202
C. Länderkunde.
§ 313. Der Südosten der Union ist wegen der Flachküste hafenarm,
aber wegen seiner Sümpfe an der Küste zum Reisbau geeignet (Karolina-
Reis). Die hier liegenden „Südstaaten" sind das Gebiet der Plantagen und
der Neger, die den Baumwollbau besorgen. Die Bevölkerung ist verhält-
uismäßig dünn, nur eine Großstadt hat sich gebildet: New Orleans [rtju
orlms] (340), die „Königin des Südens", der erste Platz der Erde für
Ausfuhr von Baumwolle, die auf den vielen Flußadern des gewaltigen
Mississippi-Systems zu Schiff hierhergebracht wird und die europäischen
Webereien versorgt.
§ 314. Auf der Hochebene des Westens ist nur eine größere Ansiedlnng
zu nennen: die Große Salzseestadt, eine Art Oase. Hier hat die
eigentümliche Sekte der Mormonen durch Bewässerungsanlagen die Besied-
lnng ermöglicht. San Francisco ist schon erwähnt. Die von hier nach
New Jork führende mittlere Pazifikbahn hat Züge, die diese Strecke
(5000 km) in 3 bis 4 Tagen durcheilen. Seattle tße'tl) ist Endpunkt der
Nordpazifikbahn. —
Zeichnung: Das „Goldene Tor" des Westens mit San Fran-
cisco. (Nach der Spezialkarte.)
Aufgaben. 1. Was ist auf der Sonderkarte von New Jork zu erkennen?
2. Was zeigt die Sonderkarte der Mississippi-Mündungen über die Lage von
New Orleans?
Einteilung und Verfassung. Die Union besteht aus Staaten und Terri-
torien. Die Territorien, zu denen auch die Hawaiischen Inseln gehören,
sind noch zu wenig bewohnt, um einen Staat bilden zu können. Der
größte Staat, Texas, übertrifft an Flächeninhalt weitaus das Deutsche Reich,
der kleinste kommt an Größe den kleineren deutschen Staaten gleich.
48 Staaten, 3 Territorien und 1 Bundesdistrikt bilden eine Republik, an
deren Spitze ein auf 4 Jahre gewählter Präsident steht.
Die Staaten sind in inneren Angelegenheiten selbständig.
Die Territorien stehen unter der Bundesregierung. Die ans dem
Kapitol in Washington [uöfchirtgt'rt] sich versammelnde Volksvertretung
aller Staaten heißt Kongreß und beschließt die Bundesgesetze.
Aufgabe. Suche Staaten auf, die ihren Namen aus geographischen oder
geschichtlichen Ursachen erhalten haben!
4. Mexiko ^mejiko).
Fast viermal so groß wie Deutschland, aber mit noch nicht 14 Mill, Einw. nur */,- so
dicht bevölkert wie das Deutsche Reich.
§ 315. Die Gebirgsränder sind besonders am Golf von Mexiko durch
Steigungsregen reich an Niederschlag und daher mit dichten Wäldern be-
standen, die von zahlreichen Wickelschwanzaffen belebt sind. Palmen, Bananen
und Kakaobänme sowie die Vanillenstaude gedeihen hier, vor allem aber
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 5. Die deutschen Kolonien.
265
5. Zusammenfassung über die deutschen Kolomen in Afrika.
§428. Abgesehen von der südlichen Hälfte von Südwestafrika
liegen sämtliche deutschen Koloniallande im Gebiete des heißen
Klimas. Ihre Küsten sind zum größten Teile der Schiffahrt
nicht günstig, die Niederungen an den Küsten für Europäer nn-
gesund. Die Hochländer im Innern sind meist steppenartige
Grassavannen und dem Europäer zuträglicher. Südwestafrika
eignet sich am meisten zu Siedlungen für Deutsche, die übrigen
Schutzgebiete nur zu Handels- und Plantagenkolonien.
6. Die deutschen Kolonien in der Südsee.
§ 429. Auch sie liegen im tropischen Gebiete der Südhalb-
fuget und sind darum mehr Handels- und Pflanznngs- als
Siedlungskolonien. In all diesen Ländern herrscht die äußerst feuchte
Treibhauswärme von + 26° sfig. 136). Dies Klima ist dem Europäer
meistens unzuträglich, aber wie geschaffen für den Baum der tropischen
Küste, die Kokospalme, die „ihre Wurzeln ins Meer, ihre Wipfel in die
tropische Sonnenglut taucht". Alle diese weit zerstreuten Schutzgebiete
zusammen sind noch nicht halb so groß wie das Deutsche Reich und haben
nur etwa 0,4 Mill. Einwohner, darunter im Jahre 1908 1300 ansässige
Europäer.
a) Das melanesische Schutzgebiet.
