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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 41

1906 - München : Oldenbourg
10. Kolonisierende und germanisierende Tätigkeit des bayerischen Stammes. 41 vor die Lösung seiner Kulturarbeit gestellt worden, schon im 8. Jahrhundert, als die Sachsen ihre heidnischen Götter noch gegen fränkisches Christentum verteidigten. Diese Kulturarbeit des bayerischen Stammes erstreckte sich über ein weites, wechselreiches Gebiet: im Norden bis zu den dnnkelbewaldeten Granitmassen des Fichtelgebirges, im Osten zu den weichen Wassern des Plattensees, im Süden, vorbei an hochragenden Firnen und tiefgründigen Schluchten, einerseits zu den Steinwüsten des Karst, anderseits zu den Pforten des Landes, „wo die Zitrone blüht und das blaue Gewässer dämmert unter der Sonne Homers". Das Arbeitsfeld liegt vornehmlich in den heutigen dentsch-öster-reichischen Ostalpenländern tzder Inn erösterreich, in den Landen an der mittleren Donau oder Niederösterreich, in den Landen nördlich der oberen Donau entlang dem Böhmerwalde, ans dem sogenannten Nordgau. Das Ergebnis dieser mehrhnndertjährigeu Tätigkeit war die vorherrschende Geltung des Deutschtums in Steiermark, Kärnten und Kram, die ausschließliche Herrschaft des Deutschtums in Niederösterreich, in der heutigen Oberpfalz, in Teilen von Mittel- und Oberfranken und im Egerlande. Die bayerische Kolonisation griff aber auch über die politischen Grenzen deutscher Herrschaft hinaus und gewann ausgedehnte Gebiete im nordöstlichen Italien, im westlichen Ungarn, im südlichen Mähren, im südlichen und westlichen Böhmen. * * * Die zukunftsreichsten Markenländer, Niederösterreich und Jnnerösterreich, sind dem bayerischen Staate verloren gegangen. Der Nordgau ist zum größeren Teile bei Bayern verblieben. Hier, auf dem Nordgau, begann die Kolonisation schon in der Zeit der letzten Agilolfinger: in der Gegend von Cham hatten die Mönche von St. Emmeram schon im 8. Jahrhundert großen Besitz, schon damals erstand hier die „cellaapud Chambe“ (Chammünster). Indes systematisch wurde die Kolonisation erst betrieben seit der markgräflichen Organisierung des Landes durch Karl den Großen. Bei ihrer Einwanderung hatten die Bayern von dem nördlich der Donau gelegenen Lande nur ein südwestliches Stück in Besitz genommen. Noch bedeckte weitaus den größeren Teil des späteren Nordgaus Urwald, vom Bayerischen Wald im Südosten bis zur Pegnitz im Nordwesten, vom Fichtelgebirge im Norden bis tief herab ins Nabtal. Es genügt hinzuweisen aus die zahlreichen späteren Ortsnamen auf reut, fchwaud, brand, Han, gesell, loh, Wald, sowie auf die Ausdehnung, welche die Urkunden dem Nordwald geben, und auf die örtliche Lage einzelner Rodklöster. Innerhalb dieses Waldlandes saßen zerstreut Slaven, sowohl Sorbenwenden, die von Norden und Westen her vordrangen, als ernch Tschechen, die Don Osten her einwanderten, ganz besonders in den Flußtälern der Eger, Wondreb und Nab.

2. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 6

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
6 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Gefngnissen hingemordet. Es war der Anfang der Herrschaft des Schreckens. / / / c\j 1792. 6. Die Campagne in Frankreich 1792. Indessen war ein preuisch-sterreichisches Heer in Frankreich eingebrochen. Den Ober-befehl fhrte der preuische General Herzog Karl von Braun-schweig, der ein Neffe des Prinzen Ferdinand von Braunschweig war und ebenfalls bereits im siebenjhrigen Kriege mitgefochten hatte. Auch Friedrich Wilhelm Il war im Lager anwesend, ebenso Herzog Karl August von Weimar und in dessen Gefolge Goethe, der diese Campagne" be-schrieben hat. Aber der Feldzug war ergebnislos. Schlecht gefhrt, durch ungnstige Witterung und Krankheiten hart mitgenommen, trat das Heer den Rckzug an. Franzsische Nunmehr begannen die Franzosen den Angriff. Durch eine siegreiche rungen. Schlacht eroberten sie die sterreichischen Niederlande, das heutige Belgien. Zugleich drang ein franzsisches Heer vom Elsa her in die deutschen Rheinlande ein und nahm Mainz. So begann die Periode der erobernden Ausbreitung des -franzsischen Volkes; Krieg den Palsten, Friede den Htten" war die Losung. Diese Periode hat bis zum Beginn der Befreiungskriege gedauert. Die erste Die nchste Folge dieser Eroberungspolitik war die Bildung einer europischen Koalition gegen Frankreich, die st erreich, Preußen, England,Holland, Spanien und Sardinien umfate. So entstand der e r st e K o a l i t i o n s k r i e g. S2- , ' 1 ' -c Ciy\zvv?A/u/4 Der Konvent und die Schreckensherrschaft. 7. Die Hinrichtung bcs Knigs. Der erste Beschlu des National-konvents war die Erklrung der Republik. Das Wichtigste, was ihn in den nchsten Monaten beschftigte, war der Proze des Knigs, der unter dem Namen Louis Capet" vor den Schranken der Versammlung des Hochverrats angeklagt wurde. Von der teils verblen-deten, teils eingeschchterten Versammlung wurde der König fr schuldig erklrt und, wenn auch nur mit einer Stimme Mehrheit, zur sofortigen Hinrichtung verurteilt. Am 21. Januar 1793 fiel sein Haupt unter Hinrichtung dem Fallbeil, das nach dem Namen des Abgeordneten, der seine Einfhrung Aan^i?W. beantragt hatte, Guillotine hie; er starb gefat und wrdig, wie er sich während des ganzen Prozesses gezeigt hatte. . pr-V-Wvaavt I

3. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 18

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
18 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Der General Blcher schlug sich bis nach Lbeck durch; hier mute auch er kapitulieren, weil er kein Brot und keine Munition mehr hatte. Der kleine Rest des preuischen Heeres, der noch erhalten war, ging bis der die Weichsel zurck. Die Knigin mute mit ihren Kindern nach Knigsberg und dann nach Memel flchten. In Berlin hielt Napoleon seinen Einzug, lie die Viktoria vom Brandenburger Tor herabnehmen und schickte sie nebst dem Degen und den Orden Friedrichs des Groen nach Paris. bergabe Schmhlicher noch als die Vernichtung der Feldarmee war die ber-Festungen gqf,e der preuischen Festungen, der Sttzpunkte der Landesverteidi-gung. Stettin ergab sich 800 feindlichen Husaren, Kstrin einem einzigen Infanterieregiment, das wohlbefestigte Magdeburg einer franzsischen Abteilung, die wesentlich schwcher war als die Besatzung. Eine tiefe Mutlosigkeit hatte den grten Teil der Bevlkerung ergriffen. Es rchte sich furchtbar^ da die Regierung des absoluten Staates nur Gehorsam von ihren Untertanen verlangt und auf freie, patriotische Hin-gebung verzichtet hatte; jetzt fehlte Preußen die strkste Sttze, die opfer-freudige Liebe der Brger. Nur an wenigen Punkten zeigte sich ein entschlossener Widerstand. Kolberg. Mit unvergnglichem Ruhm bedeckte sich damals die kleine Festung Kol-b e r g. Zuerst war es der Leutnant von Schill, der von dort aus durch verwegene Streifzge dem Feinde viel Schaden zufgte. Dann bernahm der hochsinnige Major Neithardt von Gneisenau den Oberbefehl, während sich die Brgerschaft unter der Fhrung des alten Seemanns Joachim Nettelbeck auf das tapferste an der Verteidigung beteiligte. Ebensowenig konnte der Feind Graudenz nehmen, dessen Befehlshaber der greise General Courbi^re war. Endlich hielten einige Festungen Schlesiens dem Feinde stand, u. a. das vom Grasen Gtzen ver-teidigte Iatz. Auch Danzig wehrte sich lange, mute sich aber schlie-lich ergeben. Indessen hatte Alexander von Rußland in den Krieg eingegriffen, und ein russisches Heer erschien in Ostpreuen. Im Februar 1807 wurde Preuisch- die blutige Schlacht von Preuisch-Eylau geschlagen. Sie blieb un-entschieden; es war die erste Schlacht, die Napoleon nicht gewann. Nach dieser Schlacht trat ein lngerer Stillstand in den kriegerischen Unter-nehmungen ein. Als sie wieder aufgenommen wurden, trug Napoleon im Friedland. Juni 1807 den Sieg von F r i e d l a n d der die Verbndeten davon, die jetzt der die Memel zurckweichen muten.

