159
Schiffahrt ist der Rhone-Rhein-Kanal, der sich bei Straßburg mit der
Jll verbindet.
Lothringen, nordwestlich vom Elsaß bis in das Mofelgebiet
sich erstreckend, ist ein von tiefen Thälern durchschnittenes, fruchtbares
Berg- und Hügelland. Es liefert reichlich Getreide, Hanf und Flachs,
Wein, Gemüse und Obst, Steinkohlen und Eisen und besitzt ausge-
zeichnete Salz- und Mineralquellen. Die Mosel und die Saar sind
die Hauptwasserstraßen Lothringens.
Die Hauptstadt von Elsaß ist Straßburg, eine starke Festung
und bedeutende Handelsstadt. Sie ist der Sitz des kaiserlichen Statt-
halters von Elsaß-Lothringen, eines katholischen Bischofs und einer
Hochschule. Straßburg liegt am Jll, etwa eine halbe Stunde vom
Rheine, mit welchem es durch einen schiffbaren Kanal verbunden ist.
Die größte Merkwürdigkeit Straßburgs ist das weltberühmte Münster,
nächst dem Dome zu Köln das herrlichste Denkmal deutscher Bau-
kunst. mit einem 153 m hohen Turme. — Die bedeutendste Fabrik-
stadt im Elsaß ist Mühlhausen an der Jll. Es liefert Seiden-,
Baumwollen- und Wollenzeuge und besitzt großartige Zeugdruckereien,
Färbereien und Bleichen. — Fast in der Mitte zwischen Straßburg
und Mühlhausen liegt in einer sehr schönen Gegend Colmar, die
Hauptstadt des Bezirks Ober-Elsaß. — Die Hauptstadt von Lothringen,
Sitz eines katholischen Bischofs, ist die altertümliche Stadt und starke
Festung Metz, an der Mosel, über welche hier 14 Brücken führen.
Unter den Kirchen der Stadt zeichnet sich der großartige Dom aus.
Metz besitzt bedeutende gewerbliche Anstalten: zahlreiche Gerbereien,
Glasmalereien, Waffen-, Leinwand-, Flanell-, Hut- und Blumen-
sabriken. Von den Bewohnern des Reichslandes bekennen sich etwa
3/5 zur katholischen, % zur evangelischen und etwa V6 zur jüdischen
Religion. Nach Hästers u. a.
236. Deutschland über alles.
Deutschland, Deutschland über alles,
über alles in der Welt,
wenn es stets zum Schutz und Trutze
brüderlich zusammenhält;
von der Maas bis an die Memel,
von der Etsch bis an den Belt, —
Deutschland, Deutschland über alles,
über alles in der Welt!
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
deutscher Wein und deutscher Sang
sollen in der Welt behalten
ihren alten schönen Klang,
uns zu edler That begeistern
unser ganzes Leben lang!
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Hästers
Extrahierte Ortsnamen: Rhone-Rhein-Kanal Lothringen Lothringens Elsaß-Lothringen Rheine Straßburgs Elsaß Straßburg Mühlhausen Colmar Lothringen Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland
162
Das Reich besteht aus vielen Kronländern und zerfällt in zwei
Reichshälften, die das Flüßchen Leitha von einander trennt. Die-
selben haben einen Kaiser und bilden ein Heer, aber in den meisten
Stücken ist die Verwaltung getrennt. Diesseits der Leitha sind die
deutsch-slawischen Länder, jenseits die Länder der ungarischen
Krone.
Die wichtigsten Kronländer sind: Ober- und Rieder-Öster-
reich mit den Hauptstädten Linz und Wien, Böhmen mit der
Hauptstadt Prag, Mähren mit den Städten Brünn und Olmütz,
Tyrol mit Innsbruck und Trient, Salzburg mit Salzburg,
Steiermark mit Graz, Kärnthen mit Klagenfurth, Krain
mit Laibach, Kroatien und Slawonien mit Agram, Istrien
mit Triest, Dalmatien mit Zara, Ungarn mit der Doppel-
hauptstadt Ofen-Pesth, Galizien mit Krakau, Siebenbürgen
mit Klausenburg, Hermannstadt und Kronstadt. — Die
Residenz des Kaisers ist Wien.
