Deutschland im dreizehnten Jahrhundert.
71
hier werden von den mächtigen, reichgegliederten Pfeilern Spitzbogen getragen. Die Gewölbe werden allmählich immer künstlicher gebildet. Die hochragenden Fenster sind mit bunten Malereien geschmückt; über dem Hauptportal findet sich gern ein großes Radfenster, die Rose genannt. Ein außerordentlicher Reichtum der Dekoration zeichnet diese Bauten aus: mit zahllosen Säulchen, Statuen, Strebepfeilern und Strebebögen sind sie geschmückt. Zu den großartigsten Denkmälern des gotischen Stils zählen der Dom zu Köln, das Straßburger Münster, der Freiburger und der Ulmer Dom.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
— 256 —
Wr wenig Geld und viele gute Worte hatten wir uns in den letzten Tagen Blumen zu Kränzen und Sträußen besorgt, der Steiger aber hatte uns unentgeltlich das Eichenlaub dazu liefern müssen. In derselben Stunde, in welcher zur Ausschmückung der Stadt die letzte Girlande angeschlagen wurde, legten auch wir die letzte Hand an unsere Spende für die heimkehrenden Sieger.
Da der Einzug erst am Nachmittag stattfand, ging es kurz,
vor Mittag uoch einmal im Sturmschritt durch die Hauptstraßen,
um zu sehen, ob auch alles in Ordnung sei. Die Ehrenpforte auf dem Anger war wieder aufs herrlichste geschmückt. Der mächtige
Bau zeigte unten in der Mitte ein großes Tor und je ein kleine^
res zu beiden Seiten. Oben darauf stand die hohe Gestalt der Siegesgöttin, den Heimkehrenden den Ruhmeskranz darreichend. L>ie war umgeben von Waffen und Siegeszeichen aller Art und umweht von Fahnen und Wimpeln in allen deutschen Landesfarben. Die Außenwände des Siegesbogens waren nach beiden Hauptseiten mit dem Wappen der Stadt Erfurt, dem Zeichen des Eisernen Kreuzes, mit Kränzen und Girlanden, mit Namensschildern der hervorragendsten Schlachten und Belagerungen, sowie mit Inschriften und Denksprüchen in sinniger Weise verziert. Außer dieser großen Ehrenpforte waren noch an verschiedenen anderen Stellen geschmückte Bogen in leichterem Stile errichtet worden, so am oberen Teile des Angers in der Gegend der Weilergasse, am Eingang der Langen Brücke, in der Neuen Straße, Marktstraße usw. An vielen Häusern waren bezügliche Inschriften angebracht. Außerdem war wohl kaum ein einziges Haus in den größeren Straßen, das nicht in mehr oder weniger reicher Weise mit Fahnen, Girlanden und Kränzen geschmückt war. Auch die Büsten des Kaisers, des Kronprinzen, des Prinzen Friedrich Karl, des Fürsten Bismarck und des Grafen von Moltke waren auf Fußgestellen oder in Fensternischen angebracht. Befriedigt kehrten wir von unserer Umschau heim. Die Stadt konnte sich sehen lassen.
Nachdem in aller Eile das Mittagsmahl eingenommen war, ging's mit den Kränzen und Sträußen zum Krämpsertor. Wir batten die niedrige Mauer auf der rechten Seite des Brückenkopfes zum Ausguck gewählt; für diesen Zweck ein prächtiger Platz, zu dem wir von der Stadtseite aus leicht durch Ueberklettern des Walles gelangen konnten. Leider ging es dort etwas eng zu; denn auch andere waren bei ibrer Wahl auf diesen günstigen Ort verfallen. Doch die Kränze im Arm und die Sträuße in der Hand wurde wacker im Gedränge ausgehalten.