\. Das Kaiser-!Vilhelmsland.
§ 430. a) Lage und Landschaftsbild. Es ist halb so groß wie das
Königreich Preußen mit 300000 Einwohnern und nimmt den No von Neu-
guinea ein. Begrenzt wird es im W von niederländischem und im 8 von
britischem Gebiete. Das noch wenig bekannte Land hat an der ungegliederten
Küste hohe Erhebungen, und im Innern übersteigen einzelne Gipfel Moni-
blanc-Höhe. Erdbeben werden häufig beobachtet.
Zwei große Flüsse werden schon von kleinen Dampfern befahren und
erschließen das dem Europäer durch Klima und Eingeborene feindliche Land.
Die schwarzhäutigen Papua wohnen an der Küste und an Flüssen in
Pfahlbauten. Sie sind kühne Seefahrer und Fifcher, aber keine Ackerbauer.
§ 431. b) Wirtschaftliche Bedeutung. Der äußerst fruchtbare Bodeu
ist reich an Sagopalmen, Guttapercha- und Kautschukbäumen und an wert-
vollen Nutzhölzern (Bambus). Mit fremden Arbeitern, die von China,
Java und dem Bismarck-Archipel eingeführt wurden, auch mit Papua, siud
Pflanzungen angelegt. Kaiser-Wilhelmsland und die benachbarten Kolonien
werden von den Postdampfern des Norddeutscheu Lloyd und von dessen
kleinen Frachtdampfern angelaufen.
Die Europäer sammeln sich um die Aftrolabe-Bai. An ihrem Nordende
liegt der ausgezeichnete Friedrich-Wilhelmshasen, in ihrem innersten Winkel
Stephansort, der Sitz der Verwaltung.
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Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 4. Afrika.
245
nannt wurde. Der Fluß durchquert mit seinen Quellflüssen auf dem
30. Grade fast die ganze Breite des Erdteils.
Nördlich vom Oranje liegt auf dem Südlichen Wendekreise die Kala-
häri, eine weite Hochebene von stellenweise wüstenartigem Charakter, an
deren tieferen Stellen sich das Wasser in Salzsümpfen sammelt (§ 387).
§ 390. 3. Die Küsten. An der Westküste ist das Land vom Oranje
bis zum Kunene deutsche Kolonie. Die Küste leidet infolge der kalten
Meeresströmung unter Wassermangel und bildet stellenweise in 200 km
Breite eine pflanzenlose Fels- oder Sanddünenküste. Diese Strömung kommt
aus dem Südpolarmeere und entzieht den über ihr ziehenden Wolken die
Feuchtigkeit, so daß der Regen ins Meer fällt und nur die abgeregneten
Wolken das Land erreichen. (Vgl. §425.) Hier liegt die Lüderitzbucht
(früher Angra Pekena) und inmitten des deutschen Besitzes die Walfischbai,
die England gehört. Den östlichen Teil von Britisch-Südwestafrika nimmt
ein bis zu 2700 m hohes Bergland ein, das die Kalahari von der Küste trennt.
An der Ostküste sind günstigere Verhältnisse. Hier findet sich ein
großes Randgebirge, das zur höchsten Erhebung (3400 m) Südafrikas an-
steigt. Reicher Steigungsregen läßt den Wald gedeihen, in den Niederun-
gen wächst das Zuckerrohr. Die wohlbewässerten Abhänge des Gebirges
sind reich an Gras und dienen als ausgezeichnete Viehweide, besonders für
die nach Tausenden zählenden Schafe; der Boden lohnt den Anbau von
Mais und Weizen.
Der nördliche Küstenstrich von der Delagöa-Bai bis zum Sambesi
ist meist ebenes Gebiet, um die Mündungen der Ströme sumpfig und höchst
ungesund. Das Sumpfgebiet reicht 500 km am Sambesi hinauf. Am füd-
lichsten Punkte seines oberen Laufes liegen die herrlichen Viktoriafälle,
von ihrem englischen Entdecker nach seiner Königin benannt. Angesichts der
Fälle setzt die englische Eisenbahn ans einer kühnen Brücke über den Strom.
§ 391. 4. Bevölkerung. Wie in allen Kolonialstaaten besteht die Be-
völkerung aus Ureinwohnern und Einwanderern. Bis etwa 1600 war
Südafrika nur von den wilden Stämmen der Buschmänner und Hotten-
totten (= Stotterern) bewohnt. Sie mußten vor den aus No andringenden
Kaffern (b. h. Ungläubigen, so genannt von den Arabern, weil sie nicht zum
Islam übertraten) nach W zurückweichen. In Deutsch-Südwestafrika finden
sich die Bantuueger des Westens, die Herero und Owambo.