3. Das Königreich der Niederlande oder Holland mit der
Residenz Haag und der Hauptstadt Amsterdam liegt an der Nord-
See in dem Mündungslande des Rheines, der Maas und der Schelde.
Es ist ein kleines, dicht bevölkertes, reiches Land und grenzt an
Deutschland und Belgien. Die Küste ist sehr flach und durch mächtige
Dämme gegen die Meeresflut geschützt worden. Auch die Flußufer
zeigen diesen Schutz. Das Land ist durch Fleiß und Ausdauer dem
Meere abgerungen und in einen blühenden Garten verwandelt worden.
4. Das Königreich Belgien liegt südlich von Holland zwischen
Frankreich, Deutschland, Holland und der Nordsee. Es hat die dichteste
Bevölkerung in Europa. Die Belgier sind katholisch und sprechen
meist französisch. Das Land ist eine fruchtbare Tiefebene; Maas und
Schelde bewässern es. Die regste Fabrikthätigkeit herrscht. Die Haupt-
und Residenzstadt ist Brüssel. Andere große Städte sind Gent,
Brügge, Antwerpen und Lüttich.
5. Das Königreich Dänemark umfaßt das nördliche Jütland,
die dänische Inselgruppe Seeland, Fünen u. a., Island, die
Schafinseln (Far-Or), Grönland u. a. Das eigentliche Däne-
mark hat fruchtbares Tiefland mit schönen Feldern, Wiesen und
Buchenwäldern. Die Flüsse sind klein, aber viele Busen der Nord-
und Ostsee schneiden ins Land. Die Dänen sind ein fleißiges, ge-
bildetes und wohlhabendes Volk von deutschem Stamme und evange-
lisch. Die Hauptstadt ist Kopenhagen.
6. Die Königreiche Schweden und Norwegen sind zwei ge-
trennte Reiche unter einem Könige. Schweden nimmt den östlichen,
Norwegen den westlichen Teil der skandinavischen Halbinsel ein.
An Fläche übertreffen sie Deutschland, an Volkszahl haben sie etwa
'/7. Das Eismeer, die Nord- und Ostsee mit dem bottnischen Busen
bespülen die Küsten. Ein wild zerrissenes Gebirge, die.kjölen, durch-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Rieder-Öster- Linz Wien Tyrol Salzburg Salzburg Krain Laibach Kroatien Slawonien Agram Istrien Dalmatien Ungarn Galizien Krakau Klausenburg Hermannstadt Kronstadt Wien Niederlande Holland Amsterdam Nord-
See Rheines Deutschland Belgien Belgien Holland Frankreich Deutschland Holland Nordsee Europa Antwerpen Seeland Island Kopenhagen Schweden Norwegen Norwegen Deutschland Ostsee
163
zieht die Halbinsel von Norden nach Süden, fällt nach Westen steil
ins Meer, nach Osten allmählich in das schwedische Tiefland ab. Die
Flüsse (Elfe genannt) entspringen meist aus Seen und münden größ-
tenteils in die Ostsee. Große Seen sind der Wenern-, Wettern-
und Mälar-See. Die Gebirge sind reich an Metallen, die Abhänge
an Nadelwäldern, die Buchten an Fischen, die Ebenen an Getreide,
Lappland an Renntieren. Die schwedische Hauptstadt ist Stock-
holm, in herrlicher Lage am Mälar-See, die norwegische Christiania.
