Die griechische Kunst und Wissenschaft.
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größere Reiche und eine große Anzahl kleinerer Staaten hervor. Die drei Großmächte, die sich bildeten, waren Makedonien, Syrien und Ägypten. Makedonien wurde von dem Geschlecht der Antigoniden beherrscht; es war ein Militärstaat, der durch sein Heer auch aus die benachbarten griechischen Staaten einen maßgebenden Einfluß ausübte. Der größte der Diadochenstaaten war das Königreich der Seleuciden, Syrien oder auch Asien genannt, das sich zeitweilig von Kleinasien bis nach Iran erstreckte; aber es war ein Reich ohne innere Einheit, dazu von untüchtigen, genußsüchtigen Königen beherrscht. Ägypten, das Reich der Ptolemäer, war vorzugsweise ein See- und Handelsstaat, der eine starke Flotte besaß. Aber in Alexandria wurde auch die Wissenschaft gepflegt; dort befand sich die berühmteste Bibliothek des Altertums; es wurde neben Athen, das seinen wissenschaftlichen Ruhm auch ferner behauptete, und der kleinasiatischen Königsresidenz Pergamon, deren Reste auf Kosten des Deutschen Reiches bloßgelegt worden sind, ein Sammelpunkt für die Gelehrten.
Die Diadochenreiche haben den vordringenden Römern nicht wider- ®tt1”ömrr stehen können. Zuerst erlag ihnen Makedonien; im Jahre 146 eroberten sie Griechenland und zerstörten Korinth. Später sind auch Kleinasien, Syrien und Ägypten Provinzen dieses Weltreiches geworden.
Die griechische Kunst und Wissenschaft.
§ 53. Die Züge Alexanders hatten griechischem Wesen eine ungeheure Verbreitung eröffnet; ein großer Teil Vorderasiens nahm allmählich die griechische Sprache und die griechische Kultur an. Und während der griechische Freistaat ein Ende nahm, lebten die griechische Wissenschaft und die griechische Kunst weiter fort. Unter den Wissenschaften ist vor allem die Philosophie zu nennen; nach dem Tode Platons und des Philosoph Aristoteles waren es besonders die Schulen der Stoiker und der Epikureer, die großen Einfluß gewannen.
Die griechische Kunst hat auch nach Phidias herrliche Schöpsungen Kunst, hervorgebracht. In der Baukunst trat dem dorischen und ionischen der korinthische Stil zur Seite, dessen Säule ein mit Akanthusblättern geschmücktes Kapital trägt. Die bedeutendsten Bildhauer des vierten Jahrhunderts waren Praxiteles, dessen Hermesstatue bereits erwähnt worden ist (§36), und Lysippus, der Alexander in Marmor nachbildete, während ihn Apelles malte. Derselben Zeit entstammt auch die großartige Büste des Zeus, die nach ihrem Fundort, der italienischen
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Alexander Alexander
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gerieten sie in langwierige und zerrttende Kmpfe, aus denen folgende grere Reiche hervorgingen:
1. in Europa das macedonische Reich, mit dem auch Griechen-land verbunden war;
2. in Asien das syrische Reich unter den Seleuciden, mit Seleucia (am Tigris) und Antiochia;
3. in Afrika das gyptische Reich unter dem Hause der Ptolemer, mit der Hauptstadt Alexandria, die durch weit ausgebreiteten Land-und Seehandel Mittelpunkt des Weltverkehrs und zugleich ein hervor-ragender Sitz griechischer Wissenschast wurde.
Alle diese Reiche erlagen spter der Macht der Rmer.
In Griechenland erhoben sich auf die Nachricht von Alexanders Tode unter der Fhrung Athens (Demosthlnes) einige Staaten gegen die macedonische Herrschast; aber der Aufstand wurde schnell von Antipater, dem Statthalter Macedoniens, unter-drckt. Athen mute eine macedonische Besatzung aufnehmen. Demosthlnes floh nach der Insel Kalauria (an der Kste von Argolis) und vergiftete sich dort im Tempel des Posei-don. Griechenland blieb unter macedonischer Herrschaft.
Von dem groen syrisch en Reiche sielen zuerst die Parth er ab; sie eroberten alle stlichen Lnder des syrischen Reiches und dehnten ihr Reich im Westen bis zum Euphrat aus. So blieb dann das Seleucidenreich auf die Lnder westlich vom Euphrat beschrnkt.