4. Deutsche Geschichte - S. 185

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Umsturz des absoluten Knigtums und die Campagne in Frankreich. 185 Wenige Monate spter trat der von den franzsischen Republikanern angestrebte Sturz des Knigtums ein. Am 10. August 1792 <mt-ziaums stand ein Aufstand der von ihnen aufgeregten Arbeiterbevlkerung der Pariser Vorstdte. Die Aufstndischen drangen in das Knigsschlo, die T u i l e r i e n, ein. Der König verbot seiner treuen Schweizergarde zu feuern, die Schweizer wurden hingemordet; die knigliche Familie entfloh und rettete sich nach dem Sitzungsgebude der Nationalversammlung. Diese gewhrte ihr eine Zuflucht, fate aber zugleich entscheidende Beschlsse, welche die Aufrichtung der Republik vorbereiteten. Eine neue Versamm-lung, der Nationalkonvent, sollte gewhlt werden, um eine neue republikanische Verfassung zu schaffen. Der kniglichen Familie wurde ein Zufluchtsort im T e m p l e, einem frheren Ordenshause des Templer-ordens, angewiesen. Der Sturz des Knigtums hatte ein furchtbares Nachspiel. Zu Beginn des Septembers wurde durch Pbelnden eine groe Menge von Ver-?embe?' hafteten, Priester, Schweizer, Adlige, ja auch Frauen und Kinder, i n d e n more' Gefngnissen hingemordet. Es war der Anfang der Herrschaft des Schreckens, y/ / 194. Die Campagne in Frankreich 1792. Indessen war ein1792 Preuisch-sterreichisches Heer in Frankreich eingebrochen. Den Oberbefehl fhrte der preuische General Herzog Karlvonbraunschweig,der ein Neffe des Prinzen Ferdinand von Braunschweig war und ebenfalls bereits im siebenjhrigen Kriege mitgefochten hatte. Auch Friedrich Wilhelm Ii. war im Lager anwesend, ebenso Herzog Karl August von Weimar und in dessen Gefolge Goethe, der diese Campagne" beschrieben hat. Aber der Feldzug war ergebnislos. Schlecht gefhrt, durch ungnstige Witterung und Krankheiten hart mitgenommen, trat das Heer den Rck-m an. Nunmehr begannen die Franzosen den Angriff. Durch eine siegreiche8 Schlacht eroberten sie die sterreichischen Niederlande, das heutige runaen-Belgien. Zugleich drang ein franzsisches Heer vom Elsa her in die deutschen Rheinlande ein und nahm Mainz. So begann die Periode der erobernden Ausbreitung des ftanzstschen Volkes; Krieg den Palsten, Friede den Htten" war die Losung. Diese Periode hat bis zum Beginn der Befreiungskriege gedauert. Die nchste Folge dieser Eroberungspolitik war die Bildung einer ff. europischen Koalition gegen Frankreich, die sterreich, Preußen, England, Holland, Spanien und Sardinien umfate. So entstand der erste Koalition skrieg.^