Die Truppen kamen vom Güterbahnhof her, woselbst sie ausgeladen wurden. Eifrig wurde das Pfeifen der Lokomotiven erlauscht, ob ihm nicht ein Begrüßungsmarsch folge. Endlich, es war kurz nach 4 (Uhr, ertönte rauschende Militärmusik vom Schmidt-stedtertor her, und bald kam das Hurrarufen immer näher. Aus der Stadt aber ertönte das Geläut aller Glocken, und vom Pe-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Steiger Friedrich_Karl Friedrich Karl Moltke
- 122 —
zu mißhandeln. Nun griff der Erzbischof von Mainz, der Vollstrecker der Acht, mit Waffengewalt ein. Unterstützt durch sranzö-sische Truppen, die unter dem Befeble des Generals Pradel standen, gelang es ihm mit einem Heere von 15000 Mann, die Stadt, die kaum noch 10000 Einwohner zählte, einzunehmen. Am 15. Oktober 1664 mußte sich Erfurt dem Kurfürsten gegen das Versprechen des Straferlasses und der Religionsfreiheit ergeben. Anfang November hielt er seinen Einzug, und der Rat mußte ihm huldigen (Rathaussaalbild). Von nun an war Erfurt eine rnain zische Landstadt. Um sich aber dauernd ihres Besitzes erfreuen zu können, schuf der Kurfürst die Befestigungen auf dem Petersberge.
Friedliche Entwicklung nach 1664 (Barock- urrd Rokokozeit) : Für Erfurt kam nun eine Zeit vieljähriger Ruhe, in welcher die von Mainz eingesetzten Statthalter versuchten, die Wunden des großen Krieges und der Folgezeit zu heilen. Durch die fürsorgende Tätigkeit der Statthalter v. Boynebnrg (Boynebnrgufer) und v. Warsberg kehrte auch ein bescheidener Wohlstand und ein stilles Bürgerglück in die Stadt zurück. Dem ersten verdankt Erfurt eine Reihe prächtiger Bauten, z. B. den neueren Teil des Regierungsgebäudes mit dem prächtigen Barockportal (1713—1714) und den sogenannten Packhof (1715), der ebenfalls im Barockstil errichtet wurde. Außerdem wurde unter ihm das alte Rathaus verschönert. Der Statthalter von Warsberg aber sorgte sür den Wiederaufbau der Stadt nach dem großen Brande von 1736, der besonders in der Gegend der Predigerkirche gewütet hatte. Er
ließ sich ferner die Hebung von Handel und Gewerbe angelegen sein, gründete (1754) die noch bestehende Akademie (gelehrte Gesellschaft) der Wissenschaften und legte der Statthallerei gegenüber den Hirschgarten an (1740), in dem eine Anzahl Hirsche gehalten wurden. Später wurde der Platz in einen Garten umgewandelt und noch später mit Standbildern aus der griechischen
Götterwelt geschmückt, die dem Schloßpark von Molsdorf entstammten (s. Bei Graf Götter in Molsdorf, Nr. 57).
Sonst verlief die Zeit für die Erfurter in Ruhe und Frieden. Der Welt Händel gingen lange Zeit spurlos an Erfurt vorüber; seine Bürger sahen nur die um ihres Glaubens willen vertriebenen Salzburger. Mehrere ihrer Züge berührten auf der Wanderung nach Preußen erfurtifches Gebiet (s. Die Salzburger auf ihrem Zuge durch das Erfurter Gebiet, Nr. 56).
Der siebenjährige Krieg: Bald aber trat ein neuer Still-
stand in der friedlichen Entwicklung der Stadt ein. Der Kurfürst von Mainz, der auf der Seite der Feinde Friedrichs Ii. stand, hatte sich ans dem Reichstage zu Regensburg die Belegung des Königs mit der Acht besonders angelegen sein lassen. Friedrich, dem dies nicht unbekannt geblieben war, erteilte darum den Befehl, die kurfürstlichen Staaten als Feindesland zu behandeln. Von dieser Maßregel wurde nur der Thüringer Teil des Mainzer
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Warsberg Friedrichs Friedrich Friedrich
— 143 -
selbst zur neuen Lehre übergetreten innren, durch evangelische Geistliche ersetzt worden.