7. Das Königreich Großbritannien und Irland ist die erste
Handels- und Seemacht der Erde und die Beherrscherin der Meere,
ein Jnselreich im Nordwesten von Europa. Es besteht aus den beiden
großen Inseln Großbritannien und Irland und vielen umlie-
genden kleinen. An Fläche steht es Preußen nach, übertrifft es aber
an Bevölkerung. Umspült wird es von dem atlantischen Ozean und
der Nordsee. Die beiden großen Inseln sind durch die irische See
getrennt. Von Frankreich trennt es der Ärmelkanal und der enge
Meerespaß zwischen Dover und Calais (spr. Kalläh). Der nörd-
liche Teil von Großbritannien heißt Schottland, der südliche Eng-
land. Das Meer dringt in breiten, tiefen Busen von Osten und
Westen ins Land; die Küste ist reich gegliedert und hat überall die
Anlegung von Häfen ermöglicht; über 100 Häfen zählt das Land. —
Der Süden und Osten von Großbritannien ist Tiefland, der Norden
und Westen Bergland. Irland ist größtenteils Tiefland. Die Flüsse
haben keinen langen, aber einen ruhigen Lauf und erweitern sich an
den Mündungen zu Meerbusen. Große Schiffe können vermittelst
der Flut ins Innere des Landes gelangen. Außer den Flüssen hat
England ein dichtes Netz von Kanälen und Eisenbahnen. Der wich-
tigste Fluß ist die Themse. — Die Äcker werden mit Sorgfalt
bebaut, die Wiesen sind unvergleichlich grün; darauf weidet prächtiges
Vieh. Ein sehr großer Reichtum von Eisen und Kohlen findet sich
in dem Lande. Nirgends giebt es mehr Fabriken aller Art, nirgends
mehr Schisse und regeren Handel. — Die Engländer und Schotten
sind meist evangelisch, die Irländer meist katholisch.
Die Hauptstadt Englands ist London mit 4 Millionen Ein-
wohnern, Schottlands Edinburgh, Irlands Dublin. Die größten
Häfen sind nach London Liverpool (spr. Liwerpul) und Bristol,
die größten Fabrikstädte Birmingham (in Metallwaren), Manchester
(spr. Münntschestr) (in Baumwollenwaren) und Glasgow (in beiden).
8. Die Königreiche Spanien und Portugal nehmen die Py-
renäen-Halbinsel im Südwesten Europas ein, und zwar Portugal
den südwestlichen Teil, Spanien das übrige. — Die vierseitige Halb-
insel hat die Größe Deutschlands, aber nur die Hälfte seiner Bevölke-
rung. Auf Portugal kommt etwa % von Land und Leuten. Die
Halbinsel ist von dem atlantischen Ozean und dem mittelländischen
Meere umspült, im Norden durch den unwegsamen Gebirgswall der
11»
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Wettern- Lappland Mälar-See Christiania Irland Europa Irland Nordsee Frankreich Dover Schottland Irland England Englands London Schottlands_Edinburgh Irlands_Dublin London_Liverpool Bristol Glasgow Spanien Portugal Europas Spanien Deutschlands
121
schwäbisch- fränkische Hochebene ist vom Schwarz- und
Odenwald, Spessart. Rhön, Thüringer- und
Frankenwald. fränkischen und schwäbischen Jura
umgeben. Zwischen Jura, Böhmer Wald und den Alpen
liegen, durch den Bodensee getrennt, die schwäbisch-
baierische und die schweizerische Hochebene. Die ober-
rheinische Tiefebene ist von Jura. Vogesen, Hunsrück,
Taunus, Oden- und Schwarzwald umkränzt. Ehe der
Rhein bei Bingen zwischen Taunus und Hunsrück den Gebirgs-
damm durchbrach und sich einen Weg durch das rheinische
Schiefergebirge bahnte, war sie wahrscheinlich ein großer See.
Zwischen Weser und Rhein liegen weitausgedehnte, aber nicht hohe
Gebirge, die man unter dem Namen der westfälischen zusammen-
fassen kann und deren nördlichster Ausläufer, der Teutoburger
Wald, eine geschichtliche Bedeutung erlangt hat. Als das nörd-
lichste Gebirge zwischen Weser und Elbe steigt der Harz in
seinem höchsten Punkte, dem Brocken, bis zu 1100 m auf. Nächst
dem Erzgebirge liefert derselbe unter allen deutschen Gebirgen die
meisten Metalle, namentlich viel Silber, und manches Geldstück,
welches durch unsere Hände geht, stammt ursprünglich vom Harze
oder Erzgebirge ab. — Nord- oder Niederdeutschland stellt sich
als eine große Tiefebene dar, die im östlichen Teile breiter ist
als im westlichen, weil hier die Gebirge näher an das Meer
treten, als dort. Die Wasserscheide zwischen der Weser und der
Elbe teilt die ganze Ebene in das westliche und das östliche
Niederdeutschland. — Der westliche Teil enthält den Unterlauf
des Rheines, das Gebiet der Ems und den Unterlauf der Weser.
