116 Südeuropa.
beginnt das Mittelmeerklima. Vielleicht das schönste Klima Europas hat
Griechenland. Alle Südfrüchte gedeihe» hier vortrefflich Die griechischen
Weine und Korinthen haben einen bedeutenden Ruf. Selbst die Dattelpalme
zeitigt in günstigen Jahren auf den Inseln reife Früchte.
2. Die Bewohner. Die Bevölkerung der Halbinsel bildet ein buntes
Völkergemisch. Der herrschende Volksstamm sind die Slaven (8 Mill.)
Zu ihnen gehören die Serben (in Serbien, Montenegro, Bosnien
und der Hereegovma) und die Bulgaren zu beiden Seiten des Balkans.
In Griechenland, den s. Küstenländern und Inseln die Neng riechen
(21/2 Mill.) Nachkommen der alten Jllyrier sind die kriegerischen
Albaner (l1/^ Mill.) Die osmanischen Türken (2 Mill.), ein
mongolenähnlicher Volksstamm, bilden in den östlichen Teilen des Türken-
reiches eine geschlossene Bevölkerung. Die Türken, der größte Teil der Albaner,
sowie einige Bewohner in Bosnien und Bulgarien sind Mohammedaner.
Alle übrigen Bewohner gehören in überwiegender Mehrzahl der griechisch-
katholischen Kirche an. — Trotz des fruchtbaren Bodens und günstigen
Klimas ist die Landwirtschaft sehr vernachlässigt. Von Bedentnng für
die Ausfuhr ist der Weinbau und die Olivenkultur in Griechenland, die
Rosenkultur im Maritzathal, der Anbau von vorzüglichem Tabak und der
Getreidebau in Bulgarien. Den Binnenhandel fördern die neuen Bahn-
strecken zwischen Belgrad-Konstantinopel und Belgrad-Saloniki. Ter See-
Handel liegt in der Türkei darnieder, während Griechenland darin große
Fortschritte zeigt.
Im Altertum blühte Kunst und Wissenschaft in Griechenland. Alte Bau-
denkmäler geben noch heute Kunde von der Höhe altgriechischer Kultur. Im Mittel-
alter erlag die Halbinsel, der morsche Rest des altrömischen Reichs, dem Ansturm der
Türken, welche 1453 Konstantinopel eroberten, in den folgenden Jahrhunderten tief
nach Mitteleuropa vordrangen und fast ganz Ungarn, Rumänien und die Länder
n. vom schwarzen Meer unterwarfen. Im 17. Jahrhundert bereits begannen die
Verluste, welche sich bis in die neueste Zeit derart fortgesetzt haben, daß von dem
einstmaligen großen Türkenreiche in Europa nur noch wenig übrig ist.
3. Einteilung und Ortskunde.
I. Die europäische Türkei. (275000 qkm, 7,5 Will. E.)
a) Im Gebiet der unmittelbaren Besitzungen: Konstantinopel
(874 Tsd. E.), herrlich an der gleichnamigen Meeresenge gelegen, mit einem vortrefflichen
Hafen, dem „goldenen Horn," einer schmalen, tief ins Land einschneidenden Meeres-
bucht, Hst. des Türkenreichs, wichtiger Handelsplatz an der Eingangspforte des
Morgenlandes. — Adrianopel, an der Maritza und der Verkehrsstraße nach
Belgrad. Saloniki, zweiter Hafenplatz des Reiches. Auf der Halbinsel Chalkidike
der'berg Athos mit zahlreichen Klöstern. — Von den Inseln gehört u. a. Kr-eta
zur Türkei.
d) Im Gebiet der mittelbaren Besitzungen:
Fürstentum Bulgarien: Sofia, Hst., an der großen Verkehrsstraße von
Belgrad nach Konstantinopel.
Ostrumelien, eine türkische Provinz mit selbständiger Verwaltung, hat sich
mit Bulgarien vereinigt. Philippopel, Hst., an der Maritza in fruchtbarer Ebene.
Bosnien und die Hercegovrna, von Österreich besetzt und verwaltet.
Ii. Königreich Griechenland. (65000 qkm, 2,2 Mill. E.)