Von den Europäern wurde zuerst das Kapland besetzt. Es mußte den
seefahrenden Nationen Europas, die im fernen Osten Besitz hatten, als will-
kommener Ruhepunkt mit gesundem Klima von besonderem Wert sein, so-
lange vor der Eröffnung des Sneskanals (1869) die Seewege nach dem 0
nur um Südafrika führten. Das Kapland wurde von den Portugiesen
entdeckt, von den holländischen Buren (d. i. Bauern) kolonisiert und kam
um 1800 in englischen Besitz. Die Buren wanderten vor den Engländern
mehr und mehr uach N zurück und gründeten jenseits des Oranje die
beiden Bnren-Freistaaten, die aber 1902 nach tapferer Gegenwehr auch zu
englischen Kolonien wurden.
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Extrahierte Personennamen: Südafrika
Extrahierte Ortsnamen: Afrika England Britisch-Südwestafrika Niederun- Delagöa-Bai Deutsch-Südwestafrika Europas
260
C. Länderkunde.
erstreckt sich weit nach 0 und bedeckt eine Fläche so groß wie das Königreich
Sachsen. Die Regenmenge am Kamerüuberge ist die zweitgrößte der Erde
und beträgt jährlich 10 m. Diese Landschaft ist unser bestes Kakaogebiet.
§ 418. 3. Von der Küstenebene steigt man durch dichten Urwald auf
Stufen hiuauf zu steppeuartigeu Hochflächen, auf deuen Regen- und
Trockenzeiten mit dem Stande der Sonne wechseln. Der Urwald zieht sich
an den Flüssen als „Galeriewald" weit ins Innere, der 30 geht in ein
tropisches Waldgebiet über. Der über 2000 m hohe Gebirgsrand im Nw
fällt steil zum Venne ab. Die Busch- und Graslandschaften sind von Anti-
lopen, Büffeln und Elefanten, aber auch von zahllosen Heuschrecken bevölkert.
4. Am Tsäd-See liegt neben großen Sumpfstrecken fruchtbares, gut
bebautes Ackerland, das eine dichte Bevölkerung ernährt.
$ 419. c) Die Bevölkerung der Küste gehört den Bäntuuegern an; im
Innern mischen sich Fulbe^ und Sndanneger. Um das Kamerünbecken
wohnen die Duala, die hauptsächlich den Handel mit dem Innern ver-
Mitteln; sie sind im übrigen träge und unzuverlässig. Die Baseler Mission
hat die meisten Missionsstationen eingerichtet.
§ 420» d) Wirtschaftliche Bedeutung. Die große Fruchtbarkeit macht
das Land zu einer äußerst wichtigen Plantagenkolonie; Kautschuk, Palmen-
Produkte und Kakao sind die wichtigsten Ausfuhrartikel. Die Eisenbahn
von Duala uach dem Tsäd-See (900 km) ist bereits im Bau begriffen.
Eine zweite Bahn soll Duala mit deu Kongobahnen verbinden und das
Waldland im 80 erschließen. Der Hairpthafen ist Duala, Sitz des Gou-
Verneurs das gesündere Bnea, 900 m hoch am Kamerünberg gelegen.
3. Togo.
Fast so groß wie Bayern und Württemberg, etwa 1 Mill. E.
1908: 280 ansässige Europäer.
$ 421. a) Lage. Togo, die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte
deutsche Kolonie in Afrika, grenzt mit einer fieberreichen Küstenstrecke an
den Golf von Guinea. Nach N verbreitert es sich am Wolta, der die
Länge des Rheins erreicht. Im W wird es vom britischen Aschäntiland,
im 0 vom französischen Dähome eingeengt. Die Nordgrenze erreicht den
10." n. Br.
§ 422. b) Landschaftsbild. 1. Eine gewaltige Brandung macht die
Küste schwer zugänglich. Die aufgehäuften Sanddünen zwingen die Flüsse,
Strandseen (Lagunen) zu bilden, die mit Ölpalmen und Dorngebüsch
umstanden siud. Wenn zur Trockenzeit die Lagunen austrockueu, ist den
Europäern der Aufenthalt unmöglich.
2. Von der Küfte steigt allmählich ein ziegelfarbener Boden, die „Ebene
des roten Lehms", Laterit genannt, nach N auf. Wegen ihrer Frucht-
barkeit ist sie dicht bevölkert.
--^ f.
1 Fulde — Hellbraune), auch Felläta genannt, sind von N eingewanderte Mohamme-
daner; sie haben sich teils mit den Negern vermischt.
