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nirücf. Hat der Reisende dann am nächsten Morgen seine Geschäfte erledigt, so sährt er in die Heimat zurück. Diesmal verkürzt ihm das Mittagsmahl die Zeit, und die Semen haben ihn kaum vermißt, wenn er wieder bei ihnen anlangt.
Wahrlich, die Erfindung des Dampswagens und sein weiterer Ausbau waren ein großer Triumph, und Siephensons L>ieg seiner ersten Lokomotive bezeichnete den Anbrnch eines neuen Zeitalters,.
des Zeitalters der Eisenbahnen.
Beschluß des Baues der Thüringer Ersenbahn: Aber
wie allen Neuheiten, so stellten sich auch dem Eisenbahnbau allerlei Hindernisse in den Weg, zumal in Deutschland. Das Haupthindernis lag hier in der Vielzahl der Staaten, die in ihren Sonderbestrebungen die Eisenbahn am liebsten an der eigenen Landesgrenze beendet gesehen hätten. Die erste deutsche Strecke wurde zwischen Nürnberg und seiner Nachbarstadt Fürth gebaut (1835), und um die Zeit ihrer Eröffnung faßte man in Thüringen den Plan für die Anlage einer Eisenbahn. Ihre Herstellung wurde dann durch einen Slaatsverlrag vom 20. ^ezember 1841, gesichert. Er bezweckte den Bau einer Eisenbahn von Halle über Erfurt nach Kassel mit Anschluß an die Köln-Mindener Bahn. Das Jahr darauf bildeten sich in den Städten Halle, Merseburg, Weißenfels, Naumburg, Apolda, Weimar, Erfurt, Gotha und Eisenach Aktien-Vereine, deren Ausschuß schon im März in Erfurt zusammentrat und den Bau der Eisenbahn von Halle über Erfurt bis zur Kurhessischen Grenze durch eine Aktiengesellschaft beschloß.
Das Hauptverdienst sür die gedeihliche Entwicklung der Angelegenheit gebührt dem damaligen Erfurter Oberbürgermeister Wagner, Als ein seiner Zeit weit vorausschauender Mann hatte er den großen. Nutzeit ersannt, den die Eisenbahn der Stadt Ersurt und dem gesamten Thüringer Lande bringen würde. Obgleich von der eigenen Regierung öfters abgewiesen mit seinen Anträgen, erschien er immer wieder aus dem Kampsplan, bis er siegte. Seiner Tatkraft hat es die Stadt zu verdanken, daß sie Sitz der Direktion der Eisenbahn-Gesellschaft wurde und der Bahnhos, obwohl Erfurt eine Festung war, innerhalb der Stadt angelegt werden durfte. Als ihm der letzte, günstige Bescheid wurde, schrieb er voller Freude an die Stadtverordneten: „Der Herr Generalleutnant von
Hedemann, Excellenz, hat mich heute benachrichtigt, daß die Bestimmung, wonach die Eisenbahnlinie durch die <£tcit)t geführt wird, den Wünschen der letzteren gemäß erfolgt und^offieiell ausgesprochen fei. Ich beeile mich, Einer Wohllöbl. Stadtverordne-len-Versammlnng hiervon Mitteilung zu machen." In diesem Schreiben wird uns aber auch der getreue Eckart genannt, der während der ganzen Zeit über das Wohl der Stadt wachte und mit dem Oberbürgermeister Wagner in enger Fühlung stand: Generalleutnant v. Hedemann in Berlin. Er betrieb mit einem seltenen Fleiß die Förderung der Ersurter Angelegenheiten an den
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tersberg her kam grüßend der laute Donner der Kanonen. Da bog auch schon der Zug in die enge Torstraße ein, und eine Woge hellster Begeisterung schlug über ihm zusammen. Ich war völlig benommen von dem, was ich sah und hörte. Bald aber löste sich die Spannung, und was die junge, kräftige Kehle an Stimme hergab, das kam dem allgemeinen Hurrarusen zu gute. Ich warf jetzt auch meine Kränze und Sträuße, und obwohl die Offiziere den Degen schon bis zur Spitze mit Eichenkränzen bedeckt und die Mannschaften Brust und Helm mit ihnen geziert hatten, so fan-den sie doch noch ihre Abnehmer.