Das Land erhebt sich im ganzen wenig über den Meeresboden.
Die Küste der Nordsee ist so niedrig, daß nur durch Dämme
oder Deiche dem Eindringen des Meeres Einhalt gethan werden
kann. Das hinter diesen Dämmen liegende Land nennt man
Marschen. Die Marschen sind ein fetter, überaus fruchtbarer
Ackerboden, der die Kornkammer der Bewohner reichlich füllt. —
Das flache Ufer der Ostsee ist nirgends so niedrig, daß es, wie
bei der Nordsee, durch Deiche vor dem Andringen des Meeres
geschützt werden müßte. An seinen niedrigsten Stellen haben
Wind und Wellen Dünen zum Schutz aufgebaut. Meilenlange
Sandbänke haben sich selbst vor die Mündung mehrerer Flüsse
geschoben und dadurch die Haffe gebildet, welche der Ostseeküste
eigen sind. Eine andere Eigentümlichkeit des östlichen Tief-
landes sind zwei breite Landrücken, welche sich von Rußland
her durch dieselbe ziehen. Der nördliche derselben bildet in
Ost- und Westpreußen, Pommern, Brandenburg, Mecklenburg
und Schleswig-Holstein eine Reihe Sand- und Lehmhügel, auf
welchen viele Granitstücke gefunden werden. Zwischen diesen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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123
von Marburg und Gießen herkommt, sowie die weiter unten
mündende Ruhr und Lippe können keine großen Schiffe
tragen. Schon oberhalb Köln, vom L) i eben geb irge an, werden
die Ufer ganz stach und hören auf schön zu sein. — Kleiner und
von kürzerem Laufe ist die Weser; dafür aber auch nach Ur-
sprung und Mündung ein deutscher Fluß. Sie erhält ihren
Namen bei Vereinigung der beiden schiffbaren Flüfse Fulda und
Werra, wovon der erstere auf der Rhön, der andere auf dem
Thüringerwalde entspringt. Der durch ihre Vereinigung bei
Münden entstandene Strom drängt sich zwar anfangs durch
Gebirge, zuletzt durch die sogenannte westfälische Pforte,
stießt dann aber in ebenem Lande an der Stadt Bremen vorbei
und in die Nordsee. Nur ein bedeutender Nebenfluß verstärkt
die Weser, die langsam fließende Aller mit den braunschweigi-
schen und haunöverscheu Gewässern, der Ocker und Leine. An
ihrer Mündung, wo sie das Oldenburgische von Hannover trennt,
erweitert sie sich durch die eindringende See zu einer Art Meer-
busen. — Der vierte deutsche Strom, die Elbe, entspringt auf
den Hochebenen des Riesengebirges. Nachdem sie mit den Ge-
wässern Böhmens, der Moldau, Eger und Zser, sich verstärkt
hat, bricht sie durch den östlichen Teil des Erzgebirges, durch
die sächsische Schweiz, nach Sachsen, wo sie zu einem breiten,
ansehnlichen Strome wird. Zwischen hier und Magdeburg er-
hält sie mehrere ansehnliche Flüsse, z. B- die Saale. Aus dem
ebenen Lande zur Rechten kommt die schiffbare Havel, welche
in der Spree bei Spandau einen bedeutenden Zufluß erhält und
vermittelst einiger Kanäle auch die Schiffahrt aus der Elbe in
die Oder möglich macht. Weiter unten erweitert sich die Elbe
immer mehr, so daß sie bei Hamburg fast eine halbe Meile breit
ist, die größten Seeschiffe zu tragen vermag und an der Mündung
bei Ritzebüttel sogar zwei Meilen breit wird.
Auch die Oder hat ihre Quellen in Österreich, doch nicht
weit von der preußischen Grenze. Die Provinz «Schlesien ist fast
nur als das große Thal der Oder anzusehen. Ihre vielen
kleinen Flüsse machen den Hauptstrom wasserreich, so daß der-
selbe in den niederen Gegenden häufige Überschwemmungen an-
richtet, vor denen mau sich durch hohe Dämme zu schützen sucht.