Während des Bauernkrieges: So standen die Dinge zu
Anfang des Jahres 1525, in welchem der Bauernkrieg ausbrach (f. Der Erfurter Bauernkrieg, Nr. 42). Durch ihn wurden die Verhältnisse tton Grund aus geändert. Das Messelesen, überhaupt der katholische Gottesdienst wurde in der ganzen Stadt bei Strase verboten, auch in den Klöstern und Stiftern. Die 24 Psarreien wurden in 10 zusammengezogen, um sie lebensfähiger zu machen. Bei einer Einwohnerzahl von vielleicht 20 000 Personen kamen auch jetzt erst 2000 Seelen auf eine Gemeinde. Die kleineren Kirchen wurden ganz geschlossen und nur die größeren zu Gemeindepfarrkirchen bestimmt. Zu diesen gehörten die Marienstists-(der Dom), die Schottenkirche und außerdem die acht Kirchen, welche heute noch in den Händen der Evangelischen sind, ausgenommen die Hospitalkirche. In ihr kehrte sich der Barsüßer-Prior Dr. Konrad Klinge nicht an das stadträtliche Verbot und las seine Messe eifrig weiter.
So war Erfurt um die Mitte des Jahres 1525 eine rein evangelische, und da es sich gleichzeitig von Mainz losgesagt hatte, auch eine unabhängige Stadt. Sie, die „treue Tochter des Mainzer Stiftes" (Erfordia fidelis est filia Moguntine sedis = Umschrift des alten Wappens, das den heiligen Martinus unter Türmen und Mauern, in einem Tore sitzend, zeigte, s. S. 5), wählte sich an Stelle des alten Stadtwappens ein neues, den Weltenrichter thronend auf dem Regenbogen, mit der Inschrift „Recte iudicate hominum ut non iudicemini“ (Richtet recht, Menschenkinder, daß ihr nicht gerichtet werdet)."
Einspruch des Erzbischofs: Doch änderte sich der für die
neue Lehre so günstige Zustand wieder. Der Erzbischos von Mainz ließ nichts unversucht, durch Kaiser und Reich die Herrschaft über Erfurt zurückzuerlangen. Der Rat sah sich gezwungen, in einigen Punkten nachzugeben. Schon am Ende des Jahres 1525 mußte er den katholischen Gottesdienst in mehreren der geräumten und geschlossenen Kirchen von neuem gestatten und im Dom den Gottesdienst für beide Lehren zulassen. Die Katholischen hatten bis um 9 Uhr ihre gottesdienstlichen Handlungen zu verrichten. Um diese Zeit hielt dann der evangelische Domgeistliche Dr. Lang Gottesdienst und Predigt, was ihm den Titel Nonarius einbrachte.
Auch sonst gewann die altkirchliche Partei wieder an Boden, so zog sie z. B. von neuem in den Rat ein. Unterdessen wurden die Verhandlungen mit Mainz weitergeführt, bis endlich zu An fang des Jahres 1530 ein Vergleich zwischen der Stadt und dem Erzbischof Albrecht Ii. zustande kam. Am Feste Mariä Lichtmeß 1530 traten beider Abgeordnete zu Hammelburg in Uuterftanfeu zusammen, und schon nach drei Tagen war man in folgenden Punkten einig:
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
Extrahierte Personennamen: Konrad Konrad Albrecht_Ii Albrecht Mariä_Lichtmeß
— 229 —
Das Unionsparlament wurde am 20. März 1850 in der alten, baufälligen Augustinerkirche, die man im schnellsten Bau zu einem Parlamentsgebäude umgewandelt hatte, unter Radowitz' Leitung eröffnet. Im Chor tagte das Slaateuhaus, die Vertreter der Regierungen, und im Schiff das Volksbaus, die vom Volke gewählten Abgeordneten. Am 26. März feierte General v. Radowitz, preußischer Minister und Freund des Königs, mit seiner Rede, durch welche er dem Volkshause Ausschluß über die Absichten der Regierung gab, einen wahren Triumph feiner Beredsamkeit. Satz für Satz des Vortrages war von dem lauten Beifall der Abgeordneten begleitet.
Leider hatten die Beratungen keinen Erfolg. Oesterreich brachte fast alle Staaten auf seine Seite und berief schon im Mai 1850 von neuem den Bundestag nach Frankfurt a. M. Preußen mußte auf seine Unionsbestrebungen verzichten und sich vor Oesterreich beugen (Vertrag von Olmütz, November 1850).