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TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Nordamerika. 73
e) Im Kordillerenlande liegen *®enber, die Salzseestadt, die
Stadt der Mormonen, und »San-Francisco.
Zu der Union gehören Alaska, die Hawaiiinseln und die Philippinen.
2. Mexiko. Das Kordillerenland der Union setzt sich nach 8. als
Hochland von Mexiko fort. Es gleicht fast in jeder Beziehung dem
Großen Becken, mit den Randgebirgen im O. und W., mit dem Erzreichtum,
seiner Trockenheit und seinen nnstäten Flüssen. An drei Seiten ist das Land
an großen Brüchen gesunken. An dem großen Querbruch im 8. endet Nord-
amerika. Gewaltige Vulkane haben sich hier aufgetürmt, wie der Pik von
Orizaba (oriffaba). Im erdbebeureicheu W. findet sich der Grabenbruch des
Golfes von Kalifornien.
Die Pflanzen haben sich dem trocknen Klima angepatzt, daher gibt es
wie in Westaustralien und Südwestasrika viele endemische (nur hier wild
wachsende) Arten, wie den sastaufspeichernden Kaktus und die Ägave, deren
abenteuerliche Formen der Landschaft ihr eigentümliches Aussehen geben. —
An der Küste und an den Abhängen ist die Luft warm und feucht; daher
findet sich hier die tropische Pflanzenwelt Mittelamerikas.
Die Indianer Mexikos, insbesondere die Map a im 80., hatten zur Zeit
der Eroberung durch die Spanier einen wohl eingerichteten Staat; sie besaßen
eine Bilderschrift, die noch jetzt auf den alten Ruinen sichtbar ist. Die
Spanier vernichteten diese Kultur und taten — wie überall — sast gar nichts
zur Hebung des Landes.
Jetzt ist Mexiko ein Bnndesfreistaat, = 4 x Deutschland mit 1/4 seiner
Bewohner. Neben den Indianern und den Weißen (Kreolen) finden sich wie
in Südamerika zahlreiche Mischlinge. Mexiko ist das erste Silber-
land der Erde, es fördert auch Kupfer und Blei in großen Mengen.
Aus Iukatan kommt die Agavefaser.
Der deutsch-mexikauische Handel nimmt */10 des m. Außenhandels
in Anspruch und steht an 3. Stelle.
Die Bundeshauptstadt Mexiko liegt ziemlich in der Mitte des Landes
in einem von Vulkanriesen umstandenen Hochtale. Den Hauptverkehr über
See, die Ausfuhr der Metalle vermittelt Vera Cruz (wem krüß).
3* Britisch Nordamerika. Das Land. Der kordillerische W.
ist von gleichem Bau, wie im 8. Weise es auf der Karte nach! In Alaska
ändert sich die bisherige „amerikanische" Nnw.-Nichtung in die „asiatische",
nach Wsw. streichende um. An dem Knick steigt in der Küstenkette die
höchste Spitze Nordamerikas, der eisgepanzerte Mac Kinleyberg (mäk kinle)
zu 6200 m auf. — Der regenreiche W.-abfall ist von herrlichen Fjorden
durchschnitten und mit üppigem Urwald bestanden.
O. vom Mackenzie (mäckensi) und dem Winnipegsee liegt um die
Hudsonbai ein großes, felsiges Flachland, die lau reu tische Platte, der
Überrest eines uralten Gebirges, das fast ganz eingeebnet worden ist. Die
vielen Seen, Sümpfe und unfertigen Flüsse mit den Stromschnellen und den
verschwommenen Wasserscheiden erinnern an Skandinavien und Finnland.
Sie sind ein Überrest der Eiszeit, die auch die fruchtbare Bodenkrume
abräumte und harten Fels zurückließ. Der innerste Teil der Platte hat sich
gesenkt und ist vom Meere überspült („Überspülungsmeer") zur flachen Hud-
sonbai geworden, deren Eis bis in den Juli hinein ausdauert.
Kälterückfälle bis in den Sommer hinein erschweren den Ackerbau. Die
endlosen, duuklen Wälder, die Felswildnisse werden von Pelzjägern, Indianern,
im N. von Eskimo durchstreift.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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76
Die fremden Erdteile, Amerika.
Hst. »Ha b ana (awana). — Der Union gehört Puertorico (= reicher
Hafen)5 so groß wie Schleswig, mit Kaffeeausfuhr. — Jamaika, größer als
Puertvrico, englisch, Hst, Kingston (kingst'n); Ausfuhr von Früchten,
besonders Bananen, sowie von Rum. — Haiti, so groß wie Bayern, besteht
aus der größeren ö. „Dominikanischen" Mulattenrepublik, Hst.