Schneller als wir wollten, ging das ewig denkwürdige Schauspiel an uns vorüber. Eine gewaltige Menschenmenge flutete dem Zuge ins Innere der Stadt nach, um von den Empfangsfeierlichkeiten durch die Mitglieder der königlichen und städtischen Behörden und die Offiziere der Garnison an der Ehrenpforte etwas zu erspähen. Dann wurde die Siegesstraße auch sür uns gangbar, auf der's nun mit heißen Wangen und rotem Kopf sieges-matt heimwärts ging.
98. Das Kriegerdenkmal.
Grund der Errichtung: „Ehre ward Euch und Sieg, doch
der Ruhm nur kehrte zurück." Diese Worte Schillers sind am Unterbau des stattlichen Denkmals zu lesen, das den auf den Schlachtfeldern Frankreichs, Oesterreichs und auch Deutschlands gefallenen Offizieren und Mannschaften, die den Erfurter Bezirken entstammten, im Hirschgarten errichtet worden ist.
Aufbau und Deutung: Ihrer treu gedenkend, hat man die große Säule ausgestellt und die Spitze derselben mit einem vergoldeten Adler gekrönt. Wild regt er seine Schwingen und richtet wachsam den Kopf nach Westen auf das unruhige Frankreich, das immer noch an Vergeltung denkt. Etwas unterhalb des Säulenkopfes hat man einen ehernen Schild, nebst Schwert und Lanze aufgehangen und die Waffen mit einem Lorbeerkranz geziert. Die Säule gleicht der heiligen Eiche, unter der unsere Vorfahren ihre Helden begruben und an deren Stamm sie den Waffenschmuck der Tapferen befestigten. Der Fuß der Säule steht auf einem Würfel, an dessen einer Seite das erhaben gearbeitete Bildnis des gütigen, alten Kaisers Wilhelm zu erkennen ist, an dessen anderen Seiten die Wappenschilder Preußens, Erfurts und Sachsens zu sehen sind. Säule und Würfel sind aus einen großen, viereckigen, ' sarkophagähnlichen Unterbau gestellt, an dessen Ecken die Bilder der großen Feldherren Kaiser Wilhelms I. einen Platz gefunden haben. Da sieht der Beschauer die Helden: Kaiser Friedrich und Prinz Friedrich Karl, den Großherzog von Mecklenburg und gegenüber den Reichskanzler Fürst Bismarck, den Feldmarschall Moltke und den König Albert von Sachsen, den General von
17
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Oesterreichs Deutschlands Frankreich Erfurts Sachsens Mecklenburg Sachsen
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms Wilhelms Wilhelm
26
Geschichte der Griechen.
die Waffen zu übergeben, zugerufen habe: „Komm und hole sie!"; und wie ein anderer Spartaner auf die Prahlerei des Persers, daß die Pfeile des persischen Heeres die Sonne verdunkeln würden, die lakonische Antwort gegeben habe: „Nun, so werden wir im Schatten fechten". Zwei Tage lang griffen die Perser an, immer neue Scharen herbeiführend; aber alle Stürme wurden von der unerschütterlichen Tapferkeit der Verteidiger abgewiesen. Da fand sich ein Verräter, der eine feindliche Abteilung auf Bergpfaden in den Rücken der Griechen führte. Als L e o n i d a s diese Meldung erhielt, ließ er den größten Teil des Heeres in Eile den Rückzug antreten. Er selbst aber blieb mit 300 Spartanern an Ort und Stelle stehen, da es ihnen, wie er sagte, die Ehre verbot zu fliehen; und ihm schlossen sich 700 Männer aus der böotischen Stadt Thespiäan, entschlossen für das Vaterland den Tod zu erleiden. So zog denn diese Schar in den letzten Kampf; nach heftiger Gegenwehr, und nachdem sie viele Femde getötet hatten, wurden sie alle erschlagen. An der Stelle, wo Leonidas siel, errichtete man nachher einen steinernen Löwen. Das Grabmal der gefallenen Spartaner aber schmückte der Dichter mit Versen, die in der Übersetzung Friedrich Schillers so lauten:
Wandrer, kommst du nach Sparta, verkünde dorten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.