5. Deutsche Geschichte - S. 196

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
196 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. 207. Der preuisch-franzsisch-russische Krieg. 1806-1807. Im Sommer 1806 erfuhr Friedrich Wilhelm, da Napoleon in Friedensver-Handlungen, die mit England damals angeknpft waren, die Rckgabe Hannovers in Aussicht gestellt habe. Nunmehr war er berzeugt, da ihn der Kaiser verderben wolle. Er frchtete, da die franzsischen Truppen, die noch immer in Sddeutschland standen, zu einem pltzlichen Angriff auf Preußen bestimmt seien; und um vor der Gefahr eines berfalles gesichert zu sein, befahl er im August 1806 die Mobilmachung. Das preuische Heer sammelte sich in Thringen; den Oberbefehl fhrte wieder der greise und unentschlossene Herzog Karlvonbraunschweig. Indessen zog Napoleon mit einem bedeutend strkeren Heer in mehreren Heersulen der den Frankenwald heran. Am 10. Oktober kam die preuische Vorhut, welche von dem hochbegabten und khnen Prinzen Louis Ferdi-Saalfe!d. nand gefhrt wurde, mit den Franzosen bei Saatfeld ins Gefecht; der Prinz fiel, sein Truppenkorps wurde vllig zersprengt. Darauf griffen die Franzosen am 14. Oktober die beiden Teile, in die das preuische Heer 'Auerstedt gleichzeitig bei Jena und A u e r st e d t (unweit Ksen) an. An i4. Okwber, beiden Orten wurden die preuischen Truppen infolge von schlechter Fhrung geschlagen. Der Herzog von Braunschweig wurde tdlich verwundet; zu Ottensen bei Altona liegt er begraben. Der Rckzug vollzog sich in groer Unordnung. Schlielich ergab sich der Rest des Hauptheeres, der der Magdeburg Stettin zu erreichen suchte, bei Prenzlau. Der General Blcher schlug sich bis nach Lbeck durch; hier mute auch er kapitulieren, weil er kein Brot und keine Munition mehr hatte. Der kleine Rest des preuischen Heeres, der noch erhalten war, ging bis der die Weichsel zurck. Die Knigin mute mit ihren Kindern nach Knigsberg und dann nach Memel flchten. In Berlin hielt Napoleon seinen Einzug, lie die Viktoria vom Brandenburger Tor herabnehmen und schickte sie nebst dem Degen und den Orden Friedrichs des Groen nach Paris. bergabe Schmhlicher noch als die Vernichtung der Feldarmee war die ber-Festungen, gbe der preuischen F e st u n g e n, der Sttzpunkte der Landesverteidigung. Stettin ergab sich 800 feindlichen Husaren, Kstrin einem einzigen Infanterieregiment, das wohlbefestigte Magdeburg einer franzsischen Abteilung, die wesentlich schwcher war als die Besatzung. Eine tiefe Mut-losigkeit hatte den grten Teil der Bevlkerung ergriffen. Es rchte sich furchtbar, da die Regierung des absoluten Staates nur Gehorsam von ihren Untertanen verlangt und auf freie, patriotische Hingebung verzichtet hatte; jetzt fehlte Preußen die strkste Sttze, die opferfreudige Liebe der Brger.

6. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 93

1907 - Leipzig : Voigtländer
4345. Friedrich Ii., der Groe, 17401786. 93 so zahlreichen Feinde an. Er selbst fhrte mit dem Degen in der Hand eine Schar gegen eine sterreichische Batterie. Die Leute flohen, als sie in den Bereich der feindlichen Kugeln kamen - Friedrich aber achtete nicht darauf und ritt immer weiter, bis einer seiner Adjutanten ihm zu-rief: Wollen denn (Em. Majestt die Batterie allein erobern?" Jetzt erst erkannte Friedrich seine miliche Lage, hielt sein Pferd an, betrachtete die Batterie durch ein Fernglas und kehrte dann langsam zu den Seinigen zurck. Das Glck mar ihm an diesem Tage nicht gnstig. Der knigliche Held murde zum erstenmal geschlagen. Friedrich mar sehr niedergedrckt , aber seine Offiziere und Mannschaften zeigten sich voll Mut und vertrauen. Whrend die Truppen abmarschierten, sa der König traurig auf einem Brunnenrohr; als er aber ihre Begeisterung sah, rief er: Kinder, ihr habt heute einen schmeren Tag gehabt, aber ich mill alles mieder gut machen." Friedrichs Gegner jubelten; die vllige Demtigung des Preuenknigs schien nahe, denn viele Niederlagen konnte seine kleine Macht nicht ertragen. Schon drangen die Russen plndernd und raubend in Ostpreuen ein, die Schmeden schickten sich an, Pommern zu erobern, und die Franzosen samt der deutschen Reichs-armee rckten gegen Sachsen vor, um die Preußen daraus zu vertreiben. In dieser gefahrvollen Lage zeigte sich Friedrichs Feldherrngre in Hellem Lichte. 4. Die Heilsarmee. Whrend das preuische Heer von Friedrich Wilhelm I. und Friedrich dem Groen in strenger Manneszucht gehalten und im Waffendienste gebt morden mar, mar das heermesen der meisten deutschen Kleinstaaten in einen traurigen Zustand geraten. Die meisten dieser Staaten hatten kein stehendes" Heer. Waren Soldaten ntig, so marben sie schnell Leute an, zum Teil umherstreifendes Volk. Dieses Gesindel bekleideten und bemaffneten sie, ohne sich darum zu kmmern, ob die neuen Soldaten in den Waffen gebt maren. Wollte das Deutsche Reich Krieg führen, so muten ihm die einzelnen Staaten je nach ihrer Gre Truppen stellen. 3n einem Regiment maren oft Soldaten aus verschiednen Gebieten, mit verschiedener Uniform und verschiedenen Waffen. Die Offiziere kannten ihre Leute nicht, und diese hatten kein vertrauen zu den Offizieren. Diese buntscheckige Reichs-armee mar Feinden und Freunden ein Spott. Nun sollte sie gegen den groen Preuenknig zu Felde ziehen, und zmar mit den Franzosen. 5. Die Schlacht bei Robach 1757. Dies munderliche Heer traf mit dem preuischen bei dem Dorfe Robach unmeit von Merseburg zusammen. Die Franzosen spotteten, als sie den kleinen preuischen heerhaufen erblickten, dem sie an Zahl dreimal berlegen maren. Ihre