Athen (108 Tsd. E.), Hst. des Königreichs, mit vielen Denkmälern altgriechischer
Kunst. Aus hohem Felsen die Ruinen der Akröpolis. — Korinth, aus gleichnamiger
Landenge, deren Durchstechung den Handel der Ätadt beleben wird. Vor dem Eingang
in den korinthischen Busen die Hafenstadt Patras. Zu den ionischen Inseln gehört
auch Jthaka. (Die einstige Heimat des Odysseus.)
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Griechenland Serbien Montenegro Bosnien Griechenland Bosnien Bulgarien Griechenland Maritzathal Bulgarien Belgrad-Konstantinopel Griechenland Altertum Griechenland Konstantinopel Mitteleuropa Ungarn Europa Konstantinopel Belgrad Saloniki Bulgarien Sofia Belgrad Konstantinopel Bosnien Griechenland Athen Korinth Patras
Griechenland. Perikles.
34
v.c.e. Sinn für Kunst und Wissenschaft auf ihre höchste Stnfe.
Die Spannung in i t Sparta nimmt indessen beim Ueber-
gewichte des demokratischen Princips immer mehr eine
feindliche Richtung.
Pcriklcs, des Xanthippos Sohn, weiß sich durch Be-
günstigung des Volkes an die Spitze der demokratischen Partei
in Athen empor zu heben; der Einfluß des aristokratischen
Areiopagos wird geschmälert; die Bundeskasse von Delos
nach Athen verlegt; der Richtersold eingeführt; die Hafen-
maucrn vollendet, Bundesgenossen gedrückt rc. Vergeblicher
Zug nach Aegypten. Wiederholte Kämpfe gegen die mit
Sparta verbundenen Korinthier und Aegineten. Niederlage
457. der Athenäer.bei Tanagra; aber Siege des Myronides
und Tolmidas im Peloponnes wie in Böotien.
450. Kimon bewirkt einen fünfjährigen Waffenstillstand, stirbt
auf seinem Zuge gegen Cypern., — Kimonischer Frieden.
449. Ende des persischen Krieges. Allgemeine Rich-
tung auf den inneren Zwiespalt der um die Hege-
monie streitenden Machte.
Delphier von Sparta, Phokeer von Athen im heiligen
Kriege unterstützt. Tolmidas fällt gegen die böotischen Ari-
stokraten.
Perikles sucht vergebens den Frieden zu erhalten, ge-
445. winnt Euböa, und nachdem auch der neue Waffenstillstand
ohne Erfolg bleibt, zeigt er sich als unumschränkter Gebieter
des athenäischen Staates (höchste Blüthe der Künste und
Wissenschaften, — Propyläen, Parthenon rc.), bezwingt
Samos und Byzantion, unterstützt Korkyra im Kampfe
gegen Korinth und läßt das empörte Potidäa belagern.
Die Spartaner beschließen in einer Versammlung ihrer Ver-
bündeten den Krieg gegen die ihnen verhaßten Athcnäer, und
ihre drei Gesandtschaften werden in Athen mit ihren Forde-
rungen durch die Rede des Perikles abgewiesen. So rüsten
sich beide Theile zum unvermeidlichen Vertilgungskampfe.
Mit den vielfach vermehrten Gottheiten wächst auch die Zahl der
Tempel, der Feste und Opfer, und der äussere Glanz der Religions-
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
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— 13 -
Nachdem Herkules dies vollbracht hatte, wurde er unter die Götter versetzt.
2. Theseus. Ägeus, König von Athen, hatte keine Kinder. Er fragte das Orakel, und dieses gab eine rätselhafte Antwort. Nun besuchte er seinen Freund Pittheus, König von Trözen, dessen Tochter Äthra er heiratete. Vor seiner Abreise legte er sein Schwert und seine Sandalen unter einen großen Stein und befahl der Äthra: wenn sie einen Sohn bekommen und dieser stark genug sein wurde, den Stein auszuheben, ihn mit den verborgenen Gegenständen zu ihm zuschicken; daran wolle er seinen Sohn erkennen. Die Herkunft des Knaben sollte sie geheim halten. Ägeus kehrte nach Athen zurück, und Äthra bekam einen Knaben, welcher Theseus genannt wurde.
