Flcheninhalt des heutigen Knigreichs Bayerns Dieses Ge-biet zerfllt naturgem in drei Teile:
1. Nordgriechenland, vom 40. Breitegrad im Norden bis zu dem Malischen und dem Ambracischen Gols im Sden.
2. Mittelgriechenland, von den genannten Golsen bis zu dem tief einschneidenden Korinthischen und dem Saronischen Meerbusen.
3. Der Peloponnes (d. i. Pelspsinsel, heute Morea), die vom Jsth-mus sdlich gelegene Halbinsel.
Griechenland ist besonders im Osten reich gegliedert, wo es sich gleichsam in Halbinseln und Inseln auflst. Der Peloponnes wurde von den Alten wegen seiner gezackten Gestalt, die sich von der See wie von den Bergen aus deutlich darstellt, mit dem Blatt der Platane (auch des Ahorns) verglichen.
Ii. Gebirge und Flsse.
1. Gebirge. Wie von den Westalpen aus der Apennin durch die Italische Halbinsel zieht, so lausen von den Ostalpen aus Gebirgsketten durch die ganze Griechische Halbinsel, nach dem Adriatischen und Jonischen Meer zu einsrmig, rauh und unzugnglich, nach dem gischen Meer hin mannig-faltiger; die Gipfel sind meist unbewaldet, nur wenige den greren Teil des Jahres mit Schnee bedeckt. Die wichtigsten Gebirge sind:
1 Bayern hat rund 76000 qkm oder 1378 Quadratmeileu.
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4. Kapitel. Einteilung der griechischen Geschichte.
15
der kälteren Zone wechseln mit der üppigen Fülle südlicher Gegenden. Auf den höheren Bergen, die einen guten Teil des Jahres mit Schnee bedeckt sind, wachsen Tannen und Eichen, während Reben, Feigen und Ölbäume in den niederen Regionen aufs beste gedeihen“; in Messenien und auf den Kykladen kommt selbst der Palmbaum in ganzen Gruppen fort, und „aus breitem Blätterfufse treibt die Äloe ihren hohen Schaft empor; gleich den Zaubergärten des Alkinoos erfüllen Orangen- und Citronen-wälder die Luft mit ihrem Dufte.“
• Viertes Kapitel.
Einteilung der griechischen Geschichte.
I. Periode. Die alte Zeit.
a. Pelasgische Periode. h. Das heroische Zeitalter.
Ii. Periode. Die Zeit der Wanderungen und der älteren
Kolonisation. 1124—900.
Iii. Periode. Bildung der beiden führenden Staaten Sparta
und Athen; Verfassungskämpfe; jüngere Kolonisation. 900—500.
Iv. Periode. Abwehr der Perser und Periode nationaler Hege-
monieen. 500—338.
V. Periode. Gänzlicher Untergang der nationalen Unab-
hängigkeit; Vorherrschaft Makedoniens; Ausbreitung des Hellenismus über Asien. 330—197.
Vi. Periode. Griechenland unter römischem Einflufs und
römischer Herrschaft. 197 v. Chr. — 395 n. Chr.
I. Periode.
Die alte Zeit.
Fünftes Kapitel.
Pelasgische Periode.
a. Was die älteste Bevölkerung von Griechenland angeht, so unterscheidet Herodöt I 56—58 zwei Stämme (yevr]), den pelasgisehen und den hellenischen. Die Peläsger, von
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Extrahierte Ortsnamen: Sparta Athen Makedoniens Asien Griechenland
Die indogermanischen Völker Asiens.
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11. Die Jranier. Die arischen Stmme, die sich nach Iran gewandt hatten, wurden dort aus Nomaden zu einem sehaften Volke, das zwar das Reiten und Bogenschieen der alles schtzte, zugleich aber den Boden bebaute und durch knstliche Bewsserung und durch An-Pflanzung von Fruchtbumen den Steppen und Salzwsten der regen-armen Hochflche Raum abzugewinnen versuchte.