Santo Domingo, und der kleineren w. Negerrepublik Haiti.
3. Die Kleinen Antillen wurden ihres Reichtums an Erzeugnissen und
ihrer günstigen Handelslage wegen von den Seemächten Europas in Besitz
genommen. Englisch sind Barbados und Trinidad, n. von der Orinoko
mündung; französisch Guadeloupe und Martinique.
3. Südamerika.
1. Tas Gebiet der Kordilleren, a) Das Land. Die Kordilleren
ziehen mit der Westküste gleichlaufend als längstes Kettengebirge der Erde.
Gib die 1^.-und K.-Grenze an! Es ist ein junges Faltengebirge und
daher sehr hoch und reich an erloschenen und tätigen Vulkanen. Die Kräfte,
die das Gebirge falteten, wirken noch jetzt in vulkanischen Ausbrüchen
und verheerenden Erdbeben nach.
Die Südkordilleren ziehen sich von der Magellanstraße nach N.,
langsam nehmen sie bis zum Aconcagna (akonkagwa) an Höhe zu. Mit
7000 m ist er der höchste Berg Amerikas. Beide Hänge der Süd-
kordilleren sind mit dichten Wäldern bewachsen, als Unterholz finden
wir auch uusre Fuchsien,
Aconcagua
Mk > §
8 -2 §'
0 t= - Äs S 3
5 ^ i
Bgld. y. Uruguay X
7 0° 6 5° 6 0° 5 5°
Querschnitt durch Südamerika nördlich von Santiago. 50 X überhöht.
Länge 1 : 20000000.
2. In den Mittelkordilleren entwickelt sich das Gebirge zu größter
Breite und gewaltigster Höhe. Zwei Hauptketten mit schneebedeckten Riesen-
bergen schließen kalte, dürre, im 8. wüstenhafte Hochbecken ein, auf denen
der Wind sein Spiel mit zahlreichen Hochgebirgsdünen treibt, wo weite Kies-
und Geröllwüsten alles Leben verscheuchen. Das Regenwasser findet keinen
Ausweg zum Meere, daher die vielen Seen, Salzsümpfe, Salzsteppen. Aber
der Reichtum an Gold und Silber lockte die Menschen selbst in diese
Bergwildnis und so finden sich in diesen unwirtlichen Gegenden Nieder-
lassungen, wie Potosi, La Paz u. a.
Das Hochbecken am Titicacasee erlaubt infolge größerer Feuchtig-
keit und Wärme bereits Viehzucht und beschränkten Ackerbau. Schneebedeckte
Berge, wie der So rata und Sajama, umgeben es.
3. Die Nordkordilleren beginnen nw. vom Titicacasee, beschreiben
einen flachen Bogen und nehmen langsam an Breite und Höhe ab; sie be-
stehen aus drei, seltener zwei Hauptketten. Von den zahlreichen schmalen
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Südamerika Potosi
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Schleswig Jamaika Kingston Haiti Mulattenrepublik Negerrepublik_Haiti Europas Barbados Trinidad Guadeloupe Martinique Berg_Amerikas Uruguay La_Paz
78
Die fremden Erdteile. Amerika.
2. Die drei südlichen Freistaaten, Peru, Bolivien und Chile sind
durch Mineralreichtum ausgezeichnet, namentlich an Silber, Gold
und Kupfer. Eiue Folge der Regenlosigkeit des Küstensaumes ist das
Vorkommen von Salpeter und Guano. Dieser ist zu mächtigen Lagern
aufgehäufter Seevögeldung, der in Schiffsladungen aus Peru als wertvoller
Dünger nach Europa verfrachtet wird.
Perus Hst. ist »Lima, mit dem Hafen Callao (kaljao). — Im
Gebirge die alte Jnkastadt Cnzco (kußko).
Bolivia ist ganz Binnenstaat und daher in der Entwicklung gehemmt.
Die Hst. wechselt. La Päz (paß) ist die größte Stadt. — Potosi (potoßl)
zehrt vou altem Ruhme: es war früher die erste Bergstadt der Welt
und berühmt durch seine Silberminen.
Chile ist von allen Staaten Südamerikas am meisten fortgeschritten,
weil die Weißen die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Im 8., in
der Provinz und Stadt Valdivia, in Valparaiso und Santiago
(= St. Jakobus) leben etwa 20 Tsd. Deutsche, die meist als fleißige
Ackerbauer das Land bestellen. Chile ist das erste Salpeterland der
Erde, Salpeter und Kupser beherrschen fast allein Chiles Ausfuhr.