Indessen hatte die griechische Flotte nicht unglücklich gefochten. Als
aber die Nachricht von dem Ende des Leonidas eintraf, ging auch sie zurück
und versammelte sich in dem Sunde von Salamis; das Landheer der
Peloponnesier aber zog sich nach dem Isthmus zurück, wo Befestigungen errichtet waren.
Lurwande- § 28. Die Schlacht bei Salamis 480. Als sich nun die Masse des Athener. Persetcheeres durch Mittelgriechenland heranwälzte, konnten die Athener nicht hoffen, ihre Stadt verteidigen zu können. So verließen sie denn das Vaterland. Weib und Kinder und, soviel sie von der Habe retten konnten, brachten sie nach Salamis oder der Küste von Argalis hinüber; die Männer aber bestiegen die Schiffe. Denn die Schiffe waren nach Themistokles' Deutung die hölzerne Mauer, welche, wie das delphische Orakel geweissagt hatte, die Athener beschirmen würde. Nur wenige Athener faßten den Orakel-»ranb von spruch wörtlich und zogen sich auf die Akropolis hinter eine hölzerne Schutz-* ^el wehr zurück; diese kamen sämtlich um, da der Feind die Burg erstürmte und die Tempel und die Stadt niederbrannte.
Unter den Führern der griechischen Flotte herrschte indessen große Un-
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Extrahierte Personennamen: Leonidas Friedrich_Schillers Friedrich Leonidas
81. Die Walhalla.
425
Widerstandskraft dieser Nation trotz der schwachen Form ihrer Vereinigung nicht mißachtet werden dürfe.
Ein Herbsttag im Jahre 1870 neigte sich schon zur Rüste, als der Verfasser den Eichenwald durchschritt, der die Walhalla aus der Landseite bis zum Gipfel des Berges den Blicken verbirgt, und endlich die herrliche Halle vor sich liegen sah.
„Tretet ein! Auch hier sind Götter."
Man vergißt die Walhalla nie. Der Kunstkritiker Hermann Riegel, den man nicht der Parteilichkeit für den königlichen Bauherrn oder für den Architekten zeihen wird, gesteht: „Mir ist die Walhalla, deren Lage schon an Ägina erinnert, stets wie ein Tempel des Zeus Paugermanikos erschienen, wie ein wirkliches Heiligtum deutscher Ehre, in dem man Andacht üben kann!" Welche Erinnerungen werden wach, wenn wir die langen Büstenreihen überblicken! Hier das energische, der Kaiserkrone würdige Haupt Friedrich Barbarossas, dort der herrliche Dürerkopf, der männliche Scharnhorst, der häßliche und doch so anziehende Kant! Die letzten Sonnenstrahlen brachen eben durch das Dach -werk und beleuchteten die Bildnisse Steins und Gneisenaus; allmählich zog sich ihr Schimmer hinüber zu dem ernsten Lutherbild.
