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1. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 24

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 24 — weil die Bahn ihre erhoffte Verbindung Kairo—kalkutta zu unterbrechen droht, und um den von Norden her (f. 2) erwarteten Russen die Hand zu reichert, schickten sie l Rpril 1915) Truppen von der Küste den Tigris aufwärts, um Bagdad und das im Hltertum so fruchtbare, jetzt wüst liegende Land zwischen (Euphrat und Tigris «Mesopotamien zwischen den Strömen; arabisch Irak) in Besitz zu nehmen. Ruf dem Tigris wurde der Heeresbedarf mitgeführt,- Kanonenboote schützten die Transportschiffe. Rlles schien Zu gelingen, schon näherte man sich der altberühmten Kalifenstadt Bagdad, da schlugen die Türken die (Engländer aufs Haupt (bet Ktesiphon, 23. November 1915), nahmen ihnen mehrere Kanonenboote weg und machten auch sonst große Beute. Die (Engländer zogen sich nach Kut=ei=Rmara, dem Endpunkt der Schiffahrt auf dem Tigris, zurück, wo sie eingeschlossen wurden und sich (27. Rpril 1916) ergeben mußten, 13000 Mann. Leider erlag kurz vorher der treffliche Generalfeldmarschall von der Goltz, der deutsche Befehlshaber des türkischen Heeres in Mesopotamien, einer Krankheit. Die (Engländer ließen sich von ihrem Mißgeschick nicht beirren. Sie schickten erhebliche Verstärkungen nach Mesopotamien, drängten die Türken Schritt um Schritt zurück und besetzten endlich (11. März 1917) Bagdad. - (Ebenso planmäßig und zäh schoben sie ihre Stellungen vom Suezkanal aus auf der uralten Karawanenstraße längs des Meeres nach Palästina vor. wiederholt erlitten sie empfindliche Niederlagen, noch im März und Rpril 1917 bei Gaza. Rber endlich gelangten sie nach Jaffa, der Hafenstadt Jerusalems, und damit war das Schicksal von Jerusalem entschieden. Die Türken vermieden den Kampf um -die heilige Stadt, die Engländer zogen dort ein (11. Dez. 1917). 6. Italien. 1. Elf Jsonzoschlachten. Die verräterischen Italiener (f. Nr. 1,1) hatten gehofft, mit den vermeintlich durch Russen und Serben beschäftigten Österreichern und Ungarn leichtes Spiel zu haben, hatten sie doch nichts (Eiligeres zu tun, als einen eigenen Minister für die zu „erlösenden" Gebiete zu ernennen. Die Österreicher beschränkten sich einstweilen auf die Verteidigung, bei der sie das Gelände außerordentlich begünstigte. Ihre Stellungen

2. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. uncounted

1909 - Berlin : Oldenbourg
Handels- Nikoliiikil'chc •fffli. Schloß Torpedoflottille unter Dampf an der östlichen (diesseitigen) Küste Rcichskriegshasen mit Äricfläfdjiffcii Kieler Förd e. Nach dem Typenbude von Geistbeck-Engleder. Müller-Fröbelhaus, Dresden. Die Förde wird durch eine Linie etwa in der Breite des Kgl. Schlosses in den 1i2 qkm großen Handelshafen (links S.) und den 15 qkm großen Reichs- kriegshafen (rechts N.) geteilt. Dieser ist im inneren Teile 1—3 km breit und erweitert sich gegen die Kieler Bucht auf 6 km Breite; Tiefe 14-17 m. Am Ufer langgezogene Moränewälle, bedeckt mit Buchenwäldern. Die Förde ist ein unter dem Meeresspiegel getauchtes Flußtal. dem hauptsächlich die von No. (auf dem Bilde rechts) eindringenden Gletscher der Eiszeit und deren Schmelzwasser die heutige Gestalt gegeben haben.