Als Theseus zum starken und klugen Jünglinge herangewachsen war, führte ihn seine Mutter zu dem Steine, unter dem seines Vaters Schwert und Sandalen lagen. Mit Leichtigkeit hob Theseus den Stein hinweg und nahm die verborgenen Gegenstände. Zu Schiffe wollte er aber die Reise nach Athen nicht machen, obwohl seine Mutter es ihm riet. Er wollte den gefährlichen Landweg einschlagen, um die Landenge von deu bösen Menschen zu säubern.
Auf seinem Zuge traf er zuerst den Riesen Periphetes, der eine schwere Keule trug, womit er den Vorübergehenden auflauerte und sie erschlug. Theseus erschlug deu Unhold und nahm die Keule mit sich. Auf der Landenge saß der Fichtenbeuger Sinis. Er bog zwei Fichten mit ihren Wipfeln zusammen und hing die Vorübergehenden daran auf. Theseus hing ihn selbst am Baume auf. Weiterhin saß an einem Felsen Skiron, der die Wanderer unversehens ins Meer stürzte. Thefeus stürzte ihn in den Abgrund. Weiterhin hauste Prokrustes. Dieser legte die kleinen Wanderer in ein großes Bett und reckte ihnen die Glieder nach der Länge des Bettes aus, bis sie unter der Folter den Geist aufgaben. Große Menschen legte er in ein kleines Bett und hackte ihnen die hervorragenden Beine ab. Dem Theseus wies er das kurze Bett an. Aber dieser ergriff ihn plötzlich, drückte ihn selbst aus die Folterbank nieder und hieb ihm die Beine mit dem Beile ab.
Nun gelangte Theseus nach Athen. Er wurde von seinem Vater freudig aufgenommen, denn die Söhne seines Bruders Pallas strebten nach der Herrschaft. Theseus besiegte sie. Bald fand er auch Gelegenheit, sich die Gunst der Athener zu erwerben. Ein wilder Stier hauste in der Nähe
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— 36 —
4. Lykurg und Solon.
1. Lykurg, der Spartaner. 1. Sein Leben. Im südlichen Teile des Peloponnes lag die alte Stadt Sparta, auch Laeedämon genannt, in der Provinz Lakonien. Die eingewanderteu Dorier hatten sie (1104) erobert, nannten sich Spartaner und sahen sich als die Vollbürger und Herren des Landes an. Die unterworfenen Laeedämonier waren ihre Erbpächter. Diejenigen, welche Widerstand geleistet hatten, gerieten in Sklaverei und wurden Heloten genannt. Sie mußten den Spartanern das Land bauen und wurden hart behandelt.
In Sparta regierten immer zwei Könige zugleich. Doch riß im Lause der Zeit unter dem rohen Volke ein solcher Zustand der Gesetzlosigkeit ein, daß einst in einem Aufstande der König Eunomus mit einem Messer ermordet wurde. Der älteste seiner beiden Söhne übernahm die Regierung; da dieser auch bald starb, wurde Lykurg^König. Als aber die Witwe des verstorbenen Königs einen Sohn bekam, legte er sofort die Regierung nieder und betrachtete sich nur als Vormund des minderjährigen Neffen. Die Königin machte ihm den Vorschlag, das Kind zu töten, wenn er sie als König heiraten wolle. Doch Lykurg verabscheute diesen Antrag und ließ den Knaben gleich nach seiner Geburt zu sich bringen. Er saß gerade mit angesehenen Spartanern bei Tische; sogleich zeigte er ihnen das Kiud mit den Worten: „Spartaner, ein König ist nns geboren!" Da alle darüber erfreut waren, nannte er den Knaben Charilans, d. H. Volksfreude. Obgleich nun Lykurg sich das Vertrauen seiner Mitbürger erworben hatte, so hatte er doch auch Feinde, und diese waren die Königin und ihre Verwandten, die sich schwer beleidigt fühlten. Sie verbreiteten das Gerücht, daß er nach der Herrschaft strebe. Um diesem Verdachte zu entgehen, beschloß Lykurg das Land zu verlassen, bis der junge König herangewachsen sei.