Als Stifter der iranischen Religion erscheint Zarathuschtrareligion (Zoroaster), der meist um 800 v. Chr. angesetzt wird. Das heilige Religionsbuch der Jranier ist das A v e st a, das freilich erst zur Zeit der Sassaniden, die im 3. Jahrhundert n. Chr. das neupersische Reich grndeten, zusammengefat worden ist, in dem aber wichtige Stcke von weit hherem Alter sind. Die iranische Religion wurde bestimmt durch den Gegensatz von Gottheiten des Lichts und der Finsternis, der Wahr-heit und des Truges, der Kultur und der Unkultur; Ahuramazda (Ormuzd) ist der Gott des Himmels, der an der Spitze seiner Geister den Kampf fhrt gegen Angram anjusch (Ahriman) und seine bsen Geister, die Devas. In diesem Kampfe mu der einzelne Mensch Partei ergreifen, er mu sich vom Unsauberen und Unreinen fern halten, die Wahrheit sagen, die Kultur des Bodens frdern. Unter den brigen Gttern ist vor allem der jugendliche Lichtgott M i t h r a zu erwhnen, der vornehmlich als Sonnengott verehrt wurde, und dessen Dienst in der Zeit der rmischen Kaiser von den Legionen bis zu den Ufern des Rheins getragen wurde. Das Feuer war als Symbol der Reinheit heilig. Die Priester, Magier genannt, schlssen sich zu einer erblichen Kaste zusammen.
12- Das Perserreich. Das erste Volk Irans, das eine geschicht- Die Weder liche Rolle spielte, waren die M e d e r, die im nordwestlichen Teile von ^ran wohnten, und deren Hauptstadt Ekbtana war; sie zerstrten unter ihrem König Kyaxres Ninive und grndeten ein Reich. Aber unter der Regierung des medischen Herrschers A st y a g e s schttelte der ihm bisher untertnige Perserknig K y r o s (Kurusch) aus dem Geschlecht Kyws der Achmeniden das Joch der M e d e r ab und unterwarf sie. Dann"" 529 wandte er sich gegen das Reich der L y d e r, die unter der von G y g e s um 700 gegrndeten Dynastie einen groen Teil von Kleinasien, dabei auch die griechischen Kolonien an der Westkste sich untertnig gemacht hatten. Krsos von Lydien, der vor dem Feldzug das delphische Orakel befragt hatte, wurde, da ihn seine Verbndeten, Amasis von gypten, der König von Babylon und die Spartaner, nicht untersttzten,
Neubauer, Lehrbuch der Geschichte. Iii. Teil. 27. Aufl. 2
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20 Geschichte der alten Welt. §. 13.
Spalten gibt es sogar heiße Sommer." Die Bewohner waren anfangs kriegerisch und im Bogenschießen geübt, später verweichlicht. Die uralte Hauptstadt war Ekbatana (jetzt Hamadan), der feste und reizende Herrschersitz der medischen Könige, mit dreiburgen und von einem siebenfachen Mauergürtel umgeben. Die Brustwehren waren nach Herodot von verschiedenen Farben. — Südwestlich davon Snfiana (Khusistan), eine große, mit Babylonien zusammenhängende, von den übrigen Nachbarländern dagegen durch hohe Gebirge, getrennte heiße Ebene, an der Küste flach, sumpfig und wenig bekannt, von mehreren Nebenflüssen des Tigris durchströmt, darunter der durch sein gutes Wasser berühmte Choaspes; die Einwohner der Ebene waren friedliebende Ackerleute, die Bergbewohner dagegen räuberisch und unabhängig. Susa (Schußau), die Winterresidenz der medischen Könige, aus Ziegelsteinen und Erdpech erbaut; Seleukeia. — Persis (Fars, Far-sistau), zwischen der karamauischen Wüste und dem persischen Meerbusen, ist in seinen nördlichen Theilen ein wildes Gebirgsland voll steiler Höhen und tiefer Schluchten, dazwischen auch weidenreiche Triften, besonders für Kameele; das mittlere Land an den Flüssen Araxes und Kyros war gemäßigt und bildete eine grüne, fruchtbare Ebene mit trefflichem Wein, wogegen der in eine Wüste auslaufende flache Süden sehr heiß und arm an Früchten und Bäumen (außer Palmen) war. Die südlichen Thäler des Araxes und Kyros sind durch die Seewinde so gemäßigt, daß daselbst ein ewiger Frühling herrscht, „daß Haine von Myrthcn, Cypressen und Obstbäumen mit Weinreben und Blumenteppichen wechseln; nirgends gibt es schönere Rosen und üppigere Trauben als im Theile von Schiras." Unter den Städten waren am berühmtesten das von einer dreifachen Mauer umgebene Persepölis am Araxes und Pas a rg 3 dä mit dem Grabmal deskyros. Die Perser zerfielen in drei Stämme, in Nomaden, Ackerleute und Krieger.