Trittst du hinaus durch die Erzpforte, welch reizendes Bild! Weithin
in der Ebene ein Kranz von Dörfern, deren Namen das altdeutfche Gepräge
nicht verleugnen, zu beiden Seiten Hügelgebilde, von Hopfen und Reben überrankt, und mitten in dunkeln: Forst, vom dämmernden Himmel sich geisterhaft abhebend, die weiße Marmorhalle mit dem hell schimmernden Treppenbau! Das Rauschen der Donau, in der sich schon die Sterne spiegeln, erzählt von alter Macht und Herrlichkeit; die feierliche Stille einer heiligen Einsamkeit lockt in Träume. Zur Walhalla schreiten die Götter auf dem Iris-bogen über den Strom. Wie sich Helena und ihre Gespielinnen beim Anblick der Ritterburg, die Phorkyas ihnen zeigt, scheuer Furcht nicht erwehren können, so staunen auch die Schutzgötter Germanias ob der fremdartigen Pracht.
Da blitzen in der nahen Stadt feurige Garben auf! Der Dom, dessen himmelanstrebende Türme der Erbaner Walhallas vollenden hals, steht in einem Feuermeer. Die Stadt, in welcher Ludwig der Deutsche begraben liegt, feiert
ein deutsches Siegessest und die Wiedergeburt des Reiches. Das Aufleben
der alten nationalen Begeisternng half den deutschen Waffen zum Sieg. Dauk deu Fürsten, die sich als Träger der nationalen Idee bewährten, ist als schönstes Siegesmal ein starkes, glückliches Deutschland wieder erstanden, — die edlen Wünsche des Gründers des nationalen Heiligtums Walhalla sind Zur Tat geworden.
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Extrahierte Personennamen: Hermann_Riegel Ägina Paugermanikos Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Helena Schutzgötter_Germanias Ludwig_der_Deutsche Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Donau Deutschland Heiligtums_Walhalla
476 97. Vor dem Königssarge in der Münchener Basilika.
eine Reihe monumentaler Bauten dem Könige Derbanfte, dann lenkte er ein in die Briennerstraße, bereit Name an eine glänzende Waffentat der Bayern erinnert, vorbei an dem Meisterwerk Thorwaldsens, dem Stanbbilb Maximilians I., am Wittelsbacher Palast, dessen östlicher Eckturm das sonnige Lieblingsgemach des Königs umschloß, am ehernen Obelisk, an der Glyptothek, die den guten Münchenern lange Zeit zur Zielscheibe ihres Witzes gebient hatte, bis sie erkennen lernten, welch unvergleichlichen Schatz das Marmorhaus für München und die Welt bebeute, durch die Propyläen, das Denkmal der großen Gesinnung des königlichen Bauherrn, das Denkmal des kleinlichen Unbanfes des Griechenvolkes . . . Und nun öffneten die Glocken der Basilika ihren ehernen Mund, das Trauergeleite wandte sich langsam zur Grnstkapelle, Männerstimmen hoben zu klagen an: »In memoria aeterna erit justus . . .<
Eine eigene und eigenartige Totenfeier veranstalteten die Künstler ihrem fürstlichen Freunde und Beschützer. Am Abend des 12. März zogen sie mit Fackeln und Fahnen nach dem herrlichen Königsplatz. In sahlgrünem Flackerlicht schimmerten die Marmorwände des dorischen Tempels. Von den Stnsen der Glyptothek herab klang die Gedächtnisrede, ans der Säulenhalle der Propyläen die Trauerhymne aus den Geschiedenen. Dann öffneten sich die ehernen Torflügel der Glyptothek und aus dem Atrium leuchtete weithin die Büste des gefeierten Toten. Die Fahnen und Standarten der Künstler, Crislammen unblutiger, dennoch heißer und ruhmreicher Kämpfe, senkten sich und der Redner bekränzte das Marmorhaupt mit goldenem Lorbeer. Draußen aber stand Kops an Kops eine unübersehbare Menge, nicht nur Künstler, alle die Seinen, ein trauerndes Volk . . . schweigend . . . tief erschüttert . . .
97. Vor dem Königssarge in der Münchener Basilika.
Don Karl Zettels)
Die Abendsonne schickt den letzten Glanz Durch matte Fenster diesem Tempelhause;
Ihr Strahl oerflattert noch in müdem Tanz,
Indes verstummt des Tages wirr Gebrause.