3. Deutsche Kulturgeographie - S. 14

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
14 1- Deutschlands Größe und Machtstellung. Offiziere. Neue Sprengmittel (Pigrinsäure) wurden erfunden und die starken Mauern der Festungen hielten der Sprengwirkung neuer Geschosse nicht mehr Stand. Schon dachte man an die Entwertung aller Festungen, aber die Technik hat noch immer wieder Mittel gefunden, den kräftigen Zerstörungsmitteln noch kräftigere Widerstände entgegenzusetzen; sie wurden gefunden im Panzer und im Beton (dem zu hartem Stein erstarrenden Gemisch von Steinbrocken, Sand und Zement). Mit äußerster Kraft- anstrengung wurden in kurzer Zeit die Umbauten und Ver- stärkungen der Festungen vollendet, die man immer mehr in die Erde hineinlegte, um dem Feinde keine Zielpunkte zu geben *). Festungen und ähnliche Werke haben sicherlich eine große Bedeutung für den Schutz des Landes. Zunächst wollen sie größere Städte, in denen sich Militär-Magazine, sowie Fabriken und Werkstätten zur Anfertigung von Heeresbedürfnissen befinden, gegen feindliche Besitzergreifung schützen, sodann dem Feinde das Vordrängen erschweren, indem wichtige Flußübergänge, Bahn- linien, Gebirgspässe u. a. m. gesperrt werden; zuletzt wollen sie den Aufmarsch des eigenen Heeres sichern und zurückgehenden Heeresteilen als Sammelort dienen. Das sind die Hauptaufgaben der Festungen, insonderheit der Landfestungen. Die Küsten- befestigungen verfolgen ganz ähnliche Zwecke. Sie sind zunächst eigentliche Kriegshäfen und Stützpunkte, sodann Befestigungen zum Schutze von Landungsplätzen, die eine Ausschiffung großer Teile des feindlichen Landheeres gestatten, von Küstenpunkten in strategisch günstiger Lage, von Seehäfen, die als Mittelpunkt des Handels wichtig sind, und von engen Durchfahrten und Kanälen. Vor die Küste vorgeschobene Punkte werden befestigt, um, wie z. B. Helgoland vor der Jade-, Weser- und Elbemündung, der Flotte Unterstützung zu gewähren, ihre Bewegungsfreiheit zu er- höhen und eine etwaige Blockade locker zu gestalten. Die Befestigungen haben infolge ihrer hochwichtigen Aufgaben in Bezug auf den Schutz des Vaterlandes ihr Verbreitungsgebiet hauptsächlich an den Grenzen des Reichs. Die West grenze wird bewacht von Wesel, Cöln mit Deutz, Coblenz mit Ehren- breitstein, Mainz, Metz, Dietenhofen, Pitsch, Straßburg, Feste Kaiser Wilhelm Ii., Neubreisach, Freiburg im Br. Binnen- f e stu n g e n sind Ulm, Ingolstadt, Königstein, Magdeburg, Spandau und Küstrin. Die Ostgrenze besitzt eine größere Anzahl von Festungen ersten Ranges, so Königsberg, ^ Boyen, Graudenz, Marienburg, Thorn und Posen. Glogau hat seine alte Bedeutung als Festungsstadt eingebüßt. Die zwei großen Kriegshäfen *) Die Festung Ehrenbreitstein weicht in ihrem Bau von den meisten andern Festungen ab, indem an Stelle von Erdwällen eine Menge mit Schietzscharten versehene Mauerbauten sichtbar sind. Die steilen Berghänge bilden ein natürliches sturmfreies Hindernis. Ahnlich ist es bei dem be- festigten Königstein an der Elbe.