7. Vorstufe - S. 77

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
23. Friedrich Wilhelm Iii. (1797 1840.) 77 Strelitz, war eine schne, anmutige Frau, voll Herzensgte gegen jedermann, von edlem Anstand und tiefer Frmmigkeit. Sie liebte ihren Mann herzlich und war eine treue Mutter ihrer Kinder, von denen die ltesten beiden Shne der nachmalige König Friedrich Wilhelm Iv. und unser berhmter Kaiser Wilhelm I. waren. Am liebsten weilte das Knigspaar auf dem Gute Paretz bei Potsdam, wo es ganz ungezwungen lebte. Da brachen schwere Jahre des Unglcks sr den König und das ganze Land herein. Frankreich, der alte Erb-seind der Deutschen, war es wieder, das unter einem mchtigen Herrscher ganz Eu-ropa zu unterwerfen trachtete. Die Franzosen hatten am Ende des achtzehnten Jahr-Hunderts das alte Knigtum in einem blutigen Ausstande vernichtet, ihren König Ludwig Xvi. und seine schne Gemahlin Marie Antoinette, eine Toch-ter Maria Theresias, hin-gerichtet und eine wilde Volks-Herrschaft unter der Leitung weniger blutdrstiger Männer aufgerichtet. Diesem entsetzlichen Zustande machte ein franzsischer General, der sich in vielen Kriegen ausgezeichnet hatte, ein Ende; es war Napoleon Bon aparte, welcher schlielich zum Kaiser der Franzosen gewhlt wurde (1804). Diesen: gelang es, fast alle europischen Staaten, wie die Niederlande, Spanien, Italien, Deutsch-land und sterreich zu besiegen und zu Unterwersen. Endlich kam auch die Reihe an Preußen, das bisher den Frieden ge- Preuens halten hatte. Im Oktober 1806 begann das Unglck. Napoleon kam von werfung Sddeutschland durch Thringen gezogen und schlug das preuische Heer in g^en. Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt vollstndig (14. Oktober 1806), so da es versprengt wurde und nach allen Richtungen flchtete. Mit diesem einen Tage brach der Ruhm Friedrichs des Groen und seines Staates zusammen. Feige ergaben sich die groen Festungen, wie Magde- Knigin Luise.