In Kleinasien bestand daneben noch das kleine Reich von Pergamum. N
18.
Kulturzustnde dieser Periode.
1. Der Handel gewann im macedoni schen Zeitalter durch die Verbreitung griechischer Herrschaft und Sprache noch grere Ausdehnung. Alex and ria, der Mittelpunkt des Weltverkehrs, trieb teils Karawanen-Handel nach dem inneren Asien bis nach Indien, teils Seehandel auf dem arabischen Meerbusen und dem indischen Meere, wie auf dem Mittelmeere. Hchst lebhaft war auch der Handel von Rhodus, der zur See mit dem alexandrinischen wetteiferte.
2. Kunst und Wissenschaft. Die Blte der griechischen Kunst und Wiss ensch aft dauerte auch zur Zeit des politischen Verfalles Griechen-lands und sogar nach dem Untergang der griechischen Freiheit doch noch fort. In der Baukunst kam zu den beiden bisherigen Stilformen (dem dorischen und jonischen Stil) noch eine dritte Stilform hinzu: der korinthische Stil, der aber eigentlich nur eine reichere Ausbildung des jonischen Stils darstellt.
Die am meisten hervorspringende Eigentmlichkeit des korinthischen Stils ist das Akanthusblatt des Kapitls. (S. Taf. Hi, 7).
Von den (wenigstens in Trmmern) erhaltenen Baudenkmlern dieser spteren Zeit sind namentlich zu erwhnen: das Grabmal des Knigs Mauslus zu Halikarna, das
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Macedoniens Demosthlnes Alex Rhodus
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in der Nhe die Knigsgrber (f. Taf. I, 14). Am oberen Nil sind die Felsentempel von Jbsambul (f. Taf. I, 2).
gyptische Tempelanlag en (vgl. Tafel I, 1416). Zu dem Tempel fhrt eine breite Strae, die auf beiden Seiten mit Sphinxen besetzt ist (f. Taf. I, 3, 4). An ihrem Ende stehen 2 Obelisken (Spitzsulen). Dahinter stehen die 2 Pylonen (Trme mit schrg aufsteigenden Wnden), welche mit dem dazwischen befindlichen Portal die Front des Tempels bilden. Die 3 brigen Seiten des ein Rechteck bildenden Tempelraumes sind von Mauern umgeben. Der Tempel besteht aus drei Hauptrumen: 1. dem Vorhos(unbe-deckt, von einem gedeckten Sulengang umgeben); 2. dem Sulensaal; 3. dem inneren Heiligtum (Cella) mit dem Bilde des Gottes. Alle Wnde und Sulen sind mit farbigen Bildern und Hieroglyphen bedeckt (f. Taf. I, 1013).
2. Die Assyrer und Babylonier. Auch die Assyrer und Baby-louier, zwei verwandte, semitische Völker, besaen eine alte und hochent-wickelte Jmtur.
Die Religion der Babylonier war Verehrung der fruchtspendenden Naturmchte, insbesondere Stern dien st; ihr Hauptgott war Bel, der Herr des Alls". Der Gtterdienst stand unter der Leitung der Chalder, einer Priesterkaste, welche durch sorgfltige Beobachtung der Gestirne die Himmelskunde ausbildete und die Sterndeutung so erfolgreich betrieb, da Babhlonien als die Heimat der Astronomie und Astrologie galt. Auch die babylonischen Mae und Gewichte fanden weite Verbreitung. Die aus Ziegel-steinen aufgefhrten mchtigen Tempel und Knigspalste waren mit Bild-werk reich geschmckt. Die Schrift, welche sich auf den Denkmlern findet, be-steht aus keilfrmigen Zeichen und wird daher Keilschrift genannt.
Das babylonische Land war durch feine Natur zu ergiebigem Anbau hchst geeignet. Eine weit ausgebreitete, tiefgelegene Ebene, wurde es all-jhrlich, wenn in den Bergen Armeniens der Schnee schmolz, durch die Ge-Wsser des mchtig aufgeschwollenen Euphrat berschwemmt. Durch Wohl-angelegte Dmme, Kanle und Teiche wurde die Bewsserung des Bodens ge-regelt. So wurde Babhlonien eines der reichsten Getreidelnder der alten Welt.