4. Erzählungen aus der Geschichte des Altertums und der deutschen Geschichte - S. 51

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel X. Erfindungen und Entdeckungen. 51 imt diesen Erdteil herum zu kommen. Und endlich fanden sie auch das Südkap, das sie freudig das Kap der guten Hoffnung nannten. Doch ein Mann aus Genua, Christoph Kolumbus, hatte sich die Sache noch anders überlegt. Er hoffte, wenn er gerade nach Westen führe, fo würde er auch nach Indien kommen, denn die Erde fei ja doch rund. Vor dieser Fahrt über den Ozean hatten die Leute aber uoch große Augst. Die Portugiesen, bei denen er zuerst seine Gedanken aussprach, hatten keine Lust zu dem Unternehmen. Kolumbus ging deshalb zu den Spaniern. Nach langem Hin- und Herreden und vielem Überlegen ließ ihm die Königin Jfabella endlich drei schlechte Schiffe. Und das tat sie auch nur, weil sie gerade in so froher Stimmung war, daß sie überhaupt schwer jemandem eine Bitte abschlagen konnte. Sie hatte nämlich soeben die stolze Festung Granada erobert. So kam Kolumbus zu deu drei Sch iss eu. Mit ihnen fuhr er vom spanischen Hasen Palos ab. Doch die Fahrt ging nur langsam, auch hatte sich Kolumbus den Weg kürzer vorgestellt. Es kamen viele Tage, an denen kein Wind wehte, so daß die Schiffe fast gar nicht vorwärts kamen. Allmählich wurden die Schiffsleute ängstlich und ungeduldig. Doch immer tröstete sie Kolumbus, indem er sagte: „Morgen früh sehen wir gewiß Land." So ging die Sonne siebzigmal ans und unter, und immer blieb das Bild dasselbe. Da brach die Empörung der Seeleute aus. Sie erklärten, nicht mehr weiter fahren zu wollen. Und schon gab es schlechte Menschen unter ihnen, die meinten, am besten fei es, den Kolumbus ohue weiteres ins Wasser zu werfen. Kalumbus blieb fest. Er erriet ihre Gedanken und stellte ihnen vor, daß sie ohne ihn den Weg nach Spanien gar nicht zurück finden würden. Aber endlich versprach er ihnen doch, wenn nach drei Tagen kein Land sichtbar würde, dann wolle er wirklich umkehren. Ein Matrose mußte sich in den Mastkorb fetzen und Ansfchau halten. Sobald er Land sehen würde, follte er es melden. Man hatte schon mehrmals Vögel gesehen, die vom Westen entgegenkamen. Deshalb glaubte Kolumbus, das Land könne nicht fern fein, denn er wußte noch nicht, daß Seevögel an einem Tage, ohne auszuruhen, viele hundert Meilen fliegen können. Die ersten beiden der ausgemachten Tage vergingen, nichts war zu sehen. Plötzlich rief gegen Abend des 3. Tages der Matrose aus dem Mastkorb „Land! Land!" Alles stürzte nach vorn, doch konnte man nichts Deutliches mehr sehen. In größter Erregung wartete mau auf den Morgen. Da lag eine schöne, freundliche, grüne Insel vor den Seefahrern. Gewaltige Freude herrschte nun auf den drei Schiffen. Die Schiffsmannschaft, die noch eben voll arger Gedanken gewesen war, stürzte Kolumbus zu den Füßen und bat reumütig um Vergebung. Als man landete, fand man auch Bewohner auf der Insel; rotbraun sahen sie aus. Sie waren von einfachen Sitten, aber sehr zutraulich. Ihre Insel nannten sie Guauahani. Kolumbus aber nannte sie San Salvator (ans deutsch „Heiliger Erretter"). Denn die rechtzeitige 4*

5. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 230

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
szo Siebenter Abschnitt. Einige Vögel umschwebten die Schiffe und richteten ihren Flug dann gegen Westen; als ob sie den See- fahrern den Weg zeigen wollten, den sie zu verfol- gen hatten. Colombo benutzte auch diese Erschei- nungen auf das geschickteste und wirksamste, und die Fahrt wurde abermals einige Zeit mit ziemlicher Ruhe und gestärktem Muthe fortgesetzt. — Neue Hoffnungen wurden am folgenden Tage, durch aber- mals sich zeigende Schwärme von Vögeln verschied- per Art, erregt und getäufcht. Die ängstliche Be- sorgniß trat nun stärker und wirksamer, als je vor- her, an die Stelle der so oft und so bitter getausch- ten Hoffnung. — Selbst, was diese vorher gehy- Heu Harke, schlug sie jetzt mit verdoppelter Kraft nie- der. Der stets gleiche, kräftige Wind, der sie so rasch dem gefuchten Ziele entgegen trieb, ängstigte sie jetzt auf das heftigste. Er entfernte sie nicht nur immer weiter von ihrem Vaterlqnde, sondern wurde ihnen auch zu einem Hindernisse der Rückkehr. Sie wa- ren jetzt über drei Wochen in See, ohne Land er- blickt, oder auch nur ein sichres Anzeichen der An- näherung an ein Land erhalten zu haben. Bisher hatten doch noch immer eine kleine Zahl der erfah- rensten und beherztesten Seeleute Vertrauen und Ergebenheit gegen den Admiral gezeigt, und seinen Vorstellungen und Zuredungen leicht bei sich Ein- gang verstattet. Jetzt aber verbreitete sich Unmuch und Verzweiflung auch unter diesen. Man steckte die Köpfe zusammen, klagte, anfangs leise, dann kaut, über die Königin, den Admiral, und fing dann an, förmlich gegen diesen zu komplottiren. — Die gemäßigsten schlugen vor, die Rückkehr von ihm zu verlangen; und wenn er sie verweigern sollte, von ihm zu erzwingen. Die Königin, könne und werde ihnen keinen Vorwurf daraus machen, da sie selbst unverantwortlich gehandelt habe, sie einem auslän- dischen Abentheurer Preis zu geben, der nichts ver- lieren könne, und entweder ein Bösewicht, oder ein Wahnsinniger sey. Nur Rasende könnten sich yoch ferner, ohne Ziel, ohne Ende, mitten über den rwernreßlichen Ocean hinschleppen lassen, auf Fahr-

6. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 233

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
233 Historische Darstellung. Gemüther zu beruhigen. Da er aber erkannte, daß dies jetzt vergebens sey, so bat er auf das dringend- ste, ihm nur noch drei Tage zu folgen; nach Verlauf welcher er dann, wenn man indessen noch kein Land gefunden haben sollte, sie bereitwillig nach Europa zurückführen wolle. Diesem Vorschlage traten so- gleich die Offiziere bei, und durch ihre Mitwirkung nach und nach auch die übrigen Seeleute, rmd die Ruhe wurde allgemein und völlig wieder hergestellt. Voll steigendem Vertrauens überließ sich nun der Admiral der Aussicht, auf die nahe und sichere Er- reichung seines Ziels. Schon seit einigen Tagen hatte er mit dem Senkblei Grund gefunden, und die Beschaffenheit des daran hangen gebliebenen und mit heraufgezogenen Sandes hatte dem Admiral, fast Gewißheit gegeben, daß sie nicht fern vom Lande seyn könnten. Von dem Tage an, wo jene Scene vorfiel, fanden sich auch mehrere Anzeigen, die ihm nicht minder untrüglich zu seyn schienen. — Die Züge der Vögel vervielfältigten sich, und enthielten jetzt solche Vögel, die man für Landbewohner, und unfähig, weit über Meer zu fliegen, erkannte. Man fing ein Rohr auf, das erst vor kurzem abgeschnitten seyn konnte; ferner einen Baumast mit ganz frischen rothen Beeren, und ein künstlich geschnitztes Stück Holz. — Außer diesen machte man, am Himmel und in der Luft, noch einige Beobachtungen, die allen erfahrnen Seemännern für Vorboten der Annähe- rung an Land galten. — So wurde die Hoffnung des Admirals zur Erwartung, und diese (am Abend des i iten Octobers) so sehr zur Gewißheit, daß er den Befehl ertheilte, beizulegen, und auf das ge- naueste Wache zu halten, weil man unfehlbar noch in dieser Nacht Land erreichen wer^e. Zugleich ließ er bekannt machen: daß derjenige, der zuerst Land entdecken würde, nicht allein die von der Königin versprochene Pension von zehntausend Maravedis, sondern auch noch, von ihm, einen prächtigen Sam- metpelz erhalten solle. Dieser Befehl setzte die ganze Mannschaft in die größeste Spannung. Auf allen drei Schiffe» blieb Jedermann auf dem Verdecke,

7. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 35

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der Verkehr der Neuzeit. 35 Gegen das Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte in den eben geschilderten Verkehrsbeziehungen ein gewaltiger Umschwung. Durch die Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 und die Auffindung des Seeweges nach Indien wurden dem Verkehre neue Bahnen gewiesen. Der Verkehr der Neuzeit. Bis zum Beginn der Neuzeit war das Mittelmeer die Hauptstätte des Seeverkehrs gewesen. Jetzt verschob sich sein Schauplatz auf das offene Welt- meer. Es beginnt die ozeanische Periode. Die Welt Handelswege sind jetzt rein ozeanisch; hatte man doch schon gelernt, mit dem Segelschiff das Welt- meer zu befahren, und auch der Kompaß war bereits seit dem 14. Jahrhundert durch die Italiener in der europäischen Seefahrerkunst eingeführt worden. Des- gleichen hatten die Fortschritte der Mathematik und Astronomie sowie des Karten- Wesens die Vorbedingungen für die Erfolge der Entdeckerfahrten in den nächsten Jahrhunderten geliefert. Zunächst erscheinen die dem Ozean nahe gelegenen Länder Portugal und Spanien als die führenden Seemächte. Die spanischen Silberflotten kreuzten den Atlantischen Ozean, und die Portugiesen holten auf langer, gefahrvoller See- reise um das Kap die ersehnten Schätze Indiens: Gewürze, Perlen und Edel- steine. Bald aber treten mit den genannten Ländern Frankreich, die von Spanien abgefallenen Niederlande und England in erfolgreichen Wettbewerb. Schließlich wurden auch Frankreich und die Niederlande von England überflügelt, so daß dieses zu Beginn des 19. Jahrhunderts sich die Herrscherstellung zur See errungen hatte. In der ozeanischen Periode erfolgte auch die Erdumsegelung Magellans und die Entschleierung der Südsee durch James Cook; die europäische Schiffahrt umspannt demnach von 1500—1800 allmählich den ganzen Erdball; gleichwohl blieb vorerst der Hauptschauplatz des Seeverkehrs in diesem Zeit- räum der Atlantische und der Indische Ozean. Im Landverkehr ergaben sich in dieser Periode bedeutende Änderungen. Infolge der Auffindung der neuen Seewege verödeten allmählich die Straßen, auf denen der früher so lebhafte Verkehr zwischen Italien und Deutschland sich bewegte, wie auch die Pfade, welche der Handel der Hanse einschlug. — Der Zustand der Straßen war auch in dieser Periode höchst unbefriedigend. Noch um 1800 gehörte Deutschland nach dem Urteile weitgereister Männer zu den Ländern mit recht schlechten Straßen. Erst durch den Einfluß Napoleons ent- standen hier bessere Straßen. Doch gehört auch ein sehr erfreulicher Fortschritt auf dem Gebiete des Verkehrs dieser Periode an. Seit etwa 1500 hat sich nämlich in Deutschland und Frankreich eine Staatspost entwickelt, die sich im Gegensatz zur römischen Staatspost nicht bloß den Regierungen, sondern auch den Völkern außerordentlich vorteilhaft erwies. — Ein weiterer Fortschritt in der Verkehrstechnik dieses Zeitraumes, der ebenfalls dem Landverkehr sehr zustatten kam, ist die Erbauung künstlicher Wasserstraßen, die Verbindung der Ströme durch Kanäle. Im Altertum und Mittelalter konnte man wohl Kanüle im Flachland anlegen; Kanäle mit Überwindung von größeren Unebenheiten des

8. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 161

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 161 - 92. Die Erwerbung Helgolands. 1890. Quelle: Rede Kaiser Wilhelms Ii. am 10. August 18901) Fundort: Johs. Penzler a. a. O. Bv. 1. S. 122 und 123. Vier Tage sind es her, da wir den denkwrdigen Tag der Schlacht bei Wrth feierten, an dem unter meinem hochseligen Grovater von meinem Herrn Vater der erste Hammerschlag zur Errichtung des neuen Deutschen Reiches ge-fhrt wurde. Heute nach zwanzig Jahren verleibe ich diese Insel als das letzte Stck deutscher Erde dem deutschen Vaterlande wieder ein ohne Kampf und ohne Blut. Das Eiland ist dazu berufen, ein Bollwerk zur See zu werden, den deutschen Fischem ein Schutz, ein Sttzpunkt fr meine Kriegsschiffe, ein Hort und Schutz fr das deutsche Meer gegen jeden Feind, dem es einsallen sollte, auf demselben sich zu zeigen. Ich ergreife hiermit Besitz von diesem Lande, dessen Bewohner ich begrt habe, und befehle zum Zeichen dessen, da meine Standarte und daneben die meiner Marine gehit werde. 93. Die Erffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals. 21. Juni 1895. Quelle: Trinkspruch Kaiser Wilhelms am 21. Juni 1895 bei der Festtafel in Kiel. Fundort: Johs. Penzler o. o. O. Bd. 1. S. 306308. Mit Freude und Stolz blicke ich auf diese glnzenbe Festversammlung, und zugleich im Namen meiner hohen Verbndeten heie ich Sie alle, die Gaste des Reiches, herzlich willkommen. Innigen Dank sprechen wir aus fr die Teilnahme, die uns bei Vollendung eines Werkes geworden, das, in Frieden geplant und in Frieden gebaut, heute dem allgemeinen Verkehr bergeben ist. Nicht erst in unseren Tagen ist der Gedanke, die Nord- und Ostsee durch einen groen Kanal zu verbinden, entstanden; weit zurck bis in das Mittelalter hinein finden wir Vorschlge und Plne zur Verwirklichung dieses Unternehmens, und im verflossenen Jahrhundert ward der Eiderkanal gebaut, der, ein rhm-liches Zeugnis fr die Leistungsfhigkeit der damaligen Zeit ablegend, doch nur fr den kleineren Schiffsverkehr bestimmt, den gesteigerten Anforderungen der Jetztzeit nicht zu gengen vermochte. Dem neu begrndeten Deutschen Reiche blieb es vorbehalten, die groe Ausgabe einer befriedigenden Lsung entgegen-zufhren. Mein verewigter Herr Grovater, Kaiser Wilhelms des Groen Majestt, war es, der in richtiger Erkenntnis der Bedeutung des Kanals fr die Hebung des nationalen Wohlstandes und fr die Strkung unserer Wehrkraft nicht mde wurde, dem Plane des Baues einer leistungsfhigen Wasserstrae zwischen Nord- und Ostsee seine frdernde Teilnahme zuzuwenden und die mannigfachen Schwierig- !) Diese Ansprache richtete der Kaiser an die Marinetruppen, nachdem der Staats-fekretr von Btticher eine Proklamation an die Helgolnder verlesen hatte. W. u. O, Heinze-Kinghorst, Quellcnlesebuch Iii. 11

9. 1861 - 1871 - S. 10

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
10 Iii. Die deutsche Frage 1864 und 1866 samer Anlage von Befestigungen den direkten Besitz von Territorien nötig, die zu diesem Behuf mit vollem Souveränitätsrecht an Preußen abzutreten sind. Diese Territorialabtretungen werden mindestens begreifen: a) zum Schutze von Nordschleswig: die Stadt Zonderburg mit einem entsprechenden Gebiete auf beiden Seiten des Alfen-Sundes und allem darin befindlichen Staatseigentum in einem Umkreise von überall wenigstens % Meile Halbmesser und von der Ausdehnung, daß die Dörfer Düppel, Hackebüll, Kjär, Bagmore, Ulkbüll und Sundsmarte und das zur Anlage und Befestigung eines Kriegshafens im hjörup-haff erforderliche Gebiet auf Alfen jedenfalls innerhalb des preußischen Gebietes fallen. Behufs Anlegung eines preußischen Kriegshafens in der Kieler Bucht: b) die Feste Friedrichsort nebst entsprechendem Gebiet, das die Ortschaften Holtenau, Stift, pries, Seecamp und Scheidekoppel umfaßt sowie, auf der östlichen Seite der Kieler Bucht das zur Anlage der für die Verteidigung der Einfahrt in den Hafen für notwendig erachteten Befestigungen mit ihren Rayons erforderliche Terrain; c) an den beiden Mündungen des Nord-Ostseekanals das für die Anlage von Befestigungen und Kriegshäfen erforderliche Terrain, dessen Lage sich erst bestimmen läßt, wenn der Lauf des Kanals selbst und feine Ausmün* dungspunkte festgestellt worden sind. E. Nord-Ostseekanal. Da der anzulegende Nord-Dstseekanal neben seinem kommerziellen, für alle Nationen in möglichst vollständiger Freiheit zu gewährenden Gebrauch, die Verbindungsstraße für die preußische Kriegsmarine in der Ost- und Nordsee bildet, so übt die preußische Regierung das Oberaufsichtsrecht über denselben. Sie behält sich die (Entscheidung über den Lauf des Kanals, die Leitung des Baues desselben und das Zustimmungsrecht zu allen reglementarischen Bestimmungen über seine Benutzung vor; insbesondere auch das Recht, Ausführung und Betrieb des Kanals für eigene Rechnung zu unternehmen oder eine Aktiengesellschaft dazu zu konzessionieren, in welchem letzteren Falle auf Grund dieser königlichen Konzession und unter den durch dieselbe festgestellten Bedingungen dieser und nur dieser Gesellschaft die landesherrliche Genehmigung mit dem Rechte der Expropriation gegen Ersatz des wertes in betreff der zur Anlage erforderlichen Grundstücke und alle Schutzfürsorge und Förderung zuteil werden wird. Ein Transitzoll oder Abgabe von Schiff und Ladung irgendwelcher Art, außer der an die Unternehmer des Kanals zu entrichtenden Schiffsabgabe, darf von den Handelsschiffen irgendwelcher Nation nicht erhoben werden. Über die Benutzung für Kriegsschiffe werden nähere Bestimmungen zwischen beiden Regierungen vereinbart werden. F. Zutritt zum Zollverein. Der Staat Schleswig-Holstein tritt mit seinem ganzen Gebiete zunächst dem Zollverein, gleichzeitig aber für immer dem preußischen Zollsystem bei. In ersterer Beziehung wird Preußen über die näheren Modalitäten mit den übrigen Mitgliedern des Zollvereins unterhandeln.