Er ging nach der Insel Kreta, wo er die Gesetze und Einrichtungen des weisen Königs Minos kennen lernte, um sie nach seiner Rückkehr in Sparta einzuführen. Von Kreta reifte er nach Kleinasien, wo er bei den griechischen Kolonisten die herrlichen Gedichte Homers vorfand, von denen man in Griechenland noch wenig wußte. Er ließ die einzelnen Gedichte,
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Peloponnesus* Pi1liasia,
Wbrt ¿Pxtcc in dom Sinne von Bao/cc genommen hat*
da Dionysos den Beinamen <Päo?og „der Grünende,
Blühende“ trug. So pflegten aber die griechischen
Dichter bei ihren Personificationen zu verfahren. —
U in f a n g.
Gegen Süden Arcadia undargolis; gegen Osten
Cöririth • geg. Norden Sicyonia 5 gegen "Westen Achaia.
An Flächenraum enthielt dieses Ländchen kaum 3
geogr. Q. Meilen, muss aber zur Zeit der Perserkriege
sehr gut bevölkert gewesen seyn, indem es, nach Lj e-
rodot. 9, 28. 1000 Schwerbewaffnete zum Heere der
Griechen gegen Mardonius gestellt haben soll*
Bocle n,
Bine grosse breite Fläche im Gebirge* das gegen
Norden hin ein Vorberg des Cyllene war , auf wel-
cher der Asopuü entsprang ; sehr fruchtbar und frü-
her zum Reich von Mycene oder zu Argolis gehö-
rend. Diese Fläche rulite auf dem Berge Colossusk
Bewohner.
Jones; als aber die Dorier in den Peloponncsus
eingedrungen waren und die Stadt aufgefordert hat-
ten, zog der bisherige Regent Hippasos, ein Urahn
des Pythagoras, mit vielen Bürgern aus und wan-
derte nach Samos; die gebliebenen Bürger unterwar-
fen sich; nahmen die Dorier als Herren an; führ-
ten eine apistocratische Verfassung ein und Ermelteh
sich als kleine Republik auf ihrem Gebirge ziemlich
unabhängig; kamen aber, nach dem Abzüge dcrma-
cedonier, unter die Herrschaft Von Fürsten, deren
letzter, Cleonymus, freiwillig seine Würde nieder-
legte, und geriethen endlich unter die Macht der
Römer.
Städte und Blechen.
Phlius T), o <I>hovg, auch P/tliae , al 9>hal, die auf
1cm Berge Oolossus* Kotooaog, dein Ilochberge stand;
1) Eckh. D. N. V, P, 1, V. Ii. 259*
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TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
70
Sued - Donau - Laender. Graecia.
Wenn Strabo 8, 377. berichtet: wäre vvv prft i'/vog svqui-
xmjocu tr,g Mvy.r]vcd(t)v noltoig, so beweiset er seine Leicht-
fertigkeit in Behauptungen, die dann und wann auffällt.
Lr war weder hier, noch an vielen andern Orten des
Peloponnesus an Ort und Stelle und versäumte es, sichere
Nachrichten zu benutzen, Tiryns, y Ti'gvvg, wooc, in der
Gegend Tüynihia; vom myth. Tiryns, des Argos Sohn,
gegründet; der Sitz des Proctus und des Perseus; aus-
gezeichnet durch ihre grossen, ohne Mörtel verbunde-
nen Mauerblöcke, wodurch sie sich, vorzüglich gegen
Argos, zu befestigen gesucht hatte, welche von Euripi-
des, wegen ihrer Grösse und der bedeutenden Höhe, zu
der sie emporgeführt worden wraren, in der Electra 1158.