Vom Turme zittert noch ein Glockenschlag Und mählich stirbt die Rosenglut Um jenen würd'gen Königssarkophag,
Auf dem nun heil'ger Friede ruht.
O welch ein Leben, hehr und sonnengleich,
Liegt hier in Staub und Todesnacht gesunken!
Noch schwelgen wir in seinem lichten Reich,
Von jenem gottgegebnen Feuer trunken.
l) „Dichtungen" S. 298, 4. Aufl. Stuttgart 1894.
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Extrahierte Personennamen: Meisterwerk_Thorwaldsens Maximilians_I. Maximilians_I. Karl_Zettels Karl
101. Der Schatz auf Hohenschwangau.
481
hatte, wo noch heilte der Kaiserbrunnen nach ihm genannt ist; Maximilian, der letzte Ritter und der kühnste Jäger seiner Zeit, der von hier bis Zirl und Innsbruck sein Weidwerk hegte.
Unter Karl V. endlich kam die Feste an ein Augsburger Patriziergeschlecht (o. Paumgarteu) und der internationale Charakter dieses Kaisers, in dessen Reich die Sonne nicht unterging, mag schon darans hervorgehen, daß die Bestätigungsbriese über das einsame Bergschloß von Neapel und Madrid datieren. Damals soll auch Martin Luther als Flüchtlingsgast die Feste bewohnt haben, die nun bald mehr und mehr zerfiel. Die Boten des Erzherzogs Ferdinand, die sie besichtigen sollten, geben bereits eine klägliche Schilderung; dann kamen der Dreißigjährige, der Spanische und Österreichische Krieg und zuletzt die Zeit Napoleons, — Hohenschwangau wäre auf Abbruch versteigert worden, wenn nicht Fürst Öttingen es gerettet hätte. So ward die Burg für deu feinsinnigen König Max Ii. erhalten, der sie als Kronprinz (1832) gleichsam neu entdeckte und durch Künstlerhand zu dem gemacht hat, was sie heute bedeutet.
101. Der Schatz auf Hohenschwangau.
Von Friedrich Beck.')
Von Hohenschwangaus alter Burg Geht bei dem Volk die Sage,
Daß ihres Berges hohler Grund Einen Schatz verborgen trage.
Zuweilen nur erhebt er sich,
Von Geisterhand gezogen;
Dann steht auf Schwangaus Höhen licht Ein farb'ger Regenbogen.
Und ruht bei heitrer Luft die Burg Recht in des Glanzes Wonnen,
Dann flüstert man sich heimlich zu:
„Run will der Schatz sich sonnen."
3a glaubt! Ich hab’ es selbst erlebt, Der Schatz, der will sich sonnen,
Und wer das Märlein euch erzählt, Hat Lügen nicht gesponnen.
Rur denket nicht an rotes Gold,
Ist Gold doch nicht das Beste!
Der Schatz, der ist das Felsenschloß, Die kühne Ritterfeste.
Es schwebt um sie manch Heldenbild Der Welfen, Staufen, Scheren;
Sie war es wert, daß Kunst und Lied Wetteifern sie zu zieren.
Doch lange blieb sie ungeschmückt, Verstummt war Sang und Sage;
Da Kam ein edler deutscher Fürst Und hob den Schatz zutage.
Und willst du schau'n, wie reich er prangt, Geschirmt vom Bergesschoße,
So halt im Tale fröhlich Rast Beim Wirt zur Alpenrose.
Da liegt vor dir so spiegelglatt Der grüne See gebreitet,
Durch den der Silberschwäne Schar Am Ufer ruhig gleitet.
Viel goldne Lichter spielen bunt Auf Blumen rings und Bäumen;
Du blickst hinauf zur Königsburg,
Die Fels und Wald umsäumen.