Nur ein schiffbarer Fluß, die Warthe, welche bei Posen vorbei-
geht, oberhalb Landsberg die Netze aufnimmt und bei Küstriu
mündet, verstärkt die Öder. Durch die Warthe und Netze ge-
langt man zu einem nach Bromberg und in die Brahe, einen
Nebenfluß der Weichsel, führenden Kanäle. Da nun auf der
linken Seite durch den Finow- und Friedrich-Wilhelm-
Kanal eine Verbindung mit der Elbe besteht, so würde die Schiff-
fahrt von Westen nach Osten im Königreiche Preußen sehr voll-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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134
Landstriche, wo Sandboden vorherrschend ist. Zahlreiche Seen
und ausgedehnte Forsten bedecken das Land. Die Bewohner,
welche, wie die Littauer, größtenteils zur evangelischen Kirche
gehören, sind slawischer Abkunft und reden die polnische Sprache.
— Mit dem Pregel ist die Memel durch Kanäle in Verbindung
gesetzt; sie gehört^nur etwa mit dem achten Teile ihrer Länge
dem preußischen Staate an. Wenn sie aus Rußland in Ost-
preußen eintritt, hat sie wohl schon einen Lauf von 90 Meilen
gemacht. Bei Tilsit, einer Handelsstadt mit 20,000 Ein-
wohnern, beginnt eine fruchtbare Niederung, die sich bis zur
Mündung erstreckt. Noch vor 100 Jahren bestand sie aus Moor
und Bruchland; aber durch den Fleiß der Ansiedler ist der Boden
in die fettesten Wiesen und Getreidefelder umgeschaffen. Bei der
genannten Stadt teilt sich die Memel in Ruß und Gilge,
welche von einem fruchtbaren, mit Dörfern und Weilern bedeckten
Marschlande umgeben sind und endlich in vielen Armen in das
kurische Haff fließen.
Zwischen Passarge und Weichsel liegt das sogenannte Ober-
land, das durch feine vielen Schönheiten und große Fruchtbar-
keit der Stolz Ostpreußens ist. Dunkelschattige Eichen - und
Buchenwälder schmücken die Hügel und umkränzen die stillen
blauen Seen; reich sind die Fluren an Getreide, die Wälder
an Nutzholz und die Seen an Fischen. Berühmt als ein Meister-
werk der Baukunst ist der Elbing-oberlä ndische Kanal mit
den geneigten Ebenen. Dieser stellt eine künstliche Wasser-
straße her, welche die ober län dischen Seen mit dem Drau-
sensee und die Städte Osterode, Liebemühl, Deutsch-
Ey lau, Saalfeld und Elbing mit einander verbindet. Der
Wohlstand dieser Städte ist durch den unter Friedrich Wilhelm I V.
erbauten Kanal sehr gehoben worden.
Die Provinz Ostpreußen zerfällt in die beiden Regierungs-
bezirke Königsberg und Gumbinnen. Der Köuigsberger
Bezirk hat 20 Kreise: Allensteiu, Braunsberg, Pr. Eylau, Fisch-
hausen, Friedland, Gerdauen, Heiligenbeil, Heilsberg, Pr. Holland,
Stadtkreis Königsberg, Landkreis Königsberg. Labiau, Memel,
Mohrungen, Neidenburg, Ortelsburg, Osterode, Rastenburg,
Rössel, Wehlau. Der Gumbiunener Bezirk hat 16 Kreise:
Angerburg, Darkehmen, Goldapp, Gumbinnen, Heydekrug, Inster-
burg, Johannisburg, Lötzen, Lyck, Niederung, Oletzko, Pilkallen,
Ragnit, Sensburg, Stallupönen, Tilsit. Nach Paffarge.
‘¿14. Die Provinz Westpreußen.