Vi. Die Länder am Euphrat und Tigris. 1) Grosi-Nrmenien, fruchtbar an Getreide , Wein, Viehheerden; mit hohen Gebirgen, darunter der Ararat mit den Quellen des Euphrat; Städte: das stark befestigte Artaxata am Araxes und das von Tigranes gegründete und mit weggeführten Griechen bevölkerte Tigranocerta. 2) Babylonien, die im Norden von der medischen Mauer begrenzte Ebene von braunem und fettem Boden zwischen dem ruhig fließenden Euphrat und dem stark brausenden Tigris, von einer Menge von Kanälen und Dämmen durchzogen; das Land war fruchtbar und enthielt künstliche Seen und außer Babylon mehrere blühende und reiche Städte, wie Seleukeia am Tigris, Vologefia, Apamea, Teredon (Handel mit Weihrauch und arabischen Waaren), Charaxspasinnn. a., unweit der medischen Mauer Kunaxa (Schlacht 400). 3) Assyrien hatte außer Ninive noch Ktesiphon am User des Tigris, eine unter den parthischen Königen blühende und volkreiche Stadt; Arbela (wo sich bei der Schlacht von Gaugamela das Hauptquartier des Dareios befand), Apollonia, Artemita, Sittäke u. a. Im Norden und Osten erheben sich Hügelreihen, von Eichen- und Nußbaumwäldern beschattet; in den Thälern gedeihen Wein, Feigen, Oliven, Granatäpfel und Korn.— 4) Mesopotamien, eine fruchtbare Ebene mit weidereichen Triften; Städte: a) ttn westlichen Distriet Osrhoene: Edessa; Bathua (Markt für indische Waaren), Karrä (Niederlage des Crassus durch die Parthera. 53), Nicephorium,Circesium u. a.; b)im östlichen Distriet Mygdonia: Nisrbis, volkreiche Hanpt- und Handelsstadt; Dara, starke Festung, Singlra, Haträ u. a. „Nachdem die beiden Flüsse die Bergketten Armeniens, welchen sie entströmen, durchbrochen haben, geht ihr Lauf durch ein ziemlich hoch liegendes Steppenland, dessen Einförmigkeit durch Felskämme, Hügelreihen, Seen und fruchtbare Strecken unterbrochen wird, während die Ufer der Flüsse mit Waldungen von Platanen und Cypressen besetzt und von Wiesen eingeschlossen sind. Mit der Abflachung des Bodens werden diese fruchtbaren Niederungen an den Flüssen breiter, aber das Land zwischen den Strömen wird desto öder und baumloser, und duldet nur Wanderhirten und Heerden von wilden Eseln, Straußen und Trappen als seine Bewohner." Wie Aegypten erhalten auch diese regenloseu Länber ihre besruchtenbe Bewässerung durch die jährliche Überschwemmung der Beiben Ströme, die jeboch nicht so regelmäßig verläuft wie die des Nil. „Oft wirft der Tigris statt befruchtender Wasser verheerenbe Fluthen über die Ebene und verwaubelt bieselbe bis zu dem sumpfigen Delta an seiner Münbuug zu einem breiten wogenben See."
Vii. Syrien, Phönizien, Palästina. Im Gegensatz zu den großen, einförmig gebilbeteir Gebieten von Mesopotamien zeigt das westliche Berglanb Wechsel und Mannichfaltigkeit. Die schmale Küste brängte ihre Bewohner aus die See hinaus, die trefflichen Häsen, durch Buchten und Vorfprünge geschützt, begünstigten Schiffahrt und der Reichthum an Metallen und Holz war
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§. 301. 302.
Die Araber unter dem Einfluß des Islam.
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Iv. Die Araber unter dem Einfluß des Islam.