Weit ausgedehnt war der H and el der Babylonier, zu Wasser wie zu Lande. Von der Entwickelung ihres Kunstfleies zeugen die im ganzen Morgenlande berhmten babylonischen Mntel und Teppiche mit eingewirkten Figuren. Der durch den Kunstflei und Handel gefrderte Reichtum hatte freilich auch die Folge, da die Sitte des Volkes mehr und mehr in weich-liches Wohlleben ausartete.
Die Assyrer grndeten das erste groe Weltreich: das assyrische Reich, dem fast alle Lnder Vorderasiens unterworfen waren. Seine Haupt-stadt war Ninive am Tigris. Endlich erlag das assyrische Reich dem An-griff der verbndeten Med er und Babylonier. Ninive wurde erobert und zer-strt (606).
Nachdem diese ehemalige erste groe Weltstadt seit 2 Jahrtaufenden spurlos verschwunden war, sind erst in unserem Jahrhundert ihre groartigen berreste wieder auf-gefunden worden, und zwar gegenber der Stadt Moful auf der linken Seite des Tigris bei den Drfern Nimrud, Kujundfchik und Khorfabad (f. Taf. I, 1). Die hier gefundenen groartigen Knigspalste sind meist aus groen Backsteinen aufgefhrt. Die Wnde find mit Alabasterplatten belegt, welche mit Relies-Bildern und Keilschrift bedeckt sind. Am
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persisches und griechisches Wesen zu einem Ganzen zu vereinigen. Doch während er fr die Gestaltung des Reiches sorgte und neue Kriegszge vorbereitete, starb er, nicht lange nach dem Tode seines 323 Freundes Hephstion, 323 zu Babylon, erst 33 Jahre alt. Sein Leichnam wurde in goldenem Sarge zu Alexandria in gypten bestattet.
Durch Alexander wurden die Völker des Morgen- und Abendlandes enger miteinander verbunden; griechische Sprache und Bildung kam nach Asien und verbreitete sich unter seinen Nachfolgern immer weiter der die von ihm er-oberten Lnder.
33.
Die Reiche der Nachfolger Alexanders.
Alexander hinterlie keinen Sohn und keinen mnnlichen Ver-wandten, der shig war, der das von ihm gegrndete Weltreich zu herrschen. Daher geschah es, da seine Feldherren die Lnder desselben an sich zu reien trachteten und dadurch in langwierige und zerrttende Kmpfe gerieten, aus welchen folgende grere Reiche hervorgingen:
1. in Europa das macedonische Reich, mit welchem auch Griechenland verbunden war;
2. in Asien das syrische Reich unter den Seleuciden (mit Seleucia und Antiochia), von dem indessen bald die Part her abfielen, die dann ein eigenes Reich (mit Ktesiphon) grndeten; daneben noch in Kleinasien das kleine Reich von Pergamum;
3. in Afrika das gyptische Reich unter dem Hause der Ptole-mer, mit der Hauptstadt Alexandria, welche durch weit ausgebreiteten Land- und Seehandel Mittelpunkt des Welt-Verkehrs und zugleich ein hervorragender Sitz griechischer Wissenschaft wurde.
Alle diese Reiche erlagen spter der Macht der Rmer.
34.
Griechische Kunst und Wissenschaft nach Perikles.
Auch zur Zeit des politischen Verfalles Griechenlands und sogar nach dem Untergang der griechischen Freiheit dauerte doch die Blte der griechischen Kunst und Wissenschaft fort. In der Baukunst kam zu den beiden bisherigen Stil-formen (dem dorischen und jonischen Stil) noch eine dritte Stilform hinzu: der korinthische Stil, der aber eigentlich nur eine reichere Ausbildung des jo-ntschen Stils darstellt. Die am meisten hervorspringende Eigentmlichkeit des
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Der Tempel besteht aus 3 Hauptrumen: 1. dem Vorhof (unbedeckt, von einem gedeckten Sulengang umgeben); 2. dem Sulensaal; 3. dem inneren Heilig-tum (Cella, Sanctuarium) mit dem Bilde des Gottes. Alle Wnde und Sulen sind mit farbigen Bildern und Hieroglyphen bedeckt.