lphigen. i. A. 152, 1501. Troad. 1088. u. s. f. xvxloj tieux
ovqavia td%r\ genannt wurden, nachdem Homer die Stadt
Ii. 2, 559. schon als xuxiotoou geschildert hatte. Plin. 4,
5. Steph. B. Hieraus entsprang die spätere Mythe, dass
Kiesen oder Cyclopen, von Proetus aus Lycien geholt,
sie erbaut hätten. Eben so mythisch aber ist das Vor-
geben Äelterer und Neuerer, dass dergleichen Mauern
überall, sowohl in Italien als in Griechenland, eine so-
genannte pelasgische Bauart bezeugen oder erweisen könn-
ten. Nach Theophrastus sollen die Bewohner von li-
ryns die Erfinder dieser, nur zu Grund und Befestigungs-
mauern gebrauchten, äusserst rohen Bauart seyn. Tiryns
ward menschenleer, als Argos ihre Bevölkerung am An-
fänge des peloponnesischen Kriegs in seine Mauern zog:
endlich aber ward es von Argos aus zerstört, als aufrüh-
rerische Sklaven sich hier festgesetzt, Herodot. 6, 83. 7,
137. Sie lag südöstlich von Mycenae und Argos, west-
lich vom Geb. Arachnaeon. Nordwestlich von ihr fühl -
te die Strasse von Argos nach Mycenae. An und auf
dieser standen Criterion, Mysia, mit einem berühmten
Tempel der Demeter, das hochberühmte Ueraeum, to
‘jffjtuor, 10 Stadien süd\yestl, von Mycenae, d, i. der ge-
meinschaftliche grosse Tempel der Here, am Flüsschen
Asterion, am Abhange des kl, Bergs Euboea, voneupole-
mos erbaut und mit der berühmten Statue der Here aus
Gold und Elfenbein in colossaler Grösse von Polycletus
verziert. Pausan. 2, 17, Str, 8, 371, Midea, y Mlseiu,
alte vom myth. Perseus befestigte Stadt gegen Näuplia zu.
Paus. Arg. 25. Steph. B, Früher soll sie Persepolis ge-
nannt worden seyn. Lessa, y Brjoou, mit Ruinen von
einem Tempel der Athene (gegenwärtig Ligurio). Paus.
Arg. 25.
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TM Hauptwörter (200): [T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T23: [Stadt König Jason Delphi Berg Meer Orakel Sohn Gebirge Land], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Graecia Propria. Aetolia. 163
Sinus Maliacus. 5) Unter diesen im Oeta und Co-
raxgebirge Apodoti, odcoroi, und Ophienses,
'Ofpiovtiq. 6) Unter diesen Locrenses Hesperii, Ao~
xqo'l ‘Eojttqiot, in der Aetolia Epictetus. 7) West-
lich zwischen dem Fl. Achelous und dem Mons Pa-
paetolicus Thestienses, Otörtug, und unter diesen
gegen die Meeresküste. 8) Aeoles, Aioxtig, oder
Cljretes, Küqtltsq Ulld Erysichaei, ^Eqvoi^ccloc;
nach Ery siche, Tochter des Achelous.
Städte.
Im Verhältnisse zur Grösse des Landes ist die An-
zahl seiner Städte sehr gering. Homer Ii. 2, 638. hat
deren nur fünf angeführt, die, nebst den übrigen aus
den spätem Zeiten bekannt gewordenen, grossentheils in
der eilten Aetolia lagen , indem die hinzugefügte neuere
Aetolia davon grossentheils entblösst war und in ihren
rauhen Gebirgen nur kleine Flecken enthielt *}. Die
Gesamintzahl der Städte beträgt gegen sec h s und zw ein-
zig , als A. östlich vom Fl. Evenus: Calydon, tj Kalv-
dmv (Ruinen, eine deut. M. nördl. von Galata, am Berge
Galata, oder Chalcis); am linken Ufer des Fl. Evenus;
30 Stadien von der Küstenstadt Lykirna im inneren Lan-
de 2). Der Sage nach, Apollod. 1, 7. §. 6., ward sie
von Calydon, Sohn des Aetolus, gestiftet und blieb im-
merfort nebst Pleuron die Hauptstadt des Landes. Zu
Homer’s Zeit war sie eine der berühmtesten Städte, da
sie Ii. 13, 218. und 14, 116. für ganz Aetolia gesetzt
ward. Nach dem Pelopon. Kriege bemächtigten sich ih-
rer die Achaeer, von denen aber Epaminondas, nach
Diodor. Sicul. 15, 75. sie befreite. Noch Str. 10, 451 ff.