§. 301. Das Innere der Halbinsel Arabien ist eine weite, von Beduinenhorden (Nomaden) durchstreifte Sandwüste, wo kein Schatten gegen den glühenden Brand der Sonne Schutz gewährt, wo selten um eine Quelle oder einen bald im Sande verstechenden Bach ein grasreicher, mit Palmenhainen bewachsener Rastplatz (Oase) die Einförmigkeit der endlosen Ebene unterbricht, wo nur das Karneel, das Hunger, Durst und Schlaflosigkeit ertragen kann, das kostbarste Geschenk der Natur für die sandige Wüste, die Verbindung zu unterhalten vermag. Auf ihm und auf dem edlen, flüchtigen Pferde beruht der Reichthum der Wüstenbewohner (Beduinen). Der südwestliche, von fruchtbaren Thälern durchzogene Küstenstrich (Jern6n) heißt wegen seiner Fruchtbarkeit das glückliche Arabien. Hier gedeihen in der tropischen Atmosphäre, welche durch die Höhe des Garges und durch die Winde, die über den Ocean heranwehen, abgekühlt wird, kostbare und edle Früchte. Hier ist das Land des Weihrauchs, des Zuckerrohrs, der Kaffeestauve (Mokka), der Granatäpfel, der Fergen und Dattelpalmen, der Weizen- und Durrafelder, und ein edles, bildungsfähiges Volk lebt hier in stolzer Unabhängigkeit. Nicht sehr weit von ver Küste des rothen Meeres liegen in der Provinz Hedjas die Prophetenstädte Mekka und Medina. Nur das nördliche, von kahlen Granitfelsen durchschnittene peträische Arabien mit der alten Hauptstadt Petra (hebr. Sela), war von den Römern betreten worden. Ein nordöstlicher Stamm führte den Namen Saracenen, der mit der Zeit auf alle Araber überging. — Die Bewohner des glücklichen Arabien waren durch den ausgebreiteten Karavanen - und Seehandel, den ste schon in den ältest ut Zeiten trieben, reich und dem Luxus und Wohlleben ergeben, indeß die Nomaden der Wüste unter ihren erblichen Stamm- und Familienhäuptern (Emirs, Scheikhs) ein einfaches, mäßiges Leben führten. Umgeben von dem Rath der Aeltesten, erhielten die Stammväter den Frieden unter den Genossen, schlichteten den Streit,' führten die Jugend des Stammes auf den Raubzuq und in die Fehde und theilten die Beute. Die Wüstensöhne sind ein durch das Wanderleben und die Sonnengluth der Steppen abgehärtetes genügsames und einfaches Volk, glühend in Liebe und Haß und schnell zur Rache. Neben den hohen Tugenden der Treue, der Ehrfurcht gegen die Stammhäupter, des männlichen Festhaltens am gegebenen Worte, des Muthes und der edlen Gastfreundschaft, besitzen sie heftige Leidenschaften und Laster, Grausamkeit und Blutdurst, Raubgier und Fehdelust und eine Blutrache, die von Geschlecht zu Geschlecht fortlebt und die Stammkriege ins Unendliche ausdehnt. Die rege Phantasie der Araber ergötzt sich an Erzählungen und Märchen, und in lyrischen Gesängen preisen sie die Thaten und Geschicke der Ahnen. Ihre Religionswesen, ursprünglich N atnr -reliaion und Sterndienst, war durch das Hinzutreten jüdischer Satzungen und entstellter christlicher Lehren ein unklares Gemisch verschiedenartiger Bestandtheile und Culte geworden. Das angesehenste Nationalheiligthum der Araber war die Kaaba zu Mekka, ein Tempel mit einem viereckigen schwarzen Stein in der äußern Mauer. Nach der heiligen Sage hatte Jsrnael, der Stammvater der Araber und der Erbauer des Volksheiligthums, denselben von dem Engel Gabriel erhalten. Der Stein, der regungslos der Schwere folgt, diente als Symbol der blinden Naturnothwendigkeit und der treuen Festhaltung an Bundesverträgen. Zu der Kaaba, wo neben dem Einen höchsten Gott (Allah) jeder Stamm seine besonderen Götter oder Genien aufgerichtet hatte, fanden jährlich Wallfahrten statt, während welcher die Kriege eingestellt wurden, die Blutrache schwieg und Freund und Feind an den heiligen Handlungen und Umgängen friedlich Theil nahmen. Eme große Handelsmesse und poetische Wettkämpfe (§. 313) verherrlichten die heilige Festzelt ander oeweihten Stätte, die dadurch einen Mittelpunkt und ein Veremigungsbandfür die vielen, sonst so zerstreuten und durch Feindschaften und Eifersucht geschiedenen Stämme bildete.
§. 302. Mohammed. Mohammed, aus dem angesehenen ismaelitifchen Geschlechte der Kureischiten, denen die Bewachung des schwarzen Steins in der Kaaba zu Mekka oblag, machte in seiner Jugend als Kaufmann Kara-
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Moham-
med
671-632.
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Extrahierte Personennamen: Engel_Gabriel Mohammed Mohammed
Extrahierte Ortsnamen: Mekka Medina Petra Mekka Mekka