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 97

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
/Z7^ ^ ^ (/ y*/^/"'t' /ti^yifs. t/i-o-'it.v- -^< * sv-ist^'W M*~n> - Zs*n Unterdessen waren die Russen und sterreicher nach Berlin,, gezogen und hatten die Stadt arg mitgenommen. Sobald Friedrich dies/; hrte, eilte er aus Schlesien herbei und traf die Feinde bei Torgau mv der Elbe. Nach einem harten, schweren Kampfe gewann er hier einen vollstndigen Ende des Krieges. (Burkersdorf und Freiberg.)' Gre Schlachten kamen von jetzt ab nicht mehr vor; die Heere waren auf , beiden Seiten durch den langjhrigen Krieg zu sehr geschwcht. . Die-Feinde sahen wohl ein. da sie den groen Preuenknig doch nicht;,, vernichten konnten, und ein Gegner nach dem anderen zog sich von dem Kriegsschaupltze zurck. Friedrichs grte Feiudin, die Kaiserin Elisabeth von Rußland, starb;' ihr Nachfolger, Peter Iii., schlo mit dem Könige ein Bndnis und sandte Hilfstruppen. Den^ . Russen folgten die Schweden und Franzosen. <Die sterreicher, welche zu einem Frieden noch nicht geneigt waren, schlug Friedrich bei Burkersdorf (bei Neichenbach), Die Reihe der preuischen Waffentaten schlo der Prinz Heinrich, der einzige, der nach des Knigs Zeugnisse im ganzen Kriege keinen Fehler gemacht hatte. Bei Freiberg in Sachsen errang er einen entscheidenden Sieg der die Reichstruppen. z- ' 3. Friede. Da Maria Theresia einsah, da ein weiterer "Kampf vergeblich sei. kam es am 15. Februar 1763 endlich auf dem Jagdschlosse Hubertusburg (bei Dresden) zu dem langersehnten Frieden. Preußen behielt Schlesien, wurde die fnfte Gromacht in Europa und beanspruchte. gleich sterreich, die Fhrerstelle iu Deutschland. - / ' jpb [ 4. Ergebnisse und Bedeutung der Schleichen Kriege. Die Interessen- Politik der gegen den Preuenknig verbndeten Mchte^die teilweise Unfhigkeit und Zwietracht der, feindlichen Feldhxrrens'/die gleichzeitigen anderweitigen Krieae seiner Leinde und ihre oft matte Kriegfhrung^Ane besonders auch der Tod der russischen Kaiserin Elisabeth begnstigten die Erfolge Friedrichs , des Groen^Dazn kamen seine eigene Feldherrngabe, seine kluqe Politik und moralische Gre (scharfer Blick, schneller Entschlu, rastlose Ttigkeit)^der -esitz tchtiger Heerfhrer und eine^soohldisziplinierten Heere^sowie die ; Opferwilligkeit des preuischen Volkes. Unsgliches hatte das preuische Volk ' in dem langen Kriege erleiden mssen. Tausende hatten Gut und Blut fr'-das Vaterland geopfert, blhende Lnderstriche waren verwstet, aber glnzend war Preußen aus dem groen Ringkampfe hervorgegangen^Voll Liebe und Begeisterung blickte das Volk auf seinen Herrscher, ganz Europa mit Be-^ wunderung auf deu groen König und den ruhmreichen Feldherrn. ^""Schlesien war eine preuische' Provinz geworden, Preußen ' ' :eine Gromacht, das von jetzt ab als ebenbrtiger Staat mit ' Osterreich um den Vorrang in Deutschland kmpfte und eine wichtige Rolle im Konzert der Völker Europas spielte. Das fast erstorbene deutsche Brockmann, Lehrbuch der Geschichte. Iii. 7

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 126

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 126 — will alles wieder gutmachen." Friedrichs Gegner jubelten' die völlige Demütigung des Preußenkönigs schien nahe, denn viele Niederlagen konnte seine kleine Macht nicht ertragen. Schon drangen die Russen plündernd in Ostpreußen ein, die Schweden schickten sich an, Pommern zu erobern, und die Franzosen samt der deutschen Reichsarmee rückten gegen Sachsen vor, um die Preußen daraus zu vertreiben. 3n dieser gefahrvollen Lage zeigte sich Friedrichs Feldherrngröße im vollsten Glanze. 4. Die Neichsarinee. während das preußische Heer von dem König Friedrich Wilhelm I. und von Friedrich dem Großen in strenger Mannszucht gehalten und im Waffendienste geübt worden war, war das Heerwesen der meisten deutschen Kleinstaaten in einen traurigen Zustand geraten. Die meisten hatten kein stehendes Heer, ward es einmal nötig, so warben sie schnell Leute an, zum Teil verlaufenes Volk, bekleideten und bewaffneten sie, ohne sich darum zu kümmern, ob die neuen Soldaten in den Waffen geübt feien, und ob die Waffen etwas taugten. Sollte das Deutsche Reich Krieg führen, so mußten die einzelnen Staaten und Ländchen je nach ihrer Größe Truppen stellen. 3n einem Regiment waren oft Soldaten aus verschiedenen Gebieten, mit verschiedener Uniform und verschiedenen Waffen. Die Offiziere kannten ihre Leute nicht, und diese hatten kein vertrauen zu den Offizieren. Diese buntscheckige Reichs armee war Feind und Freund ein Spott. Nun sollte sie gegen den großen Preußenkönig zu Felde ziehen, und zwar mit dem Erbfeinde des Deutschen Reiches, den Franzosen. 5. Die Schlacht bei Notzbach (1757). Dieses unter dem Befehl des französischen Prinzen Soubise vereinigte Heer traf mit dem preußischen bei dem Dorfe Roßbach (bei Merseburg) zusammen. Die Franzosen spotteten, als sie den kleinen preußischen heerhausen erblickten, dem sie an Zahl dreimal überlegen waren. Ihre einzige Furcht war, der König könnte ihnen entrinnen; denn der französische Marschall wollte ihn einschließen, mit dem ganzen Heere gefangen nehmen, und so dem Kriege mit einemmal ein Ende machen. Schott begannen die Feinde das preußische Lager zu umzingeln, während Friedrich mit seinen Generalen ganz ruhig bei der Mittagstafel saß. „Der steckt in der Falle", frohlockten sie laut. Da, zwei Uhr nachmittags , gibt plötzlich der König den Befehl zum Hufbruch. Und augenblicklich bringt der kühne Reitergeneral Set)blitz mit Macht in die Scharen der Feinde ein und wirft alles vor sich über den Haufen. Zu gleicher Zeit rückt Friedrich mit dem Fußvolk im Sturmschritt vor,