3. Die letzten Zeiten des Pharaonen-Reiches (Reich von Sais). Unter schwcheren Knigen sank dann allmhlich gyptens Macht; es wurde sogar von feindlichen Vlkern, namentlich den mchtigen Assyrern unterjocht (s. 10, 1). Doch bestand diese Fremdherrschast nicht lange. Einer der tributzahlenden einheimischen Unterknige, welche die Assyrer eingesetzt hatten, Psammetich in Sais, befreite das Land wieder und machte sich zum unabhngigen Könige von gypten (664 v. Chr.). Mit ihm begann eine neue Zeit, indem er das bisher abgeschlossene Land dem Weltverkehr ffnete und namentlich mit den Griechen in Verbindung trat, so da der Handel emporblhte und der Wohlstand sich mehrte. Auch Psammetichs Nachfolger wirkten in diesem Sinne. Sein Sohn Necho fate sogar den khnen (schon von den alten gyptischen Knigen gehegten) Plan, durch einen Kanal das Mittelmeer mit dem roten Meere zu verbinden, ein Werk, das freilich erst nach mehr denn zwei Jahrtausenden in unseren Tagen zur Durchfhrung ge-langen konnte. Dagegen glckte eine andere groe Unternehmung: Necho lie durch phnizische Seefahrer Afrika umschiffen. Auch diese Fahrt hat in zweitausend Jahren kein Schiffer zu wiederholen ge-wagt. Nach Necho herrschten noch drei einheimische Könige der gypten; dann wurde gypten eine Beute der Perser (s. 13, 2).
Ii. Die Semiten.
5.
Die Lnder des semitischen Sprachgebiets.
(S. Karte I u. Il)
Die Lnder des semitischen Sprachgebiets erstreckten sich vom Mittellndischen Meere und dem arabischen Meerbusen einerseits bis zu den Gebirgen im Osten des Tigris und dem persischen Meer-busen andererseits.
Wenn in Nordafrika das gyptische Reich sein Dasein wesentlich dem Nilstrom verdankte, so wurden in Vorderasien die Zwillings-strme Euphrat und Tigris fr die Grndung geordneter Staaten, aus denen mchtige Reiche hervorgingen, von hoher Be-
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Auer Dattelpalmen," sagt der griechische Geschichtschreiber Herodot hat das Land keine Bume; allein zum Getreidebau ist es so vortrefflich, da es immer zweihundertfltige und in recht guten Jahren dreihundertfltige Frucht trgt. Die Weizen- und Gerstenbltter werden leicht vier Finger breit, und zu welcher Hhe die Hirse und die lgebende Sesamstaude wchst, will ich lieber gar nicht sagen; denn ich wei recht gut, wer nicht in Babylonien gewesen, glaubt schon das nicht, was ich vom Getreide gesagt."
Weit ausgedehnt war der Handel der Babylonier, zu Wasser wie zu Lande. Ihre Karawanen zogen nach Indien wie nach Vorder-asten; ihre Schiffe fuhren den Euphrat hinab bis in den persischen Meerbusen. Von den arabischen und indischen Ksten wurden ihnen Perlen, Edelsteine und Rauchwerk, Elfenbein, Ebenholz und Zimt zugefhrt. Von der Entwicklung ihres Kunstsleies zeugen die im ganzen Morgenlande berhmten babylonischen Mntel und Teppiche mit eingewirkten Figuren. Der durch den Kunststei und Handel gefrderte Reichtum hatte brigens auch die Folge, da die Sitte des Volkes mehr und mehr in weichliches Wohlleben aus-artete.
3. Religion und Bildung. Die Religion der Babylonier war Verehrung der fruchtspendenden Naturmchte, insbesondere Stern dien st; ihr Hauptgott: Bel, der Herr des Alls". Der Gtterdienst stand unter der Leitung der E h a l d e r, einer Priester-kste, welche durch sorgfltige Beobachtung der Gestirne die Himmelskunde ausbildete und die Sterndeutung so erfolgreich betrieb, da Babylonien als die Heimat der Astronomie und Astrologie galt. Auch die babylonischen Mae und Gewichte fanden weite Verbreitung. Die aus Ziegelsteinen aufgefhrten mchtigen Tempel und Knigs-palste waren mit Bildwerk (auf Steinplatten) reich geschmckt. Die Schrift, welche sich auf ihren Denkmlern findet, wird, da sie aus keilfrmigen Zeichen besteht, Keilschrift genannt.