468 Ql.; 1,342,000 Einw.
Die Provinz Westpreußen wird im Norden von der Ostsee,
im Osten von der Provinz Ostpreußen, im Süden von Russisch-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Stadtkreis_Königsberg Landkreis_Königsberg
135
Polen und der Provinz Posen, im Westen von den Provinzen
Brandenburg und Pommern begrenzt. Sie breitet sich auf
beiden Seiten des mächtigen Weichsetstromes aus und umfaßt
zwei Höhenländer, zwischen welchen das Flußthal der unteren
Weichsel liegt. Das östlich der Weichsel gelegene Höhenland
erhebt sich im Norden unmittelbar über das frische Haff in ziem-
lich steilen Anhöhen, den Trunzer Bergen, und zieht sich
in südlicher Richtung, längs der Nogat und Weichsel fortlaufend,
bis zum Drewenzthale hinab. Diese Landschaft besitzt zum
großen Teil fruchtbaren Boden, namentlich ist der südliche Teil,
das sogenannte Kul mer la n d, wegen seines vorzüglichen
Weizenbodens berühmt. — Das westlich der Weichsel belegene
Hügelland führt den Namen Pommerellen. Es erhebt sich
längs des westlichen Saumes der Danzig er Bucht in steilen
Anhöhen und Kuppen über die Ostsee, verflacht sich weiterhin
südlich immer mehr und zieht sich den Weichselstrom entlang bis
unweit der Brahemündung hin, während die Südgrenze in
sanften Abfällen längs des Netzethales bis zum Dragefluß geht.
Der nördliche Teil dieses Höhenlandes besteht aus unregel-
mäßigen, von Seen und Flußthälern vielfach durchfurchten Berg-
kuppen und erreicht seine höchste Erhebung in den Schöne-
berger Höhen mit dem 330 m hohen Turm berge. Es ist
eine an mannigfaltigen Naturschönheiten reiche Gebirgslandschaft,
welche in Westpreußen unter dem Namen kassu bisch e Sch weiz
bekannt ist. Hier im nördlichen Pommerellen lag das ehemalige
Herzogtum Kassuben, welches von einem slawischen Volks-
stamme, den Kassuben, bewohnt wurde. Gegenwärtig leben die
Nachkommen dieses alten Volksstammes noch zwischen der
Radaune, einem westpreußischen Flüßchen, und dem pommer-
schen Küstenflusse Leba. Sie gehören der katholischen Kirche
an; ihre Sprache ist der polnischen so verwandt, daß Kassuben
und Polen sich leicht verständigen können.
Im mittleren Teile des pommerellischen Höhenlandes liegt
die Tucheler Heflde, deren Ausdehnung auf 48 Quadratmeilen
geschätzt wird. Sie besteht zum größten Teile aus sandigem
Boden, der mit Kiefern bewachsen ist. Wo der Boden von Seen
und Flüssen durchschnitten wird, wechseln die Kiefern auch mit
Laubbäumen ab. Das Land ist zum Ackerbau wenig tauglich;
man baut hier nur Buchweizen, Hafer und Kartoffeln an.
Weideland flndet sich nur in unmittelbarer Nähe der Ge-
wässer vor.
Zwischen den Höhenländern auf beiden Seiten der Weichsel
zieht sich in einem tiefen Einschnitte das Flußthal dieses mäch-
tigen Stromes hin. Derselbe kommt von Süden her, von dem
hohen Karpathengebirge, und hat einen Weg von mehr als
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
136
hundert Meilen zurückgelegt, wenn er oberhalb der Festung
Thorn in die Provinz Westpreußen eintritt. Nachdem der
Fluß die Wälle und Mauern von Thorn bespült hat, bildet er
bald darauf die Grenze zwischen Posen und Westpreußen. Auf
dieser Strecke nimmt er von links die Brahe auf, welche durch
den Bromberger Kanal die Netze, Warthe und Oder mit der
Weichsel verbindet. Der Strom stießt in behaglicher Breite
ruhig dahin und bildet ein stundenbreites, fruchtbares Thal,
welches von bewaldeten Höhen umgeben ist. An seinen Ufern
liegen die Städte Kulm, Schwetz, Graudenz und Neuen-
burg, ein Stück vom Strome entfernt Marien wer der.
Einige Meilen unterhalb, nachdem die Weichsel den Landrücken
durchbrochen hat, teilt sie sich an der Montaner Spitze und
sendet nach Nordost die Nogat. Diese geht bei Marienburg
vorbei, wo sich das prächtige Schloß, der ehemalige Sitz der
Hochmeister des deutschen Ritterordens, in ihren Fluten spiegelt,
und ergießt sich unfern der Handelsstadt Elbing in das frische
Haff. Die Weichsel selbst stießt weiter nach Norden an Dir sch au
vorüber, wo die riesige Brücke der Ostbahn über sie führt.