Zu den Abgeordneten, die damals in Erfurt geweilt haben, gehörte auch der spätere erste Reichskanzler, Fürst Otto von Bismarck. Er hat während seines Aufenthaltes im Hause Anger 33 gewohnt (das heutige Bismarckhaus ist ein Neubau). Minister von Radowitz nahm nach dem Mißlingen seines Planes den Abschied und verzog nach Erfurt. Er wohnte im Haufe Johannes-straße 59 und liegt auch in Erfurt begraben. König Friedrich Wilhelm Iv. ließ feinem Freunde ein herrliches Grabdenkmal
fetzen, das wir heute noch auf dem Jnnen-Friedhof, nördlich der Trommsdorffstraße, bewundern können. (Nach H. Krnfpe.)
85. Schlacht bei tiangenlalza.
27. 3uni 1866.
Rüstung zum Kampfe: Im Frühling 1866 rüstete Oester-
reich sehr eifrig zum Kriege. Darum befahl auch Kaiser Wilhelm zu Anfang Mai die Kriegsbereitschaft der gesamten preußischen Armee.
Infolgedessen entwickelte sich schon in den ersten Maitagen in Erfurt ein reges, kriegerisches Leben. Die besondere Lage als Festung brachte es mit sich, daß die Stadt sofort in kriegsmäßigen Zustand gesetzt werden mußte. Die Brückenköpfe der Tore wurden verengt und Palisaden (Schanzpfähle) gesetzt. Im Juni wurden sogar nachts die Tore geschlossen und die Zugbrücken hochgezogen. Zuletzt erhielten die Bürger den Befehl, sich für einige Tage mit Lebensmitteln zu versehen.
Abmarsch der Truppen: Mitte Mai rückte die Ersurter
Besatzung nach der sächsischen Grenze ab. Hier sammelte sich die erste Armee, über welche Prinz Friedrich Karl, ein Neffe des
Königs, den Oberbefehl führte. Ein Teil der Befatznng blieb
beim Ersatzbataillon 71 zurück. Wehmütig schauten diese Truppen
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Radowitz Otto_von_Bismarck Otto Radowitz Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm H. Krnfpe Wilhelm Friedrich_Karl Friedrich Karl
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert.
69
wenige gab es, deren Einwohnerzahl beträchtlich mehr als 10 000 Einwohner zählte, so z. B. Straßburg, Köln, Basel, Nürnberg, Erfurt. Aber dem, der sich von außen der Stadt näherte, bot sie einen stattlichen Anblick; weithin waren ihre Kirchtürme sichtbar; kräftige Mauern umschlossen sie, aus denen Mauertürme hervorsprangen und die der Stadtgraben umgab. Durch die wohlgeschützten, oft doppelten Tore gelangte man in die Straßen. Diese waren oft krumm und eng, denn die Bürger wohnten dicht zusammengedrängt. Sie waren auch nur teilweise und oft schlecht gepflastert, dazu meist wenig reinlich; denn auch in der Stadt trieben die Leute vielfach Acker- und Vieh-wirtfchast, und mit der Sauberkeit war es noch schlecht bestellt. Das enge Zusammenwohnen und die mangelnde Reinlichkeit waren auch der Grund, weshalb in Pestzeiten der Opfer so viele waren. Die Häuser, deren viele ihren eigenen Namen hatten, wurden noch lange aus Holz gebaut und zum großen Teil mit Stroh gedeckt, und daher waren Feuersbrünste sehr gefährlich; erst allmählich gewöhnte man sich die vornehmeren Privathäuser aus Stein zu errichten. Sie waren schmal und tief gebaut, mit dem Giebel nach der Straße, wie man das in alten Städten Niederdeutschlands noch vielfach sehen kann. Am Marktplatz erhob sich das Rathaus, wo der Rat seine Sitzungen abhielt, oft ein stolzer Bau mit hohen Giebeln, schön geschmückten Erkern und ragendem Turm; unter dem Rathaus befand sich der Ratskeller. Dort erhob sich auch oft der Roland, das Bild eines geharnischten Ritters, ein Sinnbild städtischer Freiheiten. Ein besonderer Schmuck waren die Kirchen. Wie die Bürger der alten hellenischen Städte ihren Ruhm darin gesucht hatten, ihren Göttern prächtige Tempel zu bauen und mit schönen, kunstreich gearbeiteten Weihgeschenken auszuschmücken, so errichteten unsere Vorfahren zu Gottes Lobe, aber auch zur eigenen Ehre wundervolle Dome; und eine Ehrenpflicht der reichen Geschlechter war es, das Ihre zur Verschönerung der Kirchen zu tun und Fenster und Altäre zu stiften.