7.
Die Assyrer.
Fast ebenso hoch in das Altertum hinauf, wie die babylonische Geschichte, reicht die der Afsyrer. Die alte Hauptstadt derselben war Assur, am oberen Laufe des Tigris gelegen. (Erst spter entstand die neue glnzende Hauptstadt Ninive.) Die Afsyrer nahmen das Land vom Tigris bis zu den im Osten desselben sich erstreckenden Gebirgen in Besitz. Dieses Land war viel weniger fruchtbar und viel rauher, als Babylonien. Auch gab es in dem-
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Zweiter Abschnitt. Dritter Zeitraum.
begünstigte Macedonien den ersteren, während der letztere Unterstützung bei den Römern fand. Als Macedonien sich aber in die Kriege Roms mischte, verfiel es 168 v. Chr. der aufstrebenden Römermacht, der 146 v. Chr. auch Griechenland erlag (§ 41).
Das syrische Reich mit der Hauptstadt Antiochia umfaßte unter Seleucus die von Alexander in Asien vereinigten Länder, konnte aber von seinen Nachfolgern, den Seleuciden, in dieser Ausdehnung nicht erhalten bleiben.
Um 280 machte sich das pergamenische Reich in Kleinasien davon unabhängig und stieg unter den Attaliden zu Glanz und Macht empor. Seine Hauptstadt Pergamon wurde ein Mittelpunkt für Kunst und Wissenschaft und zeichnete sich durch prächtige Tempel, Paläste und Säulenhallen, durch den herrlichen Zeusaltar mit seinem Gigantenfries, sowie durch eine große Bibliothek mit zahllosen Schriftrollen (Pergamenten) aus. 133 v. Chr. gingen Reich und Schätze als ein Vermächtnis des letzten Königs Attalus Ii. an die Römer über.
Die Länder östlich vom Euphrat rissen sich ebenfalls von der Herrschaft der Seleuciden los und wurden zu dem Reiche der Parther vereinigt. Antiochus Iii. der Große wollte dem syrischen Reich seine ehemalige Ausdehnung wieder erringen, ließ sich aber in einen Krieg mit den Römern ein und verlor 190 v. Chr. Kleinasien bis zum Taurus. Unter Antiochus Iv. erkämpften sich die Juden 130 v. Chr. ihre Unabhängigkeit (§. 9, 2). 64 v. Chr.
fiel der letzte Teil des syrischen Reiches, das eigentliche Syrien, an die Römer.
Ägypten war unter Ptolernäus selbständig geworden und hatte in Alexandria seine Hauptstadt erhalten. Es gelangte unter ihm und seinen Nachfolgern, den Ptolemäern, aufs neue zu Wohlstand; Alexandria wurde der Mittelpunkt des Handels und der Weltbildung, wo griechische und orientalische Kultur zusammenfloß. An dem Ptolemäerhof sammelten sich die tüchtigsten Gelehrten des Morgen- und Abendlandes. Zu den großartigen Bauwerken, welche die Ptolemäer in Alexandria aufführen ließen, gehört der erste (aus weißem Marmor aufgeführte) Leuchtturm auf der Insel Pharus, ferner das Museum mit seiner berühmten Bibliothek, die angeblich aus 700 000 Schriftrollen anwuchs, und vielen geräumigen Wohnungen für Gelehrte und Dichter. Die alexandrinischen Gelehrten beschäftigten sich mit allen Zweigen des menschlichen Wissens; einer Gesellschaft von 72 jüdischen Grammatikern ist die Übersetzung
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Die griechische Kunst und Wissenschaft.