Weiter unterhalb teilt sie sich am Danzig er Haupt zum zweiten
Mal; ein Arm geht wie die Nogat in das frische Haff, der
andere fließt bei dem alten ehrwürdigen Danzig, einer der be-
deutendsten Handelsstädte und größten Festungen des preußischen
Staates vorbei in die Ostsee. Neuerdings hat der Strom,
bevor er Danzig erreicht, den zwischen ihm und der See liegenden
schmalen Küstenstreifen beim Dorfe Neu fähr durchbrochen und
entsendet hier den größten Teil seines Wassers zur Ostsee.
Das Weichselthal in Westpreußen zieht sich zwischen den
steilen Lehmwänden des Landrückens 30 Meilen lang hin, hat
aber nur 1 bis 2 Meilen Breite. Wo sich der Strom teilt, er-
weitert sich die Niederung und nimmt die ganze Fläche zwischen
der Nogat und Weichsel, bis nach Danzig hin, ein; sie beträgt
etwa 30 Quadratmeilen. Diese Gegenden waren ehemals eine
Snmpstandschaft, welche durch die von dem deutschen Ritterorden
ausgeführte Eindämmung des Weichselstromes in fruchtbaren
Ackerboden umgewandelt worden ist und jetzt zu den gesegnetsten
Teilen der Erde gehört. Man nennt diese Niederungen
Werder, und unterscheidet sie in das Danziger und Marien-
burger Werder. Ersteres liegt auf beiden Seiten der Mottlau,
eines linksseitigen Nebenflusses der Weichsel, und erstreckt sich von
Danzig südlich bis gegen Dirschau, letzteres umfaßt das Land
zwischen Weichsel und Nogat, breitet sich aber auch auf dem rechten
Ufer der Nogat aus und reicht nördlich bis an das frische Haff.
Ein Netz von Kanälen und Gräben bedeckt das ganze Niede-
rungsland. Fetter Getreideboden in meilenweiter Ausdehnung
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
138
müßten im Gebrauch. An den Ufern der Flüsse breiten sich
häufig Lachen und Sümpfe aus, die durch Gräben zum Teil
trocken gelegt und für den Anbau gewonnen worden sind.
Der Hauptfluß der Provinz ist die Warthe, der größte
Nebenfluß der Oder. Sie ist die Schiffahrts- und Handels-
straße des Landes. Ihr wichtigster Nebenfluß ist die schiffbare
Netze, welche durch den Bromberger Kanal mit der Weichsel
in Verbindung steht. Kurz vor ihrem Austritt aus der Provinz
nimmt die Warthe die Obra auf, welche mit ihren zahlreichen
Quellflüssen und Armen die sumpfreichste Gegend durchfließt.
Die Weichsel berührt die Provinz auf eine kurze Strecke im
Nordosten.
Der meist lehmige und thonige Boden ist fett und feucht.
Am fruchtbarsten sind die entwässerten Bruchgegenden um die
Warthe und Netze. Nach der schlesischen Grenze zu ist viel
Sandboden. Das Land bringt soviel Getreide hervor, daß eine
Ausfuhr desselben stattfinden kann; auch Tabak, Flachs und
Hopfen wird gebaut. Einen großen Reichtum hat das Land an
Wäldern, welche Holz zur Ausfuhr liefern, während die
weiten, guten Wiesenflächen der Viehzucht besonders förderlich
sind. Schaf-, Pferde- und Rindviehzucht sind daher bedeutend.
An Mineralien ist die Provinz arm, denn außer Lehm, Thon
und Mergel liefert sie nur etwas Rasenerz und Braunkohlen.
An Gewerbthätigkeit und Fabriken fehlt es noch in den meisten
Gegenden. Der Handel ist ebenfalls nicht bedeutend, wird aber
durch die in der neuesten Zeit angelegten Eisenbahnen gehoben
werden.
Die Hauptstadt Posen, von welcher die ganze Provinz
ihren Namen hat, ist eine starke Festung, Sitz des Erzbischofs
von Posen und Gnesen und zählt 61,000 Einwohner. Von den
übrigen Städten sind noch zu merken: Bromberg — Frau-
stadt mit Getreidehandel — Lissa und Ra witsch mit Tuch-
fabriken — Gnesen mit einer uralten Domkirche, in welcher
die Gebeine des hl. Bischofs und Märtyrers Adalbert, Apostels
der Preußen, aufbewahrt werden. Nach Hafters u.«.