§ 71. Die deutsche Baukunst. Die ersten steinernen Kirchenbauten in deutschen Landen stammen aus der Zeit Karls des Großen. Das Aachener Münster ist in seiner ursprünglichen Gestalt ein achteckiger Kuppelbau. Es ist nach dem Vorbilde ‘ des byzantinischen Stils errichtet, der sich in Byzanz seit den Zeiten der Völkerwanderung ausgebildet hatte; dessen glänzendste Schöpfung ist die gewaltige, weiträumige Kuppelkirche der Hagia Sophia, d. h. der heiligen Weisheit, zu Konstantinopel, die jetzt Moschee ist.
Vom zehnten bis zum dreizehnten Jahrhundert herrschte in Deutschland der romanische Stil. Ihrem Grundriß nach ist die romanische Kirche
Der romanische (Stil.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: B._Straßburg Karls
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Basel Nürnberg Erfurt Niederdeutschlands Gottes Byzanz Konstantinopel Deutschland
— 261 —
Aus dem 14. Jahrhundert ist Johann Tanler zu erwähnen, ein hervorragender Gottesgelehrter und Prediger in Straßburg. Doch er predigte nicht nur, sondern er handelte auch nach den Lehren, die er vortrug. Als der schwarze Tod in Straßburg wütete, besuchte er Kranke und Sterbende, um überallhin die Tröstungen der Hl. Religion zu bringen.
jydfa; Arjit Chrv J 4 S S. Dens.tusa’öäi
t f io. i
(itwös jünger ist ^akob Zwinger von Königshosen, Domherr am Münster und an der St Thomaskirche zu Straßburg. Er starb im ^ahre 1420. Zwinger war ein gelehrter, fleißiger Geschichtsforscher; er schrieb eine Geschichte des Elsasses und der Ltadt Straßburg, sowie eine Geschichte der Kaiser und der Päpste, ^eine „deutsche Chronik" ist das älteste Geschichtswerk der deutschen Sprache.
Auch die Zeit Maximilians I. ist reich an elsässischen Gelehrten. ^ Damals lebte in Straßburg Sebastian Brant, der in einem -buche, „das Narrenschiss" geheißen, die Torheiten seiner
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Tanler Johann Maximilians_I. Maximilians_I. Sebastian_Brant
— 263 —
neuester Zeit aufs bestimmteste nachgewiesen. Dagegen fehlen sichere Beweise dafür, daß Chlodwig auf diesem Platze ein christliches Gotteshaus erbaut habe. Aber zur Zeit Ludwigs des Frommen stand hier eine Kirche. Sie hatte drei Schiffe und.wurde unter Bischof Werner durch eine Feuersbrunst vollständig zerstört. In den Jahren von 1015 bis 1028 baute Werner ein neues Gotteshaus. Im Jahre 1176 wurde das Münster wiederum durch einen großen Brand — es war schon der fünfte — so schwer beschädigt, daß man zu einem völligen Neubau schreiten mußte. Es währte fast hundert Jahre, bis das Langhaus fertig war (1275). Dann errichtete Erwin von Steinbach*) die herrliche Westseite, und erst 1439 wurde der Turm beendigt. Er hat eine Höhe von 142 Meter. Einmal war dieses Wahrzeichen der Stadt Straßburg in großer Gefahr, niedergerissen zu werden. Zur Zeit der französischen Revolution verlangte man nämlich, daß auch die Kirchtürme, weil sie über andere Gebäude hervorragten und dadurch die „Gleichheit" verletzten, allenthalben abgetragen würden; auch das Straßburger Münster sollte dies Schicksal treffen. Einsichtsvollere Leute machten dagegen geltend, daß der Einsturz des Turmes den Bewohnern der umliegenden Häuser notwendig Gefahr bringen müsse, und endlich begnügte man sich damit, auf die Spitze eine blecherne, rot angestrichene Jakobinermütze zu setzen! So blieb der Turm erhalten; dagegen fiel eine große Anzahl der Bildsäulen au dem herrlichen Gotteshaus der religionsfeindlichen Stimmung der Republikaner zum Opfer. Auf die Fremden übt die kunstvolle Uhr im Münster eine große Anziehungskraft aus; sie ist vou dem Mechaniker Schwilgue im vorigen Jahrhundert (1840) hergestellt worden.
