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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 159

1881 - Danzig : Boenig
159 Schiffahrt ist der Rhone-Rhein-Kanal, der sich bei Straßburg mit der Jll verbindet. Lothringen, nordwestlich vom Elsaß bis in das Mofelgebiet sich erstreckend, ist ein von tiefen Thälern durchschnittenes, fruchtbares Berg- und Hügelland. Es liefert reichlich Getreide, Hanf und Flachs, Wein, Gemüse und Obst, Steinkohlen und Eisen und besitzt ausge- zeichnete Salz- und Mineralquellen. Die Mosel und die Saar sind die Hauptwasserstraßen Lothringens. Die Hauptstadt von Elsaß ist Straßburg, eine starke Festung und bedeutende Handelsstadt. Sie ist der Sitz des kaiserlichen Statt- halters von Elsaß-Lothringen, eines katholischen Bischofs und einer Hochschule. Straßburg liegt am Jll, etwa eine halbe Stunde vom Rheine, mit welchem es durch einen schiffbaren Kanal verbunden ist. Die größte Merkwürdigkeit Straßburgs ist das weltberühmte Münster, nächst dem Dome zu Köln das herrlichste Denkmal deutscher Bau- kunst. mit einem 153 m hohen Turme. — Die bedeutendste Fabrik- stadt im Elsaß ist Mühlhausen an der Jll. Es liefert Seiden-, Baumwollen- und Wollenzeuge und besitzt großartige Zeugdruckereien, Färbereien und Bleichen. — Fast in der Mitte zwischen Straßburg und Mühlhausen liegt in einer sehr schönen Gegend Colmar, die Hauptstadt des Bezirks Ober-Elsaß. — Die Hauptstadt von Lothringen, Sitz eines katholischen Bischofs, ist die altertümliche Stadt und starke Festung Metz, an der Mosel, über welche hier 14 Brücken führen. Unter den Kirchen der Stadt zeichnet sich der großartige Dom aus. Metz besitzt bedeutende gewerbliche Anstalten: zahlreiche Gerbereien, Glasmalereien, Waffen-, Leinwand-, Flanell-, Hut- und Blumen- sabriken. Von den Bewohnern des Reichslandes bekennen sich etwa 3/5 zur katholischen, % zur evangelischen und etwa V6 zur jüdischen Religion. Nach Hästers u. a. 236. Deutschland über alles. Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt, wenn es stets zum Schutz und Trutze brüderlich zusammenhält; von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt, — Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt! Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang sollen in der Welt behalten ihren alten schönen Klang, uns zu edler That begeistern unser ganzes Leben lang!

2. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 162

1881 - Danzig : Boenig
162 Das Reich besteht aus vielen Kronländern und zerfällt in zwei Reichshälften, die das Flüßchen Leitha von einander trennt. Die- selben haben einen Kaiser und bilden ein Heer, aber in den meisten Stücken ist die Verwaltung getrennt. Diesseits der Leitha sind die deutsch-slawischen Länder, jenseits die Länder der ungarischen Krone. Die wichtigsten Kronländer sind: Ober- und Rieder-Öster- reich mit den Hauptstädten Linz und Wien, Böhmen mit der Hauptstadt Prag, Mähren mit den Städten Brünn und Olmütz, Tyrol mit Innsbruck und Trient, Salzburg mit Salzburg, Steiermark mit Graz, Kärnthen mit Klagenfurth, Krain mit Laibach, Kroatien und Slawonien mit Agram, Istrien mit Triest, Dalmatien mit Zara, Ungarn mit der Doppel- hauptstadt Ofen-Pesth, Galizien mit Krakau, Siebenbürgen mit Klausenburg, Hermannstadt und Kronstadt. — Die Residenz des Kaisers ist Wien. 3. Das Königreich der Niederlande oder Holland mit der Residenz Haag und der Hauptstadt Amsterdam liegt an der Nord- See in dem Mündungslande des Rheines, der Maas und der Schelde. Es ist ein kleines, dicht bevölkertes, reiches Land und grenzt an Deutschland und Belgien. Die Küste ist sehr flach und durch mächtige Dämme gegen die Meeresflut geschützt worden. Auch die Flußufer zeigen diesen Schutz. Das Land ist durch Fleiß und Ausdauer dem Meere abgerungen und in einen blühenden Garten verwandelt worden. 4. Das Königreich Belgien liegt südlich von Holland zwischen Frankreich, Deutschland, Holland und der Nordsee. Es hat die dichteste Bevölkerung in Europa. Die Belgier sind katholisch und sprechen meist französisch. Das Land ist eine fruchtbare Tiefebene; Maas und Schelde bewässern es. Die regste Fabrikthätigkeit herrscht. Die Haupt- und Residenzstadt ist Brüssel. Andere große Städte sind Gent, Brügge, Antwerpen und Lüttich. 5. Das Königreich Dänemark umfaßt das nördliche Jütland, die dänische Inselgruppe Seeland, Fünen u. a., Island, die Schafinseln (Far-Or), Grönland u. a. Das eigentliche Däne- mark hat fruchtbares Tiefland mit schönen Feldern, Wiesen und Buchenwäldern. Die Flüsse sind klein, aber viele Busen der Nord- und Ostsee schneiden ins Land. Die Dänen sind ein fleißiges, ge- bildetes und wohlhabendes Volk von deutschem Stamme und evange- lisch. Die Hauptstadt ist Kopenhagen. 6. Die Königreiche Schweden und Norwegen sind zwei ge- trennte Reiche unter einem Könige. Schweden nimmt den östlichen, Norwegen den westlichen Teil der skandinavischen Halbinsel ein. An Fläche übertreffen sie Deutschland, an Volkszahl haben sie etwa '/7. Das Eismeer, die Nord- und Ostsee mit dem bottnischen Busen bespülen die Küsten. Ein wild zerrissenes Gebirge, die.kjölen, durch-

3. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 163

1881 - Danzig : Boenig
163 zieht die Halbinsel von Norden nach Süden, fällt nach Westen steil ins Meer, nach Osten allmählich in das schwedische Tiefland ab. Die Flüsse (Elfe genannt) entspringen meist aus Seen und münden größ- tenteils in die Ostsee. Große Seen sind der Wenern-, Wettern- und Mälar-See. Die Gebirge sind reich an Metallen, die Abhänge an Nadelwäldern, die Buchten an Fischen, die Ebenen an Getreide, Lappland an Renntieren. Die schwedische Hauptstadt ist Stock- holm, in herrlicher Lage am Mälar-See, die norwegische Christiania. 7. Das Königreich Großbritannien und Irland ist die erste Handels- und Seemacht der Erde und die Beherrscherin der Meere, ein Jnselreich im Nordwesten von Europa. Es besteht aus den beiden großen Inseln Großbritannien und Irland und vielen umlie- genden kleinen. An Fläche steht es Preußen nach, übertrifft es aber an Bevölkerung. Umspült wird es von dem atlantischen Ozean und der Nordsee. Die beiden großen Inseln sind durch die irische See getrennt. Von Frankreich trennt es der Ärmelkanal und der enge Meerespaß zwischen Dover und Calais (spr. Kalläh). Der nörd- liche Teil von Großbritannien heißt Schottland, der südliche Eng- land. Das Meer dringt in breiten, tiefen Busen von Osten und Westen ins Land; die Küste ist reich gegliedert und hat überall die Anlegung von Häfen ermöglicht; über 100 Häfen zählt das Land. — Der Süden und Osten von Großbritannien ist Tiefland, der Norden und Westen Bergland. Irland ist größtenteils Tiefland. Die Flüsse haben keinen langen, aber einen ruhigen Lauf und erweitern sich an den Mündungen zu Meerbusen. Große Schiffe können vermittelst der Flut ins Innere des Landes gelangen. Außer den Flüssen hat England ein dichtes Netz von Kanälen und Eisenbahnen. Der wich- tigste Fluß ist die Themse. — Die Äcker werden mit Sorgfalt bebaut, die Wiesen sind unvergleichlich grün; darauf weidet prächtiges Vieh. Ein sehr großer Reichtum von Eisen und Kohlen findet sich in dem Lande. Nirgends giebt es mehr Fabriken aller Art, nirgends mehr Schisse und regeren Handel. — Die Engländer und Schotten sind meist evangelisch, die Irländer meist katholisch. Die Hauptstadt Englands ist London mit 4 Millionen Ein- wohnern, Schottlands Edinburgh, Irlands Dublin. Die größten Häfen sind nach London Liverpool (spr. Liwerpul) und Bristol, die größten Fabrikstädte Birmingham (in Metallwaren), Manchester (spr. Münntschestr) (in Baumwollenwaren) und Glasgow (in beiden). 8. Die Königreiche Spanien und Portugal nehmen die Py- renäen-Halbinsel im Südwesten Europas ein, und zwar Portugal den südwestlichen Teil, Spanien das übrige. — Die vierseitige Halb- insel hat die Größe Deutschlands, aber nur die Hälfte seiner Bevölke- rung. Auf Portugal kommt etwa % von Land und Leuten. Die Halbinsel ist von dem atlantischen Ozean und dem mittelländischen Meere umspült, im Norden durch den unwegsamen Gebirgswall der 11»

4. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 121

1881 - Danzig : Boenig
121 schwäbisch- fränkische Hochebene ist vom Schwarz- und Odenwald, Spessart. Rhön, Thüringer- und Frankenwald. fränkischen und schwäbischen Jura umgeben. Zwischen Jura, Böhmer Wald und den Alpen liegen, durch den Bodensee getrennt, die schwäbisch- baierische und die schweizerische Hochebene. Die ober- rheinische Tiefebene ist von Jura. Vogesen, Hunsrück, Taunus, Oden- und Schwarzwald umkränzt. Ehe der Rhein bei Bingen zwischen Taunus und Hunsrück den Gebirgs- damm durchbrach und sich einen Weg durch das rheinische Schiefergebirge bahnte, war sie wahrscheinlich ein großer See. Zwischen Weser und Rhein liegen weitausgedehnte, aber nicht hohe Gebirge, die man unter dem Namen der westfälischen zusammen- fassen kann und deren nördlichster Ausläufer, der Teutoburger Wald, eine geschichtliche Bedeutung erlangt hat. Als das nörd- lichste Gebirge zwischen Weser und Elbe steigt der Harz in seinem höchsten Punkte, dem Brocken, bis zu 1100 m auf. Nächst dem Erzgebirge liefert derselbe unter allen deutschen Gebirgen die meisten Metalle, namentlich viel Silber, und manches Geldstück, welches durch unsere Hände geht, stammt ursprünglich vom Harze oder Erzgebirge ab. — Nord- oder Niederdeutschland stellt sich als eine große Tiefebene dar, die im östlichen Teile breiter ist als im westlichen, weil hier die Gebirge näher an das Meer treten, als dort. Die Wasserscheide zwischen der Weser und der Elbe teilt die ganze Ebene in das westliche und das östliche Niederdeutschland. — Der westliche Teil enthält den Unterlauf des Rheines, das Gebiet der Ems und den Unterlauf der Weser. Das Land erhebt sich im ganzen wenig über den Meeresboden. Die Küste der Nordsee ist so niedrig, daß nur durch Dämme oder Deiche dem Eindringen des Meeres Einhalt gethan werden kann. Das hinter diesen Dämmen liegende Land nennt man Marschen. Die Marschen sind ein fetter, überaus fruchtbarer Ackerboden, der die Kornkammer der Bewohner reichlich füllt. — Das flache Ufer der Ostsee ist nirgends so niedrig, daß es, wie bei der Nordsee, durch Deiche vor dem Andringen des Meeres geschützt werden müßte. An seinen niedrigsten Stellen haben Wind und Wellen Dünen zum Schutz aufgebaut. Meilenlange Sandbänke haben sich selbst vor die Mündung mehrerer Flüsse geschoben und dadurch die Haffe gebildet, welche der Ostseeküste eigen sind. Eine andere Eigentümlichkeit des östlichen Tief- landes sind zwei breite Landrücken, welche sich von Rußland her durch dieselbe ziehen. Der nördliche derselben bildet in Ost- und Westpreußen, Pommern, Brandenburg, Mecklenburg und Schleswig-Holstein eine Reihe Sand- und Lehmhügel, auf welchen viele Granitstücke gefunden werden. Zwischen diesen

5. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 123

1881 - Danzig : Boenig
123 von Marburg und Gießen herkommt, sowie die weiter unten mündende Ruhr und Lippe können keine großen Schiffe tragen. Schon oberhalb Köln, vom L) i eben geb irge an, werden die Ufer ganz stach und hören auf schön zu sein. — Kleiner und von kürzerem Laufe ist die Weser; dafür aber auch nach Ur- sprung und Mündung ein deutscher Fluß. Sie erhält ihren Namen bei Vereinigung der beiden schiffbaren Flüfse Fulda und Werra, wovon der erstere auf der Rhön, der andere auf dem Thüringerwalde entspringt. Der durch ihre Vereinigung bei Münden entstandene Strom drängt sich zwar anfangs durch Gebirge, zuletzt durch die sogenannte westfälische Pforte, stießt dann aber in ebenem Lande an der Stadt Bremen vorbei und in die Nordsee. Nur ein bedeutender Nebenfluß verstärkt die Weser, die langsam fließende Aller mit den braunschweigi- schen und haunöverscheu Gewässern, der Ocker und Leine. An ihrer Mündung, wo sie das Oldenburgische von Hannover trennt, erweitert sie sich durch die eindringende See zu einer Art Meer- busen. — Der vierte deutsche Strom, die Elbe, entspringt auf den Hochebenen des Riesengebirges. Nachdem sie mit den Ge- wässern Böhmens, der Moldau, Eger und Zser, sich verstärkt hat, bricht sie durch den östlichen Teil des Erzgebirges, durch die sächsische Schweiz, nach Sachsen, wo sie zu einem breiten, ansehnlichen Strome wird. Zwischen hier und Magdeburg er- hält sie mehrere ansehnliche Flüsse, z. B- die Saale. Aus dem ebenen Lande zur Rechten kommt die schiffbare Havel, welche in der Spree bei Spandau einen bedeutenden Zufluß erhält und vermittelst einiger Kanäle auch die Schiffahrt aus der Elbe in die Oder möglich macht. Weiter unten erweitert sich die Elbe immer mehr, so daß sie bei Hamburg fast eine halbe Meile breit ist, die größten Seeschiffe zu tragen vermag und an der Mündung bei Ritzebüttel sogar zwei Meilen breit wird. Auch die Oder hat ihre Quellen in Österreich, doch nicht weit von der preußischen Grenze. Die Provinz «Schlesien ist fast nur als das große Thal der Oder anzusehen. Ihre vielen kleinen Flüsse machen den Hauptstrom wasserreich, so daß der- selbe in den niederen Gegenden häufige Überschwemmungen an- richtet, vor denen mau sich durch hohe Dämme zu schützen sucht. Nur ein schiffbarer Fluß, die Warthe, welche bei Posen vorbei- geht, oberhalb Landsberg die Netze aufnimmt und bei Küstriu mündet, verstärkt die Öder. Durch die Warthe und Netze ge- langt man zu einem nach Bromberg und in die Brahe, einen Nebenfluß der Weichsel, führenden Kanäle. Da nun auf der linken Seite durch den Finow- und Friedrich-Wilhelm- Kanal eine Verbindung mit der Elbe besteht, so würde die Schiff- fahrt von Westen nach Osten im Königreiche Preußen sehr voll-

6. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 134

1881 - Danzig : Boenig
134 Landstriche, wo Sandboden vorherrschend ist. Zahlreiche Seen und ausgedehnte Forsten bedecken das Land. Die Bewohner, welche, wie die Littauer, größtenteils zur evangelischen Kirche gehören, sind slawischer Abkunft und reden die polnische Sprache. — Mit dem Pregel ist die Memel durch Kanäle in Verbindung gesetzt; sie gehört^nur etwa mit dem achten Teile ihrer Länge dem preußischen Staate an. Wenn sie aus Rußland in Ost- preußen eintritt, hat sie wohl schon einen Lauf von 90 Meilen gemacht. Bei Tilsit, einer Handelsstadt mit 20,000 Ein- wohnern, beginnt eine fruchtbare Niederung, die sich bis zur Mündung erstreckt. Noch vor 100 Jahren bestand sie aus Moor und Bruchland; aber durch den Fleiß der Ansiedler ist der Boden in die fettesten Wiesen und Getreidefelder umgeschaffen. Bei der genannten Stadt teilt sich die Memel in Ruß und Gilge, welche von einem fruchtbaren, mit Dörfern und Weilern bedeckten Marschlande umgeben sind und endlich in vielen Armen in das kurische Haff fließen. Zwischen Passarge und Weichsel liegt das sogenannte Ober- land, das durch feine vielen Schönheiten und große Fruchtbar- keit der Stolz Ostpreußens ist. Dunkelschattige Eichen - und Buchenwälder schmücken die Hügel und umkränzen die stillen blauen Seen; reich sind die Fluren an Getreide, die Wälder an Nutzholz und die Seen an Fischen. Berühmt als ein Meister- werk der Baukunst ist der Elbing-oberlä ndische Kanal mit den geneigten Ebenen. Dieser stellt eine künstliche Wasser- straße her, welche die ober län dischen Seen mit dem Drau- sensee und die Städte Osterode, Liebemühl, Deutsch- Ey lau, Saalfeld und Elbing mit einander verbindet. Der Wohlstand dieser Städte ist durch den unter Friedrich Wilhelm I V. erbauten Kanal sehr gehoben worden. Die Provinz Ostpreußen zerfällt in die beiden Regierungs- bezirke Königsberg und Gumbinnen. Der Köuigsberger Bezirk hat 20 Kreise: Allensteiu, Braunsberg, Pr. Eylau, Fisch- hausen, Friedland, Gerdauen, Heiligenbeil, Heilsberg, Pr. Holland, Stadtkreis Königsberg, Landkreis Königsberg. Labiau, Memel, Mohrungen, Neidenburg, Ortelsburg, Osterode, Rastenburg, Rössel, Wehlau. Der Gumbiunener Bezirk hat 16 Kreise: Angerburg, Darkehmen, Goldapp, Gumbinnen, Heydekrug, Inster- burg, Johannisburg, Lötzen, Lyck, Niederung, Oletzko, Pilkallen, Ragnit, Sensburg, Stallupönen, Tilsit. Nach Paffarge. ‘¿14. Die Provinz Westpreußen. 468 Ql.; 1,342,000 Einw. Die Provinz Westpreußen wird im Norden von der Ostsee, im Osten von der Provinz Ostpreußen, im Süden von Russisch-

7. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 135

1881 - Danzig : Boenig
135 Polen und der Provinz Posen, im Westen von den Provinzen Brandenburg und Pommern begrenzt. Sie breitet sich auf beiden Seiten des mächtigen Weichsetstromes aus und umfaßt zwei Höhenländer, zwischen welchen das Flußthal der unteren Weichsel liegt. Das östlich der Weichsel gelegene Höhenland erhebt sich im Norden unmittelbar über das frische Haff in ziem- lich steilen Anhöhen, den Trunzer Bergen, und zieht sich in südlicher Richtung, längs der Nogat und Weichsel fortlaufend, bis zum Drewenzthale hinab. Diese Landschaft besitzt zum großen Teil fruchtbaren Boden, namentlich ist der südliche Teil, das sogenannte Kul mer la n d, wegen seines vorzüglichen Weizenbodens berühmt. — Das westlich der Weichsel belegene Hügelland führt den Namen Pommerellen. Es erhebt sich längs des westlichen Saumes der Danzig er Bucht in steilen Anhöhen und Kuppen über die Ostsee, verflacht sich weiterhin südlich immer mehr und zieht sich den Weichselstrom entlang bis unweit der Brahemündung hin, während die Südgrenze in sanften Abfällen längs des Netzethales bis zum Dragefluß geht. Der nördliche Teil dieses Höhenlandes besteht aus unregel- mäßigen, von Seen und Flußthälern vielfach durchfurchten Berg- kuppen und erreicht seine höchste Erhebung in den Schöne- berger Höhen mit dem 330 m hohen Turm berge. Es ist eine an mannigfaltigen Naturschönheiten reiche Gebirgslandschaft, welche in Westpreußen unter dem Namen kassu bisch e Sch weiz bekannt ist. Hier im nördlichen Pommerellen lag das ehemalige Herzogtum Kassuben, welches von einem slawischen Volks- stamme, den Kassuben, bewohnt wurde. Gegenwärtig leben die Nachkommen dieses alten Volksstammes noch zwischen der Radaune, einem westpreußischen Flüßchen, und dem pommer- schen Küstenflusse Leba. Sie gehören der katholischen Kirche an; ihre Sprache ist der polnischen so verwandt, daß Kassuben und Polen sich leicht verständigen können. Im mittleren Teile des pommerellischen Höhenlandes liegt die Tucheler Heflde, deren Ausdehnung auf 48 Quadratmeilen geschätzt wird. Sie besteht zum größten Teile aus sandigem Boden, der mit Kiefern bewachsen ist. Wo der Boden von Seen und Flüssen durchschnitten wird, wechseln die Kiefern auch mit Laubbäumen ab. Das Land ist zum Ackerbau wenig tauglich; man baut hier nur Buchweizen, Hafer und Kartoffeln an. Weideland flndet sich nur in unmittelbarer Nähe der Ge- wässer vor. Zwischen den Höhenländern auf beiden Seiten der Weichsel zieht sich in einem tiefen Einschnitte das Flußthal dieses mäch- tigen Stromes hin. Derselbe kommt von Süden her, von dem hohen Karpathengebirge, und hat einen Weg von mehr als

8. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 136

1881 - Danzig : Boenig
136 hundert Meilen zurückgelegt, wenn er oberhalb der Festung Thorn in die Provinz Westpreußen eintritt. Nachdem der Fluß die Wälle und Mauern von Thorn bespült hat, bildet er bald darauf die Grenze zwischen Posen und Westpreußen. Auf dieser Strecke nimmt er von links die Brahe auf, welche durch den Bromberger Kanal die Netze, Warthe und Oder mit der Weichsel verbindet. Der Strom stießt in behaglicher Breite ruhig dahin und bildet ein stundenbreites, fruchtbares Thal, welches von bewaldeten Höhen umgeben ist. An seinen Ufern liegen die Städte Kulm, Schwetz, Graudenz und Neuen- burg, ein Stück vom Strome entfernt Marien wer der. Einige Meilen unterhalb, nachdem die Weichsel den Landrücken durchbrochen hat, teilt sie sich an der Montaner Spitze und sendet nach Nordost die Nogat. Diese geht bei Marienburg vorbei, wo sich das prächtige Schloß, der ehemalige Sitz der Hochmeister des deutschen Ritterordens, in ihren Fluten spiegelt, und ergießt sich unfern der Handelsstadt Elbing in das frische Haff. Die Weichsel selbst stießt weiter nach Norden an Dir sch au vorüber, wo die riesige Brücke der Ostbahn über sie führt. Weiter unterhalb teilt sie sich am Danzig er Haupt zum zweiten Mal; ein Arm geht wie die Nogat in das frische Haff, der andere fließt bei dem alten ehrwürdigen Danzig, einer der be- deutendsten Handelsstädte und größten Festungen des preußischen Staates vorbei in die Ostsee. Neuerdings hat der Strom, bevor er Danzig erreicht, den zwischen ihm und der See liegenden schmalen Küstenstreifen beim Dorfe Neu fähr durchbrochen und entsendet hier den größten Teil seines Wassers zur Ostsee. Das Weichselthal in Westpreußen zieht sich zwischen den steilen Lehmwänden des Landrückens 30 Meilen lang hin, hat aber nur 1 bis 2 Meilen Breite. Wo sich der Strom teilt, er- weitert sich die Niederung und nimmt die ganze Fläche zwischen der Nogat und Weichsel, bis nach Danzig hin, ein; sie beträgt etwa 30 Quadratmeilen. Diese Gegenden waren ehemals eine Snmpstandschaft, welche durch die von dem deutschen Ritterorden ausgeführte Eindämmung des Weichselstromes in fruchtbaren Ackerboden umgewandelt worden ist und jetzt zu den gesegnetsten Teilen der Erde gehört. Man nennt diese Niederungen Werder, und unterscheidet sie in das Danziger und Marien- burger Werder. Ersteres liegt auf beiden Seiten der Mottlau, eines linksseitigen Nebenflusses der Weichsel, und erstreckt sich von Danzig südlich bis gegen Dirschau, letzteres umfaßt das Land zwischen Weichsel und Nogat, breitet sich aber auch auf dem rechten Ufer der Nogat aus und reicht nördlich bis an das frische Haff. Ein Netz von Kanälen und Gräben bedeckt das ganze Niede- rungsland. Fetter Getreideboden in meilenweiter Ausdehnung

9. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 138

1881 - Danzig : Boenig
138 müßten im Gebrauch. An den Ufern der Flüsse breiten sich häufig Lachen und Sümpfe aus, die durch Gräben zum Teil trocken gelegt und für den Anbau gewonnen worden sind. Der Hauptfluß der Provinz ist die Warthe, der größte Nebenfluß der Oder. Sie ist die Schiffahrts- und Handels- straße des Landes. Ihr wichtigster Nebenfluß ist die schiffbare Netze, welche durch den Bromberger Kanal mit der Weichsel in Verbindung steht. Kurz vor ihrem Austritt aus der Provinz nimmt die Warthe die Obra auf, welche mit ihren zahlreichen Quellflüssen und Armen die sumpfreichste Gegend durchfließt. Die Weichsel berührt die Provinz auf eine kurze Strecke im Nordosten. Der meist lehmige und thonige Boden ist fett und feucht. Am fruchtbarsten sind die entwässerten Bruchgegenden um die Warthe und Netze. Nach der schlesischen Grenze zu ist viel Sandboden. Das Land bringt soviel Getreide hervor, daß eine Ausfuhr desselben stattfinden kann; auch Tabak, Flachs und Hopfen wird gebaut. Einen großen Reichtum hat das Land an Wäldern, welche Holz zur Ausfuhr liefern, während die weiten, guten Wiesenflächen der Viehzucht besonders förderlich sind. Schaf-, Pferde- und Rindviehzucht sind daher bedeutend. An Mineralien ist die Provinz arm, denn außer Lehm, Thon und Mergel liefert sie nur etwas Rasenerz und Braunkohlen. An Gewerbthätigkeit und Fabriken fehlt es noch in den meisten Gegenden. Der Handel ist ebenfalls nicht bedeutend, wird aber durch die in der neuesten Zeit angelegten Eisenbahnen gehoben werden. Die Hauptstadt Posen, von welcher die ganze Provinz ihren Namen hat, ist eine starke Festung, Sitz des Erzbischofs von Posen und Gnesen und zählt 61,000 Einwohner. Von den übrigen Städten sind noch zu merken: Bromberg — Frau- stadt mit Getreidehandel — Lissa und Ra witsch mit Tuch- fabriken — Gnesen mit einer uralten Domkirche, in welcher die Gebeine des hl. Bischofs und Märtyrers Adalbert, Apostels der Preußen, aufbewahrt werden. Nach Hafters u.«. 216. Die Provinz Pommern. 576 Ql.; 1,500,000 Einw. Die Provinz Pommern ist ein Küstenland und wird im Norden ihrer ganzen Länge nach, etwa 60 Meilen, von der Ostsee bespült. Im Osten wird sie von Westpreußen, im Süden von Westpreußen und Brandenburg, im Westen von Branden- burg und Mecklenburg begrenzt. Sie ist zugleich das Mündungs- land der Oder, welche die Provinz von Süden nach Norden durchschneidet und mit ihren Mündungsarmen, der Peene,

10. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 140

1881 - Danzig : Boenig
140 viele Bewohner Pommerns beim Bau und der Ausrüstung der Schiffe lohnende Beschäftigung. Außer der Oder giebt es in Pommern keinen größeren Fluß. An ihr liegen die Städte Garz, Greifenhagen und Stettin. Die Nebenflüsse der Oder sind rechts die Jhna, die an Stargard vorbeifließt, links die Ucker und Peene. An der Ucker liegt Pasewalk und Uckermünde, an der Peene Dem min und An kl am. Die übrigen Flüsse sind Küsten- flüsse, meist 10 bis 15 Meilen lang und nur zu Holzflößerei zu benutzen. In Hinterpommern sind zu nennen: die Leba, Lupow, Stolpe, Wipper, Persante und Rega. Die Provinz Pommern wird in die 3 Regierungsbezirke: «Stettin, Köslin und Stralsund eingeteilt. Nach Büttner. 217. Die Provinz Brandenburg. 724 ^M.; 3,100,000 Einw. Die Provinz Brandenburg grenzt im Norden an Mecklen- burg und Pommern, im Osten an Westpreußen, Posen und Schlesien, im Süden an Schlesien und die Provinz Sachsen, im Westen an Sachsen, das Herzogtum Anhalt und die Provinz Hannover. Sie ist das Stammland des preußischen Staates mit der Residenzstadt Berlin und wird in den Stadtbezirk von Berlin und in die Regierungsbezirke Potsdam und Frank- furt an der Oder eingeteilt. Brandenburg ist ein fast ganz ebenes Land und nur gegen Süden etwas hügelig. Der Boden ist meist sandig, wenig fruchtbar und mit ausgedehnten Kiefernwaldungen bedeckt. In den Niederungen und an den Flüssen wird aber auch fleißig Ackerbau betrieben. Die fruchtbarsten Gegenden sind die Ucker- mark im nördlichen Brandenburg und die urbar gemachten Bruchgegenden an der Oder, Warthe und Netze. Außer den gewöhnlichen Erzeugnissen des Ackerbaues werden gute Gartenfrüchte, etwas Tabak und viel Obst gezogen. An Mine- ralien ist die Provinz arm; nur bei Frankfurt und Fürsten - walde finden sich Braunkohlen. Desto reicher ist sie aber an Gewässern, an Seen und Flüssen, und besitzt daher einen Über- fluß an Fischen. Die Elbe mit der Havel und Spree, sowie die Oder mit der Warthe und Netze durchströmen dieselbe. Für den Handelsverkehr sind außer diesen Flüssen noch mehrere Kanäle vorhanden, wie der Mülroser Kanal, welcher über 3 Meilen lang ist und die Spree mit der Oder verbindet, und der über 6 Meilen lange Finow-Kanal, welcher aus der Oder in die Havel führt. Außerdem durchschneiden viele Eisenbahnen die weite Ebene nach verschiedenen Richtungen. Nahe bei Berlin, nur durch den Tiergarten davon getrennt,
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