Der Mittelpunkt des trocknen Gebiets mit vorherrschendem Bergbau ist
Jquique, das hauptsächlich die Ausfuhr bewältigt.
Der deutsch-chileuische Handel umfaßt mehr als des chilenischen Außen-
handels ; er steht an 2. Stelle. (Salpeter, Gold und Jod.)
Im Ackerbaugebiet liegt die Hst. »Santiago, die größte Kordillerenstadt.
Ihr Hafen ist Valparaiso (walparäißo), der größte Einsuhrhafen Chiles.
Santiago und Buenos Aires find durch eine Eisenbahn verbunden.
Bon Patagonien und Feuerland besitzt Chile die fjord- und inselreichen
westlichen Küstenländer.
2. Die großen Tiefebenen und östlichen Bergländer, a) Das
Land. Ö. von den Kordilleren breiten sich drei große Tiesländer aus, die
2/5 des Landes einnehmen. Südamerika ist das Land der Tief-
länder. Sie heißen?
Im X. der Llanos (ljänos) zieht sich das Küstengebirge von
Venezuela uach 0. Zwischen die Tiefebenen schieben sich 2 Bergländer,
das von Guayana (gwajana) und das von Brasilien. Zeige und
begrenze sie!
Es sind diese Bergländer Uberreste einer uralten Landscholle, die in dem
ungeheuren Zeitraum durch Abtragung sehr an Höhe verlor; daher die
weiten Täler, die aufgesetzten Höhenrücken, deren härteres Gestein der
Verwitterung mehr widerstand und daher die Seenarmut. Fast alle Flüsse
verlassen das Bergland von Brasilien in Stromschnellen. Es ist reich an
Gold und Diamanten.
Die feuchten, seewärts gekehrten Abhänge und Täler des Brasilischen
Berglandes tragen Urwald oder ausgedehnte Kaffee Plantagen; die
große Kaffeeausfuhr wird besonders durch Santos und Rio bewerkstelligt.
Außerdem gedeihen alle tropischen Gewächse. — Auf den regenärmeren
Hochflächen und Westabhängen treten Trockenwälder mit laubwerfenden
Bäumen oder Savannen mit Holzgestrüpp, hohen Gräsern und bunten
Blumen auf.
Die Llanos des Orinoko sind weite Tiefebenen w. und n. vom Strom.
Wenn zu unsrer Winterszeit der 1^0.-Passat weht, fehlt der Regen.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
62 Die fremden Erdteile. Afrika.
Flußbetten mit Wasser. In der langen D ü r r e z e i t darauf bleicht das
büschelförmig stehende Gras und wird zu Heu auf dem Halme, so daß es
jahrelang seine Nährkraft behält. Aus dem gelben Gras heben sich die
Schirmakazien wie grüne Riesenpilze, die Akazien verkümmern an trockenen
Stellen zu einem dichten Dornengestrüpp, das ein Fortkommen sehr erschwert.
Das Grundwasser sickert unterirdisch, vor Verdunstung geschützt, in den
Rinnsalen fort, tritt wohl hier und dort zutage und kann in den Rinnsaalen
häufig ergraben werden.
So vermag das Land trotz seiner Regenarmut und Sonnenglut große
Rinderherden zu ernähren, die den Reichtum der Hererö, eines Negerstammes
nördlich Windhuk und der gelbgrau gefärbten Nama oder Hottentotten
im 8. ausmachten. Im wenig bekannten N. leben die Landbau treibenden
Ovambo.
Das trockne Klima läßt die große Wärme am Tage leichter ertragen,
die kühlen Nächte gewähren auch dem Europäer erquickenden Schlaf, im
sonnenbestrahlten Lande gedeihen kaum Krankheitskeime: Dentsch-Südwest-
asrika hat ein gesunderes Klima, als unser Vaterland und vermag
daher Weiße als Ansiedler aufzunehmen.
Von dem durch eine Mole gegen Brandung geschützten Hafen Swa-
kopmuud führt je eine schmalspurige Eisenbahn nach dem Hauptort
Windhuk und nach den Otaviminen, die Kupfer bergen. Im 3. verbindet
eine Eisenbahn Lüderitzbncht mit Keetmannshoop.
b) Englisch-Südafrika. Vor 100 Jahren erwarben die Engländer
von den Niederländern das Kapland, das ein wichtiger Rastort war für
Schiffe, die von der Heimat nach Ostindien fuhren. Die Kapholländer
wanderten aus und gründeten neue Staaten, die am Ende des vorigen Jahr-
Hunderts alle den Engländern unterworfen waren. So umfaßt Englisch-
Südafrika hauptsächlich Kapland, Natal, Oranjekolonie, Transvaal (sprich säl),
Betschnanenland und Rhodesia (nach Rhodes, einem um Engl.-Südasrika
verdienten Manne). Zeige sie!