216. Die Provinz Pommern.
576 Ql.; 1,500,000 Einw.
Die Provinz Pommern ist ein Küstenland und wird im
Norden ihrer ganzen Länge nach, etwa 60 Meilen, von der
Ostsee bespült. Im Osten wird sie von Westpreußen, im Süden
von Westpreußen und Brandenburg, im Westen von Branden-
burg und Mecklenburg begrenzt. Sie ist zugleich das Mündungs-
land der Oder, welche die Provinz von Süden nach Norden
durchschneidet und mit ihren Mündungsarmen, der Peene,
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TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
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viele Bewohner Pommerns beim Bau und der Ausrüstung der
Schiffe lohnende Beschäftigung.
Außer der Oder giebt es in Pommern keinen größeren
Fluß. An ihr liegen die Städte Garz, Greifenhagen und
Stettin. Die Nebenflüsse der Oder sind rechts die Jhna, die
an Stargard vorbeifließt, links die Ucker und Peene. An der
Ucker liegt Pasewalk und Uckermünde, an der Peene
Dem min und An kl am. Die übrigen Flüsse sind Küsten-
flüsse, meist 10 bis 15 Meilen lang und nur zu Holzflößerei
zu benutzen. In Hinterpommern sind zu nennen: die Leba,
Lupow, Stolpe, Wipper, Persante und Rega.
Die Provinz Pommern wird in die 3 Regierungsbezirke:
«Stettin, Köslin und Stralsund eingeteilt. Nach Büttner.
217. Die Provinz Brandenburg.
724 ^M.; 3,100,000 Einw.
Die Provinz Brandenburg grenzt im Norden an Mecklen-
burg und Pommern, im Osten an Westpreußen, Posen und
Schlesien, im Süden an Schlesien und die Provinz Sachsen, im
Westen an Sachsen, das Herzogtum Anhalt und die Provinz
Hannover. Sie ist das Stammland des preußischen Staates
mit der Residenzstadt Berlin und wird in den Stadtbezirk von
Berlin und in die Regierungsbezirke Potsdam und Frank-
furt an der Oder eingeteilt.
Brandenburg ist ein fast ganz ebenes Land und nur gegen
Süden etwas hügelig. Der Boden ist meist sandig, wenig
fruchtbar und mit ausgedehnten Kiefernwaldungen bedeckt. In
den Niederungen und an den Flüssen wird aber auch fleißig
Ackerbau betrieben. Die fruchtbarsten Gegenden sind die Ucker-
mark im nördlichen Brandenburg und die urbar gemachten
Bruchgegenden an der Oder, Warthe und Netze. Außer
den gewöhnlichen Erzeugnissen des Ackerbaues werden gute
Gartenfrüchte, etwas Tabak und viel Obst gezogen. An Mine-
ralien ist die Provinz arm; nur bei Frankfurt und Fürsten -
walde finden sich Braunkohlen. Desto reicher ist sie aber an
Gewässern, an Seen und Flüssen, und besitzt daher einen Über-
fluß an Fischen. Die Elbe mit der Havel und Spree, sowie
die Oder mit der Warthe und Netze durchströmen dieselbe.
Für den Handelsverkehr sind außer diesen Flüssen noch mehrere
Kanäle vorhanden, wie der Mülroser Kanal, welcher über 3
Meilen lang ist und die Spree mit der Oder verbindet, und der
über 6 Meilen lange Finow-Kanal, welcher aus der Oder in
die Havel führt. Außerdem durchschneiden viele Eisenbahnen die
weite Ebene nach verschiedenen Richtungen.
Nahe bei Berlin, nur durch den Tiergarten davon getrennt,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Personennamen: Stolpe
Extrahierte Ortsnamen: Pommern Garz Stettin Stargard Pasewalk Hinterpommern Lupow Stralsund Mecklen- Pommern Posen Schlesien Sachsen Berlin Berlin Potsdam Frank- Brandenburg Brandenburg Frankfurt Berlin