10. Die neuere Zeit - S. 37

1855 - Koblenz : Baedeker
Abfall der 7 nördlichen Provinzen. 37 Acht erklärt und ihre Güter confiscirt, Egmond, Hoorn und viele andere Edelleute als Verschwörer zu Brüssel hiugerichtet. Der achtzigjährige Freiheitskrieg 1568 — 1648. Als Wilhelm von Oranien die Beschlagnahme seiner niederländischen Herr- schaften vernahm, rüstete er sich mit seinem Bruder Ludwig von Nassau zu einem Angriffe auf die Niederlande, doch Ludwig ward mit seinen ungeübten Truppen von Alba (an der Ems) geschlagen, Wilhelm bald nach seinem kühnen Uebergang über die Maas zum Rückzuge und durch Geldmangel zur Entlassung seines Heeres genöthigt. Alba eutfremdete dem Könige auch die noch treu gebliebeueu Niederläuder, als er ihr theuerstes Recht, das der Selbstbesteuerung, verletzte. Die Eiuführung einer neuen Steuer und das empörende Verfahren bei der Eintreibung derselben, dazu das Verbot des eng- lischen Handels, bewogen zunächst die Holländer zum Abfall. Sie schlossen sich an Oranien au, der nach einem glücklichen Angriffe der „Wassergeusen" von der Seeseite her auf einer Versammlung der freien Staaten von Holland (zu Dortrecht) als allein recht- mäßiger königlicher Statthalter von Holland anerkannt wurde (1572). Alba bat nun selbst um seine Entlassung (1573). Nach der kurzen Verwaltung seiner beiden gemäßigteren Nach- folger Requesens und Don Juan d'austria erhielt der Sohn Margarethens, der ehemaligen Statthalterin der Niederlande, der kluge, kriegserfahrene Alexander Farnese von Parma die Statthalterschaft (1578—1592). Dieser entwarf einen ganz andern Plan, als seine Vorgänger. Die Neligionsverhältnisse sollten wieder auf den Zustand, wie unter Karl V. zurückgeführt, aber alle poli- tische Freiheiten und Vorrechte, welche die Niederländer zu fordern berechtigt waren, hergestellt werden. Dadurch gewann er sogleich die fast ganz katholischen südlichen Provinzen, während die sieben nördlichen Provinzen: Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Gröningen, Friesland und Overyssel, in denen überall die Refor- mation eingeführt und befestigt war, in der Utrechter Union 1579, sich als ein unzertrennliches Ganzes zu wechselseitigem Schutz vereinigten, die förmliche Absetzung Philipp's ausspracheu (1581) und eben im Begriffe waren, dem geächteten Prinzen Wilhelm von Oranien die erbliche Grafenwürde über die Niederlande zu über- tragen, als dieser durch Meuchelmord fiel (in Delft) 1584. Sein
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