nennt sie eine alte Zierde von Hellas, to nahuov nyooxri-
fiu xrjs *Exhxdog; und die Dichter, wie Virgil. Aen. 7, 306.
und Statius Theb. 7 , 204. geben ihr die Beinamen an-
tiqua und pulchra. Zu Caesars Zeit galt sie noch als
eine Festung. Vergl. Caes. B. civ. 3, 35. Augustus aber,
der sein neuangelegtes Nicopolis emporheben wollte, plün-
derte sie und brachte sie ganz herab. Dodwell sah noch
sehr beträchtlichen Ruinen, die in ziemlich vollständi-
gen Mauern und Thoren, einem kleinen Theater und der
Acropolis bestanden. Diese sind noch an Ort und Stelle
unter dem Namen Calydon bekannt, und sollen 10 bis 12
It. Meilen vom Euenus liegen. Tom. 1, 94. ff. Das Ge-
1) Eckh. D. N. P. I. V. Ii, 188. 2) D. N. P. I. V. Ii, 189.
11 *
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T23: [Stadt König Jason Delphi Berg Meer Orakel Sohn Gebirge Land], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Aetolia Locrenses_Hesperii Evenus Galata Calydon Augustus P._I._V. P._I._V.
I N D I A.
509
folgte nun die Gegend Ariace, Aqiuxt} ; in dieser be-
fanden sich von dem Fl. Benda an, auf der Westseite,
die St. Malippala, Maxinnuxu, Serisabis, Zsgioußig. Tagara,
Tixyaga. Balhana, Büdanx ßaoixftov ’Zigonoxxpiov. Beopale,
/leonaxi]. Gamaliba, ru/jaxlßu. Ormenogara, ‘Oouivoyaoa.
Zwischen den Fl. Benda und Pseudostomus lagen die
St. Natarura, Neixagovga. Tabasso, Taßäaoio. Jude, .Irdjj*
Tripangada, Tgmavyötöa. Jlippocura, ltntoy.ovga ßaoixsiov
Btxeoxovqov. Subuttum, Bovßovnov. Syrimalaga, Zvoiut*-
Xuya. Calligeris, Kuxxiyiqig, Modogulla, Mosoyovv.u. Pe-
trigala, Ibxqiyaxa. Banaausi, Bavaaian. Die St. im in-
nern Lande der Piratae, uvdqdv Jbiguxcov, waren: Ü/o-
c/ioera, ’O/oyoiqu, und die Hauptstadt Musopale, Movoonu•
Xrj pi]xqonoxiq. Ln innern Lande von Limyrice, Aifivgi-
yijq fibooyaioi (Malabar, um Goa -etc.) vom Westen des
Fl. Pseudostomos befanden sich folgende St: Narulla,
Nagovxxa. Cuba, Kovßu. Pallura, Haxxovqu. Zwischen
den Fl. Pseudostomus und Baris waren die St.: Pasage,
Jlaoäyr}. Manganur, Mayyavovq. Scurellur oder Gurellur,
Z'xovntxxovg. Purata, wo der Beryll gefunden ward, 77or-
^«ra er jl Brjqvxxoq. Aloe, Axorj. Carura, Kagovqu ßaoi-
Xnov Krjgoßodgov. Arernbur, * Aqipßovq. Bideris, Bidsgig,
Pantipolis, Ilavxinoxiq. Adarima , 3 Asuqipa. Coreur, Ä o-
qeovq. Mgrunda, Moqovvba, im Lande der Aif, ’Aiwr /ut-
ooyuoq. Mendela, Msvsrjxa. Selur, Zr/Xovg. Tiltua, 7vr-
toü«. Mantiltui•; Mavxixxovq; alle im inneren. Lande der
Carei, Kagüon Im inneren Lande der Candioni, Kar*
Slovoi (in Ostmalabar und Westcarnalik) lagen die St.:
Taenur, Taivovq. Perincari, Usglvxagi. Corindiur, Koqiv-
Ölovq. Tangalay Tuyyaxa. Modura, Hauptstadt, Afoi5ore«
/?«ö/A«ov (Mandura, nach Mann.') Acut, "Axovq.