Engl.-Südafrika liefert hauptsächlich Gold (^Johannisburg),, Diamanten
(aus Kimberley), Wolle, Angorawolle (Mohair) und Straußenfedern.
Südafrika ist durch Eisenbahnen gut erschlossen. Die größte Stadt ist
^Kapstadt am Tafelberg mit dem größten Seeverkehr Afrikas. Trotzdem ist
die Bedeutung der Sadt seit Eröffnung des Sueskauals geringer geworden.
Durban, Hst. von Natal, hat ebenfalls lebhaften Verkehr.
c) Portugiesisch-Ostafrika s. bei Ostafrika.
6. Ostafrika.
1. Das Land. Es ist der höchste Teil Afrikas, der breite, östliche
Raud des afrikanischen Tafellandes, das im X. mit Abessinien endet und
dessen Westgrenze unweit der westlichen Ufer des Njafsa-, Tanganjika-
und Albertfees geradlinig nach Snakin läuft. Ostafrika wird durch zwei
nordsüdliche Grabenbrüche gegliedert, deren tiefste Stellen große Seen bedecken.
In und an den Gräben finden sich zahlreiche erloschene und tätige Vulkane.
Der westliche, innerafrikanische Grabenbruch enthält den Tanganjikasee,
dessen Küste die Länge der Ostseeküste von Lübeck—meinet hat. Nördlich von.
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TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Australien.
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oben erst beginnt die Belaubung; die Blätter sind schmal, blaugrün und
sind senkrecht gestellt, als wollten sie sich vor den sengenden Sonnenstrahlen
verbergen. Überall tritt die australische Charakterpflanze, der Eukalyptus,
auf, der im feuchten 0. zuweilen 160 m hoch wird. Au günstigen Stellen
gedeihen Kasuarinen mit nadelartig belaubten Zweigen und zierliche,
palmenähnliche Farnbäume, sowie Akazien. — Alle die stolzen Enka-
lyptus- und Akazienbäume verkümmern im trocknen Innern bei der Dürre
zu einem niedrigen, fast undurchdringlichen Dorngestrüpp, dem Scrub. Er
bedeckt die Regeuriunsale und die feuchteren Stellen. — Mit abnehmender
Regenmenge treten im Murraygebiet Grassteppen, weiter w. Scrub-
gebiete, und dann W ü st e n auf. Der äußerste Sw. beherbergt eine
eigenartige Pflanzenwelt, fast nirgends auf der Erde kommen infolge der
abgeschiedeneu Lage soviel endemische Pflanzen vor.
Die Tierwelt ist die ärmlichste aller Festländer, von Säugern
waren ursprünglich nur Beuteltiere (wie das Känguruh) und Fleder-
mäuse vorhanden. Jene lebten zur Tertiärzeit (S. 24) in der Alten Welt.
Während hier mit der Zeit die Beutler verschwanden, und Raubtiere, Affen
und Huftiere an ihre Stelle traten, behielt das inzwischen von der Alten
Welt abgegliederte Australien jene altertümlichen Tierformen
bis zur Gegenwart. Auch sonst zeigt sich die Ausnahmestellung der
Tierwelt „in den Säugetieren mit Schnäbeln, in den Vögeln mit haar-
förmigen Federn, in den Tauben von Putengröße, in den Ratten mit Kletter-
schwänzen und Schwimmfüßen, in den Eidechsen, die auf zwei Beinen laufen."
2. Die Bewohner sind schokoladenfarbige, häßliche Australueger,
weniger als V* Mill. Sie streifen in geriugzähligeu Horden im Innern
uustät umher, wohnen in Höhlen oder bauen aus Zweigen und Geflecht ihre
einfachen Hütten. Der Mann erlegt das Wild und fängt Fische, dem ge-
plagten Weibe liegt alle Arbeit ob. — Die Mission arbeitet unter den
Australnegern mit sehr geringem Erfolge; die Berührung mit den andern
Weißen gereichte den Eingeborenen zum Unsegen.
Eingewandert sind von den Weißen hauptsächlich Engländer,
außerdem Deutsche, etwa 100000. Auch Chinesen haben sich ange-
siedelt. Das Gold lockte viel Ansiedler herbei. Tie Weißen brachten
europäische Haustiere und Kulturpflanzen, insbesondere Getreide,
Wein und Südfrüchte, mit. Durch Berieselung und artesische Brunnen wurde
die Ertragfähigkeit des Landes gefördert. Die dürren Steppen begünstigten
die Viehzucht, besonders gut gedeiht im trocknen Klima das S ch a f.