J) „etiuebert, lyrische Dichtungen", S. 83, München 1861, Fleischmann.
ftroneeber, Lesebuch zur Geschickte Bauern?. Zi
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Karl_V. Karl_V. Martin_Luther Ferdinand Ferdinand Napoleons Max_Ii Max Friedrich_Beck Friedrich Fleischmann
Extrahierte Ortsnamen: Hohenschwangau Zirl Neapel Madrid Napoleons Hohenschwangau Hohenschwangau Staufen München
§ 23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien. 31
Das Familienleben war innig. Die Frauen wurden hoch ge- samtiie achtet; es herrschte die Einehe. Selbst Fürstinnen scheuten die Hausarbeit nicht: die Königin Penelope webt; die Königstochter Nausikaa fährt an den Strand, um zu waschen.
Der Handel wurde fremden Kaufleuten überlassen; als Tausch- Handel mittel diente das Vieh, da gemünztes Geld noch unbekannt war. Die Abgaben wurden in Erzeugnissen des Landes geleistet.
Die Dichtkunst war schon hoch entwickelt; die Sänger standen selbst w^tsunft bei den Fürsten in Ehren.
Die Baukunst der Heldenzeit bezeugen Überbleibsel von Burgen Bau&unft und Gräbern; sie sind aus crmopischem Mauerwerk, d. H. aus riesigen Steinen ohne Mörtelverbindung, erbaut. Berühmte Beste finden sich an den Stätten des alten Mykenä, Tiryns und Troja; besonders nennenswert ist das Löwentor von Mykenä (Tafel Ii, 2).
Huch die aufgefundenen Erz-, Ton- und Glasarbeiten zeigen schon Gewerbe einen hohen Grad von Kunstfertigkeit.
Zweiter Zeitraum.
Die Begründung der griechischen Staaten,
1100-500 v. Lhr.
§ 23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien.
1. Die dorische Wanderung um 1100. Den Anfang der sicherer t Dortföe bezeugten Geschichte bilden Wanderungen der griechischen Stämme. Ihre manooun9 erste Ursache war Übervölkerung und Landmangel, ihre Folge eine neue Verteilung des Landes und eine Änderung der staatlichen Einrichtungen.
Die wichtigsten Folgen hatte die dorische Wanderung.
Die Dorier wohnten ursprünglich an den Abhängen des Olymps, votier von den Thessalem bedrängt, wanderten sie über den (Dta nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wurde, von hier aus zog ein Teil von ihnen — der Sage nach unter Führung der herakliden (Nachkommen des Herakles) — über den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes. Dort wohnten die Achäer. Nach längeren Kämpfen wurden sie a^äer von den siegreichen Doriern teils unterworfen, teils nach der Nordküste des Peloponnes gedrängt, die nun nach ihnen Rchaia genannt wurde.
Die von hier vertriebenen Ionier zogen nach dem stammverwandten jomer Httika, den Inseln desägäischen Meeres und den Küsten Kleinasiens.
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24. Die staatlichen Einrichtungen. § 25. Sparta. 33
2. Die Einheit -es Griechenvolkes. Trotz ihrer Zersplitterung in zahlreiche Kleinstaaten fühlten sich die Griechen doch lebhaft als Glieder eines einzigen Volkes,- denn alle hatten gleiche Sprache und Sitte, verehrten dieselben Götter und hörten deren Willen durch das Orakel zu Delphi, das in ganz Griechenland und selbst im Auslande (bei den „Barbaren") in hohem Ansehen stand. (Ein wichtiges Band der griechischen Stämme und Staaten waren endlich die großen Nationalspiele.