Im innern Lande der Bati, Bäxoi, lagen die St.: Calin-
doea, Knxlvsota. Bata, Baxu. Talara, Tuxuga. An der
Meeresküste der Sorigi oder Soretan1, woraus An-
dere Toriingi machten, zoqlyoi, lagen die St. i Caliur,
Kaxiovq. Tennagora, Tevvuyoqu. Icur, Kixovg, Ort/iura,
Hauptstadt, ‘ Oqdovqa ßaoixsiov 2wgvuyog. Bere, Bigt], Abur,
Aßovg. Carmara. Kaqpaqa. Nargur, Nagyovg. Im innern
Lande der Aruarni, 3 Agovagvoi, lagen die St.: Cerange,
Kigaygij. Das feste Schloss Phrurium, ftqovqiov. Gärige,
Kyiyr], Poleur, Uoxiovq. Picendaca, ilixerdaxa. Iatur,
Iaxovg. Scopolura, Yxotxoxovqcc. Icarta Txugxa. Die Haupt-
stadt Malango, Maxayyö), ßcusixuov Baoagavuyog. Candipat-
Kavslnaxva. Im innern Lande der Maesoli, Mouooi-
Xoi, befanden sich die St.: Calliga, Kaxtiya. Bardama-
na, Bagsa/iava, Coruncala, Kogovrxaxu. Phagytra, <l>ayv-
xgu, 1itynda oder Pityndra, Hauptstadt, ruxwdu p^xgoixoxig,
/
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat]]
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864
Neuere Geschichte, Zweite Periode.
unaufhaltsamer Verfall ein. Den letzten Glanz gehen im 17. Jahr-
hundert die ruhmvollen Kämpfe mit den Türken. Diese überfallen
Candía und erobern einen Theil der Insel (1645 —1647). Die
venetianische Flotte (unter Grimani und Riva) besiegt, zu wieder-
holten Malen die überlegene türkische. Glänzende Siege der Admirale
Mocenigo (1651) und Morosini (1655). Marcello vernichtet die
türkische Flotte vor den Dardanellen (1656), Mocenigo schlägt die
Türken bei Chios, wird aber in einem zweiten Seetreffen überwunden.
Neue Seesiege über die Türken 1661 und 1662. Die Venctianer er-
halten Unterstützung aus Deutschland und Frankreich, müssen aber
doch nach tapferen Kämpfen die Insel Candía der türkischen Ueber-
macht überlassen (1669). — Nach einem im Jahre 1684 zwischen der
Republik Venedig, dem Kaiser Leopold I. und Johann Sobiesk•
von Polen geschlossenen Bündnisse Erneuerung des Türkenkrieges.
Unter Morosini beginnen die Yenetianer, durch deutsche Mieths-
truppen verstärkt, 1685 die Eroberung des Peloponnes (Morca).
Graf Königsmark landet bei Patras (1687), schlägt die Türken und
vollendet die Unterwerfung der Halbinsel. Morosini nimmt Athen
ein (eine venetianische Bombe sprengt den Parthenon auf der Akro-
polis, s. S. 67). Morosini, zum Dogen erwählt, landet auf Negro-
ponte (Eubcea), Seuchen im Heere (Königsmark f) vereiteln das
Unternehmen. Im Frieden von Karlowitz (1699, s. S. 321) bleibt
Morca den Venetianern, welche die Halbinsel durch griechische Kolo-
nisten neu bevölkern, sich aber durch ihre tyrannische Verwaltung
bald verhasst machen, lin Jahre 1714 erobern die Türken Morea wieder.
Toscana seit dem 17. Jahrhundert in Verfall, bei stets steigen-
dem Einfluss der Geistlichkeit. Im Jahre 1737 erlischt das iriedi-
ceische Herrscherhaus, dessen letzte, in Ausschweifungen ver-
kommene Sprösslinge ihrer großen Ahnen wenig würdig sind. Seit
1737 sind die Lothringer Grofsherzöge von Toscana (s. S. 338);
Leopold Ii. übergibt bei seiner Thronbesteigung in Oesterreich Tos-
cana seinem zweiten Sohne Ferdinand Joseph. (Toscana ist eine
österreichische Secundogenilur von 1765—1859).