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 177

1918 - Leipzig : Voigtländer
aus (1849). Der Prinz von Preußen erhielt den Befehl, den Huf ft and 3u unterdrücken, und in wenigen Wochen hatte er Ruhe und Ordnung lieber hergestellt. Durch seine echt deutsche Gesinnung, seine stuf* Dichtigkeit, Wahrheitsliebe und Entschiedenheit gewann der Prinz nun bald das herz des Volkes, und selbst seine Gegner zollten ihm die größte Achtung. Daher waren alle deutschgesinnten Männer voll freudiger Hoffnung, als der Prinz von Preußen während der unheilbaren letzten Krankheit des Königs die Regentschaft übernahm (1858). 4. König Wilhelm von Preußen. Ris Friedrich Wilhelm Iv. starb (1861), bestieg König Wilhelm I. den preußischen Thron, ^nter großer Pracht und Feierlichkeit setzte er sich am 18. Oktober 1861, Jahrestage der Leipziger Siegesschlacht, in der alten preußischen j^önungsstabt Königsberg die Krone aufs Haupt. Die wichtigste J^fgabe seiner Regierung fanb er zunächst in der (Erhöhung der 7oehrkrast seines Volkes, die sehr baran litt, daß die allgemeine knstpflicht (vgl. 75, 1 und 80, 3) der Kosten wegen seit lange nicht burchgcfiihrt worben war. Ruein ba die der volkszahl ent* Iprechenbe Vermehrung der Truppen viel Gelb kosten sollte, so stellten uch der Ausführung der königlichen Absichten unsägliche Schwierig” eiten entgegen. „Des Volkes Lasten werden zu groß; es vermag die eue gewaltige Waffenrüstung nicht zu tragen," riefen zahlreiche Ab* 9eorönete des preußischen Landtages, voll Leidenschaft eiferte man 9,egen die Pläne des Königs und sah nicht ein, daß Preußen nur mit eirtem starken Heere seine Stellung zu behaupten und neue (Ehren zu ®*ringen vermöge. Der König aber wußte besser als damals sein Volk, dem Heere zur Schlagfertigkeit fehlte. Tief schmerzte ihn der löe*1pruch, Nachgiebigkeit aber wäre ihm gegen das Gewissen 9etoejen. Dct fand er in den Ministern Bismarck und Roon L? Rr- 78 und 80) die großen Männer, die ihm in deutscher annentreue mutig und fest den Widerstand überwinden halfen. So Qrb König Wilhelm der Neubegründer des preußischen ^ecrc$ und durch bieses Gründer des neuen Deutschen Reiches. 77. Kriege mit Dänemark und Österreich. t Krieg gegen Dänemark (1864). Wie recht König Wil-m gehabt hat, sollte sich balb genug zeigen. Ais im Jahre 1863 ^ ^önig Christian Ix. von Dänemark den Thron bestieg, ge= hmigte er eine neue Verfassung, woburch das mit dem deutschen 3°gtum Holstein „up ewig ungebeelt" verbunbene Herzogtum Erzählungen aus bet Weltgeschichte. Ii. flusg. A. 12
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