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grere Reiche und eine groe Anzahl kleinerer Staaten hervor. Die drei Gromchte, die sich bildeten, waren Macedonien, Syrien und gypten. Macedonien wurde von dem Geschlecht derantigoniden beherrscht;
es war ein Militrstaat, der durch sein Heer auch auf die benachbarten griechischen Staaten einen magebenden Einflu ausbte. Der grte der Diadochenstaaten war das Knigreich der Seleuciden, Syrien oder auch Asien genannt, das sich zeitweilig von Kleinasien bis nach Iran erstreckte; aber es war ein Reich ohne innere Einheit, dazu von untchtigen, genuschtigen Knigen beherrscht. gypten, das Reich der Ptole-mer, war vorzugsweise ein See- und Handelsstaat, der eine starke Flotte besa. Aber in Alexandria wurde auch die Wissenschast gepflegt; dort befand sich die berhmteste Bibliothek des Altertums; es wurde neben Athen, das feinen wissenschaftlichen Ruhm auch ferner behauptete, und der kleinafiatischen Knigsresidenz Pergamon, wo das Pergament er-funden worden sein soll, ein Sammelpunkt fr die Gelehrten.
Die Diadochenreiche haben den vordringenden Rmern nicht wider- Die Rmer stehen knnen. Zuerst erlag ihnen Macedonien; im Jahre 146 er-oberten sie Griechenland und zerstrten K o r i n t h. Spter sind auch Klein-asien, Syrien und gypten Provinzen dieses Weltreiches geworden.
Die griechische Kunst und Wissenschaft.
53. Die Zge Alexanders hatten griechischem Wesen eine un-geheure Verbreitung erffnet; ein groer Teil Vorderasiens nahm allmhlich die griechische Sprache und die griechische Kultur an. Und während der griechische Freistaat ein Ende nahm, lebten die griechische Wissenschast und die griechische Kunst weiter fort. Unter den Wissenschaften ist vor allem die Philosophie zu nennen; nach dem Tode Platons und des Philosophie. Aristoteles waren es besonders die Schulen der Stoiker und der Epikureer, die groen Einflu gewannen.
Die griechische Kunst hatte auch nach Phidias herrliche Schpfungen Kunst, hervorgebracht. In der B a u k u n st trat dem dorischen und ionischen der korinthische Stil zur Seite, dessen Sule ein mit Akanthusblttern geschmcktes Kapitl trgt. Die bedeutendsten Bildhauer des vierten Jahr-Hunderts waren Praxiteles, dessen Hermesstatue in Olympia wieder-bildete, während ihn A pell es malte. Derselben Zeit entstammen wohl auch die groartigen Bsten des Zeus und der Hera, von denen die rstere nach ihrem Fundort, der italienischen Stadt Otricoli, die andere
Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch fr Mdchensch. I. 3. Anss. 4
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Alexander der Groe.
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wie er behandelt zu sein wnsche, antwortete Porus: Kniglich." Diese stolze Antwort gefiel Alexander, er lie ihm sein Land unter mazedonischer Oberhoheit. Dann zog Alexander bis zum stlichsten Nebenflusse des Indus, dem Hyphafis. Hier weigerten sich seine Soldaten, weiter zu ziehen. Zum Andenken seiner Taten und zum Danke gegen die Götter, die ihn so weit siegreich gefhrt hatten, lie Alexander zwlf hohe, trm-hnliche Altre aus Quadersteinen errichten.
Rckkehr. Alexander fhrte seine Flotte bis zur Mndung des Indus. Sein Admiral Nerchus segelte von hier an der Kste entlang nach Westen, um das Meer bis zur Mndung des Euphrat und Tigris zu erforschen; er selbst zog zu Lande durch die Sandwste Gedrosiens, wo Tagereisen weit keine menschliche Spur zu sehen war. berall Drre und Wassermangel; tagsber stechende Sonne, glhender Staub, der das Auge entzndet und den Atem erdrckt, nachts frstelnde Klte und das Heulen hungriger Raubtiere, nirgends Speise und Trank, nirgends ein Obdach oder ein sicherer Weg.
Wer zurckblieb, fand am andern Morgen kaum noch die Spur des groen Heeres wieder. Elend und Verzweiflung erstickten bei den Sol-daten alle menschlichen Gefhle, lsten alle Bande der Zucht und des Gehorsams. Sechzig Tage dauerte der entsetzliche Marsch. Endlich in Susa angekommen, feierte Alexander unter groartigen Festlichkeiten seine Hochzeit mit einer Tochter des Darius.