Parma, Piacenza und Guastalia von 1731—1735 und wieder seit
1748 spanisch-bourbonische Secundogenitur.
Modena seit 1597 unter einer unächten Linie des Hauses Este.
Im Kirchenstaate sind Wohlstand, Thätigkeit und geistiges Leben
in stetem Sinken. Seit dem 16. Jahrhundert auf dem päpstlichen
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Extrahierte Personennamen: Marcello Leopold_I. Leopold_I. Johann_Sobiesk•
von_Polen Johann Morosini Morosini Leopold_Ii Leopold Ferdinand_Joseph Ferdinand Guastalia_von_1731—1735
Extrahierte Ortsnamen: Chios Deutschland Frankreich Republik_Venedig Morca Patras Athen Eubcea Königsmark Karlowitz Oesterreich Piacenza Modena
Die Staaten Europas.
37
e. Königreich Griechenland.
65000 qkm, über 2 Mill. Einw., auf 1 qkm 33 (Sinti).
Die Bevölkerung besteht außer Albanesen, Armeniern und Judeu in
der Hauptsache aus Griechen. Neben verfeinerter Bildung herrscht vielfach
grobe Unkultur. Die Griechen haben eine besondere Vorliebe für deu Handel,
der nächst dem Ackerbau und der Viehzucht die wichtigste Erwerbsquelle
bildet. Der Schwerpunkt der Erwerbsthätigkeit liegt im Anbau von Korinthen,
Südfrüchten, Wein, Oliven und Tabak; die Getreideproduktion deckt
bei weitem nicht den Bedarf des Landes. Die Viehzucht ist im allgemeinen
nicht hervorragend, erwähnenswert sind nur Schaf-, Ziegen- und Seiden-
raupeuzucht. Die Industrie ist noch wenig entwickelt.
Der Binnenhandel ist infolge der wenig entwickelten Verkehrsverhält-
nisse mangelhaft; der Seehandel dagegen ist ein lebhafter, und die Handels-
flotte ist für das kleine Land sehr bedeutend. Von Bedeutuug ist der neuer-
dings angelegte Kanal, der die Landenge von Korinth durchquert. Zur
Ausfuhr kommen: Korinthen, Olivenöl, Feigen, Wein, Tabak, Blei,
Schwämme, Seide u. f. w.
Atheu, 108. E. Residenz- und Hauptstadt. Seehafen für Athen ist
Piräeus.
Larisa. Hauptstadt der Proviuz Thessalien.
Nauplia. } wichtigste Handelshäfen.
Die zahlreichen Inseln liefern Wein, Rosinen, Südfrüchte und
Seide. Von den ionischen Inseln sind Zante, Korsn und Kephallenia
t>ie bedeutendsten; die wichtigste der Kykladen ist Syra mit dem Hafen
Hermüpolis, Mittelpunkt wichtiger Dampferlinien.
3. Königreich Italien.
290000 qkm, 303/4 Mill. Einw., auf 1 qkm 107 Einw.
Die Weltlage Italiens ist immerhin noch als eine günstige zu bezeichueu,
-obwohl der Schwerpunkt des Verkehrs längst nach den oeeanischen Ländern
verlegt ist.
Das Land zerfällt in 3 Gebiete: in die Poebene, in die eigentliche
Halbinsel und in die Inselwelt.
Die Poebene oder lombardische Ebene wird im Norden und Westen
von den Alpen und im Süden von den Apenninen umsäumt. Der offene
Osten ist vielfach durch Sumpfniederungen unzugänglich. Die Ebeue ist reich
an Flüssen, von denen ein weit verzweigtes Kanalnetz ausgeht; dasselbe bildet
die Grundlage eines überaus reichen Fruchtsegens, und ein sorgsamer Anbau
gestaltet die Ebeue zum „größten Garten Europas". Der fruchtbare Boden
liefert 2 Ernten (Weizen und Mais), und in den sumpfigen Lagunenstrichen
erbaut man sogar Reis und Baumwolle. Die ausgedehnten Getreidefelder
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