Hm bedeutendsten waren die olympischen Spiele. Sie wurden alle vier Jahre, zu (Ehren des Zeus, zu Olympia in der Landschaft (Elis gefeiert. Bort lagen neben der Rltis, dem Götterhain mit seinen Tempeln, Ritären, Schatzhäusern und Bildsäulen, die Ring- und Rennbahnen und ein Theater (Tafel Ii, 5). Die Dauer des Festes betrug fünf Tage. Die Spiele bestanden aus Wettkämpfen im Lauf und Sprung, im Wurf mit Speer und Diskus, im Ring- und Faustkampf, im Pferde- und Wagenrennen. Der preis des Siegers war ein Kranz von Ölzweigen und hohe (Ehre bei allen Stadt- und Volksgenossen (2. Bild). Dichter verherrlichten seinen Hamen in Lobliedern; in Olympia wurde seine Bildsäule aufgestellt. Ruch die Künste kamen zu ihrem Recht: Musik verschönte das Fest; Geschichtschreiber und Dichter brachten ihre Werke zum Dortrag; Künstler stellten Bildsäulen und Gemälde aus. Sogar die Zeitrechnung der Griechen richtete sich nach den olympischen Spielen: die vierjährige Frist von einem Feste zum anderen hieß eine Olympiade.
Ruch an anderen Orten Griechenlands wurden Nationalspiele gefeiert, so die pythischen Spiele in Delphi zu (Ehren des Rpoiio, die isthmischen Spiele bei Korinth zu (Ehren des Poseidon, die nemet sehen Spiele in der Landschaft Rrgolis.
3. Die beiden Hauptstaaten Griechenlands wurden das dorische Sparta im Peloponnes und das ionische Hthen in Mittelgriechenland.
§ 25. Sparta.
1. Begründung des spartanischen Staates. Die in Lakonien eingedrungenen Dorier waren an Zahl gering, aber kraftvoll und tapfer. Sie bezogen am Flusse (Eurötas ein Lager, und hier erwuchs aus mehreren unbefestigten Dörfern ihr hauptort Sparta. (Ein Teil der achäischen Landesbewohner unterwarf sich nach kurzem Widerstände, ein anderer Teil konnte erst nach langen Kämpfen bezwungen werden.
2. Einteilung des Volkes. So schied sich das spartanische Volk in drei scharf gesonderte Stände:
Linheits-
gefühl
Die
olympischen
Spiele
Andere
National-
spiele
Andrä, Lehrbuch d. Gesch. f. höh. Mädchenschulen. I.
3
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— 8 —
3. Die wichtigsten Orte: Heidelberg, Schlierbach, Ziegel-
hausen, Neckargemünd, Dilsberg, Neckarsteiuach, (Schwalbennest)
Hirschhorn, Eberbach, Neckarelz, (Hornberg) Hochhausen.
Burg Hornberg.
Ii. Frage:
Warum sind im Neckar-
tal so viele Burgen?
Hier fanden die Ritter
in einem verkehrsreichen Tale
steile Felsen und Steine genug,
um ihre Burgen fest und sicher
erbauen zu können. Auch konn-
ten sie diese besser verteidigen,
da sie gewöhnlich nur an
einer Seite (Gebirge) zugäng-
lich waren. In Friedens-
zeiten gingen die Ritter in
dem nahen Odenwald auf die
Jagd. In der späteren Zeit
benützten sie die günstige Lage
der Burgen, um die den
Neckar hinauf und hiuuuter
fahrenden Kaufleute zu über-
fallen und zu plündern.
Viederholungssragen.
Welches Tal haben wir im Geiste bereist?
Zeige nochmals das Tal auf der Landkarte!
Welche Gebirge durchfließt der Neckar?
Wie nennt man eine Fahrt gegen den Strom?
Wie nennt man die Fahrt zur Mündung?
Wie nennt man einen Schiffszug?
Woran windet sich der Dampfer fort?
Welche Waren werden stromaufwärts befördert?
Welche Waren werden stromabwärts befördert?
Warum können die Waren auf dem Wasser billiger befördert
werden, als mit der Bahn?
Nenne nochmals die wichtigsten Orte, die wir auf unserer Reise sahen !
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