Alexanders Regierungsttigkeit und sein Tod. Alexander plante ein groes Weltreich, in dem alle Staatsbrger gleichgestellt und gleichberechtigt sein, in dem griechische Sprache und Bildung vorherrschen sollten. Die Verschmelzung der verschiedenen Vlkerschaften wurde gefrdert durch Zwifchenheiraten, die allmhlich eine gemischte Bevlkerung der das ganze Reich verbreiteten, durch Veranstaltung von griechischen Festen und Spielen, ganz besonders aber durch die Anlage von Stdten an den wichtigsten Punkten des weiten Gebietes. Etwa 70 solcher Alexanderstdte waren der das ganze Reich zerstreut. Durch Straen verbunden, stellten sie vor allem die Reichseinheit dar. Asiaten fanden dieselbe Aufnahme in feinem Heere wie Griechen und Mazedoner.
Zur Hauptstadt seines Reiches hatte er Babylon bestimmt. Der Ruhm seines Namens verbreitete sich bis zu den entlegensten Vlkern. Hier fanden sich Gesandtschaften aller Nationen ein, um ihm zu huldigen. Hier wurde er auch in der Blte der Jahre am 11. Juni 323 vom Tode berrascht. Er war ein Feldherr und Herrscher, wie die Weltgeschichte keinen zweiten aufzuweisen hat.
Kulturgeschichtliche Bedeutung der Feldzge Alexanders. Alexanders Feldzge sind nicht nur eine kriegerische, sondern auch eine wissenschaftliche Tat. Den Eroberer begleiteten Gelehrte, die auf diesen Feldzgen reiche Anregung erhielten; denn in Asien gab es hochentwickelte Kulturen, vor allen die persische. In den Pflanzstdten verband sich die griechische Kultur
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Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Ereignis schien ihm unmöglich. Nicht lange darauf aber kamen Boten und erzählten: „Herr, am Ufer des Meeres sind fremde Männer gelandet, ganz mit Erz bedeckt vom Kopf bis zu den Füßen? Es waren gepanzerte Seeräuber, die alles in Schrecken setzten, weil man bis dahin noch nie einen geharnischten Mann in Ägypten gesehen hatte. Psammetich gedachte an die Weissagung und gewann die Fremden durch große Versprechungen für fernen Dienst. Mit ihrer Hilfe vertrieb er die elf andern Könige und wurde so Alleinherrscher über ganz Ägypten. Psammetich und seine Nachfolger beförderten besonders den Handel und das Seewesen, und das Land wnrde unter ihrer Herrschaft wohlhabend und blühend, bis endlich die kriegerischen Perser aus Asien hereinbrachen und ganz Ägypten unterjochten.
6. Die Babylonier. Ihr fanb und ihre Sitten.
1. Die Lander am Gnphrat. (Karte I.) Wie in Nordafrika das ägyptische Reich sein Dasein wesentlich dem Nilstrom verdankte, so wurden in Vorderasien die Zwillingströme Euphrat und Tigris für die Gründung geordneter Staaten, aus denen mächtige Reiche hervorgingen, von hoher Bedeutung. Die beiden Ströme entspringen im Hochlande Armenien südöstlich vom Schwarzen Meere und fließen — im Westen der Euphr at, östlich davon der Tigris — gegen Süd osten in den persischer: Meerbusen. An dem unteren Teile der Ströme, wo diese sich dem Meere nähern und nach einem langen Lause schon sehr breit und wasserreich geworden sind, lag Babylonien, so genannt nach der uralten Hauptstadt Babel oder Babylon. Weiter hinauf erheben sich die Länder höher und sind teils trockene, wenig fruchtbare Steppen- und Weideländer, wie Mesopotamien, das sich nördlich an Babylonien anschließt, teils Ge-birgsländer, wie A s s y r i e n, östlich vom Tigris, und Armenien, noch weiter gegen Norden gelegen, wo der Euphrat und Tigris ihre Quellen haben.
2. Das Land Babylonien. Babylonien selbst ist ein flaches Tiefland von der größten Fruchtbarkeit. Diese Fruchtbarkeit verdankt es dem Euphrat. Wie der Nil in Ägypten, so tritt auch der Euphrat jedes Jahr, wenn in den Gebirgen Armeniens der Schnee geschmolzen ist, über seine Ufer und überschwemmt die weite Ebene. Durch eine Menge von Kanälen und Deichen, welche die fleißigen Bewohner des Landes schon in der ältesten Zeit angelegt hatten, wurden diese Überschwemmungen geregelt und die Bewässerung allen Teilen des Landes
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