Wie das Straßburger Münster steht auch die Metzer Kathedrale zum heiligen Step hau ganz sicher an Stelle eines römischen Bauwerks. Darauf weifen die zahlreichen Funde aus römischer Zeit hin. Die älteste Stephanskirche wird schon anläßlich des Einfalles der Hunnen erwähnt. Sie foll damals mit einer festen Ringmauer umgeben gewesen und deshalb der Zerstörung durch Attilas Horden entgangen sein. Dieser alte Bau wurde vom Bischof Ehrodegang bald verschönert; auch Karl der Große soll zum weiteren Bau beigetragen und die Kirche ausgestattet haben. Karl der Dicke dagegen beraubte sie des größten Teiles ihrer Schätze, um die Summe von 2800 Pfund Gold und Silber an die Normannen bezahlen zu können als Preis eines schimpflichen Friedens. Von dem alten Ban ist jetzt nichts mehr vorhanden. Die Grundsteinlegung der heutigen Kathedrale geschah im 13. Jahrhundert (um 1250). Im Jahre 1356 war das Bauwerk so weit fertig, daß Kaiser Karl Iv. das Weihnachtsfest darin begehen konnte.
*) Vergl. im Anhang das Gedicht: Meister Erwins Heerschau.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Chlodwig Ludwigs Werner Werner Erwin_von_Steinbach* Schwilgue Karl Karl Karl_Iv Karl
— 264 —
Um;
Ganz beendigt wurde es erst um das Jahr 1500; die beiden Türme sind nicht ausgebaut worden. Während man das Straßburger Münster in der französischen Revolution mit einer Jakobiner - Mütze schmückte,schrieben die gottlosen Schreckensmänner den Metzer Dom öffentlich zur Verpachtung aus und schlugen die Worte an: Cathedrale de Metz ä louer. Seit dem Jahre 1873, unter deutscher Herrschaft, ist schon manches für das prächtige Gotteshaus getan worden; auch ein Unglück dürfen wir aus der Zeit nicht vergessen, den Dachbrand des Domes bei Anwesenheit Kaiser Wilhelms I. im Mai 1877.
Das Straßburger Münster.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
47 Das Fränkische Stufenland.______§_38
3. Die Regnitz-Mulde ist (gleich Brandenburg) überwiegend eine „Streusand-
büchse"; der südliche Teil aber ist „Bayerns Hopfengarten". Wie auf den branden-
burgischen Sandflächen Berlin, so erwuchs auf den fränkischen Nürnberg
(s. unten!). — Welche Flüsse verbindet der Ludwigskanal? Vom Schwäbischen
Stufenland und vom mittleren Mainbecken wird das Fränkische Stufenland ge-
schieden durch die Frankenhöhe und den Steigerwald.
4. Randgebirge. Den Fränkischen Jura lernten wir zusammen mit dem
Schwäbischen kennen; er ist niedriger als der Schwäbische und in einzelne Platten
zerrissen. Welche Flüsse fließen in und neben ihm? Thüringer Wald §50,
Rhöngebirge § 47.
5. Der Spessart im Mainviereck führt vom Odenwald hinüber zur Rhön § 38
und nimmt auch nach seinem Charakter eine Mittelstellung ein. Er ist weniger
freundlich als der Odenwald, aber nicht so rauh, wie die Hohe Rhön. Doch sagt
der Volksmund von ihm: „Dreiviertel Jahr Winter und ein Vierteljahr kalt."