Australien nährt nach Argentina die meisten Schafe der
Erde. Wolle und Gold umfassen den größten Teil der australischen
Ausfuhr. Von den eingeführten Tieren haben sich Sperling und
Kaninchen so vermehrt, daß sie zur Landplage geworden sind.
3. Staaten und Städte. Der Australische Staatenbund steht
unter britischer Oberhoheit und umfaßt 6 Staaten. Nenne sie nach der
Karte! Die Namen Queensland (kwmsländ = Königinnenland) und
Viktoria erinnern an die englische Königin Viktoria, zu deren Regierungszeit
die Staaten entstanden. Als Hauptstadt von Australien ist ein 300 E.
zählendes Dorf bestimmt.
Die Bevölkerung ist sehr dünn gesäet, es ist das eine Folge der dürftigen
Natur. Auf dem ganzen, weiten Festland leben kaum soviel Menschen wie
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Extrahierte Ortsnamen: Australien Argentina Queensland Viktoria Australien
Australien. 87
Das französische Neukaledonien dient als Verbannungsort von Ver-
brechern.
Neu-Seeland erinnert nach Größe und Gestalt an Italien. Ein
alpenhohes, vergletschertes Gebirge durchzieht die Südinsel der Länge
nach. Es scheidet bei dem herrschenden Westwinde eine sehr nasse ^.-Seite
von einer breiteren, zur Schafzucht wohl geeigneten, trockneren 0.-Seite.
Die erdbebenreiche Nordinsel ist ein Schauplatz regster vulkanischer Tätigkeit
und demgemäß reich an Vulkanen, Geisern und heißen Quellen.
Infolge des gleichmäßigen Seeklimas überzieht ein Kleid von immer-
grünen Bäumen und Sträuchern das Land; im Wachstum der Pflanzen tritt
kaum im Winter ein Stillstand ein. Die Kaurifichte liefert ihr wertvolles,
gesuchtes Harz, der neuseeländische Flachs seine seidenglänzenden,
festen Fasern. Nirgends auf der Erde gibt es es soviel Farne wie hier.
Von der ärmlichen Tierwelt fallen flügellose Vögel auf.
Die Maori (mäöris) gehören zu den Malayen und nehmen an Zahl
ab. Sie stehen weit gegen die eingewanderten Weißen, meist Engländer,
zurück. Diese führen vor allem Wolle, ferner gefrorenes Fleisch und
Getreide, auch etwas Gold aus.
Wellington ist wegen seiner zentralen Lage Hst.; Auckland (ökländ)
hat als ältester Hafen den größten Handelsverkehr sowie die besten Ver-
bindnngen mit der Außenwelt und die größte Einwohnerzahl.
3. Polynesien und Mkronesien*)
(40000 qkm, 0,3 Mill. E.)
umfaßt die zahlreichen kleineren Inseln in der Südsee n. und ö. von
Melanesien. Es gibt in Polynesien hohe und niedrige Inseln.
Die hohen Inseln tragen Berge bis über 400 m, sind meist
vulkanisch und oft von höchster landschaftlicher Schönheit. Hochragende Felsen,
gewaltige Wände, turmartige Zacken heben sich aus dem tiefen Grün der
waldbedeckten Abhänge empor. Wasserreiche Bäche dnrchrauscheu liebliche,
bebaute Täler.
Die niedrigen Inseln sind durch Korallen entstanden (S. 21).
Der Pflanzenwuchs auf dem Kalk ist ärmlich, Wald selten; spärliches
Gesträuch, einzelne Flecken drahtartigen Grases überziehen das rauhe Korallen-
geröll, das jedoch die Kokospalme zu ernähren vermag. An den Riffen
außen schäumt die Brandung und zieht einen weißen Saum um die grünen
Jnselkränze. Sie schließen eine schön blau gefärbte Lagune ein, die häufig
gute Ankerplätze bietet.
Das warme, meist ausreichend feuchte Tropenklima gestattet den Anbau
der Kokospalme und des Brotfruchtbaumes. Jene ist der Charakter-
bäum und die wichtigste Handelspflanze Polynesiens, die die getrockneten
Kerne, Kopra, für die Ausfuhr liefert. Nur wenige Brotfruchtbäume genügen
zum Unterhalt einer Familie.
Die Üppigkeit und der Reichtum der Pflanzenwelt nimmt nach 0. mit
zunehmender Entfernung vom indischen Ausstrahluugsgebiet ab, aus gleichem
Grunde verarmt die Tierwelt nach 0. hin.
*) poly = viel, mikro — klein, vergl. Mikro-skop.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]