Eine ostwestlich verlaufende Furche, der eine Eisenbahn folgt, teilt ihn in den
oberen (Geyersberg 585 in) und unteren Spessart. Charakteristisch für den
Spessart sind die schönen Waldungen, ganz besonders die prächtigen Eichen-
wälder. Eichenstämme von über 40 m Länge sind keine Seltenheit. (Bedeutende
Ausfuhr nach Holland.) Der Ackerbau ist infolge des meist sandigen Bodens
und des nassen Klimas wenig lohnend. Die durchweg armen Bewohner finden
ihren Erwerb hauptsächlich in der Waldwirtschaft und in der Holzbearbeitung,
mit deren Erzeugnissen (Faßdauben, Fleischmulden, Leitern usw.) Männer und
Frauen im Fränkischen Stufenland hausieren. Von Bedeutung sind die vielen
(Bunt-)Sandsteinbrüche.
Städte im fränkischen Stufenland.
a) In der Regnitz - Mulde: Ansbach O, an der Rezat. — Nürnberg an der Pegnitz Jk § 39
ist eine Lieblingsstadt der Deutschen; „sie leuchtet wie eine Sonne unter Mond und
Sternen". Aus Sand- und Sumpfflächen ragte an der morgenländisch-nordischen Handels-
straße eiu Sandsteinfelsen hervor. Zum Schutz der Haudelszüge erbaute man eine Burg
auf ihm; gar bald umstand ihn eine Stadt, so schön, wie nur je eine im Mittelalter er-
baut wurde. Baukünstler, Bildhauer (Adam Krafft), Holzschnitzer (Veit Stoß), Maler (Albrecht
Dürer), Erzgießer (Peter Bischer) schufen Schönheiten über Schönheiten, und Hans Sachs
erfreute die Bürger als König der Meistersänger, Die Burg diente 30 Kaisern zeitweilig als
Residenz. Und diese mittelalterliche Stadt mit ihren winkeligen Gassen, ihren
malerischen Giebeln, ihren Erkern und anderem Zierat, ihren traulichen Plätzen,
geschmückt mit schönen Brunnen, ihren altehrwürdigen Kirchen ist bis auf den
heutigen Tag erhalten geblieben: das ist Nürnbergs leuchtender Ruhm. Selbst-
verständlich sind weitgedehnte, neue Stadtteile hinzugekommen, denn heute ist Nürnberg die erste
Fabrikstadt Bayerns. Bekannt ist der „Nürnberger Tand". Das Germanische Museum,
eine Reichsanstalt, ist die größte Sammlung kunstgewerblicher Gegenstände des Mittelalters. —
Bei Nürnberg die größten Bleistiftfabriken der Welt, z. B. die von Faber und Kurz. — Reli-
giousfriede 1532. — Fürth <fa, an der Pegnitzmündung; Spielwaren; erste deutsche Eisenbahn
nach Nürnberg 1835. — Erlangen O, an der Regnitz, Universität, Brauerei. — Bamberg 4
unweit der Regnitzmündung, im weiten, fruchtbaren Bamberger Kessel; 600 Gärtnereien. —
Im Fränkischen Jura Svlnhosen an?, bester lithographischer Schiefer d-r Welt, vorzügliche Fuß-
bodenfliesen fürs Morgenland Ibild 3, § 351. — Müggendorf ander Wiesent, zahlreiche Höhlen.
b) Im Main-Becken. Am oberen Main: Bayreuth A, am Roten Main, Wagner-
Festspiele. — Kulmbach am Weißen Main, Bierbrauereien. —Im Gebiet des mittlerenmains:
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Adam_Krafft Albrecht
Dürer Albrecht Peter_Bischer Hans_Sachs Nürnberg
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Berlin Nürnberg Ludwigskanal Steigerwald Mainviereck Odenwald Odenwald Geyersberg Holland Fränkischen_Stufenland Nürnberg Pegnitz_Jk_§ Bayerns Nürnberg Nürnberg Bamberg Main-Becken Main Main Wagner-
Festspiele Kulmbach Weißen_Main Bierbrauereien